Eine Frau führt einen Corona-Test durch.
Bildrechte: picture alliance / ROBIN UTRECHT | ROBIN UTRECHT

Eine Frau führt einen Corona-Test durch.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Corona: Die Ereignisse vom 12. bis 18. Juli 2021

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 12. Juli bis 18. Juli 2021.

Sonntag, 18. Juli 2021

22.34 Uhr: Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Zypern schlagen in Gewalt um

Teilnehmer einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen und -Impfungen haben in Zypern den Sitz eines Fernsehsenders angegriffen und mehrere Fahrzeuge in Brand gesetzt. Nach Polizeiangaben zogen nach einer Protestaktion gegen die Einführung eines Corona-"Safepass" und gegen angebliche "Zwangsimpfungen" rund 2.500 Demonstranten am Sonntagabend weiter zum Sitz des Senders Sigma TV, setzten Autos in Brand und beschädigten das Gebäude. Ein AFP-Reporter vor Ort sah vier beschädigte Fahrzeuge mit dem Logo des Senders, eines davon vollständig ausgebrannt. Mehrere Fensterscheiben am Sendersitz waren zerbrochen. Nach Angaben von Sigma TV schützten Polizisten im Gebäude die Mitarbeiter. Sigma gilt als kritisch gegenüber Impfgegnern eingestellt und war bereits in der Vergangenheit bei Demos gegen Corona-Auflagen angegriffen worden. Die zyprische Regierung hatte Anfang der Woche einen speziellen Corona-Impfausweis eingeführt, der Voraussetzung für das Betreten von Supermärkten, Einkaufzentren, Restaurants und anderen Geschäften ist. Die Corona-Impfungen wurden zudem auf die Gruppe der 16- und 17-Jährigen ausgeweitet.

22.05 Uhr: Top-US-Gesundheitsbeamte wegen steigenden Corona-Fallzahlen besorgt

Die wieder steigenden Corona-Fallzahlen in jedem US-Staat bereiten dem obersten Gesundheitsbeamte der Regierung große Sorge. Er sei beunruhigt über das, was den USA bevorstehe, sagte Dr. Vivek Murthy in einem am Wochenende ausgestrahlten Interview der CNN-Sendung "State of the Union". Fast alle Todesfälle in Verbindung mit dem Virus würden unter Millionen Menschen verzeichnet, die sich nicht hätten impfen lassen, obwohl Vakzine weithin verfügbar seien. "Wenn man geimpft ist, ist man sehr gut vor Klinikeinweisungen und Tod geschützt, leider trifft das nicht zu, wenn man nicht geimpft ist."

Die Zahl neuer Corona-Fälle stieg vergangene Woche erstmals seit dem Spätherbst 2020 landesweit um 17.000 in einem Zwei-Wochen-Zeitraum. Traditionell folgt auf eine Zunahme der Erkrankungen eine erhöhte Todesrate.

20.54 Uhr: Erneut mehr als 10.000 Neuinfektionen in Frankreich

Frankreich meldet den dritten Tag in Folge mehr als 10.000 Neuinfektionen. In den 12.532 Fällen seien allerdings auch Nachmeldungen des Vortags enthalten, teilt das Gesundheitsministerium mit. Am Samstag hatte waren 10.949 Neuinfektionen gemeldet worden, am Freitag 10.908. Zu dem jüngsten Anstieg habe die ansteckendere Delta-Variante des Virus beigetragen, hieß es.

19.28 Uhr: Ende fast aller Corona-Beschränkungen in England

Trotz steigender Corona-Infektionszahlen fallen in England am Montag fast alle Corona-Beschränkungen weg, darunter auch die Maskenpflicht und Abstandsregeln. Diskotheken dürfen wieder öffnen, Theater und Sportstadien sämtliche Plätze besetzen. Ausnahmen gelten in London, wo die Maskenpflicht im Nahverkehr bestehen bleibt. Die Lockerungen sind in Großbritannien hochumstritten. Die Opposition wirft der Regierung Rücksichtslosigkeit vor, Wissenschaftler befürchten eine erneute große Corona-Welle.

Die Regierung von Premierminister Boris Johnson begründet den Öffnungsschritt mit der hohen Impfquote und der Eigenverantwortung der Menschen. Johnson mahnte die Bürger zur Vorsicht. Bereits jetzt breitet sich die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus in Großbritannien stark aus. Bestehen bleiben die bisherigen Restriktionen zunächst in den in der Gesundheitspolitik eigenständigen Provinzen Wales und Schottland.

19.22 Uhr: Sechs britische Sportler bei Olympia in Selbstisolation

Sechs britische Athleten für die Olympischen Spiele in Tokio haben sich wegen des Kontakts mit einem Corona-Infizierten vorsorglich in Selbstisolation begeben. Das teilte der Verband British Olympic Association (BOA) mit. Die Sportler und zwei weitere Mitglieder von Team GB waren demnach auf ihrem Flug nach Tokio in Kontakt mit einer Person gekommen, die sich später als infiziert herausstellte.

Sie seien inzwischen alle mehrfach negativ getestet worden, hieß es weiter. Trotzdem hätten sich die Sportler im Einklang mit den Regeln im Trainingslager der Briten in Yokohama nun in ihren Zimmern zur Selbstisolation zurückgezogen. Unklar war zunächst, ob die Teilnahme der Sportler an den Wettkämpfen davon beeinträchtig sein wird.

19.16 Uhr: Malta erwägt nach Corona-Ausbruch Heimflüge für Sprachschüler

Die Regierung Maltas erwägt einem Bericht der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge, Rückflüge für ausländische Sprachschüler zu organisieren, die sich derzeit in Quarantäne befinden. Betroffen seien Menschen aus Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich, hieß es in dem Bericht. Die Schüler sind demnach entweder mit dem Coronavirus infiziert oder hatten Kontakt zu einer infizierten Person. Sie waren auf Malta, um Englisch zu lernen.

Die Regierung in Valletta hatte wegen zahlreicher Corona-Fälle unter Sprachstudenten die Sprachschulen am vergangenen Mittwoch geschlossen. Im kleinsten EU-Land waren die Infektionszahlen lange sehr niedrig. Dann schossen sie plötzlich in die Höhe. Die Behörden führten die meisten Fälle nach eigenen Angaben auf Reisende aus dem Ausland zurück. Die Regierung verschärfte deshalb auch die Einreiseregeln. Wer nach Malta will, muss seit Mittwoch etwa mit dem EU-Impfzertifikat nachweisen können, gegen Covid-19 durchgeimpft zu sein. Wann mögliche Rückholflüge das Land verlassen könnten und wie viele Deutsche betroffen sind, bliebt zunächst unklar.

15.00 Uhr: EU übertrifft USA bei Erstimpfungen gegen Corona

In der Europäischen Union sind jetzt prozentual mehr Menschen mindestens einfach gegen das Coronavirus geimpft als in den USA. EU-Industriekommissar Thierry Breton und Frankreichs Europastaatssekretär Clément Beaune teilten entsprechende Statistiken des Daten-Portals "Our World in Data" im Online-Dienst Twitter. Demnach haben 55,5 Prozent der EU-Bürger mittlerweile mindestens eine erste Dosis Corona-Impfstoff erhalten, in den USA sind es 55,4 Prozent.

Die europäische Impfstoffstrategie und insbesondere die EU-Kommission, welche die Impfstoffbestellungen für die 27 Mitgliedstaaten koordinierte, war zu Anfang des Jahres heftig kritisiert worden. Aufgrund von Lieferengpässen und später erteilten Zulassungen für Impfstoffe war die Impfkampagne deutlich schleppender angelaufen als in Großbritannien und den USA. Im Februar hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen "Fehler" bei der Impfstoffbeschaffung eingestanden.In den USA hatte die Geschwindigkeit der Impfkampagne zuletzt trotz breiter Verfügbarkeit von Impfstoffen nachgelassen. Dies ist auch auf weit verbreitete Impfskepsis zurückzuführen. US-Präsident Joe Biden erhob in diesem Zusammenhang harte Vorwürfe gegen die Online-Netzwerke wegen der Verbreitung von Falschinformationen. "Sie töten Menschen", sagte Biden am Freitag über Facebook und andere.

14.42 Uhr: Delta-Variante auf Mallorca laut Zeitung bei 85 Prozent

Auf Mallorca wird nach einem Bericht der Zeitung "Mallorca Zeitung»" die als ansteckender geltende Delta-Variante des Coronavirus inzwischen bei 85 Prozent aller Proben festgestellt. Die Sieben-Tage-Inzidenz auf der liebsten Urlaubsinsel der Deutschen sei bis Freitag auf gut 270 gestiegen. Für die Balearen insgesamt, also neben Mallorca auch Menorca, Ibiza und Formentera, werde dieser Wert mit 290 angegeben, schrieb die Zeitung. Der sogenannte R-Wert lag nach Angaben der Gesundheitsbehörde bei 1,63. Die Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 163 weitere Menschen anstecken.

Trotz der steigenden Zahlen schließe die Regionalregierung die Wiedereinführung einer nächtlichen Ausgehsperre, wie sie etwa in den Regionen Valencia, Katalonien oder Kantabrien beschlossen wurde, weiterhin aus, berichtete die Zeitung "Última Hora" unter Berufung auf die Behörden. Man erwäge aber neue Einschränkungen, darunter eine Begrenzung der Zahl von Personen, die privat oder öffentlich zusammenkommen dürfen.

13.56 Uhr: Italien erwägt Impf- oder Testpflicht für Restaurantbesuche

Laut Medienberichten überlegt Italiens Regierung derzeit, ob Restaurantbesuche in Innenräumen nur noch Geimpften, Genesenen oder negativ Getesteten gestattet werden sollen. Ein Experte des Gesundheitsministeriums sprach sich in der Zeitung "La Repubblica" dafür aus, den sogenannten Grünen Pass zur Voraussetzung zu machen. Dieser bescheinigt, dass Menschen gegen Covid-19 durchgeimpft, genesen oder negativ getestet worden sind.

Am Samstag verzeichneten die Behörden in Italien etwas mehr als 3.100 Neuinfektionen. Höher lag die Zahl zuletzt nur am 29. Mai (3.351 Fälle). Im Schnitt infizierten sich immer mehr jüngere Menschen.

13.44 Uhr: Tokio: Südafrikanische Fußballer Corona-positiv

Die beiden positiv getesteten Sportler im olympischen Dorf von Tokio gehören zum südafrikanischen Fußballteam. Das teilte Teammanager Mxolisi Sibam in einem Statement am Sonntag mit. Auch ein Video-Analyst, der aber nicht im Dorf wohnt, sei positiv getestet worden. Die beiden infizierten Spieler hätten erhöhte Temperatur und seien bei einem Speicheltest positiv gewesen. Auch die anschließend durchgeführten nasalen Test seien "unglücklicherweise positiv".

Es sind die ersten Coronafälle von Sportlern im olympischen Dorf im Vorfeld der Sommerspiele (23. Juli bis 8. August). Die Mannschaft befindet sich in Quarantäne und wartet auf weitere Testergebnisse. Eigentlich soll sie am Donnerstag ihr erstes Turnierspiel gegen Japan bestreiten.

13.06 Uhr: Wirtschaftsminister Altmaier schließt erneuten Lockdown aus

Trotz steigender Corona-Inzidenzzahlen schließt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) einen erneuten Lockdown in Deutschland aus. "Wir müssen und werden einen neuen Lockdown verhindern", sagte Altmaier der "Bild am Sonntag". Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen stieg weiter auf 10,0. Wissenschaftler der Technischen Universität Berlin erwarten anhand von Modellrechnungen eine vierte Corona-Welle im Herbst.

Altmaier sieht aktuell keinen Bedarf für weitere Maßnahmen: "Solange keine Überlastung des Gesundheitssystems droht, gibt es keinen Grund für neue Maßnahmen oder gar einen Lockdown."

  • Zum Artikel: RKI meldet 1.292 Neuinfektionen – Sieben-Tage-Inzidenz bei 10,0

13.05 Uhr: Gesundheitsminister Holetschek offen für kostenpflichtige Corona-Tests

Die bayerische Staatsregierung erhöht den Druck auf Menschen, die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollen. Nachdem sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) offen für kostenpflichtige Corona-Tests zeigte, äußerte sich nun auch Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) wohlwollend zu der Idee.

"Irgendwann wird der Punkt erreicht werden, wo man der Mehrheit der Menschen in diesem Land die Frage beantworten muss, warum die Solidargemeinschaft 15 Euro jeden Tag für einen Schnelltest bezahlt und verschenkt, damit Impfverweigerer weiter shoppen oder an öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen können", sagte Holetschek der "Bild am Sonntag".

Die Kosten sollten allerdings weiter für die übernommen werden, die bisher nicht geimpft werden können - zum Beispiel Kinder, Schwangere und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Holetschek ist derzeit Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz.

11.52 Uhr: Johnson geht doch in Quarantäne - Kippt Pläne für Pilotstudie

Der britische Premierminister Boris Johnson und Finanzminister Rishi Sunak gehen wie gesetzlich vorgeschrieben doch in Quarantäne. Beide würden doch nicht wie vorher angekündigt an einer Pilotstudie teilnehmen, gab das Büro von Johnson bekannt.

Am Morgen hatte der Regierungssitz Downing Street mitgeteilt, dass der Premier nicht in eine komplette Selbstisolation gehen werde, obwohl er Kontakt zu seinem an Covid-19 erkrankten Gesundheitsminister Sajid Javid hatte. Er und Finanzminister Sunak nähmen aber an einem Pilotprojekt teil, das tägliche Tests anstatt Selbstisolation vorsieht, so die Mitteilung. Das erlaube ihnen, weiterhin von der Downing Street aus zu arbeiten. Gesundheitsminister Javid hatte am Samstag per Twitter mitgeteilt, dass er positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Sowohl Johnson als auch Sunak hatten Kontakt zu Javid.

06.40 Uhr: Erste Corona-Infektionen im olympischen Dorf in Tokio

Den Organisatoren der Olympischen Spiele in Tokio zufolge gibt es die ersten Infektionsfälle unter den Athleten. Zwei Sportler, die bereits ihre Unterkünfte im olympischen Dorf bezogen hatte, seien positiv getestet worden. Sie kämen aus dem selben Land und würden auch dieselbe Sportart ausüben. Weitere Details werden nicht genannt.

Insgesamt melden die Organisatoren zehn neue Fälle in Zusammenhang mit den Olympischen Spielen. Am Samstag waren es 15 Fälle. Derzeit reisen Athleten und Funktionäre an. Die Spiele finden mit einem Jahr Verspätung vom 23. Juli bis 8. August statt, wegen der Pandemie ohne Zuschauer.

05.15 Uhr: IOC-Mitglied nach Ankunft in Tokio positiv getestet

Nach seiner Ankunft in Tokio für die Olympischen Spiele ist IOC Mitglied Ryu Seung Min positiv getestet worden, teilten die Organisatoren mit. Der ehemalige Goldmedaillen-Gewinner aus Südkorea befinde sich in einer Isolationseinrichtung.

  • Zum Artikel "Olympische Spiele: Eröffnungsfeier wohl ohne Fans"

04.20 Uhr: RKI registriert 1292 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 10,0

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Deutschland auf einen zweistelligen Wert gesprungen. Das Robert Koch-Istitut (RKI) gab den Wert am Sonntagmorgen mit 10 an (Vortag: 9,4 vor einer Woche 6,2). Binnen eines Tages haen die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI 1292 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.14 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 745 Ansteckungen gelegen.

  • Zum Artikel: RKI meldet 1.292 Neuinfektionen – Sieben-Tage-Inzidenz bei 10,0

Samstag, 17. Juli 2021

21.22 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Israel überschreiten wieder 1.000er-Marke

Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Israel hat erstmals seit vier Monaten wieder die 1.000er-Marke überschritten. Das Gesundheitsministerium teilte mit, binnen 24 Stunden seien 1.118 neue Fälle gemeldet worden. Dies ist die höchste Zahl seit Mitte März. Während des Höhepunkts der Pandemie im Januar war die Zahl der täglichen Fälle in Israel allerdings auf über 10.000 gestiegen.

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett hatte bei einer Beratung am Freitag gesagt, die Delta-Variante sorge zu einem weltweiten Anstieg der Corona-Fälle, "auch in geimpften Ländern wie Großbritannien, den USA und Israel". Gegenwärtig setze sich die Einschätzung durch, "dass die Wirksamkeit der vorhandenden Impfstoffe gegen die Delta-Variante schwächer ist, als wir gehofft hatten". Es zeige sich, dass das Problem nicht allein durch Impfungen gelöst werden könne. Die Delta-Variante war zuerst in Indien entdeckt worden und gilt als besonders ansteckend.

Angesichts des neuen Anstiegs der Infektionen will Israel von Mittwoch an wieder Beschränkungen für Versammlungen von mehr als 100 Menschen in geschlossenen Räumen einführen. An solchen Veranstaltungen dürfen dann erneut wieder nur Geimpfte, Genesene oder Menschen mit negativem Testergebnis teilnehmen. Außerdem gilt in geschlossenen Räumen wieder Maskenpflicht.

21.05 Uhr: Proteste gegen strengere Corona-Regeln in Frankreich

In Frankreich haben mehr als hunderttausend Menschen gegen die von Präsident Emmanuel Macron angekündigte Verschärfung der Corona-Regeln demonstriert. Nach Angaben des Innenministeriums gingen landesweit knapp 114.000 Menschen bei mehr als 130 Protesten auf die Straße. In der Hauptstadt Paris waren es demnach etwa 18 .000 Demonstrierende.

Zu Beginn der Woche hatte Macron angesichts eines Anstiegs der Corona-Zahlen strengere Hygienemaßnahmen angekündigt. So soll in Kürze deutlich häufiger ein Test-, Impf- oder Genesungsnachweis vorgezeigt werden müssen. Schon ab Mittwoch ist dies etwa für Kino- und Theaterbesuche der Fall, ab August soll dies auch für Fernzüge, Restaurants und Bars gelten. Außerdem wurde eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal verkündet. Das Land kämpft momentan gegen eine vierte Corona-Welle. Die Delta-Variante macht mittlerweile fast alle Fälle aus. Die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Woche lag zuletzt bei rund 50. In einigen Gebieten wie dem Département Pyrénées-Orientales an der Grenze zu Spanien lag der Wert noch deutlich höher.

18.20 Uhr: Großbritannien: Fast 55.000 Infektionen an einem Tag

In Großbritannien verzeichnen die Gesundheitsbehörden 54.674 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - so viele wie seit sechs Monaten nicht mehr. Am Tag zuvor wurden 51.870 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Ansteckungen steigt seit über einem Monat an, in Großbritannien grassiert die Delta-Variante, die erstmals in Indien nachgewiesen wurde. 41 weitere Menschen starben laut Regierung. Außerdem wurde der britische Gesundheitsminister Sajid Javid trotz vollständiger Impfung positiv auf das Coronavirus getestet.

18.06 Uhr: Zulässige Zahl der Pilger bei Wallfahrt nach Mekka erhöht

Zum zweiten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie findet in Saudi-Arabien ab diesem Sonntag die muslimische Wallfahrt Hadsch statt. Die Zahl der zulässigen Pilger wurde von 10.000 im vergangenen Jahr auf rund 60.000 Gläubige erhöht. Das ist immer noch ein Bruchteil der mehr als zwei Millionen Muslime, die sich 2019 an der Wallfahrt beteiligt hatten. Hunderte Muslime trafen bereits am Samstag in Mekka ein. Wie im vergangenen Jahr sind wegen der Pandemie keine ausländischen Pilger zugelassen.

In Saudi-Arabien wurden bisher 507.000 Infektionen mit dem Coronavirus und 8.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Zehn Prozent der Bevölkerung des Königreichs sind laut Statistik-Website Our World In Data vollständig gegen das Virus geimpft, weitere 43 Prozent haben eine erste Dosis erhalten.

17.20 Uhr: Ermittlungen in Frankreich wegen falscher Impfzertifikate

In Frankreich ist ein Ermittlungsverfahren wegen gefälschter Impfzertifikate eingeleitet worden. Es liefen Untersuchungen gegen sechs Menschen, berichtete der französische Sender France Info unter Verweis auf Justizkreise am Samstag. Zwei Personen seien derzeit in Haft. Der Zeitung "Le Monde" zufolge sollen vier der Verdächtigen die falschen Zertifikate beschafft haben. Die anderen beiden stehen in dem Verdacht, einen gefälschten Impfnachweis gekauft zu haben.

Die Vorfälle könnten in Verbindung zu den verschärften Hygiene-Regeln stehen, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu Beginn der Woche angekündigt hatte, angesichts des Aufflammens der Coronavirus-Pandemie. Unter anderem soll die Pflicht für einen Test-, Impf- oder Genesungsnachweis deutlich ausgeweitet werden. Berichten zufolge gingen am Samstag Tausende Menschen in verschiedenen französischen Städten gegen die neuen Regeln auf die Straße.

  • Zum Artikel "Wie bekomme ich meinen digitalen Impfausweis?"

17.07 Uhr: Merz (CDU) kritisiert Corona-Politik der Bundesregierung

Der CDU-Politiker Friedrich Merz fordert eine Neuausrichtung der Europapolitik seiner Partei. Im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" warf Merz der unionsgeführten Bundesregierung Fehler vor, darunter die Entscheidung zu Corona-Hilfen der EU und die zentrale Beschaffung von Corona-Impfstoff durch Brüssel.

Es sei, so März, falsch gewesen, den Kauf von Corona-Impfstoffen in vollem Umfang der EU-Kommission zu überlassen. So entstehe eine "Schuldenunion". Mit dem geschaffenen Fonds werde die Perspektive eröffnet, dass die EU auch in normalen Zeiten eigene Schulden aufnehme. "Ich sehe das als reale Gefahr."

15.55 Uhr: Trotz Impfung: Britischer Gesundheitsminister an Covid-19 erkrankt

Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid ist trotz Impfung positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte Javid am Samstag in einer Videobotschaft auf Twitter mit. Er habe sich etwas angeschlagen gefühlt und dann einen Antigen-Test gemacht - der habe sich als positiv herausgestellt. Nun warte er auf das Ergebnis eines PCR-Tests. «Ich bin dankbar, dass ich zwei Impfdosen bekommen habe und bisher sind meine Symptome sehr mild», so Javid weiter. Er rief die Menschen auf, sich ebenfalls impfen zu lassen.

In Großbritannien steigt die Zahl der Neuinfektionen seit Wochen wieder massiv an. Die 7-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit rund 345 angegeben (Stand: 11. Juli). Allein am Freitag wurden mehr als 50.000 Neuinfektionen registriert. Zurückgeführt wird das unter anderem auf die starke Ausbreitung der Delta-Variante.

Trotzdem sollen am Montag alle Corona-Maßnahmen in England aufgehoben werden. Die Regierung argumentiert, durch das erfolgreiche Impfprogramm sei die Verbindung zwischen Infektionen und Krankenhauseinweisungen sowie Todesfällen geschwächt. Experten sehen vor allem den Verzicht auf die Maskenpflicht kritisch. In den kommenden Wochen wird mit bis zu 100.000 täglichen Neuinfektionen im Vereinigten Königreich gerechnet.

14.34 Uhr: Inzidenz steigt auf 9,4, 1.608 Corona-Neuinfektionen

Am zehnten Tag infolge ist die Sieben-Tage-Inzidenz angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts liegt sie bei 9,4 - gestern betrug der Wert 8,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 1.608 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche waren es 952 Ansteckungen. Deutschlandweit wurde 22 neue Todesfälle gezählt. Vor einer Woche waren es 35 gewesen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

12.45 Uhr: Söder rügt Aiwanger für Äußerung zu Corona-Politik

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat seinen Vize Hubert Aiwanger (Freie Wähler) scharf gerügt und ihn aufgefordert, sich für umstrittene Äußerungen in der Corona-Politik zu entschuldigen. In der Diskussion über möglichen Vorteile für Geimpfte hatte Aiwanger vor einer "Apartheidsdiskussion" gewarnt. Markus Söder hatte zu der Wortwahl seines Vizes zunächst geschwiegen. Am Samstag kritisierte er beim Bezirksparteitag der Oberbayern-CSU in Unterhaching bei München Aiwangers Ausspruch als "verstörende Aussage", die für einen stellvertretenden Ministerpräsidenten unangemessen sei. Aiwanger solle die Wortwahl zurücknehmen und sich dafür entschuldigen, verlangte der Regierungschef. Aiwanger hatte sich zuletzt verteidigt, er habe nicht sagen wollen, dass Unterschiede zwischen Geimpften und Nichtgeimpften mit der Apartheid verglichen werden könnten. Die Apartheidspolitik diente der weißen Bevölkerungsminderheit in Südafrika von den 1940er bis in die 1980er Jahre zur Unterdrückung und Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung.

11.52 Uhr: Korea: Zahlreiche Neuinfektionen trotz Lockdown

Südkorea verzeichnet bereits den elften Tag in Folge mehr als 1.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Allein am Samstag waren es 1.455 neue Fälle. Vor allem die Hauptstadt Seoul ist betroffen. Dabei gelten in Seoul und Umgebung längst strenge Corona-Beschränkungen. So sind private Zusammenkünfte von mehr als zwei Personen nach 18.00 Uhr ebenso untersagt wie Besuche in Krankenhäusern und Pflegeheimen, Nachtclubs und Kirchen wurden geschlossen. Derzeit wird erwogen, auch außerhalb der Hauptstadtregion nur noch Treffen von maximal vier Menschen nach 18.00 Uhr zuzulassen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

11.36 Uhr: Hohe Inzidenz: Maskenpflicht für Schüler am Platz

Nachdem die Städte Amberg (33,2) und Bamberg (31) sowie der Landkreis Bamberg (28,5) am Samstag bayernweit die höchste Inzidenz verzeichnen, gilt ab Montag für Schüler ab der fünften Klassen erneut Maskenpflicht am Platz während des Unterrichts. Schüler müssen dann zumindest medizinische Masken aufsetzen. Insgesamt meldeten die Gesundheitsämter 307 Neuinfektion und zwei Todesfälle im Freistaat. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt am Samstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 10,2 - am Vortag hatte der Wert noch bei 9,4 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gelegen.

11.14 Uhr: Bremen und Saarland: Über 50 Prozent Geimpfte

Bremen und das Saarland sind die ersten beiden Bundesländer, in denen jeweils mehr als die Hälfte der Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft ist. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag (Stand: 10.05 Uhr) hervor. Demnach sind bundesweit inzwischen 601.220 Impfdosen verabreicht worden. 38,2 Millionen Menschen oder 45,9 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft. 59,7 Prozent oder rund 49,6 Millionen Einwohner mindestens die erste Spritze erhalten. In Sachsen und Brandenburg sind mit je 42,6 Prozent bislang am wenigsten Menschen geimpft worden. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen liegt mit 48,8 Prozent derzeit auf Platz drei. Bei den Erstimpfungen fallen Sachsen mit 50,7 Prozent, Thüringen (54,2), Brandenburg (54,7), Sachsen-Anhalt (55,6) und Bayern (57,6 Prozent) gegenüber den anderen Bundesländern ab.

10.22 Uhr: Malu Dreyer fordert bundesweiten Corona-"Warnwert"

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag) einen "neuen Warnwert" zur Beurteilung der pandemischen Lage gefordert. Die Inzidenz allein sage heute viel weniger über die Gefahr einer Erkrankung und die mögliche Belastung des Gesundheitssystems aus als noch vor einem halben Jahr, "einfach deshalb, weil immer mehr Menschen geimpft werden", so Dreyer. Die Ministerpräsidentin schlägt vor, die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner mit der Lage in den Krankenhäusern zu verknüpfen: "Wer wird eingeliefert, wer muss auf die Intensivstation?" Möglich hält Dreyer zum Beispiel ein Ampelsystem nach dem Vorbild Mecklenburg-Vorpommerns: "Genau so eine Orientierung brauchen wir bundesweit."

10.17 Uhr: Russland - über 25.000 Neuinfektionen an einem Tag

In Russland sind binnen eines Tages 25.116 Neuinfektionen verzeichnet worden, allein 4.561 in Moskau. Kürzlich eingeleitete Lockdown-Maßnahmen in der Stadt zeigen keine nachhaltig Wirkung. Insgesamt verzeichnet Russland inzwischen fast sechs Millionen Fälle. Die Regierung will trotzdem bislang geltende Corona-Maßnahmen lockern: So öffnet die Gastronomie in geschlossenen Räumen ab Montag auch für Menschen ohne Immunisierungsnachweis.

09.17 Uhr: Haiti verabreicht erste Impfungen seit Pandemiebeginn

Haiti hat mit der ersten Impfaktion begonnen: Die ersten 30 Menschen, die am Freitag in der Universitätsklinik der Hauptstadt Port-au-Prince den Moderna-Impfstoff gegen das Sars-CoV-2-Virus verabreicht bekamen, waren Mitarbeiter im Gesundheitswesen und Senioren. Das Land hat inzwischen 500.000 Impfdosen von den USA erhalten. Das gab die Panamerikanische Gesundheitsorganisation bekannt. Die Impfdosen sind Teil einer US-Spende an das Covax-Programm der Vereinten Nationen, das ärmere Länder mit Vakzinen versorgt. Haiti mit seinen elf Millionen Einwohnern leidet derzeit unter einer Infektionswelle. Mehr als 19.300 Corona-Infektionen wurden bislang registriert, zudem mehr als 480 Todesfälle.

08.59 Uhr: Experten erwarten exponentiellen Anstieg der Infektionen

Laut einer Gruppe Wissenschaftler von der Technischen Universität Berlin (TU) steht im Herbst eine vierte Welle bei den Corona-Neuinfektionen bevor. Für den Oktober prognostizieren die Experten anhand von Modellierungen auch volle Krankenhäuser: "Laut unseren Simulationen wird im Oktober ein exponentieller Anstieg bei den Krankenhauszahlen starten. Falls die derzeitige Entwicklung anhält, wird dies sogar früher beginnen, und sich im Oktober dann nochmal verstärken", heißt es im neuen Bericht der Gruppe um den Mobilitätsforscher Kai Nagel an das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Den derzeit zu beobachtenden Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz werten die Wissenschaftler als "beunruhigend". Eine vierte Welle lasse sich nur mit einer Impfquote von 95 Prozent zu abwenden. Die derzeitige Testpraxis an Schulen - zwei Schnelltests pro Woche - halten die Wissenschaftler ebenfalls für nicht ausreichend. Um Wechselunterricht und Schulschließungen zu vermeiden, bräuchte es demnach Lüftungssysteme und einen flächendeckenden Einsatz von Schnell- und/oder PCR-Tests.

07.45 Uhr: Thailand verschärft Corona-Maßnahmen

Das Corona-Virus breitet sich in Thailand stark aus, die Regierung hat daher neue Beschränkungen erlassen. So sind unter anderem Zusammenkünfte verboten. Geplante Demonstrationen gegen die Corona-Politik von Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha wurden untersagt. Am Samstag wurden binnen 24 Stunden 10.000 Corona-Fälle registriert. Gesundheitsbehörden melden 141 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Besonders betroffen war erneut die Hauptstadt Bangkok und ihre Umgebung. Pläne, das Land wieder für den Tourismus zu öffnen, stehen infrage. Eigentlich sollten geimpfte Reisende ab Mitte Oktober wieder ohne Quarantäneauflagen einreisen dürfen. Seit dem 1. Juli hat die Regierung die beliebte Ferieninsel Phuket wieder für vollständig geimpfte Touristen geöffnet, noch allerdings unter strengen Auflagen. So müssen die Touristen 14 Tage auf der Insel bleiben, während sie auf Corona getestet werden. Zuvor wurden die meisten Einwohner von Phuket außerdem geimpft. Das gilt nicht für den Rest des Landes, nur fünf Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.

06.31 Uhr: Arbeitgeberverbände fordern: Impfen, impfen, impfen!

"Wir müssen aufpassen, dass wir das Erreichte nicht verspielen", so der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Rainer Dulger, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. "Wir müssen weiter impfen, impfen, impfen, damit sich die Lage weiter stabilisiert." Arbeitgeber und Gewerkschaften hätten an die Beschäftigten appelliert, die Impf- und Testangebote weiter anzunehmen und so zu einer hohen Durchimpfungsrate beizutragen, so Dulger. "Wir Sozialpartner sind zuversichtlich, dass wir mit einer gemeinsamen Anstrengung der nationalen Impfkampagne zum Erfolg verhelfen und ein hohes Schutzniveau erreichen können." Um Impfmüdigkeit vorzubeugen schlägt Dulger einen direkten Appell an die Bürger durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier oder Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Fernsehen vor.

06.16 Uhr: Corona-Impfpflicht für Soldaten wird geprüft

Die Wehrbeauftragte Eva Högl hat sich dafür ausgesprochen, alle Soldaten der Bundeswehr gegen Covid-19 zu impfen. "Da uns Covid-19 noch auf absehbare Zeit beschäftigen wird, befürworte ich eine Aufnahme in den Katalog duldungspflichtiger Impfungen", sagt sie der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Eine Impfpflicht für Soldaten, zum Beispiel gegen Influenza wäre dabei nichts Neues. Gegen Corona müssen sich Soldaten bislang nur impfen, wenn sie in den Einsatz gehen. "Bei meinen Truppenbesuchen erlebe ich eine hohe Bereitschaft unserer Soldatinnen und Soldaten, sich impfen zu lassen. Viele wünschen sich eine Covid-19-Impfung lieber heute als morgen", erklärt Högl. Laut Vorabbericht prüft derzeit das Bundesverteidigunsministerium, ob und wann eine Corona Impfung eingeführt werden soll.

06.10 Uhr: Erster Corona-Fall im Olympischen Dorf in Tokio

Im Athletendorf für die Teilnehmer der Olympischen Spiele in Tokio ist ein erster Corona-Fall gemeldet worden, nur eine Woche vor dem geplanten Beginn der Spiele. Das teilte das Organisationskomitee am Samstag mit. Wer genau betroffen ist, wurde nicht bekannt. Jedoch hieß es, es würden alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung unter den Athleten getroffen. Bereits bei ihrer Einreise nach Japan wurden zuvor fünf Athleten positiv auf das Coronavirus getestet. Die Athleten und ihre Begleitpersonen sind im Athletendorf von der Bevölkerung isoliert und müssen strenge Verhaltens- und Hygieneregeln befolgen.

Freitag, 16. Juli 2021

22.39 Uhr: WHO dringt bei Suche nach Coronaursprung auch auf Labor-Inspektionen

Auf der Suche nach dem Ursprung des Coronavirus macht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jetzt Druck: In einem Brief an die Mitgliedsländer hat sie die Forschungsprioritäten aufgelistet und eine neue ständige Arbeitsgruppe angekündigt, die sich mit der Suche nach dem Ursprung neuer Pathogene befassen soll. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte am Freitag in Genf, dass neben der Untersuchung von Wildtieren und Tiermärkten im chinesischen Wuhan, wo das Virus Ende 2019 zum ersten Mal aufgetaucht war, auch die dortigen Labore inspiziert werden müssen.

China hatte die Reise des ersten WHO-Forscherteams monatelang verzögert. Obwohl die WHO die Untersuchungen fortsetzen will, macht Peking keine Anstalten, eine Fortsetzung der Arbeit in China zuzulassen.

21.50 Uhr: Mehr als 160 Millionen US-Bürger vollständig geimpft

In den USA sind inzwischen mehr als 160 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien über 336 Millionen Dosen verabreicht worden. Mehr als 185 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.

21.37 Uhr: Beschleunigtes US-Verfahren für reguläre Impfstoffzulassung für Biontech

Der Mainzer Biotech-Konzern Biontech und sein US-Partner Pfizer könnten Anfang 2022 in den USA eine reguläre Genehmigung für ihren bislang nur per Notfallzulassung genehmigten Corona-Impfstoff erhalten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA habe dem Mittel für die Impfung von Menschen ab 16 Jahren ein beschleunigtes Verfahren (Priority Review) für eine reguläre Zulassung erteilt, gaben Biontech und Pfizer am Freitag bekannt. Das Ziel sei es, eine Entscheidung im Januar 2022 zu treffen. Eine vollständige Zulassung des Impfstoffs könnte der zuletzt ins Stocken geratenen Impfkampagne in den USA womöglich frischen Wind verleihen.

So begründet eine nicht geringe Zahl an Impfskeptikern ihre Zurückhaltung damit, dass es aktuell nur eine Notfallzulassung gebe. Zudem könnte es dann für Arbeitgeber in den USA einfacher werden, von ihren Angestellten eine Impfung zu verlangen.

21.20 Uhr: Weltweit über vier Millionen Corona-Tote

Weltweit haben sich mehr als 189 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 4,23 Millionen Menschen sind in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Dunkelziffern dürften Experten zufolge deutlich höher sein. Die USA weisen weltweit die höchsten Werte auf.

20.52 Uhr: Griechenland sperrt Ungeimpfte aus Restaurants aus

Ungeimpften bleibt der Zutritt zu Innenräumen von Restaurants und Bars in Griechenland versagt. Grund ist der Anstieg der Neuinfektionen wegen der besonders ansteckenden Delta-Variante. Gäste müssen seit Freitag nachweisen, dass sie gegen Corona geimpft sind. Für die Außenbereiche der Restaurants und Bars gilt die Verordnung nicht. Bislang sind in Griechenland 41 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahre zweifach geimpft.

  • Zum Artikel: RKI: Delta in drei Viertel der untersuchten Corona-Proben

20.46 Uhr: Slowakei verschärft Quarantänepflicht für Ungeimpfte weiter

Die Slowakei hat ihre strengen Quarantänebestimmungen für Einreisende weiter verschärft. Ab Montag (19. Juli) dürfen nur noch vollständig gegen Covid-19 geimpfte Personen ins Land einreisen, ohne eine Quarantäne antreten zu müssen. Das sieht eine am Freitag vom Amt für Öffentliche Gesundheit erlassene Verordnung vor. Die Quarantäne beträgt grundsätzlich 14 Tage, ab dem fünften Tag ist ein Freitesten möglich.

Die Vier-Parteien-Koalition des populistisch-konservativen Ministerpräsidenten Eduard Heger machte damit eine Verfassungsbeschwerde sozialdemokratischer Oppositionspolitiker unwirksam. Diese hatten sich beim Verfassungsgericht erfolgreich gegen eine ganz ähnliche Regelung beschwert, die seit 9. Juli galt. Ziel der Beschwerde war es eigentlich gewesen, die Quarantänepflicht für Ungeimpfte aufzuheben. Sie käme einer indirekten Impfpflicht gleich und sei diskriminierend.

19.54 Uhr: Frankreich meldet erstmals seit Mai mehr als 10.000 Neuinfektionen

Frankreich zählt erstmals seit anderthalb Monaten wieder mehr als 10.000 Neuinfektionen pro Tag. Am Freitag verzeichnete das Gesundheitsministerium 10.908 neue Fälle. Zuletzt lag diese Zahl Ende Mai über dem Wert von 10.000.

19.56 Uhr: Corona-Infektionszahlen in Italien gestiegen

In Italien sind die Corona-Infektionszahlen weiter gestiegen. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert erhöhte sich auf landesweit durchschnittlich 19 Fälle je 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche, in der Vorwoche waren es 11. Vor allem bei jungen Menschen seien mehr Infektionen verzeichnet worden, hieß es am Freitag im wöchentlichen Corona-Lagebericht des Gesundheitsministeriums in Rom.

Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern ging den Experten zufolge zurück, auch auf den Intensivstationen wurden weniger Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt. Die ansteckendere Delta-Variante breite sich in Italien weiter aus und dürfte bald vorherrschend sein. Zur Eindämmung sei es notwendig, mehr Menschen vollständig zu impfen.

  • Zum Artikel: Urlaub ungewiss: Steigende Corona-Zahlen verunsichern Reisende

17.40 Uhr: US-Behörde spricht von "Pandemie der Ungeimpften"

Die Delta-Variante ist nach US-Behördenangaben mittlerweile die dominierende Covid-19-Variante weltweit und eine wesentliche Ursache für zunehmende Todesfälle unter Infizierten in den USA. Betroffen seien fast ausschließlich nicht geimpfte Menschen. "Dies wird eine Pandemie der Ungeimpften", sagt die Direktorin der amerikanischen Seuchenbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC), Rochelle Walensky.

18.27 Uhr: Wissenschaftler kritisieren Lockerungen in England scharf

Internationale Wissenschaftler haben scharfe Kritik an der Entscheidung der britischen Regierung geübt, kommende Woche fast alle Corona-Beschränkungen in England aufzuheben. Aus seiner Sicht sei die "Strategie der Herdenimmunität wirklich mörderisch", sagte der US-Forscher William Haseltine am Freitag bei einem Online-Treffen internationaler Gesundheitsexperten. Eine solche Strategie werde zu "tausenden, wenn nicht zehntausenden" Toten führen, warnte er. "Eine solche Politik ist ein Desaster."

Trotz der in Großbritannien grassierenden Delta-Variante des Coronavirus treten in England am Montag weitreichende Lockerungen der bisherigen Restriktionen in Kraft. Unter anderem fallen die meisten Beschränkungen für große Versammlungen sowie die Maskenpflicht weg, auch Diskotheken dürfen wieder öffnen.

17.38 Uhr: Corona-Lage: Kuba bittet Caritas um Hilfe

Angesichts stark gestiegener Corona-Zahlen in Kuba will die Caritas dort 200.000 Euro für Schutzausrüstung und medizinische Hilfsmittel bereitstellen. Das kubanische Gesundheitsministerium habe die örtliche Vertretung der katholischen Hilfsorganisation um Hilfe gebeten, teilte Caritas International am Freitag in Freiburg mit. Es werde ein Zusammenbruch des traditionell sehr gut aufgestellten Gesundheitssystems des sozialistischen Karibikstaates befürchtet. Es befinde sich "in einer tiefgreifenden strukturellen Krise der Unterversorgung mit medizinischen Gütern, Nahrungsmitteln und Gütern des alltäglichen Bedarfs."

Kuba hatte seit Beginn der Pandemie vergleichsweise niedrige Fallzahlen gemeldet. Seit Juni stiegen die Zahlen in dem Inselstaat mit rund elf Millionen Einwohnern aber deutlich. Derzeit werden jeden Tag mehr als 6.000 Neuinfektionen registriert. Die bisher höchste Zahl der innerhalb von 24 Stunden festgestellten Todesfälle wurde mit 67 am Donnerstag gemeldet. Insgesamt waren es bisher 1.791 Tote.

17.12 Uhr: Pazifik-Anrainer wollen bei Impfstoffen stärker kooperieren

Die USA, China, Russland und weitere Pazifik-Anrainerstaaten wollen bei der Verteilung und Produktion von Impfstoff enger zusammenarbeiten. Die Länder wollen unter anderem den freiwilligen Transfer von Produktionstechnologien untereinander fördern, auch mit Blick auf künftige Krisen. Dies erklärten die Staats- und Regierungschefs der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft APEC, darunter US-Präsident Joe Biden, und seine Amtskollegen aus Russland und China, Wladimir Putin und Xi Jinping, nach einem virtuellen Treffen. Ein fairer Zugang zu sicheren, wirksamen, qualitätsgeprüften und erschwinglichen Impfstoffen solle beschleunigt werden.

  • Zum Artikel: Amnesty Erlangen: Impfstoff ist global ungerecht verteilt

16.51 Uhr: Niederlande: Reproduktionszahl des Coronavirus so hoch wie nie zuvor

In den Niederlanden breitet sich das Coronavirus durch die Deltavariante immer rasanter aus. Die Reproduktionszahl liegt inzwischen bei 2,91, das ist der höchste Wert seit Ausbruch der Pandemie im März 2020, wie das zuständige Amt für Gesundheit und Umwelt RIVM am Freitag in Den Haag mitteilte. Die Zahl bedeutet, dass rechnerisch 100 Infizierte 291 weitere Personen anstecken und sich die Verbreitung des Virus zunehmend beschleunigt. Nach den jüngsten Daten des RIVM sind inzwischen 66,9 Prozent aller Infektionen auf die Deltavariante zurückzuführen. Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen in 24 Stunden kletterte auf 11.363.

Angesichts einer Verschlechterung der Corona-Lage hat die niederländische Regierung bereits einen Teil der umfangreichen Lockerungen der Corona-Beschränkungen zurückgenommen. Weiterhin läuft das öffentliche Leben aber größtenteils unbeeinträchtigt weiter.

Gesundheitsminister Hugo de Jonge rief die Bevölkerung am Freitag auf, sich bei der Rückkehr aus dem Urlaub testen zu lassen. Nur so lasse sich ein Verbreiten des Virus in Familien, Schulen und auf der Arbeit verhindern. Reisende auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol erhalten im Moment bei der Ankunft einen kostenlosen Selbsttest, der Minister stand bei der Verteilaktion am Freitag selber mit am Gate.

16.19 Uhr: Seoul verbietet schnelle Musik in Fitnessclubs

Besucher von Fitnessclubs in der südkoreanischen Metropolregion Seoul müssen beim Gruppentraining auf das Lied "Gangnam Style" als Motivationshilfe vorerst verzichten. Der Welthit von 2012 des Rappers Psy fällt in die Kategorie zu temporeicher Stücke, die seit dieser Woche aus Gründen des Corona-Infektionsschutzes bei bestimmten Trainingseinheiten nicht gespielt werden dürfen. Dies sei eine der Maßnahmen, um die Ansteckungsgefahr zu verringern, "statt die Studios zu schließen", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.

Das Tempo eines Liedes darf demnach 120 Beats pro Minute (bpm) nicht übersteigen. Betroffen sind alle Clubs in der Hauptstadt und die umliegende Region, die Fitnesstraining wie etwa Aerobic und Indoor-Cycling in Gruppen anbieten. Nach Angaben der Behörden soll die Beschränkung auf unter 120 bpm das Risiko verringern, dass Viren übertragen werden, wenn sich etwa zu stark Schweißperlen verteilen.

In den Sozialen Medien wurde die Regelung zum Teil als "bizarr" beschrieben. Es gab von ausländischen Nutzern auch Anerkennung. Man müsse halt "außerhalb der Box denken", um eine Schließung der Fitnesscenter zu vermeiden.

16.05 Uhr: Neuer Tagesrekord bei Corona-Toten in Russland

Russland hat einen neuen Tagesrekord bei Todesfällen in Verbindung mit dem Coronavirus gemeldet. 799 Menschen seien binnen 24 Stunden mit oder am Virus gestorben, teilten die Behörden am Freitag mit. Damit wurde den vierten Tag in Folge eine Rekordzahl bei den Toten verzeichnet. Registriert wurden rund 25 700 Neuinfektionen. Die tägliche Fallzahl stieg von 9.000 Neuinfektionen Anfang Juni auf mehr als 25.000 vergangene Woche.

Die Behörden führen die Entwicklung auf die Ausbreitung der als besonders ansteckend geltenden Delta-Variante und ein schleppendes Impftempo zurück, das hinter jenem in vielen Staaten im Westen zurückbleibt. Bis Dienstag hatten nur rund 20 Prozent der rund 146 Millionen Einwohner zählenden Bevölkerung mindestens eine Vakzindosis erhalten.

15.54 Uhr: Impfkommission wehrt sich gegen Söder

In der Debatte um Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche setzt sich die Ständige Impfkommission (Stiko) zunehmend gegen Druck aus der Politik zur Wehr. "Die aktuellen Aussagen von Herrn Söder und anderen Politikern zur Stiko und zu deren Arbeit sind auch unter Berücksichtigung der Wahlkampfzeit ungewöhnlich und müssen korrigiert werden", teilte das unabhängige Gremium um den Virologen Thomas Mertens am Freitag mit. Ziel der Stiko sei das Erarbeiten der bestmöglichen Impfempfehlung für einzelne Menschen und für die Gemeinschaft. "Dies erfolgt unabhängig von Meinungen und Wünschen von Politikern und der pharmazeutischen Industrie."

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte in einem BR-Interview vom Mittwoch bekräftigt, dass es mit einer generellen Corona-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren schneller gehen müsse. Dabei sprach er von der Stiko als einer ehrenamtlichen Organisation, wohingegen die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die "Profis" seien.

  • "Unterirdisch": Kritik an Söders Attacke auf die Impfkommission

15.16 Uhr: Spahn knüpft Corona-Maßnahmen im Herbst an Impf-Fortschritte

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) macht mögliche neue Corona-Einschränkungen im Herbst und Winter vom Fortschritt bei den Impfungen abhängig. "Wir entscheiden jetzt darüber, wie der Herbst wird, wie der Winter wird durch die Impfkampagne", sagte Spahn am Freitag den Sendern RTL und ntv. "Jeder Einzelne entscheidet das." Bei einer Impfquote von mehr als 70 Prozent würden wahrscheinlich nur "Basismaßnahmen" wie Abstand und Masken gebraucht.

Spahn hob zudem hervor, es werde "auf jeden Fall" einen Unterschied machen, ob jemand geimpft sei oder nicht. "Jemand, der geimpft ist, den können wir nicht und müssen wir auch nicht mit den gleichen Beschränkungen belegen, wie jemand, der nicht geimpft ist", sagte der Minister. Insofern sei auch "sehr klar, dass die Impfung ganz sicher auch für Herbst und Winter für jeden einen Unterschied macht".

14.54 Uhr: Maislabyrinth mit Umrissen einer Corona-Impfung öffnet

Ein Mann mit einer Spritze im Arm, Reagenzgläschen und ein Mikroskop: Mit der Silhouette einer Corona-Impfaktion hat am Freitag das Maislabyrinth eines Selmer Landwirts im Münsterland eröffnet. Benedikt Lünemann macht sich mit dem eingefrästen Motiv auf dem insgesamt 25 000 Quadratmeter großen Maisfeld für das Impfen und die Forschung stark: "Ich wollte auch Werbung machen. Das ist ein wichtiges aktuelles Thema in diesem Jahr", sagte der Landwirt am Freitag.

Schon seit über zehn Jahren ist das Labyrinth mit einer Streckenlänge von rund 2,1 Kilometern auf dem Hof Lünemann mit jährlich wechselnden Motiven Programm: 2020 stand etwa das Thema "Europa" im Fokus, 2019 mähte Lünemann die Umrisse Greta Thunbergs in das riesige Feld. Es ist vom 16. Juli bis Ende Oktober geöffnet.

14.28 Uhr: Indonesien bleibt globaler Corona-Hotspot

Indonesien bekommt seine bisher schwerste Corona-Welle trotz eines Lockdowns und strikter Regeln nicht in den Griff. Die Behörden meldeten am Freitag mehr als 1.200 Tote innerhalb von 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Gleichzeitig wurden im viertbevölkerungsreichsten Land der Erde erneut rund 54.000 Neuinfektionen verzeichnet.

Seit Tagen liegt die Zahl der neuen Fälle bei mehr als 50.000. Hunderte Menschen, die positiv getestet wurden, seien in der Quarantäne in ihren Häusern gestorben, teilte die Plattform LaporCovid-19 mit, die Daten zur Pandemie in Indonesien sammelt. Vielerorts gibt es nicht mehr genug Krankenhausbetten.

14.24 Uhr: Justiz gibt grünes Licht für erneute Ausgangssperren in Katalonien

Die spanische Justiz hat am Freitag grünes Licht für die erneute Einführung einer Corona-Ausgangssperre in mehreren Großstädten Kataloniens gegeben. Die Einschränkungen können ab diesem Wochenende in allen Städten mit mehr als 5000 Einwohnern verhängt werden, wenn dort in den vergangenen sieben Tagen mehr als 400 Fälle pro 100.000 Einwohner registriert wurden, teilte der Oberste Katalanische Gerichtshof mit. Die Ausgangssperre darf demnach bis zum 23. Juli von 1.00 Uhr nachts bis 6.00 Uhr morgens angeordnet werden.

  • Zum Artikel: Corona-Risikogebiet Mallorca: "Als wäre nichts!"

14.17 Uhr: Knapp 80.000 Wohnmobile 2020 neu zugelassen

Die Corona-Pandemie hat den Trend zum Campen verstärkt: 2020 wurden mehr als 100.000 neue Freizeitfahrzeuge zugelassen, wie der TÜV Nord am Freitag in Hamburg mitteilte. 78.055 Wohnmobile und 29.148 Wohnwagen bildeten einen neuen Höchstwert an Neuzulassungen. Bei den Wohnmobilen liege das Wachstum bei 44,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Interesse an regionalen, naturnahen, nachhaltigen und individuellen Reisen sei sichtbar gestiegen, sagte Julian Klüß von TÜV Nord. Eine neue Zielgruppe seien die 25- bis 34-Jährigen: Durch die Pandemie sei das Interesse vor allem bei den jüngeren Menschen gestiegen. Die Zielgruppe gelte als jung, gebildet und gut verdienend.

  • Zum Artikel: Pandemie-Trend Camping: Aber wohin mit dem Wohnwagen?

14.02 Uhr: Müller: Zahl der Corona-Toten in Afrika muss uns aufrütteln

Angesichts der rapide steigenden Zahl an Toten durch Covid-19 in Afrika hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die Geberländer zur Einhaltung ihrer Verpflichtungen aufgerufen. Das Programm ACT-A sei immer noch unterfinanziert, die Lücke betrage mindestens 16 Milliarden US-Dollar, mahnte der Minister am Freitag in Berlin. Unterdessen sei die Zahl der Todesfälle allein in einer Woche um 43 Prozent gestiegen.

"Die Entwicklung der Corona-Todeszahlen in Afrika ist dramatisch und muss uns aufrütteln. Viele Krankenhäuser sind an ihrer Belastungsgrenze", so der CSU-Politiker.Die Pandemie sei erst vorbei, "wenn sie weltweit beendet ist", sagte Müller. Es fehle an Tests, Schutzkleidung und an medizinischem Sauerstoff. "Wenn wichtige Geberländer nicht endlich ebenfalls ihren Beitrag leisten, wird die Dramatik in Afrika und anderen Region weiter zunehmen." Deutschland beteilige sich an der medizinischen Reaktion der Weltgemeinschaft in Afrika mit insgesamt 2,2 Milliarden Euro.

  • Zum Artikel: Minister Müller fordert "Welt-Initiative Impfstoffe für Afrika"

13.56 Uhr: Corona-Fälle bei Abifahrt - 20 Abiturienten verpassen Zeugnisübergabe

Nach einem Corona-Ausbruch bei einer privaten Abschlussfahrt nach Kroatien verpassen 20 Abiturienten im Allgäu ihre Zeugnisübergaben im Oberallgäu. Wegen des unklaren Infektionsgeschehens in der Ferienanlage habe das Gesundheitsamt des Landkreises Oberallgäu für die Schüler eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet, teilte das Landratsamt in Sonthofen am Freitag mit.

Bislang sei zwar keiner der Abiturienten positiv auf das Virus getestet worden. Weil die Inkubationszeit noch nicht vorüber sei, würden die Schüler die Zeugnisverleihungen an ihren Gymnasien in Kempten und im Oberallgäu am Freitag aber verpassen.

Wenige Tage zuvor war bekannt geworden, dass 26 junge Menschen aus dem Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen bei einer Abiturfahrt nach Kroatien positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Auch in München sind nach einer privaten Abifahrt auf die griechische Insel Korfu mehrere junge Leute nach positiven Coronavirus-Tests in Quarantäne.

  • Zum Artikel: Abitur-Fahrten als Corona-Superspreading-Events?

13.30 Uhr: Eiffelturm nach monatelanger Schließung wieder geöffnet

Der Eiffelturm hat nach monatelanger Corona-Pause wieder geöffnet. Nach einem Countdown und unter Applaus und Musik betraten am Freitagmittag die ersten Besucherinnen und Besucher das Gelände. Online waren die Tickets für den Tag der Wiedereröffnung noch am Vortag nicht mehr zu haben. Spontane konnten sich dann aber doch noch über Karten für den Nachmittag und Abend freuen - wenn auch mit einem grauen, wolkenverhangenen Himmel. Das Pariser Wahrzeichen war wegen der Corona-Krise knapp ein Dreivierteljahr geschlossen.

13.20 Uhr: Griechenland, Niederlande und Teile Dänemarks werden Risikogebiete

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag die Niederlande, Griechenland und Teile Dänemarks als Risikogebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt. Das bedeutet, dass das Auswärtige Amt von touristischen Reisen in diese Länder und Regionen abrät. Für die Niederlande und die dänische Hauptstadtregion um Kopenhagen ergeben sich daraus auch praktische Folgen: Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland einreist und nicht geimpft oder genesen ist, muss wieder einen Corona-Test machen.

Mit Griechenland und der Niederlande werden zwei weitere beliebte Urlaubsländer der Deutschen auf die Risikoliste gesetzt. Portugal und Zypern sind wegen besonders hoher Infektionszahlen sogar als Hochinzidenzgebiet eingestuft worden, was eine Quarantänepflicht von 5 bis 10 Tagen für Einreisende bedeutet, die nicht geimpft oder genesen sind. Dieses Schicksal bleibt Spanien noch erspart, obwohl die 7-Tage-Inzidenz dort inzwischen auf 282 gestiegen ist. Für Hochinzidenzgebiete gilt eigentlich ein Grenzwert von 200, es spielen allerdings auch andere Faktoren noch eine Rolle.

  • Zum Artikel: Urlaub ungewiss: Steigende Corona-Zahlen verunsichern Reisende

12.56 Uhr: EU-Behörde: Starker Anstieg der Infektionsfälle bis August

Die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde rechnet mit einem erneuten starken Anstieg der Infektionsfälle in Europa in den nächsten Wochen. Die Zahl der Neuinfektionen könnte sich laut veröffentlichten Prognosen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) bis Anfang August fast verfünffachen. Ursache seien die hochansteckende Delta-Variante sowie die Lockerungen von Corona-Beschränkungen in vielen Ländern.

Die Prognosen der EU-Behörde beziehen sich auf das Gebiet der EU, Norwegens und Islands. Das ECDC erwartet demnach für die am 1. August endende Woche eine Sieben-Tage-Inzidenz von 420 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Vergangene Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz in dem Gebiet bei 90.

12.36 Uhr: Ramelow: Aufhebung aller Corona-Maßnahmen im Herbst

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) fordert, im Herbst restliche Corona-Maßnahmen abzuschaffen. "In nächster Zeit kann jeder, der es will, geimpft sein", sagt Ramelow in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel". "Wir sollten im Herbst zu einer Normalität zurückkehren - auch unter der Erkenntnis von Varianten, die sich aggressiver verbreiten."

Aus der Opposition werden derweil Rufe laut, die Impfkampagne zu verbessern. "Wir brauchen eine groß angelegte Aufklärungs- und Werbeoffensive für die Impfung, am besten mit Prominenten aus Kunst, Sport und Gesellschaft", sagt Michael Theurer, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion.

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt verlangt, "attraktive Impfmöglichkeiten jetzt so nah wie möglich an den Lebensalltag der Menschen" zu bringen. Es werde immer noch zu wenig geworben, über einfach zugängliche Impfangebote informiert oder über Impfmythen aufgeklärt. "Das Impfen in der Fußgängerzone, vor dem Supermarkt oder vor der Uni darf nicht Ausnahme und Einzelprojekt sein."

12.10 Uhr: 45 Prozent der Bevölkerung in Deutschland voll geimpft

In Deutschland sind inzwischen 45 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden am Donnerstag 736.361 Impfdosen verabreicht. Damit haben nun rund 37,7 Millionen beide Impfungen erhalten, 49,5 Millionen (60 Prozent) sind mindestens einmal geimpft.

Unter den Bundesländern liegt Bremen mit einem Anteil von 68,4 Prozent mindestens einmal geimpfter Menschen weiter an erster Stelle; bei den vollständig Geimpften behauptet das Saarland mit 49,6 Prozent seinen Spitzenplatz. Schlusslicht bei den Erstgeimpften bleibt Sachsen (50,6 Prozent); bei den vollständig Geimpften ist es Brandenburg (41,8 Prozent).

12.05 Uhr: Ermittlungen gegen Betreiber von Testzentren

Wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs hat die Staatsanwaltschaft Kassel Ermittlungen gegen einen Betreiber von Corona-Testzentren eingeleitet. Es werde gegen den Geschäftsführer und weitere Verantwortliche einer in Nordrhein-Westfalen ansässigen Firma ermittelt, die in Kassel, Braunschweig, Hannover und Leipzig Testzentren betrieben habe, teilte die Behörde mit.

Die Beschuldigten stünden im Verdacht, im April und Mai 2021 für ein Testzentrum in Kassel Leistungen gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen in Höhe von mehr als einer Million Euro zu Unrecht abgerechnet zu haben. Die Betreibergesellschaft soll eine Vielzahl der abgerechneten Testleistungen nicht erbracht und bei den Tests notwendige Mindeststandards bewusst nicht erfüllt haben.

11.23 Uhr: Neue Regelung für Nachtgastronomie in Österreich

Angesichts steigender Neuinfektionen gerade unter jungen Menschen wird in Österreich der Zutritt zu Nachtlokalen beschränkt. Wer spät ausgehen will, muss ab 22. Juli beim Betreten einen negativen PCR-Test vorlegen oder seine Impfung nachweisen. Ein Antigen-Test reicht nicht. Darauf hat sich die Regierung verständigt. Entgegen ursprünglichen Planungen bleibe es bei der Registrierungspflicht bei Veranstaltungen und in der Gastronomie.

Nach Angaben des Innenministeriums wurden binnen Tagesfrist 341 neue Infektionen gezählt. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich - vor Kurzem noch einstellig - liegt nun bei etwa 17. Die Sorge vor einer Verbreitung des Virus durch Großveranstaltungen ist auch der Grund für die Absage des für Ende August geplanten Frequency Festivals in St. Pölten. Das mehrtägige Festival besuchten zuletzt etwa 150.000 Fans.

11.14 Uhr: "Neustarthilfe Plus" für Soloselbstständige startet

Soloselbstständige, die von coronabedingten Schließungen und Beschränkungen auch im dritten Quartal 2021 stark betroffen sind, erhalten weiterhin staatliche Unterstützung: Das Bundeswirtschaftsministerium teilte mit, Anträge auf "Neustarthilfe Plus" könnten ab sofort über die Plattform ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de gestellt werden. Die Unterstützung erhöhe sich auf bis zu 1.500 Euro pro Fördermonat im Zeitraum Juli bis September. Das Geld wird als Vorschuss ausgezahlt und nicht auf die Grundsicherung angerechnet.

Die Antragstellung für Soloselbstständige, die als juristische Person organisiert sind und Anträge über prüfende Dritte stellen, starte "in wenigen Wochen", kündigte das Ministerium an. "In Kürze" könnten auch Unternehmen die "Überbrückungshilfe III Plus" zur Fixkostenerstattung im dritten Quartal beantragen. Berechtigt sind hier Unternehmen mit einem Corona-bedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent.

10.50 Uhr: Corona-Selbstisolationen trifft britische Wirtschaft

Die neue Welle in Großbritannien trifft zunehmend die Wirtschaft. Vor allem die hohe Zahl der Arbeiter, die sich wegen eines möglichen Kontakts mit einer infizierten Person selbst isolieren müssen, bereitet Sorgen. Nach Angaben des Verbands der Fleischproduzenten wurde fast jeder zehnte der 97.000 Beschäftigten von der Corona-Warn-App zur Selbstisolation aufgefordert. Einige Unternehmen könnten gezwungen sein, ihre Produktion stillzulegen, was zu Engpässen führen könne, sagte Verbandschef Nick Allen. Betroffen seien vor allem die lukrativsten Bereiche, etwa die Herstellung von Lammkoteletts.

Auch die Autobauer Nissan und Rolls-Royce warnten vor Folgen für ihre Produktion. Medienberichten zufolge sind Hunderte Nissan-Arbeiter betroffen. Die Pflicht zur häuslichen Quarantäne, wenn die App einen Kontakt meldet, "ruiniert die Wirtschaft", sagte Karan Bilimoria, Präsident des Industrieverbands. In der vergangenen Woche hatte die Warn-App mehr als 520.000 Menschen landesweit zur Selbstisolation aufgefordert. Wie der "Telegraph" berichtete, reagiert die App jedoch übersensibel. Demnach wurden Menschen benachrichtigt, weil Nachbarn positiv getestet wurden, von denen sie durch eine Mauer getrennt sind.

09.29 Uhr: Dritte Impfung in Ungarn

Ungarn bietet ab 1. August eine dritte Impfung an. Die Ärztinnen und Ärzte würden entscheiden, welches Mittel verabreicht werde, sagt Ministerpräsident Viktor Orban. Die dritte Dosis solle mindestens vier Monate nach der zweiten gespritzt werden, es sei denn, die Ärzte rieten zu einem anderen Zeitpunkt. Zudem sollen alle Beschäftigten im Gesundheitswesen zur Impfung verpflichtet werden. Mehr als 5,5 Millionen der rund zehn Millionen Menschen in Ungarn sind bereits geimpft. Es ist das einzige Land in der EU, in dem in großem Umfang auch russische und chinesische Vakzine bereits vor einer Genehmigung durch die EU verabreicht wurden. Außerdem werden die Mittel von Biontech/Pfizer, Astrazeneca und Moderna eingesetzt.

09.05 Uhr: Johnson-Berater erwartet beängstigendes" Niveau von Corona-Patienten

Wenige Tage vor dem Ende fast aller Corona-Regeln in England werden die Warnungen vor den Folgen lauter. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen könne innerhalb weniger Wochen ein "ziemlich beängstigendes" Niveau erreichen, sagte der medizinische Berater der britischen Regierung, Chris Whitty. "Wir sollten nicht unterschätzen, dass wir überraschend schnell wieder in Schwierigkeiten geraten könnten." Auch wegen des Impfprogramms stehe Großbritannien zwar gut da. Aber: "Wir sind noch nicht aus dem Gröbsten raus", sagte Whitty.

Zuvor hatte Premierminister Boris Johnson davor gewarnt, jede Vorsicht über Bord zu werfen, wenn am kommenden Montag Abstandsregeln und Maskenpflicht enden, Nachtclubs öffnen und bei Veranstaltungen keine Obergrenze für Teilnehmer mehr gilt. Whitty zeigte sich überzeugt, dass die meisten Menschen sich weiterhin rücksichtsvoll verhalten würden. Landesweit sind Neuinfektionen, Krankenhauseinweisungen und Todesfälle wegen der Ausbreitung der Delta-Variante zuletzt deutlich gestiegen.

08.51 Uhr: Weniger Babys im Corona-Jahr geboren

Das Corona-Jahr 2020 hat den Trend zu rückläufigen Geburtenziffern in Deutschland nicht gebrochen. Es wurden mit 773.144 Neugeborenen rund 5.000 Babys weniger geboren als 2019, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Die zusammengefasste Geburtenziffer war mit 1,53 Kindern je Frau somit geringfügig niedriger als im Vorjahr mit damals 1,54. Sie sank bereits das vierte Jahr in Folge. Die Geburtenziffer in Westdeutschland lag 2020 bei 1,55 Kindern je Frau. In Ostdeutschland (ohne Berlin) betrug sie 1,54 und war damit zum ersten Mal seit 2008 niedriger als im Westen.

08.30 Uhr: Zwei Drittel gegen Urlaub in Corona-Risikogebieten

Zwei Drittel der Deutschen halten es nicht für vertretbar, in einer von der Bundesregierung als Corona-Risikogebiet eingestuften Region wie beispielsweise Spanien Urlaub zu machen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur lehnten 67 Prozent touristische Reisen in solche Gebiete ab. Nur 25 Prozent sagten, dass sie Urlaub in Risikogebieten für vertretbar halten. 8 Prozent machten keine Angaben.

Die Bundesregierung führt derzeit 122 Länder ganz oder teilweise in einer drei Corona-Risikokategorien. Unter den einfachen Risikogebieten sind Urlaubsregionen wie Spanien und die Türkei. Portugal und Zypern sind sogar als Hochinzidenzgebiete mit besonders hohen Infektionszahlen eingestuft. Rückkehrer aus diesen beiden Ländern, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, müssen für 5 bis 10 Tage in Quarantäne. Wer aus den elf Ländern mit einer starken Verbreitung besonders gefährlicher Virusvariantengebieten außerhalb Europas zurückkehrt, muss sogar für 14 Tage in Quarantäne. Das gilt auch für Geimpfte und Genesene.

07.10 Uhr: Britische Regierung stärkt Pubs und Restaurants

Mit einem Bündel von Maßnahmen will die britische Regierung die gebeutelte Gastro-Branche bei der Erholung nach der Corona-Pandemie unterstützen. So sollen Lizenzen für den Betrieb von Außengastronomie auf Bürgersteigen verlängert und dauerhaft gemacht werden, damit mehr Kunden im Freien bedient werden können. Zudem sollen Pubs und Bars in England und Wales für zwölf weitere Monate Bier zum Mitnehmen ausschenken dürfen, um den Verkauf anzukurbeln.

Die Gastronomie hat während der Pandemie nach Angaben des Branchenverbands fast 10.000 Lokale und mehr als 87 Milliarden Pfund (102 Milliarden Euro) Umsatz verloren.

06.44 Uhr: Eiffelturm eröffnet wieder

Der Eiffelturm öffnet heute nach monatelanger Corona-Pause wieder für Besucherinnen und Besucher. Online waren die Tickets für den Tag der Wiedereröffnung bereits im Vorhinein ausverkauft. Das Pariser Wahrzeichen war wegen der Corona-Krise knapp ein Dreivierteljahr geschlossen. Zudem bekam er einen neuen Anstrich. Schon im vergangenen Frühjahr hatte es wegen der Pandemie zeitweise schließen müssen. Für den Besuch des Eiffelturms gelten nun erst einmal Maskenpflicht und Abstand halten. Ab dem 21. Juli müssen Erwachsene dann einen Test-, Impf- oder Genesungsnachweis vorzeigen.

Der mehr als 130 Jahre alte Turm unweit der Seine wurde bisher jährlich von rund sieben Millionen Menschen besucht. Im vergangenen Jahr kamen aber wegen der Corona-Zwangspausen und fehlendem internationalen Besuch deutlich weniger Touristinnen und Touristen.

05:35 Uhr: Japans Regierung verspricht "sichere Olympische Spiele"

Eine Woche vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio hat Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga seinen Entschluss bekräftigt, "sichere" Spiele zu realisieren. "Um das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, werden gründliche Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Coronavirus ergriffen", versicherte Suga auf einer Sitzung der mit Olympia beauftragten Mitglieder seiner Regierung.

Die wegen Corona um ein Jahr verschobenen Spiele sollen am 23. Juli eröffnen. Die japanische Tageszeitung "Asahi Shimbun", einer der Sponsoren der Spiele, berichtete unterdessen von "Chaos" auf Flughäfen unter den Mitarbeitern, die versuchten, olympische Delegationen zu führen. Auch in Hotels gebe es Probleme bei der Durchsetzung der Verhaltensregeln für Olympia-Teilnehmer. Es sei bereits eine Woche vor Beginn der Spiele "offensichtlich" geworden, dass die Pläne der Organisatoren zur Trennung von Olympia-Teilnehmern und der allgemeinen Bevölkerung "kläglich gescheitert" seien. Die "Blase", in der sich die Athleten und ihre Bezugspersonen eigentlich befinden sollen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, sei "bereits geplatzt", hieß es.

04:20 Uhr: Bundesweite Inzidenz steigt auf 8,6

Seit gut einer Woche gehen die Corona-Zahlen wieder kontinuierlich nach oben: Laut dem Robert Koch-Institut wurden den Gesundheitsämtern zuletzt 1.456 neue bestätigte Corona-Fälle gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist von 8,0 auf 8,6 gestiegen. Vor einer Woche hatte sie noch bei 5,5 gelegen.

Experten führen den Anstieg auf die hochansteckende Delta-Variante zurück, die mittlerweile auch in Deutschland dominiert.

01:05 Uhr: Holetschek sieht "Reformbedarf" bei der Stiko

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hält es für notwendig, dass die Ständige Impfkommission reformiert wird. Der "Ärzte Zeitung" sagte Holetschek: "Die Stiko-Mitglieder sind alle ehrenamtlich tätig. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Die Unabhängigkeit der Wissenschaft ist wirklich wichtig. Aber wir könnten den Kommissionsmitgliedern eine Struktur zur Seite stellen, die sie in ihrem Ehrenamt professionell unterstützt."

Im Zusammenhang mit den Impfempfehlungen der Kommission forderte Holetschek eine bessere Kommunikation. Die wechselnden Empfehlungen zum Astrazeneca-Impfstoff beispielsweise hätten zu erheblicher Verunsicherung geführt. "Aus Sicht der Wissenschaft waren die Empfehlungen sicher richtig, aber aus Sicht derer, die politische Entscheidungen fällen müssen, war das extrem schwierig." Deswegen sei zu überlegen, wie die Stiko unterstützt werden könnte.

00:05 Uhr: USA wollen Einreisebeschränkungen überprüfen

US-Präsident Joe Biden hat zugesagt, dass seine Regierung die bestehenden Corona-Einreisebeschränkungen für Europäer aus dem Schengen-Raum überprüfen wird. Er rechne mit einer Antwort der Covid-Experten in den kommenden Tagen, sagte Biden. Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte, sie habe das Thema bei ihrem Besuch in Washington angesprochen. Und weiter: "Ich vertraue auf das amerikanische Covid-Team." Seit Tagen laufen Wirtschaft und Politik in Deutschland Sturm gegen die US-Einreise-Beschränkungen.

Donnerstag, 15. Juli 2021

21.10 Uhr: Testpflicht für Tourismus-Fachkräfte auf griechischen Urlaubsinseln

Für ungeimpfte Mitarbeiter in Restaurants und Tourismus-Fachkräfte auf einigen griechischen Urlaubsinseln besteht demnächst Corona-Testpflicht. Nach einem Anstieg von Neuinfektionen wegen der ansteckenden Delta-Variante solle das Personal regelmäßig getestet werden, teilt der zuständige Minister mit. Die Tests seien ab Samstag zwei Mal wöchentlich vorgesehen.

20.40 Uhr: 27.688 Neuinfektionen in Spanien

In Spanien verzeichnen die Behörden 27.688 Neuinfektionen binnen eines Tages. Am Mittwoch waren es 26.390 nach fast 44.000 am Dienstag. Vor allem jüngere Menschen, die nicht geimpft sind, stecken sich dem Gesundheitsministerium zufolge an. Für Donnerstag werden 41 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet nach zehn am Vortag. Insgesamt starben bislang 81.084 Menschen mit oder an dem Coronavirus.

Die Balearen mit Mallorca als liebster Urlaubsinsel der Deutschen haben so viele Neuinfektionen innerhalb eines Tages wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie verzeichnet. Binnen 24 Stunden seien 795 Ansteckungen mit dem Coronavirus erfasst worden, teilten die Gesundheitsbehörden der spanischen Mittelmeerinseln in Palma mit.

19.58 Uhr: Pariser Eiffelturm öffnet am Freitag wieder für Besucher

Erstmals seit rund neun Monaten öffnet der Pariser Eiffelturm am Freitag wieder für Besucher. Das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt war wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Nun gilt für Besucher eine Maskenpflicht. Zudem müssen Touristen ab Mittwoch der kommenden Woche eine vollständige Corona-Impfung, eine überstandene Infektion oder einen negativen Test nachweisen.

Die tägliche Besucherzahl des Eiffelturms ist zunächst auf 10.000 Menschen begrenzt. Die Betreiber empfehlen dringend, Tickets vorab online zu reservieren. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montag verschärfte Corona-Auflagen für Bürger und Touristen angekündigt. Grund sind die wieder deutlich steigenden Infektionszahlen unter anderem in Paris.

  • Zum Artikel: Frankreich und Griechenland: Impfpflicht für Gesundheitspersonal

19.38 Uhr: Slowakei beharrt auf Quarantänepflicht für Ungeimpfte

Ungeachtet einer Entscheidung des Verfassungsgerichts hat die slowakische Regierung angekündigt, an ihren strengen Quarantäne-Vorschriften für nicht geimpfte Einreisende festzuhalten. So kontrollierte die Polizei auch am Donnerstag an allen Grenzübergängen Impfnachweise. Nur wer gegen Covid-19 geimpft ist, darf einreisen, ohne eine 14-tägige Quarantäne antreten zu müssen.

Sozialdemokratische Oppositionspolitiker hatten dies als versteckten Impfzwang kritisiert und das Verfassungsgericht in Kosice (Kaschau) angerufen. Dieses setzte daraufhin die seit 9. Juli geltende Verschärfung der Einreisebestimmungen des EU-Landes vorläufig außer Kraft. Bis geklärt sei, ob die Ungleichbehandlung von Geimpften und Nicht-Geimpften nicht in Widerspruch zur Verfassung stünde, müssten sich die Behörden wieder an die vorher geltenden Regeln halten, verkündeten die Richter am Mittwoch.

19.13 Uhr: Nach Einreise in Japan: Sportlerin positiv auf Corona getestet

Eine Olympia-Teilnehmerin und ein Mitarbeiter, der mit den Sommerspielen in Tokio zu tun hat, sind nach ihrer Einreise in Japan positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilten die Organisatoren der Olympischen Spiele am Donnerstag mit. Die namentlich nicht genannte Athletin, die am Mittwoch positiv getestet wurde, ist nun in 14-tägiger Quarantäne. Eine Woche vor der Eröffnungsfeier am 23. Juli war unklar, ob sie ihren Wettkampf verpassen wird.

Der Mitarbeiter, der als "games-concerned personnel" eingestuft wird - eine Kategorie, die das Internationale Olympische Komitee, Sportverbände, Olympia-Teams, Sponsoren und offizielles Rundfunkpersonal umfasst -, wurde bereits am Dienstag positiv getestet und befindet sich ebenfalls für zwei Wochen in Quarantäne.

18.20 Uhr: Kinderärzte rufen Erwachsene zur Corona-Impfung auf

Vor dem Hintergrund einer offenbar nachlassenden Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen in Deutschland rufen Kinder- und Jugendmediziner die Erwachsenen zur Impfung auf. "Ich richte einen dringenden Appell an alle Erwachsenen, ihr Impfangebot anzunehmen und sich impfen zu lassen, um unsere Kinder zu schützen", teilte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, am Donnerstag in Köln mit. Während die Corona-Impfung mittlerweile nahezu jedem Erwachsenen offenstehe, seien Millionen von Kindern in Deutschland auf deren Verantwortungsbewusstsein angewiesen.

  • Zum Artikel: "Unterirdisch": Kritik an Söders Attacke auf die Impfkommission

17.45 Uhr: WHO-Chef nennt Ablehnung der Labor-Theorie vorschnell

Der Generaldirektor der WHO hat es als vorschnell bezeichnet, auf der Suche nach dem Ursprung des Coronavirus einen Laborunfall auszuschließen. Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte, er fordere China zu mehr Transparenz auf, während Wissenschaftler nach dem Ausgangspunkt der Pandemie suchten.

Ein internationales Team, das Anfang des Jahres nach Wuhan reiste, habe nur schwer Zugang zu ursprünglichen Daten bekommen, erklärte Tedros in Genf. In Wuhan wurden die ersten Fälle von Covid-19 bei Menschen entdeckt. Die Weltgesundheitsorganisation forderte China auf, transparent und offen vorzugehen und zu kooperieren, besonders im Bereich der Ursprungsdaten.

Es sei voreilig gewesen, die Theorie auszuschließen, dass das Virus aus einem Labor der chinesischen Regierung in Wuhan entwichen sein könnte, sagte Tedros und widersprach einem Bericht der WHO vom März, der zu dem Schluss kam, dass ein Laborleck "extrem unwahrscheinlich" sei. Stattdessen wurde vermutet, dass das Virus von Fledermäusen auf einen Zwischenwirt und von dort auf den Menschen übersprang.

"Wir brauchen Informationen, direkte Informationen darüber, wie die Situation dieses Labors vor und zu Beginn der Pandemie war", sagte der WHO-Chef und fügte hinzu, dass Chinas Kooperation entscheidend sei. "Wenn wir vollständige Informationen erhalten, können wir (die Verbindung zum Labor) ausschließen."

  • Zum Artikel: WHO-Chef: China lieferte für Bericht nicht genügend Daten

17.15 Uhr: WHO-Notfallausschuss warnt vor vorschnellen Corona-Lockerungen

Vor einem zu frühen Ende wichtiger Corona-Schutzmaßnahmen hat der Notfallausschuss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gewarnt. "Der Gebrauch von Masken, das Abstandhalten, Handhygiene und besondere Lüftung von Innenräumen bleiben die Schlüssel, um die Übertragung des Coronavirus Sars-CoV-2 zu reduzieren", teilte der Ausschuss in Genf mit. Auch mit Blick auf Großveranstaltungen warnte der Ausschuss vor vorschnellen Entscheidungen. Dabei müsse das lokale Infektionsgeschehen und die Ausbreitung von Virusvarianten immer berücksichtigt werden. Der Ausschuss empfahl, die von der WHO am 30. Januar 2020 ausgerufene "Notlage von Internationaler Tragweite" beizubehalten. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus folgte dem Rat. Damit verbunden ist eine erhöhte Überwachung des Infektionsgeschehens weltweit und leichterer Zugang zu Hilfen für ärmere Länder. Der Ausschuss kommt etwa alle drei Monate zusammen, um die Lage neu zu beurteilen. Dieses war das 8. Treffen seit Bekanntwerden der ersten Infektionen in China.

  • Zum Artikel: Was gilt wo? Neue Corona-Lockerungen in Bayern

16.57 Uhr: Uganda stoppt Vertrieb von Kräuterheilmittel gegen Corona

Im ostafrikanischen Uganda hat die nationale Arzneimittelbehörde (NDA) den Vertrieb eines Kräuterheilmittels, das zur Behandlung von Covid-19 entwickelt wurde, gestoppt. Das pflanzliche Medikament namens Covilyce-1 sei von Wissenschaftlern ohne Autorisierung auf den Markt gebracht worden, sagte ein NDA-Sprecher, Abiaz Rwamwiri der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Mitarbeiter der NDA seien angewiesen worden, das Mittel zu beschlagnahmen, sagte Rwamwiri. 

Das Gesundheitssystem in Uganda kämpft derzeit mit einer heftigen dritten Infektionswelle, die durch die Delta-Variante bestimmt wird. Das Land befindet sich mitten in einem 42-tägigen Lockdown. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es bisher offiziell mehr als 88.600 Infektionsfälle, 2.203 Menschen sind nach einer Infektion gestorben. Damit hat sich die Zahl der Toten innerhalb eines Monats vervierfacht. Wie in anderen afrikanischen Ländern ist Impfstoff knapp und das Gesundheitsssytem überlastet.  

  • Zum Artikel: Minister Müller fordert "Welt-Initiative Impfstoffe für Afrika"

16.36 Uhr: Balearen melden Rekord an Neuinfektionen binnen 24 Stunden

Die Balearen mit Mallorca als liebster Urlaubsinsel der Deutschen haben so viele Neuinfektionen innerhalb eines Tages wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie verzeichnet. Binnen 24 Stunden seien 795 Ansteckungen mit dem Coronavirus erfasst worden, teilten die Gesundheitsbehörden der spanischen Mittelmeerinseln am Donnerstag in Palma mit. Es waren 115 Fälle mehr als am Vortag. Die bisher höchste Zahl war zuvor am 19. Januar mit 776 registriert worden. Die Region mit knapp 1,2 Millionen Einwohnern hatte im Winter bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Werte ganz Spaniens.

  • Zum Artikel: Bundesregierung stuft ganz Spanien als Risikogebiet ein

15.56 Uhr: Schienenverkehr wegen Corona eingebrochen

Der Schienenverkehr in Deutschland wurde im ersten Jahr der Corona-Krise deutlich geschwächt: Sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr verloren Eisenbahn-Unternehmen Anteile gegenüber der Straße. Das geht aus einer Marktuntersuchung hervor, die die Bundesnetzagentur zum Eisenbahn-Verkehr am Donnerstag vorlegte. Demnach wurde im vergangenen Jahr nur 18,8 Prozent des Güterverkehrs über die Schiene abgewickelt, der Rest überwiegend über die Straße. 2019 waren es noch 19 Prozent. Das Ziel der Bundesregierung sieht eigentlich vor, den Anteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen. Allerdings stagniert er seit Jahren.

Deutlicher war der Rückgang beim Personenverkehr. Hier ging der Anteil der Eisenbahn von 9,1 Prozent auf 6,2 Prozent zurück. Der individualisierte Verkehr auf der Straße hingegen konnte seinen Anteil um mehr als fünf Prozentpunkte auf 88,3 Prozent steigern. Auch der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) büßte ein: Der Anteil von Bussen und Bahnen lag im vergangenen Jahr bei lediglich 4,5 Prozent, was einem Rückgang von 2,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entsprach.

15.10 Uhr: Deutschland stockt globale Corona-Hilfen auf

Im weltweiten Kampf gegen die Corona-Pandemie unterstützt Deutschland die Impfkampagnen in ärmeren Ländern mit weiteren 260 Millionen Euro. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Donnerstag in Genf. Der Betrag ist Teil bereits angekündigter 2,2 Milliarden Euro aus Deutschland für das internationale Programm gegen die Pandemie "Access to Covid-19 Tools Accelerator" (ACT-A). Spahn sagte, in den kommenden Monaten werde es gelingen, hunderte Millionen Menschen in allen Teilen der Welt zu impfen. Die Mittel, die nun für die WHO vereinbart wurden, dienen der Entwicklung, Herstellung und Verteilung von Corona-Tests, Behandlungsmethoden und Impfstoffen. Insgesamt fließen von den deutschen ACT-A-Mitteln 1,5 Milliarden im laufenden Jahr.

Spahn kündigte zudem an, dass Deutschland über bereits angekündigte 30 Millionen Impfdosen hinaus weiteren Impfstoff an andere Länder geben werde.

  • Zum Possoch klärt! Corona-Schulden: Kommt die große Inflation?

15.01 Uhr: Nur relativ wenige Corona-Infektionen bei EM-Partien in Kopenhagen

Die vier in Kopenhagen ausgetragenen Begegnungen der Fußball-Europameisterschaft sind entgegen der Befürchtungen keine Veranstaltungen mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen gewesen. Wie der Rundfunksender DR am Donnerstag unter Berufung auf die dänische Behörde für Patientensicherheit berichtete, ist bei insgesamt nur 152 Menschen im Zusammenhang mit dem Stadionbesuch bei den vier Partien das Coronavirus nachgewiesen worden.

Wie die Behörde der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, gab es acht Infektionen unter den Zuschauern des Auftaktspiels von Dänemark gegen Finnland. 41 beziehungsweise 62 ließen sich auf die weiteren dänischen Vorrundenspiele gegen Belgien und Russland zurückführen. 41 weitere traten im Zusammenhang mit dem Achtelfinale zwischen Kroatien und Spanien auf. Beim Auftakt gegen die Finnen waren knapp 14 000 Zuschauer im Kopenhagener Stadion Parken dabei gewesen, bei den drei weiteren Spielen jeweils etwa 23 000. Öffentliche Übertragungen auf Großbildschirmen oder Zusammenkünfte vor dem privaten Fernseher flossen in die Berechnung nicht mit ein.

  • Zum Artikel: Corona-Treiber: WHO kritisiert Fußball-EM mit vielen Zuschauern

14.34 Uhr: Hunderte Tiere auf Haustiermarkt in Dhaka während Corona-Lockdown verendet

Wegen eines Corona-Lockdowns sind auf einem Haustiermarkt in Bangladesch hunderte Tiere verendet. Rund 400 Vögel und dutzende Hunde, Katzen, Kaninchen, Ratten und Meerschweinchen seien gestorben, weil die Ladenbesitzer gezwungen waren, ihre Türen geschlossen zu halten, sagte Rahman Shikder, Sprecher der Vereinigung der Ladenbesitzer des Katabon-Marktes. "Mindestens 20 Prozent unserer Tiere sind gestorben." Die 75 kleinen Geschäfte auf Dhakas größtem Haustiermarkt mussten Anfang Juli wegen eines von der Regierung verhängten Corona-Lockdowns schließen. Nachdem das Verenden der Haustiere landesweit für Schlagzeilen gesorgt hatte, entschied die Regierung am Mittwoch, dass die Geschäfte jeweils zwei Stunden morgens und nachmittags ihre Türen öffnen dürfen.

14.15 Uhr: Corona-Zahlen in Afrika steigen sprunghaft an

In Afrika ist nach Angaben der WHO die Zahl der Corona-Toten binnen einer Woche um 43 Prozent gestiegen. Zudem sei die Zahl der Infektionsfälle sprunghaft nach oben gegangen, teilte die Weltgesundheitsorganisation mit. Mitte Juli sei die Marke von sechs Millionen überschritten worden. Im Vergleich dazu habe es etwa drei Monate gedauert, bis Mitte Juni die Zahl der Ansteckungsfälle von vier auf fünf Millionen geklettert sei. In den Krankenhäusern mangele es an medizinischem Sauerstoff und Betten für die Intensivpflege.

  • Zum Artikel: Minister Müller zur Corona-Lage in Afrika

14.00 Uhr: Deutlich mehr Tote durch Alkohol in Großbritannien während Pandemie

In Großbritannien sind während der Corona-Pandemie deutlich mehr Menschen an den Folgen starken Alkoholkonsums gestorben. Die Zahl der alkoholbedingten Todesfälle legte 2020 um ein Fünftel auf 6.983 zu, wie die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) am Donnerstag mitteilte. Dabei waren Lebererkrankungen die mit Abstand häufigste Todesursache. Auch der Kauf und Konsum von Alkohol schossen demnach in die Höhe, obwohl Kneipen, Restaurants und Clubs insgesamt für mehr als ein halbes Jahr geschlossen waren.

Pamela Healy von der Hilfsorganisation British Liver Trust wies auf die Umstände der Lockdowns mit Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen hin. "Stress, Einsamkeit und der fehlende Zugang zu Hilfsdiensten haben dazu geführt, dass viele Menschen mehr Alkohol trinken und ihre Leber gefährden", sagte sie.

13.31 Uhr: Johnson: "Das Schlimmste ist wahrscheinlich vorbei"

Der britische Premierminister Boris Johnson sieht sein Land trotz steigender Corona-Neuinfektionen auf einem guten Weg heraus aus der Pandemie. Mit Blick auf das Ende fast aller Corona-Regeln in England am kommenden Montag sagte Johnson, er wünsche sich, dass alle dann wieder so leben könnten wie sie wollten. Das gehe leider nicht, sagte Johnson am Donnerstag in Coventry. "Aber was ich sagen kann, ist, dass, wenn wir vorsichtig sind und diese Krankheit und ihre andauernde Bedrohung weiterhin respektieren, es sehr wahrscheinlich ist – da sind sich fast alle Wissenschaftler einig –, dass das Schlimmste der Pandemie hinter uns liegt."

13.11 Uhr: Indonesien mit mehr täglichen Covid-Neuinfektionen als Indien

Indonesien hat in dieser Woche Indien als am stärksten von Corona betroffenes Land Asiens überholt. Die täglichen Neuinfektionen lagen bei mehr als 54.000 Fällen, wie das Nachrichtenportal Jakarta Post (Donnerstag) berichtet. Die neue Welle sei auf die Delta-Variante von Covid-19 zurückzuführen. In Indien habe man in dieser Woche zwischen 32.000 und 37.000 Neuinfektionen registriert.In Indonesien sind die Hauptstadt Jakarta und die bevölkerungsreiche Insel Java am stärksten betroffen.

12.55 Uhr: Werder Bremen will bei Hannover-Spiel 14.000 Zuschauer zulassen

Werder Bremen will bei seinem ersten Zweitliga-Heimspiel gegen Hannover 96 rund 14 000 Zuschauer in das Wohninvest Weserstadion lassen. Nach einer Entscheidung des Bremer Senats dürfte der Club für die Partie am 24. Juli sogar bis zu 21.000 Tickets verkaufen. "Da wir ein hochwertiges Hygienekonzept etablieren wollen, halten wir zum Saisonstart aber eine Größenordnung von 14.000 Zuschauern für realistisch. Wir wollen das dann stufenweise steigern - natürlich abhängig davon, welche Erfahrungen wir machen", sagte Werders Mediendirektor Michael Rudolph dem Multimediaportal "Deichstube.de".

12.34 Uhr: Verarbeitendes Gewerbe in Bayern erholt sich - liegt aber noch weit unter Vorkrisen-Niveau

Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe in Bayern scheint sich von der Corona-Krise zu erholen, liegt aber noch deutlich unter dem Vorkrisen-Niveau. Wie das Landesamt für Statistik in Fürth mitteilt, lag die Produktion der bayerischen Industrie im Mai dieses Jahres um 24,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats – aber um 15 Prozent unter dem Volumen im Mai 2019. Vergleicht man die ersten fünf Monate des Jahres 2021 mit dem Zeitraum von Januar bis Mai 2020, ergibt sich immerhin noch ein Plus von 12 Prozent. Allerdings zeigt sich auch in den einzelnen Branchen fast überall ein deutlicher Produktionsrückgang zum Vergleichszeitraum im Jahr 2019. Lediglich der Bereich "Herstellung von Holz-, Flecht- Korb- und Korkwaren" und die Restekategorie "Herstellung von sonstigen Waren" verzeichnen Steigerungen von 4,4 bzw. 2,3 Prozent im Vergleich zum Mai 2019. Dagegen liegt der große Bereich "Herstellung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen" mit einem Minus von 30,8 Prozent weit darunter. Auch die Lederwarenindustrie, unter die auch die Herstellung von Schuhen fällt, liegt fast 37 Prozent unter dem Produktionsniveau von vor zwei Jahren. Für die Erstellung der Statistik hat das Landesamt lediglich Betriebe mit 50 oder mehr Beschäftigten herangezogen.

12.11 Uhr: Fast 800 Corona-Todesfälle in Russland - neuer Höchststand

Mit fast 800 Todesfällen an einem Tag hat die Zahl der mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen in Russland einen neuen Höchststand erreicht. Die offizielle Statistik des Landes wies am Donnerstag 791 Tote auf - so viele wie nie zuvor im Lauf der Pandemie. Das Land, das selbst drei Impfstoffe entwickelt hat, aber keine westlichen Präparate zulässt, verzeichnete zudem 25 293 Neuinfektionen. Russland gehört zu den weltweit am stärksten von der Ausbreitung des Virus betroffenen Staaten.

12.04 Uhr: Weitere Corona-Lockerungen in Schweden

Schweden hat weitere Corona-Beschränkungen aufgehoben. Seit heute fällt gemäß Stufe drei des schwedischen Öffnungsplans unter anderem die Begrenzung der Passagierzahl im Fernverkehr mit Bus und Bahn weg. Geschäfte, Museen, Vergnügungsparks und Fitnessstudios müssen sich bei ihren Kunden- und Besucherzahlen zudem nicht mehr an ihrer Quadratmeterfläche orientieren. Es liege aber weiter in der Verantwortung dieser Betriebe, dass kein Gedränge entstehe, so der Staatsepidemiologe Anders Tegnell.

11.56 Uhr: 74-Jährige mit Fakeanruf aus angeblichem Impfzentrum um mehrere tausend Euro betrogen

Eine 74-jährige Frau aus Wittibreut bei Simbach am Inn in Niederbayern wurde am Dienstag Opfer eines Telefonbetrugs und um mehrere tausend Euro betrogen. Die unbekannte Anruferin hatte sich als Mitarbeiterin eines Impfzentrums ausgegeben. Der Vorwand: Es müssten Daten abgeglichen werden. Da die Geschädigte bereits eine Impfung erhalten hatte, schöpfte sie keinen Verdacht und gab bereitwillig einige persönliche Daten an. Am selben sowie am Folgetag wurden jeweils 1.500 Euro vom Konto 74-Jährigen abgebucht. Die Ermittlungen zum Inhaber des Zielkontos wurden eingeleitet. Das Polizeipräsidium Niederbayern bestätigte auf BR Anfrage, dass Betrugsversuche in Zusammenhang mit Corona-Impfungen kein Einzelfall seien und man am Telefon keinesfalls persönliche Daten angeben sollte.

11.46 Uhr: Auch keine Fan-Meile bei Olympischen Spielen in Tokio

Gut eine Woche vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio gibt es einen weiteren Stimmungsdämpfer. Wegen des erneuten Corona-Notstands wird auch die zentrale Fanmeile in der Bucht von Tokio für die Öffentlichkeit gesperrt, wie die Organisatoren am Donnerstag bekanntgaben. Die sogenannte Tokyo Waterfront City nahe des Athletendorfes - Austragungsort für die BMX- und Skateboard-Wettkämpfe - hätte eigentlich gerade für junge Menschen zu einem pulsierenden Herz der Spiele werden sollen.

Tokio befindet sich auch für die gesamte Dauer der Spiele erneut in einem Notstand, da die Corona-Infektionen wieder deutlich steigen. Am Donnerstag meldete die Hauptstadt des Landes 1.308 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, der höchste Stand seit einem halben Jahr. Um das Risiko einer Ausbreitung des Virus und seiner Delta-Variante während der Spiele zu minimieren, wurden Zuschauer von sämtlichen Wettkämpfen bei den Spielen ausgeschlossen.

11.29 Uhr: Trauerfeier in Spanien für mehr als 81.000 Corona-Tote

Mit einer bewegenden Trauerfeier hat Spanien Abschied von seinen mehr als 81.000 Todesopfern der Corona-Pandemie genommen. Im Mittelpunkt der von König Felipe VI. geleiteten Zeremonie in Madrid stand die Ehrung der Mitarbeiter des spanischen Gesundheitssystems. Die 102 Sanitäter, Pfleger und Ärzte, die sich bei der Behandlung von Patienten ansteckten und mit Covid-19 starben, wurden posthum mit dem Großkreuz des Zivilverdienstordens ausgezeichnet. König Felipe bezeichnete die Mitarbeiter des Gesundheitssystems als ethische und soziale Vorbilder.

11.07 Uhr: Millionen von Kindern verpassen Routine-Impfungen wegen Corona

23 Millionen Kinder haben im vergangenen Jahr offenbar grundlegende Impfungen verpasst. Das geht aus einer aktuellen Erhebung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des UN-Kinderhilfswerks Unicef hervor. Betroffen seien 3,7 Millionen Kinder mehr als im Vorjahr, wie beide Organisationen am Donnerstag mitteilten. Durch die Corona-Pandemie seien weltweit Impfprogramme unterbrochen worden. Ein Großteil der Kinder - 17 Millionen - habe wahrscheinlich gar keine Impfung erhalten, hieß es weiter. Die meisten von ihnen lebten in Konfliktgebieten oder entlegenen Regionen; dadurch sei ihr Zugang zur Gesundheitsversorgung ohnehin eingeschränkt. Sie seien nun gefährdet, vermeidbare Krankheiten wie Masern, Polio oder Meningitis zu bekommen, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

11.03 Uhr: Mehr als 100.000 Corona-Tote in Argentinien

Argentinien hat trotz seiner bisweilen strengen Ausgangsbeschränkungen die Marke von 100.000 Corona-Toten überschritten. Im Vergleich zum Vortag waren nach Daten des Gesundheitsministeriums in Buenos Aires vom Mittwochabend (Ortszeit) 614 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 hinzugekommen, womit die Gesamtzahl seit dem Ausbruch der Pandemie auf 100.250 stieg. Mehr als 4,7 Millionen Menschen in dem südamerikanischen Land haben sich demnach mit dem Coronavirus infiziert. Argentinien hat rund 45 Millionen Einwohner, von denen mehr als ein Drittel im Großraum Buenos Aires leben.

10.22 Uhr: Trotz Ende der Corona-Regeln: London empfiehlt weiter Masken in Geschäften

Auch nach dem Ende der Maskenpflicht in England am kommenden Montag sollen die Menschen beim Einkaufen Mund-Nase-Bedeckungen tragen. Die Regierung "erwartet und empfiehlt", dass Angestellte und Kunden an vollen, überdachten Orten weiterhin Masken tragen, zitierte die Nachrichtenagentur PA am Donnerstag aus einem Regierungsdokument. Zuvor hatte der britische Premierminister Boris Johnson dazu aufgerufen. Die Maskenpflicht fällt von Montag an ebenso wie Abstandsregeln weg - gegen den Rat von Wissenschaftlern. Kritiker werfen der Regierung eine chaotische Corona-Politik vor.

10.09 Uhr: Thailand: Berühmter Tiger-Zoo schließt wegen Corona

In Thailand muss eine bekannte Touristenattraktion im Zuge der Corona-Pandemie nach 24 Jahren dicht machen: Der Sriracha Tiger Zoo in der Nähe von Pattaya schaffe es nach monatelanger Schließung nicht mehr, den Betrieb aufrecht zu erhalten, berichtete die Zeitung "Pattaya Mail" am Donnerstag unter Berufung auf die Besitzer. Die rund 5000 Tiere, darunter Tiger, Krokodile, Kamele und Elefanten, sollen zunächst auf ein anderes Gelände umgesiedelt werden, das dem Park gehört. Der Zoo war 1997 von einem ehemaligen Schweine- und Krokodilzüchter eröffnet worden. Zeitweise kamen 1,5 Millionen Urlauber pro Jahr.

09.50 Uhr: Mauritius lässt erstmals seit Pandemie-Beginn wieder ausländische Touristen zu

Erstmals seit März 2020 hat Mauritius seine Grenzen am Donnerstag für ausländische Touristen wieder geöffnet. Wer auf die Insel reisen möchte, ist allerdings strengen Corona-Auflagen unterworfen: Einreisende müssen geimpft sein, einen negativen PCR-Test vorweisen und nach ihrer Ankunft eine 14-tägige Quarantäne im Hotel antreten. Nach einem Bericht der Zeitung "Le Mauricien" werden am Donnerstag 600 Urlauber erwartet, vornehmlich aus Europa und Dubai.

Die Wirtschaft des Inselstaats im Indischen Ozean hängt stark vom Tourismus ab. Vor Beginn der Pandemie machte er etwa 24 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, knapp ein Viertel der Arbeitsplätze hing von der Branche ab.

  • Zum Artikel "Urlaub ungewiss: Steigende Corona-Zahlen verunsichern Reisende"

09.07 Uhr: Bankenpräsident Sewing: "Staatsgeld darf nicht zur Droge werden"

Bankenpräsident Christian Sewing hat nach den Milliardenhilfen in der Pandemie die Rückkehr zu mehr Privatwirtschaft angemahnt. "Staatsgeld war als Akutmedizin für die Wirtschaft während der Pandemie richtig, darf aber nicht zur Droge werden", sagte der Deutsche-Bank-Chef in seiner Funktion als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). "Wir müssen zusammen wieder zu mehr privatwirtschaftlichen Lösungen zurückfinden. Deswegen sind auch unsere Forderungen nach einer Kapitalmarktunion, nach Wettbewerb, nach mehr Privatkapital so wichtig."

08.33 Uhr: Aiwanger lehnt Öffnung von Diskotheken nur für Geimpfte ab

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) will die Pläne von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zur Öffnung der Diskotheken nur für Geimpfte nicht mittragen. Der Zutritt zu gesellschaftlichen Bereichen dürfe nicht allein von einer Corona-Impfung abhängig gemacht werden, sagte der Freie-Wähler-Chef der "Augsburger Allgemeinen". "Es darf nicht passieren, dass am Ende nur Geimpfte an einer Hochzeit teilnehmen, in einen Reisebus einsteigen oder ins Hallenbad gehen können", so der stellvertretende Ministerpräsident. "Dann bekommen wir eine Zwei-Klassengesellschaft." Söder hatte am Dienstag nach der Kabinettssitzung angekündigt, Clubs und Diskos ab Herbst möglicherweise nur für vollständig Geimpfte zu öffnen.

07.57 Uhr: Im Ostsee-Urlaub impfen lassen: Impfangebot in Vorpommern startet

In Vorpommern können sich jetzt auch Urlauber und Besucher gegen Corona impfen lassen. Wie ein Sprecher des Landkreises Vorpommern-Greifswald am Donnerstag erläuterte, bietet der Landkreis solche Impfungen in Zinnowitz und Heringsdorf auf der Ostseeinsel Usedom sowie in den Impfzentren in Greifswald und Pasewalk an. Voraussetzung für das Spritzen von Auswärtigen sei, dass sie in Deutschland privat oder gesetzlich krankenversichert und auch amtlich gemeldet sind. Dazu zähle auch eine berufliche Tätigkeit in Deutschland. Geimpft werden könne mit dem Präparat von Biontech/Pfizer, aber auch mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson, der nur einmal verabreicht werde.

  • Zum Artikel "Anreize für Impfmuffel: Ohne Termin, am See, mit Bratwurst"

07.10 Uhr: Konzertveranstalter will wieder volle Hallen

Nach Ansicht des Konzertveranstalters Semmel Concerts sollten Künstler ab September wieder in vollen Hallen und Konzertsälen auftreten können. Geimpfte und Genesene sollten Veranstaltungen besuchen dürfen, ohne Abstand einzuhalten, sagte Geschäftsführer Dieter Semmelmann der Deutschen Presse-Agentur.

Der Bayreuther Veranstalter beklagte, dass verlässliche Perspektiven fehlten, um die Live-Auftritte gut vorbereiten zu können. Bis Ende Juli brauche die Branche eine Aussage, unter welchen Bedingungen Veranstaltungen ab dem 1. September möglich seien, forderte er. Schließlich benötige man vor jeder Veranstaltung einen Vorlauf von mindestens vier bis sechs Wochen.

"Wenn die Politik Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, nicht zulassen möchten, dann würden wir das für eine begrenzte Zeit mittragen", erklärte der Veranstalter. Man dürfe die Branche nicht weiter auf Null fahren, weil sich ein Teil der Bevölkerung nicht impfen lassen wolle. Menschen und Unternehmen müssten wieder eigenverantwortlich handeln können.

06.59 Uhr: Kurz vor Olympia: Corona-Vorfall im US-Basketballteam

Wenige Tage vor dem Beginn der Olympischen Spiele in Tokio muss sich das US-Basketballteam mit einem Corona-Vorfall beschäftigen. Ein Mitglied der Mannschaft sei im Gesundheits- und Sicherheitsprotokoll, ließ der Verband wissen. Der Name des Spielers wurde zwar offiziell nicht genannt, nach Informationen von The Athletic soll es sich aber um Guard Bradley Beal von den Washington Wizards handeln. Es ist allerdings nicht klar, ob der Spieler positiv getestet wurde oder ob er aus einem anderen Grund in das Protokoll aufgenommen wurde

06.41 Uhr: Transatlantik-Koordinator fordert Lockerung der US-Einreiseregeln für Europäer

Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer (CDU), erhofft sich vom USA-Besuch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Lockerung der von Washington verhängten Corona-Einreiseregeln für Europäer. "Die USA sollten ihre Corona-Einreisebeschränkungen für den Schengen-Raum lockern", sagte Beyer der "Rheinischen Post". Vor allem deutsche Wirtschaftsvertreter sollten wieder in die USA reisen dürfen - wenn sie den vollen Impfschutz hätten und die pandemische Lage es erlaube. "Das ist wichtig für den transatlantischen Neustart", betonte der CDU-Politiker.

Seit März 2020 sind Reisen in die USA für die meisten Nicht-US-Bürger untersagt, die sich in den letzten 14 Tagen im Schengenraum aufgehalten haben. US-Präsident Joe Biden hält bislang an der von seinem Vorgänger Donald Trump verhängten Maßnahme fest. Die EU hatte ihre Einreisebeschränkungen für Reisende aus den USA im Juni aufgehoben. Merkel wird heute von Biden im Weißen Haus empfangen.

  • Zum Artikel "Einreise nach China und in die USA derzeit kaum möglich"

06.18 Uhr: Ärztepräsident - Gemeinschaft darf nicht für Impfunwillige aufkommen

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat sich dafür ausgesprochen, Impfverweigerern ab dem Herbst keine kostenlosen Corona-Tests mehr anzubieten. "Wenn bis zum Ende des Sommers alle die Chance für eine vollständige Impfung bekommen haben, ist es angemessen, dass Ungeimpfte Schnell- oder PCR-Tests selbst bezahlen müssen, wenn sie in den Urlaub fahren, ins Restaurant oder ins Kino gehen wollen", sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Es darf eben am Ende nicht so sein, dass die Gemeinschaft für den Impfunwillen Einzelner aufkommen muss", sagte Reinhardt. Die Politik solle jetzt klarstellen, "dass es auf Dauer immer mehr Nachteile für Ungeimpfte geben wird", so der Ärztepräsident.

Auch der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), sieht im Ende von kostenlosen Corona-Tests für Impfunwillige "eine Frage der Gerechtigkeit". Die Kosten für die Tests würden von der Allgemeinheit getragen und das sei auch richtig, solange nicht jeder ein Impfangebot erhalten habe, sagte Bareiß. Klar sei aber auch, dass Impfverweigerer zukünftig die Kosten für Tests selbst tragen sollten.

Zuvor hatte sich bereits Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ähnlich geäußert. "Testen kostet enorme Summen", sagte Söder. Daher müsse auch darüber nachgedacht werden, ob die Corona-Tests kostenlos bleiben könnten, wenn alle Menschen ein Impfangebot bekommen hätten. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Dienstag, man sei aktuell noch in einer Phase des Überzeugens, später könne man über das Ende der kostenlosen Corona-Tests nachdenken.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

05.57 Uhr: Virologe geht von weiteren Corona-Varianten aus

Das Coronavirus wird nach Einschätzung von Experten noch einige Male mutieren. Allerdings geht der Präsident der Gesellschaft für Virologie, Ralf Bartenschlager, davon aus, dass die Zahl der Varianten "überschaubar" bleibt: "Man kann aber nicht seriös sagen, ob wir schon das Ende der Fahnenstange erreicht haben oder noch relevante Mutanten folgen."

Je besser sich Viren an den Wirt anpassen, desto geringer sei in der Regel der Schaden für den Wirt, erklärte der Professor für Molekulare Virologie an der Uni Heidelberg, "aber das kann man nicht immer sagen".

04.42 Uhr: RKI: 1.642 Corona-Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 8,0

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut sprunghaft gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstagmorgen lag sie bei 8,0 - am Vortag betrug der Wert 7,1, und davor 6,5. Beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli waren es noch 4,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. In Bayern kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz auf 8,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 1.642 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche hatte der Wert bei 970 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 32 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 31 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.740.325 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.637.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.319.

Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl lag nach RKI-Daten vom Mittwoch bei 1,18 und befand sich damit seit mehr als einer Woche über dem Wert von 1. Die Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 118 weitere Menschen anstecken.

Mittwoch, 14. Juli 2021

23.05 Uhr: Aiwanger: Nichtimpfen ist Freiheitsrecht

Der impfskeptische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger lehnt jeden Impfzwang ab. «Wir dürfen nicht unter dem Eindruck von Corona von Grundrechten abweichen», sagte der Freie-Wähler-Chef am Dienstagabend in München. "Eine Impfung ist ein medizinischer Eingriff, die Entscheidung darüber ist ein elementares bürgerliches Freiheitsrecht." Aiwanger hat sich bislang nicht impfen lassen und will sich dabei auch nicht von der CSU unter Druck setzen lassen, obwohl Ministerpräsident Markus Söder und die CSU nach Kräften für Impfungen werben. "Für mich wäre der Druck nur gerechtfertigt, wenn ein Geimpfter sagen könnte, der Ungeimpfte schadet mir unzumutbar", betonte Aiwanger. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in eine Apartheidsdiskussion kommen", sagte der Minister der "Frankfurter Algemeinen Zeitung".

22.50 Uhr: Deutsch-amerikanische Wirtschaft drängt auf Ende des US-Einreiseverbots

Vor dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Washington drängen transatlantische Wirtschaftsvertreter auf ein Ende des US-Einreiseverbots. "Unter den Reisebeschränkungen leiden viele Firmen. Je länger der Travel Ban anhält, desto mehr Investitionen, Innovationen und Personalaustausch werden blockiert", sagt Simone Menne, Präsidentin der American Chamber of Commerce in Germany (AmCham Germany) dem "Handelsblatt". Der Verband vertritt mehr als 2000 Unternehmen, die auf beiden Seiten des Atlantiks aktiv sind. "Aktuell staut sich alles, diese Rückmeldung bekommen wir von unseren Mitgliedern", erklärt Menne. Die US-Regierung hatte im März 2020, nach dem Ausbruch der Pandemie, Reisebeschränkungen gegen EU-Bürger erlassen.

21.50 Uhr: RKI - Mehr als 5.000 Corona-Erkrankungen trotz Impfung

Bislang sind mehr als 5.000 Menschen in Deutschland trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 erkrankt. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Seit dem 1. Februar seien 5.374 sogenannte Impfdurchbrüche – also symptomatische Coronainfektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung – registriert worden. Die Effektivität der Im­pfung bewertet das RKI dennoch als hoch. Die vom RKI geschätzte Impfeffektivität liegt bei Erwachsenen je nach Altersgruppe zwischen 88 und 89 Prozent.

  • Zum Artikel: Inzidenz steigt auf 7,1 - RKI meldet 1.548 Neuinfektionen

21.45 Uhr: Britische Tennis-Nummer Eins Evans positiv getestet

Der britische Tennisprofi Daniel Evans (31) ist neun Tage vor dem Beginn der Olympischen Sommerspiele positiv auf das Coronavirus getestet worden und wird entsprechend nicht nach Tokio reisen können. Das teilte der Weltranglisten-28. am Mittwoch bei Instagram mit. Er sei «maßlos enttäuscht» und habe sich in Isolation begeben. Erst am Dienstagabend hatte Johanna Konta (30) ihre Olympia-Teilnahme abgesagt. Großbritanniens Nummer eins hatte sich vor dem Rasen-Höhepunkt Wimbledon infiziert. Seit zweieinhalb Wochen habe sie nicht trainieren können, begründete die dreimalige Major-Halbfinalistin ihren Olympia-Verzicht. Evans galt nicht als großer Medaillenanwärter, dennoch wird die Liste der Absagen für das olympische Tennisturnier in Tokio immer länger.

21.35 Uhr: Großbritannien verzeichnet höchste Zahl an Neuinfektionen seit Januar

In Großbritannien ist am Mittwoch mit mehr als 42.000 Neuinfektionen die höchste Zahl an Ansteckungen mit dem Coronavirus seit Mitte Januar verzeichnet worden. Das Land hatte zum Jahreswechsel den Höhepunkt der zweiten Infektionswelle erreicht. Seit Mitte Juni steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder massiv an. Grund dafür sind die starke Verbreitung der Delta-Variante in dem Land sowie die Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Am 19. Juli sollen im größten Landesteil England so gut wie alle Einschränkungen fallen. Die Regierung geht davon aus, dass es im Verlauf des Sommers bis zu 100.000 Neuinfektionen pro Tag geben wird. Trotzdem hält sie an den Öffnungsplänen fest. Hintergrund ist das weit fortgeschrittene Impfprogramm. Die Verbindung zwischen Infektionsrate auf der einen Seite und den Krankenhauseinweisungen und Todesfällen auf der anderen Seite sei ausreichend geschwächt, so die Argumentation. Inzwischen sind mehr als zwei Drittel aller Erwachsenen im Vereinigten Königreich vollständig geimpft. Mehr als 87 Prozent haben inzwischen eine Impfdosis erhalten.

  • Zum Artikel: Trendwende: Corona-Inzidenz in Bayern steigt weiter

21.20 Uhr: Zahl der Corona-Impfungen pro Woche sinkt in Deutschland

Die Zahl der Corona-Impfungen pro Woche ist in Deutschland weiter gesunken. Die Gesamtzahl der wöchentlichen verabreichten Impfdosen sei seit der dritten Juniwoche zurückgegangen, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Lagebericht vom Mittwoch, ohne eine konkrete Zahl für die vergangene Woche zu nennen. In der Vorwoche (28. Juni bis 4. Juli) gab es in Deutschland nach zuvor veröffentlichten Zahlen 5,0 Millionen Corona-Impfungen, eine Woche davor 5,6 Millionen. In Deutschland sind mittlerweile 43,7 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Nach RKI-Angaben vom Mittwoch (Stand: 10.45 Uhr) sind mehr als 49 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft - das entspricht einer Quote von 58,9 Prozent.

  • Zum Artikel: Anreize für Impfmuffel: Ohne Termin, am See, mit Bratwurst

21.05 Uhr: Nächtliche Ausgehsperre für Barcelona geplant

Wegen hoher Corona-Infektionszahlen will die katalanische Regionalregierung eine nächtliche Ausgehsperre für die Touristenmetropole Barcelona und andere Städte der Region anordnen. Die Maßnahme, die jeweils von 0.30 Uhr bis 6.00 Uhr gelten soll, muss noch vom Obersten Landesgericht abgesegnet werden. Die Menschen dürfen dann nur noch mit triftigem Grund aus dem Haus. Die Maßnahme betreffe nicht die gesamte Region im Nordosten Spaniens mit der Costa Brava, sondern nur Städte mit besonders vielen Ansteckungen, betonte die Regionalregierung in Barcelona am Mittwoch. Die Einschränkung zielt auf junge Leute, die davon abgehalten werden sollen, an Stränden, in Parks und auf öffentlichen Plätzen feuchtfröhliche Partys, sogenannte Botellones, zu feiern. Gerade die Infektionen junger Leute unter 30 haben die Ansteckungszahlen im Urlaubsland Spanien und vor allem in Katalonien in die Höhe schießen lassen.

  • Zum Artikel: Clubs wieder zu - Polizei in Barcelona löst Straßenpartys auf

20.45 Uhr: Tausende demonstrieren in Athen gegen Druck auf ungeimpfte Bürger

Rund 4.000 Menschen haben am Mittwochabend vor dem griechischen Parlament in Athen gegen ein Bündel von Corona-Maßnahmen demonstriert. Wie die Polizei mitteilte, seien auch in Thessaloniki und Heraklion auf Kreta mehrere Hundert Menschen aus demselben Grund auf die Straßen gegangen. Es waren die bislang größten Demonstrationen von Impfverweigerern in Griechenland, berichtete der Staatsrundfunk. 

  • Zum Artikel: Pro & Contra: Corona-Impfpflicht einführen?

20.35 Uhr: 26.390 Neuinfektionen in Spanien

In Spanien verzeichnen die Behörden 26.390 Neuinfektionen binnen eines Tages. Am Dienstag waren es fast 44.000. Vor allem jüngere Menschen, die nicht geimpft sind, stecken sich dem Gesundheitsministerium zufolge an. Trotz der steigenden Neuinfektionen bleibt die Zahl der neuen Todesfälle verhältnismäßig niedrig. Am Mittwoch werden zehn Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet nach 13 am Vortag. Insgesamt starben bislang 81.043 Menschen mit oder an dem Coronavirus.

20.20 Uhr: Tourismusbeauftragte verteidigt kostenpflichtige Corona-Tests für Impfverweiger

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), hat sich für ein Ende kostenloser Corona-Tests ausgesprochen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. "Die kostenlosen Schnelltests ermöglichen derzeit allen die in einer Pandemie größtmögliche Freiheit. Diese Kosten werden von der Allgemeinheit getragen und das ist auch richtig, solange nicht jeder die Möglichkeit hat, einen vollumfänglichen Impfschutz zu erhalten", sagte Bareiß am Donnerstag. Klar sei aber auch, dass Impfverweigerer sich ihrer Verantwortung bewusst sein müssten und zukünftig die Kosten für dann noch notwendige Tests selbst tragen sollten. "Das ist eine Frage der Gerechtigkeit", sagte Bareiß.

20.10 Uhr: Spanische Regionen kehren zu Pandemie-Einschränkungen zurück

Schließung der Innenräume von Clubs, Einschränkungen bei Öffnungszeiten und Personenanzahl oder sogar Ausgangssperre: In Spanien drohen wegen eines rasanten Anstiegs der Corona-Fallzahlen erneut strikte Einschränkungen. In mehreren Regionen des Landes werden derzeit Vorbereitungen für mögliche neue Corona-Maßnahmen getroffen. In Katalonien, dem Zentrum der fünften Pandemie-Welle, planten die Regionalbehörden laut katalanischen Medienberichten am Mittwoch die erneute Verhängung einer Ausgangssperre, darunter auch für die Metropole Barcelona. Seit dem Wochenende sind Clubs dort bereits wieder geschlossen, Open-Air-Veranstaltungen können nur mit Corona-Tests der Besucher stattfinden. Andere Regionen haben ähnliche Maßnahmen ergriffen oder ziehen diese in Betracht. In der südöstlichen Region Valencia gilt eine nächtliche Ausgangssperre von 01.00 Uhr bis 06.00 Uhr. Die Delta-Variante hat in den vergangenen Wochen zu einem exponentiellen Anstieg der Infektionen geführt, vor allem bei jungen Menschen. Am Dienstagabend erreichte die Inzidenz 436 Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen. Die Inzidenz bei 20- bis 29-Jährigen lag dabei bei 3311 Fällen. Viele der Jungen sind noch nicht geimpft oder nur teilweise.

  • Zum Artikel: Bundesregierung stuft ganz Spanien als Risikogebiet ein

20.00 Uhr: Slowakische Höchstrichter stoppen Quarantänepflicht für Ungeimpfte

Das Verfassungsgericht der Slowakei hat die seit 9. Juli geltenden Verschärfungen der Corona-Einreisebestimmungen des EU-Landes außer Kraft gesetzt. Bis geklärt sei, ob die strengen Vorschriften nicht in Widerspruch zur Verfassung stünden, müssten sich die Behörden wieder an die vorher geltenden Regeln halten, verfügte das Verfassungsgericht in Kosice (Kaschau). Stein des Anstoßes ist eine rigorose Quarantäneregelung, die von Gegnern als versteckter Impfzwang interpretiert wird. Wer in die Slowakei einreist, muss seit 9. Juli entweder vollständig gegen Corona geimpft sein oder eine 14-tägige Quarantäne antreten. Ein Freitesten ist frühestens nach dem fünften Tag möglich. Die Regel gilt selbst dann, wenn jemand nur kurz zum Einkaufen in einem Nachbarland war. Sozialdemokratische Oppositionspolitiker hatten Beschwerde eingelegt.

19.50 Uhr: Biden bei virtuellem Apec-Gipfel zur Corona-Pandemie dabei

US-Präsident Joe Biden will an dem außerordentlichen Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) teilnehmen. Die Teilnahme des Präsidenten werde die Führungsrolle der USA in der indo-pazifischen Region und das Engagement des Präsidenten für multilaterale Institutionen demonstrieren, teilte das Weiße Haus am Mittwoch mit. Bei dem virtuellen Treffen am Freitag soll es um die Corona-Pandemie und die wirtschaftlichen Folgen gehen. Die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern hatte das Treffen kurzfristig einberufen. Neuseeland hat in diesem Jahr den Vorsitz der Apec. Zu den 21 Mitgliedstaaten zählen neben den USA unter anderem China, Japan, Russland, Südkorea, Peru, Neuseeland und Thailand. Gegründet wurde das Bündnis 1989.

19.35 Uhr: Delta-Variante in drei Viertel der untersuchten Corona-Proben

Die anteilsmäßige Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat sich in Deutschland weiter rasch fortgesetzt. Sie erreiche mittlerweile einen Anteil von 74 Prozent an den untersuchten Proben, heißt es in einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochabend mit Blick auf die Woche bis zum 4. Juli. In den Wochen zuvor hatte sich der Delta-Anteil erst von 18 auf 39 und dann auf 60 Prozent erhöht. Infektionen mit der zuvor vorherrschenden Alpha-Variante hingegen nahmen sehr schnell ab, auf nun noch rund 22 Prozent. Weitere als besorgniserregend eingestufte Varianten des Coronavirus spielen unverändert eine untergeordnete Rolle in Deutschland. Es werden allerdings nicht alle positiven Proben auf Varianten untersucht.

19.25 Uhr: China startet Impfkampagne für Jugendliche

China startet Impfkampagne für Jugendliche China hat die Corona-Pandemie weitgehend unter Kontrolle – und treibt seine Impfkampagne massiv voran. Noch in diesem Monat will die Volksrepublik mit der Impfung von Kindern und Jugendlichen beginnen. Bislang wurden in der Volksrepublik 1,4 Milliarden Impfdosen verabreicht. Eine Impfpflicht gibt es nicht- aber deutlich Druck von Arbeitgebern und Behörden.

  • Zum Artikel: Hof veranstaltet Bayerns erste große Impfaktion für Jugendliche

19.05 Uhr: Virus breitet sich bei Jüngeren aus

Steigende Corona-Zahlen in Deutschland und ein starkes Anschwellen von Ausbrüche in Nachbarländern lassen die Sorge vor neuen Einschränkungen in Deutschland wachsen. Laut Robert Koch-Institut hat sich das Virus vor allem bei jungen Menschen verbreitet. Die Delta-Variante habe rasch viele Ungeimpfte getroffen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rief eindringlich zur Impfung auf. Mehr Menschen müssten vollen Impfschutz haben, um erneute Beschränkungen zu vermeiden. Für mehr Sicherheit an Schulen fördert der Bund nun auch den Einsatz mobiler Luftfilter. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) warnte, ein weiterer Lockdown "muss auf jeden Fall vermieden werden". Wie im vergangenen Sommer steigen die Zahlen vor allem bei jungen Erwachsenen. So nahmen bei den 20- bis 29-Jährigen die Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zu, wie das RKI in seinem jüngsten Lagebericht schreibt. Bei den 20- bis 24-Jährigen stieg die Inzidenz am stärksten: von 10 auf 19 binnen zwei Wochen. Eine leichte Zunahme gab es bei aus dem Ausland eingeschleppten Fällen - derzeit aber laut RKI "noch auf geringem Niveau".

  • Zum Artikel: Trendwende: Corona-Inzidenz in Bayern steigt weiter

18.50 Uhr: Aiwanger: Keine Freigabe von Diskotheken nur für Geimpfte

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) will die von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ins Spiel gebrachte Öffnung von Clubs und Diskotheken allein für vollständig Geimpfte nicht mittragen. Der Zutritt zu gesellschaftlichen Bereichen dürfe nicht allein von einer Corona-Impfung abhängig gemacht werden, sagte Aiwanger der "Augsburger Allgemeinen". "Es darf nicht passieren, dass am Ende nur Geimpfte an einer Hochzeit teilnehmen, in einen Reisebus einsteigen oder ins Hallenbad gehen können. Dann bekommen wir eine Zwei-Klassengesellschaft." Der Wirtschaftsminister fordert stattdessen bei steigenden Inzidenzen den Zugang für alle, die geimpft, negativ getestet oder genesen seien. "Die 3G-Strategie, die Geimpften, Getesteten und Genesenen den Zugang ermöglicht, ist hier der bessere Weg", sagte Aiwanger.

  • Zum Artikel: Söder will Clubs ab Herbst für Geimpfte öffnen

18.35 Uhr: WHO warnt vor Anstieg der Corona-Fälle im Nahen Osten

Die Weltgesundheitsorganisation WHO zeigt sich besorgt wegen des raschen Anstiegs der Corona-Fälle in mehreren Ländern des Nahen Ostens. Dass zu wenig Impfstoff verfügbar sei und Virusvarianten grassierten, verschlechtere die Lage, erklärt die WHO. Nach einem Rückgang der Neuinfektionen und neuer Todesfälle in den vergangenen acht Wochen, stiegen die Zahlen in Libyen und Tunesien sowie im Iran und Irak wieder deutlich an. Im Libanon und in Marokko sei ebenfalls mit einem starken Zuwachs zu rechnen. Kommende Woche wird in der Region der muslimische Feiertag Eid al-Adha begangen, zu dem sich traditionell zahlreiche Menschen versammeln. Die WHO zeigt sich besorgt, dass danach der aktuelle Corona-Anstieg bald seinen Höhepunkt mit katastrophalen Folgen erreichen könnte.

18.20 Uhr: Höchster Neuinfektionswert seit Mitte Januar in Großbritannien

Wenige Tage nach dem EM-Finale in Wimbledon verzeichnet Großbritannien mit 42.302 nachgewiesenen Neuinfektionen binnen eines Tages den höchsten Wert seit dem 15. Januar. Am Dienstag waren es nach offiziellen Daten noch 36.660 Neuinfektionen. Den Daten zufolge starben 49 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Corona-Virus, am Vortag waren es 50. In Großbritannien grassiert die ansteckendere Delta-Variante des Virus. Seit Mitte Mai steigen die Neuinfektionen, zugleich bleibt die Zahl der Todesfälle niedriger als in früheren Corona-Wellen.

  • Zum Artikel: Delta-Variante in Deutschland: Warnung vor Alarmismus

18.05 Uhr: Italien meldet über 2.100 Neuinfektionen und 23 weitere Tote

In Italien steigt die Zahl der Neuinfektionen. Die Behörden melden 2.153 nachgewiesene Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden, am Tag zuvor waren es noch 1.534 neue Fälle. 23 weitere Menschen starben demnach in Zusammenhang mit dem Coronavirus, am Tag zuvor waren es 20. Seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 starben 127.831 Menschen, das ist die zweithöchste Zahl in Europa nach Großbritannien und weltweit die achthöchste. Bislang wurden in Italien 4,28 Millionen Infektionsfälle registriert.

17.50 Uhr: Bund fördert mobile Luftfilter in Schulen

Die Bundesregierung fördert nun auch mobile Luftfilter in Schulen. Dazu sollen den Ländern 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, wie das Wirtschaftsministerium nach einem Beschluss des Kabinetts am Mittwoch mitteilte. Bisher fördert der Bund nur den Einbau fester Anlagen. "Wir haben heute im Kabinett einen wichtigen Beschluss für Schulen und Kitas getroffen", sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). "Wir stellen den Ländern Geld zur Verfügung, um diese finanziell bei der Beschaffung von mobilen Raumluftreinigern zu unterstützen. Gemeinsam mit den Ländern wollen wir damit einen Beitrag dafür leisten, den Präsenzunterricht und die Kinderbetreuung im Herbst und Winter auch bei Verschlechterung der Infektionslage aufrecht zu erhalten."

  • Zum Artikel: Millionen für Luftfilter, aber Lehrerverband ist unzufrieden

17.35 Uhr: Experten werfen Deutschland moralisches Versagen bei Impfstoffversorgung vor

Wirtschaftswissenschaftler und Gesundheitsexperten drängen Deutschland, sich für eine Freigabe der Patente für Corona-Impfstoffe einzusetzen. Mit ihrer Blockade der Patentfreigabe bei der Welthandelsorganisation (WTO) nehme die Bundesregierung den Tod von Tausenden Menschen in armen Ländern in Kauf, sagte die Harvard-Professorin Joia Mukherjee bei einer Online-Pressekonferenz der „People's Vaccine Alliance“ am Mittwoch. „Es ist moralisch geboten, die Patente freizugeben.“Angesichts der steigenden Corona-Zahlen in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern müsse die Weltbevölkerung so schnell wie möglich geimpft werden, sagte Mukherjee anlässlich der USA-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Dafür müssten die Patente auf die Corona-Impfstoffe freigegeben werden. Zudem sollten reiche Länder den Aufbau weiterer Produktionsstätten finanzieren.

17.05 Uhr: Weniger Kirchenaustritte und sinkende Einnahmen im Corona-Jahr

Im Corona-Jahr 2020 haben weniger Menschen ihrer Kirche den Rücken gekehrt. Rund 440.000 Mitglieder traten aus einer der beiden großen Kirchen in Deutschland aus, wie aus den am Mittwoch vorgestellten Statistiken der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hervorgeht. Mit 54 Prozent gehört weiterhin der Großteil der deutschen Bevölkerung einer christlichen Kirche an.Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Austritte um knapp ein Fünftel zurück. Auch im Erzbistum Köln, wo die Missbrauchsaufarbeitung durch Kardinal Rainer Maria Woelki massiv in der Kritik steht, sank die Zahl der Kirchenaustritte von 24.298 im Jahr 2019 auf 17.281. Im laufenden Jahr zeichnet sich laut Amtsgericht allerdings ein steigender Trend ab.

  • Zum Artikel: Kirchenstatistik 2020: Weniger Austritte als im Vorjahr

16.45 Uhr: Slowenien revidiert Corona-Einreiseregeln für Transitreisende

Die Regierung in Slowenien hat ihre wegen der Corona-Pandemie verschärften Einreisebedingungen revidiert, so dass Transitreisende weiterhin ohne Einschränkungen innerhalb von zwölf Stunden durch das Land fahren können. Ab diesem Donnerstag (15. Juli) müssen Reisende nachweisen, dass sie entweder geimpft, genesen oder getestet sind. Ausgenommen sind Kinder unter 15 Jahren, Lastwagenfahrer, Landwirte mit grenzüberschreitenden Flächen sowie Transitreisende. Dies teilte die Regierung am Mittwoch auf ihrer Webseite mit. In der ursprünglichen, in der Vorwoche erlassenen Verordnung hatte noch gestanden, dass Durchreisende und Lastwagenfahrer von der Nachweispflicht nicht ausgenommen würden. Slowenien ist ein wichtiges Transitland für deutsche Urlauber, die mit dem Auto oder mit dem Zug nach Kroatien fahren. In ihrer Sitzung am Mittwoch entband die Regierung die Transitreisenden und Lastwagenfahrer von der Verpflichtung, den Nachweis zu erbringen, dass sie entweder geimpft, genesen oder getestet sind.

16.35 Uhr: Corona-Ausbruch bei Abiturienten zieht Kreise

Der Corona-Ausbruch unter Abiturienten im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zieht weitere Kreise. Nicht nur, dass inzwischen 26 Infizierte bekannt sind und Dutzende Kontaktpersonen ermittelt wurden, wie das Landratsamt mitteilte. Zudem stieg am Mittwoch auch wegen des Ausbruchs unter den Heranwachsenden die Inzidenz im Landkreis erstmals wieder über den Schwellenwert, ab dem an weiterführenden und beruflichen Schulen erneut eine medizinische Gesichtsmaske getragen werden muss - sofern dies drei Tage in Folge der Fall ist. "Diese Regelung könnte dann am Montag greifen", sagte eine Sprecherin. Inzwischen ist klarer, wie es zu dem Ausbruchsgeschehen kam. Bei einer Abiturfeier im kleinen Kreis im Freien hatten sich zunächst neun junge Menschen infiziert. Zwei davon reisten - mit zunächst noch negativem Testergebnis - zu einer Abiturfahrt mit 90 anderen Fahrgästen nach Kroatien. Dabei steckten sich dann 17 weitere Menschen aus dem Landkreis an, darunter auch vier vollständig Geimpfte. Sie alle sind ebenso in Quarantäne wie 21 Kontaktpersonen aus dem Landkreis. Hinzu kommt eine nicht genau bekannte, aber erhebliche Zahl von Kontaktpersonen in anderen Landkreisen, wie die Sprecherin sagte.

  • Zum Artikel: Weitere Abifahrt nach Kroatien endet mit Corona-Infektionen

16.29 Uhr: Impfteams am Wallfahrtsort Maria Vesperbild

Der Landkreis Günzburg will die Impfquote mit ungewöhnlichen Maßnahmen anheben. So sollen mobile Teams das Vakzin unter anderem am Wallfahrtsort Maria Vesperbild verabreichen. Ab August kann man sich vor und nach einem Gottesdienst impfen lassen. In Leipheim wird das am 25. Juli auch nach dem Besuch des örtlichen Schwimmbads möglich sein. Impfwillige bekommen als Belohnung eine Freikarte für den nächsten Eintritt.

Über ein Dutzend solcher Aktionen soll es im Landkreis geben. Ziel sei es, eine vierte Welle zu verhindern, so Landrat Hans Reichhart. Man müsse nun diejenigen überzeugen, die bislang mit dem Impfen gewartet haben. Dort wo es schwierig wird einen zweiten Impftermin zu vereinbaren, soll Johnson&Johnson zum Einsatz kommen. Parallel dazu will der Landkreis Günzburg seine eigene Impfkampagne hochfahren. Auf großflächigen Plakatwänden werden Menschen zu sehen sein, die bereits gegen Corona geschützt sind. Der Slogan lautet: "Worauf wartest du? Geh impfen." Mitmachen kann übrigens jeder. Auf Facebook soll es einen Rahmen für das Profilbild geben, den man sich herunterladen kann. Über 100.000 Impfdosen wurden im Landkreis bereits verabreicht, die Quote für Erstimpfungen liegt bei 56,3 Prozent.

16.26 Uhr: EU-Behörden - Vollständige Impfungen wichtig für Delta-Schutz

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC weist angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus auf die Bedeutung vollständiger Corona-Impfungen hin. Ein Befolgen des empfohlenen Impfverlaufs - im Falle der Mittel von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca also die Verabreichung von zwei Impfdosen - sei entscheidend. Nur so könne man vom höchstmöglichen Schutz vor dem Virus profitieren, teilte die in Stockholm ansässige Behörde am Mittwoch gemeinsam mit der Europäischen Arzneimittelagentur EMA mit.

  • Zum Artikel: Frankreich und Griechenland: Impfpflicht für Gesundheitspersonal

16.18 Uhr: EMA stellt Immunerkrankung nach Moderna-Impfung fest

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat bei der Verimpfung des Vakzins von Moderna in neun Fällen eine Autoimmunerkrankung des Blutes festgestellt. Ein "klarer Zusammenhang" zwischen der Erkrankung und der Impfung habe nicht hergestellt werden können, teilt die Amsterdamer Behörde mit. Der Sachverhalt werde aber weiter beobachtet.

  • Zum Artikel: Lichtenfels und Uni Erlangen starten Studie zu Corona-Impfungen

16.06 Uhr: Zehn bestätigte Corona-Fälle nach privater Abiturfahrt Landauer Schüler

Nach einer privat organisierten Abschlussfahrt von Landauer Abiturienten nach Kroatien liegen mittlerweile zehn positive Corona PCR-Testbefunde vor. Mehr als 40 weitere Abiturienten gelten als enge Kontaktpersonen. Das gab das Landratsamt Dingolfing-Landau am Nachmittag bekannt. Das hat auch Auswirkungen auf die für Freitag geplante Abitur-Zeugnisverleihung am Gymnasium in Landau an der Isar. Die Entlassfeier kann nicht wie geplant stattfinden. Die Nicht-Betroffenen erhalten ihre Zeugnisse lediglich in einem kleinen Rahmen.

Die Schulleitung hatte nach Bekanntwerden der ersten Verdachtsfälle alle Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums darum gebeten, bis zum Abschluss der Kontaktpersonenermittlung vorsorglich auch während des Unterrichts Masken zu tragen. Dies wurde mittlerweile wieder aufgehoben. In stationärer Behandlung aufgrund einer Corona-Infektion befindet sich derzeit keiner der Abiturientinnen und Abiturienten. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist laut RKI seit gestern von 1,0 am heutigen Mittwoch auf 7,2 angestiegen. Aufgrund der neuen Fälle innerhalb des Landauer Abiturjahrgangs wird der Wert morgen weiter leicht steigen, so das Landratsamt.

  • Zum Artikel: 25 Abiturienten auf Abschlussfahrt positiv auf Corona getestet

15.41 Uhr: Zeremonien in Tokio sollen Mut machen und Hoffnung geben

Tokio will mit den Feiern zur Eröffnung und zum Abschluss der Olympischen Spiele sowie der anschließenden Paralympics einen Mutmacher gegen Corona um die Welt senden. "Angesichts der Schwere der Covid-19-Pandemie haben wir die Zeremonien nach dem Konzept gestaltet, dass die Spiele in Tokio durch das aktive Auftreten von Athleten und die Kraft des Sports frische Hoffnung und Ermutigung zu den Menschen auf der ganzen Welt bringen", teilte das Organisationskomitee am Mittwoch mit.

Alle vier Zeremonien stehen unter dem gemeinsamen Motto "Moving Forward" (vorwärts gehen). Das Konzept für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am 23. Juli trägt den übergreifenden Titel "United by Emotions" (Vereint durch Emotionen), das der Abschlussfeier am 8. August "Worlds We Share" (Welten, die wir teilen). Man setze die Vorbereitungen auf die Zeremonien fort, um sicherzustellen, dass sie unvergesslich für alle auf der Welt blieben, die sie sehen.

  • Zum Artikel: Olympische Spiele: Eröffnungsfeier wohl ohne Fans

15.33 Uhr: Wales will fast alle Corona-Maßnahmen am 7. August beenden

Trotz steigender Neuinfektionen sollen in Wales fast alle Corona-Maßnahmen am 7. August enden. Dann dürfen Nachtclubs wieder öffnen, und es gibt keine Abstandsregeln mehr. Im Gegensatz zum Nachbarn England hält die Regierung des britischen Landesteils aber auch danach an der Maskenpflicht etwa im öffentlichen Nahverkehr und in Läden fest, wie Regierungschef Mark Drakeford am Mittwoch ankündigte. Er sei ziemlich zuversichtlich, dass die Impfkampagne den Zusammenhang zwischen Neuinfektionen sowie schweren Krankheitsverläufen geschwächt habe. Allerdings bestehe weiterhin ein Risiko, dass die derzeitige Corona-Welle "echten Schaden" anrichten könne.

15.17 Uhr: Indonesien wird "globales Zentrum" der Pandemie

Die Corona-Lage in Indonesien spitzt sich zu. Am Mittwoch meldeten die Gesundheitsbehörden mehr als 54.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Vor einem Monat lag die Zahl noch bei weniger als 10.000. Damit sei der südostasiatische Inselstaat mittlerweile "das globale Zentrum" der Viruskrise, berichtete die Zeitung "Jakarta Globe". Indonesien hat jetzt sogar Indien überholt, wo die Zahlen rückläufig sind und am Mittwoch rund 38.000 Fälle bestätigt wurden.

Besonders schlimm betroffen ist die Hauptstadt Jakarta auf der Hauptinsel Java. Bereits Anfang Juli hatte die Regierung striktere Maßnahmen für Java und die berühmte Touristeninsel Bali verhängt und die Einreiseregeln weiter verschärft. Bislang zeigen die Maßnahmen aber keinen Erfolg. Hauptgrund sei die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante, die nach Angaben der Behörden mittlerweile 90 Prozent aller Neuinfektionen ausmacht.

Schon Ende Juni hatte das Rote Kreuz vor einem Kollaps des Gesundheitssystems im viertbevölkerungsreichsten Land der Erde gewarnt. In Indonesien leben 270 Millionen Menschen. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,6 Millionen Corona-Fälle bestätigt. Mehr als 69.000 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Laut der Statistik von Our World in Data sind bisher weniger als sechs Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

  • Zum Artikel: Corona in Südostasien: Vom Virus eingeholt

15.05 Uhr: Über 49 Millionen Menschen mit mindestens einer Corona-Impfung

In Deutschland sind mittlerweile 43,7 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch (Stand: 10.45 Uhr) wurden tags zuvor 736 031 Impfdosen verabreicht. Damit haben bundesweit rund 36,4 Millionen Personen den kompletten Impfschutz. Mehr als 49 Millionen Menschen sind mindestens einmal geimpft - das entspricht einer Quote von 58,9 Prozent.

In Bremen haben sogar schon mehr als 68 Prozent der Menschen zumindest eine Impfung erhalten. Damit liegt die Hansestadt unter allen 16 Bundesländern an der Spitze; Sachsen (50,1 Prozent) ist mit Abstand das Schlusslicht. Beim vollständigen Impfschutz hat das Saarland mit einer Quote von 47,9 Prozent knapp vor Nordrhein-Westfalen die Nase vorn; am Ende der Liste rangiert Brandenburg mit 40,0 Prozent.

  • Zum Artikel: Corona: Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern

15.01 Uhr: Nichtimpfen für Aiwanger "Freiheitsrecht"

Der impfskeptische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger lehnt jeden Impfzwang ab. "Wir dürfen nicht unter dem Eindruck von Corona von Grundrechten abweichen", sagt Aiwanger am Dienstagabend in München. "Eine Impfung ist ein medizinischer Eingriff, die Entscheidung darüber ist ein elementares bürgerliches Freiheitsrecht."

Aiwanger hat sich bislang nicht impfen lassen und will sich dabei auch nicht von der CSU unter Druck setzen lassen, obwohl Ministerpräsident Markus Söder und die CSU nach Kräften für Impfungen werben. "Für mich wäre der Druck nur gerechtfertigt, wenn ein Geimpfter sagen könnte, der Ungeimpfte schadet mir unzumutbar", betonte Aiwanger.

  • Zum Artikel: Bayerische Wirtschaft und DGB lehnen Corona-Impfpflicht ab

14.55 Uhr: Spanisches Notstandsgesetz verfassungswidrig

Das spanische Verfassungsgericht erklärt das Gesetz zum nationalen Notstand vom vergangenen Jahr für nicht vereinbar mit der Verfassung. Das Gesetz trat im März 2020 in kraft und ermächtigte die Regierung in der ersten Welle der Pandemie zu erheblichen Einschränkungen der Grundrechte. Darin enthalten waren auch strikte Ausgangssperren und ein harter Lockdown.

14.46 Uhr: Gesundheitsminister Holetschek lehnt Impfprämien ab

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat sich am Mittwoch im ARD-Mittagsmagazin klar gegen Prämien ausgesprochen, die die Impfbereitschaft der Bevölkerung erhöhen sollen. Er lehnte Zahlungen von beispielsweise 500 Euro für Ungeimpfte ab und plädierte stattdessen für eine intensivere Informationskampagne: "Wir müssen möglichst niedrigschwellige Angebote machen, wir müssen möglichst viel informieren und aufklären, alle Kanäle bespielen, Kooperationspartner ins Boot nehmen, das ist aus meiner Sicht das Gebot der Stunde. Und den Menschen zeigen, welchen Mehrwert sie von einer Impfung haben."

  • Zum Artikel: Pro & Contra: Corona-Impfpflicht einführen?

14.32 Uhr: Bundesregierung besorgt über steigende Corona-Zahlen

Steigende Corona-Infektionszahlen in Deutschland und ein starkes Anschwellen der Corona-Ausbrüche in Nachbarländern versetzen die Bundesregierung in wachsende Sorge. "Wir hatten jetzt mehrere Tage, bei denen jeweils die Infektionszahl um 50, 55 Prozent höher als in der Vorwoche lag – das ist natürlich eine Entwicklung, die wir nicht gleichmütig betrachten können", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. "Der Blick in die Nachbarländer, Niederlande, Spanien, Großbritannien, zeigt uns, wie schnell sich eine Situation wieder sehr verschärfen kann."

  • Zum Artikel: Urlaub ungewiss: Steigende Corona-Zahlen verunsichern Reisende

14.28 Uhr: Baden-Württemberg will Geimpften Rechte zurück geben

Vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte sowie Genese sollen in Baden-Württemberg ab Anfang September alle Rechte zurück bekommen. Für sie entfallen dann die Corona-Einschränkungen, wie eine Sprecherin des Landesgesundheitsministeriums in Stuttgart am Mittwoch Angaben aus der "Heilbronner Stimme" und dem "Südkurier" bestätigte.

Der Amtschef des Ministeriums, Uwe Lahl, sagte den Blättern, für nicht vollständig Geimpfte oder Ungeimpfte solle es dann eine Testpflicht geben bei den Besuchen von Restaurants, Bars, Clubs, Kultur- oder Sportveranstaltungen. Über den Sommer solle die Corona-Verordnung des Landes noch zwei Mal überarbeitet werden, ehe Anfang September die Neuregelung in Kraft treten könne.

  • Zum Artikel: Söder will Clubs ab Herbst für Geimpfte öffnen

14.21 Uhr: Lehrerverband hält Luftfilter-Fördergelder für nicht ausreichend

Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat die von der Bundesregierung beschlossene Förderung von Luftfiltern grundsätzlich begrüßt, er hält sie aber für unzureichend. "Das ist natürlich erst einmal ein Fortschritt und alles, was dem Gesundheitsschutz in den Schulen nutzt, ist zu begrüßen", sagte Meidinger am Mittwoch dem "Handelsblatt". Es blieben aber "gewichtige Kritikpunkte und Einwände". Das Bundeskabinett hatte zuvor beschlossen, Ländern und Kommunen 200 Millionen Euro für mobile Lüftungsgeräte für Schulen zu Verfügung zu stellen. Meidinger die Fördersumme für unzureichend.

"Angesichts eines erforderlichen Gesamtinvestitionsvolumens von circa 1,5 Milliarden Euro für die Ausstattung von über 650.000 Unterrichtsräumen mit mobilen Raumluftfilteranlagen ist das Gesamtvolumen wohl nicht ausreichend", sagte er. Außerdem komme das Programm "sehr spät". "Ob es zu Schuljahresbeginn, und der ist in einigen Ländern bereits in drei Wochen, dann schon vor Ort angekommen ist, bezweifeln wir", sagte Meidinger weiter.

  • Zum Artikel: Luftfilter im Klassenzimmer: Fördergelder überzeugen nicht immer

14.20 Uhr: Umsatzrückgang bei Fair-Trade-Produkten in der Corona-Krise

Der Umsatz mit fair gehandelten Produkten ist im vergangenen Jahr erstmals seit langer Zeit wieder gesunken. Verbraucherinnen und Verbraucher gaben rund 1,8 Milliarden Euro für Fair-Trade-Ware aus und damit fast drei Prozent weniger als noch 2019, wie das Forum Fairer Handel am Mittwoch in Berlin mitteilte. Damit ist der jahrelange Aufwärtstrend bei den Erlösen vorerst gestoppt. Zwischen 2011 und 2019 hatten sich die Umsätze mit fair gehandelten Produkten wie Kaffee, Bananen oder Textilien von knapp 480 Millionen Euro auf 1,85 Milliarden Euro beinahe vervierfacht.

14.01 Uhr: Corona-Pandemie lässt Kirchen-Austrittszahlen sinken

Die Zahl der Kirchenaustritte in Bayern ist wegen Corona gesunken. Mehr als 64 Prozent aller Einwohner des Freistaats sind nach wie vor Mitglied einer der großen Kirchen, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Mitglieder-Statistiken der Kirchen hervorgeht. Bayernweit traten 66.296 Katholiken aus der Kirche aus, ihre Zahl sank auf 6,16 Millionen zum Jahresende 2020. Aus der Landeskirche traten 26.590 Evangelische aus, sie hat noch rund 2,25 Millionen Mitglieder.

Die Zahl der Austritte sank damit bei den Katholiken deutlich, im Jahr 2019 hatte sie noch bei 78.297 Personen gelegen. Auch bei der Landeskirche lag die Zahl mit 32.387 im Jahr 2019 höher. Bambergs Erzbischof Ludwig Schick sagte, die Zahlen aus 2020 seien aber nicht besonders aussagekräftig. Der Rückgang gegenüber dem Höchstwert von 2019 sei der Pandemie geschuldet. Viele Standes- und Einwohnerämter hatten geschlossen und Austritte seien somit gar nicht möglich gewesen.

13.49 Uhr: Spielemesse in Essen findet wieder in Messehallen statt

Die weltgrößte Messe für Gesellschaftsspiele findet diesen Herbst wieder in Präsenz statt. Während der "Spiel '21" vom 14. bis 17. Oktober in den Essener Messehallen gelten allerdings Corona-Auflagen, wie der Veranstalter am Mittwoch mitteilte. So müssen alle Besucher und Aussteller getestet, geimpft oder genesen sein und Masken tragen. Die Gänge auf dem Gelände seien deutlich breiter angelegt worden. Erwartet würden 500 Aussteller aus 41 Nationen.

Wegen der Corona-Krise fand die "Spiel '20" rein digital statt. Auch in diesem Jahr werde eine virtuelle Messeplattform angeboten, hieß es. Der Veranstalter sprach von einem Boom für Gesellschaftsspiele im Pandemie-Jahr 2020: Der deutsche Spielemarkt sei um 21 Prozent gewachsen.

13.27 Uhr: Bayerns Abiturienten im Corona-Jahr mit bestem Notenschnitt

Die bayerischen Abiturienten haben heuer mit 2,14 den bislang besten Notendurchschnitt erzielt, den es im Freistaat je gab. Dabei waren die Leistungen sowohl in den Abschlussprüfungen selbst als auch in der zweijährigen Qualifikationsphase besser als früher, wie das Kultusministerium mitteilte. Auch habe ein höherer Anteil der Kandidaten das Abitur bestanden als in den Vorjahren. Rund 35.000 Absolventen erlangten die allgemeine Hochschulreife.

In der Mathematikabiturprüfung lagen die Ergebnisse im Bereich der letzten Jahre. Gerade um diese hatte es eine enorme Aufregung gegeben. Mehr als 38.000 Menschen forderten mit einer Online-Petition die Anpassung des Notenschlüssels, weil die Anforderungen angesichts der Einschränkungen des Unterrichts durch die Pandemie nicht fair gewesen seien.

"Den Abiturientinnen und Abiturienten wurde auch in diesem Jahr nichts geschenkt", betonte nun Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler): "Sie können sehr stolz auf ihre Leistung sein. Mit diesem Erfolg beim Abitur in einer beispiellosen Krisensituation gehen sie besonders gestärkt in ihre persönliche und berufliche Zukunft."

13.26 Uhr: Städtetag will Förderprogramme für Innenstädte

Der Bayerische Städtetag hat Bund und Land zum Auflegen flexibler Förderprogramme aufgerufen, um ein Aussterben der Innenstädte nach der Corona-Pandemie zu verhindern. Für die Städte stünden einschneidende Veränderungen bevor. Die Corona-Pandemie und der Lockdown als deren Folge hätten die Probleme der Innenstädte - etwa die Konkurrenz des inhabergeführten Einzelhandels zum Online-Handel - wie unter einem Brennglas gezeigt, sagte der Vorsitzende des Städtetages, Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU), in Aschaffenburg.

Staatliche Förderung dürfe nicht nur investiv ausgerichtet sein, sondern müsse auch kreative Ideen zur Belebung der Innenstädte berücksichtigen. "Es verändert sich viel", sagte Pannermayr. Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) wies darauf hin, dass auch beim innerstädtischen Handel der Wandel unverkennbar sei. Mehrstöckige Warenhäuser mit Rolltreppen gebe es immer weniger. Handel im Erdgeschoss, Wohnen darüber - dieses lange Zeit als überholt angesehene Konzept könnte seiner Auffassung nach eine Renaissance erleben.

Er forderte erneut ein Vorkaufsrecht der Kommunen für innerstädtische Gebäude zum Verkehrswert, damit Leerstand und Immobilienspekulationen Einhalt geboten werden könne. Immobilienbesitzer müssten als Partner gewonnen werden.

13.19 Uhr: Erste Impfzentren in Bayern schließen

In Bayern schließen die ersten Impfzentren. Die Zahl habe sich von 100 zunächst auf 98 verringert, nachdem in den Landkreisen Kitzingen (schon zu Jahresbeginn) und Aichach-Friedberg jeweils eines von zwei Impfzentren geschlossen hat, teilte das Gesundheitsministerium der Deutschen Presse-Agentur mit.

Zwischenzeitlich kündigte auch der Landkreis Bayreuth an, sein für das südliche Kreisgebiet zuständiges Impfzentrum in Pegnitz von 15. Juli an zu schließen. Impfungen für die gesamte Landkreisbevölkerung sollen demnach nur noch in Bayreuth angeboten werden.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte am Dienstag von einer gewissen Impfmüdigkeit in Bayern gesprochen. Der Kampf um Impfstoff sei dem Kampf um Impflinge gewichen, sagte er. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, es gebe Berichte auch aus anderen Landkreisen über beabsichtigte Schließungen von Impfzentren.

13.15 Uhr: London hält auch nach dem 19. Juli an Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr fest

Obwohl in England ab dem 19. Juli fast alle Corona-Beschränkungen wegfallen, will die Stadt London an der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr festhalten. Nach den Plänen der Londoner Behörden sollen Fahrgäste, wenn sie die öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt nutzen, auch nach dem 19. Juli zum Tragen der Schutzmasken verpflichtet sein.

Er habe immer wieder vergeblich darauf hingewiesen, dass die "einfachste und sicherste Option" im Kampf gegen das Coronavirus sei, an der landesweiten Pflicht zum Tragen von Mund-Nase-Schutz in Bussen und Bahnen festzuhalten, erklärte Londons Bürgermeister Sadiq Khan.

Die Regierung von Premierminister Boris Johnson hatte am Montag verkündet, dass in England trotz der hohen Infektionszahlen die meisten Corona-Beschränkungen wie geplant in einer Woche fallen werden. Ab kommendem Montag sollen die Abstandsregeln und die Maskenpflicht aufgehoben sein. Anders als in London gilt dann für den Nahverkehr nur noch eine Empfehlung zum Tragen von Masken.

12.56 Uhr: Deutlich mehr Corona-Fälle bei jungen Erwachsenen

Der leichte Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland scheint vor allem auf Corona-Infektionen bei jungen Erwachsenen zurückzugehen. Während sich die Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in fast allen Altersgruppen über mehrere Wochen hinweg ungefähr konstant oder rückläufig entwickeln, haben sie bei den 20- bis 29-Jährigen vor allem in der vergangenen Woche zugenommen. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

Am deutlichsten ist der Trend bei den 20- bis 24-Jährigen, mit einem Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz von 10 auf 19 binnen zwei Wochen. Zum Vergleich: Bei Senioren zwischen 75 und 84 Jahren stagnierte der Wert im gleichen Zeitraum bei 1.

12.38 Uhr: Südkorea verzeichnet Höchststand bei Neuinfektionen

Südkorea hat einen neuen Höchststand bei den täglich erfassten Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Am Dienstag seien 1.615 Fälle festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden mit. So viele Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gab es in dem Land noch nie seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der Fälle mit Sars-CoV-2 kletterte den Angaben zufolge auf 171.911.

Südkorea sieht sich mittlerweile im Griff einer vierten Infektionswelle. Die Tageswerte stiegen den achten Tag nacheinander über 1.000. Besonders betroffen ist der Großraum Seoul, der auch die Provinz Gyeonggi und die westliche Küstenstadt Incheon umfasst. Für die Region gilt die höchste Stufe eines vierstufigen Plans für coronabedingte Kontaktbeschränkungen. Danach sind unter anderem Zusammenkünfte von mehr als zwei Personen nach 18.00 Uhr verboten. Ein vollständiger Lockdown ist nach diesem Schema aber nicht vorgesehen.

12.23 Uhr: Tokio meldet höchste Zahl an Neuinfektionen seit Januar

Tokio meldet nur wenige Tage vor Beginn der Olympischen Spiele die höchste Zahl an Neuinfektionen seit fast einem halben Jahr. Angaben der Stadt zufolge sind 1.149 neue Fälle registriert worden, so viele wie seit dem 22. Januar nicht mehr. Dies ist auf ansteckendere Varianten und eine relativ geringe Impfquote zurückzuführen. In Japan haben bislang 31 Prozent der Bevölkerung erst eine Impfung erhalten. Das ist einer der schwächsten Werte unter den Industriestaaten. Wegen des Anstiegs der Infektionsfälle finden die Olympischen Spiele vor leeren Rängen statt.

12.03 Uhr: Caritas - Corona größte humanitäre Krise seit Zweitem Weltkrieg

Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung von Caritas international weltweit zu einer der schwersten humanitären Krisen der jüngeren Geschichte geführt. "Nie zuvor hat eine einzelne Krise oder Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg gleichzeitig so viele Todesopfer gefordert und so viele Menschen in existenzielle Not gestürzt wie die Corona-Pandemie", sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, in Freiburg.

Die Zahl der Menschen, die weltweit humanitäre Hilfe benötigen, habe sich mehr als verdoppelt: von 167 Millionen Menschen im Jahr 2019 auf 439 Millionen Menschen im Jahr 2020. Auch die Zahl der Flüchtlinge sei mit 82,4 Millionen so hoch wie nie.

Die Hilfsorganisation kritisierte, dass die internationale Staatengemeinschaft nur rund die Hälfte der von den Vereinten Nationen geforderten Hilfen in Höhe von 38,5 Milliarden US-Dollar bereitgestellt habe.

11.50 Uhr: Rund 1.000 Besucher bei Festival in Utrecht infiziert

Bei einem Musikfestival in Utrecht haben sich rund 1.000 Besucher mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden könnten die Zahlen noch steigen. Die Organisatoren reagierten geschockt und betonten, dass sie sich an alle Auflagen gehalten hätten.

Rund 20.000 Menschen hatten das zweitägige Open-Air-Festival "Verknipt" (Durchgeknallt) am 3. und 4. Juli besucht. Am ersten Tag infizierten sich mindestens 448 Besucher, und am zweiten Tag weitere 516, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete.

Festivalbesucher mussten nachweisen, dass sie geimpft oder negativ getestet waren. Nach Angaben der Veranstalter wurde streng am Eingang kontrolliert.

Die Niederlande hatten zunächst zum 26. Juni fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben und auch Großveranstaltungen erlaubt, sofern Besucher über ein negatives Testergebnis oder einen Impfnachweis verfügten. Nach einem explosionsartigen Anstieg der Infektionen wurden einige Lockerungen wieder aufgehoben. Zuletzt infizierten sich rund 8.000 Menschen innerhalb von 24 Stunden. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei über 300 Infektionen auf 100.000 Einwohner.

11.34 Uhr: Einzelhandel mahnt bei Abschaffung der Masken-Pflicht zur Vorsicht

Der deutsche Einzelhandel warnt vor einem frühzeitigen Ende der Maskenpflicht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. "Wir müssen alles tun, damit wir nicht noch einmal in einen Lockdown kommen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands HDE, Stefan Genth. Dinge wie die Maskenpflicht, die einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie geleistet hätten, dürften nicht vorschnell aufgegeben werden. "Wir sind noch lange nicht durch die Pandemie durch", warnt Genth.

10.59 Uhr: Grönland führt neue Corona-Beschränkungen ein

Grönland führt wegen einer Zunahme der Corona-Fälle landesweite Beschränkungen ein. Das gab die grönländische Regierung am Dienstag bekannt, wie der Rundfunksender KNR und die Zeitung "Sermitsiaq" berichteten. "Wir können sehen, dass die Infektionen durch einen Flug hereingekommen sind. Die Lage ist kritisch", sagte Regierungschef Múte B. Egede. Zunächst bis einschließlich Freitag müssen die Menschen auf der größten Insel der Welt nun unter anderem vorübergehend einen Mund-Nasen-Schutz in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln tragen. Außerdem dürfen nur noch eine begrenzte Anzahl an Menschen in den Supermarkt, ins Restaurant oder in öffentliche Verkehrsmittel.

Seit Pandemiebeginn ist das Coronavirus bei 60 Menschen auf Grönland nachgewiesen worden, einen Todesfall gab es in dem Zusammenhang bisher nicht. Derzeit gibt es 13 aktive Corona-Fälle auf der Insel. Allein vier davon wurden am Dienstag entdeckt, darunter bei zwei Passagieren eines Flugs, der vor einer Woche aus Kopenhagen kommend auf Grönland gelandet war. Grönland hat rund 56 000 Einwohner. Die Insel ist weitgehend autonom, zählt aber offiziell zum Königreich Dänemark.

10.29 Uhr: Steinmeier: "Lassen Sie sich impfen!"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland eindringlich aufgerufen, sich gegen Corona impfen zu lassen. "Jeden Tag, mit jeder Impfung befreien wir uns ein Stück mehr aus den Fängen der Pandemie und holen uns unser Leben zurück", sagte er in einer am Mittwoch veröffentlichten Videobotschaft. "Zeigen Sie Verantwortung für sich und für andere. Lassen Sie sich impfen!", forderte er.

Eine möglichst hohe Impfquote schütze auch Schulkinder und diejenigen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten. Genauso gehe es darum, dass etwa Geschäfte, Betriebe, Kultureinrichtungen und Restaurants geöffnet bleiben könnten. "Ich bin stolz und glücklich, wenn ich sehe, was diese Gesellschaft in den vergangenen anderthalb Jahren bewiesen hat: Solidarität, Vernunft, Disziplin, Erfindergeist und gegenseitige Hilfe", betonte Steinmeier. Gerade jetzt zähle all das noch einmal besonders. In Deutschland sind derzeit rund 43 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Zuletzt kamen die Impfungen allerdings nicht mehr ganz so zügig voran wie noch vor einigen Wochen.

08.58 Uhr: Finanzielle Schieflage durch Corona - jedes zweite Krankenhaus verbucht 2020 ein Defizit

Die ökonomische Situation der Krankenhäuser in Deutschland hat sich im Jahr 2020 verschlechtert. Jedes zweite Haus (49%) musste im vergangenen Jahr ein Defizit verbuchen. Mit einem Umsatzwachstum für das laufende Geschäftsjahr rechnen nur 27 Prozent der Klinikchefs. Fast zwei von drei Befragten (62%) erwarten für 2021 ein Minus beim Ergebnis. Zu diesen Erkenntnissen kommen die Autoren der "Krankenhausstudie 2021", einer Roland Berger-Umfrage unter den 600 größten deutschen Krankenhäusern. "Krankenhäuser bekommen die Nachwirkungen von einem Jahr Corona bei Umsatz und Ergebnis zu spüren", sagt Peter Magunia von Roland Berger.

Im Jahr 2019, vor Corona, erwirtschafteten noch zwei Drittel der Kliniken (67%) einen Umsatzanstieg. 2020 gelang dies nur noch 42 Prozent. Für 2021 ist die Stimmung noch pessimistischer, nur noch ein Viertel der Häuser erwartet ein Umsatzwachstum (27%). Der Anteil der Krankenhäuser mit positivem Jahresergebnis sank stark ab von 48 Prozent im Vorjahr auf 36 Prozent in 2020. Dabei spielt die Trägerschaft eine Rolle: 63 Prozent der Häuser in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft weisen ein defizitäres Ergebnis aus. Sogar bei den privaten Häusern schreibt nun bereits jedes dritte Haus rote Zahlen (38%). Die große Mehrheit der Häuser (83%) rechnet zudem mit einer deutlichen Verschlechterung der Situation in den kommenden fünf Jahren.

08.21 Uhr: DIVI-Chef: Ende der Corona-Maßnahmen wäre "unkalkulierbares Risiko"

Die Vereinigung der Intensiv- und Notfallmediziner (DIVI) warnt mit Blick auf die nachlassende Impfbereitschaft vor einem schnellen Ende der Corona-Maßnahmen. Weitere Lockerungen wären "aus medizinischer Sicht nicht nachvollziehbar", sagte DIVI-Präsident Gernot Marx der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwoch). Dadurch entstünde ein "unkalkulierbares Risiko massenhaft völlig unnötiger Infektionen" und womöglich auch schwerer Verläufe. Dass es in Großbritannien trotz hoher Infektionszahlen wenig Schwerkranke gebe, sei zwar richtig. "Aber in Deutschland haben wir noch Millionen von Bürgerinnen und Bürgern, die nicht geimpft sind", sagte Marx. Covid-19 bleibe eine ausgesprochen lebensbedrohliche Erkrankung: "Wir können nicht ausschließen, dass es im Herbst oder Winter wieder schlimm werden könne." Der Gefahr, schwer zu erkranken oder Long-Covid zu entwickeln, könne man nur durch die Impfung entgehen.

08.19 Uhr: Lockdown in Sydney erneut verlängert

Der Lockdown in der australischen Metropole Sydney wird wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante um weitere zwei Wochen bis mindestens 30. Juli verlängert. Die Zahl der neuen Corona-Fälle sei immer noch zu hoch, um die Maßnahmen zurückzunehmen, sagte die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian. Am Mittwoch wurden 97 lokal übertragene Neuinfektionen in der Region gemeldet. Sydney an der Ostküste ist seit dem 26. Juni im Lockdown. Die Bürger dürfen nur noch in Ausnahmen ihre Häuser verlassen, die Schulen sind geschlossen. Im internationalen Vergleich sind die Zahlen aber weiter niedrig: Seit Beginn der jüngsten Welle wurden in New South Wales 864 Infektionen verzeichnet. 71 Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden, davon 20 auf der Intensivstation. Das 25-Millionen-Einwohner-Land Australien hat die Pandemie wegen extrem strikter Regeln bislang gut im Griff. Landesweit wurden rund 31.300 Fälle bestätigt. 912 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Die Grenzen sind schon seit März 2020 geschlossen.

06.21 Uhr: Inzidenz steigt auf 7,1

Seit mehr als einer Woche steigt die Sieben-Tage-Inzidenz jeden Tag an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Mittwochmorgen lag sie bei 7,1 - am Vortag betrug der Wert 6,5, beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 1548 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus den Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.50 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 985 Ansteckungen gelegen. Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 28 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 48 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 738 683 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 636 800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91 287.

06.15 Uhr: Städtetag ruft Menschen in sozialen Berufen zu Corona-Impfung auf

In der Debatte um eine sinkende Impfbereitschaft hat der Deutsche Städtetag an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen in sozialen Berufen appelliert. "Die Pandemie lässt sich nur mit einer deutlich höheren Impfquote besiegen", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgabe). "Es wäre gut, wenn vor allem Beschäftigte im Gesundheitswesen, in der Altenhilfe und auch im pädagogischen Bereich die Impfung als eine Selbstverständlichkeit ansehen - im Sinne der ihnen anvertrauten Menschen." Impfen sei auch eine Frage der Solidarität.

03.59 Uhr: WHO warnt vor eigenmächtigen Impfstoff-Mix

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Impfwilligen davon ab, willkürlich Corona-Impfstoffe verschiedener Hersteller zu kombinieren. "Individuen sollten nicht für sich selbst entscheiden, öffentliche Gesundheitsbehörden können, basierend auf den verfügbaren Daten", sagte Soumya Swaminathan, leitende Wissenschaftlerin der WHO, am Montag. "Daten aus Mix-and-Match-Studien verschiedener Impfstoffe stehen noch aus - sowohl die Wirksamkeit als auch die Sicherheit müssen bewertet werden." Die eigenmächtige Kombination von verschiedenen Impfstoffen sei ein "ziemlich gefährlicher Trend". Wenn Bürger selbst darüber entscheiden, wann und wer eine zweite, eine dritte oder eine vierte Dosis bekomme, führe das zu chaotischen Zuständen. Solche Entscheidungen sollten den Gesundheitsbehörden überlassen werden. Eine klinische Studie von der Universität Oxford untersucht anhand von Kreuzimpfungen mit AstraZeneca und BioNTech/Pfizer, ob die Verabreichung einer ersten Dosis eines Impfstofftyps und einer zweiten Dosis eines anderen Impfstoffs eine ebenso gute Immunantwort hervorruft wie die Verwendung von zwei Dosen desselben Vakzins. Die Studie wurde kürzlich um die Impfstoffe von Moderna und Novavax erweitert.

Dienstag, 13. Juli 2021

22.22 Uhr: Zwist wegen Corona-Tests - Türkische Fußballer in Athen abgewiesen

Die Türkei wirft griechischen Behörden Schikane vor, weil das Team des türkischen Fußballclubs Galatasaray Istanbul bei der Einreise in Athen zusätzliche Corona-Tests absolvieren sollte. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu bestellte die Regierung in Ankara am Dienstag den griechischen Botschafter ins Außenministerium ein, um zu protestieren.

"Es ist alles andere als höflich, dass die negativen PCR-Tests abgewiesen wurden und das ganze Team aufgefordert wurde, einen neuen Test zu machen", hatte das türkische Ministerium bereits am Montagabend mitgeteilt. Galatasaray wertete den Vorfall als "klare Diskriminierung eines türkischen Teams", man erwarte eine Entschuldigung.

21.30 Uhr: Malta setzt angekündigte Grenzschließung für Ungeimpfte nicht um

Malta will die angekündigten Grenzschließungen für nicht vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte doch nicht umsetzen. Menschen, die ohne Impfzertifikat nach Malta einreisten, müssten sich jedoch für bestimmte Zeit in Quarantäne begeben, teilte die Regierung am Dienstagabend mit. Die am Freitag angekündigte Grenzschließung hätte in der Nacht zum Mittwoch in Kraft treten sollen.

19.15 Uhr: Einreise nach Malta nur noch für vollständig gegen Corona Geimpfte

Malta schließt ab Mittwoch seine Grenzen für Reisende, die nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Der Inselstaat ist das erste EU-Land, das sich wegen des erneuten Anstiegs der Infektionszahlen zu diesem Schritt entschieden hat. Lediglich bei Kindern reicht dann bei Einreise noch ein negativer PCR-Test. Die EU-Kommission kritisierte dies.

Anerkannt werden nach Regierungsangaben das maltesische, das britische und das EU-Impfzertifikat. In Malta sind bereits 79 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft. Ende Juni waren die Neuinfektionen auf null zurückgegangen, mittlerweile steigen die Corona-Fälle aber wieder. Viele Infektionen sind auf Englisch-Sprachschulen zurückzuführen.

  • Delta-Variante: Tschechien will Einreisebestimmungen verschärfen

18.30 Uhr: USA halten Reisen nach Deutschland jetzt für weniger gefährlich

Unmittelbar vor der Reise von Kanzlerin Angela Merkel nach Washington hat die US-Regierung ihre Reisehinweise für Deutschland, Österreich und einige andere europäische Staaten geändert. Diese Länder sind nun aus der Kategorie "Überdenke Reisen" zu "Lass besondere Vorsicht walten" heruntergestuft worden. Mit Blick auf die Pandemie heißt es nun, die Reisen seien weniger gefährlich für Geimpfte.

  • Zum Artikel: Bundesregierung will Corona-Einreiseregeln vereinfachen

18.15 Uhr: Maas offen für Gespräche über Impfstoff-Patente

Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich offen für Gespräche über eine Aufweichung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe gezeigt. «Das ist eine Diskussion, die wir führen und der wir uns gar nicht verweigern wollen», sagte der SPD-Politiker am Dienstag beim Besuch einer Produktionsstätte des US-Pharmakonzerns Pfizer in Kalamazoo im US-Bundesstaat Michigan. Kurzfristig sehe er aber keine Möglichkeit einer Aussetzung, deswegen liege die Priortät im Moment bei der Verbesserung von Lieferketten und dem Aufbau von Produktionsstätten in ärmeren Ländern. «Man muss beides tun, man kann das auch parallel tun», betonte Maas. Ärmere Länder, aber auch die USA, setzen sich seit geraumer Zeit für eine Aussetzung des Patentschutzes für Impfstoffe ein, um die weltweite Impfkampagne zu beschleunigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das bisher klar abgelehnt. Maas schlägt nicht zum ersten Mal andere Töne an. Die Kanzlerin trifft sich am Donnerstag im Weißen Haus mit US-Präsident Joe Biden. Dabei könnte auch dieses Thema eine Rolle spielen.

18.05 Uhr: Infektionszahlen in den Niederlanden innerhalb einer Woche versechsfacht

Die Infektionszahlen in den Niederlanden haben sich nach einer kurzen Öffnungsphase in der vergangenen Woche mehr als versechsfacht. Die Behörden registrieren 52.000 Neuinfektionen in der Woche bis Dienstag nach 8.500 eine Woche zuvor. Mehr als 60 Prozent davon wurden bei jüngeren Menschen zwischen 15 und 25 Jahren entdeckt. Die Niederlande hatten am 26. Juni zahlreiche Einschränkungen bei Nachtclubs, Festivals und Restaurants gelockert, diese wegen steigender Infektionszahlen vor allem unter jungen Leuten aber kurz darauf wieder in Kraft gesetzt. Ministerpräsident Mark Rutte hatte sich für die zu frühe Öffnung entschuldigt.

17.55 Uhr: Großbritannien meldet so viele Todesfälle wie seit April nicht mehr

In Großbritannien sind innerhalb eines Tages so viele Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben wie seit April nicht mehr. Die Gesundheitsbehörden melden 50 weitere Todesfälle. Es wurden 36.660 neue Infektionsfälle registriert. Am Vortag waren es sechs weitere Todesfälle und 34.471 Ansteckungen. England will am Montag kommender Woche fast alle Einschränkungen, die zur Eindämmung der Pandemie eingeführt wurden, wieder aufheben.

  • Zum Artikel: Statistik zu Corona-Sterbefällen in Bayern

17.45 Uhr: Bayern stockt Rettungsschirm für Nahverkehr auf 100 Prozent auf

Die Nahverkehrsunternehmen in Bayern sollen coronabedingte Einnahmeausfälle in diesem Jahr komplett erstattet bekommen, gemeinsam vom Bund und vom Freistaat. Das Kabinett beschloss am Dienstag, den Rettungsschirm des Bundes entsprechend aufzustocken. "Der Freistaat Bayern gibt 550 Millionen dazu - mit dem Bund zusammen werden es jetzt 100 Prozent sein", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Sitzung in München. Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) betonte: "Bahn, Bus und Co. haben in der Pandemie gezeigt, dass sie als Rückgrat des Nahverkehrs unverzichtbar sind. Wir müssen die Verkehrsunternehmen jetzt schnell und umfänglich unterstützen, damit sie ihr Angebot auch weiterhin in vollem Umfang aufrechterhalten können." Der Bund hatte laut Schreyer angekündigt, nach 2,5 Milliarden Euro für den Rettungsschirm 2020 für 2021 eine weitere Milliarde bereitzustellen. "Für mich stand dabei immer fest, dass auch wir als Freistaat unseren Teil leisten werden und uns genau wie im vergangenen Jahr wieder beteiligen werden."

  • Zum Artikel: Bilanz der VAG Nürnberg: Herausforderndes Jahr 2020

17.35 Uhr: Kategorie Risikogebiet soll beim Reisen gestrichen werden

Die Bundesregierung will die Corona-Auflagen beim Reisen ändern und die bisherige Ausweisung von einfachen Risikogebieten aufgeben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin. Die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten unter Berufung auf einen Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums zuerst darüber. Dann gäbe es nur noch zwei Kategorien von Gebieten mit besonderer Corona-Last: Hochinzidenz- und Virusvariantengebiete, wie es weiter hieß. Die neue Einreiseverordnung solle Anfang August in Kraft treten. Derzeit liefen Abstimmungen zwischen den Ministerien und mit den Ländern. Die geltende Einreiseverordnung läuft Ende Juli aus. Diskutiert werde, dass jede und jeder Einreisende aus dem Ausland geimpft, genesen oder getestet sein und auf Verlangen einen Nachweis vorzeigen muss. Bislang gilt dies nur bei Flügen. Weiter gelten soll, dass Nicht-Geimpfte nach der Einreise aus einem Hochinzidenz-Gebiet zehn Tage in Quarantäne müssen und nach fünf Tagen ein Freitesten möglich sein soll. Im Fall von Virusvariantengebieten soll weiter keine Verkürzung der Quarantäne möglich sein.

  • Zum Artikel: Sommerurlaub trotz Corona: Diese Regeln sollten Sie beachten

17.25 Uhr: Sachsen: Maskenpflicht beim Shoppen entfällt bei Inzidenz unter zehn

In Sachsen soll die Maskenpflicht beim Einkaufen bei einer Wocheninzidenz von unter zehn entfallen. Die Regelung greife ab diesem Freitag (16. Juli) mit der neuen Landesverordnung, kündigte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Dresden an. Ein Mund-Nasen-Schutz muss aber weiter in Bus und Bahn sowie in medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Pflegeheimen getragen werden. Derzeit liegen alle Landkreise und Städte im Freistaat unter dem Schwellenwert von zehn wöchentlichen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

  • Zum Artikel: Holetschek: Maskenpflicht und Abstandsgebote bleiben erstmal

17.15 Uhr: Brasilien meldet niedrigsten Wert bei neuen Corona-Fällen seit Januar

Brasilien hat die niedrigste Zahl bei den täglichen Corona-Neuinfektionen seit mehr als einem halben Jahr registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Montagabend (Ortszeit) 17 031 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden - zuletzt hatte es Anfang Januar mit 15.827 einen niedrigeren Tageswert gegeben. Auf dem Höhepunkt einer außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie hatte das südamerikanische Land im März mehr als 100.000 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Insgesamt haben sich in Brasilien, das im Januar mit Impfungen begann, mehr als 19,1 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Über 534 000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Nur in den USA wurden bislang mehr Tote registriert, nach den USA und Indien verzeichnet das größte Land in Lateinamerika die meisten Infektionen. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 mal so groß wie Deutschland.

  • Zum Artikel: Und wieder ein neuer Minister: Brasilien in der Coronawelle

17.05 Uhr: Gesundheitsbehörde: Reiserückkehrer treiben Infektionsgeschehen an

Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat Reiserückkehrer für den leichten Anstieg der Corona-Inzidenz verantwortlich gemacht. "Das Reisegeschehen macht einen deutlichen Eindruck auf das Infektionsgeschehen", sagte Behördensprecher Martin Helfrich am Dienstag. In der vergangenen Woche hätten sich 37 Menschen aus Hamburg im Ausland infiziert, allein 22 in Spanien. Das sei ein erheblicher Anteil an den gesamten Neuinfektionen. In der vergangenen Woche wurden 217 neue Fälle in Hamburg gezählt, der Anteil der Reiserückkehrer-Infektionen beträgt also 17 Prozent. Zwar könne man nur nach einem negativen Test ins Flugzeug steigen, aber es sei möglich, dass der Schnelltest eine unmittelbar zuvor erfolgte Infektion nicht erkenne, erklärte Helfrich.

  • Zum Artikel: Vorerst keine verschärften Corona-Regeln für Reiserückkehrer

16.50 Uhr: Bratwurst für Spritze: Landkreis lockt mit "Impfnacht"

Im Kampf gegen die Corona-Impfmüdigkeit setzt ein Landkreis in Niederbayern auf die gute alte Bratwurst. Bei einer "Impfnacht" in Kehlheim soll es nach der Spritze nicht nur eine Wurst in der Semmel - gegrillt von Landrat Martin Neumeyer persönlich - sondern auch einen Getränkeuntersetzer und ein Erfrischungsgetränk umsonst geben, wie der Landkreis am Dienstag mitteilte. Am Samstag, den 24. Juli, von 15.00 Uhr bis Mitternacht, stünden alle Impfstoffe zur Auswahl, ein Termin sei nicht zwingend notwendig. Allerdings gilt das Angebot nur für Menschen, die im Landkreis wohnen oder arbeiten. In vielen Städten und Kreisen in Bayern gibt es verschiedene Aktionen, um die Bereitschaft der Menschen zum Impfen gegen das Coronavirus wieder anzukurbeln.

16.35 Uhr: Söder stellt Öffnungen von Clubs und Discos für Geimpfte in Aussicht

Zur Steigerung der Impfbereitschaft hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die Öffnung von Clubs und Diskotheken für vollständig gegen Corona Geimpfte in Aussicht gestellt. "Ich glaube, der erste Ansatz, den wir dringend brauchen, ist mehr Freiheiten für Geimpfte", sagte der CSU-Chef am Dienstag nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München. Dazu gehöre etwa der Wegfall von Quarantäne-Vorschriften für zweifach Geimpfte und "ab Herbst auf jeden Fall die Öffnung von Clubs und Nachtgastronomie". Derzeit seien solche Erleichterungen noch «relativ sinnlos», da es gerade bei jüngeren Menschen noch kaum zweifach Geimpfte gebe, sagte Söder. Ab Herbst müsse es dann auch darum gehen, dass vollständig Geimpfte bei Kultur- und Sportveranstaltungen nicht mehr zur zulässigen Personenzahl hinzu gerechnet würden. «Also das heißt, mehr Freiheiten, keine Pflicht», betonte Söder.

  • Zum Artikel: Söder will Clubs ab Herbst für Geimpfte öffnen

16.20 Uhr: Reproduktionszahl des Corona-Virus so hoch wie nie zuvor

In den Niederlanden breitet sich das Coronavirus durch die Deltavariante rasant aus. Die Reproduktionszahl liegt derzeit bei 2,17, das ist der höchste Wert seit Ausbruch der Pandemie im März 2020, wie das zuständige Amt für Gesundheit und Umwelt RIVM am Dienstag dem Parlament in Den Haag mitteilte. Die Zahl bedeutet, dass rechnerisch 100 Infizierte 210 weitere Personen anstecken. Das RIVM schätzt, dass bereits 60 bis 65 Prozent aller Infektionen auf die Deltavariante zurückzuführen sind. Die Zahl der Neuinfektionen in 24 Stunden lag zuletzt bei rund 8.000. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene bis 29 Jahre würden jetzt infiziert. Da sie aber weniger häufig schwer an Covid erkranken, steigt die Zahl der Patienten in Krankenhäusern noch nicht. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei rund 270 Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt dieser Wert aktuell 6,5.

  • Zum Artikel: Delta-Variante in Deutschland: Warnung vor Alarmismus

16.05 Uhr: Staatsregierung betont erneut: weiterhin keine klassischen Volksfeste

Nach einiger Verwirrung zu Wochenbeginn hat die Staatsregierung noch einmal klargestellt, dass Volksfeste im eigentlichen Sinne in Bayern weiterhin untersagt bleiben. Volksfeste könnten weiterhin nicht stattfinden, erläuterten Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Es seien lediglich, unter strikten Auflagen und jeweils nach Einzelfallentscheidungen, Ersatzveranstaltungen möglich, erklärte Holetschek. "Aber sicher nicht das klassische Volksfest in irgendeiner Art und Weise." Man wolle einfach vermeiden, dass Menschen in einem Bierzelt in «bierseliger Stimmung» und auf engstem Raum miteinander feierten.

  • Zum Artikel: Ersatz für Volksfeste mit 1.500 Besuchern möglich

15.50 Uhr: Lauterbach schließt weiteren Lockdown aus

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erwartet für den Herbst keine tiefgreifenden Einschränkungen der Grundrechte mehr: "Wir werden keinen Lockdown mehr machen", sagt Lauterbach dem Sender n-tv. Wer aber etwa in eine Diskothek gehe, der gehe ein Risiko ein, vor allem ohne Impfungen. "Wir werden also in den nächsten Monaten Corona nicht ganz vergessen können."

  • Zum Artikel: Söder will Clubs ab Herbst für Geimpfte öffnen

15.40 Uhr: Schottland hebt weitere Corona-Maßnahmen auf - Maskenpflicht bleibt

Nach der Regierung in London hat auch die schottische Regierung in Edinburgh weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen für die kommende Woche angekündigt. Anders als in England sollen aber angesichts wachsender Infektionszahlen in dem nördlichen britischen Landesteil nicht alle Corona-Regeln wegfallen. Unter anderem die Maskenpflicht bleibe zunächst bestehen, teilte Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon am Dienstag mit. Auch die Weisung, wenn möglich von zuhause aus zu arbeiten, soll weiterhin gelten. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte am Montag die Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England von kommender Woche an bestätigt. Das obwohl die Zahl der Neuinfektionen seit Wochen durch die starke Ausbreitung der Delta-Variante stark wächst. Gesundheit ist in Großbritannien Sache der einzelnen Landesteile.

  • Zum Artikel: Was gilt wo? Neue Corona-Lockerungen in Bayern

15.25 Uhr: Sterbefallzahlen im Juni 2021: 7 % über dem Durchschnitt der Vorjahre

Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im Juni 2021 in Deutschland 76 462 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 7 % oder 5.309 Fälle über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat. Mitte des Monats waren die Sterbefallzahlen zeitgleich mit einer Hitzewelle besonders deutlich erhöht (+17 % in Kalenderwoche 24 vom 14. bis zum 20. Juni). Zum Monatswechsel lagen die Zahlen wieder im Bereich des Durchschnitts der Vorjahre (+1 % in Kalenderwoche 26 vom 28. Juni bis zum 4. Juli). Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor. Durch ein Hochrechnungsverfahren unvollständiger Meldungen können die ersten Sterbefallzahlen für Deutschland nach etwa einer Woche veröffentlicht werden. Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit bis einschließlich der 24. Kalenderwoche 2021 (14. bis 20. Juni 2021) möglich. In dieser Woche gab es laut RKI 193 COVID-19-Todesfälle. Das waren 57 Fälle weniger als in der Vorwoche.

  • Zum Artikel: Corona: Zeitweise deutlich erhöhte Sterbefallzahlen in Bayern

15.10 Uhr: EU-Behörde überprüft Daten zu seltener Nervenerkrankung nach J&J-Impfung

Die Europäische Arzneimittelbehörde überprüft Daten zu seltenen Fällen einer Nervenkrankheit nach Impfungen mit dem Covid-Impfstoff von Johnson & Johnson. Der Sicherheitsausschuss der EMA habe bei dem Unternehmen weitere Informationen zu den Fällen eines Guillain-Barre-Syndroms (GBS) nach der Impfung angefordert, erklärt die Behörde. Ihr Pendant, die US-Arzneimittelbehörde FDA, hatte am Montag das Faktenblatt zu dem Impfstoff um einen Warnhinweis für diese neurologische Erkrankung aktualisiert. Der FDA zufolge gibt es 100 vorläufige Berichte über Fälle von GBS, darunter 95 schwerwiegende. Die EMA machte keine Angaben zu Fällen in Europa. In den USA haben rund 12,8 Millionen Menschen das Vakzin erhalten, in die EU hat J&J 18,6 Millionen Dosen ausgeliefert.

  • Zum Artikel: Lichtenfels und Uni Erlangen starten Studie zu Corona-Impfungen

14.50 Uhr: Rund 15.300 Dosen Astrazeneca in Bayerns akut von Verfall bedroht

Rund 15.300 Dosen des Corona-Impfstoffs Astrazeneca sind in Bayern akut vom Verfall bedroht. Die Haltbarkeit laufe Ende Juli ab, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Er betonte, dass letztlich der Bund über das weitere Vorgehen zu entscheiden habe und mahnte zugleich an, keinen Impfstoff verfallen zu lassen. Bayern habe aus diesem Grund dem Bund bereits Vorschläge gemacht, wie der Impfstoff dort eingesetzt werden könne, "wo er Akzeptanz findet", sagte Holetschek. "Vielleicht finden sich ja auch Länder, die in einer engen Beziehung zum Freistaat Bayern stehen oder in enge Beziehungen zu den Städten, wo der Impfstoff ist." Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind in Bayern derzeit rund 280.000 Astrazeneca-Impfdosen vorrätig. Ende August würden davon weitere rund 22.000 Dosen ablaufen, bis Ende September rund 5600. Der größte Teil der Dosen, rund 239.000, könnten noch bis Ende Oktober verwendet werden.

  • Zum Artikel: Deutschland gibt Astrazeneca-Impfstoff an ärmere Länder ab

14.35 Uhr: Kretschmann: Inzidenzwert bleibt "klare Ausgangsgröße"

Der Inzidenzwert wird aus Sicht von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann der zentrale Maßstab im Kampf gegen die Coronakrise bleiben. «Alle anderen Parameter sind weit nachlaufend», sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Wenn man andere Faktoren wie die Hospitalisierung zu stark bewerte, könne es sein, dass in der Zwischenzeit dramatische Entwicklungen stattfinden, die man gar nicht erkennen könne. "Deshalb wird die Inzidenz zusammen mit dem R-Wert immer die belastbare klare Ausgangsgröße sein", sagte Kretschmann. "Man muss nicht denken, dass wir die einfach verlassen und auf andere übergehen." Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) kündigte ein modifiziertes Modell an, in der weitere Faktoren wie Sterbequote oder Krankheitsverläufe gewichtet einfließen soll. Bislang war die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - das entscheidende Kriterium für viele Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Die Bundesregierung hatte am Montag klargestellt, dass der Inzidenzwert auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen werde, aber andere Werte wie etwa die Zahl der Krankenhauseinweisungen künftig stärker berücksichtigt werden sollen.

  • Zum Artikel: Virologin Protzer: Inzidenzwerte allein nicht aussagekräftig

14.10 Uhr: Bayern will Impfungen in Fast-Food-Ketten und Jugendzentren

Bayern will die nachlassende Impfbereitschaft mit "niederschwelligen Angeboten" vor Ort erhöhen. Vor allem die 16- bis 30-Jährigen nähmen die Pandemie offenbar nicht mehr so ernst, sagt Ministerpräsident Markus Söder (CSU). "Ein Teil glaubt, das Ganze ist vorbei." Er schlägt Impfaktionen in Fast-Food-Restaurants, auf Wochenmärkten, in Einkaufs-Malls oder in Jugendzentren vor. Gespräche mit Fast-Food-Ketten, Sportverbänden und Jugendorganisationen würden bereits geführt. Auch "Drive-in"-Impfen wolle die Landesregierung ermöglichen. Söder spricht sich aber erneut gegen eine Impfpflicht aus. Sie wäre "jetzt kontraproduktiv".

  • Zum Artikel: Impf-Müdigkeit: Impftermine werden weniger nachgefragt

14.00 Uhr: J&J und AstraZeneca prüfen Impfstoff-Modifikation wegen Blutgerinnsel

Johnson & Johnson und AstraZeneca prüfen einem Zeitungsbericht zufolge eine Modifikation ihrer Covid-Impfstoffe. Sie wollen so herausfinden, ob dadurch das Risiko seltener Blutgerinnsel im Zusammenhang mit der Impfung verringert oder sogar beseitigt werden kann, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. An den Bemühungen seien auch externe Wissenschaftler sowie der Entwicklungspartner von AstraZeneca, die Universität Oxford, beteiligt. Bei den beiden Pharma-Konzernen war zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht erhältlich.

  • Zum Artikel: US-Behörde: Neuer Warnhinweis für Johnson & Johnson-Impfstoff

13.51 Uhr: Söder gegen Impfpflicht - offen für kostenpflichtige Corona-Tests

Trotz der weiter sinkenden Impfbereitschaft ist Bayern gegen eine allgemeine Impfpflicht. Man sei auch dagegen, dass der Staat eine Prämie zahle, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Söder betonte aber, dass der "Weg, den Frankreich bestreitet" auch teilweise für Deutschland spannend sein könnte. "Testen kostet enorme Summen", sagte Söder. Daher müsse auch darüber nachgedacht werden, ob die Corona-Tests kostenlos bleiben könnten, wenn alle Menschen ein Impfangebot bekommen hätten.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montagabend wegen der wieder steigenden Corona-Infektionszahlen unter anderem erklärt, dass PCR-Tests ab Herbst kostenpflichtig werden, sofern sie nicht verschrieben wurden. Auf diese Weise soll die Impfkampagne weiter angekurbelt werden. Zugleich hatte Macron eine Impfpflicht für Personal im Gesundheitsbereich verkündet.

  • Zum Artikel: Söder will Clubs ab Herbst für Geimpfte öffnen

13.40 Uhr: Seehofer bezeichnet seine Covid-Infektion als "teuflische Angelegenheit" - und wirbt für Impfungen

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat mit Verweis auf seine eigene Corona-Infektion eindringlich für Impfungen geworben. "Ich habe das in einem milden Verlauf selbst erlebt", sagte er in Berlin mit Blick auf seine überstandene Erkrankung: "Ich kann sagen, das ist auch bei einem milden Verlauf eine teuflische Angelegenheit, eine solche Infektion."

Seehofer sprach sich aber gegen eine Impfpflicht aus. Es gebe "noch viele Möglichkeiten, durch Kampagnen und Anreize zu einem höheren Impfverhalten beizutragen", sagte er. Eine Pflicht dürfe es bei einer solchen die Gesundheit betreffenden Maßnahme nicht geben.

  • Zum Artikel: Merkel: Impfen schützt uns alle

13.32 Uhr: Regierung schließt kostenpflichtige Tests für Ungeimpfte nicht aus

Die Bundesregierung schließt nicht aus, dass die bisher kostenlosen Corona-Tests in Deutschland für Ungeimpfte langfristig kostenpflichtig werden. Noch sei man in einer Phase des Überzeugens, in einer späteren Phase könne man darüber sicherlich nachdenken, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Gesprächen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, in Berlin: "Für Deutschland sehe ich das jetzt noch nicht, aber ich will auch nicht ausschließen, dass man mal in diese Situation hineinkommt."

Die bisher kostenlosen Bürgertests ermöglichen wie der Impfnachweis in Deutschland zum Beispiel den Zugang zu Veranstaltungen.

13.25 Uhr: Hälfte der Mitarbeiter infiziert - Impfzentrum in Malaysia geschlossen

In Malaysia haben die Behörden ein Impfzentrum geschlossen, nachdem fast die Hälfte der 450 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Im Ideal Convention Centre (IDCC) in Shah Alam in der Industrieregion Selangor seien 204 Angestellte mit dem Virus infiziert, teilte Wissenschaftsminister Khairy Jamaluddin mit.

Ob die Belegschaft sich bei der Arbeit oder anderswo angesteckt hat, sei unklar, hieß es. In dem Zentrum würden bis zu 6.000 Vakzindosen am Tag gespritzt, so die Zeitung "The Star". Die Behörden hoffen, das IDCC in den nächsten Tagen mit anderen Mitarbeitern wieder öffnen zu können.

Malaysia kämpft gegen seine bisher schwerste Corona-Welle. Bisher zeigt ein strikter Lockdown, der im Mai angeordnet wurde, noch keine Wirkung. Am Dienstag meldeten die Behörden 11.000 Neuinfektionen - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Fast 7.000 dieser Fälle wurden in Selangor und der Hauptstadt Kuala Lumpur verzeichnet.

  • Zum Artikel: Corona in Südostasien: Vom Virus eingeholt

13.02 Uhr: Weltgrößter Impfstoffhersteller will Sputnik in Massen produzieren

Russland hat mit dem weltgrößten Impfstoffhersteller in Indien ein Abkommen über die Herstellung von mehr als 300 Millionen Dosen Sputnik V pro Jahr geschlossen. Die ersten Dosen sollten dort im September produziert werden, teilte der staatliche Direktinvestmentfonds Russlands RDIF mit. Der weltgrößte Impfstoffhersteller Serum Institute stellt bereits Astrazeneca-Impfstoff her.

Bei der Auslieferung von Sputnik V hatte der Kreml bereits Lieferengpässe eingeräumt und nach weiteren Möglichkeiten gesucht, um Lieferversprechungen an viele Länder einhalten zu können. Auch das Serum Institute hatte schon Probleme, Versprechen einzuhalten. Es sollte eigentlich Corona-Impfstoff im großen Stil für ärmere Länder im Rahmen des UN-Impfprogramms Covax produzieren. Allerdings gab es Hindernisse - unter anderem verhängte die indische Regierung einen Exportstopp für Corona-Impfstoffe.

Das Serum Institute soll die Sputnik-V-Dosen zunächst vorwiegend für den indischen Markt produzieren, wann Indien wieder Corona-Impfstoff exportiert, ist unklar. Bislang sind in dem Land rund 5 Prozent der mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner vollständig gegen Corona geimpft. Besonders auf dem Land gibt es eine verbreitete Impfskepsis.

12.50 Uhr: Merkel ruft zur Impfung auf und lehnt Impflicht ab

Eine Impfpflicht wie in Frankreich ist in Deutschland nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht geplant. "Wir haben nicht die Absicht, diesen Weg zu gehen, den Frankreich vorgeschlagen hat. Wir haben gesagt, es wird keine Impflicht geben", sagte Merkel nach einem Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, in Berlin.

Manchem erscheine eine Impfung überflüssig oder bedrohlich, so Merkel: "Und deshalb sage ich allen, die noch unsicher sind, ob sie sich impfen lassen sollen: Eine Impfung schützt nicht nur Sie, sondern auch immer jemanden, dem Sie nahe stehen, der Ihnen wichtig ist, den Sie lieben." Eine Impfung bewahre nicht nur vor schwerer Krankheit, sondern auch vor den belastenden Beschränkungen des Alltags: "Je mehr geimpft sind, umso freier werden wir wieder sein, umso freier können wir wieder leben."

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montagabend eine Impfpflicht für Personal im Gesundheitsbereich verkündet. Bis Mitte September haben Angestellte in Krankenhäusern und Pflegeheimen nun Zeit, sich impfen zu lassen. Laut Gesundheitsminister Olivier Véran dürfen Ungeimpfte danach nicht mehr arbeiten und werden nicht mehr bezahlt.

  • Zum Artikel: Merkel: Impfen schützt uns alle

12.42 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Russland auf neuem Höchststand

In Russland ist die Zahl der täglich verzeichneten Corona-Todesfälle auf einen erneuten Höchstwert gestiegen. Wie die Behörden mitteilten, wurden binnen 24 Stunden 780 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Es ist bereits das sechste Mal seit Anfang Juli, dass in Russland eine neue Höchstzahl bei den Corona-Toten verzeichnet wurde.

Derzeit breitet sich in Russland die hochansteckende Delta-Variante des Virus in rasantem Tempo aus. Heute wurden 24.702 neue Infektionsfälle erfasst. Das bewegte sich in etwa auf dem Stand der Vortage. Seit Beginn der Pandemie gab es in Russland laut den amtlichen Statistiken insgesamt mehr als 5,8 Millionen Infektions- und knapp 144.500 Todesfälle.

Der Kampf gegen die Pandemie wird den russischen Behörden durch die in der Bevölkerung weitverbreitete Skepsis gegenüber Corona-Impfungen erschwert. Präsident Wladimir Putin appellierte deshalb kürzlich an die Bürger, "auf die Experten zu hören" statt auf Gerüchte.

12.17 Uhr: Bericht - Regierung will Auflagen bei der Einreise vereinfachen

Die Bundesregierung will einem Bericht zufolge die Reiseauflagen vereinfachen und die bisherige Ausweisung von einfachen Risikogebieten aufgeben. Ein Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums sieht nur noch zwei Kategorien von Risikogebieten vor, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten. Diese seien die bisher schon bestehenden Hochrisiko- und Virusvariantengebiete. In der vergangenen Woche war Spanien als einfaches Risikogebiet eingestuft worden, eine solche Klassifizierung würde demnach künftig entfallen.

Nach der Rückkehr aus Hochrisikogebieten sollen Geimpfte künftig nicht mehr in Quarantäne gehen müssen, berichteten die Funke-Zeitungen aus dem Entwurf. Für Ungeimpfte gelte bei Rückkehr aus einem Hochrisikogebiet aber weiter eine Quarantänepflicht.

Es bleibe dabei, dass sie die zehntägige Quarantäne nach dem fünften Tag mit einem negativen Test abkürzen können, berichteten die Zeitungen weiter. Für Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, ende die Quarantäne nach Aufenthalt im Hochrisikogebiet nach dem fünften Tag nach Einreise.

Dem Bericht zufolge soll die Verordnung, die noch in der Abstimmung mit den Bundesländern sei, am 28. Juli in Kraft treten.

  • Zum Artikel: Seehofer: Mehr Quarantäne- und Einreisekontrollen zur Ferienzeit

12.04 Uhr: Scharfe Kritik an Corona-Lockerungen in England

Britische Ärzte haben angesichts des weitgehenden Endes der Corona-Regeln in England vor "potenziell verheerenden Folgen" gewarnt. Der Chef der Ärztevereinigung BMA, Chaand Nagpaul, nannte das Vorhaben "unverantwortlich und - ehrlich gesagt - gefährlich". Nagpaul kritisierte vor allem Premierminister Boris Johnson: "Der Premierminister hat wiederholt die Bedeutung eines langsamen und vorsichtigen Vorgehens betont. Aber in Wirklichkeit wirft die Regierung alle Vorsicht in den Wind, indem sie alle Vorschriften auf einen Schlag aufhebt."

Johnson hatte am Vortag angekündigt, am 19. Juli fast alle verbliebenen Corona-Regeln aufzuheben. Damit fallen Abstandspflicht und Maskenpflicht, Nachtclubs dürfen wieder öffnen, und für Veranstaltungen gibt es keine Zuschauerbeschränkungen mehr. Zwar bat Johnson mit Nachdruck die Bevölkerung darum, an Orten mit vielen Menschen weiter Masken zu tragen, und forderte Discos und Veranstalter auf, ihre Gäste mithilfe eines digitalen Impfpasses zu kontrollieren. Gesetzlich vorgeschrieben ist das aber nicht.

Wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante war die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt landesweit deutlich gestiegen.Das wissenschaftliche Expertengremium Sage, das die Regierung berät, geht wegen der Lockerungen von mindestens 1.000 Krankenhauseinweisungen sowie 100 bis 200 Toten täglich aus.

11.52 Uhr: Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in der EU komplett geimpft

In der EU sind mittlerweile mehr als die Hälfte aller Erwachsenen vollständig gegen Covid-19 geimpft. Das teilte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel mit. Zugleich ermunterte die Politikerin noch einmal alle Impfskeptiker, sich immunisieren zu lassen. Um sicher vor Virusvarianten zu sein und eine neue Infektionswelle zu vermeiden, sei es wichtig, sich impfen zu lassen, schrieb sie im Kurznachrichtendienst Twitter.

Bereits am Wochenende hatte von der Leyen mitgeteilt, dass in der EU genügend Impfstoff ausgeliefert wurde, um bis Ende Juli mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vollständig zu impfen. Dieses Ziel war im April ausgegeben worden. Nach Angaben aus der EU-Kommission leben in der EU rund 366 Millionen Menschen über 18 Jahre.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

11.38 Uhr: "Gangnam Style" gilt in Seoul als potenzielle Corona-Gefahr

Vom Mega-Hit "Gangnam Style" des südkoreanischen Rappers Psy gehen Corona-Gefahren aus - so sehen es jedenfalls Behörden in dem asiatischen Land. Neue Regeln zum Infektionsschutz in der Hauptstadt Seoul verbieten es den Fitnessstudios, beim Gruppentraining Musik mit einem Tempo von mehr als 120 Schlägen pro Minute (bpm) zu spielen. Der Welthit "Gangnam Style" von 2012 hat das rasante Tempo von 132 bpm.

Mit den Regeln wollen die Behörden verhindern, dass die Besucher von Fitnessstudios zu heftig atmen und schwitzen, wodurch sie im Falle ihrer Corona-Infektion das Virus weiterverbreiten könnten. Die neuen Vorschriften sehen auch vor, dass in den Seouler Fitnessstudios die Laufbänder nicht schneller als sechs Stundenkilometer sein dürfen. "Bekommen wir Knöllchen wegen Tempoverstößen?" mokierte sich darüber ein Nutzer online.

Zuletzt waren in Südkorea die Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf mehr als 1.000 Fälle pro Tag gestiegen. Das ist im internationalen Vergleich zwar nicht viel. Doch handelt es sich um die bislang höchsten Ansteckungsraten in Südkorea seit Beginn der Pandemie.

11.14 Uhr: Fast eine Million Impfanmeldungen nach Macrons Brandrede

Nach einer Brandrede von Präsident Emmanuel Macron zur Corona-Pandemie haben sich in Frankreich so viele Menschen zu Impfungen angemeldet wie noch nie an einem Tag. Eine App zur zentralen Erfassung von Impfanmeldungen verzeichnete am Montag 926.000 Anmeldungen. 65 Prozent davon seien von Personen unter 35 Jahre gekommen.

Macron hatte am Montag angeordnet, dass sich alle Mitarbeiter in der Pflege bis zum 15. September gegen Corona impfen lassen müssen. Er kündigte in einer Fernsehansprache außerdem Corona-Pässe an, mit denen Restaurants, Einkaufszentren und andere öffentliche Einrichtungen besucht werden können. Für einen solchen Pass müssen die Menschen entweder vollständig geimpft sein, einen negativen Test vorlegen oder beweisen, dass sie sich von einer Infektion erholt haben.

"Das Land ist mit einem starken Wiederaufflammen der Epidemie konfrontiert, die unser ganzes Staatsgebiet betrifft", sagte Macron. Er warnte vor einer neuen Welle möglicher Krankenhauseinweisungen im August und erklärte: "Die Gleichung ist einfach. Je mehr wir impfen, desto weniger Raum lassen wir diesem Virus, um zu zirkulieren." Ab Dienstag gelte ein medizinischer Notstand. Bisher sind rund 40 Prozent der französischen Bevölkerung vollständig geimpft.

  • Zum Artikel "Frankreich und Griechenland: Impfpflicht für Gesundheitspersonal"

10.48 Uhr: Zahl neuer Corona-Fälle in Israel auf höchstem Stand seit März

Die Zahl der neuen Corona-Fälle ist in Israel auf den höchsten Stand seit Ende März geklettert. 730 neue Fälle seien binnen 24 Stunden gemeldet worden, so das Gesundheitsministerium. Bei 1,3 Prozent der mehr als 55.000 Getesteten fiel das Ergebnis demnach positiv aus. Die Zahl der Schwerkranken blieb bei 45, es gab keine neuen Todesfälle.

Die meisten der neuen Fälle stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus. Unter den Neuinfizierten sind viele jüngere Menschen und auch zweifach Geimpfte. Immungeschwächten Israelis wird bereits eine dritte Impfdosis verabreicht. Von rund 80 Covid-Patienten in Krankenhäusern sind knapp die Hälfte nicht geimpft, von den 45 Schwerkranken 44 Prozent.

Der Forscher Eran Segal vom Weizman Institut twitterte, der Anstieg der Neuinfektionen werde zwar auch zu einem Anstieg der Schwerkranken und Todesfälle führen, es sei aber "nicht zu erwarten, dass wir zur hohen Zahl der Schwerkranken auf dem Höhepunkt der Pandemie zurückkehren werden". Fast 62 Prozent der 9,3 Millionen Israelis haben bereits eine erste Corona-Impfung erhalten, fast 56 Prozent auch die zweite Dosis.

10.32 Uhr: Opferzahl nach Brand in irakischer Corona-Station auf 64 gestiegen

Nach dem Brand in einem Krankenhaus im Südirak ist die Zahl der Todesopfer auf 64 gestiegen. Das sagte Ammar Baschar, Sprecher der lokalen Gesundheitsbehörde, laut einem Bericht des irakischen Staatsfernsehens. Medizinischen Kreisen zufolge wurden bei dem Unglück etwa 100 Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. Örtliche Medien berichteten, dass bei der Gerichtsmedizin 60 Leichen eingetroffen seien, von denen die Hälfte noch nicht identifiziert sei.

Das Feuer war am späten Montagabend in einer Isolationsstation für Covid-Patienten im Krankenhaus Imam al-Hussein in der Stadt Nassirija ausgebrochen. Baschar zufolge befanden sich zum Zeitpunkt des Feuers 63 Covid-Patienten in der Station. Eine offizielle Erklärung zur Ursache des Feuers gab es zunächst nicht. Augenzeugen sagten, eine Sauerstoffflasche sei explodiert. Dies war Berichten zufolge auch Auslöser für einen verheerenden Brand in einem Krankenhaus in Bagdad im April, bei dem mehr als 80 Menschen ums Leben kamen.

10.20 Uhr: Spahn mahnt "kreative Impfaktionen" an

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnt mehr Anstrengungen zum Voranbringen der Impfkampagne an: "Egal ob auf dem Markt- oder Sportplatz, vor Kirchen, Moscheen oder im Drive-In: Wichtig sind jetzt kreative Impfaktionen vor Ort, um Unentschlossene zu erreichen", twitterte Spahn. Nach seinen Angaben wurden in Deutschland mittlerweile 82,4 Millionen Impfungen verabreicht. 48,8 Millionen Menschen oder 58,7 Prozent sind demnach mindestens einmal geimpft, 35,8 Millionen oder 43 Prozent haben die Zweitimpfung.

10.09 Uhr: USA halten "Booster"-Dosis für Vollgeimpfte für nicht nötig

Das US-Gesundheitsministerium hält eine Corona-Auffrischimpfung bei vollständig Geimpften weiterhin nicht für nötig. Vertreter des Ministeriums trafen sich am Montag mit dem US-Pharmakonzern Pfizer, um zu erörtern, ob und wann künftig eine dritte Impfung nötig ist, wie ein Sprecher sagte. Pfizer und sein deutscher Partner BioNTech hatten Ende vergangener Woche angekündigt, bei den Zulassungsbehörden in den USA und Europa innerhalb der nächsten Wochen die Genehmigung einer dritten Dosis als Booster-Impfung zu beantragen.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA und die Gesundheitsbehörde CDC hatten bereits erklärt, dass Vollgeimpfte gegenwärtig keine Auffrischimpfung benötigten. Nach Einschätzung der EU-Arzneimittelbehörde EMA ist es für eine mögliche Zulassung mangels Daten aus den laufenden Impfkampagnen noch zu früh. Die EMA zeigte sich aber zuversichtlich, dass das gegenwärtige Programm mit zwei Impfungen ausreiche. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte gemahnt, dass reiche Ländern nicht Auffrischimpfungen für ihre bereits geimpfte Bevölkerung bestellten sollten, während ärmere Länder immer noch auf die Möglichkeit einer Impfung warteten.

09.57 Uhr: Buyx kritisiert "hochriskantes Experiment" in England

Die Ethikrat-Vorsitzende Alena Buyx hat die Aufhebung der Corona-Auflagen in England trotz sehr hoher Infektionszahlen als "hochriskantes Experiment" bezeichnet. "Wir sollten ein Stück zurückhaltender sein", sagt sie im ZDF. In Deutschland seien nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung voll geimpft, man dürfe nicht im Sommer eine neue große Infektionswelle aufbauen. Buyx kritisierte zudem, man dürfe auch nicht riskieren, dass Kinder und Jugendliche in großem Maßstab infiziert würden.

09.32 Uhr: SPD-Generalsekretär Klingbeil lehnt Impfpflicht ab

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat sich deutlich gegen eine Impfpflicht ausgesprochen. "Ich halte eine Impfpflicht in Deutschland für falsch, aber wir müssen die Impfbereitschaft erhöhen", sagt er den Sendern RTL und ntv. Man müsse nun kreative Wege finden, um die Menschen zu erreichen und zu überzeugen, dass Impfen der Weg aus der Krise sei. Als Beispiel nannte er den Einsatz von mobilen Impfteams und ein Angebot von Impfungen an Urlaubsorten.

Mit Blick auf den Beginn des neuen Schuljahrs nach den Sommerferien forderte Klingbeil, am Präsenzunterricht festzuhalten. "Das heißt aber, wir müssen nochmal gesondert mit Lehrerinnen und Lehrern über das Impfen sprechen und Schülerinnen und Schülern ein Impfangebot machen", sagte Klingbeil. Auch mit der Ständigen Impfkommission müsse man nochmal diskutieren, dass sie ihre Empfehlung überarbeite: "Wir brauchen ein Impfangebot für junge Menschen."

09.15 Uhr: Weniger Firmen sehen Existenz durch Corona-Krise bedroht

Trotz der weiterhin prekären Lage in Branchen wie dem Gastgewerbe lässt die Existenznot deutscher Firmen in der abklingenden Pandemie nach. Laut Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts sahen sich im Juni nur noch 14 Prozent der Unternehmen in einer existenzbedrohenden Situation, nach 18,7 Prozent im Februar. "Immer noch besonders gefährdet sind die Unternehmen der Veranstaltungsbranche mit 70,4 Prozent, vor den Reisebüros und -veranstaltern mit 68,0 Prozent", ergänzte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.

Im Einzelhandel sprachen im Juni nur noch 14,4 der Unternehmen von einer existenzbedrohenden Situation, im Februar waren es noch 34,5 Prozent. "Hier hat sich die Lage aufgrund der Lockerungen seit Februar deutlich entspannt", sagt Wohlrabe. Auch im Gastgewerbe habe sich die Situation verbessert. Für mehr als die Hälfte der Betriebe sei sie jedoch weiterhin brenzlig. Restaurants und Gaststätten gaben dies zu 55,4 Prozent an (Februar: 72,3 Prozent). In der Beherbergung waren im Juni 52,1 Prozent um ihre Existenz besorgt (Februar: 82,3 Prozent), im Verarbeitenden Gewerbe waren es lediglich 6,6 Prozent.

Im April haben die deutschen Amtsgerichte 1.333 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren laut Statistischem Bundesamt (Destatis) 9,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. "Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Corona-Krise spiegelte sich somit weiterhin nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider", erklärte Destatis.

09.04 Uhr: Immunologe - Bei Impfauffrischung noch abwarten

Über eine Auffrischungsimpfung gegen Corona jetzt schon zu entscheiden, hält Professor Christian Bogdan, Infektionsimmunologe am Universitätsklinikum Erlangen, für verfrüht. "Man schaut, ob unter Geimpften Infektionen auftreten. Und das kann man in der Kürze der Zeit noch gar nicht wissen auf Grund der Tatsache, dass wir erst seit Anfang des Jahres impfen", sagte er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.

Bogdan, Mitglied in der Ständigen Impfkommission, rät daher zum Abwarten: "Niemand kann sich heute hinstellen und sagen, wie weit eine zweifache Immunisierung Schutz bietet. Das ist ja genau der Knackpunkt."

Auch einen Antikörpertest einzusetzen, sei nicht so einfach. "Im Endeffekt denken die Menschen immer, wenn ich nach Antikörpern schau, dann kann ich sehr genau sagen, ob ich Schutz habe und wie lange. Beides ist in der Schärfe eigentlich nicht richtig. Jemand der niedrige Antikörper hat, kann trotzdem gut geschützt sein, weil er noch einen zweiten Arm hat. Zweitens gibt es zur Zeit keine Grenzwerte, bei denen wir sagen könnten, da ist definitiv kein Schutz vorhanden."

08.52 Uhr: Ethikratsvorsitzende - Impfpflicht für Lehrkräfte nicht notwendig

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hält eine verpflichtende Corona-Impfung für Lehrer und Erzieher für nicht notwendig. "Wir haben viel bessere Impfraten bei den unterschiedlichen Berufsgruppen als beispielsweise in Frankreich. Beim Gesundheitspersonal und bei den Lehrerinnen und Lehrern haben wir wirklich super Impfraten. Deswegen glaube ich, brauchen wir das gar nicht", sagte sie im "Morgenmagazin" von ARD und ZDF.

Zuvor hatte Frankreich eine Impfpflicht für Mitarbeitende im Gesundheitswesen beschlossen. Auch hatte sich der Medizinethiker Wolfram Henn für eine Impfpflicht für das Personal in Kitas und Schulen ausgesprochen. Zwar hätten Kinder ein geringes Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, sie könnten das Virus jedoch in ihre Familien tragen, sagte Henn der "Rheinischen Post". Wer mit vulnerablen Gruppe arbeite, trage eine besondere Verantwortung.

Buyx sagte, aus ihrer Sicht brauche es vielmehr eine gute Kommunikation und niedrigschwellige Impfangebote. Besorgt zeigte sie sich darüber, dass weiterhin kein Impfstoff für die Altersgruppe unter zwölf Jahren zugelassen ist: "Da muss jetzt unbedingt etwas passieren." Man könne weder das Virus in dieser Gruppe unkontrolliert lassen noch zusehen, wenn Schulen wieder schließen müssten. Grundsätzlich mahnte Buyx zur Zurückhaltung. Noch immer sei eine Mehrheit der Bevölkerung nicht vollständig vor dem Coronavirus geschützt. Daher dürfe der Sommer nicht zu einer neuerlichen Infektionswelle führen.

08.28 Uhr: Japaner sehen Olympia wegen Pandemie weiter skeptisch

Während in Tokio der Countdown zur Eröffnungsfeier läuft und das Olympische Dorf seine Türen für die ersten Athletinnen und Athleten geöffnet hat, ist die Skepsis der Japaner vor den Sommerspielen weiterhin ungebrochen. Nach einer Umfrage des Marktforschungsinstituts IPSOS befürworten nur 22 Prozent im Gastgeberland die Olympia-Austragung während der Pandemie.

Am 23. Juli sollen im Olympiastadion von Tokio die Sommerspiele eröffnet werden, Zuschauer sind wie bei den meisten Wettbewerben nicht zugelassen. Tokio und die angrenzenden Präfekturen befinden sich seit Montag im Notstand, der allerdings kein besonders strenger Lockdown ist. Restaurants und Bars sollen um 20.00 Uhr schließen und keinen Alkohol ausschenken. Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben und unnötige Kontakte zu vermeiden. Die Sportler und weitere Gäste der Olympischen Spiele unterliegen strengen Corona-Maßnahmen.

08.05 Uhr: Söder fordert "Impfen to go" für Jüngere

Im Kampf gegen das Coronavirus hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine ungebremste Impfkampagne angemahnt. "Nichts anderes als Impfen hilft", sagt der CSU-Chef im Deutschlandfunk. Dabei müssten nun vordringlich die jüngeren Menschen zwischen zwölf und 30 Jahren erreicht werden, nachdem die über 60-Jährigen in weiten Teilen geimpft seien. Ihnen müssten niederschwellige Angebote vor Ort gemacht werden - "sozusagen Impfen to go oder Drive-In-Impfen."

Eine Abkehr von der Inzidenz als Leitwert für Corona-Maßnahmen lehnte Söder derweil ab. "Ohne Inzidenz wird es nicht gehen", denn die Inzidenz sei ein juristisch und auch medizinisch nachvollziehbarer Begriff. Allerdings könne mit den Impffortschritten der Inzidenzwert sicher höher sein, bis Maßnahmen ergriffen werden. Zudem müssten auch andere Werte wie die Krankenhausbelegungen einbezogen werden. Das müsse man nun alles kombinieren und bis zum Herbst ein Konzept vorlegen.

07.58 Uhr: Ärztekammer-Präsident fordert intensivere Corona-Impfkampagne

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat eine intensivere Corona-Impfkampagne gefordert. Diese müsse alle Menschen erreichen, sagte er der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Ich vermisse den TV-Spot zum Impfen vor der 'Tagesschau'."

Wo die Impfbereitschaft bisher gering sei, müsse direkt vor Ort informiert werden. "Wir müssen nicht nur Sportvereine, wir müssen Kulturvereine und Glaubenseinrichtungen für die Impfkampagne mit ins Boot holen", erklärte Reinhardt.Es sei wichtig, durch konsequente Aufklärung Menschen zu erreichen, die noch unentschieden seien, sagte der Ärztekammer-Präsident: "Ich finde, jeder Erwachsene steht in der Verantwortung, durch seine Impfung dazu beizutragen, das Infektionsgeschehen niedrig zu halten - auch zum Schutz der Kinder." Diese seien bisher die großen Verlierer der Pandemie. Eine erneute soziale Isolierung von Kindern und Jugendlichen wäre unverantwortlich.

Reinhardt sprach sich zugleich gegen eine Einschränkung von Freiheitsrechten für ungeimpfte Menschen aus. Dies käme einer indirekten Impfpflicht gleich, die er für falsch halte, sagte er. Nicht alle Impfwilligen hätten bisher ein Impfangebot wahrnehmen können. Für Kinder unter zwölf Jahren, Schwangere und Menschen mit bestimmten Erkrankungen gebe es noch kein Angebot. "Diese Menschen darf man nicht vom gesellschaftlichen Leben ausschließen", sagte Reinhardt.

07.22 Uhr: Maas für stärkere internationale Zusammenarbeit bei Impfstoffen

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie für eine stärkere internationale Zusammenarbeit ausgesprochen. "Wir müssen jede Chance nutzen, die sich bietet, um die Pandemie einzudämmen", erklärte er vor seiner Abreise in die USA: "Das bedeutet in der Praxis, dass wir als Staaten effizient miteinander zusammenarbeiten müssen, kontinuierlich Lieferketten verbessern und größere Produktionskapazitäten aufbauen, die es uns erlauben, weltweit noch mehr hochwertigen Impfstoff herzustellen."

Ohne weltweite Solidarität bei der Impfstoffverteilung werde Delta "nicht die letzte Variante gewesen sein, die wir besiegen müssen", warnte er. Maas wurde am Dienstag in der Industriestadt Detroit im Bundesstaat Michigan erwartet, wo er laut einer Außenamtssprecherin die Produktionsstätte eines großen Impfstoffherstellers besucht.

07.14 Uhr: Jugendforscher Hurrelmann fordert mehr Freiräume für Junge

Der Berliner Jugendforscher Klaus Hurrelmann hat im zweiten Pandemiesommer mehr Freiräume für junge Leute gefordert - auch nachts. "Das ist sehr, sehr einfallslos, was viele Städte und Kommunen da bisher auf die Reihe bekommen haben", sagte Hurrelmann der Deutschen Presse-Agentur. Noch deutlich mehr als andere Altersgruppen seien Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 22 Jahren am Ende ihrer Geduld: "Das ist eine Lebensphase, in der man raus muss, in der man sich erproben muss, Räume erobern."

Viele Jugendliche wollten endlich wieder ein freies Leben führen und sich so benehmen wie es für ihre Alter angemessen sei. Hurrelmann regte an, Plätze für Aktivitäten freizugeben und vorher die Anwohner zu informieren: "Da lässt sich ja dann sagen: Nehmt Rücksicht auf die Jugend, sie hat auch Rücksicht auf euch genommen. Und darum geben wir hier jetzt mal für ein paar Tage eine Sondergenehmigung."

Bei bis zu einem guten Drittel der Jugendlichen könnten Frust und Ohnmachtsgefühle auch in Randale und Aggressionen umschlagen, so Hurrelmann. Diese Gruppe sei seit dem vergangenen Sommer größer geworden. Als Freifahrtschein will Hurrelmann seine Ratschläge aber nicht verstanden wissen. "Die Polizei sollte nachts Parks räumen, wenn ein ganz eindeutiger Verstoß gegen Regeln vorliegt. Das muss sein. Das brauchen junge Leute auch als Signal", sagte er.

06.55 Uhr: FDP-Chef auch bei steigenden Inzidenzen gegen weiteren Lockdown

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat sich auch im Falle steigender Infektionszahlen gegen einen weiteren Lockdown ausgesprochen. "Mit der FDP in der Regierung wird es mehr Rücksicht auf Freiheitsrechte geben", sagte Lindner der "Bild".

Lindner fordert stattdessen eine "politische Garantie für Geimpfte", dass diese sich "im Herbst frei bewegen können". Es sei genug Zeit, um "Hygienekonzepte und Logistik aufzubauen, so dass auch Menschen ohne Impfschutz so wenige Einschränkungen wie möglich befürchten müssen", sagte der FDP-Chef.

06.30 Uhr: SPD-Politiker will Abkehr vom Inzidenzwert gesetzlich verankern

Der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner, will eine Abkehr vom Inzidenzwert in der Corona-Politik im Infektionsschutzgesetz verankern. "Wir sagen seit Monaten, dass der Inzidenzwert als alleiniges Kriterium für die Verhängung oder Aufhebung von Corona-Schutzmaßnahmen nicht ausreicht", sagte Fechner der "Welt".

Eine entsprechende Änderung müsse noch vor Ende der Legislaturperiode vorgenommen werden, um neben dem Inzidenzwert weitere Kriterien für Corona-Einschränkungen zu berücksichtigen, forderte der SPD-Politiker.

Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, dass das Robert-Koch-Institut (RKI) neben dem Inzidenzwert weitere Kriterien zur Bewertung des Infektionsgeschehens in Betracht ziehe. Zur Einordnung des Pandemiegeschehens in Deutschland will das RKI demnach die Hospitalisierung als zusätzlichen Leitindikator einführen.

04.10 Uhr: Altmaier sorgt sich um nachlassende Corona-Disziplin

Bundeswirtschaftminister Peter Altmaier macht sich Sorgen wegen einer aus seiner Sicht manchmal nachlassenden Disziplin bei den Corona-Maßnahmen. Ein weiterer Lockdown "wäre das Schlechteste überhaupt und muss auf jeden Fall vermieden werden", sagte der CDU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen". Er glaube, dass alle gut beraten seien, die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Altmaier: "Deshalb sehe ich mit Sorge, dass manchmal auch die Disziplin ein bisschen nachlässt, dass in geschlossenen Räumen keine Masken mehr getragen werden, dass der Abstand bei vielen Veranstaltungen schon wieder sehr gering wird."

04.07 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 6,5

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiterhin leicht an. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter am Dienstagmorgen mitteilte, lag die Inzidenz bei 6,5. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am vergangenen Dienstag noch bei 4,9. Sie ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

Wie das RKI weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden insgesamt 646 Corona-Neuinfektionen sowie 26 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt damit bei 3.737.135, insgesamt wurden 91.259 Corona-Tote gemeldet. Die Zahl der von einer Corona-Infektion Genesenen gibt das RKI mit 3.635.900 an.

02.52 Uhr: Mindestens 44 Tote bei Großbrand auf Corona-Station im Irak

Nach dem Brand auf der Corona-Station eines Krankenhauses im Irak ist die Zahl der Toten auf mindestens 44 gestiegen. Mehr als 67 Menschen wurden verletzt. Das Unglück habe sich in der Stadt Nassirija im Süden des Landes ereignet, teilten Gesundheitsbehörden und Polizei mit. Die Suche nach möglichen weiteren Opfern im al-Hussain-Krankenhaus werde fortgesetzt. Das Feuer sei unter Kontrolle gebracht, aber dichter Rauch mache es schwierig, einige der ausgebrannten Stationen zu betreten. Ursache des Feuers sei nach ersten Erkenntnissen die Explosion einer Sauerstoff-Flasche gewesen.

02.20 Uhr: Lauterbach lehnt Impfpflicht für Lehr- und Erziehungskräfte ab

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach lehnt eine vom Ethikrat Wolfram Henn ins Spiel gebrachte Impfpflicht für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte ab. "Eine Impfung gegen Covid-19 muss die freiwillige Entscheidung jedes Einzelnen sein. Hier muss und wird die Politik zu ihrem Wort stehen. Das gilt auch für Lehrer und Erzieher", sagt Lauterbach der Zeitung "Rheinische Post".

02.00 Uhr: Ärztekammer fordert intensivere Corona-Impfkampagne

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat eine intensivere Corona-Impfkampagne gefordert. "Ich vermisse den TV-Spot zum Impfen vor der Tagesschau. Und dann müssen wir direkt vor Ort informieren, und zwar genau da, wo die Impfbereitschaft bisher gering ist. Wir müssen auf die Menschen zugehen", sagte Reinhardt der "Rheinischen Post". Man müsse nicht nur Sportvereine, sondern auch Kulturvereine und Glaubenseinrichtungen für die Impfkampagne mit ins Boot holen. "Statt zu verordnen, müssen wir vor Ort sein."

Die Frage, inwieweit die erhöhten Inzidenzwerte zu einer Belastung des Gesundheitssystems führen werden, hänge maßgeblich von der Impfquote ab, sagte Reinhardt. "Ich finde, jeder Erwachsene steht in der Verantwortung, durch seine Impfung dazu beizutragen, das Infektionsgeschehen niedrig zu halten - auch zum Schutz der Kinder. Sie sind bisher die großen Verlierer der Pandemie."

00.55 Uhr: Lehrerverband fordert Vorbereitungen für Wechselunterricht

Der Deutsche Lehrerverband fordert Bund und Länder mit Blick auf die Delta-Variante auf, sich auf eine erneute Phase des Wechselunterrichts an den Schulen im Herbst vorzubereiten. "Das Szenario eins, von dem wir alle hoffen, dass es Wirklichkeit wird, heißt vollständiger Präsenzunterricht mit einer Sicherheitsphase von mehreren Wochen, wo weiterhin erhöhte Gesundheitsschutzmaßnahmen gelten", sagt Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es werde aber nicht ausreichen, um eine vierte Welle zu verhindern, weil sich die Delta-Variante auch außerhalb der Schulen durch Kontakte ungeimpfter Jugendlicher untereinander verbreiten werde. Deshalb dürfe auch eine "erneute Phase des Wechselunterrichts", bei der Vorbereitung auf das nächste Schuljahr nicht fehlen. Alle Schulen, die noch über kein schnelles Internet verfügen, sollen daher in den Ferienmonaten damit ausgestattet werden.

00.02 Uhr: Chef der Krankenhausgesellschaft warnt vor dem Begriff "Vierte Welle"

Der Vorstandvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, warnt vor Alarmismus um eine mögliche vierte Corona-Welle. "Den Begriff Vierte Welle sehe ich kritisch. Das sorgt bei den Bürgern nur für die Angst, dass mit steigenden Fallzahlen die Intensivstationen wieder mit Covid-Patienten volllaufen – dank der Impfung wird das aber nicht der Fall sein," sagte Gaß der "Bild". Gaß erwartet steigende Infektionszahlen im Herbst, "eine Gefahr für das Gesundheitssystem ist das aber nicht". Infektionen, schwere Erkrankungen und Todesfälle hätten sich zunehmend entkoppelt. "Wir erwarten bei gleicher Inzidenz viel weniger Corona-Patienten in den Kliniken."

Montag, 12. Juli 2021

23.47 Uhr: Mehr als 159 Millionen US-Bürger vollständig geimpft

In den USA sind inzwischen mehr als 159 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien über 334 Millionen Dosen verabreicht worden. Mehr als 184 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.

23.04 Uhr: Johnson & Johnson in Gesprächen über Nebenwirkung von Impfung

Johnson & Johnson ist eigenen Angaben zufolge in Gesprächen mit der US-Arzneimittelbehörde FDA über das neurologische Krankheitsbild Guillain-Barre-Syndrom nach einer Impfung mit seinem Mittel. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Syndrom auftrete, sei sehr gering, teilt Johnson & Johnson mit. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass die FDA einen neuen Warnhinweis bei dem Mittel Janssen des US-Konzerns veröffentlichen werde. Bei dem Guillain-Barre-Syndrom handelt es ich eine seltene Autoimmun-Krankheit, bei der das Nervensystem angegriffen wird.

22.32 Uhr: Viele Tote bei Großbrand auf Corona-Station im Irak

Bei einem Großbrand auf einer Corona-Station in der südirakischen Stadt Nasiriyya sollen mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Suche nach möglichen weiteren Opfern dauere an, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörden der Nachrichtenagentur AFP. Den Angaben zufolge hat die Station 60 Betten.

21.10 Uhr: Ukraine bekommt 1,5 Millionen Impfdosen

Die Ukraine wird von Deutschland nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel 1,5 Millionen Impfdosen erhalten. Das habe man der Ukraine zusagen können, sagt die Kanzlerin. Die Bundesregierung hat bereits den Westbalkan-Staaten und Namibia Impfdosen von AstraZeneca zugesagt, die Deutschland über die EU-Programme eingekauft hatte.

  • Zum Artikel: Deutschland gibt Astrazeneca-Impfstoff an ärmere Länder ab

21.05 Uhr: Griechische Regierung erhöht Druck auf Ungeimpfte

In Griechenland dürfen sich die Menschen künftig nur noch in den Innenräumen von Gastronomie- und Kulturbetrieben aufhalten, wenn sie gegen Corona geimpft sind. Das gab der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis bekannt. Beschäftigte im Gesundheitssektor und in der Altenpflege müssen sich zudem künftig verpflichtend impfen lassen - sonst können sie von ihrer Arbeit freigestellt werden.

Die Patienten auf den Intensivstationen seien "zu 99 Prozent nicht geimpft", begründete Mitsotakis die Maßnahme. Griechenland sehe sich wie auch andere Länder einer doppelten Bedrohung ausgesetzt: Der aggressiveren Delta-Variante des Coronavirus und ungeimpften Menschen. Die Impfpflicht gilt künftig auch für alle Wehrpflichtigen.

Die Zahl der Neuinfektionen war in Griechenland in den vergangenen zehn Tagen nach umfassenden Lockerungen in die Höhe geschnellt. Die Ursache sehen die Corona-Experten vor allem im Nachtleben und bei feiernden Jugendlichen.

19.55 Uhr: In Portugal wieder mehr Covid-Patienten

In dem auch bei Deutschen beliebten Urlaubsland Portugal ist die Zahl der Krankenhauspatienten mit Covid-19 deutlich angestiegen. Erstmals seit Ende März lag dieser Wert am Montag wieder über 700. Er sei innerhalb eines Tages um 57 auf 729 geklettert, teilten die Gesundheitsbehörden in Lissabon mit. Prozentual betrachtet seien die Zahlen der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern sowie jenen auf Intensivstationen so stark angestiegen wie seit Februar nicht mehr.

  • Zum Artikel: Bundesregierung stuft ganz Spanien als Risikogebiet ein

19.22 Uhr: Virologin in der BR24 Rundschau: Inzidenzwerte allein nicht aussagekräftig

Die Münchner Virologin Ulrike Protzer hat im BR Fernsehen dargelegt, dass zur Beurteilung des Corona-Infektionsgeschehens die Inzidenzwerte allein nicht aussagekräftig seien. Die Inzidenzwerte würden lediglich die Anzahl der Infektionen anzeigen, sagten aber noch nichts über die Krankheitslast aus. In der BR24 Rundschau sagte Protzer am Abend: "Was wir verhindern wollen, ist, dass viele Menschen krank werden. Da ist es einfach hilfreich, wenn man schaut, wie viele Menschen müssen denn mit Covid 19 ins Krankenhaus."

Die aktuelle Impfquote von 42 Prozent bezeichnete die Virologin als zu gering. Um die Virusausbreitung aufzuhalten, bräuchte es deutlich über 60 Prozent, idealerweise über 80 Prozent.

In eine neue Berechnung der Corona-Lage müssten Protzer zufolge sowohl die Inzidenzwerte als auch die Belegungszahlen mit Covid-Patienten in den Kliniken einfließen. Entsetzt zeigte sich auch die Virologin über die Bilder aus London von der EM mit Zehntausenden Menschen im Stadion. „Das Erschreckendste ist, dass da nur monetäre Motive dahinterstehen.“

19.19 Uhr: Macron kündigt Impfpflicht für Gesundheitspersonal in Frankreich an

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigt eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Betreuungswesen an. Ab dem 15. September werde kontrolliert, ob das Personal in diesen Bereichen geimpft ist. "Wenn wir jetzt nicht handeln, werden die Zahlen und die Einlieferungen in die Kliniken steigen." Wegen der Delta-Variante gebe es einen Wettlauf mit der Zeit. Irgendwann müsse auch die Frage nach einer Impfpflicht für alle gestellt werden.

In einer Fernsehansprache ordnete Macron außerdem spezielle Corona-Pässe für alle an, die ein Restaurant, ein Einkaufszentrum oder verschiedene andere öffentliche Orte besuchen wollen. Derzeit lässt die Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt wurde, die Zahl der Neuinfektionen in Frankreich wieder steigen. Bisher sind rund 40 Prozent der französischen Bevölkerung vollständig geimpft.

  • Zum Artikel: Debatte über Corona-Impfpflicht für Lehrer und Kitapersonal
  • 18.26 Uhr: WHO fordert Geduld bei Auffrischungsimpfungen

    Die Weltgesundheitsorganisation WHO appelliert an die Länder, noch keine Auffrischungsimpfungen zu bestellen. Es gebe noch genug Nationen, die bislang noch nicht genügend Impfstoffe bekommen hätten, um ihre Bevölkerung oder das medizinische Personal zu schützen, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus stiegen wieder und die ansteckendere Delta-Variante dominiere zunehmend. In Kürze würde sie das Infektionsgeschehen weltweit beherrschen. Noch habe die Organisation auch keine Beweise, dass eine Auffrischungsimpfung nötig sei, sagt ein WHO-Vertreter.

    • Zum Artikel: Pfizer/Biontech: Auffrischungs-Impfung wahrscheinlich nötig

    18.19 Uhr: Bundesregierung fordert Einreiselockerungen von USA

    Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung fordert die US-Regierung auf, ihre in der Pandemie eingeführten harten Einreisebeschränkungen gegenüber Europäern aus dem Schengen-Raum zu lockern. Die EU habe sich längst wieder für US-Amerikaner geöffnet, sagt der CDU-Politiker Peter Beyer der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir sind der meist geimpfte Kontinent in Europa", betont er. Der Austausch sei wichtig, weil deutsche Firmen hunderttausende Jobs in den USA sicherten. Die Amerikaner müssten verstehen: "Wenn der Austausch nicht mehr stattfindet, dann sind auch US-Jobs 'at stake'."

    • Zum Artikel: Seehofer: Mehr Quarantäne- und Einreisekontrollen zur Ferienzeit

    17.51 Uhr: Impfzentrum für Reisende öffnet am Stuttgarter Flughafen

    Am Stuttgarter Flughafen eröffnet am Mittwoch ein Impfzentrum für Reisende. Personen mit Flugtickets oder anderen Buchungsnachweisen können sich dort vor ihrem Start ohne Voranmeldung immunisieren lassen, wie die baden-württembergische Landesregierung mitteilte. Auch Impfungen unmittelbar vor Abflug seien spontan möglich. Aufgrund möglicher Wartezeiten sollten dann allerdings vier Stunden Zeitpuffer eingeplant werden.

    Das Stuttgarter Gesundheitsministerium wies zugleich darauf hin, dass ein optimaler Impfschutz erst nach zwei Impfungen im Abstand von mehreren Wochen besteht. Es sei deshalb empfehlenswert, sich vor einer etwaigen Reise "mit Vorlauf" immunisieren zu lassen. Dafür gebe es im Impfzentrum in der Messe Stuttgart neben dem Flughafen derzeit auch ausreichend freie Termine, hieß es.

    • Zum Artikel: Interaktive Karte: Hier stehen die Impfzentren in Bayern

    17.42 Uhr: Merkel und Spahn besuchen Robert Koch-Institut

    Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) besuchen an diesem Dienstag das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin. Merkel wolle sich über aktuelle Aufgaben, Vorhaben und Herausforderungen beim RKI austauschen, hieß es vorab von Regierungsseite. Außerdem gehe es bei den Gesprächen um den Einfluss der Impfkampagne auf den Pandemieverlauf.

    Mit Blick auf den schnellen Anstieg der Corona-Infektionszahlen in anderen europäischen Ländern bei gleichzeitigem Impffortschritt wird in Deutschland über die weitere Strategie in der Pandemie diskutiert. Die Bundesregierung will nach eigenen Angaben künftig die Zahl der Krankenhauseinweisungen von Covid-19-Patienten bei der Lagebeurteilung stärker berücksichtigen, stuft aber die 7-Tage-Inzidenz - also die Zahl der entdeckten Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche - weiterhin als wichtigen Indikator ein.

    17.20 Uhr: 25 Abiturienten bei Abschlussfahrt positiv auf Coronavirus getestet

    25 Jugendliche aus dem oberbayerischen Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen sind bei einer gemeinsamen Abiturfahrt positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach bisherigen Erkenntnissen steckten sich zwei der Abiturienten zunächst im privaten Bereich an und fuhren dann mit anderen Abiturienten in zwei Reisebussen nach Kroatien, wie das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen mitteilte. Dort hätten sie Schnelltests gemacht, die positiv ausfielen, PCR-Tests bestätigten dies.

    Inzwischen sind die Betroffenen laut Landratsamt wieder zuhause und in Isolation. Das Gesundheitsamt versuche nun, weitere Kontaktpersonen zu ermitteln. Der Inzidenzwert im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen stieg aufgrund des Ausbruchs innerhalb eines Tages von 11,7 auf 17,2. Allerdings hätten fast alle Infizierten nur leichte Symptome, so eine Sprecherin.

    17.04 Uhr: Britischer Minister bestätigt Ende der Corona-Maßnahmen in England

    In England werden am 19. Juli wie geplant fast alle verpflichtenden Corona-Maßnahmen aufgehoben. Das bestätigte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid im Parlament in London. Die Voraussetzungen dazu seien erfüllt, sagte Javid. Das sei den Bemühungen der Briten und dem Impfprogramm zu verdanken.

    Zwar sei zu erwarten, dass die Zahl der Neuinfektionen weiter steigen werde, doch glaube die Regierung nicht, "dass die Infektionszahlen einen unaushaltbaren Druck auf den Gesundheitsdienst NHS" ausüben werden, so Javid. Die Regierung argumentiert, die Verbindung zwischen Infektionen und Krankenhauseinweisungen und Todesfällen sei dank des erfolgreichen Impfprogramms ausreichend geschwächt.

    Von kommender Woche an fallen damit voraussichtlich Abstandsregeln, Maskenpflicht und die verpflichtende Registrierung etwa beim Restaurantbesuch weg. Auch Nachtclubs und Diskotheken dürfen dann wieder Besucher empfangen. Zahlenmäßige Beschränkungen für Feiern der Veranstaltungen soll es nicht mehr geben.

    16.56 Uhr: Israel beginnt mit Auffrischungsimpfungen für Immungeschwächte

    Angesichts wieder steigender Corona-Infektionen hat Israel damit begonnen, Patienten mit einem geschwächten Immunsystem eine Auffrischungsimpfung zu verabreichen. Für eine rasche dritte Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer kommen nach Angaben des Gesundheitsministeriums alle in Frage, die eine Herz-, Lungen- und Nierentransplantation hinter sich haben, ebenso einige Krebspatienten. Es werde immer deutlicher, dass Patienten mit geschwächtem Immunsystem "nach zwei Impfdosen nicht ausreichend Antikörper entwickeln", erklärte das Ministerium.

    Durch eine der schnellsten Impfkampagnen weltweit war es Israel zunächst gelungen, die Zahl der Neuansteckungen massiv zu reduzieren. Obwohl der Großteil der Erwachsenen inzwischen mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff immunisiert wurde, nehmen die Fallzahlen wieder zu.

    Mitverantwortlich dafür ist die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus. Experten sehen Anzeichen dafür, dass der Biontech/Pfizer-Impfstoff gegen die zuerst in Indien entdeckte Variante etwas weniger wirksam ist. Sie halten einen leichten Rückgang des Impfschutzes mit milden Verläufen für "wahrscheinlich".

    16.44 Uhr: Gericht hebt Quarantäne für Reiserückkehrerin aus Portugal rückwirkend auf

    Im Fall einer Urlauberin, die vier Tage vor der Herabstufung des Landes zum Hochinzidenzgebiet zurückkehrte, hat das Verwaltungsgericht in Frankfurt am Main eine behördlich angeordnete Quarantäne aufgehoben. Die Frau landete am 3. Juli in Deutschland und sollte sich für 14 Tage isolieren, wie das Gericht mitteilte. Portugal galt zu diesem Zeitpunkt noch als Virusvariantengebiet.

    Die Reisende musste sich demnach trotz vollständigen Corona-Impfschutzes und negativen PCR-Tests in Quarantäne begeben. Am 7. Juli wurde Portugal zum Hochinzidenzgebiet herabgestuft, womit die Quarantänepflicht für Reiserückkehrer entfiel.

    Laut Gericht hätte die Urlauberin die angeordnete Quarantäne gänzlich vermeiden können, wenn sie vier Tage länger im Urlaub geblieben wäre. Warum sie mit Blick auf den Infektionsschutz als "gefährlicher" einzustufen sei als ein wenige Tage später zurückgekehrter Reisender, sei nicht nachzuvollziehen, hieß es.Die Frau werde "ohne nachvollziehbaren Grund" ungleich behandelt, entschied das Gericht.

    16.22 Uhr: Regierungschef bedauert Corona-Lockerungen in den Niederlanden

    Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat Fehler bei der Lockerung von Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus eingeräumt. "Wir haben eine Fehleinschätzung gemacht. Das tut uns leid", sagte Rutte in Den Haag. Gesundheitsminister Hugo de Jonge erklärte, die Lockerungen, fehlende Abstandsregeln und die Delta-Variante des Virus hätten die Ausbreitung von Corona beschleunigt: "Das kann man im Nachhinein leider sehen."

    Die geschäftsführende Regierung hatte vor drei Wochen fast alle Einschränkungen aufgehoben, nachdem die täglichen Neuinfektionen und Krankenhauseinweisungen wegen Corona zurückgegangen waren. Unter anderem durften Nachtclubs und Diskotheken erstmals seit mehr als einem Jahr wieder öffnen. Am Wochenende danach strömten im ganzen Land Tausende meist junge Leute in die Clubs.

    Seitdem schießt die Zahl der Neuinfektionen pro Tag wieder in die Höhe. Am Samstag meldete die Gesundheitsbehörde 10.000 neue Fälle - so viel wie noch nie seit Ende Dezember. Rutte sah sich gezwungen, zurückzurudern. Am Freitag führte er einen Teil der Restriktionen wieder ein.

    16.01 Uhr: Kleine Volksfeste bis 1.500 Besucher möglich

    Wegen der derzeit niedrigen Corona-Infektionszahlen können in Bayern unter Auflagen auch wieder kleinere Volksfeste mit bis zu 1.500 gleichzeitig anwesenden Besuchern stattfinden. "Da die hochansteckende Delta-Variante inzwischen die vorherrschende Variante auch in Bayern ist, dürfen diese Veranstaltungen jedoch nicht zu Treibern des Infektionsgeschehens werden", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München. Die Veranstalter müssten bei den örtlichen Kreisverwaltungsbehörden eine Ausnahmegenehmigung beantragen, dafür müssten verschiedene Kriterien erfüllt sein.

    Konkret gehöre dazu neben der Personenobergrenze auch eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz "auf niedrigem, möglichst einstelligen Niveau", betonte der Sprecher. Außerdem müsse es ein striktes Hygiene- und Schutzkonzept geben. Sollte die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner doch über 50 liegen, müssten alle Besucher nachweisen, dass sie negativ getestet, vollständig geimpft oder genesen seien. Besonders strenge Maßstäbe für die Ausnahmegenehmigung seien zudem anzuwenden, wenn ein internationales Publikum zu erwarten sei.

    Mit der Möglichkeit für Ausnahmeregelungen entschärft die Staatsregierung die strengen Corona-Auflagen deutlich und überraschend. Ende Juni hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) noch betont, dass es in diesem Jahr "keine Volksfeste" geben werde, "auch kleinere nicht".

    15.41 Uhr: Gastgewerbe leidet nach Corona-Lockdown unter Personalmangel

    Langsam kehrt in der deutschen Gastronomie nach dem langen Corona-Lockdown das Leben zurück, doch nun steht die Branche vor einem neuen Problem: Für den Neustart fehlt das Personal. "Viele Hotels und Restaurants klagen in der Tat über einen Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel", erklärte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges. Neben Köchen und qualifiziertem Servicepersonal fehlten auch Saisonarbeiter aus dem Ausland und studentische Hilfskräfte.

    "Wir wissen, dass Beschäftigte aus unserer Branche in die boomende Logistikbranche und in den Einzelhandel gewechselt sind", erklärte Hartges weiter. Große Einzelhändler hätten gezielt um Mitarbeiter aus der Gastronomiebranche geworben. "Entscheidend ist jetzt, dass die Politik für dauerhafte Öffnungen sorgt und der Branche, Betrieben wie Mitarbeitern, wieder Perspektiven gibt", forderte Hartges. Um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, kündigte Hartges Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung an, angemessene Bezahlung und Wertschätzung im Team seien weitere wichtige Faktoren.

    Laut Bundesagentur für Arbeit sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Gastronomie und Hotellerie im April auf knapp 940.000. Im Vergleich zum April 2019 war dies ein Rückgang um knapp 154.000 Beschäftigte oder gut 14 Prozent. Auch im Vergleich zum April 2020, als die Corona-Pandemie Deutschland bereits fest im Griff hatte, sanken die Beschäftigtenzahlen im April 2021 um knapp 83.000 Beschäftigte und somit um rund acht Prozent.

    • Zum Artikel: Nach Lockdown: Personalmangel in Restaurants und Hotels

    15.04 Uhr: Pandemie verschärft weltweit Hunger-Krisen

    Der Hunger weltweit hat einem UN-Bericht zufolge im Jahr der Corona-Pandemie 2020 deutlich zugenommen. Zwischen 720 und 811 Millionen Menschen - knapp ein Zehntel der Weltbevölkerung - waren Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr unterernährt, wie aus dem aktuellen Report zur Lage der weltweiten Nahrungsmittelsicherheit der Vereinten Nationen hervorgeht. Dies seien 70 bis 161 Millionen mehr als 2019, rechneten Fachleute der Welternährungsorganisation FAO in dem Bericht vor.

    Es handelte sich um einen Anstieg um etwa 1,5 Prozentpunkte binnen eines Jahres. Dieser fiel im Vergleich zu den Vorjahreswerten, die zwischen 0,1 und 0,2 Prozentpunkten lagen, deutlich höher aus. Die Zunahme führten die Experten zum Großteil auf die Folgen der Corona-Krise zurück, deren Auswirkungen weiter untersucht werden müssten, wie sie hervorhoben.

    Den Angaben nach löste die Pandemie in vielen Teilen der Welt "brutale Rezessionen" aus und erschwerte den Zugang zu Nahrungsmitteln. Den schärfsten Anstieg bei der Zahl hungriger Menschen gab es demnach in Afrika. Das Ziel der Staatengemeinschaft, den Hunger bis zum Jahr 2030 zu stoppen, kann den aktuellen Prognosen zufolge nur unter "enormen Anstrengungen" erreicht werden.

    • Zum Artikel: "Wir sterben vor Hunger": Landesweite Proteste in Kuba

    14.35 Uhr: Fünf Millionen Impfdosen - Myanmars Junta schließt Deal mit Russland

    Die Militärregierung in Myanmar will nach eigenen Angaben mit Hilfe von Russland die bisher schwerste Corona-Welle im Land bekämpfen. "Wir haben im Wesentlichen eine Vereinbarung mit Russland über die Produktion von fünf Millionen Impfdosen pro Jahr in Myanmar geschlossen", erklärte Junta-Sprecher Zaw Min Tun vor Journalisten. Ob es sich dabei um das russische Vakzin Sputnik V oder den Einzeldosis-Impfstoff Sputnik Light handelt, sagte er nicht.

    Im früheren Birma steigen rund fünf Monate nach dem Putsch der Generäle die Corona-Zahlen drastisch an. Es gibt kaum Impfstoff, zudem ist das Gesundheitssystem weitgehend zusammengebrochen. Junta-Chef Min Aung Hlaing war im Juni nach Russland gereist, um mit Behördenvertretern über die Viruskrise und andere Themen zu beraten. Myanmar ist seit dem Umsturz international weitgehend isoliert.

    • Zum Artikel "Myanmar: Militär begeht 'Massenmord am Volk'"

    14.23 Uhr: Unternehmen blicken zuversichtlich in die Zukunft

    Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich laut einer Umfrage deutlich verbessert. 51 Prozent der Firmen rechnen in diesem Jahr mit einer höheren Produktion als im Vorjahr, wie eine vom Institut für Wirtschaftsforschung (IW) veröffentlichte Befragung ergab. Zudem planen demnach 42 Prozent der Firmen, mehr zu investieren als 2020. Mit mehr Beschäftigten rechnen 43 Prozent der Unternehmen.

    Zwischen den Branchen gibt es laut IW allerdings bedeutende Unterschiede. So mussten Industriebetriebe zu Beginn der Pandemie zwar besonders starke Produktionsrückgänge verkraften. Nun blickten aber 59 Prozent der Industriefirmen optimistisch in die Zukunft, nur 13 Prozent rechneten für das Jahr 2021 mit einer weiteren Verschlechterung ihrer Lage.

    Die Bauwirtschaft zeigte sich hingegen weniger optimistisch. Nur 37 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Ein Viertel gab an, auch im Jahr 2021 mit einer weiteren Verschlechterung der Lage zu rechnen. Dies liegt laut IW daran, dass die Baubranche vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen ist. Eine deutliche Verbesserung sei deshalb nicht zu erwarten.

    14.02 Uhr: Chinesische Firmen liefern Covax-Impfinitiative 110 Millionen Dosen

    Die beiden chinesischen Pharmaunternehmen Sinovac und Sinopharm werden der internationalen Corona-Impfinitiative Covax in den kommenden Monaten insgesamt 110 Millionen Dosen ihrer Impfstoffe zur Verfügung stellen. Die Lieferung beginne sofort, erklärte die Impfallianz Gavi, die gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Forschungsbündnis Cepi die Initiative ins Leben gerufen hatte. Die Vereinbarung sehe zudem eine Option zum Kauf weiterer Dosen vor.

    "Dank der Vereinbarung und weil diese Impfstoffe bereits die WHO-Notfallzulassung erhalten haben, können wir sofort mit der Auslieferung von Impfdosen an die Länder beginnen", erklärte Gavi-Chef Seth Berkley. Dies ist laut der Impfallianz besonders wichtig, da Covax unter massiven Engpässen leidet. Bis Montag verteilte die Initiative nach eigenen Angaben mehr als 102 Millionen Impfdosen an 135 Länder. Das ist aber weit weniger als das zu Jahresbeginn erklärte Ziel.

    Die Covax-Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, die massive Ungleichheit zwischen reichen Industrieländern und armen Schwellen- und Entwicklungsländern bei den Corona-Impfungen zu verringern. Covax will sicherstellen, dass noch in diesem Jahr in jedem Land - egal ob reich oder arm - die am stärksten gefährdeten 20 Prozent der Bevölkerung gegen Covid-19 geimpft werden können.

    • Zur Statistik: Corona: Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern

    13.39 Uhr: Söder hält nichts von Geldzahlungen fürs Impfen

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder lehnt Geldzahlungen als Anreize für das Impfen ab. Wichtig seien Impfangebote vor Ort, sagt der CSU-Chef. "Aber Geld zu zahlen dafür, finde ich das falsche Signal. Im Übrigen auch gegenüber denen, die alle schon geimpft sind", fügte er hinzu. Man könne sich "noch eine Menge überlegen", etwa mit Gutscheinen. Aber eigentlich setze er auf einen Appell an die Vernunft, sich impfen zu lassen.

    Söder machte zuem weiter Druck auf die Ständige Impfkommission (Stiko): Er hoffe auf eine schnellere generelle Corona-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren, so der CSU-Chef. Seinen Informationen nach solle wohl bis Mitte, Ende August nochmals über eine mögliche Empfehlung nachgedacht werden - da sei es für den normalen Schulstart nach den Sommerferien allerdings "ganz nüchtern zu spät".

    Es gebe keine Pflicht, in die Gastronomie zu gehen, aber die Pflicht, in die Schule zu gehen. Gerade deshalb sollte die Stiko ihre Empfehlung überdenken, argumentierte Söder. Die Kommission habe ihre Empfehlungen - und das sei kein Vorwurf - schon wiederholt geändert. Deshalb seien diese "auch nicht in Stein gemeißelt".

    • Zum Artikel "Söder: 'Ohne Impfen keine Freiheit'"

    13.12 Uhr: Krankenhausgesellschaft warnt vor Mehraufwand bei neuer Meldepflicht

    Die Deutsche Krankenhausgesellschaft warnt vor Mehraufwand und Doppelstrukturen durch die jüngsten Pläne von Gesundheitsminister Jens Spahn. "Es ist für die Kliniken kein Problem, Fakten wie Alter und Impfstatus bei den Patienten abzufragen", erklärte Hauptgeschäftsführer Gerald Gaß. Es gebe aber bislang keine digitalen Meldewege.

    Zudem gebe es bereits heute nach dem Infektionsschutzgesetz eine Meldepflicht für Covid-Erkrankungen: "Es muss also dafür gesorgt werden, dass mit der weiteren Datenerhebung keine Doppelstrukturen entstehen." Spahn will einem Zeitungsbericht zufolge die Krankenhäuser zu genaueren Angaben über alle behandelten Corona-Fälle verpflichten.

    • Zum Artikel "Spahn: Kliniken sollen mehr Daten zu Corona-Fällen liefern"

    12.58 Uhr: Spahn warnt wegen Delta-Variante vor nachlassendem Impftempo

    Vor dem Hintergrund weiter steigender Corona-Neuinfektionen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine Beschleunigung des Impftempos gefordert. Am Sonntag seien so wenige Menschen in Deutschland geimpft worden wie zuletzt im Februar, schrieb der CDU-Politiker am Montag auf Twitter. "Anders als im Februar ist nun aber genug Impfstoff da", fügte er hinzu. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte zuvor 324 neue Positiv-Tests gemeldet - das sind 112 mehr als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg den sechsten Tag in Folge an.

    Mehrere Politiker und Ärzte-Vertreter hatten in der vergangenen Wochen auf einen Wettlauf zwischen Impfen und einer befürchteten vierten Corona-Welle durch die Ausbreitung hochansteckender Virus-Varianten hingewiesen.

    Auch in Ländern mit einer noch höheren Impfquote sind die Infektionszahlen wieder deutlich gestiegen, vor allem in Großbritannien. Die Regierung in London erwägt dennoch die weitgehende Abschaffung der Corona-Auflagen ab dem 19. Juli mit dem Argument, dass sich mehr jüngere Menschen infizierten und deshalb die Zahl an Krankenhauspatienten und Toten deutlich geringer sei als in früheren Corona-Wellen. Allerdings steigen beide Zahlen auch in Großbritannien derzeit wieder.

    12.20 Uhr: Regierung knüpft Bundesnotbremse nicht mehr unbedingt an Inzidenz von 100

    Die Bundesregierung will eine möglicherweise drohende Rückkehr zur sogenannten Bundesnotbremse bei steigenden Infektionszahlen nicht mehr automatisch an den Anstieg auf eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 knüpfen. Das sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. Man werde dies notfalls in Abhängigkeit der Fallzahlen, der Fortschritte beim Impfen und der wissenschaftlichen Einschätzung entscheiden, fügte er hinzu. Der Zusammenhang zwischen Fallzahlen und etwa der Zahl der Intensivpatienten habe sich möglicherweise verändert.

    • Zum Artikel "Corona-Notbremse: Kein Automatismus bei steigender Inzidenz"

    11.22 Uhr: Viele Neuinfektionen: Wieder Aus fürs Nachtleben in Niederlanden

    Wegen einer enorm gestiegenen Zahl an Neuinfektionen haben die Niederlande eine Reihe von Corona-Maßnahmen wieder verschärft. Clubs und Discos müssen von Samstag an erneut schließen. Für Gaststätten ist um Mitternacht Schluss, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Freitag in Den Haag mitteilte. Nach nur knapp zwei Wochen bedeutet das wieder das vorläufige Aus fürs Nachtleben. Auch Festivals und andere Großveranstaltungen ohne feste Sitzplätze, bei denen kein Sicherheitsabstand gehalten werden kann, werden wieder untersagt. "Wir müssen die schnelle Verbreitung des Virus abbremsen", mahnte der Regierungschef. Rutte mahnte seine Landsleute zur Vorsicht.

    • Zum Artikel "Clubs wieder zu - Polizei in Barcelona löst Straßenpartys auf"

    11.16 Uhr: Ärzteverbände fordern: Schulschließungen vermeiden

    Bayerische Ärzteverbände fordern, erneute Schulschließungen im Herbst unbedingt zu vermeiden. Psychische Belastungen hätten bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie deutlich zugenommen, teilten die Bayerische Landesärztekammer, die Psychotherapeutenkammer Bayern und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns in München mit. Um sie vor weiteren psychischen Belastungen zu schützen, müssten die Ende Juli beginnenden Sommerferien intensiv genutzt werden, um notwendige Präventions- und Kontrollmaßnahmen einzuleiten.

    • Zum Artikel "Bildungsministerin Karliczek fordert Präsenzpflicht an Schulen"

    10.52 Uhr: Gesundheitsministerium: Inzidenz ist und bleibt wichtiger Parameter

    In der Debatte um Kennwerte zur Beurteilung der Corona-Lage weist das Bundesgesundheitsministerium darauf hin, dass die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz auch weiterhin berücksichtigt werden wird. «Die Inzidenz war nie einziger Parameter, um das Pandemiegeschehen zu beurteilen. Und sie ist und bleibt ein wichtiger Parameter», teilte ein Sprecher am Montag mit. Der Wert gibt die Zahl der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an und ist Grundlage für viele Corona-Maßnahmen, etwa für die zuletzt ausgelaufene Bundesnotbremse. Richtig sei aber auch, dass die Inzidenz bei steigender Impfquote an Aussagekraft verliere, fügte der Sprecher hinzu. Zumal dann, wenn die besonders vulnerablen Gruppen bereits geimpft seien. So hatte sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereits mehrfach geäußert, zuletzt am Wochenende.

    • Zum Artikel "Kritik am Inzidenzwert: Hospitalisierung als neuer Indikator?"

    10.34 Uhr: Thailand verschärft Corona-Beschränkungen

    In Thailands Hauptstadt Bangkok und neun besonders betroffenen Provinzen sind am Montag neue Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Das südostasiatische Land kämpft derzeit mit einer dritten schweren Corona-Welle infolge der hochansteckenden Alpha- und Deltavarianten. Seit Beginn der Pandemie wurden nach Behördenangaben mehr als 345.000 Infektionsfälle und 2.791 Todesopfer verzeichnet - der Großteil davon in der jüngsten, im April ausgebrochenen Corona-Welle. Für die mehr als zehn Millionen Menschen in Bangkok gilt nun eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21.00 Uhr und 04.00 Uhr.

    • Zum Artikel "Corona in Südostasien: Vom Virus eingeholt"

    10.21 Uhr: Industrieverband: "Impfpolitik ist immer auch Wirtschaftspolitik"

    Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der Sorge vor einer weiteren Corona-Welle die zentrale Bedeutung der Impfungen auch für die Wirtschaft hervorgehoben. "Impfpolitik ist immer auch Wirtschaftspolitik", erklärte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang am Montag. Flächendeckende Impfangebote und eine hohe Impfbereitschaft öffneten die "Tür zurück zu gesellschaftlicher Normalität". Er sprach sich zugleich dafür aus, dass die Inzidenz bei einer hohen Impfquote "nicht mehr das Maß aller Dinge" sein könne.

    09.07 Uhr: Kassenarzt-Chef hält Impfquote von 90 Prozent für nicht erreichbar

    Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hält eine Corona-Impfquote von 90 Prozent für nicht erreichbar. Gassen sagte am Sonntagabend in der "Bild"- Sendung "Die richtigen Fragen": "Wir müssen uns klarmachen, dass Impfquoten von 90 Prozent Science-Fiction sind. Wir werden die niemals erreichen." Gassen hält auch die vom Robert-Koch-Institut genannte Zielquote 85 Prozent für wenig realistisch. Eine hohe Impfquote würde er "bei jenseits der 70 Prozent ansiedeln", sagte er. Die Impfkampagne werde "an einen Punkt kommen, wo man gegen eine unsichtbare Wand läuft, weil Menschen sich nicht impfen lassen wollen, weil sie Corona ignorieren oder weil sie Impfungen misstrauen".

    08.40 Uhr: Ministerpräsident Hans: Impfen zu belohnen ist "eine Option"

    Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) plädiert für niedrigschwellige Angebote und verstärkte Anreize für Corona-Schutzimpfungen. Belohnungen für Impfungen seien „definitiv eine Option“, sagte Hans mit Verweis auf andere Staaten am Montag im "Morgenmagazin" des ZDF. Als Beispiel nannte er eine Verlosung unter Impfwilligen. "Wir müssen jetzt vor die Haustür gehen", sagte Hans. Bislang seien die Menschen in Praxen und Impfzentren gegangen, um sich impfen zu lassen. "Jetzt müssen wir zu den Menschen kommen, die noch nicht geimpft sind", sagte der CDU-Politiker. Unter anderem schlug er vor, dass Eltern morgens in Grundschulen und Kindertagesstätten ein Impfangebot bekommen. Er sprach davon, "ein bisschen den sozialen Druck zu erhöhen", um Herdenimmunität zu erreichen.

    Neben dem Inzidenzwert will Hans andere Faktoren bei der Beurteilung der Corona-Pandemie hinzuziehen und lehnt eine Bundesnotbremse beim Wert von 100 ab. "Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass wir in diesem Herbst nicht allein auf die Inzidenz starren", sagt der CDU-Politiker im ZDF.

    • Zum Artikel "Medizinethiker: Bestrafung von Impfschwänzern der falsche Weg"

    07.56 Uhr: Corona-Zahlen steigen in Sydney trotz Lockdowns

    Trotz eines harten Lockdowns kämpft Sydney mit einem weiteren Anstieg der Corona-Fälle. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Montag 112 neue Infektionen in der australischen Metropole innerhalb eines Tages - ein neuer Höchstwert in dieser Infektionswelle. Das Virus hat sich trotz des seit mehr als zwei Wochen andauernden Lockdowns inzwischen in mehreren Vierteln der Fünf-Millionen-Stadt ausgebreitet. Die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, machte die Fahrlässigkeit von Bewohnern verantwortlich, die sich trotz des Lockdowns trafen. "Wenn Sie sich selbst einem Risiko aussetzen, setzen Sie Ihre gesamte Familie - und das bedeutet die erweiterte Familie, sowie Ihre engsten Freunde und Bekannten - einem Risiko aus", warnte Berejiklian die Bevölkerung.

    07.44 Uhr: Weniger Beschäftigte im Homeoffice

    Im vergangenen Monat ist die Zahl der im Homeoffice tätigen Beschäftigten gesunken. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Münchner ifo Instituts fiel der Anteil von 31,0 auf 28,4 Prozent der Beschäftigten, die zumindest teilweise von zu Hause aus arbeiteten.„Mit dem abklingenden Infektionsgeschehen und der steigenden Impfquote kehren Beschäftigte in die Präsenzarbeit zurück“, sagte Jean-Victor Alipour vom Wirtschaftsforschungsinstitut. Indes lief die Pflicht zu Homeoffice in der Corona-Krise erst Ende des Monats aus.

    07.02 Uhr: Israel - Auffrischungsimpfung für Erwachsene mit geschwächtem Immunsystem

    In Israel können Erwachsene mit einem geschwächten Immunsystem ab sofort eine Auffrischungsimpfung mit dem Vakzin der beiden Firmen erhalten. Die dritte Spritze erhielten etwa Menschen, die sich einer Organtransplantation unterzogen hätten, teilte Gesundheitsminister Nitzan Horowitz mit. Pfizer spricht am Montag mit der US-Arzneimittelbehörde FDA über den geplanten Zulassungsantrag für Auffrischimpfungen. Es sei ein Treffen mit FDA-Vertretern angesetzt, teilt Pfizer mit.

    • Zum Artikel "Pfizer/Biontech: Auffrischungs-Impfung wahrscheinlich nötig"

    05.35 Uhr: Althusmann - Mehr außerhalb von Zentren und Praxen impfen

    Der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) dringt auf mehr Angebote für Corona-Schutzimpfungen außerhalb von Impfzentren und Arztpraxen. "Wir müssen jedenfalls niedrigschwelliger werden und ja, vielleicht auch anbieten, zum Beispiel am Rande von Wochenmärkten oder in Einkaufszentren zu impfen", sagte er der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft". Zudem sollten aus seiner Sicht verstärkt Familien mit Sprachbarrieren kontaktiert werden. „Um diese müssen wir uns gezielt kümmern und dabei enger mit den Verbänden kooperieren. Es darf nicht an Sprachbarrieren scheitern, wenn Menschen impfwillig sind“, sagte Althusmann.

    • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

    04.16 Uhr: RKI meldet 324 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 6,4

    Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 324 neue Positiv-Tests. Das sind 112 mehr als am Montag vor einer Woche, als 212 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 6,4 von 6,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Zwei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.233. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Montagswerte sind meist weniger aussagekräftig als die an anderen Wochentagen, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das RKI übermitteln und weniger getestet wird.

    04.04 Uhr: Macron verkündet neue Maßnahmen gegen vierte Corona-Welle

    Angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante in Frankreich verkündet Präsident Emmanuel Macron in einer Fernsehansprache am Montagabend (20.00 Uhr MESZ) neue Schutzmaßnahmen. Diese werden am Morgen bei einer Sondersitzung der Regierung beschlossen. Im Gespräch ist vor allem eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal. Die Regierung hatte erst vor rund zweieinhalb Monaten einen Zeitplan für die allmähliche Lockerung der strikten Corona-Beschränkungen vorgestellt. Inzwischen aber ist die Delta-Variante auch in Frankreich auf dem Vormarsch und sorgt für einen rapiden Anstieg der Infektionen: Am Samstag wurden fast 4.700 Fälle registriert, nach 3.000 Fällen eine Woche zuvor.

    • Corona-Zahlen für Bayerns liebste Urlaubsländer

    03.32 Uhr: Olympia-Stadt Tokio erneut im Notstand

    Begleitet von Klagen über Impfstoffmangel ist in Tokio für die Dauer der Olympischen Spiele erneut der Corona-Notstand in Kraft getreten. Restaurants dürfen seit Montag keinen Alkohol mehr ausschenken und müssen ebenso wie große Kaufhäuser bereits um 20.00 Uhr schließen. Sport- und Kulturveranstaltungen sind maximal 5.000 Zuschauer erlaubt, sofern die Hälfte der Platzkapazitäten nicht überschritten wird. Die Bürger sind aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. Am Vorabend des inzwischen vierten Notstands in Tokio, der vorerst bis 22. August gilt, beklagten Japans Gouverneure Chaos beim Impfprozess im Land angesichts eines Mangels an Impfdosen.

    03.30 Uhr: London entscheidet über Aufhebung aller Corona-Regeln

    Die britische Regierung entscheidet am Montag über die Aufhebung der verbliebenen Corona-Regeln in England zum 19. Juli. Es wird erwartet, dass Premierminister Boris Johnson trotz eines enormen Anstiegs der Zahl der Neuinfektionen an seinen Plänen festhält und endgültig die Rückkehr zur Normalität ankündigt. Damit würden schon in einer Woche Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen - gegen den Rat von Wissenschaftlern und trotz Kritik von Gewerkschaften, Bürgermeistern und Oppositionspolitikern.

    02.51 Uhr: Taiwan erhält zehn Millionen Dosen des Impfstoffs von BioNTech

    Die taiwanesischen Unternehmen Foxconn und TSMC unterzeichnen eigenen Angaben zufolge einen Kaufvertrag über zehn Millionen Impf-Einheiten mit dem deutschen Hersteller BioNTech im Wert von knapp 300 Millionen Euro. Foxconn-Gründer Terry Gou schreibt auf seiner Facebook-Seite, er sei "erfreut" über den Deal, der vorsehe, dass Foxconn und TSMC jeweils fünf Millionen Dosen kaufen, die dann der Impfkampagne der Regierung gespendet werden sollen. BioNTechs chinesischer Vertriebspartner Shanghai Fosun Pharmaceutical bestätigt die Vereinbarung. Bislang ist noch kein Lieferzeitraum bekannt. Taiwans Regierung versucht seit Monaten, den Impfstoff direkt von BioNTech zu erwerben und beschuldigt China, das die selbstverwaltete Insel als eigenes Territorium beansprucht, ein entsprechendes Impf-Abkommen zu blockieren. China streitet die Vorwürfe ab.

    02.20 Uhr: Grüne gegen Freiheitseingriffe für Nicht-Geimpfte

    Die Grünen haben sich gegen harte Freiheitseingriffe für Menschen ohne Corona-Impfung ausgesprochen. "Freiheit darf kein Privileg derjenigen mit gutem Zugang zum Gesundheitswesen sein", sagte die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kordula Schulz-Asche der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Sie forderte die Bundesregierung auf, "endlich eine mehrsprachige und zielgruppengerechte Informationskampagne zu starten". Entgegen aller Erwartungen vor einem Jahr seien derzeit schon sehr viele Menschen in Deutschland geimpft. "Aber gerade jüngere Menschen ohne Priorisierung warten noch auf die Zweit- oder sogar Erstimpfung", betonte die Grünen-Politikerin.

    02.00 Uhr: Mitglied des Ethikrats fordert Impfpflicht für Lehrkräfte und Kita-Personal

    Ethikrat-Mitglied Wolfram Henn spricht sich für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen aus. "Wir brauchen eine Impfpflicht für das Personal in Kitas und Schulen", sagt der Mediziner der Zeitung "Rheinische Post" laut Vorabbericht. Lehr- und Kitakräfte sollten so vor allem Kinder unter zwölf Jahren schützen, die keine Impfung bekommen können. "Wer sich aus freier Berufswahl in eine Gruppe vulnerabler Personen hineinbegibt, trägt eben besondere berufsbezogene Verantwortung." Zwar hätten Kinder selbst ein geringes Risiko, schwer an Covid zu erkranken, "man muss aber weiter damit rechnen, dass sie das Virus in ihre Familien tragen und Menschen aus Risikogruppen infizieren."

    0.50 Uhr: Kassenärzte-Chef - Über 70 Prozent Geimpfte wären eine hohe Quote

    Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hält eine Impfquote von 90 Prozent für illusorisch und auch die vom Robert Koch-Institut angestrebten 85 Prozent für wenig realistisch. "Wir müssen uns klarmachen, dass Impfquoten von 90 Prozent science fiction sind. Wir werden die niemals erreichen", sagte Gassen am Sonntagabend im "Bild»-Politiktalk 'Die richtigen Fragen'". Eine hohe Impfquote würde er "bei jenseits der 70 Prozent ansiedeln." Man werde bei der Impfkampagne "an einen Punkt kommen, wo man gegen eine unsichtbare Wand läuft, weil Menschen sich nicht impfen lassen wollen, weil sie Corona ignorieren oder weil sie Impfungen misstrauen", sagte Gassen. Gassen verwies zudem auf fast vier Millionen von einer Corona-Erkrankung Genesenen. Bei einer Dunkelziffer von Faktor zwei bis drei gebe es wahrscheinlich sogar zehn Millionen Genesene. Entscheidend sei für ihn: "Wird die vierte Welle eine Laborwelle, wo man nur noch positive Befunde und keine Kranken mehr hat?" Dann könne man es sehr gelassen sehen, wenn die Infektionszahlen in wenigen Wochen wieder ansteigen.

    0.20 Uhr: RKI will Hospitalisierungen als zusätzlichen Leitindikator einführen

    Zur Einordnung des Pandemiegeschehens in Deutschland will das Robert Koch-Institut (RKI) einem Medienbericht zufolge die Hospitalisierung als zusätzlichen Leitindikator einführen. Das berichtete die "Bild" unter Berufung auf eine interne Präsentation des RKI. Eine solche Praxis würde eine Abkehr vom Inzidenzwert als wichtigste Kennzahl der Corona-Politik bedeuten. Es seien "weiterhin mehrere Indikatoren zur Bewertung notwendig, aber die Gewichtung der Indikatoren untereinander ändert sich", hieß es laut "Bild" in dem RKI-Papier. Das Institut begründet die Hinzunahme der Hospitalisierung demnach mit den "Konsequenzen zunehmender Grundimmunität". Dem Bericht zufolge rechnet das RKI mit einer "Abnahme des Anteils schwerer Fälle" und fordert daher einen "stärkeren Fokus auf die Folgen der Infektion", darunter schwere Erkrankungen mit Hospitalisierung, Todesfälle und langfristige Folgen.

    00.00 Uhr: Hotels und Gaststätten - Öffnungen für Rückkehr von Mitarbeitern

    Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) fordert dauerhafte Öffnungen, um abgewandertes Personal zurückzugewinnen. "Entscheidend ist jetzt, dass die Politik für dauerhafte Öffnungen sorgt und der Branche, Betrieben wie Mitarbeitern, wieder Perspektiven gibt", sagt Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut redaktioneller Fassung. Beschäftigte von Hotels und Gaststätten seien in die boomende Logistikbranche und in den Einzelhandel gewechselt. "Darüber hinaus haben wir Mitarbeiter nach Österreich, in die Schweiz und nach Südtirol verloren, denn hier durften gastgewerbliche Betriebe schon sehr viel früher als bei uns Deutschland wieder öffnen."

    • Zum Artikel "Was gilt wo? Neue Corona-Lockerungen in Bayern"

    "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!