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Mediziner warnen vor Druck auf Kinder bei Covid-Impfungen

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Corona: Die Ereignisse vom 22. bis 28. November 2021

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 22. bis 28. November 2021.

Sonntag, 28. November 2021

22.12 Uhr: Virologe Drosten wegen Omikron-Variante besorgt

Der Leiter der Virologie an der Berliner Charite, Christian Drosten, zeigt sich mit Blick auf die neue Omikron-Variante besorgt. "Keiner kann im Moment sagen, was da auf uns zukommt. Das Einzige, was man wirklich mit Sicherheit sagen kann, es ist besser, wenn man geimpft ist. Es ist noch besser, wenn man geboostert ist", sagt Drosten im ZDF heute-journal. Berichte über milde Verläufe hätten noch nicht sehr viel Substanz angesichts von nur gut 1.000 Fällen.

Es gebe die Sorge, dass man es mit der Omikron-Variante mit einer wirklichen "Immunescape-Variante" zu tun habe. Dass man sogar die Impfungen verändern müsste, alles das würden die nächsten zwei bis drei Wochen beantworten müssen, so Drosten weiter. Eine Anpassung der mRNA-Impfungstoffe sei möglich. "Das wird man technisch relativ einfach machen können. Aber wir sprechen hier doch von Monaten", ergänzt Drosten.

22.03 Uhr: Schwesig für bundesweite Durchsetzung 2G-plus-Regeln

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich dafür ausgesprochen, dass 2G-plus-Regeln auch bundesweit umgesetzt werden. In der kommenden Woche würden in dem nordöstlichen Land zudem Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte verhängt, sagt die SPD-Politikerin in der ARD.

21.45 Uhr: Proteste gegen Coronavirus-Beschränkungen in Tschechien

Tausende Menschen haben gegen Coronavirus-Beschränkungen in Tschechien protestiert. Die Demonstranten skandierten am Sonntag in Prag "Freiheit!" und "Wir haben es satt!". Protestbanner richteten sich gegen Impfungen. Zu lesen war unter anderem "Mein Körper meine Entscheidung". Die Protestteilnehmer trugen keine Masken und hielten sich nicht an Regeln zum Abstandhalten. Trotz eines Verbots gegen das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit wurde Bier getrunken. Die Polizei schritt nicht gegen den Protest ein.

Die Regierung hat in Tschechien einen 30-tägigen Notstand ausgerufen und führte zusätzliche Beschränkungen wegen des Coronavirus ein. Unter anderem wurden alle Weihnachtsmärkte im Land verboten. Bars, Restaurants, Nachtclubs, Diskotheken und Kasinos müssen um 22.00 Uhr zumachen.

21.20 Uhr: FCA-Kapitän Gouweleeuw positiv getestet

Kapitän Jeffrey Gouweleeuw von Fußball-Bundesligist FC Augsburg ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab der Klub am Sonntagabend bekannt. Der Innenverteidiger hatte schon das Spiel bei Hertha BSC (1:1) am Samstag aufgrund eines Corona-Falls im direkten familiären Umfeld verpasst. Der Niederländer befindet sich nun weiterhin in häuslicher Quarantäne. Ihm gehe es gut und er zeige bisher keine Symptome, teilten die Augsburger mit.

20.55 Uhr: FDP-Chef Lindner will weniger Zuschauer in den Stadien

FDP-Chef Christian Lindner spricht sich für eine Begrenzung der Zuschauer bei Fußball-Spielen aus. Er sei ja "ein großer Freund der Bundesliga", sagt Lindner in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". "Aber angesichts der Pandemielage verstören mich die Bilder voller Fußballstadien", betont er. "Solche Freizeitveranstaltungen können zum jetzigen Zeitpunkt in dieser Dimension nicht stattfinden." Die Kontakte müssten reduziert werden, "um Gesundheit und Freiheit gleichermaßen zu schützen".

20.45 Uhr: London beruft wegen Omikron G7-Gesundheitsministertreffen ein

Angesichts der Ausbreitung der neuen Corona-Variante Omikron hat Großbritannien für Montag eine Dringlichkeitssitzung der G7-Gesundheitsminister einberufen. Dies teilte das Gesundheitsministerium in London mit. Großbritannien hat derzeit den Vorsitz in der Gruppe der G7-Staaten inne, zu denen noch Deutschland, Frankreich, Kanada, Italien, Japan und die USA gehören.

Die neue Coronavirus-Variante mit der Bezeichnung Omikron war am Donnerstag erstmals aus Südafrika gemeldet worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die Variante als "besorgniserregend" ein. In zahlreichen Ländern wurden seither Omikron-Fälle festgestellt. Weltweit wurden seit Beginn der Pandemie Ende 2019 bereits mehr als fünf Millionen Corona-Tote registriert.

20.35 Uhr: Bundeswehr-General soll Corona-Krisenstab leiten

Der von der künftigen Ampel-Koalition geplante Corona-Krisenstab könnte bereits in den nächsten Tagen und damit noch vor Amtsantritt der Regierung aus SPD, Grünen und FDP seine Arbeit aufnehmen.

Mit Blick auf die Corona-Bekämpfung sagte FDP-Chef Christian Lindner am Sonntagabend in der ZDF-Sendung "Berlin direkt": "Dazu wird es in der nächsten Woche ja einen Krisenstab geben. An der Spitze wird ein deutscher General stehen. Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung"(Montag) ist für die Leitung des Stabes Generalmajor Carsten Breuer im Gespräch. Der 56-Jährige ist Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, das für Einsätze der Streitkräfte im Inland zuständig ist.

19.20 Uhr: Spanien lässt nur noch Geimpfte aus Großbritannien einreisen

Spanien wird wegen der neuen Virusvariante Omikron ab Mittwoch aus Großbritannien nur noch vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte einreisen lassen. Das geht aus einer Verordnung des Innenministeriums in Madrid hervor. Bisher wurden bei Reisenden aus Großbritannien genauso wie etwa aus Deutschland Einreisenden auch ein Nachweis über eine Genesung von einer Corona-Erkrankung oder ein negatives Testergebnis akzeptiert. "Das Auftreten neuer Varianten des Erregers der Krankheit zwingt in diesen Zeiten zu verschärften Reisebeschränkungen", heißt es in der Verordnung.

Die neue Beschränkung der Reisemöglichkeiten dürfte der spanischen Tourismusbranche schaden, da Großbritannien mit mehr als 20 Prozent die meisten ausländischen Urlauber in Spanien stellt. Bisher sind etwa 69 Prozent der Briten vollständig geimpft. Das bedeutet, dass mehr als 20 Millionen Briten ab Mittwoch nicht mehr nach Spanien reisen dürfen.

18.37 Uhr: Dritter Omikron-Verdachtsfall in Bayern bestätigt

Ein weiterer in München gelandeter Reiserückkehrer aus Südafrika hat sich mit hoher Wahrscheinlichkeit mit der neuen, besorgniserregenden Omikron-Variante des Coronavirus angesteckt. Das hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) soeben mitgeteilt. Es handle sich um einen der beiden am Freitag aus Kapstadt in Südafrika angekommenen, positiv auf SARS-CoV-2-getesteten Passagiere.

Eine Sprecherin des LGL sagte in München: "Die Reiseanamnese und die vom Max von Pettenkofer-Institut durchgeführten VOC-PCR-Untersuchungen haben einen hochgradigen Verdacht erbracht, dass es sich hier um einen Fall der neuen Omikron-Variante handelt." Vollständige Gewissheit bringe erst das Ergebnis der Gesamtgenomanalyse, die in Kürze erwartet werde. Beide positiv getesteten Passagiere des Kapstadt-Fluges vom Freitag befänden sich weiterhin in Isolation, so die LGL-Sprecherin.

Die ersten beiden Omikron-Verdachtsfälle in Bayern hatte das Gesundheitsministerium am Freitag bestätigt. Zwei Personen, die noch vor Ausweisung Südafrikas als Virusvariantengebiet am Mittwoch (24.11.) in München aus Südafrika kommend gelandet waren, wurden positiv auf die neue Virusvariante getestet.

18.35 Uhr: Künftige Familienministerin für schärfere Einschränkungen

Die designierte neue Bundesfamilienministerin Anne Spiegel von den Grünen plädiert für umgehend schärfere Einschränkungen. "Das Gesundheitssystem kommt ganz klar an seine Grenzen", sagt Spiegel im ARD- "Bericht aus Berlin". "Deshalb müssen wir dringend handeln." Es brauche mehr Kontaktbeschränkungen. "Meines Erachtens reichen die jetzigen Maßnahmen, die wir ergriffen haben, nicht aus", sagt die derzeitige rheinland-pfälzische Umweltministerin. Schulen und Kitas allerdings sollten so weit wie möglich offen bleiben.

18.20 Uhr: Omikron-Variante: Von der Leyen ruft zu Vorsorge auf

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat angesichts der neuen Coronavirus-Variante zu Vorsorgemaßnahmen und raschem Handeln aufgerufen. "Wir nehmen diese Omikron-Variante sehr ernst und wissen, dass wir uns jetzt in einem Wettlauf gegen die Zeit befinden", sagte sie am Sonntag bei einem Besuch in Lettland. Noch sei nicht alles bekannt und die Wissenschaftler und Hersteller bräuchten zwei oder drei Wochen, um sich ein vollständiges Bild über die Qualität der Mutation der Omikron-Variante zu machen.

Die allgemeine Devise laute, hoffe auf das Beste und bereite dich auf das Schlimmste vor, sagte die EU-Kommissionspräsidentin. Höchste Priorität habe jetzt Abstand halten, Kontakte reduzieren und so viel wie möglich impfen und auffrischimpfen. "Wir müssen Zeit kaufen", sagte sie auf einer Pressekonferenz in Riga.

Nach Angaben von der Leyens stehe die EU in Sachen Impfstoff "auf der sicheren Seite". Der Vertrag mit Biontech/Pfizer über den Kauf von bis zu 1,8 Milliarden Corona-Impfstoff beinhalte demnach eine Klausel, wonach die Hersteller den Corona-Impfstoff innerhalb von 100 Tagen an neue Mutationen anpassen können.

17.45 Uhr: Verdacht auf Omikron-Variante in Essen und Düsseldorf

Die Omikron-Variante des Corona-Virus könnte auch NRW erreicht haben. "In Nordrhein-Westfalen wurde sie bisher noch nicht nachgewiesen, es gibt aber in Essen und in Düsseldorf erste Verdachtsfälle, die jetzt mittels Sequenzierung überprüft werden", sagte ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums der "Rheinischen Post".

Das Land hat die Maßnahmen verschärft, um die Verbreitung der Variante, die zunächst in Südafrika nachgewiesen wurde, zu verlangsamen: "Wir haben die Gesundheitsämter in Nordrhein-Westfalen bereits informiert, dass auch für vollständig geimpfte Personen Quarantäne angeordnet werden soll, wenn Kontakt zu einer Person mit der Omikron-Variante bestand. Ziel ist es, die Weiterverbreitung der Virusvariante zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen", sagte der Sprecher dem Blatt.

17.30 Uhr: Minister rufen bayerische Medizinstudenten zur Mithilfe auf

Bayerns medizinischer Nachwuchs soll sich aktiv in die Hilfe im Kampf gegen die Corona-Pandemie einbringen. Einen entsprechenden Aufruf veröffentlichten am Sonntag Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Wissenschaftsminister Bernd Sibler (beide CSU) gemeinsam mit den ärztlichen Direktoren der bayerischen Universitätskliniken in Regensburg, München, Erlangen, Würzburg und Augsburg.

Eingesetzt werden könnten sie etwa zur Beratung an Impf-Hotlines oder in Impfzentren aber auch in der Pflege. "Von Labor über Unterstützung in der Pflege bis hin zur Arbeit im Impfzentrum oder in der Verwaltung: Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig", sagte Holetschek.

Bayern ist besonders schwer von der vierten Welle der Pandemie betroffen. Viele Krankenhäuser und vor allem deren Intensivstationen arbeiten an der Kapazitätsgrenze, Patienten müssen bereits in andere Bundesländer verlegt werden.

17.04 Uhr: Baden-Württemberg kündigt Geisterspiele an

Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat weitere Corona-Verschärfungen angekündigt. Laut Regierungssprecher Arne Braun werde über die einzelnen Schritte am Montag und Dienstag beraten. Aber es sei klar, dass im Profifußball Geisterspiele kommen, sagte Braun.

Die Besucherzahlen bei Großveranstaltungen wurden erst kürzlich beschränkt. Die Vereine dürfen nur die Hälfte ihrer Kapazität nutzen. Die Obergrenze liegt bei 25.000 Zuschauer. Auch hier gilt, dass Geimpfte und Genesene zusätzlich einen Test brauchen.

Die Landesregierung stelle angesichts der aktuellen Entwicklung jederzeit Überlegungen an, weitere Verschärfungen vorzunehmen, die möglich seien. Es zeige sich immer deutlicher, dass die Länder dringend das volle Instrumentarium für weitgehende Beschränkungen bräuchten.

16.55 Uhr: Virologe sieht keinen Grund zur Panik wegen Omikron

Die Omikron-Variante ist nach Einschätzung des Präsidenten der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten, Helmut Fickenscher, kein Grund zur Panik. Der Pandemieberater der schleswig-holsteinischen Landesregierung betont in einem "Welt"-Interview vielmehr die Bedeutung von Impfungen: Die Coronavirus-Impfstoffe seien ungewöhnlich effizient, da sie nicht nur die Bildung von Antikörpern induzieren, sondern auch die zytotoxischen Killerzellen induzieren, so der Kieler Wissenschaftler.

15.10 Uhr: Wirtschaftsweise Grimm - Bund muss rasch handeln

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm fordert von der geschäftsführenden Bundesregierung und den Ampelparteien rasche und umfassende Maßnahmen gegen die Infektionswelle. Auch ohne Omikron sei die Situation schon aus dem Ruder gelaufen, sagt das Mitglied des Sachverständigenrats dem "Handelsblatt".

Es sei bereits zu spät, um einschneidende Maßnahmen vermeiden zu können. Bis zur nächsten geplanten Bund-Länder-Runde am 9. Dezember könne nicht gewartet werden: "Das wäre absurd. Es besteht unmittelbarer Handlungsbedarf. Omikron erhöht den Druck im Kessel nochmal."

16.11 Uhr: Marokko setzt Luftverkehr wegen Omikron-Variante aus

Marokko setzt wegen der schnellen Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante Omikron den ganzen Luftverkehr aus dem Ausland aus. Er werde ab Montag für zwei Wochen gestoppt, teilte das marokkanische Außenministerium am Sonntag bei Twitter mit. Damit sollten "die Errungenschaften, die von Marokko im Kampf gegen die Pandemie verwirklicht" worden seien, geschützt werden, gab es zur Begründung an. Es gehe auch um den Gesundheitsschutz.

15.10 Uhr: Wirtschaftsweise Grimm - Bund muss rasch handeln

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm fordert von der geschäftsführenden Bundesregierung und den Ampelparteien rasche und umfassende Maßnahmen gegen die Infektionswelle. Auch ohne Omikron sei die Situation schon aus dem Ruder gelaufen, sagt das Mitglied des Sachverständigenrats dem "Handelsblatt".

Es sei bereits zu spät, um einschneidende Maßnahmen vermeiden zu können. Bis zur nächsten geplanten Bund-Länder-Runde am 9. Dezember könne nicht gewartet werden: "Das wäre absurd. Es besteht unmittelbarer Handlungsbedarf. Omikron erhöht den Druck im Kessel nochmal."

15.06 Uhr: LGL: Inzidenz in Bayern minimal gesunken

Seit Samstag sind in Bayern 9.928 neue Corona-Fälle registriert worden. Das meldet das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen. Damit stieg die Gesamtzahl der Infizierten seit Beginn der Pandemie auf 1.112.705 (Stand 28.11.21, 08.00 Uhr). Die Inzidenz liegt bei 634,9 und damit minimal niedriger als gestern (635,5).

Zudem wurden 26 weitere Todesfälle von Menschen, die mit oder an dem Sars-CoV2-Virus gestorben sind, gemeldet. Die Gesamtzahl der Verstorbenen in Bayern seit Beginn der Pandemie liegt damit nun bei 17.404.

Den höchsten 7-Tage-Inzidenzwert hat mit Abstand der Regierungsbezirk Niederbayern mit 907,3. Am niedrigsten liegt der Wert in Unterfranken (452,9). Am höchsten ist die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Freyung-Grafenau mit 1.374,51. Eine Inzidenz von über 1.000 haben außerdem die Stadt Rosenheim (1.086,63) und sieben weitere Landkreise: Dingolfing-Landau (1.001), Mühldorf am Inn (1.058), Passau (1.095), Regen (1.002), Rosenheim (1.356), Rottal-Inn (1.194) und Traunstein (1.114). Die niedrigsten 7-Tage-Inzidenz haben der Landkreis Main-Spessart (274,66) und die Stadt Kulmbach (274,49).

13.47 Uhr: Philippinen und Indonesien führen Einreisebeschränkungen ein

Die Philippinen und Indonesien haben aufgrund der neuen Corona-Variante Omikron Einreisebeschränkungen verhängt. Die Philippinen würden von Sonntag an vorübergehend den Flugverkehr aus sieben europäischen Ländern einstellen, teilte Präsidentensprecher Karlo Nograles mit.

Die Regierung habe die Schweiz, Österreich, Tschechien, Ungarn, die Niederlande, Belgien und Italien mit sofortiger Wirkung zunächst bis zum 15. Dezember auf die "rote Liste" gesetzt. Auch andere Ausländer, die sich in den vergangenen 14 Tagen in diesen Staaten aufgehalten hätten, dürften nicht einreisen. Die vom 1. Dezember an geplante Grenzöffnung für Touristen aus bestimmten Ländern werde ausgesetzt.

Zuvor hatten die Philippinen bereits Einreisebeschränkungen für sieben Staaten im südlichen Afrika eingeführt, wo die als besorgniserregend eingestufte Omikron-Variante zuerst erfasst worden war. Am Sonntag erließ auch Indonesien ein Einreiseverbot für Südafrika und sieben weitere Staaten der Region, das von Montag an gelten soll

13.50 Uhr: Dänemark meldet zwei Omikron-Infizierte aus Südafrika

Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus sind nun auch in Dänemark bekannt geworden. Das staatliche Gesundheitsinstitut SSI bestätigte am Sonntag zwei Fälle, die zuvor als Verdachtsfälle eingestuft worden waren. Die beiden Infizierten seien mit dem Flugzeug aus Südafrika eingereist und mittlerweile in Quarantäne. Auch deren enge Kontakte sollten sich in die Isolation begeben. Der Direktor des Instituts, Henrik Ullum, sagte, man wolle die weitreichende Ausbreitung der Variante verlangsamen, um möglichst viele Menschen vorher zu impfen.

13.47 Uhr: Verdacht auf Infektion mit Omikron-Variante in Hessen bestätigt

In Hessen ist ein Fall der neuen Coronavirus-Variante Omikron nachgewiesen worden. Die Sequenzierung habe die Variante bei dem am Samstag bekanntgegebenen Verdachtsfall bestätigt, teilte Hessens Sozialminister Kai Klose am Sonntagmittag auf Twitter mit. Das Sozialministerium bestätigte die Angaben.

13.46 Uhr: Niederlande: 13 Omikron-Fälle bei Reisenden bestätigt

In den Niederlanden ist bei 13 Personen nach ihrer Einreise aus Südafrika die neue Corona-Variante Omikron nachgewiesen worden. Dies teilte die Gesundheitsbehörde am Sonntag mit. Insgesamt waren am Amsterdamer Flughafen Schiphol am Freitag 61 Passagiere zweier Flüge aus Südafrika positiv auf das Coronavirus getestet worden. Umgehend kamen die meisten in Quarantäne in einem Hotel in Flughafennähe, die anderen konnten sich unter strengen Auflagen zu Hause selbst isolieren.

In der Zwischenzeit wurde eine Genomsequenzierung vorgenommen, um zu ermitteln, ob sich jemand mit der neuen Virusvariante angesteckt hatte.

Bisher gebe es 13 Omikron-Fälle, hieß es. Die Tests liefen aber noch. Die niederländischen Gesundheitsbehörden appellierten an alle Reisenden, die vergangene Woche aus dem südlichen Afrika zurückkehrt sind, sich testen zu lassen.

13.37: Lauterbach hält leichteren Krankheitsverlauf bei Omikron-Variante für denkbar

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält einen leichteren Krankheitsverlauf bei der neu entdeckten Coronavirus-Variante Omikron für möglich. "Es wäre wirklich ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, wenn Omikron leichter verliefe", schrieb Lauterbach am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Bei so vielen Mutationen wäre es aber denkbar."

Er verwies auf einen Artikel in der britischen Zeitung "Telegraph", in welchem die südafrikanische Ärztin Angelique Coetzee angab, dass die Symptome der neuen Virusvariante zwar ungewöhnlich, aber mild ausfielen. Coetzee, die auch Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbands ist, war nach eigenen Angaben die Erste, die auf die Möglichkeit einer neuen Virusvariante hinwies, nachdem Patienten in Pretoria ihre Praxis mit bislang eher ungewöhnlichen Corona-Symptomen aufgesucht hatten.

Dabei handelte es sich demnach um junge Menschen, die an starker Müdigkeit litten, sowie um ein sechsjähriges Kind mit Fieber und hohem Puls. Dem Kind sei es aber schnell besser gegangen. Den sonst typischen Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns beobachtete sie nicht. Bei den Patienten habe es sich überwiegend um junge, gesunde Männer mit starker Müdigkeit gehandelt. Etwa die Hälfte davon sei ungeimpft gewesen. Sie sorge sich aber um die Auswirkungen der Variante auf ältere Menschen mit Vorerkrankungen.

Auch Lauterbach mahnte zur Vorsicht. Er verwies darauf, dass in Südafrika nur sechs Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt seien. Deutschland sei hingegen das Land mit der ältesten Bevölkerung in Europa mit vielen chronisch Kranken.

13.29 Uhr: Verdi-Chef zweifelt an Impfpflicht für Pflegekräfte

Der Chef der Gewerkschaft Verdi Frank Werneke hat sich gegen eine Impfpflicht in Pflege- und Gesundheitsberufen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ausgesprochen. Denn die Impfquote sei in diesen Gruppen ohnehin schon so hoch, sagte Werneke der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montag). Zu dem Thema gebe es auch bei Verdi "sehr unterschiedliche Meinungen, die mit Emotionalität vorgetragen werden". Auch er selbst sehe eine solche Impfpflicht kritisch, weil es "keine Auswirkung auf die Bekämpfung der Corona-Pandemie hätte". Unter den Nicht-Impfwilligen seien auch Beschäftigte, die keine Patientenkontakte hätten.

12.50 Uhr: Luftwaffe verlegt Corona-Patienten von Bayern nach Norddeutschland

Ein zweiter Einsatz der Luftwaffe zur Verlegung von Corona-Intensivpatienten innerhalb Deutschlands ist am Sonntag gestartet. Nach Bundeswehr-Angaben flog ein Sanitätsflugzeug vom Typ A310 MedEvac am Vormittag vom Heimatflughafen Köln aus nach München. Dort sollen Patienten aus Oberbayern und Schwaben an Bord genommen und nach Hamburg geflogen werden.

Am Freitag hatte es einen ersten Einsatz der Luftwaffe gegeben. Eine MedEvac-Maschine flog ins bayerische Memmingen, um von dort sechs schwer Erkrankte nach Nordrhein-Westfalen zu bringen. Damit sollen die Krankenhäuser in Regionen mit besonders vielen Corona-Kranken entlastet werden. Bayern ist eines der am stärksten betroffenen Bundesländer.

12.22 Uhr: Söder fordert "konsequente Kontaktbeschränkungen"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die künftige Bundesregierung zu drastischen Maßnahmen aufgefordert, um die vierte Corona-Welle zu brechen. "Zum Schutz unseres Gesundheitssystems müssen wir das ganze Land leider noch stärker herunterfahren", sagte Söder der "Augsburger Allgemeinen" (Montagsausgabe).

Ähnlich äußerte sich Söder auch am "Sonntags-Stammtisch" im BR Fernsehen. Söder warb für eine "bundesweit einheitliche Regelung, die eine Bundesnotbremse vorsieht, wie wir sie mal hatten". Außerdem verlangte er einheitliche Regeln für 2G, und zwar über weite Strecken hinweg: "Wir brauchen Einreiseverbote aus Südafrika. Wir brauchen eine allgemeine Impfpflicht und müssen überlegen, wo wir alle Kontakte runterfahren können."

Die neue Virusvariante Omikron aus Südafrika und die weiterhin steigenden Infektionszahlen in Deutschland machten dies nötig, so Söder.

12.19 Uhr: Drei weitere Corona-Fälle bei Straubing Tigers in der DEL

Nachdem erst am Samstag zwei Corona-Fälle bei den Straubing Tigers bekannt geworden sind, gibt es nun weitere drei Fälle im Team der Mannschaft in der Deutschen-Eishockey-Liga (DEL). Laut einer Vereinsmitteilung wurden nun auch David Elsner, Mike Connolly und Kael Mouillierat positiv auf das Coronavirus getestet. Somit sind aktuell fünf Spieler der Tigers coronabedingt in Quarantäne. Auch Kapitän Sandro Schönberger und Verteidiger Benedikt Kohl wurden in den letzten Tagen positiv getestet. Gleichzeitig auch eine Person aus dem Betreuerstab.

12.16 Uhr: Moderna arbeitet seit Thanksgiving an Omikron-Impfstoff

Der Impfstoffhersteller Moderna hat bereits am gerade vergangenen Thanksgiving-Feiertag mit der Arbeit an einem Impfstoff gegen die Omikron-Variante begonnen. Hunderte seiner Mitarbeiter hätten nach ersten Veröffentlichungen zur Mutante direkt an dem in den USA üblicherweise groß gefeierten Festtag angefangen, an einer entsprechenden Anpassung des Corona-Impfstoffs zu arbeiten, sagte der Chef des Pharmakonzerns, Paul Burton, am Sonntag in einem BBC-Interview. Thanksgiving fiel in diesem Jahr auf den 25. November - also den vergangenen Donnerstag.

Es werde noch einige Wochen dauern, bis man gesicherte Erkenntnisse darüber habe, wie sehr sich die neue Corona-Variante der Wirkung der aktuellen Impfstoffe entziehe und ob ein neues Vakzin produziert werden müsse.

11.53 Uhr: 2G-Regel in Gedenkstätte Buchenwald - Hassmails und Beschimpfungen

Die KZ-Gedenkstätte Buchenwald erhält nach der Beschränkung des Zugangs nur für Geimpfte und Genesene Hassmails. Die Mitarbeiter müssten zudem drastische telefonische Beschimpfungen ertragen, heißt es in einer Mitteilung der Gedenkstätte auf ihrer Internetseite. Am widerlichsten sei die Gleichsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen mit den NS-Verbrechen. So würden Ungeimpfte als "neue Juden" und Gedenkstättenmitarbeiter als "Nazis, Faschisten und neue Dr. Mengeles" beschimpft.

11.48 Uhr: Erstes Aventswochenende für Handel durchwachsen

Der von Corona-Beschränkungen geprägte Auftakt des Adventsgeschäfts hat vielen Einzelhändlern nur einen vergleichsweise mäßigen Umsatz beschert. Eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter seinen Mitgliedern zeigt, "dass nur 20 Prozent der 350 befragten Unternehmen mit den Umsätzen im bisherigen Weihnachtsgeschäft zufrieden sind", wie der Verband am Sonntag mitteilte. Befragt wurden die Händler nach ihren Erfahrungen in der Woche vor dem ersten Advent.

11.50 Uhr: Britische Reisebranche kritisiert Verschärfung der Corona-Regeln

Die britische Reisebranche hat die neue Verschärfung der Regeln für Einreisende nach Großbritannien kritisiert. Die ab kommenden Dienstag geltende PCR-Test-Pflicht für alle Ankommenden sei ein erneuter "großer Schlag" für die Branche, teilte die Association of British Travel Agents am Wochenende mit. Die Kosten für Reisen würden dadurch erheblich steigen, was die Nachfrage dämpfen werde - zu einem Zeitpunkt, an dem die Branche sich gerade langsam von den langen, harten Beschränkungen zu erholen begonnen habe.

Die britische Regierung hatte am Vorabend angesichts der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante des Coronavirus die Reiseregeln deutlich verschärft. Einreisende aus aller Welt müssen an Tag Zwei nach ihrer Reise einen PCR-Test machen und sich in Quarantäne begeben, bis sie ein negatives Ergebnis erhalten. Der Test muss bei einem zertifizierten Anbieter auf eigene Kosten gebucht werden.

11.17 Uhr: Gimpfte sollen sich laut Virologen nur noch bei Symptomen testen

Der Berliner Virologe Christian Drosten hält 2G-Plus-Regelungen - also die zusätzliche Testung für Geimpfte und Genesene - im privaten und öffentlichen Bereich nur für bedingt sinnvoll. "Eine blinde Testung bei gesunden Geimpften ist nicht nur logistisch schwierig, sondern möglicherweise auch in ihrer Aussagekraft eingeschränkt", sagte er am Sonntag dem Magazin "Spiegel". Bei Geimpften sei der Einsatz von Tests dann ratsam, wenn Symptome vorliegen.

Es sehe so aus, als ob Infektionen bei Geimpften gerade in den ersten Tagen der Infektion nicht so gut durch einen Antigen-Schnelltest nachzuweisen sind, sagte Drosten weiter.

09.25 Uhr: Käßmann sieht Impfpflicht als einzigen Ausweg

Die evangelische Theologin Margot Käßmann sieht eine allgemeine Impfpflicht als "einzigen Ausweg aus dem Corona-Elend". Zwar argumentierten manche, dass eine Impfpflicht ein Vertrauensbruch des Staates sei, da dieser jene bislang ausgeschlossen habe, schrieb die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der "Bild am Sonntag". "Aber es ist auch ein Bruch von Vertrauen, wenn Menschen das Gemeinwohl ignorieren." Es gebe Pflichten in einem Land, die Zusammenleben erst ermöglichten, schrieb sie weiter. "Die Verbreitung von Corona zu unterbinden, gehört dazu."

08.49 Uhr: Lauterbach und Söder gegen volle Fußball-Stadien

Das mit 50.000 Zuschauern ausverkaufte RheinEnergie-Stadion beim rheinischen Derby in der Fußball-Bundesliga zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach (4:1) am Samstag hat zu heftiger Kritik durch den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach aufgrund der aktuell gefährlichen Coronalage geführt. "Ich finde es hoch problematisch, was wir beim Fußball sehen. Die Menschen infizieren sich nicht im Stadion, aber die Anreise und die Feiern nach dem Spiel sind die Infektionsherde. Daher sind Spiele im vollen Stadion aktuell nicht akzeptabel", sagte der 58-Jährige der Bild am Sonntag.

Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hatte sich für eine Beschränkung der Kapazitäten in den Fußball-Arenen ausgesprochen. "Die Zuschauerzahlen müssen auf jeden Fall deutlich reduziert werden, und es muss massiver Abstand sein", hatte der CSU-Politiker im Sky-Interview betont. Das Sonntagspiel zwischen RB Leipzig und Bayer Leverkusen soll indes aufgrund der hohen Inzidenzzahlen in Sachsen als Geisterspiel ausgetragen werden.

05.00 Uhr: Corona-Variante Omikron in Deutschland angekommen

Die im südlichen Afrika entdeckte Omikron-Variante des Coronavirus hat Deutschland erreicht. In München wurde die als besorgniserregend eingestufte Variante nach Angaben des Max-von-Pettenkofer-Instituts bei zwei Reisenden nachgewiesen, die am 24. November mit einem Flug aus Südafrika eingetroffen waren. Die Behörden in Hessen untersuchen den Fall eines weiteren Reiserückkehrers aus Südafrika, bei dem laut Sozialministerium ein "hochgradiger Verdacht" vorliegt.

Die Virusvariante breitet sich offenbar schnell aus, aus vielen Ländern werden inzwischen Fälle gemeldet, darunter Großbritannien, Belgien, Tschechien und Italien. Israel schließt daher seine Grenzen für Ausländer. Derzeit ist hier ein Omikron-Fall bestätigt, sieben werden untersucht. In Großbritannien, wo zwei Fälle bekannt sind, müssen nun alle Ankommenden am zweiten Tag nach ihrer Einreise einen PCR-Test machen und bis zum Erhalt eines negativen Resultats in Quarantäne gehen, wie der britische Premier Boris Johnson mitteilte.

03.55 Uhr: RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 446,7 auf neuem Höchststand

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen hat wieder einen neuen Höchststand verzeichnet: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen erhöhte sich der Wert auf 446,7. Am Samstag lag er bei 444,3, am Sonntag vergangener Woche bei 372,7.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Am 8. November hatte der Wert in Deutschland erstmals die Schwelle von 200 und damit die bisherige Höchstmarke seit Pandemie-Beginn vom Dezember 2020 (197,6) übersprungen. Seitdem wurden täglich neue Höchstwerte registriert.

05.00 Uhr: Drei Viertel aller Kliniken verschieben OPs

Aufgrund der vielen Covid-Patienten auf Intensivstationen müssen immer mehr Kliniken in Deutschland sogenannte planbare Operationen verschieben. Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft kann der Normalbetrieb in mehr als drei Viertel aller Krankenhäuser in Deutschland mittlerweile nicht mehr aufrechterhalten werden, und diese Häuser müssen planbare Operationen verschieben.

"Die Lage ist wirklich zunehmend dramatisch und führt bei einem Teil der abgesetzten Behandlungen auch zu körperlichen und psychischen Belastungen bei den betroffenen Patienten", teilte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, in Berlin mit. Für die Krankenhäuser sei die Verschiebung planbarer Operationen derzeit das Mittel der Wahl, um die Versorgung akuter Fälle weiter leisten zu können.

03.30 Uhr: Schausteller fordern neue November- und Dezemberhilfen

Angesichts der Absage vieler Weihnachtsmärkte hat der Deutsche Schaustellerbund massive staatliche Finanzhilfen gefordert. Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Es muss eigentlich zu einer hundertprozentigen Entschädigung kommen. Mindestens brauchen wir wie im vergangenen Jahr eine November- und Dezemberhilfe. Sonst stehen viele Schausteller vor dem Aus."

02.10 Uhr: Steinmeier ruft zu Kontaktbeschränkungen auf

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft die Bürger dazu auf, einen Lockdown durch freiwillige Kontaktbeschränkungen zu verhindern. "Wichtig ist, dass wir jetzt alle gemeinsam handeln", schreibt Steinmeier in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag" einem Vorabbericht zufolge. "Halten wir uns an die Regeln, reduzieren wir noch einmal unsere Kontakte. Tun wir es, damit Schulen und Kitas nicht wieder schließen, damit wir das öffentliche Leben nicht wieder vollständig herunterfahren müssen."

Eindringlich appelliert Steinmeier außerdem an die Menschen, sich impfen zu lassen: "Das Mittel, sich vor einem schweren, gar tödlichen Verlauf der Krankheit zu schützen, haben wir in der Hand. Aber immer noch haben es bisher zu wenige in Anspruch genommen."

01.40 Uhr: Arbeitsminister Heil kündigt Impfpflicht für Kliniken und Heime an

Der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigt an, die Impfpflicht für Kliniken und Heime noch vor Weihnachten umsetzen zu wollen. Auch Profi-Sportler hätten eine "moralische Impfpflicht", sagt Hubertus Heil, einem Vorabbericht der "Bild am Sonntag" zufolge. "Das Wichtigste ist, dass sich mehr Menschen impfen lassen. Das gilt auch für diejenigen, die viel verdienen und im Rampenlicht stehen, zum Beispiel Profi-Fußballer. Es gibt eine moralische Impfpflicht."

Heil befürwortet auch eine allgemeine Impfpflicht, eine Debatte darüber müsse jedoch richtig geführt werden: "Denn wenn die Impfpflicht kommen soll, muss sie rechtssicher und praktisch umsetzbar sein."

01.15 Uhr: Montgomery fordert Verfallsdatum für Impfnachweis

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, fordert eine Befristung des Impfstatus. "Jede Impfung muss ein Verfallsdatum bekommen", sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wenn eine Impfung länger zurückliege, falle der Geimpfte dann automatisch wieder zurück in den Status des Ungeimpften. Wer sich boostern lasse, gelte wieder als geimpft. Dazu müsse jetzt geklärt werden, wie lange der Impfschutz jeweils halte und wann dieses Verfallsdatum angesetzt werden müsse.

In Frankreich sollen Booster-Impfungen in Zukunft verpflichtend sein, um den Status "geimpft" zu behalten. "Die Regelung brauchen wir auch in Deutschland", forderte Montgomery. Die EU-Kommission hatte Ende der Woche ebenfalls eine Auffrischungsimpfung gegen Corona als Voraussetzung für die weitere Gültigkeit des digitalen Covid-Zertifikats der EU vorgeschlagen.

01.00 Uhr: Niederlande ab Sonntag im Abend-Lockdown

Wegen eines starken Anstiegs der Infektions- und Patientenzahlen gehen die Niederlande von diesem Sonntag an in einen abendlichen Corona-Lockdown. Geschäfte, Kulturstätten, Gaststätten und Sportclubs müssen bereits um 17 Uhr schließen. Die verschärften Maßnahmen gelten zunächst bis zum 18. Dezember.

Es müsse eine echte Wende erreicht werden, sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Freitag bei der Ankündigung der neuen Regeln. Zur Begründung verwies die Regierung auch darauf, dass sich die Lage in den Krankenhäusern zugespitzt habe.

00.02 Uhr: Israel macht im Kampf gegen Omikron Grenzen dicht

Um die Ausbreitung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus einzudämmen, schließt Israel seine Grenzen für Ausländer. Diese und weitere Beschränkungen beschloss das Coronavirus-Kabinett laut israelischen Medienberichten am Samstagabend. Die neuen Beschränkungen sollen an diesem Sonntagabend in Kraft treten. Derzeit ist demnach in Israel ein Omikron-Fall bestätigt, sieben Fälle werden untersucht.

00.01 Uhr: Einreise aus afrikanischen Ländern eingeschränkt

Aus Sorge vor einer Ausbreitung der im südlichen Afrika entdeckten Coronavirus-Variante Omikron schränkt die Bundesregierung die Einreise aus acht Ländern der Region drastisch ein. Südafrika, Namibia, Simbabwe, Botsuana, Mosambik, Eswatini, Malawi und Lesotho sind nun als Virusvariantengebiete eingestuft.

Fluggesellschaften dürfen damit im Wesentlichen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen von dort nach Deutschland befördern. Es handelt sich aber nicht um ein Flugverbot. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht - auch für Geimpfte und Genesene. Sie kann auch nicht durch negative Tests verkürzt werden.

Samstag, 27. November 2021

20.05 Uhr: Italien meldet ersten Omikron-Fall

In Italien ist ebenfalls die Omikron-Variante festgestellt worden. Das gibt das nationale Gesundheitsinstitut ISS bekannt. Die Variante sei bei einer Person bestätigt worden, die aus Mosambik eingereist sei. Der Patient befinde sich in guter körperlicher Verfassung.

22.00 Uhr Zehntausende protestieren in Österreich gegen Impfpflicht

Bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen und die geplante Impfpflicht sind in Österreich rund 40.000 Menschen auf die Straße gegangen. Die größte Demonstration fand in Graz statt. Die Polizei berichtete von bis zu 30.000 Teilnehmern, die mit Sprechchören wie "Friede, Freiheit, keine Diktatur" durch Österreichs zweitgrößte Stadt zogen. Auch in St. Pölten, Klagenfurt und Innsbruck kam es zu größtenteils friedlichen Versammlungen. Viele Menschen wurden jedoch angezeigt, weil sie keine Masken trugen.

Die Regierung in Wien will im Februar eine allgemeine Impfpflicht einführen. Ein Gesetzesentwurf mit Details der Regelung soll in der zweiten Dezemberwoche vorgelegt werden. Seit vergangenem Montag gilt im ganzen Land ein Lockdown. Bereits am vorigen Wochenende kam es wegen der Maßnahmen in Wien zu Massendemonstrationen. In Österreich sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz seit einigen Tagen leicht - auf zuletzt 1.030 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

18.35 Uhr: PCR-Test und Quarantäne für alle Einreisenden nach Großbritannien

Angesichts der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante des Coronavirus verschärft Großbritannien seine Regeln für Einreisende aus aller Welt. Alle Ankommenden müssen an Tag Zwei nach ihrer Einreise einen PCR-Test machen und bis zum Erhalt eines negativen Testergebnisses in Quarantäne gehen, wie der britische Premier Boris Johnson mitteilte. Das gilt unabhängig vom Impfstatus und soll nach drei Wochen überprüft werden.

Bislang mussten vollständig Geimpfte aus den meisten Ländern nur noch einen Schnelltest nach der Einreise machen, aber nicht mehr in Quarantäne gehen. Lediglich einige wenige Länder, mittlerweile auch viele afrikanische stehen auf der sogenannten roten Liste. Rückkehrer aus diesen Ländern müssten in eine zehntägige Hotel-Quarantäne auf eigene Kosten gehen. Nach mehreren anderen Ländern waren auch in Großbritannien am Samstag zwei Fälle der Omnikron-Variante festgestellt worden.

19.30 Uhr: Unzulässige Impfaktion am Flughafen Lübeck unterbunden

Am Flughafen Lübeck haben Polizei und Stadt am Samstag eine unzulässige Impfaktion mit großem Andrang beendet. Es bestehe der Verdacht, dass der Impfstoff nicht zugelassen ist und damit eine Straftat nach dem Arzneimittelgesetz darstellt, teilte die Polizeidirektion Lübeck am Abend mit. 50 Personen seien wahrscheinlich damit geimpft worden, bevor die Aktion von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst gestoppt worden sei.

18.10 Uhr: Gesundheitsminister Holetschek bestätigt erste bayerische Omikron-Fälle

Auch in Bayern wurden jetzt zwei Fälle von Omikron-Infektionen festgestellt. Das bestätigten Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek und der Münchner Virologe Oliver Keppler vom Max von Pettenkofer Institut der Ludwig-Maximilians-Universität gegenüber der BR24-Rundschau. Es handelt sich um ein Ehepaar, das am Mittwoch nach einem längeren Aufenthalt in Südafrika nach Bayern zurückgekehrt war.

Als sie Symptome verspürten, ließen sie sich testen. Der PCR-Test fiel bei beiden positiv aus. Daraufhin wurden die Proben im Münchner Max von Pettenkofer Institut am Nachmittag mit einem variantenspezifischen PCR-Test weiter untersucht. Das Ergebnis: Es handelt sich in beiden Fällen um die  hochansteckende Omikron-Variante. Eine zusätzliche Vollgenomsequenzierung wird in der kommenden Woche durchgeführt. Das Ehepaar ist seit ihrem positiven Test in ihrer Heimatgemeinde in Quarantäne.

17.35 Uhr: Schweiz stimmt über Abschaffung des Covid-Zertifikat ab

Die Schweizer entscheiden bei einer Volksabstimmung am Sonntag, ob das Covid-Zertifikat gekippt werden soll. Damit weist man in der Schweiz eine Impfung, Genesung oder einen negativen Test nach. Gegner des Zertifikats hatten die Abstimmung mit einer Unterschriftensammlung erzwungen. Sie halten es für unangemessen, ein Zertifikat für den Zutritt zu Veranstaltungen oder Restaurants zu verlangen. Dies spalte das Land und führe zu einem indirekten Impfzwang. Im Umfragen sprachen sich aber rund 60 Prozent der Befragten gegen eine Abschaffung des Zertifikats aus. Abgestimmt wird am Sonntag über eine Änderung des Corona-Gesetzes, das die Regelung zum Covid-Zertifikat enthält.

17.03 Uhr: Impfallianz: Omikron ist Zeichen für ungerechte Vakzin-Verteilung

Die neue Corona-Variante Omikron unterstreicht aus Sicht der globalen Impfallianz Gavi den Mangel an Impfdosen in vielen Teilen der Welt. Solange große Teile der Weltbevölkerung ungeimpft blieben, könne das Virus mutieren und sich so die Pandemie verlängern, sagte Gavi-Chef Seth Berkley am Samstag in Genf. "Wir werden die Entstehung von Varianten nur verhindern können, wenn wir alle Menschen auf der Welt schützen, und nicht nur die Reichen", fügte er hinzu.

Omikron wurde im November in Südafrika entdeckt. Dort liegt die Rate der vollständig geimpften Erwachsenen unter 36 Prozent. In Deutschland liegt sie bei 79 Prozent, im EU-Schnitt bei 77 Prozent.

17.00 Uhr: Spahn bringt lange Einschränkungen für Ungeimpfte ins Spiel

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat in der Corona-Pandemie lange Einschränkungen für Ungeimpfte ins Spiel gebracht. Der CDU-Politiker sagte, er sei grundsätzlich skeptisch, was eine allgemeine verpflichtende Impfung angehe. Eine Alternative, die zu diskutieren sei, sei durchgängig 2G für alle Lebensbereiche. Spahn dazu: "Ab einem Punkt x, gilt mindestens mal das ganze Jahr 2022: Wenn Du irgendwie mehr tun willst als dein Rathaus oder deinen Supermarkt besuchen, dann musst Du geimpft sein." Das sei eine Option, die besprochen werden müsse, so Spahn.

16.35 Uhr: Zwei Passagiere aus Südafrika in München positiv auf Corona getestet

In dem Flugzeug aus Südafrika, das gestern in München gelandet ist, waren zwei corona-positive Passagiere. Gesundheitsminister Holetschek bestätigte das im Interview in der BR24 Rundschau. Man habe mit Quarantäneanordnung und PCR-Tests auf die Ankunft reagiert. Jetzt wird eine erste Sequenzierung durchgeführt. Spätestens am Montag steht fest, ob es sich um die besorgniserregende Variante Omikron handelt.

Laut Minister Holetschek wurden auch die Passagiere der vergangenen 14 Tagen aus dem südlichen Afrika aufgefordert, sich PCR-testen zu lassen und die Gesundheitsbehörden zu informieren.

15.00 Uhr: Spahn: Arztpraxen nicht mit verfrühten Booster-Anfragen belasten

Der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn appelliert an Bürger, nicht bereits zwei oder drei Monate nach der Zweitimpfung eine sogenannte Booster-Impfung zu verlangen. Solche Anfragen seien ein zunehmendes Problem in ohnehin stark belasteten Arztpraxen. Diesen Trend bestätigt Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des Spitzenverbands Fachärzte Deutschlands. Auffrischimpfungen sollten sechs Monate nach der Zweitimpfung erfolgen. Einige Bundesländer bieten sie bereits nach fünf Monaten an.

15.45 Uhr: Großbritannien bestätigt zwei Omikron-Fälle

Großbritannien hat zwei Fälle einer Coronavirus-Infektion mit der neuen Variante Omikron bestätigt. Der Gesundheitsminister Sajid Javid teilte am Samstag mit, dass zwei Personen in der südostenglischen Stadt Chelmsford und in der zentralenglischen Grafschaft Nottinghamshire positiv darauf getestet worden seien. Zwischen den Fällen bestehe eine Verbindung. Sie gingen auf eine Reise aus dem Süden Afrikas zurück. Die Regierung habe "rasch" gehandelt, die Betroffenen seien in Isolation, die Kontaktnachverfolgung dauere an, so Gesundheitsminister Sajid Javid.

Die neue Variante, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO als "besorgniserregend" eingestuft wird, war am Donnerstag in Südafrika erstmals weltweit gemeldet worden. Die Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 könnte nach Ansicht von Wissenschaftlern wegen der ungewöhnlich vielen Mutationen noch ansteckender als die derzeit grassierende Delta-Variante sein und die Impfstoffe weniger wirksam machen.

14.55 Uhr: Söder fordert Reduzierung der Zuschauerzahlen im Fußball

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sieht weiterhin Handlungsbedarf bei der Reduzierung der Zuschauerzahlen im Fußball. "Die Zuschauerzahlen müssen auf jeden Fall deutlich reduziert werden, und es muss massiver Abstand sein", sagte der CSU-Politiker bei Sky. Klar sei, 2beim Fußball kann man immer argumentieren, dass Abstand im Stadion möglich ist, aber nebeneinander zu sitzen, ist kein gutes Signal. Die Zu- und die Abfahrt ist immer ein Problem", betonte Söder. Aufgrund der rasant steigenden Inzidenzzahlen in Deutschland gab es zuletzt verstärkt Druck von politischer Seite, um die Anzahl der Fans im Stadion zu reduzieren. Einige Politiker forderten sogar eine Unterbrechung der Saison in der 1. und 2. Bundesliga durch die Deutsche Fußball Liga (DFL). In Sachsen werden an diesem Wochenende bereits Geisterspiele ausgetragen.

13.19 Uhr: Omikron: Impfstoff-Experte geht nicht von Neustart der Pandemie aus

Der Entwickler des Astrazeneca-Impfstoffs gegen Corona, Andrew Pollard, geht nicht von einem dramatischen Neuanfang der Pandemie durch die neue Variante Omikron aus. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es in einer geimpften Bevölkerung einen Neustart der Pandemie wie im letzten Jahr geben wird", sagte der Immunologe von der Universität Oxford am Samstag in einem BBC-Interview. Man müsse einige Wochen warten, um sichere Ergebnisse zu haben, es gebe jedoch Anlass zur Hoffnung, dass die Impfstoffe gegen schwere Erkrankungen weiterhin wirken würden. Im vergangenen Jahr war in Großbritannien kurz vor Weihnachten die erste deutlich ansteckende Alpha-Variante aufgetaucht, die eine schwere Welle auslöste. Damals gingen die Corona-Impfungen gerade erst los.

13.32 Uhr: Bayern setzt Verlegungsflüge fort

Die Verlegung von Corona-Intensivpatienten aus besonders überlasteten Krankenhäusern in Bayern in andere Bundesländer wird fortgesetzt. "Zum Teil sind die Flüge bereits in der Luft", sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Samstagmittag. Bis zum Abend sollten zwei Patienten von München aus nach Hamburg und jeweils zwei nach Köln, Düsseldorf und Dortmund geflogen werden. Mit Krankenwagen sollten weitere drei Patienten von Schwaben aus ins Saarland und nach Rheinland-Pfalz gebracht werden, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Freitag. Bereits am Freitag hatte ein Airbus der Bundeswehr sechs Intensivpatienten aus Bayern ausgeflogen. Der Luftwaffen-Airbus solle erst am Sonntag wieder im Einsatz sein und sechs weitere Intensivpatienten nach Norddeutschland bringen. Die anderen Flüge erfolgten mit Ambulanz-Flugzeugen privater Anbieter.

13.18 Uhr: Sozialethiker: Ungeimpfte in Kliniken gleich behandeln

Ethikrats-Mitglied Andreas Lob-Hüdepohl hat bei der Behandlung von Corona-Patienten vor einer Unterscheidung zwischen Geimpften und Ungeimpften gewarnt. "Auch ein Mensch, der noch so frevelhaft gelebt hat, verwirkt nicht sein Grundrecht auf medizinische Versorgung", sagte der Sozialethiker und Mitglied des Deutschen Ethikrates am Samstag dem Bayerischen Rundfunk (BR): "Daran müssen wir festhalten." Bei Engpässen in den Kliniken dürften deshalb weder der Impfstatus noch die Erfolgsaussichten der Behandlung eine Rolle spielen.

13.09 Uhr: Leopoldina empfiehlt sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt angesichts des dynamischen Corona-Infektionsgeschehens sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen. "Unmittelbar wirksam ist es aus medizinischer und epidemiologischer Sicht, die Kontakte von Beginn der kommenden Woche an für wenige Wochen deutlich zu reduzieren", heißt es in einer am Samstag veröffentlichten Stellungnahme. "Aufgrund der nachlassenden Immunität müssten diese Maßnahmen vorübergehend auch für Geimpfte und Genesene gelten, die in dieser Zeit eine Auffrischungsimpfung erhalten müssen." Die Impfkampagne müsse massiv verstärkt und eine Impfpflicht stufenweise eingeführt werden. Insgesamt sollten bis Weihnachten neben Erst- und Zweitimpfungen rund 30 Millionen Drittimpfungen ermöglicht werden, so die Leopoldina.

12.08 Uhr: NRW: Staatskanzlei-Chef schließt Lockdown für Ungeimpfte nicht aus

Der Leiter der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei, Nathanael Liminski (CDU), schließt strengere Corona-Regel für Ungeimpfte nicht aus. Im Interview mit dem "Bonner General-Anzeiger" sagte er: "Leider müssen wir der Realität ins Auge schauen, dass wir die vierte Welle alleine nicht mehr mit Auffrischungsimpfungen und mehr Tests aufhalten können. Auch einen Lockdown für Ungeimpfte schloss der Staatskanzlei-Chef nicht aus. "Wir können nicht auf Dauer damit leben, dass die gesamte Gesellschaft massive Einschränkungen hinnehmen muss, weil einige Leute sich nicht impfen lassen wollen."

11.56 Uhr: Kapstadt-Passagiere haben Flughafen München wieder verlassen

Die Passagiere, die am Freitagabend mit einem Lufthansa-Flug aus dem südafrikanischen Kapstadt in München angekommen sind, haben nach Angaben eines Sprechers den Flughafen allesamt verlassen. Zum Teil seien sie vom Flughafen aus in Länder des Nicht-Schengen-Raumes weitergereist. Ein weiterer Teil der Insassen des Lufthansa-Airbus 350, dessen rund 300 Sitzplätze fast voll besetzt gewesen seien, sei in München und Umgebung zu Hause oder im Hotel und befinde sich in Quarantäne. Einige Passagiere seien auch innerhalb des Schengen-Raumes vom Flughafen aus weitergereist. Entscheidungen über Infektionsschutzmaßnahmen müssten dann am Zielort getroffen werden. so der Flughafen-Sprecher.

11.52 Uhr: Weltweit mehr als 260,21 Millionen Infektionen und über 5,44 Millionen Tote

Weltweit haben sich bislang mehr als 260,21 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 5,44 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde.

11.45 Uhr: Verdacht auf Omikron-Variante auch in Tschechien

Auch in Tschechien besteht der Verdacht, dass die Omikron-Variante des Coronavirus aufgetreten ist. Wie das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit mitteilt, ist eine Person betroffen, die sich in Namibia aufgehalten hat. Weitere Tests würden noch unternommen.

10.30 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat wieder leicht gesunken

Die Corona-Inzidenz in Bayern ist leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Samstagmorgen mit 634,5 an - am Tag zuvor lag der Wert bei 652,3. 13.422 neue Infektionen und 72 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona meldeten die bayerischen Gesundheitsämter laut RKI innerhalb von 24 Stunden (Stand: Samstag, 9.45 Uhr). Die höchste Inzidenz wies demnach der Landkreis Freyung-Grafenau mit 1.410,2 aus - gefolgt von den Kreisen Rosenheim und Rottal-Inn. Insgesamt lagen neun Landkreise und Städte über der 1.000er-Marke. Am Freitag waren es noch zwölf Regionen.

10.45 Uhr: Hessen: Verdacht auf Omikron-Variante bei Reiserückkehrer

Die neue Omikron-Variante des Coronavirus ist nach Angaben des hessischen Sozialministers Kai Klose "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" in Deutschland angekommen. Das teilte der Grünen-Politiker am Samstagmorgen auf Twitter mit. Bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika seien mehrere für Omikron typische Mutationen gefunden worden. "Es besteht also ein hochgradiger Verdacht, die Person wurde häuslich isoliert. Die vollständige Sequenzierung steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus", twitterte der in Hessen auch für Gesundheit zuständige Minister.

09.38 Uhr: Niederlande melden 61 positiv auf Corona getestete Flugpassagiere aus Südafrika

In den Niederlanden sind 61 Flugpassagiere aus Südafrika positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Tests seien bei der Ankunft am Flughafen Schiphol in Amsterdam vorgenommen worden, teilte die niederländische Gesundheitsbehörde GGD am Samstag mit. Die Passagiere kamen demnach mit zwei Flügen aus Südafrika an. Neben den 61 positiven Ergebnissen habe es 531 negative Coronatests gegeben. Am Donnerstag war in Südafrika die Entdeckung einer neuen Coronavirus-Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 bekannt gegeben worden. Nach Angaben südafrikanischer Wissenschaftler könnte die Variante wegen der ungewöhnlich vielen Mutationen noch ansteckender als die derzeit grassierende Delta-Variante sein und die Impfstoffe weniger wirksam machen. Die niederländischen Behörden erklärten, die in Amsterdam positiv Getesteten würden in einem Quarantänehotel nahe des Flughafens untergebracht. Es werde nun untersucht, ob sie sich mit der neuen Virusvariante angesteckt haben.

09.56 Uhr: Spahn - Über zehn Prozent der Bevölkerung haben Booster-Impfung

In Deutschland haben mehr als zehn Prozent der Bevölkerung eine Auffrischungsimpfung erhalten. Das entspreche 8,6 Millionen Dosen, teilt der amtierende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) per Twitter mit. Allein in den vergangenen fünf Tagen habe es 2,7 Millionen Booster-Impfungen gegeben. Zudem hätten sich rund 450.000 Menschen in dieser Woche doch noch zur ersten Impfung entschlossen. "Tendenz erfreulich steigend!"

09.31 Uhr: Tschechien: Über 20.300 Neuinfektionen bei 10,7 Millionen Einwohnern

In Tschechien verzeichnen die Gesundheitsbehörden 20.315 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ist der erste Rückgang im Wochenvergleich seit zwei Monaten. Vor einer Woche wurden in dem Land mit seinen 10,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern noch 22.957 Neuinfektionen registriert. Das Land weist eine der höchsten Infektionsraten weltweit auf. Seit Freitag sind auf Anweisung der Regierung Bars und Clubs geschlossen, Weihnachtsmärkte sind verboten. In den Krankenhäusern hat sich die Zahl der wegen Covid-19 behandelten Menschen verdoppelt. Viele Hospitäler haben bereits nicht zwingend notwendige Behandlungen abgesagt.

09.30 Uhr: Kretschmann schließt Lockdown für alle nicht mehr aus

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) schließt angesichts der aktuellen Corona-Lage einen weiteren Lockdown auch für Geimpfte und Genesene nicht aus. Man müsse zwar immer verhältnismäßig agieren, sagte Kretschmann der "Schwäbischen Zeitung". Dies berge aber "immer die Gefahr, dass wir zu langsam sind". Kretschmann ist für eine "rasche Ministerpräsidentenkonferenz" und "das volle Instrumentarium" aus dem Infektionsschutzgesetz: "Einen Lockdown für alle schließe ich nicht aus." Kretschmann verteidigte zudem seine gemeinsam mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) erhobene Forderung nach einer allgemeinen Impfpflicht. "Wir merken einfach, dass wir aus diesem Schlamassel anders nicht herauskommen."

09.26 Uhr: Virologin besorgt über Omikron-Variante - Rat zu Booster-Impfung

Die Münchner Virologin Ulrike Protzer ist besorgt über die im Süden Afrikas entdeckte neue Coronavirus-Variante. Die Variante B.1.1.529 könne dazu führen, dass sich das Virus schneller vermehre oder auch infektiöser werde, sagte Protzer am Samstag im Deutschlandfunk.

Auf die Frage, ob aktuelle Corona-Impfstoffe noch ausreichend gegen die neue Variante wirken, sagte die Virologin, möglich sei, dass Antikörper das Virus nicht mehr so effizient neutralisieren können. Frisch nach einer Impfung gebe es aber viele Antikörper - das reiche dann aus, um auch Varianteviren "wegzuneutralisieren". Wenn die Impfung eine Weile her sei, könnten Auffrischungsimpfungen das Immunsystem "hochpushen". "Und dann, davon gehen wir alle aus, sollte das wieder ausreichen", sagte Protzer.

09.23 Uhr: Union fordert rasche Benennung des neuen Bundesgesundheitsministers

Um inmitten der Corona-Krise eine bruchlose Übergabe der Amtsgeschäfte im Bundesgesundheitsministerium zu ermöglichen, fordern führende Unionspolitiker eine rasche Benennung des designierten Amtsnachfolgers von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "Wir brauchen dringend einen klaren, sachkompetenten Ansprechpartner in der zukünftigen Regierung", sagte der amtierende Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) der "Bild"-Zeitung vom Samstag. Braun koordiniert die Corona-Politik der amtierenden Bundesregierung von Union und SPD.

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) plädiert für eine rasche Klärung der Personalie. "Wir können keine zehn Tage warten bis ein neuer Gesundheitsminister sein Amt antritt", sagte er dem Blatt. Es brauche sofort ein Team aus altem und neuem Minister: "Die Ampel darf Corona nicht verschleppen, es droht ein nationales Corona-Drama. Wir brauchen Handlungsfähigkeit auf allen Ebenen." Offiziell sollen die SPD-Minister erst Anfang übernächster Woche nach dem SPD-Parteitag am 4. Dezember benannt werden.

09.22 Uhr: Mittelstandsverbund warnt vor neuem Lockdown

Im Mittelstand wächst angesichts steigender Corona-Infektionszahlen die Sorge vor einem neuen Lockdown. Der Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbunds, Ludwig Veltmann, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag: "Viele gerade kleinere und mittlere Unternehmen würden endgültig aus dem Wettbewerb katapultiert. Ebenso betroffen wären Hunderttausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter." Die Politik müsse zu ihrem Wort stehen und dürfe einen erneuten Lockdown nicht zulassen.

08.57 Uhr: Hongkongs Omikron-Infizierte weisen ungewöhnlich starke Viruslast auf

Die zwei bestätigten Omikron-Infizierten in Hongkong weisen offenbar eine sehr schnell ansteigende Viruslast auf. Die PCR-Tests der zwei Männer, die wenige Tage zuvor noch negativ ausfielen, enthielten einen Ct-Wert von 18 und 19. «Das ist wahnsinnig hoch, insbesondere wenn man bedenkt, dass die zwei bei den letzten PCR-Tests noch negativ waren», schreibt der Epidemiologe Eric Feigl-Ding, der lange Zeit an der Universität Harvard forschte. Es sehe so aus, als ob die Variante dem Impfschutz tatsächlich entgehen könnte, so Feigl-Ding weiter.

Laut Angaben der Hongkonger Regierung wurde die Omikron-Variante des Coronavirus von einem Reisenden aus Südafrika eingeschleppt, der sich seit seiner Ankunft am 11. November in einem Quarantäne-Hotel befand. Am 13. November wurde er dann positiv getestet. Es wird davon ausgegangen, dass der Mann trotz strenger Isolation einen 60-Jährigen im gegenüberliegenden Zimmer des Quarantäne-Hotels angesteckt hat. Dieser wurde am 18. November während seines vierten PCR-Tests positiv getestet. In beiden Fällen wurde bei einer späteren Genomsequenzierung deutlich, dass sie sich mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert hatten.

08.30 Uhr: Polizei meldet deutliche Zunahme von Impfpassfälschungen

Die Polizei verzeichnet einem Bericht der "Welt am Sonntag" zufolge einen deutlichen Anstieg beim Handel mit gefälschten Impfnachweisen. Allein in elf Landeskriminalämtern seien seit Jahresbeginn zusammen mehr als 2.500 Fälle bekanntgeworden, die meisten in den vergangenen Wochen. Hinzu kommen laut Bericht mehrere hundert Fälle aus Baden-Württemberg und Niedersachsen, die von Ermittlungsverfahren im dreistelligen Bereich sprechen, und dem Saarland, das von zweistelligen Fallzahlen berichtete. Nordrhein-Westfalen und Hessen hätten auf Anfrage keine Fallzahlen nennen können.

Fast alle Landeskriminalämter hätten mitgeteilt, dass in den vergangenen Wochen der Handel mit gefälschten Impfzertifikaten vor allem im Internet spürbar zugenommen habe – einhergehend mit den 2G-Regeln vielerorts, die Zugang zu öffentlichen Orten nur noch für Geimpfte und Genesene ermöglichen. Besonders viele Fälle habe Bayern gemeldet. Dort seien seit Jahresbeginn 1.286 Vorkommnisse bekanntgeworden – etwa die Hälfte davon allein im November.

07.58 Uhr: Über 54.000 Neuinfektionen und 625 weitere Tote in USA

In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 54.175 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt wurden damit seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 48,26 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um mindestens 625 auf 781.608. Die USA weisen weltweit die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf.

07.43 Uhr: WTO verschiebt Ministerkonferenz wegen Corona-Einreisehürden

Wegen neuer Corona-Reisebeschränkungen wird die Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) nächste Woche in Genf nicht stattfinden. Das wichtige Treffen werde auf unbestimmte Zeit verschoben, gab die WTO in der Nacht zum Samstag bekannt. Zuvor hatten die Schweiz und andere europäische Länder die Einreise aus dem südlichen Afrika erschwert, um den Import der neu entdeckten Virusvariante B.1.1.529 (Omicron) zu verhindern. Die Handelsminister hatten vorgehabt, ab Dienstag über mehrere drängende und umstrittene Themen zu verhandeln. Dazu gehören die Lockerung von Impfstoff-Patenten, die Beseitigung schädlicher Fischerei-Subventionen sowie Reformen in der WTO.

07.20 Uhr: Brinkhaus - Weihnachtsferien ein bis zwei Wochen früher beginnen

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus dringt in der "Welt am Sonntag" auf weitere rasche Maßnahmen, um die vierte Corona-Welle zu brechen. "Sollte sich die Lage noch verschlimmern, muss meines Erachtens auch darüber nachgedacht werden, die Weihnachtsferien überall ein bis zwei Wochen früher beginnen zu lassen, um die Kontakte zum Beispiel in den Schulen zu reduzieren." Notfalls müsse es auch einen Teil-Lockdown geben, sagt der CDU-Politiker. "Die Lage ist blitzgefährlich, die Lage ist akut. Wir müssen sofort handeln. Die Bundestagsfraktion der Union ist jedenfalls bereit, für zusätzliche Maßnahmen innerhalb von 24 Stunden zu einer Sondersitzung des Bundestages nach Berlin zu kommen."

05.45 Uhr: Außenhandelspräsident warnt vor Reisebeschränkungen wegen neuer Corona-Variante

Die deutsche Exportwirtschaft warnt vor Reisebeschränkungen für Geimpfte angesichts ausfallender Flüge wegen der neuen Corona-Variante Omikron. "Mit Sorge blicken wir auf die sich wieder verschärfende Corona-Situation. Eine Wiedereinführung der Reisebeschränkungen wäre für den Groß- und Außenhandel eine Katastrophe", sagt der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland einem Vorabbericht zufolge. Reisen zu Kunden und Lieferanten seien unerlässlich. Gerade in Zeiten, in denen es immer noch zu massiven Lieferengpässen komme, sei die Präsenz vor Ort entscheidend. "Die Empfehlung der Europäischen Kommission, keine neuen Reisebeschränkungen zu für Geimpfte, Genesene und kürzlich Getestet einzuführen, unterstützen wir zu 100 Prozent", so der BGA-Präsident.

05.00 Uhr: Lufthansa - Staat verdient eine Milliarde an unserer Rettung

Der deutsche Staat verdient Lufthansa-Chef Carsten Spohr zufolge rund eine Milliarde Euro an der Rettung der Fluggesellschaft in der Corona-Krise. Der Manager bezifferte im Gespräch mit der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" die Zinsen für die bereits zurückgezahlten Staatskredite auf 92 Millionen Euro. "Zusätzlich wird der Staat auch noch etwa eine Milliarde Euro an seiner Aktienbeteiligung verdienen", sagte er. "Für den Steuerzahler war die Rettung der Lufthansa, für die wir alle sehr dankbar sind, ein gutes Geschäft." Die Bundesregierung will das Aktienpaket von gut 14 Prozent bis Oktober 2023 verkaufen.

04.45 Uhr: CDC: Bisher keine Omikron-Fälle in den USA

In den Vereinigten Staaten sind bisher keine Fälle der in Südafrika entdeckten neuen Coronavirus-Variante festgestellt worden. Das teilt das US-Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) mit. "Wir erwarten, dass Omikron schnell identifiziert wird, wenn es in den USA auftaucht", so das CDC in einer Erklärung.

04.33 Uhr: Montgomery rechnet mit doppelter Corona-Inzidenz binnen zehn Tagen

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet mit einer Verdopplung der Corona-Inzidenz innerhalb der nächsten zehn Tage. "In der Nikolauswoche könnten wir Inzidenzen zwischen 700 und 800 haben", sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). Alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, die jetzt noch ergriffen würden - selbst Kontaktbeschränkungen oder Lockdowns - würden erst mit einer Verzögerung von zwei Wochen zu wirken beginnen.

"Wir können nichts mehr daran ändern, dass am Tag der Kanzlerwahl von Olaf Scholz die Zahlen dramatisch hoch sein werden", sagte Montgomery. Der Weltärztebund-Vorsitzende forderte eine strikte Reduzierung der Kontakte und bundesweit das Schließen der Weihnachtsmärkte, um die Infektionskurve wieder zu senken. "Es bringt nichts, die Weihnachtsmärkte in der einen Region zu verbieten, wenn die Leute dann in eine andere fahren, wo sie noch geöffnet sind", sagte Montgomery. Länder und Kommunen sollten zudem zu Silvester größere Feiern, Feuerwerk und private Böllerei verbieten. "Das verhindert nicht nur Ansteckungen, sondern entlastet auch die Notfallambulanzen."

04.15 Uhr: Australien verhängt 14-tägige Quarantäne für Reisende aus südlichem Afrika

Australien verhängt wegen des neuen Coronavirus eine 14-tägige Quarantäne für Bürger und deren Angehörige, wenn diese zuvor in einem von neun festgelegten Ländern im Süden Afrikas waren. Wie der australische Gesundheitsminister Greg Hunt mitteilt, dürfen alle Reisende, die nicht die australische Staatsbürgerschaft besitzen und sich in den vergangenen 14 Tagen in afrikanischen Ländern aufgehalten haben, in denen die Omikron-Variante entdeckt und verbreitet wurde, nicht nach Australien einreisen.

04.01 Uhr: Schweizer stimmen über Covid-Zertifikat ab

Die Schweizerinnen und Schweizer stimmen morgen (Sonntag) über das geänderte Covid-19-Gesetz ab, das die Grundlage für ein 3G-Zertifikat bildet. Die Regierung in Bern wirbt für ein Ja zu dem Gesetz, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und wirtschaftliche Schäden der Corona-Pandemie zu mindern. Das Zertifikat für Geimpfte, Genesene und Getestete ist Voraussetzung für den Zugang zu unter anderem öffentlichen Gebäuden, Restaurants und größeren Veranstaltungen.

Gegen die im März vom Parlament verabschiedete Gesetzesänderung formierte sich Widerstand, mehrere Gruppen erzwangen mit einer Unterschriftensammlung das Referendum. Die Gesetzesänderung führe zu einer Spaltung der Schweiz, zu einer massiven Überwachung und könne sogar den Weg in eine "Corona-Diktatur" ebnen, argumentieren die Gegner. Bei einem Nein zu der Gesetzesänderung könnte die Schweiz ab März 2022 keine Covid-Zertifikate für Geimpfte, Genese oder Getestete mehr ausstellen.

03.45 Uhr: RKI meldet 67.125 Neuinfektionen - Inzidenz steigt weiter auf 444,3

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 67.125 neue Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 3201 Fälle mehr als am Samstag vor einer Woche, als 63.924 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 444,3 von 438,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Die Zahl der in Deutschland im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorbenen Menschen ist mit 303 weiteren Todesfällen nun über die Schwelle von 100.000 gestiegen. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Corona-Todesfälle auf 100.779. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 5,71 Millionen Corona-Tests positiv aus.

01.45 Uhr: Weltärztebund-Chef fordert bundesweites Verbot für Weihnachtsmärkte

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, fordert eine strikte Reduzierung der Kontakte, um die Infektionskurve wieder zu senken. "Wir sollten deswegen die Weihnachtsmärkte bundesweit schließen. Es bringt nichts, die Weihnachtsmärkte in der einen Region zu verbieten, wenn die Leute dann in eine andere fahren, wo sie noch geöffnet sind", sagt Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Länder und Kommunen sollten zudem zu Silvester größere Feiern, Feuerwerk und private Böllerei flächendeckend verbieten. "Das verhindert nicht nur Ansteckungen, sondern entlastet auch die Notfallambulanzen", sagt der Chef des Weltärztebundes. Wenn man die Inzidenzen nicht in den Griff bekomme, müssten die Länder auch wieder flächendeckend Betriebe schließen oder Ausgangssperren verhängen können.

01.00 Uhr: Viele Corona-Fälle bei Fluggästen in Amsterdam

Die niederländischen Gesundheitsbehörden teilen mit, dass Dutzende von Menschen, die am Freitagabend mit zwei Flügen aus Südafrika in Amsterdam ankamen, wahrscheinlich mit dem Coronavirus infiziert sind. Nun werden alle Passagiere getestet, um herauszufinden, ob sie sich möglicherweise schon mit der kürzlich entdeckten Omikron-Variante angesteckt haben. "Von den positiven Testergebnissen untersuchen wir so schnell wie möglich, ob es sich um die neue Variante handelt", so die Gesundheitsbehörden. Rund 600 Fluggäste kamen mit zwei KLM-Flügen auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol an. Die Maschinen waren in Kapstadt und Johannesburg gestartet. Die niederländische Regierung hatte am Freitagmorgen bereits alle Flugreisen aus dem südlichen Afrika verboten. Reisende, die bereits auf dem Weg waren, wurden bei Ankunft getestet und danach in Quarantäne.

In den Niederlanden wird das öffentliche Leben gerade wegen der steigenden Corona-Zahlen weiter eingeschränkt. "Ab Sonntag sind die gesamten Niederlande zwischen 17.00 Uhr und 5.00 Uhr morgens praktisch geschlossen", sagte Ministerpräsident Mark Rutte bei einer Pressekonferenz am Freitagabend.

01.00 Uhr: Brasilien verbietet Einreise aus sechs afrikanischen Ländern

Wegen der neuen Coronavirus-Variante Omikron wird auch Brasilien die Einreise aus sechs afrikanischen Ländern verbieten. Wie die Regierung in einer Erklärung mitteilt, dürfen Reisende aus Südafrika, Swasiland, Lesotho, Namibia, Simbabwe und Botswana erstmal nicht mehr nach Brasilien einreisen.

00.10 Uhr: Kretschmer kritisiert 3G-Regel wegen Mangels an Schnelltests

Wegen des Mangels an Schnelltests hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Wirksamkeit der sogenannten 3G-Regel in Frage gestellt. "Es ist eine gravierende Fehleinschätzung, dass für die 3G-Regel am Arbeitsplatz und im Öffentlichen Nahverkehr das tägliche Testen für die Ungeimpften so einfach ist", sagte Kretschmer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) einem Vorabbericht zufolge. In Sachsen habe man deswegen schon früh große Teile des öffentlichen Lebens wieder heruntergefahren und auf die 2G-Regel gesetzt. "Wir kommen mit den Kapazitäten der Schnelltests schon an die Grenzen und die Preise steigen rapide", so der sächsische Ministerpräsident.

Freitag, 26. November 2021

20.25 Karnevalsverband "bestürzt" über Düsseldorfer Zug-Verschiebung

Der Bund Deutscher Karneval (BDK) hat die angekündigte Verschiebung des Rosenmontagszugs in Düsseldorf auf den 8. Mai 2022 heftig kritisiert. Man sei "bestürzt und beschämt" über die Entscheidung vom Comitee Düsseldorfer Carneval (CC), teilte BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess am Freitag in Bexbach im Saarland mit. Die Düsseldorfer Entscheidung stelle "einen eklatanten Verstoß" gegen die Satzung des BDK dar, nach der vor dem 11.11. eines Jahres und nach Aschermittwoch des Folgejahres keine karnevalistischen Veranstaltungen stattfinden sollen.

BDK-Vizepräsident Peter Krawietz machte zudem deutlich, dass die Wahl des 8. Mai unabhängig von allen anderen Überlegungen "denkbar unglücklich" ist. Dieses Datum bedeutete 1945 mit der Kapitulation Nazi-Deutschlands das Ende des Zweiten Weltkriegs. "Der 8. Mai kann für karnevalistische Ersatzhandlungen unpassender nicht sein."

Das Comitee Düsseldorfer Carneval hatte am Mittwochabend angekündigt, den Rosenmontagszug wegen der Corona-Pandemie im kommenden Jahr vom 28. Februar auf den 8. Mai zu verschieben. Dies biete die Chance, den Rosenmontagszug in gewohnter Weise mit Tausenden von Zuschauern am Straßenrand durchzuführen, hieß es zur Begründung.

20.22 Uhr: USA beschränken Einreise aus acht afrikanischen Ländern

Die USA beschränken ab Montag die Einreise aus Südafrika, Botswana, Simbabwe, Namibia, Lesotho, Eswatini, Mosambik und Malawi. Flüge werden aber nicht grundsätzlich verboten, wie ein ranghoher Regierungsvertreter erläutert. Auch seien US-Staatsangehörige und Personen mit Aufenthaltsgenehmigungen nicht betroffen. Die Maßnahmen werden aus Sorge wegen der neuen, zuerst in Südafrika entdeckten Virusvariante ergriffen.

20.20 Uhr: Paris kehrt zur Maskenpflicht im Freien zurück

Paris kehrt zur Maskenpflicht im Freien zurück. Bei Zusammenkünften in der Öffentlichkeit, auf Festivals, Großereignissen und Märkten sowie beim Schlangestehen müssen Masken getragen werden, wie die Polizei mitteilt.

19.05 Uhr: EU beschließt wegen neuer Corona-Variante Reiseverbot aus Südafrika

Die EU-Mitgliedstaaten haben sich nach Entdeckung einer neuen Variante des Coronavirus auf ein Verbot von Reisen aus Südafrika geeinigt. Das teilte die EU-Präsidentschaft am Freitag mit. Der Beschluss der 27 Mitgliedstaaten erfolgte wenige Stunden nach einer entsprechenden Empfehlung der EU-Kommission. Die hatte zur Vorsicht aufgerufen, bis geklärt sei, wie gefährlich die neue Variante sei.

19.30 Uhr: Niederlande ab Sonntag nachts im Lockdown

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte ordnet einen nächtlichen Lockdown an. Ab Sonntag müssen Bars, Restaurants und Geschäfte zwischen 17.00 Uhr und 5.00 Uhr schließen, sagt er auf einer Pressekonferenz in Den Haag. Als weitere Maßnahme wird zudem eine Maskenpflicht in weiterführenden Schulen beschlossen.

18.55 Uhr: Minister: EU-Reaktion auf Corona-Variante in Südafrika "unberechtigt"

Die Reaktion vieler europäischer Länder auf eine in Südafrika neu entdeckte Variante des Coronavirus ist nach Ansicht des südafrikanischen Gesundheitsministers "unberechtigt". Bisher sei es unklar, ob die Variante B.1.1.529 ansteckender sei als andere Varianten, sagte Joe Phaahla am Freitagabend während einer virtuellen Pressekonferenz.

Maßnahmen wie Einreiseverbote würden völlig gegen existierende Normen und Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verstoßen, sagte Phaahla. Man habe mit den Mitteilungen am Donnerstag lediglich Erkenntnisse südafrikanischer Wissenschaftler schnellstmöglich teilen wollen. Auch sei ungeklärt, ob Corona-Impfstoffe gegen die neu entdeckte Virusvariante weniger wirksam sein könnten.

19.00 Uhr: WHO stuft neue Corona-Variante als "besorgniserregend" ein

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die neue Corona-Variante B.1.1.529 als "besorgniserregend" eingestuft. Das teilte die UN-Behörde am Freitag nach Beratungen mit Experten mit. Diese Klassifizierung ist laut WHO-Definition ein Signal, dass eine Variante ansteckender ist oder zu schwereren Krankheitsverläufen führt. Außerdem besteht bei "besorgniserregenden Varianten" die Gefahr, dass herkömmliche Impfungen, Medikamente oder Corona-Maßnahmen weniger wirksam sind.

Diese nun Omikron genannte Variante weise eine große Anzahl Mutationen auf, von denen einige besorgniserregend seien, hieß es. Vorläufige Hinweise deuteten auf ein erhöhtes Risiko einer Reinfektion bei dieser Variante im Vergleich zu anderen besorgniserregenden Varianten, zu denen auch die derzeit vorherrschende Delta-Variante zählt.

18.46 Uhr: Corona-Mutante: Passagiere aus Südafrika-Flug müssen in Quarantäne

Wegen der neuen Corona-Variante B1.1.529 gilt Südafrika als Virusvariantengebiet. Für die Passagiere eines heute Abend am Münchner Flughafen erwarteten Fluges aus Kapstadt hat das bayerische Gesundheitsministerium deshalb kurzfristig eine strenge Regelung getroffen. Die Maschine wird in einem abgesperrten Bereich landen. Passagiere mit Ziel München unterliegen einer PCR-Testpflicht und müssen umgehend in eine 14-tägige Quarantäne – auch im Falle eines negativen Testergebnisses.

Dies gilt auch für Geimpfte und Genesene. Die Regierung von Oberbayern und das zuständige Landratsamt stellen dafür Unterbringungsmöglichkeiten für alle Reisenden ohne Wohnsitz oder Quarantänemöglichkeit in Bayern zur Verfügung. Personen, die sich in den letzten 10 Tagen in einem der ausgewiesenen Virusvariantengebiete aufgehalten haben, werden gebeten, sich umgehend PCR-testen zu lassen und ihre Kontakte zu reduzieren.

18.45 Uhr: Innenministerium - Neue Variante in Deutschland bislang nicht nachgewiesen

In Deutschland ist nach Angaben des Bundesinnenministeriums die neue Corona-Variante bislang nicht nachgewiesen worden. Es sei davon auszugehen, dass die Verbreitung der neuen Variante bereits deutlich größer sei als die bekannten Fälle in Südafrika, Botswana, Hongkong, Israel und Belgien. Unklar sei, ob die Wirkung von Impfstoffen geringer sei. Entsprechende Laboruntersuchungen hätten begonnen. "Das Mutationsprofil deutet jedoch darauf hin, dass eine herabgesetzte Impfstoffwirkung zumindest ernsthaft in Betracht gezogen werden muss." Unklar sei auch, ob die neue Variante krankmachender sei.

18.30 Uhr: Bericht: Geringere Impfstoffwirkung bei neuer Virusvariante möglich

Die Bundesregierung ist besorgt, dass die Corona-Impfstoffe gegen die in Südafrika neu entdeckte Virusvariante weniger wirksam sein könnten. In einem internen Lagebericht heißt es, es sei unklar, ob die Wirkung von Impfstoffen herabgesetzt sei. Das "Mutationsprofil deutet jedoch darauf hin, dass eine herabgesetzte Impfstoffwirkung zumindest ernsthaft in Betracht gezogen werden muss", heißt es in dem Bericht weiter. Das Mutationsprofil sowie der plötzliche Fallzahlanstieg werden als "auffällig" bezeichnet. Dies könne ein "Hinweis auf eine zumindest leichte und möglicherweise sogar leichtere Übertragbarkeit als bei Delta" sein.

18.10 Uhr: Luftwaffe mit Corona-Patienten aus Bayern in NRW gelandet

Sechs Corona-Intensivpatienten aus Bayern sind am frühen Freitagabend mit einer Maschine der Luftwaffe am Flughafen Münster/Osnbrück gelandet. Der Airbus A310 MedEvac setzte gegen 17.30 Uhr in Greven auf, wie ein dpa-Fotograf beobachtete. Die Schwerkranken wurden auf dem Luftweg aus Memmingen in Bayern nach Nordrhein-Westfalen gebracht und dort weiter auf verschiedene Kliniken verteilt.

Die Bundeswehr hilft damit erstmals dabei, Krankenhäuser in Regionen mit besonders vielen Corona-Patienten zu entlasten. Die Luftwaffe hält zwei Flugzeuge für den Hilfseinsatz bereit. Es handelt sich um den Airbus A310 MedEvac, eine "fliegende Intensivstation" mit sechs Behandlungsplätzen, sowie eine umgerüstete Spezialmaschine, das Überwachungsflugzeug A319OH. In dieses waren zwei Plätze zur Intensivbehandlung eingebaut worden.

17.58 Uhr: Mehr als zwei Millionen Auffrischungsimpfungen seit Montag

In Deutschland sind seit Montag mehr als zwei Millionen Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus verabreicht worden. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach kamen alleine gestern 619 000 sogenannte Booster-Impfungen hinzu. Insgesamt wurden an dem Tag 791 000 Impfdosen gegen Corona gespritzt. Zum Vergleich: Am Donnerstag vor einer Woche (18.11.) waren laut RKI 428 000 Dosen zur Auffrischung geimpft worden, in der Woche zuvor (11.11.) waren es noch 272 000.

56,8 Millionen Menschen und damit 68,3 Prozent der Gesamtbevölkerung sind mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. 59,0 Millionen Menschen wurden mindestens einmal geimpft. Das entspricht einer Quote von 71,0 Prozent. 8 Millionen Menschen haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden, heißt es auf der Impfübersicht des RKI.

Weiterhin gibt es beim Stand der Impfungen gegen das Coronavirus erhebliche regionale Unterschiede: Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 82,7 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Als erstes Bundesland sind dort nun 80 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Sachsen ist Schlusslicht, hat nun aber auch die 60-Prozent-Marke bei den Erstimpfungen überschritten.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

17.36 Uhr: Niedersachsen und Brandenburg melden überraschende Lieferengpässe für Impfstoffe

Niedersachsen und Brandenburg haben überraschende Lieferengpässe bei Corona-Impfstoffen gemeldet. Nach Angaben von Hausärzten und Impfteams seien die von ihnen bestellten und vom Bundesgesundheitsministerium zugesagte Impfstoffmengen für die kommende Woche "nicht in vollem Umfang lieferbar", teilte das Gesundheitsministerium in Hannover mit. Die Meldungen kämen aus allen Landesteilen und gingen nach Schilderungen der Zuständigen vor Ort über die jüngst verkündete Deckelung beim Biontech-Impfstoff hinaus.

Auch der Wirkstoff von Moderna sei "offenbar" von den Liefereinschränkungen betroffen, erklärte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) weiter. Sie forderte den geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und sein Ministerium auf, die Auslieferungen der fehlenden Impfdosen zu gewährleisten und zugleich "vollständige Transparenz über die Verfügbarkeit der Impfstoffe und die wöchentlichen Lieferkapazitäten des Bundes" herzustellen. Es drohe ein schwerer Schlag für die Impfkampagne.

Brandenburg berichtete am Freitag unter Berufung auf Impfstellen und Pharmagroßhändler, dass die für die laufende Woche anstehenden Lieferungen des Biontech-Präparates durch den Bund "erheblich" und "teilweise noch unter die ab der kommenden Woche für Ärztinnen und Ärzte sowie Impfzentren und mobile Impfteams geltenden Kontingentierungen" hinaus gekürzt worden seien. Konkrete Informationen über das Ausmaß habe es im Vorfeld nicht gegeben, erklärte das Landesgesundheitsministerium.

16.58 Uhr: EU-Gesundheitsbehörde kündigt Erklärung zu neuer Virusvariante an

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC will noch heute eine Einschätzung zur neu aufgetretenen Corona-Variante B.1.1.529 abgeben. Man beobachte die sich entwickelnde Situation genau und werde im Laufe des Tages ein sogenanntes Threat Assessment Brief zu der Variante herausgeben, schrieb die in Stockholm ansässige Behörde auf Twitter. Diese kurze Bewertung, die in ihrem Format demjenigen der umfassenderen Corona-Risikoeinschätzungen der Organisation ähnelt, werde gegen 19.00 Uhr veröffentlicht, teilte eine ECDC-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit. Zunächst war eine Veröffentlichung am Nachmittag geplant gewesen.

Die Variante B.1.1.529 des Coronavirus Sars-CoV-2 ist im südlichen Afrika aufgetreten, sie löste umgehend international Besorgnis aus. Ob sie ansteckender oder aggressiver als bisherige Varianten ist, wird sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO erst in einigen Wochen herausstellen.

16.20 Uhr: Umfrage: Knappe Mehrheit für härtere Corona-Maßnahmen

Eine knappe Mehrheit der Wahlberechtigten in Deutschland wünscht sich einer Umfrage zufolge strengere Corona-Maßnahmen. Laut dem neuen ZDF-"Politbarometer" finden 52 Prozent, dass die Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie härter ausfallen müssten. Dagegen halten 15 Prozent die aktuell geltenden Maßnahmen für übertrieben, wie aus der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen hervorgeht. 30 Prozent sagen, dass die Vorgaben so gerade richtig seien. Die Daten wurden in dieser Woche vom 23. bis 25. November erhoben.

Der Umfrage zufolge sind nur 31 Prozent der Auffassung, dass generell genug zum Schutz gegen das Coronavirus getan werde. 63 Prozent stimmten dem nicht zu, 6 Prozent antworteten mit "weiß nicht". Dass bei einer Vielzahl der Corona-Maßnahmen besonders starke Einschränkungen für Nicht-Geimpfte gelten, hält die große Mehrheit (76 Prozent) für richtig, 22 Prozent hingegen für falsch.

In der Debatte über eine Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht sprechen sich 69 Prozent dafür aus, dass sich jeder gegen das Virus impfen lassen muss. Dagegen sind den Angaben zufolge 29 Prozent. Im Juli sah das laut ZDF-"Politbarometer" noch anders aus: Damals waren nur 33 Prozent für eine allgemeine Impfpflicht, 64 Prozent waren dagegen.

Die Frage, ob ungeimpfte Corona-Patienten einen Teil ihres Krankenhausaufenthaltes selbst zahlen sollten, bejahte die Mehrheit der Befragten (54 Prozent) einer anderen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstituts Yougov am Freitag veröffentlichte. 37 Prozent lehnten dies demnach ab, 9 Prozent machten keine Angabe. Die Yougov-Umfrage fand am 25. November statt.

  • Zum Artikel "'Stehen vor großem Corona-Drama' – Söder fordert Impfpflicht"

15.35 Uhr: Borussia Dortmund startet Impfaktion im Stadion

Ab dem 2. Dezember können sich Menschen im Stadion von Borussia Dortmund gegen das Coronavirus impfen lassen. Wie der Fußball-Bundesligist am Freitag mitteilte, stehen dafür mehrere Tausend Dosen Impfstoff zur Verfügung. Der BVB führt die Aktion gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) durch. Das Impfzentrum befindet sich im Bereich der Westtribüne. Schon im Sommer 2020 hatten die Dortmunder das größte Bundesliga-Stadion als Impfzentrum genutzt.

16.15 Uhr: Von der Leyen fordert schnellen Reisestopp angesichts neuer Variante

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat die EU-Staaten angesichts der neuen Coronavirus-Variante zu raschem Handeln aufgerufen. "Es ist jetzt sehr wichtig, dass wir in Europa schnell, entschlossen und einig handeln", sagte die deutsche Politikerin am Freitag in Brüssel. Deshalb habe ihre Behörde den Mitgliedstaaten vorgeschlagen, die Notbremse für Reisen aus den Ländern im südlichen Afrika zu aktivieren.

"Sämtliche Flugreisen in und aus diesen Ländern sollten unterbleiben, bis wir ein klares Verständnis darüber haben, wie gravierend die Mutationen dieser neuen Variante sind." Deutschland und andere Staaten haben bereits angekündigt, den Flugverkehr aus Südafrika deutlich einzuschränken oder einzustellen. Von der Leyen betonte, dass Reisende, die aus der Region zurückkehren, strenge Quarantänemaßnahmen einhalten müssten.

"Wir nehmen die Nachrichten über die neue, mehrfach mutierte Covid-Variante sehr ernst", sagte von der Leyen. Sie appellierte auch an die Bürgerinnen und Bürger in der EU: "Bitte lassen Sie sich so schnell wie irgend möglich impfen, falls Sie dies nicht schon getan haben." Auffrischimpfungen böten einen noch besseren Schutz. Auch das Befolgen von Hygieneregeln, Reisebeschränkungen oder Maßnahmen an den Grenzen helfe dabei, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. "Das ist wichtig, denn so gewinnen wir wertvolle Zeit. Wertvolle Zeit für weitere Impfungen und Auffrischimpfungen."

14.32 Uhr: Belgien meldet ersten Fall neuer Corona-Variante in Europa

Belgien hat einen ersten Fall mit der neuen, zunächst im südlichen Afrika festgestellten Corona-Variante B.1.1.529 registriert. Das gab der belgische Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke bei einer Pressekonferenz bekannt. Der belgische Premierminister Alexander De Croo kündigte zudem Reisebeschränkungen für Einreisende aus Ländern im südlichen Afrika an. Es sei Vorsicht erforderlich, aber keine Panik, sagte Vandenbroucke.

Gleichzeitig führt Belgien wieder strengere Regeln für private Feiern, in der Gastwirtschaft und im Nachtleben ein. "Die Situation heute ist schlimmer als alle Szenarien, die uns die Experten vorgerechnet hatten", sagte De Croo. Bereits vor gut einer Woche hatte Belgien strengere Corona-Maßnahmen eingeführt, unter anderem eine teilweise Home-Office-Pflicht. Trotzdem schießen die Infektionszahlen in dem Land mit 11,5 Millionen Einwohnern immer weiter in die Höhe. Laut den jüngsten Daten der Gesundheitsbehörde Sciensano wurden über 25 000 neue Infektionen pro Tag gemeldet - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.

15.39 Uhr: Corona-Krise bremst HIV-Bekämpfung weltweit

Die Corona-Krise hat dramatische Auswirkungen auf die Eindämmung des HI-Virus. Das mahnten das UN-Programm UNAIDS, der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, die Deutsche Aidshilfe sowie 100% Life bei einer Pressekonferenz an. Aufgrund von Covid-19 seien personelle und finanzielle Ressourcen für HIV umgelenkt, Präventionsprogramme kompromittiert und Lieferketten – einschließlich für überlebenswichtige Medikamente – unterbrochen worden, hieß es.

Die Bekämpfung von HIV sei zwar schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie weltweit zu langsam fortgeschritten. Doch aufgrund von Covid-19 habe die HIV-Eindämmung einen weiteren Rückschlag erlitten, sagte die Geschäftsführerin der Deutschen Aidshilfe Silke Klumb vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember.

Mit HIV infizierte Menschen haben nach Angaben von UNAIDS ein doppelt so hohen Risiko als die Allgemeinbevölkerung, an einer Corona-Erkrankung zu sterben. Die meisten Menschen mit HIV hätten jedoch noch immer keinen Zugang zu Corona-Impfstoffen. Zwei Drittel aller Menschen mit HIV leben in Afrika südlich der Sahara – dort hatten bis Mitte des Jahres erst drei Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten. «Pandemien verstärken die Ungleichheit», sagte der Exekutivdirektor des Globalen Fonds, Peter Sands. "Wir befinden uns in einer Zeit beispielloser Herausforderungen."

Weltweit haben sich nach UN-Angaben rund 80 Millionen Menschen seit der Meldung der ersten Aids-Fälle 1981 mit dem HI-Virus infiziert, 36,3 Millionen infizierte Menschen sind gestorben. 

14.20 Uhr: AfD sagt Präsenzparteitag im Dezember in Wiesbaden ab

Die AfD hat aufgrund der Corona-Beschränkungen ihren für den 11. und 12. Dezember geplanten Bundesparteitag in Wiesbaden abgesagt. Das teilte ein Parteisprecher nach einer Telefonkonferenz des Vorstands auf Anfrage mit. Einen neuen Termin für den Parteitag, der nun im kommenden Jahr in Präsenz stattfinden soll, gibt es demnach noch nicht. Auf dem Parteitag wollte die AfD ihre Führung neu wählen.

Der Entscheidung vorausgegangen waren Beratungen mit den Vorständen der Landesverbände. Aus Fürsorgepflicht und Verantwortung den Mitgliedern, Delegierten vor allem aber auch den Mitarbeitern der AfD sowie allen Dienstleistern gegenüber sei ein Präsenzparteitag nicht durchführbar.

Bundessprecher Jörg Meuthen hat angekündigt, nicht erneut für den Vorsitz zu kandidieren. Der Ko-Vorsitzende Tino Chrupalla strebt dagegen eine erneute Kandidatur an. Beide dürften nun kommissarisch im Amt bleiben.

13.21 Uhr: Biontech prüft Effektivität seines Impfstoffs gegen neue Virus-Variante

Nach der Entdeckung einer neuen Coronavirus-Variante in Südafrika prüft das Pharmaunternehmen Biontech eine mögliche Anpassung seines mRNA-Impfstoffs. "Wir können die Besorgnis von Experten nachvollziehen und haben unverzüglich Untersuchungen zur Variante B.1.1.529 eingeleitet", erklärte ein Biontech-Sprecher heute. "Die Variante unterscheidet sich deutlich von bisher beobachteten Varianten, da sie zusätzliche Mutationen im Spike-Protein hat."In spätestens zwei Wochen seien weiterführende Daten aus den Labortests zu erwarten. "Diese Daten werden uns Aufschluss darüber geben, ob es sich bei B.1.1.529 um eine Escape-Variante handeln könnte, die eine Anpassung unseres Impfstoffs erforderlich macht, wenn sich diese Variante international ausbreitet."

Biontech hat für einen solchen Fall nach eigenen Angaben schon vor Monaten mit seinem US-Partner Pfizer Vorbereitungen getroffen. Der mRNA-Impfstoff soll dann innerhalb von sechs Wochen angepasst werden. Erste Chargen des angepassten Impfstoffs könnten nach Angaben des Unternehmens innerhalb von 100 Tagen ausgeliefert werden.

14.00 Uhr: UN-Tourismus-Organisation: Rasch über Reisebeschränkungen entscheiden

Die Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) dringt auf rasche und einheitliche Entscheidungen über Reisebeschränkungen wegen der neuen Virus-Variante. "Meine Empfehlung ist, Entscheidungen heute und nicht nach einer Woche zu treffen", sagt der Generalsekretär der UN-Organisation, Surab Pololikaschwili. Wenn die Variante sich weiter so ausbreite, wie es zu erwarten sei, werde es spät sein für Beschränkungen. Die Staaten müssten bei der Ausarbeitung von Reisebestimmungen den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) folgen.

13.11 Uhr: "Kleeblatt"-Patientenverlegungen aus drei Regierungsbezirken

Die Intensivpatienten, die heute und am Wochenende aus überlasteten bayerischen Krankenhäusern in andere Bundesländer gebracht werden sollen, kommen aus Schwaben, Oberbayern und Niederbayern. Die rund 30 Covid-19-Patienten kämen zu je einem Drittel aus diesen drei Regierungsbezirken, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums. Die genaue Zahl könne sich jederzeit ändern, die Verlegungen seien vom Zustand der Patienten abhängig.

Insgesamt sollen 50 bayerische Patienten verlegt werden, rund 30 davon bis Sonntag. Sechs von ihnen sollen am Freitagnachmittag mit einem Spezialflugzeug der Luftwaffe vom Flughafen Memmingen nach Münster-Osnabrück in Nordrhein-Westfalen gebracht werden. Laut einem Sprecher des Corona-Krisenstabes der Stadt Münster sollen sie in sechs verschiedene Krankenhäuser eingeliefert werden - drei in Münster selbst, drei im Umland.

Am Dienstag war das bundesweite "Kleeblatt-Konzept" zur strategischen Verlegung von Intensivpatienten in weniger belastete Bundesländer für den Freistaat und für den Osten Deutschlands aktiviert worden. Das Konzept soll verhindern, dass dringend behandlungsbedürftige Patienten wegen Überlastung der Intensivmedizin in einem Bundesland nur noch unzureichend oder gar nicht mehr versorgt werden können.

13.09 Uhr: Bundesverfassungsgericht veröffentlicht am Dienstag Beschlüsse zu Bundesnotbremse

Das Bundesverfassungsgericht will am Dienstag seine Entscheidungen zu insgesamt neun Verfassungsbeschwerden gegen die sogenannte Bundesnotbremse veröffentlichen. Das teilte das Gericht heute in Karlsruhe mit. Demnach geht es in sieben der Beschwerden um Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, in zwei weiteren um Schulschließungen.

Insgesamt waren bis August 301 Anträge und Verfassungsbeschwerden zum als Bundesnotbremse bezeichneten vierten Bevölkerungsschutzgesetz registriert. Zahlreiche davon wurden bereits abgewiesen oder nicht zur Entscheidung angenommen.

Auch mehrere Eilanträge gegen das Gesetz wies das Gericht bereits ab. Darunter war auch ein Eilbeschluss vom Mai zu fünf Beschwerden gegen Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, zu denen nun die Hauptentscheidung angekündigt ist.

  • Zum Artikel "Corona: Immer mehr Politiker schließen Lockdown nicht aus"

13.08 Uhr: Bremens Innensenator fordert bundesweiten Fußball-Lockdown

Vor dem Hintergrund der bundesweit ansteigenden Corona-Fallzahlen hat sich Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) im Vorfeld der kommenden Innenministerkonferenz mit einem dringenden Appell an seine Kolleginnen und Kollegen gewandt: "Es ist höchste Zeit, dass die Deutsche Fußball Liga den Spielbetrieb unterbricht. Wir setzen die Polizeibeamtinnen und -beamten einer unnötig großen Gefahr aus, wenn wir sie mitten in der vierten Welle quer durch die Republik schicken, nur um Fußballspiele gegen gewalttätige Fans abzusichern", so Mäurer. Dies sei angesichts der sich zuspitzenden Lage in manchen Teilen Deutschlands nicht mehr zu verantworten.

12.50 Uhr: Großbritannien - Variante wohl schon über Südafrika hinaus verbreitet

Die neue Virus-Variante B.1.1.529 hat sich nach Einschätzung des britischen Gesundheitsministers Sajid Javid sehr wahrscheinlich bereits über Südafrika und Botswana hinaus in andere Länder verbreitet. Sie sei in Hongkong bei einer Person nachgewiesen worden, die aus Südafrika eingereist sei, sagt er vor dem Parlament. Weitere Fälle seien in Südafrika und Botswana nachgewiesen worden. "Großbritannien war das erste Land, das die potenzielle Bedrohung dieser neuen Variante erkannt und internationale Partner gewarnt hat."

12.44 Uhr: Intensivmediziner - Bei Triage darf Impfstatus keine Rolle spielen

Angesichts der drohenden und bereits eingetretenen Überlastung von Krankenhäusern durch Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen haben die Intensiv- und Notfallmediziner ihre Leitlinien für die sogenannte Triage aktualisiert. Danach darf der Impfstatus eines Covid-19-Patienten keine Rolle spielen, wenn es zu wenige Intensivbetten gibt und die Ärzte auswählen müssen, welche Patienten behandelt werden. Das geht aus den aktuellen Empfehlungen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hervor, die am Freitag vorgestellt wurde. Sie stellen außerdem klar, dass Covid-19- Erkrankte und alle anderen Patientinnen und Patienten bei Auswahlentscheidungen gleichbehandelt werden müssen, auch die, die auf eine Operation warten und deren Zustand sich durch eine weitere Verschiebung lebensbedrohlich verschlechtern würde.

Der Vorstand des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Georg Marckmann, erklärte, Ärzte seien zur Hilfe verpflichtet unabhängig davon, wie sich ein Patient verhalten habe. "Wir sind Retter, keine Richter." Das gelte auch für Covid-19-Patienten, die sich nicht haben impfen lassen.

12.41 Uhr: Holetschek will Pflegepersonal besserstellen

Auf einer Pressekonferenz zur Corona-Lage in den südost-bayerischen Landkreisen hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek neue Anstrengungen gefordert, um Pflegepersonal zu gewinnen. Die Gehaltsbestandteile in der Pflege müssten sofort steuerfrei gestellt werden, das sei ein Gebot der Stunde. Auf die Frage, wie es sein könne, dass während der Pandemie die Kapazitäten der Krankenhäuser geringer wurden, antwortete der Minister, man habe in den letzten Jahren durchaus an verschiedenen Stellschrauben gedreht, um den Pflegenotstand zu bekämpfen, das sei aber möglicherweise zu wenig gewesen. "Wir haben es in der Politik nicht geschafft, wir alle zusammen, da nehme ich keinen aus, das so auf die Schiene zu bringen, dass wir mehr Personal generiert haben, mehr Bereitschaft erzeugt haben, in die Pflege reinzugehen," so Holetschek. Darüber hinaus sei es ein Problem der Gesamtgesellschaft, den Menschen im Pflegedienst die gebührende Anerkennung entgegen zu bringen.

12.40 Uhr: EU - Ab Januar keine Genehmigung für Impfstoff-Export mehr nötig

Die Ausfuhr von Covid-19-Impfstoffen aus der Europäischen Union muss im kommenden Jahr nicht mehr genehmigt werden. Die EU-Kommission kündigt an, der entsprechende Exportkontrollmechanismus werde ab Januar eingestellt und durch ein Überwachungssystem ersetzt. Hersteller von Impfstoffen müssten dann aber keine Genehmigung für eine Ausfuhr mehr einholen.

12.38 Uhr: Caritas - In Altenheimen stehen Ampel auf dunkelrot

Der Caritasverband in der Erzdiözese München und Freising schlägt Alarm angesichts der Situation in seinen 27 Altenheimen. Nach gut zwanzig Monaten Corona-Pandemie und fast kontinuierlichem Krisenmodus müssten bayerische Staatsregierung und Bundesregierung endlich eine "verlässliche Perspektive für die Wintermonate" liefern, heißt es in einer heute veröffentlichten Erklärung. Die Situation in den Heimen sei mehr als angespannt, sagte Caritas-Vorständin Gabriele Stark-Angermeier: "Unsere Ampel steht auf dunkelrot."

Die rasant steigenden Infektionszahlen in München und Oberbayern verursachten auch in den Häusern des katholischen Wohlfahrtsverbands wieder hohe Infektionsrisiken für die Bewohner und Mitarbeitenden, heißt es. Damit verbunden seien Isolation, Quarantäne, hohe Personalausfälle. Viele Quarantänemaßnahmen würden inzwischen durch Kontakte mit positiv getesteten Menschen im privaten Kontext verursacht und dünnten die Personaldecke weiter aus, ergänzte Doris Schneider. Die Geschäftsführerin der Altenheime krtisierte, dass die Einrichtungen nach wie vor mit ständig und äußerst kurzfristig wechselnden statt einheitlichen Anforderungen konfrontiert würden.

12.28 Uhr: WHO rät von Reisebeschränkungen wegen neuer Virusvariante ab

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor neuen Reisebeschränkungen wegen der in Südafrika nachgewiesenen neuen Coronavirusvariante gewarnt. Die WHO empfehle den Ländern, "weiterhin eine risikobasierte und wissenschaftliche Herangehensweise bei der Verhängung von Reisebeschränkungen anzuwenden", sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier am Freitag in Genf. "Vor der Verhängung von Reisebeschränkungen wird gewarnt", fügte er hinzu.

12.23 Uhr: Bremen erreicht Impfquote von 80 Prozent

Bremen hat als erstes Bundesland 80 Prozent seiner Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts lag das kleinste Bundesland damit vor dem Saarland (74,8 Prozent) und Hamburg (74,0 Prozent). Bundesweit betrug die Impfquote 68,3 Prozent, in Bayern liegt sie bei 66,6 Prozent.

Mit 11,8 Prozent Auffrischungsimpfungen rangierte Bremen auf dem zweiten Platz hinter Berlin (12,6).

12.16 Uhr: Sorgen um neue Virusmutation drücken Dax tief ins Minus

Sorgen um die neue Coronavirus-Mutation im südlichen Afrika haben den Dax vor dem Wochenende tief ins Minus gedrückt. Der deutsche Leitindex fiel bis zum Mittag um fast 3 Prozent auf 15.450 Punkte, bei zeitweise weniger als 15.300 Punkten war er zuvor auf den tiefsten Stand seit Mitte Oktober gerutscht. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor zuletzt 2,36 Prozent auf 34 185,61 Zähler.

Damit erweisen sich jüngsten Stabilisierungsversuche als kurzes Strohfeuer, die begonnene Kurskorrektur setzt sich fort. Seit Anfang Oktober hatte der Dax nahezu ungebrochen zugelegt und, angeschoben durch die jüngste Berichtssaison, im laufenden Börsenmonat immer neue Hochs markiert. Die zuletzt wieder verschärfte Corona-Lage und die Konjunktursorgen sorgten Ende vergangener Woche jedoch für eine jähe Zäsur.

12.00 Uhr: Etwa 1300 Verdachtsfälle zu Fälschungen rund um Impfpässe in Bayern

Bei Polizei und Staatsanwaltschaften in Bayern sind inzwischen fast 1300 Fälle bekannt, in denen der Verdacht auf Manipulation von Corona-Impfpässen besteht. Die Palette reiche von gefälschten Impfpässen über falsche Stempel und Aufkleber bis hin zu Manipulationen um digitalisierte Impf-Zertifikate, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl entwickele sich "sehr dynamisch".

Zuletzt waren immer wieder neue Fälle von Kriminalität rund um das Impfen bekanntgeworden. Die "Wirtschaftswoche" berichtete heute, bundesweit lägen 3100 Ermittlungsverfahren vor.

11.49 Uhr: Großer Zapfenstreich für Merkel unter Corona-Auflagen

Der Große Zapfenstreich der Bundeswehr für die scheidende Kanzlerin Angela Merkel am kommenden Donnerstag findet nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert unter strikten Corona-Auflagen statt. Es werde nur eine sehr begrenzte Zahl an Gästen geben und keinen Empfang, sagt er.

11.48 Uhr: Bundespräsident - Oberstes Ziel heißt Schulen offen halten

Trotz der dramatisch steigenden Corona-Zahlen hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gegen Schul- und Kitaschließungen ausgesprochen. «Es muss jetzt unser oberstes Ziel sein, Kitas und Schulen offen zu halten», sagte Steinmeier am Freitag in einer Video-Ansprache zum 10. Deutschen Schulleiterkongress in Düsseldorf. Kinder und Jugendliche, die sich nicht oder erst seit kurzem impfen lassen könnten, hätten zu Beginn der Pandemie einen hohen Preis zahlen müssen, um ältere Menschen zu schützen, sagte Steinmeier.

Schulschließungen hätten dazu geführt, dass gerade die Schülerinnen und Schüler, die es beim Lernen ohnehin etwas schwerer hätten, weiter zurückgefallen seien. "Und wir wissen inzwischen auch, dass viele junge Menschen bis heute unter körperlichen und seelischen Folgen von Isolation und Einsamkeit leiden", sagte der Bundespräsident. "Es ist jetzt an uns, die junge Generation vor weiteren Schäden zu schützen." Daher müsse dafür gesorgt werden, dass Kitas und Schulen offen blieben. "Und wie das geht, das wissen wir alle: Lassen Sie sich impfen und erneuern Sie Ihren Impfschutz." Steinmeier rief auch dazu auf, freiwillig Kontakte zu reduzieren.

11:35 Uhr: Corona-Folgen für Konjunktur schwer voraussehbar

Die Entwicklung der Corona-Pandemie ist aus Sicht von Italiens Notenbankchef Ignazio Visco erneut ein erheblicher Grund zur Sorge. Die Folgen für die Volkswirtschaften seien schwer voraussehbar, sagt das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Unsicherheit bleibe hoch. Der neue Anstieg der Infektionszahlen in Europa und in anderen Ländern habe die Nach-Covid-Perspektive zurückgedrängt.

11.15 Uhr: Franzosen buchen 1,2 Millionen Impftermine binnen 24 Stunden

Eine Verschärfung der Corona-Regeln hat in Frankreich zu einem gewaltigen Ansturm für Auffrischungsimpfungen geführt. Mehr als 1,2 Millionen Menschen vereinbarten alleine am Donnerstag einen Termin über die Webseite Doctolib, wie der in Frankreich viel genutzte Plattformbetreiber am Freitag mitteilte. Zu der Booster-Impfung sind in Frankreich alle Einwohner ab 18 Jahren aufgerufen, sobald ihre bisher letzte Impfung fünf Monate zurückliegt.

Ein Grund für den Ansturm dürfte sein, dass mit den verschärften Regeln der Corona-Pass von Menschen ungültig wird, die diese Auffrischung nicht innerhalb von sieben Monaten nach ihrer vollständigen Impfung verabreicht bekommen haben. Bei Menschen ab 65 Jahren, die bereits seit längerem zu einer Booster-Impfung aufgerufen sind, gilt die neue Regelung ab dem 15. Dezember, für Menschen ab 18 Jahren ab dem 15. Januar. Nur mit dem sogenannten Gesundheitspass, einem 3G-Nachweis von Impfung, Genesung oder Corona-Test, können die Menschen in Frankreich Restaurants und Veranstaltungen besuchen oder per Flugzeug oder Fernzug verreisen.

Auch in Frankreich verschlechtert sich die Corona-Lage seit mehreren Wochen wieder. Zuletzt lag die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der registrierten Neuinfektionen binnen einer Woche auf 100 000 Einwohner, bei rund 200.

11.04 Uhr: Tschechien verbietet Nicht-EU-Bürgern Einreise aus Südafrika

Tschechien verbietet Nicht-EU-Bürgern aufgrund der neuen auftretenden Corona-Variante B.1.1.529 die Einreise aus Südafrika, Namibia, Mosambik, Sambia und vier weiteren afrikanischen Staaten. Das gelte von Samstag an, teilte das Außenministerium in Prag am Freitag mit. Für Tschechen und andere EU-Bürger, die sich in den vergangenen 14 Tagen in einem dieser Staaten aufgehalten haben, sind demnach strenge Quarantänemaßnahmen geplant.

Experten befürchten, dass die neue Virusvariante wegen ungewöhnlich vieler Mutationen hoch ansteckend sein könnte. Der seit Freitag in Tschechien geltende Corona-Notstand gibt der Regierung mehr Vollmachten.

11.01 Uhr: Israel - Sind an der Schwelle zum Notstand

Israel steht laut Ministerpräsident Naftali Bennett vor einem staatlichen Notstand. "Unser wichtigster Leitfaden ist: schnell, stark und unmittelbar zu handeln", sagt Bennett vor einem Treffen mit Experten, bei der über eine Reaktion auf die neue Virus-Variante gesprochen werden sollte.

10.56 Uhr: Spahn - Weiterer Krisenstab ersetzt keine politische Entscheidung

Der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn relativiert die Bedeutung des von den Ampel-Parteien angekündigten neuen Corona-Krisenstabes. Es gebe bereits zahlreiche Gremien und Abstimmungen zwischen Bund und Ländern. Einer der Krisenstäbe tage kommende Woche zum 99. Mal, sagt Spahn. "Ich habe aktuell nicht den Eindruck, dass Entscheidungen mangels wissenschaftlicher Grundlage nicht getroffen werden", fügt er mit Hinweis auf das ebenfalls angekündigte neue Expertengremium im Kanzleramt hinzu. Es brauche jetzt "politische Verantwortungsübernahme" für Entscheidungen. "Wir haben alle Daten, um sachgerecht zu entscheiden", betont auch RKI-Präsident Lothar Wieler

10.52 Uhr: RKI-Präsident: Massive Kontaktreduzierung sofort nötig

RKI-Präsident Lothar Wieler hat die Politik eindringlich aufgefordert, gegen die immer drastischer um sich greifende Corona-Welle Maßnahmen zur sofortigen Kontaktreduzierung zu beschließen. "Wir brauchen eine massive Reduktion der Kontakte - jetzt sofort", sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) am Freitag in Berlin.

"Ich erwarte jetzt von den Entscheidern, dass sie alle Maßnahmen einleiten, um gemeinsam die Fallzahlen herunterzubringen", sagte Wieler. "Der kommende Winter hängt von unserem Verhalten ab und von der Entscheidung der Verantwortungsträger, kontaktreduzierende Maßnahmen zu erlassen."

Wieler sagte: "Wir stehen an einer Kreuzung, wir haben eine Wahl. Wir können den Weg wählen, der ins Chaos führt und zu einem schlechten Ende." Der Tanker fahre dann gegen die Kaimauer. "Oder den, der das Gesundheitssystem entlastet und vielleicht ein friedliches Weihnachtsfest ermöglicht und auch noch viel mehr Menschen am Weihnachtstisch sitzen lässt."

  • Zum Artikel "Spahn zu Corona-Lage: 'Es ist so ernst wie nie'"

10.45 Uhr: CDU-Parteitag im Januar findet nur digital statt

Die CDU wird ihren Parteitag am 21. und 22. Januar wegen der Corona-Lage nur digital stattfinden lassen. Das habe der Bundesvorstand beschlossen, teilt die Partei mit.

10.41 Uhr: Mehrheit der Deutschen unzufrieden mit Corona-Politik

Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Deutschen sind einer Umfrage zufolge der Auffassung, dass nicht genug für den Schutz gegen das Coronavirus getan wird. 31 Prozent halten das für ausreichend, wie eine Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbarometer ergibt. Danach plädieren 52 Prozent dafür, dass die aktuellen Maßnahmen verschärft werden müssten, während 15 Prozent sie bereits für übertrieben halten. 30 Prozent der Befragten werten die gegenwärtigen Maßnahmen als gerade richtig. Große Zustimmung (83 Prozent) erhalten die 3G-Regeln am Arbeitsplatz, wonach Beschäftigte, die weder geimpft noch genesen sind, täglich einen negativen Corona-Test vorlegen müssen. 16 Prozent lehnen diese Regel ab. Dass für Nicht-Geimpfte besonders starke Einschränkungen gelten, halten 76 Prozent der Befragten für richtig, 22 Prozent für falsch.

Die Mehrheit der Deutschen befürwortet mittlerweile eine allgemeine Impfpflicht. 69 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, dass sich alle gegen Covid-19 impfen lassen müssen. 29 Prozent lehnen eine Impfpflicht ab. Im Juli zeigte sich ein umgekehrtes Bild. Damals wollten nur 33 Prozent eine allgemeine Impfpflicht, 64 Prozent waren dagegen.

10.40 Uhr: Neue Corona-Variante noch nicht in Deutschland festgestellt

Die in Südafrika festgestellte neue Corona-Variante B.1.1.529 ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bisher noch nicht in Deutschland entdeckt worden. "Bis halb 10 ist mir nicht bekannt, dass in Europa oder in Deutschland diese Variante bislang gefunden wurde", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in der Bundespressekonferenz in Berlin. Zugleich betonte er: "Wir sind tatsächlich in sehr großer Sorge."

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte, Ziel müsse es sein, den Eintrag dieser Variante so weit wie möglich zu vermeiden. "Das ist das Letzte, was wir jetzt in unserer momentanen Lage noch brauchen können, dass in die Welle hinein noch eine zusätzliche Variante kommt." Spahn rief alle Menschen, die in den vergangenen Tagen aus Südafrika nach Deutschland gekommen sind, dazu auf, sich mit einem PCR-Test auf das Virus testen zu lassen.

10.37 Uhr: Weitere Länder mit Maßnahmen gegen Einreisen aus Südafrika

Angesichts der neuen Coronavirus-Variante kündigen die Niederlande den Stop von Flügen aus Südafrika an. Italien verbietet die Einreise von Menschen, die in den vergangenen 14 Tagen in Ländern im südlichen Afrika waren. Ähnliches kündigt Tschechien an. Die EU hatte bereits angekündigt, den Flugverkehr aus dem südlichen Afrika kappen zu wollen.

10.32 Uhr: Söder fordert Bundesnotbremse und Impfpflicht möglichst ab 1. Januar

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat den Bund in der Corona-Krise zum schnellen Handeln aufgefordert. "Wir brauchen eine wirksame nationale Eindämmungsstrategie", sagte Söder am Freitag in Rosenheim. Es brauche eine "einheitliche Bundesnotbremse" und ebenso eine raschere Ministerpräsidentenkonferenz. Nötig sei auch eine schnelle allgemeine Impfpflicht - am besten schon am 1. Januar. "Wir brauchen eine Impfpflicht und zwar so schnell wie möglich." Zudem müsse angesichts der neuen Mutation aus Südafrika gehandelt werden - so sei ein Einreiseverbot aus Südafrika notwendig.

Söder machte sich am Freitag gemeinsam mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU) in den Hotspot-Regionen in Südostbayern ein Bild von der Corona-Lage. Am Morgen trafen sie sich mit den Vertretern der Stadt Rosenheim sowie der umliegenden Landkreise.

10.19 Uhr: Spahn fordert schnellere Ministerpräsidentenkonferenz

Der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn fordert ein schnelles Treffen der Ministerpräsidenten. Es sei falsch, angesichts der schwierigen Lage zehn Tage zu warten, sagt der CDU-Politiker. Der Übergang von der bisherigen zur neuen Regierung dürfe nicht zu Verzögerungen bei der Corona-Bekämpfung führen. Nun müssten alle Verantwortlichen zusammenstehen.

10.15 Uhr: RKI-Präsident Wieler - "Wie viele Menschen müssen denn noch sterben?"

RKI-Präsident Lothar Wieler appelliert, jetzt alles zu tun, um die vierte Welle zu brechen. Er verweist darauf, dass bereits mehr als 100.000 Menschen in Deutschland seit Beginn der Pandemie ihr Leben verloren hätten. "Wie viele Menschen müssen denn noch sterben?" fragt Wieler. "Was muss denn noch geschehen", damit alle daran mitwirken, das Virus zu bekämpfen?"

10.07 Uhr: Spahn - "Es ist mittlerweile halb eins"

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) äußert sich besorgt. "Die Lage ist dramatisch ernst, so ernst wie noch zu keinem Zeitpunkt in dieser Pandemie", sagt Spahn in Berlin. Vor zwei Wochen habe er noch gesagt, es sei fünf nach zwölf, vor einer Woche sei es zehn nach zwölf gewesen. "Es ist mittlerweile halb eins, aber der Weckruf ist noch nicht überall angekommen", sagt Spahn.

10.02 Uhr: Lufthansa lässt Südafrika-Flüge vorerst im Programm

Die Lufthansa-Group lässt Flüge nach Südafrika trotz der bevorstehenden Verschärfung von Corona-Reisebeschränkungen im Programm. "Wir beobachten die Situation sehr aufmerksam", sagte ein Lufthansa Sprecher. Die Kernmarke Lufthansa fliegt derzeit 17 mal pro Woche nach Südafrika, die Schweizer Töchter Swiss und Edelweiss bieten zusammen neun Verbindungen an. Auch Frachtflüge von Lufthansa Cargo werden weiter betrieben. An der Börse brach der Kurs von Lufthansa-Aktien ein, da wegen des Auftretens neuer Virusvarianten scharfe Reisebeschränkungen drohen.

10.12 Uhr: 18 Millionen Impfdosen gehen in Versorgung

Nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn stehen mit den Auslieferungen diese und kommende Woche 18 Millionen Corona-Impfdosen für Impfungen zur Verfügung. Jede fünfte Person über 60 Jahre habe mittlerweile eine Auffrischungsimpfung, fast zehn Prozent der Gesamtbevölkerung, sagt er. Die Impfkampagne ziehe an. Dies sei in einer sehr schwierigen Corona-Lage ein positives Zeichen.

10.00 Uhr: WHO beruft Expertentreffen wegen neuer Corona-Variante ein

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beruft für den Mittag (MEZ) ein Expertentreffen wegen der neuen Corona-Variante aus Südafrika ein. Es müsse entschieden werden, ob die bislang B.1.1.529 genannte Variante als eine "interessante Variante" oder als "besorgniserregende Variante" eingestuft werden solle, sagt ein WHO-Sprecher. Auch solle der Zeitplan für die laufenden Studien überprüft werden. Fast 100 Sequenzen der Variante seien bekannt. Eine frühere Analyse zeige, dass sie eine große Anzahl von Mutationen aufweise. Dies müsse genauer untersucht werden.

09.39 Uhr: Wieder Höchstwert bei Corona-Neuinfektionen in Tschechien

In Tschechien hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages abermals einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Binnen 24 Stunden kamen 27.717 bestätigte Fälle hinzu, wie am Freitag aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Prag hervorging. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 1231 je 100.000 Einwohner. Mehr als 6000 Krankenhausbetten waren mit Corona-Patienten belegt.

Am Freitag trat in dem deutschen Nachbarland wegen der vierten Corona-Welle der nationale Notstand in Kraft. Cafés, Restaurants und Kneipen müssen nun bereits um 22.00 Uhr schließen. Dort gilt ohnehin die 2G-Regel - Besucher müssen also geimpft oder genesen sein. Die Weihnachtsmärkte wurden abgesagt, die Zahl der Teilnehmer bei Sportveranstaltungen auf 1000 Geimpfte und Genesene begrenzt.

09.34 Uhr: Corona-Hilfsflüge aus Bayern - NRW will planbare OPs verschieben

Die NRW-Landesregierung will zur Aufnahme von Corona-Patienten aus anderen Bundesländern planbare Operationen in den NRW-Krankenhäusern verschieben lassen. Eine entsprechende Verordnung wollte das Kabinett am Freitagmorgen in einer Sondersitzung verabschieden, wie die Staatskanzlei mitteilte. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll ein Spezialflugzeug der Luftwaffe am Freitag um 14.00 Uhr auf dem bayerischen Flughafen Memmingen landen und Schwerkranke nach Münster-Osnabrück in Nordrhein-Westfalen fliegen.

Im NRW-Landtag soll nach dpa-Informationen noch am Freitag über eine notwendige Änderung des Infektionsschutz- und Befugnisgesetzes abgestimmt werden, damit die Verordnung in Kraft treten kann. Bisher sieht das Gesetz keine Rechtsgrundlage für die Aufnahme von Patienten von außerhalb vor.

  • Zum Artikel "Augsburg und München kurz vor Verlegung von Corona-Patienten"

09.33 Uhr: Grüne Woche 2022 wegen Corona abgesagt

Die Grüne Woche 2022 fällt aus. Acht Wochen vor der geplanten Eröffnung sagten die Veranstalter die Agrar- und Ernährungsmesse am Freitag ab. Angesichts der Wucht der zweiten Corona-Welle werde es im Januar und Februar keine Großveranstaltungen geben, teilte die Messe Berlin am Freitag mit. Davon betroffen ist auch die Fruchthandelsmesse Fruit Logistica; die internationale Fachbesucher-Messe wird von Februar auf Anfang April verschoben.

09.28 Uhr: Mehr als 3000 Ermittlungsverfahren wegen gefälschter Impfpässe

In Deutschland laufen bereits mindestens 3100 Ermittlungsverfahren wegen gefälschter Impfpässe. Das ergab eine am Freitag veröffentlichte Umfrage der "Wirtschaftswoche" unter den 16 Landeskriminalämtern. Die Ämter gehen jedoch von einer beachtlichen Dunkelziffer aus.

Das Bundeskriminalamt beobachtet dem Bericht zufolge "auf diversen Messengerkanälen" eine erhöhte Nachfrage nach gefälschten Impfbüchern. Bürger mit manipulierten Pässen mussten strafrechtlich bislang wenig befürchten, wenn sie erwischt wurden. Strafbar machte sich nur, wer gefälschte Gesundheitsdokumente offiziell bei Behörden oder Versicherungen einsetzte, nicht aber in Apotheken oder der Gastronomie. Diese Lücke schloss der Gesetzgeber nun. Ab sofort können das Fälschen, Ausstellen und der Gebrauch unrichtiger Gesundheitsdokumente mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren geahndet werden, im Fall von gewerbs- oder bandenmäßiger Täuschung sind es bis zu fünf Jahre. Der Apothekerverband erwartet, dass dies "eine abschreckende Wirkung" haben dürfte.

08.58 Uhr: Deutschland wird Südafrika zu Virusvariantengebiet erklären

Deutschland wird Südafrika wegen der neu auftretenden Coronavirus-Variante B.1.1.529 zum Virusvariantengebiet erklären. Die Regelung trete heute Nacht in Kraft, Fluggesellschaften dürften dann nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern, teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitagmorgen mit.

09.01 Uhr: Südafrikanische Corona-Variante in Israel entdeckt

In Israel wurde nach offiziellen Angaben eine Person identifiziert, die sich mit einer zuerst in südafrikanischen Ländern entdeckten neuen Variante des Coronavirus infiziert hat. Zwei weitere Personen seien Verdachtsfälle, die noch auf ihre Testergebnisse warteten, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Sie befänden sich in Quarantäne. Eine Sprecherin der Behörde zur Corona-Bekämpfung bestätigte, dass es sich um die Variante B.1.1.529 handelt, die aus dem südlichen Afrika stammt.

Die infizierte Person sei aus Malawi nach Israel zurückgekehrt, hieß es weiter vom Ministerium. Die anderen beiden seien ebenfalls aus dem Ausland zurückgekehrt. Alle drei Personen seien geimpft worden. Ihr genauer Status werde derzeit überprüft. Es werde zudem nach weiteren Kontakten gesucht.

08.57 Uhr: Bundesregierung schränkt Flugverkehr aus Südafrika wegen Corona-Variante ein

Wegen der neu aufgetretenen Variante des Coronavirus schränkt die Bundesregierung den Flugverkehr mit Südafrika drastisch ein. Das Land gelte ab der Nacht zum Samstag als Virusvariantengebiet, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mit. "In der Folge dürfen Fluggesellschaften nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern." Zudem müssten alle Eingereisten für 14 Tage in Quarantäne - auch wenn sie vollständig geimpft sind.

08.50 Uhr: EU will Flugverkehr aus südlichem Afrika einstellen

Die Europäische Union will den Flugverkehr aus dem südlichen Afrika kappen angesichts der wachsenden Besorgnis über eine neue Corona-Variante. "Die Kommission wird in enger Abstimmung mit den Mitgliedstaaten vorschlagen, die Notbremse zu aktivieren, um den Flugverkehr aus dem südlichen Afrika aufgrund der besorgniserregenden Variante B.1.1.529 einzustellen", twittert EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

  • Zum Artikel: "Neue Virus-Variante breitet sich in Südafrika aus"

08.42 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident schließt weitere Beschränkungen nicht aus

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke will sich nicht auf mögliche weitere Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie festlegen. Eine solche Dynamik in der Virus-Ausbreitung wie derzeit habe es noch nicht gegeben, sagt der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. Deshalb könne er nichts ausschließen. Er sei aber kein Freund einer Impfpflicht und setze vielmehr darauf, dass angesichts der sich derzeit zuspitzenden Lage doch noch viele Menschen von einer Impf-Notwendigkeit überzeugen ließen.

  • Zum Artikel "Corona: Immer mehr Politiker schließen Lockdown nicht aus"

08.29 Uhr: Luftwaffe startet am Nachmittag mit Corona-Hilfsflügen

Die Luftwaffe wird sich von Freitagnachmittag an mit einem Spezialflugzeug an der Verlegung von Intensivpatienten in der Corona-Pandemie beteiligen. Ein Airbus A310 MedEvac soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur um 14.00 Uhr auf dem bayerischen Flughafen Memmingen landen und Schwerkranke nach Münster-Osnabrück in Nordrhein-Westfalen fliegen.

  • Zum Artikel "Intensivbetten knapp: Flug mit Corona-Patienten ab Memmingen"

08.24 Uhr: Großbritannien - Wirkung der Impfung gegen neue Virusvariante muss geklärt werden

Der britische Verkehrsminister Grant Shapps sagt, die in Südafrika entdeckte neue Coronavirus-Variante werde von Wissenschaftlern als die bislang bemerkenswerteste entdeckte Variante betrachtet. Es müsse festgestellt werden, ob sie Impfstoffe unwirksam mache oder nicht. Die Variante mit dem Namen B.1.1.529 habe ein Spike-Protein, das sich dramatisch von dem der ursprünglichen Variante unterscheide, gegen die Impfstoffe entwickelt seien. Shapps ergänzt, die Lehre aus Covid sei, dass rasches Handeln dringend nötig sei.

08.22 Uhr: Insider - Bundesregierung erklärt Südafrika zum Virusvariantengebiet

Deutschland wird Reuters-Informationen zufolge Südafrika und eventuell weitere Nachbarländer am Freitag zum Virusvariantengebiet erklären. Die Regelung soll nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus dem Gesundheitsministerium in der Nacht in Kraft treten. Grund ist eine in Südafrika aufgetretene neue Corona-Virus-Variante. Fluggesellschaften dürfen dann nur noch Deutsche nach Deutschland zurückbefördern. Auch Geimpfte müssen dann nach ihrer Einreise 14 Tage in Quarantäne.

"Wir waren, sind und bleiben bei der Einreise vorsichtig", betonte Gesundheitsminister Jens Spahn. "Diese neu entdeckte Variante besorgt uns. Daher handeln wir hier pro-aktiv und frühzeitig. Das letzte, was uns jetzt noch fehlt, ist eine eingeschleppte neue Variante, die noch mehr Probleme macht."

08.04 Uhr: Baerbock - Womöglich bedarf es zusätzlicher "pauschaler" Maßnahmen

Grünen-Co-Chefin Annalena Baerbock hält laut "Spiegel" weder einen weiteren Lockdown noch die Einführung der allgemeinen Impfpflicht für ausgeschlossen. "Ich schließe nicht aus, dass es weiterer Schritte bedarf, womöglich pauschaler", sagt Baerbock dem Nachrichtenmagazin zufolge auf die Frage, ob sie einen weiteren Lockdown ausschließe. "Deswegen ist es so wichtig, die nächsten Tage zu nutzen, um sich ein ehrliches Bild zu machen." Auch eine allgemeine Impfpflicht schlössen die Grünen nicht aus, sagt Baerbock weiter. "Aber akut hilft sie nicht, die vierte Welle zu verlangsamen."

07.35 Uhr: Neue Corona-Variante schickt Ölpreis auf Talfahrt

Aus Furcht vor einer nachlassenden Nachfrage ziehen sich Anleger aus dem Rohölmarkt zurück. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 2,5 Prozent auf 80,14 Dollar je Barrel. Die in Südafrika entdeckte neue Coronavirus-Variante schüre Spekulationen auf neuen Pandemie-Beschränkungen, sagt Analyst Kelvin Wong vom Brokerhaus CMC Markets. Parallel dazu prognostiziert ein Beratergremium der Opec wegen der Freigabe strategischer Reserven durch die USA und andere Staaten für die kommenden Monate ein Überangebot.

07.51 Uhr: Kanzleramtschef Braun rechnet mit Flugunterbrechungen nach Südafrika

Der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) fordert eine rasche Reaktion auf die in Südafrika entdeckte neue Coronavirus-Variante. "Ich rechne damit, dass wir die Flugkontakte ins südliche Afrika unterbrechen müssen", sagt er in der ARD. Die neue Virusvariante mache ihm große Sorgen. "Die Wissenschaftler sind alle hoch alarmiert."

07.33 Uhr: Esken schließt Lockdown im Winter nicht aus

SPD-Co-Chefin Saskia Esken plädiert nicht für einen Lockdown im Winter, schließt ihn aber auch nicht aus. Jetzt müssten die 2G- und 2Gplus-Regeln angewandt und vor allem kontrolliert werden, sagt sie in der ARD. "Wir sind der Auffassung, dass geimpfte Menschen, die jetzt in den letzten Monaten alles richtig gemacht haben, die sich haben impfen lassen und sich um einen Booster-Termin bemühen, dass wir die nicht in einen Lockdown schicken können, um eben vor allem Ungeimpfte zu schützen." Auf die Frage, ob sie sagen könne, dass es keinen kurzen harten Winter-Lockdown geben könne, sagt Esken: "Ich würde heute, Stand heute und auch schon gestern und vorgestern nichts ausschließen, was wir in die Hand nehmen müssen, welche Instrumente wir in die Hand nehmen müssen, um diese Welle zu brechen."

07.21 Uhr: Indien intensiviert Touristen-Testungen wegen neuer Virusvariante

Auch Indien reagiert auf die in Südafrika entdeckte neue Coronavirus-Variante: Internationale Reisende aus Südafrika und anderen Ländern sollen konsequent getestet und geprüft werden, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Hintergrund seien Berichte über die neue Virusvariante mit dem Namen B.1.1.529, der eine hohe Zahl von Mutationen zugeschrieben werde.

07.08 Uhr: Japan verschärft Kontrolle von Einreisenden aus Südafrika

In Japan hat die Regierung eine Verschärfung der Grenzkontrollen für Einreisende aus Südafrika und fünf andere afrikanische Länder beschlossen, wie die Nachrichtenagentur Jiji meldet. Hintergrund sei die in Südafrika entdeckte neue Coronavirus-Variante.

06.51 Uhr: Wissing - Bundesländer müssen nun Kontaktbeschränkungen beschließen

FDP-Generalsekretär Volker Wissing ruft die Bundesländer zu raschem Handeln auf. Sie müssten die wichtigsten Kontaktbeschränkungen so schnell wie möglich umsetzen, sagt er im Deutschlandfunk. Mit dem neuen Infektionsschutzgesetz könnten viel schärfere Maßnahmen zur Anwendung kommen, betont Wissing. Diese Möglichkeiten müssten nun ausgeschöpft werden. Die Länder dürften nicht nur nach Berlin schauen "wie in einer Schockstarre". Wissing fordert zugleich, die noch amtierende Bundesregierung müsse nun entscheiden, wie auf die in Südafrika entdeckte neue Coronavirus-Variante zu reagieren sei. Dazu gehörten auch Maßnahmen im Flugverkehr.

05.45 Uhr: Fast 260 Millionen Corona-Infektion weltweit

Die Zahl der Corona-Infektionen weltweit liegt derzeit bei 259,61 Millionen Fällen, mehr als 5,4 Millionen Menschen sind im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorbenen. Das geht aus einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten hervor. Seit dem Auftreten der ersten Fälle in China im Dezember 2019 wurden Infektionen in mehr als 210 Ländern und Territorien gemeldet.

05.36 Uhr: RKI: Mehr als 76.400 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 438,2

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 76.414 neue Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 23.444 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche, als 52.970 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 438,2 von 419,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Die Zahl der in Deutschland im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorbenen Menschen ist mit 357 weiteren Todesfällen binnen eines Tages auf 100.476 gestiegen. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 5,65 Millionen Corona-Tests positiv aus.

03.45 Uhr: Apothekerverband - Hausärzte erhalten weniger Pfizer/Biontech-Dosen als bestellt

Hausärzte werden in der nächsten Woche vermutlich nur die Hälfte der von ihnen bestellten Impfstoffe von Pfizer und Biontech erhalten. "Es sieht so aus, dass die Ärzte nur knapp 50 Prozent der vorbestellten Biontech-Impfstoffe in der nächsten Woche bekommen, teilweise sogar weniger als die ursprünglich garantierten 30 Impfdosen", sagt Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" einem Vorabbericht zufolge. Das liege vermutlich daran, dass bei Arztpraxen zugunsten der Impfzentren und öffentlichen Impfteams gespart werde. Sofern die Hausärzte Moderna-Impfstoff bestellt hätten, würden sie diesen aber in vollem Umfang bekommen: "3,9 Millionen bestellte Moderna-Dosen werden ungekürzt ausgeliefert werden können", so Preis.

03.09 Uhr: DKG-Chef - "Können fast jeden dritten Patienten im Regelsystem nicht versorgen"

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, hat auf konkrete Auswirkungen auf Patienten und Krankenhäuser wegen der mangelnden Impfbereitschaft von Millionen von ungeimpften Bürgern aufmerksam gemacht. "Die Folgen für die Patientinnen und Patienten jenseits der Pandemie sind ebenso dramatisch wie tragisch. 75 Prozent aller Krankenhausstandorte mit Intensivstationen melden heute einen nur noch eingeschränkten Betrieb. Konkret heißt das, dass wir wie im Januar 2021 erneut fast jeden dritten Patienten im Regelsystem nicht versorgen können", schrieb Gaß am Freitag in einem Autorenbeitrag für die Düsseldorfer "Rheinische Post" einem Vorabbericht zufolge.

Man werde rund 20 Prozent weniger Darmkrebs-Operationen durchführen können und etwa 7 Prozent weniger Operationen bei Frauen mit Brustkrebs. Die Situation, auf eine Warteliste gesetzt zu werden, sei für jeden einzelnen Krebspatienten psychisch und körperlich schwer zu ertragen, so Gaß. "Jeder vierte Patient, der für eine orthopädische Operation vorgesehen war, muss erneut viele Monate auf die schmerzlindernde Behandlung warten", erklärte der DKG-Vorstandsvorsitzende. Er warnte auch vor fatalen Auswirkungen der hohen Klinikauslastung für Notfallpatienten: "Es werden mehr Menschen in dieser Notfallsituation sterben, als dies normalerweise der Fall ist, und es werden mehr Menschen lebenslang schwere Folgeschäden zum Beispiel bei einem Schlaganfall davontragen, als dies bei einer schnellen Therapie sein müsste."

02.09 Uhr: Ökonom: Impfverweigerer an Behandlungskosten beteiligen

Angesichts der Impfverweigerung in Teilen der Bevölkerung plädiert der Düsseldorfer Ökonomie-Professor Justus Haucap dafür, freiwillig Ungeimpfte mit finanziellem Druck zum Umdenken zu bewegen. Es sei ökonomisch betrachtet sinnvoll, Impfverweigerer an ihren Covid-Behandlungskosten zu beteiligen, schreibt der Professor für Wettbewerbsökonomie an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität in einem Beitrag für die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post". "Wenn die Entscheidung für oder gegen die Impfung Privatsache bleiben soll, dann sollten auch die finanziellen Konsequenzen Privatsache sein", erklärte Haucap. Dieses Prinzip sei schließlich auch aus anderen Lebensbereichen bekannt. Denkbar sei auch, für freiwillig Ungeimpfte wegen des viel höheren Infektionsrisikos sofort einen Zuschlag zum Krankenversicherungsbeitrag zu erheben. Leider wirke der Griff in die Geldbörse oft besser als alle Appelle.

01.48 Uhr: WHO: Eine halbe Million Menschen in Europa durch Corona-Impfung gerettet

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass die Corona-Impfungen allein in Europa mindestens einer halben Million Menschen das Leben gerettet haben. Das in Kopenhagen ansässige Europa-Büro der WHO veröffentlichte am Donnerstag einen Bericht, wonach allein in der Altersgruppe über 60 in rund 30 europäischen Ländern seit Beginn der Impfkampagne insgesamt 470.000 Menschenleben gerettet wurden. Die Altersgruppe unter 60 wird in der Schätzung nicht berücksichtigt. Die von der WHO veröffentlichte Erhebung greift auf die Daten von mehr als der Hälfte der 53 Länder der Europa-Region zurück. Basierend auf diesen Zahlen geht die WHO davon aus, dass in England fast 160.000 Menschenleben gerettet wurden, in Frankreich rund 39.000. Für 20 Länder der Region lagen für die Erhebung keine Daten vor, darunter Deutschland, die Niederlande, Russland und die Türkei.

01.45 Uhr: Tschechischer Präsident Zeman hat Corona

Die Vereidigung der neuen Regierung in Tschechien dürfte sich weiter verzögern. Eigentlich hätte Präsident Milos Zeman am Freitag Petr Fiala als neuen Regierungschef vereidigen sollen. Doch am Donnerstag wurde er nach einem positiven Corona-Test ins Krankenhaus eingeliefert - das er erst Stunden zuvor nach einer mehrwöchigen Behandlung wegen einer anderen Erkrankung verlassen hatte. Zemans Büro teilte am Abend mit, der 77-Jährige müsse seine öffentlichen Termine verschieben. Die Vereidigung Fialas hatte sich schon wegen der vorherigen stationären Behandlung Zemans verzögert. Wann sie stattfinden würde, blieb zunächst unklar.

01.30 Uhr: Ärzteverband appelliert an Solidarität aller Bürger

Der Ärzteverband Marburger Bund hat angesichts der kritischen Lage in vielen Kliniken alle Bürger eindringlich dazu aufgerufen, eine weitere Corona-Ausbreitung abzuwenden. Es gelte, dieser verhängnisvollen Entwicklung Einhalt zu gebieten – durch «praktizierte Solidarität mit den Mitmenschen» und mit denen, die in den Krankenhäusern Patienten versorgten und zunehmend an das Ende ihrer Kräfte gelangten, heißt es in einem Appell des Verbands. Auf Intensivstationen in Regionen mit den höchsten Inzidenzen sinke die Zahl freier Betten durch stetige Zunahme von Covid-19-Patienten. Schon jetzt drohten Patienten Schaden zu erleiden, die ebenfalls schwer erkrankt oder verletzt seien und eine Intensivbehandlung benötigten. "Wir alle dürfen dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen. Gemeinsam können wir die vierte Welle brechen", erklärte der Marburger Bund.

01.30 Uhr: Weltärztebund - "Bereiten uns auf eine Triage vor"

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt angesichts der stark steigenden Corona-Infektionen vor einer dramatischen Situation in deutschen Kliniken. "Wir alle bereiten uns auf eine Triage vor", sagt Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe einbem Vorabbericht zufolge. Wenn eine Triage-Entscheidung nicht vermieden werden könne, dann werde jeder Patient unabhängig von seiner Herkunft, seiner Religion oder auch der Frage, ob er geimpft sei oder nicht, betrachtet. Sie tritt dann ein, wenn Ärzte im Notfall entscheiden müssten, welcher Patient den Vorzug bekomme, wenn die Intensivkapaziäten nicht mehr für alle reichten. "Es zählt dann vor allem die klinische Erfolgsaussicht", erklärt Montgomery. Um die Kliniken zu entlasten, sollten Patienten auch in andere europäische Länder mit besseren Kapazitäten verlegt werden.

Donnerstag, 25. November 2021

22.41 Uhr: Neue Virus-Variante in Südafrika breitet sich rasch aus

In Südafrika ist eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Experten beobachteten die Variante vor allem deshalb mit Sorge, weil sie viele Mutationen aufweise und sich sehr rasch unter jungen Menschen in der Provinz Gauteng ausbreite, sagte Gesundheitsminister Joe Phaahla am Donnerstag.

Der deutliche Anstieg der Neuinfektionen in den vergangenen Tagen sei vermutlich auf diese Variante zurückzuführen. Es müsse aber noch geklärt werden, wie groß der Anteil dieser neuen Variante unter allen Neuinfizierten genau sei, sagte Phaahla in einer Online-Pressekonferenz. Ihm zufolge wurde sie von Reisenden aus Südafrika auch nach Botsuana und Hongkong weitergetragen.

Das Coronavirus Sars-CoV-2 entwickelt sich immer weiter. Viele der neuen Varianten - auch solche mit besorgniserregenden Mutationen - breiten sich aber nicht weiter aus. Inwieweit eine neue Variante wirklich für eine breite Öffentlichkeit gefährlich wird, erweist sich oft erst mit der Zeit.

Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO wollen am Freitag zusammenkommen, um über die neue Variante zu beraten. Die zuerst in Indien festgestellte Delta-Variante ist die bisher ansteckendste. Sie ist mittlerweile für mehr als 99 Prozent aller Ansteckungen weltweit verantwortlich, wie aus der Datenbank von Our World in Data hervorgeht.

In Südafrika mit sind von rund 60 Millionen Einwohnern, 41 Prozent der Erwachsenen geimpft.

22.14 Uhr: Corona-Variante: Israel beschränkt Afrikareisen

Aus Sorge vor einer neuen Variante des Coronavirus hat Israel sofortige Reisebeschränkungen für mehrere afrikanische Länder verhängt. Südafrika, Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia und Eswatini seien nach einer Sonderberatung als "rote Länder" eingestuft worden, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett mit.

Ausländer dürften aus diesen Ländern nicht mehr nach Israel einreisen, heißt es in der Mitteilung. Israelis, die aus diesen Ländern zurückkehrten, müssten für bis zu 14 Tage in Quarantäne in ein Corona-Hotel. Nach einer Woche könnten sie sich jedoch mit zwei negativen PCR-Tests freitesten.

Grund der Entscheidung in Israel ist eine neue Variante von Sars-CoV-2 aus dem südlichen Afrika mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1529. Regierungschef Bennett habe mit Gesundheitsminister Nitzan Horowitz sowie anderen Vertretern des Gesundheits- und des Verteidigungsministeriums über einen sofortigen Stopp aller Flüge aus den und in die betroffenen Länder beraten, hieß es. Man werde die neue Variante weiter genau beobachten, um eine Ausbreitung in Israel zu verhindern.

Als erstes Land weltweit hatte Israel Ende Juli eine Booster-Kampagne mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer begonnen. Diese Woche begann zudem die Impfung von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren. Von 9,4 Millionen israelischen Bürgern sind rund 43 Prozent inzwischen dreifach geimpft. Fast zwei Drittel bekamen zumindest zwei Spritzen.

21.19 Uhr: Frankreich kündigt verstärkte Grenzkontrollen an

Frankreich kündigt verstärkte Grenzkontrollen an, um das Corona-Virus einzudämmen. "Wir werden sie mit mehreren Maßnahmen verstärken", sagte Gesundheitsminister Olivier Veran dem Sender TF1. Details dazu würden in den nächsten 24 bis 48 Stunden festgelegt. Die Regierung hatte zuvor verschärfte Maßnahmen auf den Weg gebracht, um einer fünften Infektionswelle entgegenzuwirken.

21.15 Uhr: US-Amerikaner feiern Thanksgiving Parade in New York

In den USA haben die Menschen zum zweiten Mal im Schatten der Corona-Pandemie das traditionelle Thanksgiving-Fest begangen. Nach einer weitgehenden Zwangspause im vergangenen Jahr jubelten in New York heute wieder Zehntausende Menschen bei der traditionellen Thanksgiving-Parade riesigen Heliumballons zu. "Meine Botschaft lautet: Nach zwei Jahren (...) ist Amerika wieder da. Es gibt nichts, was wir nicht überwinden können", sagte US-Präsident Joe Biden am Telefon im Gespräch mit einem Fernsehmoderator während der Parade. Im vergangenen Jahr hatte das Spektakel wegen der Pandemie coronakonform stattgefunden - deutlich kleiner, nur an einem Ort und für Zuschauer nur online zu sehen.

Biden und seine Ehefrau Jill verschickten auch einen Videogruß an die Menschen im Land. "Nachdem wir im letzten Jahr getrennt waren, wissen wir die kleinen Momente, die wir nicht planen oder wiederholen können, jetzt umso mehr zu schätzen", sagte Jill Biden. Der Präsident würdigte besonders den Einsatz des Militärs. Er und seine Ehefrau verbrachten das Fest gemeinsam mit der Familie auf der Ferieninsel Nantucket im US-Bundesstaat Massachusetts. Dort besuchte das Paar auch die Küstenwache und wünschte den Einsatzkräften ein frohes Thanksgiving-Fest.

20.56 Uhr: Tschechiens Präsident Zeman mit Corona in Klinik

Der tschechische Präsident Milos Zeman ist kurz nach seiner Entlassung aus einer Klinik wieder ins Krankenhaus eingewiesen worden. Grund sei ein positiver Corona-Test, teilte ein Sprecher des 77-Jährigen mit. Zeman müsse sein Arbeitsprogramm während der Behandlung unterbrechen. Die ursprünglich für morgen geplante Ernennung des liberalkonservativen Wahlsiegers Petr Fiala zum neuen Ministerpräsidenten muss damit verschoben werden.

Eine Koalition aus Fialas Demokratischer Bürgerpartei (ODS) und vier weiteren Parteien hatten bei der Parlamentswahl im Oktober eine klare Mehrheit von 108 der 200 Sitze erobert. Derzeit bleibt die bisherige Regierung unter dem Multimilliardär Andrej Babis geschäftsführend im Amt. Zeman war gerade erst anderthalb Monate im Krankenhaus behandelt worden - nach offiziellen Angaben wegen Komplikationen einer seiner chronischen Erkrankungen.

Die scheidende Babis-Kabinett hat von Freitag an für zunächst 30 Tage wegen der Corona-Pandemie den Notstand ausgerufen. Alle Weihnachtsmärkte wurden abgesagt. Gaststätten müssen um 22.00 Uhr schließen, obgleich dort die 2G-Regel gilt. Die Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen wird begrenzt. Innerhalb von sieben Tagen gab es nach aktuellen Zahlen 1097 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner.

20.47 Uhr: Laut RKI steigt Zahl der Corona-Ausbrüche in Schulen

In Schulen kommt es derzeit wieder deutlich häufiger zu Corona-Ausbrüchen. Das geht aus dem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts hervor, der am Abend veröffentlicht wurde. "Nach einem kurzzeitigen Rückgang während der Herbstferien wird jetzt ein sehr rascher Anstieg beobachtet." Demnach seien zuletzt innerhalb von vier Wochen 1.265 Ausbrüche gemeldet worden, hieß es. Allerdings seien die letzten zwei Wochen noch nicht bewertbar. Jüngere Schüler trifft es dabei im Schnitt öfter als ältere.

Aktuell liege die Zahl der Schulausbrüche "sehr deutlich" über dem Höchstniveau der zweiten Welle. Anfang November seien etwa dreimal mehr Ausbrüche pro Woche übermittelt worden als im Vorjahr zu dieser Zeit. "Bei der zugenommenen Ausbruchshäufigkeit spielen vermutlich die leichtere Übertragbarkeit der Delta-Variante und auch die ausgeweiteten Testaktivitäten eine Rolle, wobei Infektionen, auch asymptomatische, frühzeitig erkannt werden."

In der vierten Corona-Welle entfallen laut RKI besonders viele positive Corona-Nachweise auf Kinder und Jugendliche. So lag die Sieben-Tage-Inzidenz in der Woche bis vergangenen Sonntag bei den 5- bis 9-Jährigen (829) und bei den 10- bis 14-Jährigen (921) mehr als doppelt so hoch wie im Bevölkerungsschnitt (414). Allerdings werden Schüler auch besonders häufig auf Corona getestet.

20.39 Uhr: Frankreich will Intensivpatienten aus Südwesten aufnehmen

Frankreich will Covid-Intensivpatienten aus Baden-Württemberg in Kliniken im Elsass aufnehmen. Das bestätigte ein Sprecher von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) den Badischen Neuesten Nachrichten. Regierungssprecher Arne Braun sagte, die Landesregierung sei dankbar für dieses Angebot. Trotz der angespannten Corona-Lage im Südwesten sei es zunächst noch nicht zu einer Verlegung von Corona-Patienten ins Elsass gekommen. Es könne aber gut sein, dass man das Angebot annehmen müsse, sagte Braun.

Auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 waren französische Covid-Intensivpatienten nach Baden-Württemberg verlegt worden. Nach jüngsten Zahlen lag die Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der registrierten Neuinfektionen binnen einer Woche auf 100 000 Einwohner, in Frankreich bei 193.

20.16 Uhr: Kretschmer will "Bergamo in Sachsen nicht zulassen"

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will die vierte Corona-Welle mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unter Kontrolle bringen. "Wenn wir nächste Woche um diese Zeit feststellen, wir haben immer noch ein solches Infektionsgeschehen, dann werden wir gemeinsam darüber sprechen, was noch mehr notwendig ist - weil wir Bergamo in Sachsen nicht zulassen wollen", sagte er in einer Online-Diskussion. Kretschmer spielte damit auf die dramatischen Situation in der norditalienischen Stadt Bergamo im Frühjahr 2020 an. Bilder von Militärlastwagen, die massenhaft Särge abtransportierten, lösten damals weltweit Bestürzung aus. Sachsen hatte später als erstes Bundesland auch Patienten aus Bergamo in seinen Krankenhäusern aufgenommen.

"Niemand würde in Deutschland Bilder wie in Bergamo ertragen, auch nicht diejenigen, die jetzt noch der Meinung sind, das ist alles gar nicht so schlimm", sagte Kretschmer. Man könne die Pandemie nicht einfach laufen lassen. Das, was Sachsen gerade mache, sei notwendig - "und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr", verteidigte er die aktuellen Einschnitte in dem Bundesland. In Sachsen verbreitet sich das Virus im bundesweiten Vergleich am rasantesten. Die Inzidenz lag heute laut Robert Koch-Institut bei 1074,6.

Kretschmer hatte schon zuvor einen Lockdown vor Weihnachten nicht mehr ausgeschlossen. "Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen. Es wird nur zu verhindern sein, wenn es ein kollektives Verständnis und gemeinsames Bewusstsein gibt, Kontakte zu vermeiden und die Maßnahmen einzuhalten", sagte er der Sächsischen Zeitung.

19.55 Uhr: Holetschek schließt allgemeinen Lockdown nicht aus

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek schließt auch einen allgemeinen Lockdown inzwischen nicht mehr aus. Das hat er in der BR24 Rundschau angedeutet. Die kürzlich für den Freistaat beschlossenen Corona-Verschärfungen bezeichnete Holetschek als "gutes Paket". Zugleich sagte er: "Aber ich schließe im Moment gar nichts aus. Ich glaube, es darf auch keine Tabus geben – und das meine ich auf ganz Deutschland bezogen – über die man auch reden muss, wenn die Situation sich weiter verschärft." Man habe bei der Inzidenz die letzten Tage gemerkt, dass sie sich ein bisschen auf sehr hohem Niveau stabilisiere. Das dramatische sei aber die Belastung der Krankenhäuser, so Holetschek.

Zur Lage in den bayerischen Kliniken sagte er, man tue alles, um die Kapazitäten zu erhöhen. Dazu sei man im ständigen Austausch mit den Krankenhäusern. „Das Thema ist natürlich, dass das Personal knapp ist. Das brauchen wir natürlich, um die Betten auch betreiben zu können,“ sagte Holetschek.

19.40 Uhr: Portugal führt wieder Corona-Beschränkungen ein

Trotz hoher Impfquote führt auch Portugal angesichts steigender Infektionszahlen wieder Corona-Beschränkungen ein. Alle Flugreisenden, die ins Land kommen wollten und bereits vollständig geimpft seien, müssten bei ihrer Ankunft einen negativen Test vorweisen, sagt Ministerpräsident Antonio Costa bei einer Pressekonferenz.

Komplett immunisierte Personen müssten auch einen negativen Corona-Test für Besuche von Nachtclubs, Bars, Großveranstaltungen und Pflegeheimen vorzeigen. In Innenräumen sei es wieder verpflichtend, Masken zu tragen. Portugal gehört zu den Ländern mit der weltweit höchsten Impfquote.

19.22 Uhr: Steigende Infektionszahlen in Großbritannien

In Großbritannien steigen die Infektionszahlen wieder. Die Behörden melden 47.240 Ansteckungen. Die Zahl der Corona-Fälle zwischen dem 19. und 25. November erhöhte sich damit um 9,5 Prozent verglichen mit den vorherigen sieben Tagen. 147 Infizierte starben, was einem Rückgang um 14,8 Prozent im Wochenvergleich bedeutet. Die Sterbefallzahlen hinken den Neuinfektionszahlen gewöhnlich ein paar Wochen hinterher.

19.18 Uhr: Luftwaffe bereitet Start der Kleeblatt-Flüge vor

Die Bundeswehr bereitet einen Start von Luftwaffenflügen zur Verlegung von Intensivpatienten in der Corona-Pandemie für Freitag an vor. Auf dem Tisch liegen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Planungen, die einen Lufttransport vom bayerischen Flughafen Memmingen nach Nordrhein-Westfalen vorsehen. Geplant ist eine Landung auf dem Flughafen Münster-Osnabrück.

Schnelle Transportkapazitäten mit Flugzeugen sollen eingesetzt werden, um Intensivpatienten bei einer regionalen Überlastung von Krankenhäusern in Regionen mit freien Kapazitäten fliegen zu können. Über die Details des Einsatzes der Luftwaffe soll erst am Freitag endgültig entschieden werden.

Die Luftwaffe hält zwei Flugzeuge für den Hilfseinsatz bereit. Dazu gehört der Airbus A310 MedEvac, eine "fliegende Intensivstation" mit sechs dieser Behandlungsplätze, sowie eine umgerüstete Spezialmaschine, das Überwachungsflugzeug A319OH ("offener Himmel"). In dieses waren zwei Plätze zur Intensivbehandlung eingebaut worden. In Wunstorf (Niedersachsen) ist zudem ein A400M MedEvac stationiert.

Im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Systems sollen Covid-19-Patienten auch bundesweit verteilt werden können, wenn in einzelnen Regionen der Kollaps von Krankenhäusern droht. Eine Verlegung von Patienten mit anderen Erkrankungen ist laut eines Kriterienkatalogs der Intensivmedizinervereinigung Divi nur in Ausnahmefällen vorgesehen. Das Konzept war im Frühjahr 2020 unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle ins Leben gerufen worden.

18.54 Uhr: Umfrage - Mehrheit für schnelle härtere Maßnahmen gegen Corona

In einer aktuellen Umfrage sind 7 von 10 Deutschen dafür, die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie so schnell wie möglich zu verschärfen. Nur 28 Prozent nannten die Entscheidung der "Ampel"-Parteien richtig, zunächst noch 10 Tage abzuwarten und dann zu prüfen, ob schärfere Maßnahmen notwendig sind.

In der forsa-Umfrage für RTL und ntv sprachen sich auch die Anhänger von Grünen (77 Prozent), SPD (69 Prozent) und FDP (53 Prozent) mit zum Teil deutlicher Mehrheit dafür aus, die Corona-Maßnahmen bereits jetzt zu verschärfen. Mehrheitlich gegen eine schnelle Verschärfung waren nur die Anhänger der AfD (64 Prozent).

Von den Befragten hatte knapp ein Viertel (24 Prozent) den Eindruck, SPD, Grüne und FDP beschäftigten sich bisher ausreichend mit der Eindämmung der Corona-Pandemie. 68 Prozent der 1.008 Befragten nannten den bisherigen Umgang der künftigen Koalitionsparteien mit der Eindämmung der Pandemie unzureichend.

18.42 Uhr: Habeck glaubt nicht an rasche Wirkung einer Impfpflicht

Grünen-Chef Robert Habeck hat sich offen für eine allgemeine Impfpflicht zur Eindämmung der Corona-Pandemie gezeigt. Zugleich hofft der designierte Wirtschafts- und Klimaschutzminister einer Ampel-Koalition in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" aber nicht auf eine rasche Wirkung: "Selbst wenn eine allgemeine Impfpflicht morgen gelten würde, wäre es zu spät, um die vierte Welle zu brechen", sagte Habeck der Zeitung. Ziel müsse sein, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Dabei könnten 2G und 2G plus in weiten Bereichen, 3G-Regeln und Testpflichten helfen. Gelinge es damit nicht, "wird man schleunigst verschärfen müssen". Dann gehe es nicht mehr um differenzierte Kontaktbeschränkungen, sondern um pauschale Maßnahmen. Zuvor hatte sich der voraussichtliche Justizminister der Ampel-Koalition, Marco Buschmann (FDP), zurückhaltend zu einer möglichen allgemeinen Corona-Impfpflicht geäußert. In der aktuellen Lage würde diese nicht helfen, sondern viele schwierige Fragen zur Durchsetzung und Organisation aufwerfen, sagte er im ARD-"Morgenmagazin".

18.32 Uhr: Nikolaus soll draußen bleiben - Keine öffentlichen Auftritte in Corona-Hotspots

Der Nikolaus darf in besonders von der Corona-Pandemie betroffenen oberbayerischen Landkreisen nur Hausbesuche machen - und soll dabei am besten draußen vor der Tür bleiben. Veranstaltungen und Ansammlungen im öffentlichen Raum seien untersagt, daher könnten leider auch die öffentlichen Auftritte des Nikolaus sowie Krampusläufe nicht in gewohnter Form stattfinden, teilte eine Sprecherin des Landratsamts Traunstein mit.

Darauf habe sich der Landkreis mit den Kreisen Berchtesgadener Land, Mühldorf am Inn sowie der Stadt und dem Landkreis Rosenheim geeinigt. Die Kreise hatten am Donnerstag jeweils Sieben-Tage-Inzidenzen von mehr als 1.000.

Die Gesundheitsämter empfehlen demnach für den Nikolaustag in diesen Regionen stattdessen ausschließlich private Hausbesuche, konkret einen "Besuch ausschließlich im Freien ohne Betreten der Häuser". Die geltenden Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte sollten dabei eingehalten, die Begleiter des Nikolaus auf wenige Personen reduziert werden. Auch wird eine freiwillige Selbstverpflichtung auf 2G-plus nahegelegt.

18.21 Uhr: AfD-Politiker vergleicht verschärfte Corona-Regeln mit Apartheid

Brandenburgs AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt hat die schärferen Corona-Regeln mit der rassistischen Apartheid verglichen. "Sie errichten ein Apartheid-Regime, das Geimpfte von Ungeimpften trennt", sagte Berndt in einer Sondersitzung des Landtags in Potsdam. Ungeimpfte dürften nicht mehr ohne Test Bahn fahren, nicht zum Friseur, zum Vereinssport, zu Kulturveranstaltungen oder in Museen. Er sprach von einer Hetze gegen Ungeimpfte.

SPD-Fraktionschef Daniel Keller wies den Vergleich zurück. "Das mit der Apartheid, mit dem systematischen Rassismus in Südafrika geschichtlich zu vergleichen, ist ein Unding", sagte Keller. Er warf der AfD "Verunsicherung, Verschwörung, Verantwortungslosigkeit" vor. Keller hält weitergehende Beschränkungen für denkbar: "Ein vollständiger Lockdown in fast allen Lebensbereichen ist unvermeidlich, wenn es uns nicht gelingt, das Infektionsgeschehen in den kommenden Wochen einzudämmen."

18.07 Uhr: Epidemiologe Kurth hält Lockdown für unvermeidlich

Tobias Kurth, Direktor des Instituts für Public Health der Berliner Charité, hat sich im Interview mit der "Deutschen Welle" alarmiert über den Verlauf der Pandemie in Deutschland gezeigt. "Für jede Minute, in der wir zögern, ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, werden wir diesen Notstand weiter haben. Und wir werden mehr Fälle von Menschen sehen, die eingeliefert werden müssen und Menschen, die leider sterben werden", sagte Kurth. "Wir haben viel zu lange gewartet, um Maßnahmen zu ergreifen, und jetzt gibt es keine anderen Möglichkeiten als die Abriegelung", so Kurth.

Die Impfung werde "jetzt nicht helfen", fuhr er fort: "Sie wird uns in naher Zukunft helfen, aber nicht jetzt, um aus dieser Notlage herauszukommen. Wir müssen also andere Maßnahmen ergreifen." Kurth sagte, die wochenlange Unsicherheit seit der Bundestagswahl im September habe nicht geholfen, da "das politische Vakuum, in dem keine Entscheidungen getroffen wurden", gerade zur falschen Zeit gekommen sei.

17.54 Uhr: Generalstaatsanwalt nimmt Ermittlungen gegen Autor Bhakdi wieder auf

Schleswig-Holsteins Generalstaatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung gegen den umstrittenen Mikrobiologen und Bestseller-Autor Sucharit Bhakdi wieder aufgenommen.

Gegenstand des Verfahrens sind Äußerungen Bhakdis in einem Interview, die auch im Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet wurden. Darin warf er Israel vor, einen Zwang zum Impfen auszuüben, und äußerte sinngemäß, die Situation in dem Land sei schlimmer als in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus. "Es gibt kein Volk, das besser lernt als sie", sagt er in Bezug auf Juden: "Aber sie haben das Böse jetzt gelernt und umgesetzt, und deswegen ist Israel jetzt living hell - die lebende Hölle."

Bhakdi war Professor für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene in Mainz. Mehrere seiner Thesen zur Covid-Pandemie wurden von Experten als irreführend oder falsch eingeordnet. Sein Buch "Corona Fehlalarm?" war eines der meistverkauften Sachbücher des Jahres 2020. Bhakdi gilt als Ikone von radikalen Gegnern der staatlichen Corona-Maßnahmen wie der Querdenker-Bewegung.

17.43 Uhr: Offener Brief von Ärzten gegen Corona-Regeln stößt auf Kritik

Im südthüringisch-nordbayerischen Raum haben rund 50 Ärzte, Psychologen, Apotheker und weitere Beschäftigte im Gesundheitswesen in einem offenen Brief die Aufhebung aller staatlichen Corona-Maßnahmen gefordert. Unter den Unterzeichnern des Schreibens sind mehrere Beschäftigte des Klinikverbundes Regiomed mit Standorten in Thüringen und Bayern. Sie fordern in dem Brief, "die notwendigen Schutz- und Abwehrmaßnahmen in die Hände des Bürgers zu legen".

Kritik an der Aktion kam von Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). "Es ist kontraproduktiv, wenn sich medizinisches Personal hinter Aufrufe stellt, alle Maßnahmen zu beenden und auf Eigenverantwortung zu setzen", sagte sie beim Thüringer Krankenhausforum in Erfurt.

Die Geschäftsführung des Klinikverbundes distanzierte sich von den beteiligten Beschäftigten. Alle bei Regiomed Beschäftigten seien verpflichtet, "ihre Arbeit an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen auszurichten sowie den Infektionsschutz und die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen zu beachten und umzusetzen".

17.25 Uhr: Kanzleramtschef fordert Pandemie-"Notbremse" von Ampel-Parteien

In einer Konferenz von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) mit seinen Länder-Kolleginnen und -Kollegen hat es Streit über härtere Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie gegeben. Nach Informationen aus Teilnehmerkreisen machte Braun in der Schaltkonferenz Druck auf die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP. Er wurde mit den Worten zitiert: "Wir brauchen jetzt eine Notbremse." Demnach verlangte Braun: "Entweder macht die Ampel ein Gesetz oder wir brauchen eine Ministerpräsidentenkonferenz, die eine klare Notbremse beschließt."

In den nächsten zwei Wochen drohe eine erhebliche Überlastung des Gesundheitswesens, so Braun. Warnsignal sei die begonnene bundesweite Verlegung von Patienten aus sogenannten Hotspots. Die jetzt im Nachgang zu der Bund-Länder-Runde von vergangener Woche geplanten Maßnahmen und jene, die Olaf Scholz (SPD) bei der Vorstellung des Ampel-Koalitionsvertrages gemacht habe, reichten nicht aus, um dies zu vermeiden.

Teilnehmerkreise zitierten Braun mit dem Satz: "Jetzt müssen sich der alte und der neue Kanzleramtsminister und der alte und der neue Gesundheitsminister schnell zusammensetzen, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden." Das Gesundheitsministerium der Ampel-Regierung fällt an die SPD - die Besetzung ist noch offen. Er sei auch bereit, sofort den von der Ampel geplanten Krisenstab im Kanzleramt einzusetzen, sagte Braun nach diesen Informationen.

17.19 Uhr: Ärztekammer Sachsen - Es gibt bereits eine indirekte Triage

Laut Landesärztekammer Sachsen gibt es bereits indirekte Entscheidungen zur Patientenauswahl mit negativen Auswirkungen für Erkrankte. "Triage-Entscheidungen sind im Grunde schon getroffen worden, als es um die Verschiebung von Behandlungen ging", sagt Kammer-Präsident Erik Bodendieck dem Portal "watson": "Wir haben nun deutliche Hinweise, dass die im letzten und auch in diesem Jahr stattgefundenen 'Kapazitätsfreihaltungen' oder auch die Angst der Patienten vor einer Infektion in Praxen und Kliniken und dadurch nicht stattgefundene Behandlungen zu schlechteren Verläufen beispielsweise bei Tumorerkrankungen oder auch Schlaganfällen geführt haben."

Bodendieck sagte zudem, er erwarte aufgrund der Überlastungen in sächsischen Kliniken in den kommenden Tagen das Eintreten einer Notsituation. Die Entscheidung, welcher Patient welche Therapie bekomme, treffe der Arzt vor Ort.

17.04 Uhr: Nur rund ein Viertel des Gesundheitspersonals Afrikas geimpft

Nur 27 Prozent des Gesundheitspersonals in Afrika sind laut einer Analyse der UN vollständig gegen Covid-19 geimpft. Somit sei die überwiegende Mehrheit des medizinischen und unterstützenden Personals in den überwiegend armen Ländern des Kontinents ohne Impfschutz gegen eine Corona-Infektion, warnte die Regionaldirektorin für Afrika der Weltgesundheitsorganisation, Matshidiso Moeti, in Brazzaville.

Demgegenüber seien mehr als 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitspersonals in reichen Ländern vollständig gegen eine Covid-19-Infektion vakziniert, wie aus einer WHO-Studie hervorgehe. Moeti wies darauf hin, dass Afrika unter einem Mangel an Ärzten und weiteren Kräften des Gesundheitswesens leide. Ausfälle, die durch eine Covid-Infektion bedingt seien, könne man sich nicht erlauben.

16.46 Uhr: Klinik-Verband gegen Beteiligung Ungeimpfter an Behandlungskosten

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist dagegen, dass ungeimpfte Covid-Patienten künftig ihre Behandlung selbst zahlen sollten. "Bei allem Ärger und Unverständnis für die mangelnde Solidarität von Impfverweigerern sollten wir jetzt einen klaren Kopf behalten", sagte DGK-Präsident Gerald Gaß dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland": "Der Finanzierung unseres Gesundheitssystems liegt aus gutem Grund kein Schuldprinzip zugrunde." Auch Menschen, die hohe gesundheitliche Risiken eingingen, hätten Anspruch auf "die bestmögliche Versorgung".

Die Kassenärztliche Vereinigung in Berlin hatte kürzlich eine Kostenbeteiligung Ungeimpfter an Krankenhausleistungen gefordert. "Solche Diskussionen bringen nichts und lenken nur vom Wesentlichen ab", sagte Gaß. Stattdessen müssten sich Politik und Ärzteschaft nun darauf konzentrieren, die Impfquote zu erhöhen, die Booster-Impfungen zu organisieren und noch ungeimpfte Menschen anzusprechen. Gaß sprach sich zudem dafür aus, die Kontaktmöglichkeiten von Ungeimpften "klar einzuschränken".

16.38 Uhr: Tschechien ruft erneut nationalen Notstand aus

Tschechien ruft wegen steigender Corona-Infektionszahlen erneut den nationalen Notstand aus. Das gab der geschäftsführende Ministerpräsident Andrej Babis nach einer Meldung der Agentur CTK in Prag bekannt. Der Notstand ermöglicht es der Regierung, Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit auszusetzen. Zudem können Medizinstudenten zum Dienst in den Krankenhäusern verpflichtet werden. Die Maßnahme gilt nach einem Kabinettsbeschluss von Freitag an für zunächst 30 Tage.

Besonders stark sind die östlichen Landesteile von der Pandemie betroffen. Am Donnerstag wurden 19 Corona-Patienten mit Hubschraubern und Krankenwagen aus überlasteten Krankenhäusern in Brünn (Brno) nach Prag verlegt. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg landesweit auf 1.097 je 100.000 Einwohner. Erst knapp 6,3 Millionen der 10,7 Millionen Einwohner Tschechiens sind vollständig geimpft. In vielen Bereichen wie in Hotels und Gaststätten gilt inzwischen die 2G-Regel (geimpft oder genesen).

Die Opposition, die bei der Wahl im Oktober eine Mehrheit errang und die künftige Regierung stellen soll, beklagte im Vorfeld, nicht in die Entscheidungen eingebunden zu werden. Zuletzt galt der Notstand von Anfang Oktober 2020 bis Mitte April 2021.

16.35 Uhr: Kleeblatt - Neun Bundesländer im Norden und Westen nehmen Covid-19-Patienten auf

In Bayern, Thüringen und Sachsen haben die Vorbereitungen für die Verlegung von 54 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen in aktuell weniger stark betroffenen Gebieten im Norden und Westen Deutschlands begonnen. Wie der zuständige Arbeitskreis der Innenministerkonferenz mitteilte, erklärten sich Krankenhäuser in Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland bereit, Patienten aufzunehmen.

Die 54 Patienten, die für eine Verlegung infrage kommen, waren am Mittwoch ausgewählt worden. 30 von ihnen kommen aus Bayern, 10 aus Thüringen und 14 aus Sachsen. Zuvor waren für insgesamt rund 80 Erkrankte Anträge für eine Verlegung nach dem sogenannten Kleeblatt-Konzept geprüft worden.

Das 2020 als Folge der Corona-Pandemie beschlossene Konzept sieht vor, dass zunächst innerhalb von fünf Regionen - West, Nord, Ost, Süd, Südwest - verlegt wird. Gibt es in einer dieser Regionen absehbar zu wenige freie Plätze auf den Intensivstationen, wird die Verlegung auch in andere Gebiete organisiert. Dabei kommen neben Fahrzeugen auch Rettungshubschrauber und Flugzeuge der Bundeswehr zum Einsatz.

16.25 Uhr: Dänische Gesundheitsbehörde empfiehlt Auffrischimpfung für alle ab 18

Wie in anderen europäischen Ländern sollen alle Erwachsenen in Dänemark eine Auffrischimpfung gegen Covid-19 angeboten bekommen. Das empfahl die dänische Gesundheitsverwaltung angesichts rapide gestiegener Corona-Zahlen. Die entsprechende Einladung zur Booster-Dosis sollten alle Volljährigen sechs Monate nach der Zweitimpfung erhalten.

Am Vortag war auch in Schweden beschlossen worden, allen Menschen über 18 eine dritte Impfdosis ans Herz zu legen. Bislang hatten sich beide skandinavische Länder bei den Auffrischungen auf Ältere und andere Risikogruppen fokussiert.

Bislang sind in Dänemark fast 700.000 Bürgerinnen und Bürger erneut geimpft worden, darunter vor allem Ältere und Menschen aus weiteren Risikogruppen. Das entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von knapp 12 Prozent.

16.12 Uhr: Söder und Holetschek reisen in bayerische Corona-Hotspots

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU) reisen am Freitag in die Hotspot-Regionen in Südostbayern. Sie wollen sich dort ein Bild von der aktuellen Lage machen und mit Vertretern der Städte und Landkreise sprechen, wie die Staatskanzlei mitteilte.

Zunächst wollen beide am Morgen in Rosenheim mit den Vertretern der Stadt Rosenheim sowie der Landkreise Berchtesgadener Land, Mühldorf am Inn, Rosenheim und Traunstein im Rathaus Rosenheim sprechen. Am Mittag ist dann ein Treffen mit Vertretern der Stadt Passau sowie der Landkreise Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen und Rottal-Inn auf Schloss Neuburg am Inn im Landkreis Passau geplant.

Als Hotspots gelten nur noch Landkreise und kreisfreie Städte mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 1000. Dazu zählen die eben genannten außer Deggendorf und der Stadt Passau. In diesen Regionen muss seit Mittwoch das öffentliche Leben in weiten Teilen heruntergefahren werden.

16.10 Uhr: EU-Kommission spricht sich gegen Corona-Reisebeschränkungen aus

Die EU-Kommission hat den EU-Ländern empfohlen, keine zusätzlichen Reisebeschränkungen für Geimpfte, Genesene oder frisch Getestete einzuführen. Wer ein gültiges EU-Corona-Zertifikat habe, solle "grundsätzlich keinen zusätzlichen Beschränkungen wie Tests oder Quarantäne unterworfen werden, unabhängig vom Abreiseort in der EU", teilte die Brüsseler Behörde mit. Zudem solle die Gültigkeitsdauer der EU-Impfnachweise beschränkt werden. Man schlage vor, dass diese Zertifikate neun Monate ab der vollständigen Impfung gültig sein sollen, bevor eine Auffrischungsimpfung notwendig werde, so die Vizepräsidentin der EU-Kommission Vera Jourova.

EU-Justizkommissar Didier Reynders betonte: "Unser Hauptziel ist es, abweichende Maßnahmen in der EU zu vermeiden." Die Kommission hofft auf einheitliche Regeln innerhalb der EU. Die EU-Länder sollten nun "unverzüglich" alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, damit sich alle Menschen eine Booster-Impfung bekommen können, die diese für ein gültiges Zertifikat brauchen.

Für Einreisen in die EU von außerhalb empfiehlt die Kommission, dass vom 1. März an nicht mehr entscheidend sein solle, von wo aus eine Reise starte, sondern, ob und mit welchem Impfstoff Menschen geschützt seien. "Die Mitgliedstaaten sollten weiterhin Reisende aufnehmen, die mit in der EU zugelassenen Impfstoffen geimpft wurden", so die EU-Kommission.

15.54 Uhr: Haftstrafe für Droh-SMS an Hausarzt Dr. Kröner

Das Amtsgericht Günzburg hat einen Mann zu einer Haftstrafe von drei Monaten ohne Bewährung verurteilt. Der Angeklagte hatte den Pfuhler Hausarzt Christian Kröner in einer SMS unter anderem als "Mörder" beleidigt. Impfgegner und Coronaleugner hatten den Neu-Ulmer Arzt vor allem über soziale Medien massiv bedroht und beleidigt, zeitweise stand die Praxis unter Polizeischutz.

Kröner hatte in den Medien unter anderem die Impfung von Kinder ab zwölf Jahren befürwortet und war mit einem Infoblatt über Vakzine und Impfungen viral gegangen. Das Resultat waren neben viel Zuspruch auch hunderte Beleidigungen über Social-Media Plattformen wie Facebook. In 280 Fällen hat Kröner Strafanzeige gestellt, die Staatsanwaltschaften verfolgen derzeit noch viele Fälle.

Der Angeklagte in Günzburg ließ kurz vor dem Prozess über seinen Anwalt ausrichten, dass ihm die SMS "leid tue" und er sich in aller Form dafür entschuldigen wolle. Der Rechtsanwalt des Angeklagten hatte vor allem die emotionale geführte Debatte rund um die Pandemie für die verbale Entgleisung verantwortlich gemacht. Er plädierte für eine Geldstrafe.

15.33 Uhr: Merkel - "Wir brauchen mehr Beschränkungen von Kontakten"

Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dringt weiter auf strengere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. "Wir brauchen mehr Beschränkungen von Kontakten", sagte Merkel in Berlin.

Die Situation müsse jeden Tag genau beobachtet werden, sagte Merkel und bot ihrem wahrscheinlichen Nachfolger Olaf Scholz (SPD) bereits jetzt eine Art von Krisengremium an. Scholz hatte bei der Präsentation des Koalitionsvertrags von SPD, Grünen und FDP am Mittwoch angekündigt, dass er als Kanzler einen ständigen Bund-Länder-Krisenstab zur Corona-Situation im Kanzleramt einrichten will.

Scholz soll nach bisherigem Zeitplan in der übernächsten Woche zum Kanzler gewählt werden. Erst danach, am 9. Dezember, soll ein weiteres Treffen der Regierungschefs und -chefinnen zur Corona-Lage stattfinden. Inzwischen gibt es Überlegungen, dies vorzuziehen. Merkel ließ offen, ob es einen früheren Termin geben könnte.

15.17 Uhr: Vereinte Nationen sehen Impfpflicht weiterhin kritisch

Die Vereinten Nationen hingegen sehen eine Impfpflicht weiter kritisch. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hält Aufklärung und Überzeugung bei der Covid-Impfung für die bessere Strategie. Besonders Randgruppen und Impfskeptiker sollten so erreicht werden.

Eine Impfpflicht müsse, wie alle anderen Maßnahmen zum öffentlichen Gesundheitsschutz, im Einklang mit den internationalen Menschenrechtsgesetzen stehen, sagt die Sprecherin des Hochkommissariats, Liz Throssell. Konkret bedeute das: Eine Impfpflicht müsse gesetzlich geregelt und notwendig für die öffentliche Gesundheit sein. Vor allem aber müsse der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gelten. Es müsse die "am wenigsten einschneidende Option" gewählt werden, um das Ziel zu erreichen, sagt Throssell. Zudem dürfe eine Impfpflicht nicht diskriminierend wirken.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt ebenfalls nicht, eine Immunisierung gesetzlich vorzuschreiben. "Statt eine verpflichtende Impfung einzuführen, zielen die Empfehlungen der WHO darauf ab, den Nutzen und die Sicherheit der Impfung aufzuzeigen, um eine möglichst große Akzeptanz zu erreichen", sagt WHO-Sprecherin Fadela Chaib.15.02 Uhr: LGL - Inzidenz bei Ungeimpften steigt auf 1.726,3

Immer mehr Ungeimpfte in Bayern stecken sich mit Corona an. Die Inzidenz bei den Ungeimpften lag am Mittwoch bei 1.726,3, wie das Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Gesundheit (LGL) mitteilte. Das ist ein Plus von gut 257 im Vergleich zur Vorwoche. Bei den Geimpften stieg die Inzidenz dagegen nur noch leicht um 3 auf 112,7.

Damit verschiebt sich die Betroffenheit weiter in Richtung Ungeimpfter. Aktuell ist die Inzidenz bei ihnen 15,4 mal so hoch wie bei Geimpften. Vor einer Woche lag der Faktor noch bei 13,4, vor zwei Wochen bei 9,8.

Auch bei den Krankenhauseinweisungen ist die Lücke deutlich. Die Hospitalisierungs-Inzidenz der Ungeimpften lag am Mittwoch bei 17,6, die der Geimpften bei 2,8.

14.54 Uhr: Belgien meldet Höchstzahl an täglichen Corona-Infektionen

In Belgien sind so viele tägliche Corona-Infektionen wie noch nie seit Anfang der Pandemie festgestellt worden. Am Donnerstag verkündete die Gesundheitsbehörde, dass zuletzt 23.621 neue Fälle gemeldet wurden - so viele wie noch nie an einem Tag. Der vorherige Rekord lag bei 22.221 im vergangenen Oktober. Die jüngsten Daten stammen von Montag, da die Zahlen in Belgien teils mit einigen Tagen Verspätung gemeldet werden.

Auch die Zahl der Patienten in Krankenhäusern, die an Covid-19 erkrankt sind, sowie die Todeszahlen stiegen weiter an. In den vergangenen sieben Tagen wurden laut der Behörde durchschnittlich 294,7 Menschen pro Tag eingewiesen, 37,3 Menschen starben im Schnitt täglich an Corona.

Die 14-Tage-Inzidenz von Corona-Infektionen pro 100.000 Menschen lag zuletzt bei 1616,4. Insgesamt zählt Belgien seit Beginn der Pandemie über 1,7 Millionen Fälle. Rund 75 Prozent der 11,5 Millionen Einwohner Belgiens sind vollständig gegen das Virus geimpft.

14.42 Uhr: Neue Corona-Variante in Südafrika entdeckt - B.1.1.529 gibt "Anlass zur Sorge"

In Südafrika ist Wissenschaftlern zufolge eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Die Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 "weist eine sehr hohe Anzahl von Mutationen auf", sagte der Virologe Tulio de Oliveir. Sie gebe in dem Land "Anlass zur Sorge". Die Wirksamkeit der Vakzine gegen diese Virusvariante sei noch unklar.

Bislang sei die Variante auch in Botswana und Hongkong bei Reisenden aus Südafrika entdeckt worden. Gesundheitsminister Joe Phaahla bezeichnete die Variante als "ernsthaft besorgniserregend" und als Ursache für einen "exponentiellen" Anstieg der gemeldeten Fälle in Südafrika.

Die Zahl der täglich gemeldeten Infektionen stieg am Mittwoch auf mehr als 1.200. Anfang des Monats waren es noch rund 100 Neuansteckungen. In Südafrika war vergangenes Jahr bereits die Beta-Variante des Virus entdeckt worden. Südafrika ist mit rund 2,95 Millionen Corona-Fällen und mehr als 89.600 Toten das am schwersten betroffene Land in Afrika.

14.23 Uhr: Auch Söder für schnelles Ministerpräsidenten-Treffen

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will wegen der weiter steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen eine vorgezogene Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundesregierung. "Jede Möglichkeit, die derzeitige Krisenlage zu verbessern, muss genutzt werden", sagte Söder der "Süddeutschen Zeitung". Zuvor hatte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) ein rasches Treffen der Länder-Regierungschefs gefordert, am besten noch in dieser Woche. Eigentlich war der 9. Dezember für das Treffen vorgesehen.

Söder nannte drei Themen, über die man sich "zwingend unterhalten" müsse: Das aktuelle Infektionsschutzgesetz, das im Bundestag mit der Mehrheit der künftigen Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP beschlossen wurde, sei "der derzeitigen Situation nicht angemessen" und müsse wieder geändert werden, sagte der CSU-Chef der Zeitung. Als zweiten Punkt nannte er die Impfkampagne: Um die Impfgeschwindigkeit zu erhöhen, sollen nach dem Willen Söders auch Apothekerinnen und Apotheker impfen dürfen.

Als dritten Punkt nannte er die Diskussion über eine allgemeine Impfpflicht, die er inzwischen befürwortet: "Nur sie wird die Gesellschaft befrieden und uns allen die Freiheit zurückbringen, wie wir sie vor Corona kannten."

14.07 Uhr: Klinikum Nürnberg ruft erneut "Pandemie-Alarmfall" aus

Angesichts stark steigender Infektionszahlen und der steigenden Zahl von Patientinnen und Patienten mit COVID-19 ruft das Klinikum Nürnberg erneut den sogenannten Pandemie-Alarmfall aus. Damit verbunden ist ein Besuchsstopp, der ab übermorgen (27.11.21) im Klinikum Nürnberg und in den Krankenhäusern Nürnberger Land gilt, teilt das Klinikum mit.

"Wir hätten uns alle gewünscht, dass uns eine vierte Welle mit dieser Wucht erspart geblieben wäre, zumal viele unserer Beschäftigten mittlerweile am Limit sind", sagte Prof. Dr. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg: "Doch leider sind wir nun erneut an dem Punkt, an dem wir den Pandemie-Alarmfall ausrufen müssen." Die Ausrufung des Alarmfalls ermögliche es dem Krisenstab, tagesaktuell auf die Lage reagieren zu können, erklärte Jockwig. Ganz konkret ermögliche es der Pandemie-Alarmfall, die Beschäftigten der Kliniken in Bereichen mit erhöhtem Bedarf einzusetzen.

13.38 Uhr: Intensivmediziner fordern Impfpflicht für alle Erwachsenen

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) fordert eine Impfpflicht für alle Erwachsenen. Das Präsidium habe sich geschlossen für einen solchen Schritt ausgesprochen, teilte die Vereinigung am Donnerstag mit. «"s gilt, unsere Patienten zu schützen, Menschenleben zu retten und auch unser Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu bewahren", erklärte Divi-Präsident Gernot Marx.

Eine Impfpflicht nur für bestimmte Gruppen wie Pflegekräfte lehnt die Organisation dagegen ab. Sie sei weder ausreichend noch moralisch zu rechtfertigen. "Die alleinige Impflicht für medizinisches Personal in den Kliniken und Pflegekräften in Alten- und Pflegeheimen zu fordern, reicht nicht aus, um das Pandemiegeschehen in den Griff zu bekommen", unterstrich Divi-Vertreter Felix Walcher: "Wir erwarten eine Solidarität der gesamten Gesellschaft, um das Gesundheitssystem aufrechterhalten zu können."

Klar sei allerdings auch, dass eine Impfpflicht die vierte Corona-Welle nicht mehr entscheidend beeinflussen würde. "Wir brauchen jetzt und sofort bundeseinheitliche Kontaktbeschränkungen und Hygienekonzepte, um spürbare Effekte in den nächsten drei bis vier Wochen zu sehen", forderte Marx. Eine Impfpflicht für Erwachsene könnte aber weitere Ausbruchswellen verhindern und damit den Weg zur Pandemiebewältigung ebnen.

  • Zum Artikel "Jurist zu Impfpflicht-Debatte: Erst Effekt von 2G abwarten"

13.52 Uhr: Gesundheitsministerkonferenz lehnt tägliche Corona-Tests für geimpftes medizinisches Personal ab

Teile des neuen Infektionsschutzgesetzes stoßen bei den Gesundheitsministern der Länder auf Kritik. In einer kurzfristig anberaumten Konferenz haben sie den Bund dazu aufgefordert, geimpfte und genesene Beschäftigte in Arztpraxen oder Krankenhäusern nur zweimal pro Woche zum Testen zu verpflichten. Das neue Infektionsschutzgesetz fordert für diese Gruppe Tests an jedem Arbeitstag.

Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek, sagte, man müsse die Menschen, die täglich das Gesundheitssystem am Laufen halten, entlasten. Tests seien nicht unbegrenzt verfügbar, in Ländern mit hohen Infektionszahlen seien die Laborkapazitäten außerdem schon ausgeschöpft, so Holetschek.

13.30 Uhr: Gesundheitsminister - Planbare Operationen bundesweit verschieben

Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage in weiten Teilen Deutschlands sollen planbare Operationen nach dem Willen der Gesundheitsminister vom Bund und Ländern bundesweit verschoben werden. In vielen Bundesländern ist dies schon der Fall. Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU), berichtete nach einer Schaltkonferenz, darüber seien sich die Länder einig gewesen.

"Uns ist allen sehr klar, dass es sehr, sehr ernst ist", sagte Holetschek nach den Beratungen der Deutschen Presse-Agentur in München. Es herrsche eine große Solidarität zwischen allen Bundesländern, betonte der CSU-Politiker. Holetschek dankte den Ländern, die nun im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Konzepts Patienten aus anderen Landesteilen aufnehmen. Konkret sind Verlegungen etwa aus Bayern, Sachsen und Thüringen geplant.

Holetschek warnte aber, die dramatische Corona-Entwicklung könnte sich in den kommenden Wochen durch ganz Deutschland ziehen: "Das Aufwachsen der vierten Welle ist bundesweit zu spüren." Man müsse deshalb rasch Maßnahmen treffen, um die Corona-Zahlen zu senken.

13.14 Uhr: EU-Arzneibehörde EMA lässt Biontech-Impfstoff für Kinder zu

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat den ersten Corona-Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren freigegeben. Die Amsterdamer Behörde erteilte der Ausweitung des Präparates von Biontech/Pfizer auf diese Altersgruppe am Freitag grünes Licht, hieß es in einer Mitteilung. Die Dosis für diese Altersgruppe werde geringer sein als für Patienten ab zwölf Jahren. Sie werde aber ebenfalls als zwei Injektionen in den Oberarm im Abstand von drei Wochen verabreicht. Die EU-Kommission muss noch die europaweite Zulassung erteilen, was als Formalie gilt.

Maßgeblich in Deutschland ist neben der Zulassung des Impfstoffs eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Das Gremium muss nun über die Corona-Impfung für Kinder beraten. Das Comirnaty genannte Vakzin war am 21. Dezember 2020 als erster von mittlerweile vier Impfstoffen EU-weit zugelassen worden, zunächst für Menschen ab 16 Jahren. Ende Mai wurde die Zulassung auf Kinder ab zwölf erweitert.

Die Biontech/Pfizer-Impfung basiert auf einem neuartigen mRNA-Wirkstoff. Das mRNA-Molekül führt dabei laut EMA im Körper des Geimpften zur Bildung eines Proteins, das auch das Coronavirus besitzt und das es zum Eindringen in die Körperzellen braucht. Nach der Impfung bildet der Körper Abwehrzellen und aktiviert weiße Blutkörperchen. Mit ihnen ist der Patient dann gegen das Virus gerüstet.

13.03 Uhr: Erste Intensivpatienten aus Sachsen werden verlegt

Sachsen und Thüringen bereiten die Verlegung von Corona-Intensivpatienten vor. Sachsen habe bereits 16 Patienten für die Verlegung angemeldet, für Donnerstag seien die ersten Patientenverlegungen geplant, sagte Landesgesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) in Dresden. Auch Thüringen bereitet die Verlegung von 14 Intensivpatienten nach Norddeutschland vor. Die norddeutschen Bundesländer werden in den kommenden Tagen laut niedersächsischem Innenministerium zunächst zehn Corona-Patienten aus Ostdeutschland aufnehmen.

Hintergrund ist das sogenannte Kleeblatt-Konzept zur Verlegung von Intensivpatienten. Bayern und vier weitere Bundesländer hatten wegen der steigenden Auslastung der Intensivstationen am Dienstag offiziell das Konzept aktiviert. In diesen Tagen sollen daher daher eine größere Zahl von Patienten aus Bayern, Thüringen, Sachsen, Berlin und Brandenburg in andere Regionen verlegt werden.

Das Verlegungskonzept wurde in der Corona-Pandemie entwickelt, um bei einer hohen regionalen Auslastung der Intensivstationen die Verteilung von Patienten zu erleichtern. Die 16 Bundesländer sind dabei in fünf Gruppen aufgeteilt - die Kleeblätter Nord, Ost, Süd, Südwest und West. Die Länder Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg gehören zum "Kleeblatt Ost", Bayern bildet das "Kleeblatt Süd".

Im Osten und Süden Deutschlands sind die Sieben-Tage-Inzidenzen bei den Corona-Infektionen derzeit besonders hoch. In Sachsen liegt die Inzidenz aktuell bei knapp 1075 und damit bundesweit am höchsten.

12.44 Uhr: Münchens OB kritisiert Kliniken - Zu wenige behandeln Covid-Patienten

Bei der Behandlung von Corona-Patienten sollten die Kliniken stärker in die Pflicht genommen werden, fordert Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Die städtische München-Klinik habe "alles getan", und auch die Uni-Kliniken hätten nachgezogen. Bei mehr als 50 Krankenhäusern in der Stadt könne es aber nicht sein, dass sich nur ein Viertel an der Betreuung der Corona-Patienten beteilige, so der OB im Stadtrat: "Das geht nicht."

Reiter geht mit Blick auf die aktuelle Entwicklung davon aus, dass die Inzidenz in München wieder ansteigen wird. Zuletzt war der Wert deutlich gesunken. Aktuell liegt er bei 497,6 (gestern: 596,8). Allein gestern wurden 1.460 neue Corona-Fälle gemeldet, darunter waren auch 155 Nachmeldungen. Es gebe "keinerlei Entspannungssignale", sagte Reiter.

Dass man zwischenzeitlich mit den Meldungen der Fallzahlen nicht mehr nachgekommen sei, habe ihn geärgert, so Reiter. Er habe sich "zu lange darauf verlassen, dass die Mitarbeiter das schon irgendwie hinbekommen". Das sei in der "dynamischen Entwicklung" aber nicht mehr gelungen. Mittlerweile seien die Probleme aber "durch eine Gewaltaktion" behoben.

12.24 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern - Sozialministerin schließt Lockdown nicht mehr aus

Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen muss nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) ein weiterer Lockdown in Betracht gezogen werden. "Ich kann in dieser aktuellen Pandemie-Lage gar nichts mehr ausschließen", sagte Drese der Deutschen Presse-Agentur: "Die Situation ist dramatisch." Doch noch könne das Ruder herumgerissen werden.

Wenn sich das Land sieben Tage in der roten Phase der Corona-Ampel befinde und die Versorgung von Patienten gefährdet sei, gebe es die Möglichkeit eines Lockdowns, erläuterte Drese. Mit dem Eintritt in die rote Phase ist im Nordosten eventuell bereits an diesem Donnerstag zu rechnen. Noch habe Mecklenburg-Vorpommern nicht die schwierige Lage anderer Bundesländer erreicht, stellte die Ministerin fest.

Die SPD-Politikerin zeigte sich zufrieden damit, dass derzeit auf Bundesebene eine Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeheimen vorbereitet wird. Ebenso stimme sie positiv, dass aktuell die Zahl der Menschen steige, die zu einer Erstimpfung bereit sind. Drese führte das unter anderem auch darauf zurück, dass in Mecklenburg-Vorpommern nunmehr die sogenannte 2G-plus-Regel gilt.

12.05 Uhr: Impfkampagne gewinnt an Tempo

Die Impfkampagne nimmt wieder stark an Fahrt auf. Am 24. November 2021 wurden in Deutschland laut RKI 795.386 Tsd. Impf­dosen verabreicht. Das ist der höchste Tageswert seit dem 14. Juli. Darunter waren demnach 101.338 Erstimpfungen - so viele wie seit dem 16. September nicht mehr. Es wurden außerdem 67.513 Zweitimpfungen und 626.535 Auffrischungsimpfungen verabreicht. Bereits am Vortag war die Zahl der verabreichten Impfdosen stark gestiegen .Damit sind nun mindestens 56,7 Mio. Personen (68,2  Prozent der Gesamt­bevölkerung) vollständig geimpft.

11.49 Uhr: Seilbahnbetreiber verärgert über Corona-Maßnahmen

Schon im letzten Winter ist die Skisaison wegen der Coronapandemie ausgefallen. Jetzt droht ein weiteres Aus auch für diesen Skiwinter. Nach den neusten Vorgaben der bayerischen Regierung müssen die Skigebiete 2 G Plus umsetzen und die Kapazität in den Liften wird sogar auf 25 Prozent beschränkt.

Der VDS, der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte reagierte heute in München verärgert auf diese Beschränkungen. Unter diesen Vorgaben sei kein wirtschaftlicher Betrieb möglich, so Vorstand Matthias Stauch. Die Einhaltung der Maßnahmen stelle die Betreiber vor schier unlösbare Probleme - man könne dies bei tausenden von Skifahrern nicht überprüfen.

Viele Seilbahnbetreiber hätten in Hygienemaßnahmen investiert, die weitere Verschärfung auf nur noch ein Viertel Auslastung sei nicht nachvollziehbar und ein Schlag ins Gesicht. Im Prinzip sei es ein Lockdown durch die Hintertür, so die Vorstandsriege und unter diesen Vorgaben sei es mehr als fraglich, ob eine Skisaison stattfinden könne. Schon jetzt stehe es vor allem um kleinere Liftbetreiber nicht gut, wenn in diesem Winter wieder keine Einnahmen hereinkämen und Fördergelder wegfallen würden, müssten viele aufgeben.

11.42 Uhr: Israel fürchtet fünfte Corona-Welle

Israel steht nach Einschätzung des nationalen Corona-Beauftragten Salman Sarka am Beginn einer neuen Infektionswelle. Aus Sicht des Experten komme der jüngste Anstieg der Zahl von Neu-Infektionen "zu früh und zu schnell", berichtete der Rundfunk. Im September hatte Israel sich mit mehr als 11.000 neuen Fällen pro Tag auf dem bisherigen Höhepunkt der Pandemie befunden. Mithilfe von Booster-Impfungen gelang es, die Infektionszahlen wieder auf durchschnittlich 400 am Tag zu drücken. Die vierte Corona-Welle galt als überwunden.

Zuletzt verzeichnete das Gesundheitsministerium aber wieder einen leichten Anstieg der Fallzahlen und des R-Werts, der das Infektionsgeschehen widerspiegelt. Experten erklären dies dem Bericht zufolge unter anderem mit der sinkenden Immunität von mehr als einer Million Israelis, die ihre zweite Impfdosis vor mehr als sechs Monaten erhielten.

Als erstes Land weltweit hatte Israel Ende Juli eine Booster-Kampagne mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer gestartet. Nach fünf Monaten nach der zweiten Impfung können Israelis eine Booster-Impfung bekommen. Diese Woche begann zudem die Impfung von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren. Von 9,4 Millionen israelischen Bürgern sind rund 43 Prozent inzwischen dreifach geimpft. Fast zwei Drittel bekamen zumindest zwei Spritzen.

10.57 Uhr: Frankreich: Alle ab 18 Jahren sollen Booster erhalten

In Frankreich sollen ab sofort alle im Alter von 18 Jahren und darüber eine Booster-Impfung erhalten. Das empfiehlt die Gesundheitsbehörde HAS im Kampf gegen eine fünfte Corona-Welle. Die gegenwärtige Lage in Frankreich sei besorgniserregend. Die HAS rät zudem dazu, die sozialen Kontakte zu reduzieren.

10.35 Uhr: Bericht: EU will Gültigkeit von Impfpässen begrenzen

Die EU will der Finanznachrichtenagentur Bloomberg zufolge bei Einreisen die Gültigkeit von Corona-Impfpässen auf neun Monate begrenzen. Außerdem sollten geimpfte Reisende priorisiert werden, heißt es in der Meldung. Dazu empfehle die EU-Kommission den Mitgliedsländern, Personen aus Nicht-EU-Ländern, die vollständig mit einem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugelassenen Vakzin gegen Corona geimpft sind, ab dem 10. Januar die Einreise in die EU zu erlauben.

  • Zum Artikel "Impfzertifikate: Nachweise mit begrenzter Gültigkeit"

10.06 Uhr: Luftwaffe hält zwei Flugzeuge für Corona-Hilfe bereit

Die Luftwaffe hält in Köln nun zwei Flugzeuge für einen Hilfseinsatz zur Verlegung von Intensivpatienten in der Corona-Pandemie bereit. Dazu gehört der Airbus A310 MedEvac, die fliegende Intensivstation, sowie eine umgerüstete Spezialmaschine, das Überwachungsflugzeug A319OH. In dieses seien am Vortag zwei Plätze zur Intensivbehandlung eingebaut worden, sagte ein Luftwaffen-Sprecher.

Über sechs Intensivplätze verfüge der Airbus A310 MedEvac. Schnelle Transportkapazitäten sollen bereitgehalten werden, um Intensivpatienten bei einer regionalen Überlastung von Krankenhäusern in Regionen mit freien Kapazitäten fliegen zu können. In Bayern ist derzeit wegen Überlastung der Kliniken die Verlegung von etwa 50 Covid-Intensivpatienten in andere Bundesländer in Vorbereitung.

09.57 Uhr: Zweiwöchiger Corona-Lockdown in der Slowakei

In der Slowakei ist ein landesweiter Corona-Lockdown in Kraft getreten. Die Vierparteien-Koalition in Bratislava hatte am Mittwoch beschlossen, für vorerst zwei Wochen alle Gastronomiebetriebe und jene Geschäfte zu schließen, die nicht für eine Grundversorgung mit Lebensmitteln und anderen unentbehrlichen Gütern benötigt werden.

Zugleich mit dem Lockdown beschloss die Regierung den sogenannten Notstand, der für 90 Tage gilt. Dieser ermöglicht es, die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung einzuschränken. So gilt eine Ausgangssperre, von der es entgegen ursprünglichen Plänen keine Ausnahme für vollständig gegen Covid-19 geimpfte Menschen gibt. Erlaubt bleibt der Weg zur Arbeit. Offen bleiben vorerst die Schulen.

09.22 Uhr: Tischtennis-Verband unterbricht Spielbetrieb bis 31.12.

Der Bayerische Tischtennis-Verband (BTTV) unterbricht als Reaktion auf die pandemische Entwicklung seinen Spielbetrieb bis Ende diesen Jahres. Die Entscheidung, die den Mannschafts- und Einzelbetrieb betrifft, teilte der Sportverband am Morgen mit. "In einigen Regionen Bayerns liegt die Inzidenz über 1000, sodass dort derzeit überhaupt kein Sportbetrieb erlaubt ist. Wir müssen damit rechnen, dass demnächst noch weitere Regionen betroffen sind", sagte Präsident Konrad Grillmeyer.

09.17 Uhr: Kretschmer schließt Lockdown in Sachsen nicht mehr aus

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer schließt einen Lockdown vor Weihnachten nicht mehr aus. "Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen. Es wird nur zu verhindern sein, wenn es ein kollektives Verständnis und gemeinsames Bewusstsein gibt, Kontakte zu vermeiden und die Maßnahmen einzuhalten", sagte der CDU-Politiker der "Sächsischen Zeitung". Wenn es in der kommenden Woche nicht einen positiven Effekt gebe, "müssen wir diese Diskussion führen". In Sachsen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei 1.074,6. 09.05 Uhr: Lehrerpräsident sieht "Kontrollverlust" an Schulen

Lehrerpräsident Heinz-Peter Meidinger sieht die Corona-Lage an den Schulen aus dem Ruder laufen. "Der Kontrollverlust ist doch schon da, wenn Schulen wegen heftiger Infektionsausbrüche geschlossen werden müssen und in immer mehr Regionen in Deutschland die Gesundheitsämter nicht nur bei der Kontaktrückverfolgung an Schulen nicht mehr nachkommen, sondern diese komplett eingestellt haben", sagte Meidinger der "Passauer Neuen Presse". Meidinger warf der Politik vor, sie habe längst nicht alle Optionen ausgereizt, um Schulschließungen zu vermeiden. Neben der Maskenpflicht brauche es "engmaschige Testungen, nicht nur ein- oder zwei Mal pro Woche, sondern drei Mal", forderte er in der "Rheinischen Post". Die Kontakte müssten wieder konsequent zurückverfolgt werden. "Und wir brauchen endlich Raumluftfilter in den Schulen", sagte Meidinger.

Meidinger forderte die Länder auf, nicht einseitig die Weihnachtsferien vorzuziehen, ohne weitere Kontaktbeschränkungen einzuführen. Vorzeitige Weihnachtsferien sind unter anderem in Sachsen-Anhalt und Brandenburg geplant.

08.43 Uhr: Brinkhaus zieht Teil-Lockdowns in Betracht

Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle zieht Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus Teil-Lockdowns in Betracht. "Wir müssen ohne Tabus auch über zumindest Teil-Lockdowns nachdenken", sagt er im Deutschlandfunk. "Die Lage ist sehr, sehr ernst. Und wenn das richtig ist, was uns gesagt wird - und das war meistens richtig - wird die Lage noch viel, viel ernster werden." Daher müsse auch darüber nachgedacht werden, so wie im Frühjahr eine Bundesnotbremse auf den Weg zu bringen. "Meine Fraktion steht dafür bereit." Brinkhaus äußert sich skeptisch, dass die 2G-Regeln ausreichen. Es werde Zeit, dass alte und neue Regierung zusammen mit den Ministerpräsidenten sofort Pflöcke setzen und nicht erst nach der Kanzlerwahl.

08.21 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Sachsen erstmals über 1.000

Erstmals ist in einem Bundesland der Inzidenzwert über 1.000 gestiegen. Für Sachsen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) einen Wert von 1.074,6, am Mittwoch lag die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100-000 Einwohner binnen einer Woche in dem Bundesland noch bei 935,8. Innerhalb eines Tages zählten die Gesundheitsämter in Sachsen 11.581 neue Corona-Infektionen, 42 Todesfälle kamen hinzu.

08.14 Uhr: Bayerns Kliniken warnen vor Notlage zu Weihnachten

Angesichts der schnell steigenden Zahl von Corona-Patienten fürchten Bayerns Kliniken zum Jahresende eine bislang nicht dagewesene Notlage in der Versorgung. Die Verlegung von Covid-Intensivpatienten in andere Bundesländer wird nach Einschätzung der Bayerischen Krankenhausgesellschaft nur kurzfristig Abhilfe schaffen können. "Alle Prognosen gehen in die Richtung, dass die Zahl der Patienten weiter steigen wird und wir in Bayern keine ausreichenden Intensivkapazitäten haben", sagte BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen der dpa. "Die momentan noch vorhandenen Intensivkapazitäten im Norden werden uns nur einige Wochen helfen können, weil auch dort die Belegung steigt."

Derzeit ist wegen Überlastung der bayerischen Kliniken die Verlegung von etwa 50 Patienten in andere Bundesländer in Vorbereitung. Doch wird in Bayern jeden Tag eine zweistellige Zahl von zusätzlichen Intensivpatienten in den Kliniken aufgenommen, allein am Mittwoch waren es über 40.

07.59 Uhr: Göring-Eckardt plädiert für Impfpflicht

Die Co-Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, plädiert für eine Impfpflicht. Diese helfe zwar nicht jetzt. "Aber sie hilft uns später", sagt sie in der ARD. Eine Impfpflicht sei ein harter Eingriff. "Ich schrecke davor nicht zurück." Was im Moment gegen die Coronawelle helfe, seien die 2G- und 3G-Regeln. Das zeige sich zum Beispiel daran, dass die Schlangen an den Impfmöglichkeiten extrem lang seien.

07.44 Uhr: Esken - Corona-Zahlen "sehr, sehr beunruhigend"

Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken bezeichnet die Corona-Zahlen als "sehr, sehr beunruhigend". Die aktuelle Lage müsse man etwa mit Kontaktbeschränkungen vor allem für Ungeimpfte versuchen in den Griff zu bekommen, sagt sie im Deutschlandfunk. Der im Kanzleramt geplante Krisenstab sei wichtig, um regelmäßig zwischen Bund und Ländern zu beraten und nicht auf Zuruf Ministerpräsidenten-Konferenzen einzuberufen.

07.24 Uhr: Buschmann - Allgemeine Impfpflicht nicht ausschließen

Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, will eine allgemeine Impfpflicht nicht ausschließen. Es verbiete sich, in einer dynamischen Lage irgendetwas kategorisch auszuschließen, sagt er in der ARD. Doch helfe eine allgemeine Impfpflicht derzeit nicht, die vierte Welle zu brechen. Deshalb stehe sie derzeit nicht auf der Tagesordnung.

05.11 Uhr: Innenminister Herrmann - "Kein Verständnis für Impfverweigerer"

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat nach eigenen Worten kein Verständnis für Impfverweigerer und spricht sich für eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus aus. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Herrmann: "Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, war es damals selbstverständlich, dass Eltern verpflichtet waren, ihre Kinder gegen Pocken und Kinderlähmung impfen zu lassen." Es habe auch damals Kritiker gegeben, aber diese hätten die Vorgabe letztlich akzeptiert. Auch in der Corona-Pandemie müsse die Minderheit sich am Ende der Mehrheit beugen: "Wenn wir die nötige Impfquote nicht auf freiwilliger Basis erreichen können, dann ist eine Impfpflicht bislang der einzige Weg", sagte Herrmann.

04.00 Uhr: Patientenschützer - Verlegungen nicht nur für Covid-Patienten

Verlegungen im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Systems sollten aus Sicht des Patientenschützers Eugen Brysch nicht nur für Covid-19-Patienten in Betracht kommen. Alle Intensivpatienten hätten Anspruch auf eine optimale medizinisch-pflegerische Behandlung, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz der dpa. "Deshalb müssen Bund und Länder unverzüglich das Konzept des Kleeblatt-Systems überprüfen."

Im Mittelpunkt der Therapie eines Schwerstkranken müssten stets seine Krankheit, Symptome und die Chance auf Heilung stehen. "Dies gilt für alle Patienten in gleicher Weise und darf nicht auf Covid-19-Erkrankte beschränkt sein." Im Rahmen des Kleeblatt-Systems sollen Covid-19-Patienten auch bundesweit verteilt werden können, wenn in einzelnen Regionen der Kollaps von Krankenhäusern droht. Eine Verlegung von Patienten mit anderen Erkrankungen ist laut eines Kriterienkatalogs der Intensivmedizinervereinigung Divi nur in Ausnahmefällen vorgesehen.

03.39 Uhr: 75.961 Corona-Neuinfektionen, Inzidenz bei 419,7

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet mit 75.961 Positiv-Tests binnen 24 Stunden einen Rekordanstieg der Neuinfektionen. Das sind 10.590 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 65.371 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf eine Höchstmarke von 419,7 von 404,5 am Mittwoch. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Die Zahl der in Deutschland im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorbenen Menschen ist mit 351 weiteren Todesfällen binnen eines Tages über die Schwelle von 100.000 gestiegen. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Corona-Todesfälle auf 100.119. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 5,57 Millionen Corona-Tests positiv aus.

03.30 Uhr: RKI: Zahl der Corona-Toten steigt über 100.000

Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland hat die Schwelle von 100.000 überschritten. Wie das Robert Koch-Institut unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter meldete, starben bislang insgesamt 100.119 Menschen in Deutschland nach einer Corona-Infektion. Mehr als 5,5 Millionen Menschen in Deutschland infizierten sich demnach bisher mit dem Coronavirus.

Mittwoch, der 24. November 2021

22.16 Uhr: Scholz - Dürfen allgemeine Impfpflicht nicht ausschließen

Der designierte Kanzler Olaf Scholz hat sich offen für eine Debatte über eine allgemeine Impfpflicht gezeigt. "Ausschließen darf man nichts", sagt er im ZDF. "Mit dem ersten Schritt ist die Debatte über den zweiten eröffnet", fügt er mit Blick auf die von den Ländern gewollte Teil-Impfpflicht für Personal etwa in Pflegeeinrichtungen hinzu.

21.35 Uhr: Brinkhaus: Corona-Regeln reichen nicht

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus dringt auf schärfere Regeln zur Bekämpfung des Coronavirus. Die auf den Weg gebrachten Maßnahmen würden wahrscheinlich nicht reichen, sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in einem ARD-"Brennpunkt". "Wir müssen jetzt intensiv handeln." Die bisher von der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) geplante Bewertung am 9. Dezember sei "viel zu spät". Zuvor hatte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) ein rasches Treffen der Länder-Regierungschefs gefordert, am besten noch in dieser Woche.

Brinkhaus hob hervor, dass vom voraussichtlich künftigen Kanzler Olaf Scholz (SPD) das Signal gegeben worden sei, dass die alte und neue Regierung noch intensiver und gemeinsam gegen Covid-19 vorgehen sollten.

21.00 Uhr: Baerbock zur Corona-Krise: "Wir haben uns zehn Tage Zeit gegeben"

Der von den Ampel-Parteien geplante Bund-Länder Krisenstab zur Corona-Lage soll nach Angaben von Grünen-Chefin Annalena Baerbock täglich die Situation analysieren. "Wir haben uns zehn Tage Zeit gegeben, um zu sehen, sind wir bei den Booster-Impfungen, sind wir bei den Schutzmaßnahmen weit genug gekommen", sagte Baerbock am Mittwochabend in den ARD-"Tagesthemen". Nach diesen zehn Tagen werde gemeinsam analysiert, "ob es weitere Maßnahmen braucht oder nicht".

Der voraussichtliche künftige Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte heute die Einrichtung eines ständigen Bund-Länder-Krisenstabs im Kanzleramt zum Kampf gegen die Corona-Krise angekündigt. Das Gremium soll seinen Angaben zufolge schon eingerichtet werden, bevor die neue Ampel-Regierung im Amt ist.

20.58 Uhr: Düsseldorf verschiebt wegen Corona-Lage Rosenmontagszug auf 8. Mai

Wegen der besorgniserregenden Pandemie-Lage in Deutschland wird der Düsseldorfer Rosenmontagszug auf den 8. Mai verlegt. Der neue Termin eröffne die Möglichkeit, "den weltweit beachteten Düsseldorfer Rosenmontagszug in der gewohnten Weise mit Tausenden von Zuschauern am Straßenrand durchzuführen", erklärte der Präsident des Düsseldorfer Karnevalskomitees, Michael Laumen, am Mittwoch. "Wir alle gehen davon aus, dass wir im kommenden Frühjahr die vierte Coronawelle überwunden haben."

Der Umzug hätte eigentlich am 28. Februar stattfinden sollen. Mit der Verschiebung werde auch allen Vereinen die Möglichkeit geboten, ihre für Januar und Februar 2022 geplanten Veranstaltungen zu verlegen, erklärte das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC). Das neue Datum sei mit der Stadt sowie der Kirche abgestimmt. Mit Rücksicht auf die Kirche bittet das CC aber darum, auf Veranstaltungen in der Karwoche zu verzichten.

20.46 Uhr: Bayern bereitet sich auf Impfungen für Kinder vor

Bayern bereitet sich gemeinsam mit der Ärzteschaft und den Impfzentren auf die Impfung von Kindern ab fünf Jahren vor. Darauf wies Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Mittwochabend in Berlin hin. Der CSU-Politiker teilte mit: "Wir sind hier in enger Absprache mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, die uns dabei unterstützen werden." Er halte es "für eine positive und wichtige Entwicklung, wenn der Impfstoff künftig auch für Kinder unter 12 Jahren eingesetzt werden könnte."

Die Zulassung des Biontech/Pfizer-Impfstoffs für Kinder ab fünf Jahren durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA wird noch diese Woche erwartet. Laut dem geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sollen den Ländern ab dem 20. Dezember in einer ersten Lieferung 2,4 Millionen Dosen des Vakzins für Fünf- bis Elfjährige zur Verfügung gestellt werden. Die Ständige Impfkommission (Stiko) will ihre Empfehlung zur Corona-Impfung für Kinder in dieser Altersgruppe vor Jahresende abgeben.

19.37 Uhr: Bayern setzt neue Berichtspflicht zu Corona-Tests bei Praxispersonal aus

Die neue tägliche Testpflicht für Beschäftigte von Arztpraxen wird in Bayern vorerst ohne die dazugehörigen Berichtspflichten angewendet. Der Freistaat erlasse "mit sofortiger Wirkung ein Moratorium für die Berichts- und Dokumentationspflicht" der entsprechenden Vorgabe im neuen Infektionsschutzgesetz, teilte das Landesgesundheitsministerium am Mittwoch mit. "Bürokratie und Pandemie vertragen sich nicht, besonders angesichts der vollen Praxen und Krankenhäuser", erklärte dazu Minister Klaus Holetschek (CSU).

Nach dem neuen Infektionsschutzgesetz muss das Personal etwa in Krankenhäusern, Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen vor jedem Dienstantritt einen Corona-Test machen - unabhängig vom Impfstatus. Die Testergebnisse müssen jeden Tag dokumentiert und regelmäßig den zuständigen Gesundheitsämtern übermittelt werden.

"Der Freistaat Bayern wird die neuen Vorschriften zunächst auch in Abstimmung mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns nicht vollziehen, solange zentrale Fragen für eine einfache und unbürokratische Umsetzung nicht geklärt sind", erklärte das Landesgesundheitsministerium. Holetschek monierte, es sei nicht klar, "wozu der Bund diese Daten braucht". Außerdem fehle ein "alltagstaugliches Meldesystem". Die Vorgaben müssten umgehend geändert werden.

Zuvor hatte auch die Bundesärztekammer die neuen Regeln scharf kritisiert.

19.12 Uhr: Gesundheitsminister beraten über Patientenverlegungen

Bund und Länder wollen am Donnerstag über das weitere Vorgehen bei Patientenverlegungen wegen der kritischen Corona-Lage in Deutschland beraten. Dazu ist eine Sonder-Videokonferenz der Gesundheitsminister angesetzt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr. Auch auf Drängen des geschäftsführenden Bundesministers Jens Spahn (CDU) soll demnach unter anderem über den Stand bei Verlegungen und Kapazitäten nach dem sogenannten Kleeblatt-Konzept beraten werden.

Das 2020 beschlossene Konzept sieht vor, dass zunächst innerhalb von fünf Regionen - West, Nord, Ost, Süd, Südwest - verlegt wird. Gibt es in einer dieser Regionen absehbar keine freien Plätze mehr, wird im Austausch mit dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Verlegung auch in andere Gebiete organisiert. Zu der Sondersitzung der Gesundheitsminister wurden auch das Bundesamt und die Bundesministerien für Inneres und Verteidigung eingeladen.

19.00 Uhr: FCB-Spieler Kimmich positiv auf Corona getestet

Impfskeptiker Joshua Kimmich ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das bestätigte der deutsche Rekordmeister Bayern München am Abend in einer knappen Mitteilung. "Dem Mittelfeldspieler des FC Bayern geht es gut", schrieb der Klub. Zuvor hatte die Bild-Zeitung über die Infektion des Nationalspielers berichtet.

Kimmich hatte in den vergangenen Wochen für heftige Diskussionen gesorgt, weil er nicht gegen das Virus geimpft ist. Als ungeimpfte Kontaktperson eines Corona-Infizierten hatte sich der 26-Jährige zuletzt ohnehin in Quarantäne befunden und das Derby beim FC Augsburg sowie das Champions-League-Gruppenspiel bei Dynamo Kiew am Dienstag verpasst. Nach der Rückkehr aus Kiew war auch bei Kimmichs Klubkollegen Eric Maxim Choupo-Moting ein positiver Test bekannt geworden, Choupo-Moting befand sich ebenfalls in Quarantäne.

Kurz vor der Meldung zu Kimmich hatte sich noch angedeutet, dass dieser unmittelbar vor einer Impfung steht.

  • Zum Artikel: FC Bayern: Auch Kimmich positiv auf Corona getestet

18.32 Uhr: Italien verschärft Corona-Maßnahmen für Ungeimpfte

Italien verschärft die Corona-Maßnahmen für Ungeimpfte. Ab dem 15. Dezember dürfen sie keine Restaurants, Kinos, Theater, Diskotheken und Sportveranstaltungen mehr besuchen, wie die Regierung in Rom beschließt. Zudem gilt bereits ab dem 06. Dezember im öffentlichen Nah- und Fernverkehr die 3G-Regel. Diese Maßnahmen sollen zunächst bis zum 15. Januar in Kraft bleiben. Zudem weitete das Kabinett die Impfpflicht für Beschäftigte im Staatsdienst auf das gesamte Schulpersonal, die Polizei und das Militär aus. Zudem müssen die Beschäftigten im Gesundheitswesen, für die bereits eine Impfpflicht gilt, sich boostern lassen.

18.03 Uhr: Ärztepräsident fordert von Ampel bis Dezember berufsbezogene Impfpflicht

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, ruft die Ampel-Parteien dazu auf, bis Anfang Dezember eine Impfpflicht in Kliniken und Pflegeheimen umzusetzen. "Nun muss die sich bildende Ampel-Koalition schnell handeln", sagte Reinhardt dem "Handelsblatt" mit Blick auf eine Formulierungshilfe des Bundesgesundheitsministeriums an die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP für ein entsprechendes Gesetz, das eine berufsbezogene Impfpflicht ab dem 1. Januar 2022 mit einer Übergangsfrist von drei Monaten vorsieht. "Jeder Tag ohne diese Regel ist ein verlorener Tag im Kampf gegen die Pandemie", sagte Reinhardt. "Die berufsbezogene Impfpflicht sollte deswegen schon ab Anfang Dezember gelten – außerdem mit einer kürzeren Übergangszeit. Hier halte ich die vorgeschlagenen drei Monate für nicht angemessen, sondern zwei Monate."

17.54 Uhr: Großrazzia gegen mutmaßliche Impfpassfälscher-Bande

Im Zuge von Ermittlungen gegen mutmaßliche Impfpassfälscher haben am Mittwoch rund 300 Polizistinnen und Polizisten 24 Gebäude in Niedersachsen und Hessen durchsucht. Bei dem Einsatz unter Leitung der Staatsanwaltschaft Hildesheim wurden in großem Umfang Beweismittel sichergestellt, wie das niedersächsische Innenministerium in Hannover mitteilte. Diese deuteten auch auf weitere Straftaten wie Waffen- und Drogendelikte hin. Die Ermittlungen richten sich gegen eine Bande, die im großen Stil Impfzertifikate gefälscht und verkauft haben soll.Der Fall zeige, dass kriminelle Gruppen viel Geld damit verdienen wollten, das Leben und den Gesundheitsschutz anderer aufs Spiel zu setzen, sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD).

17.45 Uhr: WHO sieht Europa erneut als Epizentrum der Corona-Pandemie

Europa ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erneut zum Epizentrum der Corona-Pandemie geworden. Grund dafür sei ein "falsches Sicherheitsgefühl" mit Blick auf den Schutz durch Vakzine, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einer Pressekonferenz. Er wies darauf hin, dass in der vergangenen Woche mehr als 60 Prozent aller neuen Corona-Infektionen und -Todesfälle in Europa verzeichnet worden seien. Die Menschen in Europa hätten den Eindruck, dass sie nach einer Impfung keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen mehr ergreifen müssten. Impfung, das Tragen einer Maske und Abstand seien weiterhin wichtig, um die Übertragung des Virus zu stoppen.

17.25 Uhr: Niederlande kündigen weitere Corona-Maßnahmen an

Die niederländische Regierung plant angesichts eines Rekordanstiegs bei den Neuinfektionen weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Diese sollen am Freitag verkündet werden, wie Gesundheitsminister Hugo de Jonge mitteilt ohne Details zu nennen. "Die Infektionsrate ist höher denn je zuvor", schreibt er in einem Brief an das Parlament. Die Krankenhauseinweisungen überträfen ständig die Erwartungen, und es werde noch schlimmer kommen. Nachdem die Niederlande Ende September die meisten Abstandsvorschriften aufgehoben hatten, führte die Regierung diesen Monat wieder die Maskenpflicht ein und verhängte einen Teil-Lockdown. Dennoch stiegen die Infektionszahlen, und das, obwohl mittlerweile etwa 85 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft sind. Am Mittwoch meldeten die Behörden 23.709 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, so viele wie noch nie. Zuletzt kam es zu gewaltsamen Protesten gegen die Corona-Maßnahmen.

17.19 Uhr: WHO: Weitere Corona-Wellen durch Umsicht vermeiden

Zur Vermeidung weiterer Corona-Wellen ist es aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entscheidend, dass Vorsichtsmaßnahmen nur langsam aufgehoben werden. "Wenn man alle Maßnahmen auf einmal aufhebt, wird das Virus wiederaufleben", sagte WHO-Expertin Maria van Kerkhove heute in Genf. Statt Lockdowns seien die von Anfang an propagierten Hygieneregeln wie Händewaschen, Maskentragen und gewisse soziale Distanz wichtig. Die WHO sprach sich trotz der aktuell vielen Corona-Fälle unter Kindern und Jugendlichen erneut gegen die voreilige Schließung von Schulen aus.

Viele Staaten stagnierten noch bei einer Impfquote von 50 bis 60 Prozent, kritisierte die WHO. "Wir müssen hier wirklich Fortschritte machen", sagte Swaminathan. Es gehe darum, genau zu wissen, wer aus welchen Gründen nicht geimpft sei, so WHO-Krisenkoordinator Mike Ryan.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus wies darauf hin, dass 60 Prozent aller neuen Corona-Infektionen derzeit in Europa verzeichnet würden. Allerdings bedeute das keine Entwarnung für andere Kontinente.

17.16 Uhr: Keine Probleme durch Impfpflicht für US-Bundesbedienstete

Die Impfpflicht für Millionen Mitarbeiter der US-Bundesregierung hat keine Störungen in der öffentlichen Verwaltung verursacht. Mitarbeiter des Weißen Hauses erklärten am Mittwoch, die Pflicht habe keine Auswirkungen auf die Strafverfolgung, die Arbeit der Geheimdienste oder den Reiseverkehr vor Thanksgiving. Die Frist für die Mitarbeiter des Bundes für eine Impfung gegen das Coronavirus lief am Dienstag ab. 92 Prozent der 3,5 Millionen Betroffenen sind nach Regierungsangaben zumindest teilweise geimpft.

17.07 Uhr: Slowakei verhängt zweiwöchigen Lockdown

Angesichts der massiv gestiegenen Corona-Infektionszahlen verhängt die slowakische Regierung einen zweiwöchigen Lockdown. Die Lage soll nach zehn Tagen überprüft werden, teilt Ministerpräsident Eduard Heger mit. Erleichterungen gäbe es dann nur für Geimpfte. Die Pläne waren auf den Tisch gekommen, nachdem das benachbarte Österreich kürzlich einen neuen Lockdown verhängt hatte. In der Slowakei war am Mittwoch mit 10.315 Neuinfektionen erneut ein neuer Höchststand verzeichnet worden. Die Impfrate liegt mit 45 Prozent der Bevölkerung deutlich unter dem europäischen Durchschnitt.

17.04 Uhr: Dänische Regierung plant Rückkehr zur Maskenpflicht

Die Menschen in Dänemark könnten schon bald in verschiedenen Alltagssituationen wieder einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Die Regierung in Kopenhagen strebt an, das Tragen einer Maske gemäß einer Empfehlung der sogenannten Epidemiekommission unter anderem im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen wieder vorzuschreiben. Das sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Negative PCR-Tests sollen zudem nur noch 72 Stunden, Schnelltests 48 Stunden Gültigkeit haben.

Diese und weiteren Vorschläge sollten am Donnerstag von einem parlamentarischen Fachausschuss behandelt werden. Werden sie abgesegnet, treten sie am Montag in Kraft.

16.52 Uhr: Verlegung von Intensivpatienten aus München in andere Bundesländer erwartet

Wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage könnten zum Wochenende hin erste Intensivpatienten von München in andere Bundesländer verlegt werden. Aus Münchner Kliniken könnten rund zehn Patienten dafür in Frage kommen, sagte die ärztliche Leiterin Krankenhauskoordinierung für München, Viktoria Bogner-Flatz, die mit ihrem Kollegen Dominik Hinzmann die Verlegungen organisiert. "So eine Verlegung macht man nicht gerne als Intensivmediziner. Aber es ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir das tun müssen - weil es noch schlimmer kommt", sagte die Medizinerin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Auch Unfallopfer, Krebspatienten und andere Kranke müssten versorgt werden.

Es gebe in München und Oberbayern nahezu keinen Spielraum mehr, was die intensiv- und notfallmedizinische Versorgung betreffe. Schon jetzt würden Patienten früher als sonst von der Intensiv- auf eine Normalstation verlegt und von dort früher nach Hause entlassen - mit allen damit verbundenen Risiken.

Erste Patienten-Transporte per Hubschrauber, mit Bundeswehr-Maschinen oder zu Lande würden zum Ende der Woche oder am Wochenende erwartet, sagte Bogner-Flatz.

16.25 Uhr: Ärztepräsident protestiert gegen tägliche Testpflicht für Praxen

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat eine bisher wenig beachtete Neuregelung im Infektionsschutzgesetz scharf kritisiert, die eine tägliche Testpflicht auch für geimpftes Praxispersonal vorsieht. "Es ist völlig unverständlich und medizinisch nicht nachvollziehbar, warum 3-fach geimpfte Teams einer Praxis täglich getestet werden sollen", schrieb er in einem Brief an den geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), wie die Bundesärztekammer mitteilt. Man habe diese Änderung mit großer Verwunderung aufgenommen. Reinhardt kritisierte zudem, dass die Testergebnisse dann auch noch von den am Limit arbeitenden Praxen an die völlig überlasteten Gesundheitsämter gemeldet werden sollten. Es gebe darüber hinaus gar nicht ausreichend Testmaterial. Er appellierte an Spahn, sich für eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes einzusetzen, das auf Betreiben der künftigen Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP geändert worden war.

16.06 Uhr: Scholz: Corona-Krisenstab soll schon vor Regierungswechsel starten

Der von den Ampel-Parteien geplante Krisenstab zur Corona-Lage im Kanzleramt soll nach Worten des voraussichtlichen künftigen Bundeskanzlers Olaf Scholz schon eingerichtet werden, bevor die neue Regierung im Amt ist. Es gehe um einen guten Übergang, sagte Scholz am Mittwoch in Berlin. "Auch die wissenschaftliche Begleitung wünschen wir uns anders." Die geplante Regierung wolle präzise ausdiskutierte Vorschläge haben und wissen, wie sich die Lage in einzelnen Bereichen genau entwickele. "Hier ist klares geordnetes Handeln erforderlich."

Die am Mittwoch in Kraft getretenen Corona-Regeln etwa zu 3G am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln gingen über das hinaus, was bisher in Deutschland möglich gewesen sei. «Jetzt geht es um eine klare entschiedene Politik», sagte Scholz.

15.45 Uhr: Schweiz plant vorerst keine Verschärfung der Corona-Maßnahmen

Trotz der höchsten Zahl an Neuinfektionen seit mehr als einem Jahr verzichtet die Schweiz auf zusätzliche Corona-Maßnahmen. Die Regierung schätze die Lage zwar als kritisch ein, hieß es in einer Mitteilung. Angesichts der aktuell relativ niedrigen Belastung der Intensivpflegestationen mit Covid-19-Patienten und der großen regionalen Unterschiede sei eine Verschärfung der Maßnahmen derzeit aber nicht angezeigt. Ein Anstieg der Krankenhaus-Einweisungen lasse sich möglicherweise mit einer Verhaltensänderung der Bevölkerung abwenden. Medien spekulierten, dass die Regierung mit weiteren Maßnahmen abwarten wolle, bis eine am Wochenende anstehende, umstrittene Volksabstimmung zur bisherigen Covid-Politik über die Bühne gegangen ist.

15.22 Uhr: Scholz (SPD) will eine Milliarde zusätzlich für Pflegekräfte

Die Ampel-Koalition will in der Corona-Pandemie eine Bonuszahlung für Pflegekräfte veranlassen. Dafür würden "erstmal eine Milliarde Euro" bereitgestellt, kündigt SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz an.

"Die Lage ist ernst", sagt der SPD-Politiker. Im Kanzleramt werde ein ständiger Bund-Länder-Stab eingerichtet. Zudem werde künftig im Kanzleramt eine tägliche Lagebeschreibung mit wissenschaftlichem Sachverstand erstellt. Bei der Bekämpfung der Pandemie gelte: "Wir müssen Impfen und Boostern, um die Verbreitung des Virus zu erschweren."

15.20 Uhr: Messe Heim-und Handwerk abgesagt

Die Messe Heim und Handwerk in München ist abgesagt worden. Am Nachmittag teilte die Messe Münchner Messe GmbH mit, dass das vom 1. bis 5. Dezember auf dem Messegelände München geplante Messeduo Heim+Handwerk und FOOD & LIFE nicht stattfinden könne. "Unkontrolliert hochschnellende Infektionszahlen in der Coronapandemie, eine rote Krankenhausampel und kurzfristig wechselnde Auflagen seitens der Politik bis hin zur 2G-plus-Regelung mit Besucherbegrenzung, machen die Durchführung unmöglich", heißt es weiter in der Mitteilung des Veranstalters Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM)

14.25 Uhr: Auch Unfallklinik Murnau am Limit

Das derzeitige Corona-Infektionsgeschehen hat auch Auswirkung auf die Versorgung von Unfallpatienten. So kann etwa die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau nicht mehr alle unfallverletzten Patienten aufnehmen - stattdessen ist die Unfallklinik jetzt auch ein Covid-19-Schwerpunktkrankenhaus.

Von 12 Operationssäalen sind jetzt bereits 4 geschlossen - das medizinische und pflegerische Personal wird für die aufwändige Versorgung der Coronapatienten benötigt. Die Intensivkapazitäten seien nahezu vollständig ausgeschöpft, heißt es von einer Kliniksprecherin. Seit gestern gilt hier wie in vielen Krankenhäusern ein Besucherstopp.

13.47 Uhr: Über 1.000 Covid-Intensivpatienten in Bayern

Die Zahl der Covid-Intensivpatienten in Bayerns Krankenhäusern ist erstmals auf über Tausend gestiegen. Am Miittag meldete das bundesweite Intensivregister 41 zusätzliche Covid-Intensivpatientinnen und -patienten, die Gesamtzahl stieg von 965 auf 1.006. Auch die Zahl der Todesopfer steigt schnell: In den vergangenen sieben Tagen sind in Bayern nach Daten der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität 432 Corona-Patienten gestorben, und damit innerhalb einer Woche mehr als im gesamten Oktober.

Die Intensivstationen sind mit einer erheblich höheren Zahl von Covid-Patienten konfrontiert als auf dem Scheitelpunkt der zweiten Corona-Welle Anfang des Jahres, damals waren etwas über 900 Corona-Intensivpatienten in Behandlung. Wegen der Überlastung vieler bayerischer Krankenhäuser werden im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Mechanismus nun Intensivpatienten in andere Bundesländer verlegt.

13.38 Uhr: DGB-Chef für allgemeine Impfpflicht

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, hat sich für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Im Inforadio vom rbb sagte Hoffmann, er sei persönlich dafür: "In den Gewerkschaften diskutieren wir dieses offensiv und werden die Diskussion auch konstruktiv begleiten." Er fügte an, er halte die Diskussion für notwendig und es brauche einen breiten gesellschaftlichen Konsens dafür.

13.36 Uhr: Winterpause für Bayerns Fußball-Amateure

Der Bayerische Fußball-Verband hat alle noch für dieses Jahr vorgesehenen Liga- und Pokalspiele abgesetzt. Damit sind nun alle Teams im Kinder- und Erwachsenenbereich mit Ausnahme der als Profi-Mannschaften eingestuften Regionalligisten in der Winterpause.

Grund für die Entscheidung der Corona-Taskforce unter Vorsitz von Vizepräsident Robert Schraudner war laut BFV-Mitteilung der Beschluss des Bayerischen Landtags, der die epidemische Lage für den Freistaat festgestellt hat.

Durch die daraus resultierenden und zunächst bis zum 15. Dezember getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sieht der BFV einen flächendeckenden und geregelten Spielbetrieb als nicht mehr durchführbar an.

13.50 Uhr: Österreichische Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen zu Ischgl ein

In Österreich hat die Innsbrucker Staatsanwaltschaft die strafrechtlichen Ermittlungen zu dem Corona-Ausbruch im Wintersportort Ischgl eingestellt. "Es gibt keine Beweise dafür, dass jemand schuldhaft etwas getan oder unterlassen hätte, das zu einer Erhöhung der Ansteckungsgefahr geführt hätte", teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Daher werde es keine Anklage gegen die fünf Beschuldigten geben. In Ischgl und anderen Tiroler Wintersportorten hatten sich im März 2020 mehr als 6000 Menschen aus 45 Ländern mit dem Coronavirus angesteckt. 32 der Infizierten starben. Ischgl wurde so zu einem der ersten Corona-Hotspots in Europa. Viele Betroffene und Hinterbliebene werfen den verantwortlichen Behörden schwere Fehler im Umgang mit dem Ausbruch vor. Eine unabhängige Experten-Kommission, die den Ausbruch untersuchte, stellte kein Versagen, wohl aber Fehleinschätzungen fest: Die österreichischen Behörden hätten zu spät und nicht umfassend genug reagiert, nachdem sie aus Island am 5. März gewarnt worden waren, dass mehrere Urlauber nach ihrer Rückkehr aus Ischgl positiv auf das Virus getestet wurden.

13.45 Uhr: Steinmeier ruft in eindringlichem Appell zu Corona-Impfungen auf

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts der sich zuspitzenden Corona-Situation erneut eindringlich dazu aufgerufen, sich gegen das Virus impfen zu lassen. Man habe die Mittel zur Hand, um sich vor einem schweren, womöglich tödlichen Verlauf der Krankheit zu schützen, sagte er am Mittwoch in einer Rede beim digitalen Deutschen Seniorentag. "Aber zu wenige haben bisher davon Gebrauch gemacht." Offenbar mit Blick auf die Debatte über eine Impfpflicht fügte Steinmeier hinzu: "Wenn alle Angebote, Bitten, Aufrufe, Appelle nicht helfen, dann sollte niemand die Politik anklagen, wenn sie schärfere Maßnahmen ergreift. Es kann nicht so bleiben, wie es ist."

13.35 Uhr: Faktische Impfpflicht für alle Bundeswehr-Soldaten

Bundeswehrsoldaten müssen künftig gegen das Coronavirus geimpft sein. Die sogenannte Duldungspflicht sei für alle Soldatinnen und Soldaten "beschlossen und angewiesen", sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. Für Soldaten im Auslandseinsatz gilt die Impfpflicht bereits seit März. Begründet wird der Schritt damit, dass Soldaten etwa in Kasernen oder Schiffen mitunter eng zusammenleben und dass sie einsatzbereit sein müssen.

13.20 Uhr: Altmaier: Zusätzliche Unterstützung für Weihnachtsmärkte

Der Bund will angesichts der verschärften Corona-Lage Betreiber von Weihnachtsmärkten stärker unterstützen. Das kündigte der geschäftsführende Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung sowie nach Verhandlungen mit dem Finanzministerium an. Dabei gehe es etwa um einen erleichterten Zugang zu Eigenkapitalzuschüssen. Wegen drastisch gestiegener Infektionszahlen haben einige Länder beschlossen, Weihnachtsmärkte abzusagen. Die bisher bis Jahresende befristete Überbrückungshilfe als zentrales Kriseninstrument der Bundesregierung wird - wie bereits bekannt - bis Ende März 2022 verlängert. Aus der Überbrückungshilfe III Plus soll nach den Worten Altmaiers die Überbrückungshilfe IV werden. Verlängert werden solle auch die Neustarthilfe für Soloselbstständige.

13.05 Uhr: Einzelhandel warnt vor Verschärfung der Corona-Auflagen

Angesichts der Verschärfung der Corona-Regelungen in immer mehr Bundesländern hat der Handelsverband HDE vor weiteren Einschränkungen für den Einzelhandel gewarnt. "2G oder 3G im Einzelhandel leisten keinen spürbaren Beitrag zum Infektionsschutz", sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Mittwoch in Berlin. "Der Einzelhandel ist kein Infektionsherd. Die Alleingänge einiger Bundesländer gehen daher am Ziel vorbei." Mit bewährten Hygienekonzepten, Abstandsregelungen und besonders der Maskenpflicht habe der Handel seit Beginn der Pandemie dafür gesorgt, dass Einkaufen sicher möglich sei, betonte Genth. Die Politik scheine aber beschlossen zu haben, die Ungeimpften auf dem Rücken des Einzelhandels zu einer Impfung zwingen zu wollen. "Das ist der falsche Weg", sagte Genth. Die Existenz vieler Händler in Gefahr zu bringen, um Uneinsichtige von der Corona-Impfung zu überzeugen, sei aus Sicht vieler Handelsunternehmen zynisch.

12.55 Uhr: DER Touristik erwartet Reisebuchungen 2022 fast auf Vorkrisenniveau

Der Reiseveranstalter DER Touristik rechnet trotz erneuter Unsicherheit aufgrund der wachsenden Corona-Infektionszahlen mit einer starken Erholung des Reisegeschäfts im kommenden Jahr. Zuletzt habe es eine gewisse Zurückhaltung bei Buchungen gegeben, erklärte Ingo Burmester, Zentraleuropa-Chef von DER Touristik am Mittwoch.

Doch der Trend zum sehr kurzfristigen Buchen werde anhalten, sodass ab April ein starker Nachfrageschub zu erwarten sei und im Spätsommer eine Nachfrage über dem Vorkrisenniveau von 2019. Deshalb geht der zweitgrößte deutsche Reisekonzern nach TUI davon aus, den Buchungsstand von 2019 im nächsten Jahr fast zu erreichen. Im bis Ende Oktober laufenden Touristikjahr 2020/21 machte die Rewe-Tochter knapp 60 Prozent weniger Umsatz als vor der Corona-Krise.

Für Europa-Reisen gebe es eine wahre Renaissance, sagte Burmester. Am stärksten gefragt sei die Balearen-Insel Mallorca, dicht gefolgt von Griechenland und der Türkei. Viele Familien hätten in diesem Jahr auf Auslandsreisen verzichtet, weil Kinder noch nicht geimpft werden konnten. Das Herabsetzen des Alters bei der Impfempfehlung unter zwölf Jahre bedeute neue Urlaubschancen.

12.45 Uhr: 3G Kontrollen im Münchner Nahverkehr

Die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer hat einen Bundesrettungsschirm für Verkehrsunternehmen gefordert. Nach Ansicht Schreyers würden den Verkehrsunternehmen wegen der ab heute bundesweit geltenden 3G Regelung Fahrgäste fehlen und das müsse durch den Bund kompensiert werden. Um 3G auch wirksam im öffentlichen Nahverkehr zu kontrollieren, braucht es nach Ansicht der bayerischen Verkehrsministerin zudem Personal vom Bund. Ein Busfahrer müsse Busfahren, so Schreyer und könne nicht kontrollieren ob seine Fahrgäste geimpft, genesen oder getestet seien.

Am Eingangsbereich zur Münchner U-Bahnhaltestelle Stachus waren am Vormittag rund 30 Kontrolleure der Münchner Verkehrsgesellschaft im Einsatz und überprüften sowohl die Fahrscheine als auch die 3G Nachweise der Fahrgäste. Als Unterstützung waren zudem rund ein Dutzend Polizeibeamte anwesend, allerdings verliefen die Kontrollen nach einer ersten Bilanz ruhig. Auch in den nächsten Tagen würden MVG und Münchner Polizei gemeinsam stichprobenartige Kontrollen durchführen, sagte Münchens Polizeivizepräsiden Michael Dibowski dem Bayerischen Rundfunk. Sollte jemand keinen Nachweis bei sich haben, ist das laut Münchner Polizei eine Ordnungswidrigkeit und kostet 55 Euro.

  • Zum Artikel: 3G-Kontrollen im Nahverkehr – Bei Verstößen droht hohes Bußgeld

12.40 Uhr: Staatstheater sagt wegen Corona-Fällen Vorstellungen ab

Das Nürnberger Staatstheater muss wegen Corona-Infektionen im Ensemble die Vorstellungen in den nächsten Tagen absagen. Bis einschließlich 29. November solle der Spielbetrieb in allen Sparten ruhen, teilte das Theater am Mittwoch mit. Bis dahin solle es umfangreiche Corona-Tests geben und der Spielbetrieb solle umorganisiert werden, um auf die neuen Vorgaben des Infektionsschutzgesetzes zu reagieren. Einzige Ausnahme war nach Theaterangaben eine Premiere am Mittwochabend, bei der bereits 2G plus und eine maximale Platzbelegung von 25 Prozent galt.

12.25 Uhr: Corona-Fallzahlen in Slowakei und Polen auf Rekordniveau

Die Slowakei und Polen melden neue Rekorde bei den täglichen Corona-Fallzahlen. In der Slowakei wurden nach offiziellen Angaben in 10.315 weiteren Fällen Menschen positiv auf das Virus getestet. Die Regierung plant Medienberichten zufolge einen zweiwöchigen Lockdown. Die Impfrate liegt mit 45 Prozent der Bevölkerung deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. In Polen gibt das Gesundheitsministerium 28.380 neue Positiv-Tests bekannt. Auch das ist ein Rekordwert und erstmals seit April wieder ein Niveau über der Marke von 25.000.

12.20 Uhr: EU-Behörde empfiehlt Booster-Impfungen für alle Erwachsenen

Die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC empfiehlt nun auch allen Erwachsenen Auffrischimpfungen gegen Covid-19. Vorrang hätten dabei Personen über 40 Jahren, dabei sollten die Booster mindestens sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen, heißt es von der Behörde. Die Empfehlungen der ECDC sind für die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten nicht bindend, werden aber für gesundheitspolitische Entscheidungen herangezogen. In Deutschland hatte die Ständige Impfkommission Stiko bereits in der vergangenen Woche allen Personen ab 18 Jahren eine Covid-19-Auffrischungsimpfung empfohlen, in der Regel im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impfdosis der Grundimmunisierung.

12.15 Uhr: Aue-Präsident Leonhardt kassiert Absage in Sachen Fußball-Lockdown

Die Deutsche Fußball Liga hat die Forderung des Fußball-Zweitligisten FC Erzgebirge Aue nach einer Unterbrechung des Spielbetriebes zurückgewiesen. Die DFL verwies in einer Stellungnahme auf die "abgestimmte Linie aller 36 Clubs", in der Corona-Pandemie immer auf Basis der staatlichen Vorgaben zu agieren, twitterte der Dachverband am Mittwoch. "Ein selbstverhängter, flächendeckender Lockdown im Sinne einer Saison-Unterbrechung ist daher kein Thema." Aue-Präsident Helge Leonhardt hatte einen Fußball-Lockdown angesichts der steigenden Inzidenzwerte bis Ende Dezember gefordert. "Die nächsten vier Wochen werden extrem schwierig für unser Land und stellen uns vor eine Zerreißprobe. Dort wird kluges und geordnetes Handeln gefragt sein, ohne chaotische Aktionen", sagte der 63-Jährige der "Bild" (Mittwoch). So lag die Inzidenz im Erzgebirgskreis am Dienstag bei 1346,4. Leonhardt riet deshalb, Sorgfalt vor Gier walten zu lassen.

12.05 Uhr: Bundesweite Verlegung von rund 80 Patienten wird vorbereitet

Um Engpässe in der intensivmedizinischen Behandlung zu vermeiden, sollen bis zum Wochenende mehrere Dutzend Patienten aus den stark von Corona betroffenen Regionen im Osten und Süden in andere Teile Deutschlands verlegt werden. Wie der Vorsitzende des Arbeitskreises der Innenministerkonferenz für Feuerwehrangelegenheiten, Rettungswesen, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung, Hermann Schröder, auf Anfrage mitteilte, wurden über das sogenannte Kleeblatt-Verfahren am Mittwoch Anträge auf bundesweite Verlegung für insgesamt rund 80 Patienten aus Bayern und dem Kleeblatt-Ost geprüft.

Vor allem Covid-19-Patienten sollen in andere Regionen gebracht werden. In Ausnahmefällen könnten auch Patienten mit anderen Erkrankungen verlegt werden, sagte Schröder. Generell werde darauf geachtet, dass die aufnehmenden Krankenhäuser in Regionen liegen, die aktuell weniger stark von der Corona-Pandemie betroffen sind. Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin gehören zum Kleeblatt-Ost. Der aktuell ebenfalls stark von Corona betroffene Freistaat Bayern bildet alleine das Kleeblatt-Süd.

11.55 Uhr: Zuschauereinschränkungen in Baden-Württemberg und Niedersachsen

Nach Sachsen und Bayern haben auch Baden-Württemberg und Niedersachsen aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Lage die Maßnahmen für den Sport verschärft. Die Landesregierung in Stuttgart veröffentlichte am Dienstagabend eine neue Corona-Verordnung, die ab Mittwoch gilt und laut der Stadien und Sporthallen nur noch zu maximal 50 Prozent ausgelastet werden dürfen. Die Obergrenze liegt bei 25.000 Zuschauern. Auch Niedersachsen verringert die Kapazität um 50 Prozent, betroffen ist hiervon unter anderem das Bundesliga-Topspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund am Samstag. In Baden-Württemberg kommt fortan die 2G-plus-Regel zum Einsatz: Ausschließlich Geimpfte und Genesene mit einem negativen tagesaktuellen Schnell- oder PCR-Test erhalten Einlass.

11.40 Uhr: Teil-Lockdown in Corona-Hotspots schon einen Tag nach Feststellung der 1.000-Inzidenz

Regionale Teil-Lockdowns in Corona-Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 1.000 treten schon einen Tag nach Feststellung dieses Werts durch die jeweilige Kreisverwaltungsbehörde in Kraft. So schreibt es die 15. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vor, die seit heute gilt. Dann werden Gastronomie, Sport- und Kulturstätten geschlossen und größere Versammlungen untersagt. Wenn die Inzidenzwerte an fünf aufeinanderfolgenden Tagen die Grenze von 1.000 wieder unterschritten haben, gelten diese Einschränkungen nicht mehr. Bei der Bekanntgabe der Teil-Lockdowns beziehen sich die Behörden der Landkreise und kreisfreien Städte auf die im Internet veröffentlichten Zahlen des Robert-Koch-Instituts.

  • Zum Artikel: "Die Lage in Corona-Hotspots in Bayern spitzt sich zu"

11.25 Uhr: Vereinfachter Zugang zu Kurzarbeit wird erneut verlängert

Firmen können noch bis März 2022 leichter Kurzarbeit anmelden als in normalen Zeiten. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch in Berlin eine Verlängerung der Corona-Kurzarbeitsregeln um weitere drei Monate. Während der Pandemie können Betriebe bereits dann bei der Arbeitsagentur Kurzarbeit anmelden, wenn zehn Prozent der Beschäftigten Arbeitsausfall haben. Sonst ist es mindestens ein Drittel.

Die Bezugsdauer für das Kurzarbeitergeld war bereits im vergangenen Jahr auf bis zu 24 Monate verlängert worden. Während der Corona-Krise steigt es zudem ab dem vierten Bezugsmonat und noch einmal ab dem siebten Monat. Auch Leiharbeiterinnen und -arbeiter können während der Pandemie das Kurzarbeitergeld beziehen. Die während der Kurzarbeit allein von den Arbeitgebern zu tragenden Sozialbeiträge werden zur Hälfte erstattet.

Dem Arbeitsministerium zufolge haben während des ersten Lockdowns im April 2020 sechs Millionen oder 20 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten Kurzarbeitergeld bezogen. Ende 2020 war die Zahl auf gut zwei Millionen gesunken. In diesem Jahr sind die Zahlen wieder gestiegen.

11.05 Uhr: "Impfen ist Mord" - Busfahrer in Österreich entlassen

In Österreich ist ein Fahrer eines Regionalbusses wegen der Aufschrift "Impfen ist Mord" auf seinem Fahrzeug entlassen worden. Eine Privatmeinung werde zwar akzeptiert, aber nicht das Instrumentalisieren eines öffentlichen Verkehrsmittels zur Verbreitung dieser Meinung, teilte ein Sprecher des Oberösterreichischen Verkehrsverbunds (OÖVV) am Mittwoch in Linz mit. Der Fahrer hatte am Freitagabend auf der elektronischen Anzeigetafel an der Vorderseite des Busses den Namen der Linie mit seinem Slogan ersetzt. Die Aktion wurde durch Zeugen und mit Fotos dokumentiert. An dem Tag hatte die österreichische Regierung ihre Pläne für eine generelle Impfpflicht präsentiert.

10.55 Uhr: Städtetagspräsident Lewe hält Impfpflicht für unabdingbar

Der Präsident des Deutschen Städtetags, Markus Lewe (CDU), hält eine Corona-Impfpflicht für unabdingbar. "Ich persönlich glaube, dass wir an einer allgemeinen Impfpflicht nicht vorbeikommen", sagte Lewe am Mittwoch im Deutschlandfunk. Der Oberbürgermeister von Münster erinnerte an die Pockenimpfung vor Jahrzehnten, "die ohne eine Verpflichtung nicht zum Erfolg gekommen wäre". Der Städtetag habe auch schon einen Prüfauftrag zur Frage der Impfpflicht aufgegeben, fügte der CDU-Politiker hinzu. "Der Schlüssel zur Bewältigung der Pandemie liegt in der Impfung." Es gehe darum, weitere Pandemiewellen zu verhindern, denn "jede Welle, die wir bekommen, zerstört das Zusammenleben". Die aktuelle vierte Welle laste "schwer" auf den Kommunen.

Lewe sprach sich zudem dafür aus, auch Apotheker und Zahnärzte in die Lage zu versetzen, Corona-Impfungen verabreichen zu können. "Damit wir schnell ein flächendeckendes Netz von Boosterimpfungen und Erstimpfungen ermöglichen können", begründete der Städtetagspräsident seine Forderung.

10.50 Uhr: Millionen Amerikaner voraussichtlich zu Thanksgiving unterwegs

Wegen des Feiertags Thanksgiving am (morgigen) Donnerstag werden voraussichtlich Millionen von Amerikanern zu Verwandtschaft und Freunden reisen. Die Zahl der per Flugzeug Reisenden wird in dieser Woche voraussichtlich Werte von vor der Coronavirus-Pandemie nahezu erreichen oder übertreffen. Der Autoclub AAA rechnet damit, dass 48,3 Millionen Menschen für den Feiertagszeitraum eine Strecke von mindestens 50 Meilen (etwa 80 Kilometer) von Zuhause zurücklegen werden. Das wäre ein Anstieg von knapp vier Millionen Menschen im Vergleich zum Vorjahr. Knapp 200 Millionen Amerikaner sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die USA verzeichnen aber im Durchschnitt fast 100 000 neue Coronavirus-Infektionen pro Tag. In den vergangenen zwei Wochen bis Dienstag ist der Sieben-Tage-Durchschnitt täglicher neuer Fälle um knapp 30 Prozent gestiegen, wie aus Zahlen der Johns Hopkins University hervorgeht. Die US-Gesundheitsbehörde CDC rät ungeimpften Menschen, nicht zu reisen.

10.45 Uhr: Impfkampagne zieht sprunghaft an - 638.109 neue Impfungen

Die Impfkampagne nimmt wieder stark an Fahrt auf. Am Dienstag wurden laut Robert-Koch-Institut 638.109 Menschen geimpft. Das ist der höchste Tageswert seit dem 28. Juli. Darunter waren 84.478 Erstimpfungen, 56.091 Zweitimpfungen und 497.540 Auffrischungsimpfungen. Am Dienstag vor einer Woche waren es insgesamt rund 465.000 Impfungen.

10.40 Uhr: Stimmung in Frankreichs Wirtschaft hellt sich erneut auf

Die Stimmung in der französischen Wirtschaft hat sich im November abermals verbessert. Das Barometer für die gesamte Wirtschaft - von Industrie über Bau und Dienstleistern bis hin zum Handel - kletterte um zwei auf 114 Punkte, wie das nationale Statistikamt Insee am Mittwoch mitteilte. Der Geschäftsklimaindex liege damit deutlich über dem Niveau von vor der Corona-Krise (106 Zähler) und auch über dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Der Index allein für die Industrie stieg von 107 auf 109 Punkte, während Ökonomen hier einen leichten Rückgang auf 106 Zähler erwartet hatten.

10.35 Uhr: Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown ringt weiter mit Pandemie

Die Folgen der Corona-Pandemie belasten den Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown weiter. Allerdings waren die Mietausfälle bei Hotel-Immobilien zwischen Juli und September geringer als in den Monaten davor - entsprechend ging der operative Gewinn in den ersten neun Monaten nicht mehr so stark zurück wie im ersten Halbjahr. Der operative Gewinn - gemessen an der in der Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations (FFO 1) - sei bis Ende September im Jahresvergleich um elf Prozent auf 267 Millionen Euro gefallen, teilte der MDax-Konzern am Mittwoch in Luxemburg mit. In den ersten sechs Monaten war der operative Gewinn des Unternehmens, der vor allem wegen des Trikotsponsorings des Fußball-Bundesligisten Union Berlin bekannt ist, noch um rund ein Viertel gesunken.

10.25 Uhr: Ärzte in Russland wollen Impfgegnern Corona-Stationen zeigen

Ärzte mehrerer russischer Kliniken wollen Impfgegnern Corona-Stationen zeigen. Der am Mittwoch von der Staatsagentur Tass veröffentlichte offene Brief richte sich in erster Linie an Politiker, Künstler und Medienleute, die zuletzt Impfungen gegen das Coronavirus in Zweifel gezogen hätten, hieß es. Angesichts der Reichweite, die diese Menschen in den Medien hätten, werde man trotz vieler Arbeit Zeit finden, «sie durch die Intensivstationen und pathologischen Abteilungen unserer Krankenhäuser zu führen», heißt es in dem Schreiben an die Adresse von Prominenten. Russlands oberster Corona-Arzt Denis Prozenko schrieb im Nachrichtenkanal Telegram: "Sie sollen mit eigenen Augen sehen, wie die Menschen um jeden Atemzug kämpfen, sie sollen die Geschichten unserer Patienten hören, die ihnen geglaubt haben und nicht uns."

10.10 Uhr: Grenzüberschreitender US-Verkehr ab Januar nur noch mit Impfung

Nach Touristen müssen auch andere Ausländer, die über eine Landgrenze in die USA einreisen, ab dem 22. Januar vollständig gegen das Coronavirus geimpft sein. Betroffen sind von der noch nicht offiziell bekanntgegebenen Anordnung der Regierung von US-Präsident Joe Biden beispielsweise Lastwagenfahrer, Regierungsmitarbeiter oder Beschäftigte von Notdiensten ohne Wohnsitz in den USA. Dasselbe gelte für Einreisen per Fähre, verlautete aus ranghohen Regierungskreisen. Ähnliche Bestimmungen gelten bereits für Urlauber seit der Wiedereröffnung der US-Grenzen in diesem Monat: Einreisen dürfen nur vollständig geimpfte Ausländer. US-Bürger und Personen mit ständigem Wohnsitz in den USA dürfen auch ungeimpft einreisen, müssen sich dann aber Corona-Tests unterziehen.

09.50 Uhr: Afrika auf dem Weg zum eigenen Corona-Impfstoff

Afrika impft von allen Kontinenten am langsamsten gegen das Coronavirus. Gerade einmal fünf der 54 Staaten auf dem Kontinent dürften laut Weltgesundheitsorganisation WHO das Etappenziel erreichen, bis Jahresende 40 Prozent ihrer Bevölkerung zu immunisieren. Experten führen dies vorwiegend auf einen Impfstoffmangel zurück. Beim WHO-Transferzentrum entschloss man sich, den Impfstoff von Moderna zu kopieren. Unter anderem ist dieser wärmeresistenter. Einzig: Weder Moderna noch Biontech wollen ihre Formel mit der globalen Gesundheitsallianz teilen.

"Ich denke, das war der entscheidende Moment, an dem die Konzerne die Hand hätten reichen sollen", klagt Terblanche. Petro Terblanche ist Geschäftsführerin von Afrigen, einem jungen Biotechunternehmen in Kapstadt. Für seine Weigerung, an dem Technologietransfer teilzunehmen, musste Moderna vor kurzem tadelnde Kritik einstecken. Der US-Pharmakonzern sei an "absurden Umsätzen interessiert statt an seinem Beitrag zum globalen Impfbestreben", so Canidce Sehoma, Vertreterin von Ärzte ohne Grenzen.

09.35 Uhr: Sportrechtler Schickhardt hält Impfpflicht für Fußball-Profis für "völlig abwegig"

Sportrechtler Christoph Schickhardt hält eine Impfpflicht nur für Fußball-Profis für "völlig abwegig. Dies ist auch ein gutes Stück Populismus. Gerade wird die Impfpflicht für alle diskutiert. Das ist natürlich möglich - und betrifft dann selbstverständlich auch die Fußball-Profis. Eine Impfpflicht isoliert für Fußball-Profis hätte aber rechtlich keine Chance", sagte der renommierte Jurist der Münchner AZ und dem Straubinger Tagblatt. Es gebe dafür "rechtlich keinen plausiblen Anknüpfungspunkt", ergänzte Schickhardt. "Man sollte die Fußballer nicht an den Pranger stellen. Joshua Kimmich ist ein herausragender Sportler und so, wie man allseits hört, auch ein sehr ernsthafter Mensch. Ich halte es für völlig falsch, Fußballern diesbezüglich eine Vorbildfunktion zuzuschreiben. Damit sind sie doch völlig überfordert", sagte er weiter. Wer zu seiner Entscheidung, ob er sich impfen lasse oder nicht, "ein Vorbild benötigt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Alle Fakten liegen längst auf dem Tisch."

09.20 Uhr: Einschränkungen für französische Wirtschaft derzeit nicht nötig

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire macht sich nach eigenen Worten trotz des zunehmenden Infektionsgeschehens keine besonderen Sorgen um die Konjunktur. Er sehe nicht die Notwendigkeit zusätzlicher Einschränkungen für die heimische Wirtschaft, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

09.05 Uhr: Rabbiner Soussan: Kein Verständnis für Ablehnung von Impfung

Der Frankfurter Rabbiner Julian-Chaim Soussan hat zu Corona-Impfungen und zum sogenannten Boostern aufgerufen. "Ich würde mir wünschen, dass es noch viel mehr Menschen tun", sagte das Mitglied des Vorstandsbeirats der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland in der neuen Folge des Podcasts "Himmelklar" (Mittwoch). Er verwies auf die Nächstenliebe sowie eine von Gott gegebene Fähigkeit, auf wissenschaftlicher Basis Krankheiten zu begegnen. Es gebe keinen Grund, sich dem zu verweigern. Soussan zeigte sich enttäuscht von der großen Anzahl an Menschen, die sich bisher nicht impfen ließen, obwohl sie es könnten. "Ich habe kein Verständnis dafür."

08.50 Uhr: Kassenärzte-Vize hält Debatte über Impfpflicht für unausweichlich

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Stephan Hofmeister, fordert eine Debatte über eine allgemeine Impfpflicht. "Die Impfpflicht wird der einzige Ausweg sein, wenn es nicht gelingt, die restlichen 13 Millionen Erwachsenen, die noch nicht geimpft sind, zu impfen", sagt Hofmeister.

08.35 Uhr: Mehrheit der Bundesländer gegen verlängerte Weihnachtsferien

Anders als Brandenburg und Sachsen-Anhalt wollen andere Bundesländer nicht wegen der Corona-Lage die Weihnachtsferien verlängern. In einer Umfrage der "Bild"-Zeitung (Mittwoch) sprachen sich Sachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hessen, Berlin und Bayern dagegen aus. Sachsens Bildungsminister Christian Piwarz (CDU) sagte der Zeitung: "Die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr hat uns gezeigt, dass die Verlängerung der Weihnachtsferien nichts gebracht hatte, außer verärgerte Eltern, die aus beruflichen Gründen Probleme mit der Betreuung ihre Kinder hatten."

08.20 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern sinkt minimal

Zum Start der verschärften Corona-Regeln in Bayern bleiben die Corona-Neuinfektionen weiter auf hohem Niveau. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Mittwoch (Stand: 3.12 Uhr) 644,3 - minimal weniger, als am Vortag. Da hatte das RKI für den Freistaat 644,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gemeldet. Vor einer Woche waren es 618,8. Die Zahl der Neuinfektionen in Bayern lag aktuell bei 15.609. Die höchsten Zahlen meldete der Landkreis Freyung-Grafenau (1.512,3), der damit nach Angaben des RKI bundesweit an zweiter Stelle lag, nach der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Bayerische Hotspots waren auch die Landkreise Rosenheim, Rottal-Inn, Mühldorf am Inn, Berchtesgadener Land, Dingolfing-Landau, Traunstein und die Stadt Rosenheim. Hier überschritt die Sieben-Tage-Inzidenz die 1.000er Marke.

Für Regionen mit so hohen Werten gelten seit Mittwoch noch einmal schärfere Regeln als im Rest Bayerns. Die Hospitalisierungsinzidenz erreichte nach Auskunft des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) einen Wert von 9,6 (Stand: 23.11., 8.00 Uhr). Sie gibt an, wie viele Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche ins Krankenhaus kamen. Am Vortag betrug dieser Wert 8,7. Nach Auskunft des Divi-Intensivregisters waren am Mittwochmorgen (Stand: 7.15 Uhr) in Bayern 294 der insgesamt 3.190 Intensivbetten frei. 975 Menschen wurden intensivmedizinisch wegen Covid-19 behandelt, 515 davon mussten intensiv beatmet werden.

08.15 Uhr: DIHK schlägt Alarm: Vielen Branchen geht es schon wieder schlecht

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag schlägt wegen der verschärften Corona-Lage Alarm. DIHK-Präsident Peter Adrian sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Höchststände an den Aktienmärkten dürfen nicht darüber hinweg täuschen, dass es weiten Teilen der deutschen Wirtschaft schon wieder ziemlich schlecht geht." Viele Selbstständige, kleine Gewerbetreibende und Mittelständler erlebten für ihr eigenes Geschäft aktuell eher Abbruch als Aufbruch. "Mit der Absage von Weihnachtsmärkten, der Stornierung von Weihnachtsfeiern und Übernachtungen erleben ganze Branchen ein ähnliches Szenario wie im Vorjahr", so Adrian. "Es trifft vor allem die, die normalerweise 30, 40 Prozent ihres Umsatzes oder mehr in diesen Wochen erzielen. Dass sie die aktuellen Verluste steuerlich nur mit dem Corona-Jahr 2020 verrechnen dürfen, ist dabei weder ein Trost noch eine Hilfe. Wir brauchen da einen stärkeren Blick für die praktischen Probleme und eine belastbare Perspektive."

Adrian sagte, es sei richtig, die Corona-Hilfen angesichts der dramatischen Lage noch einmal zu verlängern - der Bund will die bisher bis Jahresende befristete Überbrückungshilfe III Plus bis Ende März 2022 strecken. «Aber alle in der Wirtschaft wissen, dass das auf Dauer kein tragfähiges Wirtschaftsmodell ist.» Es sei nun für Firmen und Beschäftigte ein klarer Kompass der Politik notwendig. Das gelte sowohl für den Umgang mit der Corona-Pandemie als auch beim Klimaschutz.

08.00 Uhr: Göring-Eckardt: Allgemeine Impfpflicht würde keinen Impfzwang bedeuten

Grünen-Co-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt äußert Sympathie für die Idee einer allgemeinen Impfpflicht. "Das ist ein Vorschlag nicht für jetzt sofort", sagt sie im Deutschlandfunk. Zunächst gehe es um eine Impfpflicht etwa in Pflegeeinrichtungen zum Schutz "besonders empfindlicher Gruppen". Sie ergänzt, eine Impfpflicht bedeute keinen Impfzwang, der von der Polizei mit Gewalt durchgesetzt werde. "Das sind zwei verschiedene Dinge." Ständige Teil-Lockdowns und Kontaktbeschränkungen seien ein höherer Eingriff als eine Impfpflicht.

07.55 Uhr: Pandemie-Rekord in Südkorea bei Zahl der täglichen Neuinfektionen

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Südkorea ihren höchsten Stand seit Beginn der Pandemie erreicht. Die koreanische Behörde für Krankheitskontrolle und Prävention teilte am Mittwoch mit, die Mehrheit der 4.116 Fälle sei in der Hauptstadt Seoul und der sie umgebenden Metropolregion aufgetreten. Die Zahl der Todesfälle mit dem Coronavirus in Südkorea liegt inzwischen bei 3.363. Die südkoreanischen Behörden hatten im November die Coronavirus-Abstandsregeln gelockert. Schulen wurden am Montag wieder vollständig geöffnet. Es wurden wieder größere Versammlungen zugelassen. In Restaurants wurden die Zeiten für den Aufenthalt von Gästen drinnen verlängert. Wie aus Zahlen der Behörde für Krankheitskontrolle hervorgeht, waren die meisten der in den vergangenen Wochen gestorbenen Coronavirus-Patienten in ihren 60ern oder älter und entweder nicht vollständig geimpft oder gar nicht gegen das Coronavirus geimpft.

07.40 Uhr: Größere Verlegungen aus Bayern in Vorbereitung

Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage in den Kliniken bereitet sich Bayern auf den Transport einer größeren Zahl von Intensivpatienten in andere Bundesländer vor. Für den Freistaat sei dazu inzwischen das sogenannte Kleeblatt-Konzept zur strategischen Verlegung von Intensivpatienten innerhalb Deutschlands aktiviert. Das teilte die Deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) in der Nacht zum Mittwoch mit. In den nächsten Tagen soll eine größere Anzahl an Patienten in andere Kleeblatt-Regionen verlegt werden. Bayern ist in der Notfall-Struktur das Kleeblatt Süd. Auch die ebenfalls besonders von Corona betroffenen Länder Thüringen, Sachsen, Berlin und Brandenburg haben den Angaben nach das Konzept aktiviert, sie gehören zum Kleeblatt Ost. Aktuell gab es zuletzt im Norden und in Hessen noch freie Kapazitäten.

07.25 Uhr: Müller schließt Impfpflicht nicht mehr aus

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) schließt eine Impfpflicht nicht mehr aus. Er glaube, man werde da nicht darum herumkommen, sagte Müller am Dienstag in der rbb-Abendschau. "In der Situation, in der wir jetzt sind, sind wir durch die vielen Ungeimpften. Nur die Impfung sichert dauerhaft ab, dass wir alles so erleben können, wie wir es wollen. Die hohe Anzahl der Ungeimpften verhindert immer wieder diesen Schritt in die Normalität." Man müsse sich jetzt damit befassen, wie man dauerhaft die Normalität absichern könne und sich nicht von Maßnahme zu Maßnahme hangele. Er tue sich zwar schwer damit, das sei ein schwieriger Abwägungsprozess, so Müller, aber es sei nicht mehr tragbar, immer wieder die Geimpften für die Unvernunft der Ungeimpften zu bestrafen. Man müsse eine hohe Impfquote erreichen, damit alle sicher leben könnten.

07.10 Uhr: Verschärfte Corona-Regeln treten in mehreren Bundesländern in Kraft

Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle treten in Deutschland vielerorts neue Maßnahmen in Kraft. In mehreren Bundesländern gelten ab diesem Mittwoch 2G-Regeln - das heißt Zutritt nur für Geimpfte und Genesene. Mehrere Landeskabinette haben dazu ihre Verordnungen angepasst. Zudem tritt das geänderte Infektionsschutzgesetz in Kraft, das am Arbeitsplatz sowie in Bussen und Bahnen schärfere Regeln vorsieht. Derweil werden Rufe nach noch schärferen Maßnahmen lauter.

06.55 Uhr: Weltweit rund 257,76 Mio Infektionen und über 5,41 Mio Tote

Weltweit haben sich bislang rund 257,76 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Über 5,41 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Ansteckungen folgen Indien und Brasilien.

06.40 Uhr: Spahn schließt weitergehende Lockdowns nicht aus

Ein Vorziehen der Ministerpräsidentenkonferenz vom 9. Dezember auf einen früheren Zeitpunkt liegt im angesichts der Corona-Lage in Sachsen im Bereich des Möglichen, so der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Auch schließt er weitergehende Lockdowns nicht aus. "Ich denke sogar, wir werden früher handeln müssen. Wir sehen ja, dass in Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen die Lage sehr ernst ist", sagt Spahn. "Wir müssen wohl erstmals Patienten in großem Stil innerhalb Deutschlands verlegen. Das haben wir so noch nicht gehabt in der Pandemie. Das wird noch eine große Herausforderung werden." Auf die Frage nach möglichen Teil-Lockdowns sagt er: "Ausschließen sollte man in dieser Lage gar nichts."

06.25 Uhr: Ethikrat offen für Diskussion um allgemeine Impfpflicht

Der Ethikrat zeigt sich offen, seine ablehnende Haltung zur allgemeinen Impfpflicht zu überdenken. "Die Meinung im Ethikrat - es gibt da keine gesamte Meinung, aber so von einzelnen Personen -, da merkt man, dass wir doch sehr ins Nachdenken kommen, weil wir eben sehen: Die Zahlen steigen, und wir kriegen diese sehr akute Krisensituation", sagt die stellvertretende Vorsitzende des Ethikrats, Susanne Schreiber. Noch habe den Rat keinen Auftrag von Bundestag oder Bundesregierung erreicht, sich offiziell mit der Impfpflicht zu beschäftigen. "Wir haben das im Rat noch nicht ausführlich diskutiert, aber die Zeichen stehen auf Umbruch, im Sinne von: Noch mal eine ganz ausführliche Diskussion."

06.05 Uhr: Stiko Impfempfehlung für Kinder ab fünf bis Ende Dezember

Die Ständige Impfkommission (Stiko) bereitet eine Empfehlung zur Corona-Impfung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren zum Start der ersten Impfstofflieferung vor. Die Kommission arbeite derzeit noch an der Empfehlung, sagt der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Unser Ziel ist es, diese Empfehlung bis Ende Dezember, möglichst bis zum Start der Auslieferung des Kinder-Impfstoffs an die Länder, fertigzustellen." Eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zur Zulassung eines Corona-Impfstoffs für Kinder zwischen fünf und elf Jahren wird noch in dieser Woche erwartet. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, den Ländern ab 20. Dezember die erste Lieferung mit 2,4 Millionen Dosen des Kinderimpfstoffs zur Verfügung zu stellen.

05.35 Uhr: Spahn beklagt Unvernunft von Ungeimpften

Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat angesichts der vierten Corona-Welle kein Verständnis für Impfunwillige. "Es gibt immer noch diejenigen, die glauben, das Virus könne ihnen nichts anhaben. Diese Menschen würde ich am liebsten auf eine Intensivstation zerren und sie im Angesicht des Leids fragen: Was muss eigentlich noch passieren, damit ihr es kapiert?", sagt Spahn der Zeitung "Rheinische Post" (Mittwoch). Sein Satz zur 3G-Regel ("Geimpft, gestorben, genesen") sei auch ein Stück weit seiner Enttäuschung geschuldet. "Was mich wirklich frustriert, ist, dass wir mit der Impfung ein sicheres, hochwirksames Mittel gegen die Pandemie haben. Doch zu viele Erwachsene wollen es trotzdem nicht nutzen." Eine Impfpflicht lehne er weiterhin jedoch ab.

04.15 Uhr: RKI meldet 66.884 Neuinfektionen - Inzidenz durchbricht 400er-Marke

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 66.884 Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 14.058 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als 52.826 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt abermals auf einen Höchstwert von 404,5 von 399,8 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 335 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 99.768. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 5,49 Millionen Corona-Tests positiv aus.

03.05 Uhr: Neuseeland öffnet Grenzen erst Ende April für Geimpfte

Neuseeland lässt seine Grenzen für Reisende aus dem Ausland noch weitere fünf Monate dicht. Vollständig geimpfte internationale Reisende dürfen ab dem 30. April 2022 wieder einreisen, sagt der für die Corona-Bekämpfung zuständige Minister Chris Hipkins auf einer Pressekonferenz in Wellington. Die Quarantänepflicht entfalle. Die Öffnung soll schrittweise erfolgen: Geimpfte Neuseeländer und Personen mit Dauer-Aufenthaltsgenehmigung, die sich derzeit in Australien aufhalten, dürfen Hipkins zufolge ab dem 16. Januar - aus anderen Ländern ab dem 13. Februar- zurückkehren.

01.50 Uhr: Divi - Patienten werden überregional verlegt

Nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) haben Bayern sowie die Länder Thüringen, Sachsen, Berlin und Brandenburg am frühen Abend offiziell das überregionale sogenannte Kleeblatt-Konzept zur Verlegung von Intensivpatienten aktiviert. In den nächsten Tagen soll eine größere Anzahl an Patienten in andere Kleeblatt-Regionen verlegt werden, teilt Divi mit. Die Bundesländer haben sich zu solchen regionalen Kleeblättern zusammengeschlossen, um bei einer Überforderung ihrer Gesundheitssysteme Patienten in andere Bundesländer verlegen zu können.

  • Zum Artikel "Intensivstationen: Lockdown belastet Personal mehr als Patienten"

00.10 Uhr: FDP konkretisiert Anwendungsgebiete für "einrichtungsbezogene Impfnachweis-Pflicht"

FDP-Fraktionsvize Michael Theurer hat die von einigen Ministerpräsidenten geforderte Impfpflicht deutlich abgelehnt. "Eine allgemeine Impfpflicht halten wir mit dem Grundgesetz für nicht vereinbart", sagt der FDP-Politiker in der ARD. Man prüfe aber eine "einrichtungsbezogene Impfnachweis-Pflicht", fügt er mit Blick etwa auf Pflegeheimen hinzu.

Dienstag, der 23. November 2021

22.40 Uhr: Stadt Landshut veranstaltet Sonderimpfaktion

Die Stadt Landshut veranstaltet am Mittwoch (24.11.) eine Sonderimpfaktion in ihrem Impfzentrum. Von 9.00 bis 21.00 Uhr werden durchgehend Impfungen angeboten, eine Terminanmeldung ist nicht notwendig. Damit soll nach Angaben von Thomas Schindler, Leiter des Impfzentrums, eine möglichst hohe Flexibilität für Impfwillige angeboten werden. Zugleich könne man dadurch alle verfügbaren Kräfte für die Impfungen einsetzen. Trotzdem seien längere Wartezeiten möglich, so Schindler. Grundsätzlich versuche die Stadt aber, jedem so schnell wie möglich ein Impfangebot zu machen und niemanden vor Ort abweisen zu müssen. Zuletzt wurden im Landshut Impfzentrum über das Wochenende rund 900 Impfungen verabreicht. Etwa 70 Prozent davon waren sogenannte "Booster", also Auffrischungsimpfungen.

21.50 Uhr: Audi-Werk in Brüssel stellt wegen Corona-Fällen vorübergehend Produktion ein

Im Brüsseler Werk des Automobilherstellers Audi stehen in dieser Woche die Bänder still: Wegen sich mehrender Corona-Infektionsfälle in der Belegschaft habe das Werk beschlossen, die Produktion die ganze Woche auszusetzen, teilte ein Sprecher laut der Nachrichtenagentur Belga am Dienstag mit. "Die Gesundheit unserer Mitarbeiter hat höchste Priorität", betonte der Sprecher. In dem Werk waren in den vergangenen Tagen rund ein dutzend Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. In dem Audi-Werk sind etwa 2.000 Mitarbeiter beschäftigt. Seit Herbst 2018 wird dort der erste vollelektrische SUV von Audi produziert. In Belgien stiegen zuletzt die Corona-Fallzahlen rasant. Die Behörden fürchten eine Überlastung der Krankenhäuser im Zuge der täglich rund 15.000 gemeldeten neuen Fälle.

21.30 Uhr: Erzgebirge Aue-Präsident fordert "Fußball-Lockdown"

Wegen der rasant steigenden Infektionszahlen und der verschärften Corona-Maßnahmen fordert Präsident Helge Leonhardt vom Fußball-Zweitligisten Erzgebirge Aue eine Unterbrechung der Saison im Profifußball. «Wir brauchen bis Ende Dezember einen Fußball-Lockdown. Die nächsten vier Wochen werden extrem schwierig für unser Land und stellen uns vor eine Zerreißprobe», sagte Leonhardt der Bild-Zeitung. "In so einer angespannten Lage sollte der Fußball seiner Vorbildrolle gerecht werden und den Spielbetrieb aus Gründen der Vernunft, Solidarität und Vorbildwirkung sofort ruhen lassen", forderte er: "Das wäre mein Wunsch und meine Bitte an die DFL und die Ministerpräsidenten der Länder." Im Erzgebirgskreis in Sachsen sind die Infektionszahlen besonders hoch. Leonhardt sieht eine Wettbewerbsverzerrung, weil in Sachsen in den nächsten Wochen keine Zuschauer beim Profisport zugelassen sind. In Bayern dürfen maximal 25 Prozent der Stadionkapazität ausgelastet werden. "Dagegen sind die Stadien in anderen Regionen teilweise ausverkauft. Das ist kein fairer Wettbewerb mehr und sorgt bei den Klubs, die vor leeren Rängen spielen müssen, außerdem für neue wirtschaftliche Schwierigkeiten», so der Aue-Chef. Sein Vorschlag lautet: «Bis Ende Dezember ruht der Ball, trainiert werden darf unter der 3G-Regel trotzdem. Ab Januar sollte dann der Spielbetrieb fortgesetzt werden, die Partien werden dann in mehreren englischen Wochen nachgeholt. Aber nicht vor leeren Rängen, sondern einheitlich wieder mit Fans. Die Fans gehören zum Fußball dazu."

20.55 Uhr: Berlins Regierungschef Müller fordert Corona-Impfpflicht

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat sich erstmals für eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus ausgesprochen. "Ich glaube, wir werden um eine Impfpflicht nicht mehr drumherum kommen", sagte der SPD-Politiker am Dienstag in der RBB-"Abendschau". "Denn nur die Impfung sichert dauerhaft ab, dass wir alles so erleben können, wie wir es wollen. Die hohe Anzahl der Ungeimpften verhindert immer wieder diesen Schritt der Normalität." Müller, der eine Impfpflicht bisher abgelehnt hatte, sprach von einer schwierigen Abwägung. "Ich bin fest der Überzeugung, es wird zum Schluss immer noch ein paar geben, die alles versuchen, sich der Impfung zu entziehen", sagte er. "Aber ich glaube, es ist nicht mehr tragbar, immer wieder die Geimpften mit zu bestrafen für die Unvernunft der Ungeimpften. Und wir müssen jetzt irgendwann diese Impfquote wirklich so durchsetzen, dass wir alle miteinander sicher leben können."

20.40 Uhr: Andrang auf Corona-Teststation sorgt zeitweise für Verkehrschaos

Hunderte Testwillige haben am Dienstag in Bad Kreuznach teilweise den Straßenverkehr zum Erliegen gebracht. Wie die Polizei mitteilte, bildeten sich an dem Drive-In und Walk-In-Testzentrum lange Staus, als sich mehrere hundert Menschen testen lassen wollten. Zwei Streifenwagenbesatzungen hätten die Testwilligen in einer weiten Schleife über einen Parkplatz geleitet, um die Straße zu entlasten. Erst nach etwa zwei Stunden sei der Verkehr rund um das Testzentrum wieder geflossen.

20.35 Uhr: Niederlande verhängen wieder Abstandsregel von 1,50 Metern

Angesichts einer Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen hat die niederländische Regierung die Abstandsregel für alle Erwachsenen wieder zur Pflicht gemacht. Ab (dem morgigen) Mittwoch müssen alle Niederländer ab 18 Jahren eine Distanz von mindestens 1,50 Metern zu ihren Mitmenschen einhalten, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Bisher war das lediglich nachdrücklich empfohlen. Die Zahl der Neuinfektionen erreichte am Dienstag erneut einen Rekordwert. Die Einführung der Abstandspflicht bedeutet, dass die Unternehmen diese Maßnahme umsetzen müssen. Die Behörden können zudem Geldstrafen verhängen, wenn Menschen sich nicht daran halten. Ein Expertengremium, das die niederländische Regierung berät, forderte die Bevölkerung in dieser Woche bereits auf, grundlegende Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus zu verbessern, darunter das Tragen von Masken und das Abstandhalten, da sich viele Menschen nicht an den vor mehr als einer Woche verhängten Teil-Lockdown hielten.

20.25 Uhr: FDP-Fraktion offen für einrichtungsbezogene Impfpflicht

Die FDP-Fraktion im Bundestag zeigt sich bereit für Gespräche mit der SPD und den Grünen über eine einrichtungsbezogene Impfpflicht. "In Abwägung des staatlichen Grundrechtseingriffs einerseits und des besonderen Schutzbedürfnisses vulnerabler Gruppen andererseits ist die FDP-Fraktion dafür, in Gespräche mit den Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen über eine einrichtungsbezogene Impfpflicht einzutreten", teilt ein Sprecher mit. "Die FDP-Fraktion legt dabei besonderen Wert auf eine zeitliche Begrenzung und eine Einbettung in eine breite Impfkampagne."

20.20 Uhr: Baden-Württemberg verschärft Corona-Maßnahmen

In Baden-Württemberg treten am Mittwoch verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus in Kraft. Die Landesregierung verkündete am Dienstagabend in Stuttgart die neue Corona-Verordnung. Danach wird die neue Alarmstufe II mit weiteren Beschränkungen ausgelöst, weil der Grenzwert von 450 Covid-19-Fällen auf Intensivstationen zum zweiten Mal in dieser Woche überschritten wurde. Von diesem Mittwoch an gilt bei Veranstaltungen und in Bars sowie Clubs 2G plus. Damit haben nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt, die zusätzlich einen Test vorweisen können. Zudem gibt es in Hotspot-Regionen Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte.

20.05 Uhr: Merkel berät weiterhin mit Spitzen der Ampel-Parteien zu Corona-Lage

Zur Corona-Krise hat es am Dienstagnachmittag ein kurzfristiges Spitzentreffen im Kanzleramt gegeben. Teilnehmer waren Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sowie auch Spitzenvertreter von FDP und Grünen, wie aus Parteikreisen in Berlin verlautete. Näheres dazu wurde nicht mitgeteilt. Von Seiten der Bundesregierung gab es zu dem Sachverhalt auf Anfrage zunächst keinen Kommentar. Merkel hatte in den vergangenen Tagen angesichts der Zuspitzung der Lage wiederholt auf ein entschiedeneres Vorgehen gegen die Pandemie gedrängt. Die Krise dürfte auch bei den Koalitionsverhandlungen der Ampel-Parteien ein wichtiges Thema sein.

19.45 Uhr: Musiala und Gnabry haben offenbar Corona-Impfung erhalten

Beim Fußball-Rekordmeister Bayern München sollen nach Medienberichten zwei der fünf zuletzt noch ungeimpften Profis inzwischen Corona-Impfungen erhalten haben. Nach Informationen des "kicker" ließen sich Jamal Musiala und Serge Gnabry die erste Impfdosis von einem der Mannschaftsärzte geben. Sportvorstand Hasan Salihamidzic wollte sich bei DAZN vor dem Anpfiff des Champions-League-Spiels bei Dynamo Kiew am Dienstagabend nicht äußern. Laut "kicker" gilt Gnabry wegen einer früheren Coronainfektion schon nach einer Spritze und zwei Wochen Wartezeit als geimpft, Musiala benötigt dagegen eine zweite Dosis. Der Youngster, der erst am 26. Februar 18 Jahre alt wurde, habe sich zunächst nicht impfen lassen, weil es keine allgemeine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Minderjährige gab. Danach habe er sich an die Empfehlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) gehalten, sich nicht während der laufenden Saison impfen zu lassen, sondern bis zur Winterpause zu warten.

19.20 Uhr: Französischer Premier nach positivem Corona-Test in der Kritik

Der positiv auf das Coronavirus getestete französische Premierminister Jean Castex wird in den sozialen Medien und darüber hinaus als Negativbeispiel im Umgang mit der Pandemie geschmäht. Im Netz kursierten mehrere Videos mit Aufnahmen von einem Castex ohne Maske, der auf einem Pariser Bürgermeisterkongress am 16. November in einem geschlossenen Raum energisch die Hände von Beamten schüttelt. Viele Leute wiesen darauf hin, dass dies im Widerspruch zur offiziellen Haltung Frankreichs stehe, wonach jeder Bürger weiterhin Präventivmaßnahmen gegen die Ausbreitung von Corona ergreifen sollte. Es wird auch darauf verwiesen, dass Castex das französische Überseegebiet Guadeloupe bei der Durchsetzung von Corona-Maßnahmen als «unverantwortlich» bezeichnet hatte, obwohl er sich selbst nicht an die Regeln hielt.

19.10 Uhr: WHO geht bis März von bis zu 700.000 weiteren Corona-Tote in Europa aus

In Europa könnten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO bis März weitere 700.000 Menschen an einer Covid-19-Erkrankung sterben. Ausgehend vom gegenwärtigen Trend würde die Zahl der Corona-Toten dann auf insgesamt über 2,2 Millionen steigen. Bislang seien in Europa bereits mehr als 1,5 Millionen Corona-Infizierte gestorben. Covid-19 sei nunmehr die häufigste Todesursache in der Region, zu der die WHO 53 Länder zählt, darunter auch Russland und die Türkei. Die hohe Zahl an Ungeimpften sei einer der Gründe für die steigenden Infektionszahlen. Die Organisation ruft daher dazu auf, sich impfen beziehungsweise eine Auffrischungsimpfung verabreichen zu lassen. "Wir alle haben die Möglichkeit und die Verantwortung, unnötige Tragödien und den Verlust von Leben zu verhindern und weitere Störungen für Gesellschaft und Unternehmen in dieser Wintersaison zu begrenzen", sagt der für Europa zuständige WHO-Regionaldirektor Hans Kluge.

18.55 Uhr: Dräger sieht Ende des Corona-Booms

Der Medizintechnik-Hersteller Drägerwerk AG erwartet nach der Sonderkonjunktur durch die Corona-Pandemie im kommenden Jahr wieder einen deutlichen Umsatzrückgang. Der Hersteller von Beatmungsgeräten und Schutzmasken teilte mit, er erwarte für das kommende Geschäftsjahr ein Umsatzvolumen von drei bis 3,1 Milliarden Euro, deutlich unter dem Niveau der beiden Vorjahre. Verglichen mit 2019 entspreche dies aber einem Umsatzwachstum von rund acht bis elf Prozent, erklärte Dräger.

18.45 Uhr: Lieferung von 200 Luftreinigungsgeräten für Schulen verzögert sich

In Bamberg müssen mehrere Schulen länger auf zugesagte Luftreinigungsgeräte warten als ursprünglich geplant. Weil ein wesentliches Bauteil vorübergehend nicht verfügbar gewesen sei, verzögere sich die Lieferung der 200 Geräte, teilte das Landratsamt Bamberg am Dienstag (23.11.) mit. Der Landkreis und Schulzweckverbände hatten sie Ende September für Realschulen, Landwirtschaftsschule, Förderzentren und Berufsschulen bestellt - zugesagt waren sie von der beauftragten Firma für Oktober. Nun sollen als vorläufiger Ersatz zunächst 50 kleinere Geräte zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig will die Firma mit Teillieferungen der bestellten Geräte beginnen. Luftreinigungsgeräte sollen helfen, die mögliche Virenlast in Klassenräumen und damit eine potenzielle Corona-Ansteckungsgefahr zu verringern.

18.35 Uhr: SpVgg Greuther Fürth verschiebt Mitgliederversammlung

Wegen verschärfter Pandemie-Regeln in Bayern verschiebt Fußball-Bundesligist SpVgg Greuther Fürth seine Mitgliederversammlung. Wann die bisher für diesen Donnerstag geplante Veranstaltung nachgeholt wird, steht laut Mitteilung vom Dienstag noch nicht fest. Der Club begründete die Verlegung mit Verweis auf die 2G-plus-Regelung, wonach die Teilnehmer zusätzlich zu ihrem Impf- oder Genesenennachweis ein negatives Testergebnis hätten vorlegen müssen. Bereits vergangene Woche hatte der Verein wegen der Corona-Pandemie und den geltenden Maßnahmen beschlossen, die Anträge auf Satzungsänderung und Gründung einer Fanabteilung zurückzuziehen. Beides solle gesammelt im neuen Jahr, sobald sich die pandemische Lage entspannt habe, nachgeholt werden, hieß es in der Mitteilung.

18.25 Uhr: Seilbahn-Verband: 2G plus-Beschlüsse "Todesstoß für uns"

Die Seilbahn-Branche hat entsetzt auf die Beschlüsse des bayerischen Kabinetts zu 2G plus für Freizeiteinrichtungen reagiert. "Das ist der Todesstoß für uns", sagte der Präsident des Verbandes Deutscher Seilbahnen (VDS), Matthias Stauch, am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur. Die Kritik richtet sich gegen die Anordnung der 2G-plus-Regelung auch für Seilbahnen sowie die zusätzliche Kapazitätsbeschränkung auf maximal 25 Prozent der Fahrgäste. Ein wirtschaftlicher Betrieb sei damit nicht mehr möglich. Mit 2G plus haben nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt, die zusätzlich einen Test vorweisen können. "Das ist ein Lockdown für uns, nichts anderes", sagte der stellvertretende Vorstand des VDS, Peter Lorenz. "Aus unserer Sicht sind diese Maßnahmen absolut unverhältnismäßig. Wir fordern von der Politik, Skibetrieb unter 2G-Bedingungen zu ermöglichen, denn sonst fahren Wintersportler stattdessen nach Österreich zum Skifahren."

18.05 Uhr: Bouffier hält Impfpflicht für verfassungsrechtlich machbar

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hält eine allgemeine Impfpflicht für verfassungsrechtlich machbar. Das sagte er am Dienstag in Wiesbaden. Es komme darauf an, die Regelung sorgfältig zu treffen - das könne man nicht in zwei Wochen erledigen. Bouffier bekräftigte seine Einschätzung, dass an einer Impfpflicht kein Weg vorbei führe, um die Corona-Pandemie dauerhaft in den Griff zu bekommen. Entweder, man gehe von Welle zu Welle mit den entsprechenden Einschränkungen, oder es gelinge, den Impfstatus zu erhöhen, argumentierte der Ministerpräsident.

Auf die Frage, ob eine Impfpflicht in Deutschland so rasch kommen könnte wie in Österreich sagte Bouffier, das Datum 1. Februar 2022 sei «sportlich». Aber man sollte sich bemühen, so schnell wie möglich «eine sehr ernsthafte Diskussion» zu führen, die dann auch zum Ziel komme. Er verwies darauf, dass eine Impfpflicht nicht in Hessen entschieden werden könne, sondern nur auf Bundesebene.

17.50 Uhr: Straubing Tigers mit Corona-Fall – Kapitän Schönberger in Quarantäne

Die Straubing Tigers in der DEL (Deutsche Eishockey Liga) melden einen Corona-Fall. Laut einer Mitteilung des Clubs am Nachmittag, ist Kapitän Sandro Schönberger positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er sei von der Mannschaft getrennt und befinde sich in häuslicher Isolation, heißt es weiter. Dem 34-jährigen gehe es gut. Tigers Trainer Tom Pokel sagte vergangenen Freitag bei einer Pressekonferenz, alle Spieler seiner Mannschaft seien geimpft. Das gleiche gelte auch für den Betreuer- und Funktionärsstab der Tigers.

17.31 Uhr: Slowakische Präsidentin fordert landesweiten Lockdown

Nachdem slowakische Krankenhäuser vor einem drohenden Kollaps des Gesundheitssystems warnten, hat Präsidentin Zuzana Caputova am Dienstag einen sofortigen Lockdown für alle gefordert. Das Staatsoberhaupt hat zwar formell nicht die Kompetenz, der Regierung Maßnahmen anzuordnen. Allerdings hat Caputovas Stimme auch deshalb großes Gewicht, weil sie nach Umfragen die mit großem Abstand populärste Politikerin des Landes ist. Tatsächlich kündigten Vertreter der Regierungsparteien gegenüber den Medien an, am Mittwoch würden verschärfte Maßnahmen beschlossen, sie wollten diese aber zunächst nicht konkretisieren.

17.05 Uhr: NRW hebt Bußgelder für Verstöße gegen Corona-Regeln an

Nordrhein-Westfalen verschärft die Strafen für Verstöße gegen die neuen Corona-Regeln. "Verstöße werden künftig höher und damit spürbarer geahndet. Insbesondere das Tricksen und Fälschen bei Impfnachweisen macht wütend und gehört mit aller Härte bestraft", sagt Ministerpräsident Hendrik Wüst der "Rheinischen Post". Wer im öffentlichen Nahverkehr etwa eine medizinische Maske dabei hat, sie aber nicht über Mund und Nase zieht, oder aber nur eine Alltagsmaske trägt, soll künftig 150 Euro Strafe zahlen. Für die Fälschung eines Testnachweises werden künftig zwischen 2000 und 5000 fällig.

17.00 Uhr: Gastgewerbe warnt abermals vor Pleitewelle wegen neuer Corona-Maßnahmen

Angesichts der verschärften Corona-Maßnahmen hat das Gastgewerbe abermals vor einer Pleitewelle gewarnt und ein wirksames Rettungspaket für die Branche verlangt. "Die coronabedingten massiven Umsatzeinbußen gefährden die Zukunft des Gastgewerbes", erklärte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Guido Zöllick, am Dienstag. Sollten die Betriebe nun wieder geschlossen werden, wie es bereits in Bayern und Sachsen der Fall sei, "brauchen wir wirksame Überlebenshilfen". Auch in geöffneten Hotels und Gaststätten sei wegen massenhafter Stornierungen die Lage fatal, warnte Zöllick. Eine bloße Verlängerung der geltenden Wirtschaftshilfen reiche nicht aus.

16.35 Uhr: Überlastung in Kliniken - Kleeblatt-Konferenz aktiviert

Damit Covid-19-Patienten trotz sich abzeichnender Engpässe in einigen Regionen weiterhin intensivmedizinisch behandelt werden können, hat das strategische Steuerungsgremium von Bund und Ländern die sogenannte Kleeblatt-Konferenz aktiviert. Die Entscheidung sei am Montagabend getroffen worden, teilte der Vorsitzende des Arbeitskreises der Innenministerkonferenz für Feuerwehrangelegenheiten, Rettungswesen, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung, Hermann Schröder, am Dienstag auf Anfrage mit.

Zweck dieser Konferenz, die sich täglich oder im Zwei-Tages-Rhythmus austauscht, ist es, eine bundesweite Verlegung von Patienten zu organisieren. Dabei geht es darum, freie Plätze und geeignete Transportmittel zu finden. "Wir müssen davon ausgehen, dass es zu Verlegungen über ein Kleeblatt hinaus kommen wird", sagte Schröder der Deutschen Presse-Agentur.

Unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle hatten Bund und Länder im Frühjahr 2020 ein Konzept für die bundesweite Verlegung von Patienten entwickelt. Im September vergangenen Jahres wurde das sogenannte Kleeblattkonzept dann durch die Innen- und Gesundheitsminister beschlossen. Es sieht vor, dass zunächst innerhalb der fünf Regionen - West, Nord, Ost, Süd, Südwest - verlegt wird. Wenn in einer dieser Regionen absehbar keine freien Plätze mehr vorhanden sind, wird im Austausch mit dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Verlegung auch in andere Gebiete organisiert. Eine Fachgruppe des Robert Koch-Instituts berät dabei.

Aktuell gibt es etwa im Norden und in Hessen noch freie Kapazitäten. Thüringen bildet mit Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin ein «Kleeblatt». Mit Sachsen und Thüringen gehören damit gleich zwei Bundesländer mit hohen Corona-Fallzahlen zum Kleeblatt-Ost. Der aktuell ebenfalls stark von Corona betroffene Freistaat Bayern bildet alleine das Kleeblatt-Süd.

16.27 Uhr: Insider - Ampel-Spitzen beraten bei Merkel über Corona-Lage

Die Spitzen der von SPD, Grünen und FDP geplanten Ampel-Koalition kommen am späten Nachmittag mit der geschäftsführenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Kanzleramt zusammen. Thema sei die Corona-Lage, erfuhr Reuters von mehreren Insidern des Dreier-Bündnisses, über das derzeit Koalitionsverhandlungen geführt werden.

16.03 Uhr: AfD sieht Wortbruch in Söders Forderung nach Impfpflicht

Angesichts der lauter werdenden Forderungen nach einer Corona-Impfpflicht in Deutschland hat die AfD im Landtag Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Wortbruch vorgeworfen. Noch vor Monaten habe Söder auch im Landtag wiederholt betont, dass es keine Impfpflicht geben solle und anders lautende Aussagen von Kritikern als gezielte Desinformation bezeichnet, sagte AfD-Landtagsfraktionschef Christian Klingen. Die Corona-Politik der Staatsregierung sei nicht nur ein Desaster, sie sei vor allem auch Lug und Trug gegenüber der Bevölkerung.

15.54 Uhr: Baden-Württemberg weitet 2G-plus-Regel deutlich aus

Angesichts schnell steigender Infektionszahlen verschärft Baden-Württemberg seine Anti-Corona-Maßnahmen innerhalb weniger Tage erneut. Das Gesundheitsministerium teilt mit, dass ab Mittwoch bei der neuen Alarmstufe II eine 2G-plus-Regel bei Veranstaltungen, auf Weihnachtsmärkten, bei Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen, in Prostitutionsstätten und Diskotheken gilt. Der Zugang ist dann nur für Geimpfte oder Genesene möglich, die zusätzlich einen negativen Schnelltest oder PCR-Tests vorweisen. Außerdem gelten zusätzlich in Stadt- und Landkreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 500 Ausgangsbeschränkungen für Nichtgeimpfte und Nichtgenesene von 21.00 bis 05.00 Uhr.

15.51 Uhr: Grüne machen Söder für kritische Corona-Lage in Bayern verantwortlich

Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze hat die Regierung um Ministerpräsident Markus Söder direkt für die kritische Lage in der Corona-Pandemie in Bayern mitverantwortlich gemacht. "Wir stehen im Herbst 2021 schlechter da als im Herbst 2020", sagte sie im Landtag in München. Das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates sei in den letzten Wochen massiv erschüttert worden. Während die Wissenschaftler, die Forschung und die in der Medizin sowie Pflege geforderten Kräfte geliefert hätten, habe es die Staatsregierung versäumt, Bayern auf den Herbst und den notwendigen Schutz vor der vierten Corona-Welle vorzubereiten. "Dieses Szenario wurde genau so vorausgesagt", sagte Schulze und attackierte damit die Aussage Söders, das die aktuelle Lage alle überrascht habe. Es sei dreist, dies jetzt zu behaupten. Die Modelle für die Entwicklung der Infektionszahlen habe es gegeben, einzig habe die Regierung darauf nicht reagiert.

Schulze sprach sich wie Söder auch dafür aus, dass es eine allgemeine Impfpflicht gebe. Die falsche Rücksichtnahme auf Impfverweigerer sei ein Fehler. Es sei ein Fehler aller Parteien gewesen, die Impfpflicht bisher nicht thematisiert zu haben.

15.48 Uhr: Bremens SPD fordert allgemeine Impfpflicht

Auch aus der SPD kommt nun Druck, eine bundesweite allgemeine Impfpflicht einzuführen: Die Bremer SPD-Fraktion fordert in einem Beschluss eine allgemeine Impfpflicht, um auf eine mögliche fünfte Welle vorbereitet zu sein. Offene juristische und umsetzungsorientierte Fragen dazu seien bis Februar 2022 zu klären, um diese allgemeine Impfpflicht dann umgehend einführen zu können. "Die neue Regierungskoalition im Bund wird ersucht, dies bundesweit zu regeln", heißt es mit Blick auf die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP. Bis Weihnachten soll in Bremen zudem eine einrichtungsbezogene Teil-Impfpflicht geprüft werden, um besonders gefährdete Gruppen zu schützen. In der Hansestadt stellen die Sozialdemokraten den Bürgermeister.

15.41 Uhr: Von der Leyen setzt bei Corona-Impfskeptikern auf mehr Aufklärung

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will auf noch mehr Aufklärung setzen, um Skeptiker von einer Corona-Impfung zu überzeugen. "Wir müssen besser verstehen, warum manche Menschen nicht geimpft sind", sagte sie heute bei einer Debatte im Europaparlament in Straßburg. "Wir müssen in jede Stadt und in jedes Dorf gehen, um die Menschen davon zu überzeugen, sich impfen zu lassen."

Eine Impfpflicht, die in Österreich kommen wird und die in anderen Staaten wie Deutschland diskutiert wird, erwähnte von der Leyen nicht als möglichen Weg in Richtung höherer Impfquoten. Innerhalb der EU gebe es gewaltige Unterschiede bei den Impfquoten. So seien in manchen Mitgliedstaaten nur 29 Prozent der Erwachsenen voll geimpft, in anderen mehr als 92 Prozent.

Wenn man sich derweil die Hospitalisierungsraten und die Sterberaten ansehe, werde klar, dass die EU es in erster Linie mit einer Pandemie der Ungeimpften zu tun habe. Daher bleibe es höchste Priorität, die Impfungen voranzutreiben. Als essenziell wichtig hob von der Leyen dabei auch die Auffrischungsimpfung hervor. Es stehe in der EU genügend Impfstoff dafür zur Verfügung.

15.33 Uhr: Bouffier hält Impfpflicht für "verfassungsrechtlich machbar"

In der Diskussion um eine Pflicht zur Impfung gegen das Coronavirus hat sich Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) für eine solche Maßnahme ausgesprochen. An einer Impfpflicht führe "kein Weg vorbei", wenn Deutschland das Virus dauerhaft in den Griff bekommen wolle, sagte Bouffier heute in Wiesbaden. "Ich halte es auch für verfassungsrechtlich machbar", fügte er hinzu.

Die Umsetzung müsse sorgfältig geschehen und lasse sich nicht in zwei Wochen erledigen. Eine Umsetzung bis zum 1. Februar, wie es in Österreich geplant ist, halte er für "sportlich". Corona werde bleiben. "Wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder wir gehen von Welle zu Welle, schränken jedes Mal wieder ein, oder es gelingt uns, den Impfstatus zu erhöhen", sagte Bouffier.

Zuvor hatten sich bereits andere Ministerpräsidenten für eine Impfpflicht ausgesprochen. Eine Verpflichtung käme "selbstverständlich in Betracht", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Dienstag. Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) plädierten dafür.

15.24 Uhr: Mehrheit befürwortet bei steigenden Inzidenzzahlen erneuten Lockdown

Angesichts deutlich steigender Corona-Infektionszahlen wächst laut einer Umfrage die Zustimmung für einen erneuten Lockdown in Deutschland. In dem heute veröffentlichten RTL/ntv-„Trendbarometer“ befürworteten 61 Prozent der Befragten bei weiter steigenden Infektionszahlen eine flächendeckende Schließung von Geschäften, Clubs und Freizeiteinrichtungen. Auch Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sowie ein Verbot größerer Veranstaltungen wurde von ihnen unterstützt. 36 Prozent sprachen sich gegen einen generellen Lockdown aus. Bei der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa erstellten Umfrage plädierten die Anhänger von SPD, Union, Grünen und Linkspartei mehrheitlich für einen Lockdown. Die Anhänger von FDP (53 Prozent) und AfD (82 Prozent) sprachen sich in der Mehrheit gegen eine solche Maßnahme aus. Eine Mehrheit von 71 Prozent der Befragten war zudem der Meinung, dass zur Bekämpfung der Pandemie härtere Maßnahmen erforderlich wären als von den potenziellen Koalitionspartnern SPD, Grünen und FDP beschlossen. Nur ein Fünftel (20 Prozent) der Befragten hielt die beschlossenen Maßnahmen für ausreichend.

15.14 Uhr: Söder fordert "endlich" Impfpflicht

"Lassen Sie uns in Deutschland endlich eine Impfpflicht einführen – wir müssen eine Entscheidung für die Zukunft für unser Land fällen," sagte Markus Söder (CSU) in seiner Regierungserklärung im bayerischen Landtag zur Corona-Lage. Darüber hinaus räumte er ein, die vierte Corona-Welle in ihrer Wucht nicht kommen gesehen zu haben. Dass es eine vierte Welle geben werde, hätten viele erkannt. "Die Dynamik und Geschwindigkeit, die haben viele nicht gesehen, ich auch nicht", so Söder. Auch renommierte Wissenschaftler hätten eine Entwicklung, wie sie sich aktuell präsentiert, nicht vorausgesehen, sagte Söder.

Der bayerische Regierungschef betonte, es gebe aus seiner Sicht noch keine gesetzliche, wohl aber eine moralische Impfpflicht. "Wir brauchen mehr Idealisten im Land statt Ich-linge", sagte Söder. Nicht in jeder Gaststätte werde etwa - wie vorgeschrieben - nach dem Impfausweis gefragt. Es gebe Menschen, die Impfausweise oder Testergebnisse fälschten. Söder bezeichnete dies als unsolidarisch. Wer so etwas tue, zeige, dass er keine Solidarität mit anderen habe. Er kündigte massive Kontrollen und erhebliche Strafen an. "Wer sich nicht solidarisch verhält, muss auch damit rechnen, dass man einen Betrieb schließt", betonte der Ministerpräsident.

15.02 Uhr: Schüsse auf Polizisten bei Corona-Protesten auf Martinique

Auf der Karibikinsel Martinique haben Teilnehmer von Protesten gegen Coronamaßnahmen auf Polizisten geschossen. Das bestätigt die lokale Regierung des französischen Überseegebiets. Seit Montag gibt es Proteste, die sich unter anderem gegen die geplante Corona-Impfpflicht für Gesundheitspersonal richtet. Auch auf der Insel Guadeloupe kommt es zurzeit zu Unruhen. Auf dem französischen Festland gilt die Impfpflicht für Gesundheitspersonal bereits seit Mitte September.

14.51 Uhr: Bayern will Schulen offen halten

Bayern will nach Aussage von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Schließung von Schulen im Kampf gegen die vierte Corona-Welle weiterhin möglichst vermeiden. "Wir wollen aus anderen Pandemiewellen lernen und nicht wieder bei Kindern und Jugendlichen anfangen", sagte Söder. Es werde viel getestet, das Tragen der Maske im Unterricht sei zentral. Trotz aller Kritik an der Maskenpflicht für Schulkinder sagte Söder: "Es war, glaube ich, eine richtige Entscheidung."

14.50 Uhr: EMA entscheidet am Donnerstag über Kinder-Impfstoff

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA wird voraussichtlich am Donnerstag über die Zulassung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer/Biontech für Kinder ab fünf Jahren entscheiden. Die zuständigen Experten würden sich in einem extra angesetzten Treffen damit befassen, teilte die EMA heute in Amsterdam mit. Bisher gibt es noch keinen Corona-Impfstoff, der in der EU auch für Kinder unter zwölf Jahre zugelassen ist.

Sollten die EMA-Experten grünes Licht geben, muss offiziell die EU-Kommission noch zustimmen - das aber gilt als Formsache. In Deutschland würden nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erst ab dem 20. Dezember 2,4 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Vakzins für Kinder zur Verfügung stehen.

Bislang ist der Impfstoff von Pfizer und Biontech in der EU nur für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Doch in Israel und auch den USA dürfen damit ebenso bereits Kinder ab fünf Jahren geimpft werden.

14.33 Uhr: Söder fürchtet Überlastung von Bayerns Gesundheitssystem

Bayerns Gesundheitssystem steht nach Ansicht von Ministerpräsident Markus Söder wegen der Wucht der vierten Corona-Welle vor einem Kollaps. "Obwohl Bayern mit das beste Gesundheitssystem Deutschlands und der Welt hat, droht die komplette Überlastung", sagte der CSU-Chef in seiner Regierungserklärung im bayerischen Landtag in München. Die große Zahl an Patienten, die auf den Intensivstationen versorgt werden müsse, sorge für bislang unbekannte Konkurrenzsituationen auf den Stationen. Es bestehe daher die Gefahr, dass sich die gesamte medizinische Versorgung für alle verschlechtern könne.

Hauptursache sei die niedrige Impfquote in Bayern, die sich auch bei anderen Impfungen in der Vergangenheit immer wieder offenbart hätte, sagte Söder. Dies sei aber kein rein bayerisches Phänomen, vielmehr zeige es sich in ganz Süddeutschland, im gesamten Alpenraum. Um die Patienten bestmöglich auf die Kliniken verteilen zu können, habe der Freistaat bereits den Katastrophenfall ausgerufen. Auch das sogenannte Kleeblattsystem, welches die Verteilung in Kliniken in anderen Bundesländern vorsehe, müsse aktiviert werden.

14.28 Uhr: Söder erwartet Änderungen am Infektionsschutzgesetz

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder rechnet mit Änderungen am gerade erst verabschiedeten neuen Infektionsschutzgesetz. "Dieses Gesetz bleibt nicht so, wie es jetzt beschlossen wurde", sagt Söder in einer Regierungserklärung im bayerischen Landtag. Die darin für die Länder aufgeführten Möglichkeiten zur Bekämpfung der Pandemie reichten nicht aus. Dennoch betont Söder, eine Blockade des Gesetzes im Bundesrat "wäre eine Katastrophe gewesen". Daher habe Bayern zugestimmt.

14.27 Uhr: Regensburger Christkindlmarkt-Veranstalter will gegen Verbot klagen

Der Betreiber des "Romantischen Weihnachtsmarktes" im Regensburger Schloss Thurn und Taxis will sich nicht mit der Schließung der Christkindlmärkte durch die bayerische Staatsregierung abfinden. Er werde juristische Schritten einleiten, kündigte Peter Kittel heute im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) an: "Man kann nicht einfach via Fernsehen über die Existenz von Leuten bestimmen." Das Vorgehen des Freistaats, ab Mittwoch alle Weihnachtsmärkte zu verbieten, hält er für "nicht rechtskonform".

14.15 Uhr: Arbeitgeber rechnen mit holprigem Start von 3G im Betrieb

Der Arbeitgeberverband Südwestmetall erwartet, dass nicht alle Unternehmen die kurzfristig eingeführte 3G-Regel am Arbeitsplatz ordnungsgemäß umsetzen können. "Wir fürchten, dass eine ganze Reihe von Arbeitgebern, auch ungewollt Arbeitnehmer, in die Bredouille kommen", sagt Hauptgeschäftsführer Peer-Michael Dick. Manche Firmen könnten die Kontrollen nicht so schnell organisieren oder seien unsicher, wie sie diese rechtskonform mit den Datenschutzvorschriften ausüben können. "Ich hoffe nicht, dass die Arbeitgeber die Wahl zwischen Pest und Cholera haben - zwischen Bußgeld vom Datenschutz oder dem Infektionsschutz." Da ohnehin noch eine Rechtsverordnung zur Konkretisierung der Vorschriften ausstehe, setze man auf Verständnis der Ordnungsbehörden. Südwestmetall erwarte ohnehin nur stichprobenhafte Überprüfungen.

14.12 Uhr: Israel startet Corona-Impfung von Kindern ab fünf Jahren

Israel hat mit der Impfung von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren gegen das Coronavirus begonnen. Die Impfkampagne startete heute offiziell. Bereits am Vortag wurde Kinder an einigen Orten der Impfstoff von Biontech/Pfizer verabreicht. Der Corona-Beauftragte Salman Sarka sprach laut Medien von einer "Feier für Kinder und Eltern, die ihre Kinder nun schützen können". Tausende Impftermine bei den zuständigen Krankenkassen sind bereits gebucht.

Regierungschef Naftali Bennett begleitete am Dienstag seinen neunjährigen Sohn David zum Impfen. "Wir beginnen heute mit der landesweiten Impfkampagne für Kinder", erklärte Bennett danach. Dies sei zum Schutz sowohl der Kinder als auch der Erwachsenen vor dem Coronavirus wichtig. Er rief andere Eltern auf, ihre Kinder ebenfalls impfen zu lassen. Nach Medienberichten könnten in Israel gut eine Million Fünf- bis Elfjährige die Impfung erhalten. Sie bekommen ein Drittel der Erwachsenen-Dosis. Nach Herstellerangaben hat der Impfstoff in dieser Altersgruppe eine Wirksamkeit von 91 Prozent bezogen auf symptomatische Erkrankungen.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen war in Israel zuletzt insgesamt rückläufig. Am Dienstag meldete das Gesundheitsministerium 682 neue Fälle - die höchste Zahl seit gut drei Wochen. Im September waren es an einzelnen Tagen noch mehr als 11.000 gewesen. Experten warnen aber vor einem neuen Anstieg der Fallzahlen.

14.00 Uhr: RKI-Chef Wieler ruft zu radikaler Einschränkung privater Kontakte auf

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, ermahnt die Menschen in Deutschland angesichts der rasant steigenden Corona-Infektionszahlen zu besonderer Vorsicht. Die Bürgerinnen und Bürger sollten ihre privaten Kontakte freiwillig "so weit wie möglich" einschränken, sagte er "Zeit Online". "Vermeiden Sie vor allem Treffen mit vielen Menschen in Innenräumen." Wer Menschen aus Risikogruppen treffe, solle vorher einen Selbsttest machen. Außerdem sollten sich alle an die sogenannten AHA+L-Regeln halten: Abstand halten, Hygieneregeln einhalten, Mund-Nase-Schutz tragen und Lüften. "Die Situation war noch nie so ernst wie jetzt", sagte der RKI-Chef zur aktuellen Corona-Lage. Das liege daran, dass noch immer zu wenige Menschen geimpft seien und die Menschen deutlich mehr Kontakte als vor einem Jahr hätten. Die Auswirkungen der hohen Fallzahlen und vielen Krankenhauseinweisungen seien regional schon deutlich spürbar. "In Deutschland sind wir es gewöhnt, jederzeit die optimale Behandlung zu bekommen. Das ist schon jetzt nicht mehr möglich", sagte Wieler. Er gehe davon aus, dass die Lage in den kommenden Wochen noch deutlich schlimmer werde. Entscheidend sei es nun, die Impflücken zu schließen. Zur späten Reaktion der Politik auf die vierte Corona-Welle sagte Wieler, es sei "bemerkenswert, dass man offensichtlich immer wieder die Hand auf die heiße Herdplatte legen muss, um zu merken, dass man sich dann verbrennt. Das ist ernüchternd, keine Frage."

13.56 Uhr: Thüringen führt nächtliche Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte ein

Auch in Thüringen werden die Corona-Beschränkungen verschärft. Die neue Corona-Schutzverordnung, die das Thüringer Kabinett beschloss, sieht zunächst bis Mitte Dezember nächtliche Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte zwischen 22.00 Uhr und 05.00 Uhr vor. In vielen Bereichen gilt künftig zudem die 2G-Regel, dass heißt, nur Geimpfte und Genesene haben Zutritt. Wie schon in Sachsen und anderswo werden auch in Thüringen sämtliche Weihnachtsmärkte abgesagt.

Laut der Verordnung gilt für den Einzelhandel sowie für öffentliche Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, aber auch unter freiem Himmel 2G. Auch die Teilnehmerzahlen werden begrenzt. 2G gilt auch in der Gastronomie und in Museen.

Messen und Ausstellungen finden vorerst nicht statt. Auch Diskotheken, Klubs, Bars und Schwimmbäder bleiben zu. Für private Treffen gelten insbesondere für Ungeimpfte strengere Kontaktbeschränkungen.

Die Verordnung, die bis zum 21. Dezember gelten soll, muss am Mittwoch auf einer Sondersitzung des Landtags noch abschließend beraten werden und soll dann direkt in Kraft treten. Die rot-rot-grüne Minderheitsregierung von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat im Parlament keine eigene Mehrheit.

13.51 Uhr: Tschentscher - Impfpflicht möglich, aber nicht vordringlich

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) schließt eine Corona-Impfpflicht nicht aus, hält sie aber für nicht vordringlich. "Ich halte eine Allgemeine Impfpflicht nicht für ausgeschlossen, wenn eine ausreichende Impfquote auf andere Weise nicht erreicht werden kann", sagte Tschentscher in Hamburg. Viel wichtiger sei, umgehend die einrichtungsbezogene Impfpflicht etwa in Kliniken und Pflegeheimen einzuführen: "Die steht für uns im Vordergrund, die soll jetzt kommen."

Die generelle Impfpflicht helfe in der akuten Lage nicht weiter, da die bundesweite Einführung Zeit brauche, so Tschentscher. Mit Blick auf die aktuelle Debatte sagte der Bürgermeister: "Es fällt schon auf, dass gerade in den Ländern, in denen in den letzten Monaten vieles versäumt wurde, jetzt die Diskussion über die Impfpflicht angefangen wird, von der wir ja alle wissen, dass sie jedenfalls politisch und rechtlich doch eine schwierige Diskussion ist."

13.42 Uhr: Diakonie-Präsident für allgemeine Impfpflicht

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie unterstützt Forderungen nach einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus. Angesichts der immer dramatischeren Situation müsse der Staat jetzt seine Verpflichtung zum Schutz von Menschenleben einlösen und handeln, erklärte Lilie in Berlin. Eine allgemeine Impfpflicht zum Schutz der Verletzlichsten in der Gesellschaft sei nun der richtige Weg. Es gebe ausreichend Impfstoff und es fehle auch nicht an Aufklärung.

"Die Argumente sind ausgetauscht, jetzt ist Handeln gefragt, wenn wir nicht den Tod und das Leiden sehr vieler Menschen in Kauf nehmen wollen", betonte der Diakonie-Präsident. Wer geimpft werden könne - und es jetzt immer noch nicht tue - der schade nicht nur sich selbst, sondern stelle sein Eigeninteresse über die Gesundheit aller anderen.

  • Zum Artikel "Aus "Solidarität und Nächstenliebe": Impfaufruf der Bischöfe"

13.34 Uhr: WHO Europa warnt vor Hunderttausenden Corona-Toten im Winter

In Europa könnten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bis zum Frühjahr 2022 Hunderttausende weitere Menschen in Verbindung mit Covid-19 sterben. Man rechne damit, dass die Intensivstationen in 49 von 53 Ländern der Region zwischen heute und dem 1. März 2022 einer hohen oder extremen Belastung ausgesetzt sein werden, warnte die WHO Europa. Man schätze, dass die Zahl der Todesfälle bis zum Frühjahr auf über 2,2 Millionen ansteigt - gerade hat dieser Wert erst die 1,5-Millionen-Marke überschritten.

Verhindert werden könne dies mit sofortigem Handeln, erklärte die Organisation. Allein durch das universelle Tragen von Masken könnten einer Studie zufolge schätzungsweise über 160.000 Todesfälle bis zum 1. März 2022 vermieden werden.

"Um mit diesem Virus zu leben und unseren Alltag fortzusetzen, müssen wir einen 'Impfstoff plus'-Ansatz verfolgen", forderte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Dies bedeute, dass man nicht nur die Impfdosen gegen Covid-19 erhalte. Zugleich müsse man Maßnahmen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, Hände waschen, Abstand halten und Lüften in seine Routinen integrieren.

Die WHO zählt 53 Länder zur europäischen Region, darunter neben der EU auch weiter östlich gelegene Staaten wie Russland, die Ukraine und die Türkei. 53,5 Prozent der Menschen in dieser Region sind bislang vollständig geimpft worden - zwischen den einzelnen Ländern gibt es aber große Unterschiede.

13.27 Uhr: Berliner Ärzte fordern Kostenbeteiligung für Ungeimpfte

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin fordert neben einem bundesweiten Lockdown für Ungeimpfte und einer allgemeinen Impfpflicht auch eine Kostenbeteiligung Ungeimpfter an Krankenhausleistungen. "Der hohe Anteil der Menschen, die noch nicht geimpft sind, wird uns sonst in eine Katastrophe führen und unser Gesundheitssystem in einem Maße überlasten, wie wir es bisher nicht kennengelernt haben. Mit einer Impfpflicht allein kommen wir hier nicht mehr weiter", teilte der KV-Vorstand mit.

Die Krankenhaus-Patienten sollten demnach über eine Eigenbeteiligung oder über einen Aufschlag auf den Kassenbeitrag zur Kasse gebeten werden. "Die Einnahmen könnten den Pflegekräften im stationären Bereich und den Medizinischen Fachangestellten in der ambulanten Versorgung zugutekommen", so die KV Berlin. Von der Politik sei eine konsequente Strategie in der Pandemiebekämpfung nötig, um Kollateralschäden von der Gesellschaft abzuwenden. 

13.22 Uhr: Joachim Sauer vermutet "gewisse Faulheit und Bequemlichkeit" als Grund für geringe Impfquote

Joachim Sauer, Ehemann von Bundeskanzlerin Angela Merkel, hat sich verwundert über die geringe Impfquote in Deutschland geäußert. "Es ist erstaunlich, dass ein Drittel der Bevölkerung nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen folgt", sagte der Quantenchemiker der italienischen Zeitung "La Repubblica": "Zum Teil liegt das an einer gewissen Faulheit und Bequemlichkeit der Deutschen."

Im Interview äußerte sich der Wissenschaftler auch kritisch gegenüber Akademikern, die eine Impfung verweigern: "Die andere Gruppe sind Menschen, die einer persönlichen Überzeugung folgen, einer Art ideologischer Reaktion auf das, was sie für eine Impfdiktatur halten. Dies gilt für alle Bildungsschichten, auch für Akademiker, Ärzte und Wissenschaftler."

Wahrscheinlich, so Sauer weiter, habe es diese Einstellung bei einigen Menschen schon immer gegeben, "aber sie war noch nie so offensichtlich wie jetzt. Dabei erleben wir gerade jetzt einen großen Erfolg der Wissenschaft".

13.08 Uhr: Deutsche Bahn kündigt 3G-Kontrollen im Fern- und Regionalverkehr an

Fahrgäste in Fern- und Regionalzügen sowie in Bussen und Straßenbahnen müssen im Kampf gegen das Coronavirus von diesem Mittwoch an geimpft, genesen oder getestet sein. Die Deutsche Bahn kündigte entsprechende Kontrollen der sogenannten 3G-Regel an. Diese sollen stichprobenartig vom Sicherheits- und Kontrollpersonal durchgeführt werden, teilte der Konzern mit.

"Allein im Fernverkehr sind in den ersten Tagen nach Inkrafttreten der neuen Regeln Kontrollen auf 400 Verbindungen geplant", hieß es. Sollten Fahrgäste von der Fahrt ausgeschlossen werden müssen, weil sie die sogenannten 3G-Regeln nicht befolgten, könnten die Beschäftigten die Bundespolizei um Unterstützung bitten.

Damit setzt die Bahn die Beschlüsse der Bundesregierung im neuen Infektionsschutzgesetz von vergangener Woche um. Seit diesem Dienstag stehen die Änderungen im Bundesgesetzblatt und sind damit ab Mittwoch gültig. Damit sollen Kontakte angesichts der wieder rasant steigenden Corona-Infektionszahlen stärker reglementiert werden. Die Bahngewerkschaften EVG und GDL hatten die neuen Regeln im Bahnverkehr kritisiert. Sie fürchten eine zusätzliche Belastung der Zugbegleiterinnen und -begleiter.

13.00 Uhr: Bayerische Staatsregierung fordert allgemeine Impfpflicht

Die bayerische Staatsregierung hat eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus auf Bundesebene gefordert. Wenn sich die Impfquote in den kommenden Wochen nicht deutlich verbessert, müsse der Bund dies ins Auge fassen, heißt es im Kabinettsbericht.

Die Lage in den bayerischen Krankenhäusern sei sehr ernst: Nahezu jedes verfügbare Intensivbett sei belegt. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in zehn bayerischen Landkreisen über 1.000. Mit einer neuen Kraftanstrengung müsse Bayern nun dieser Lage Herr werden, hieß es. Dazu würde die Impfzentren weiter massiv hochgefahren.

12.55 Uhr: Bouffier - Impfpflicht muss kommen

Aus Sicht von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier führt an einer Impfpflicht kein Weg vorbei. "Corona wird bleiben", sagt der CDU-Politiker in Wiesbaden: "Entweder wir gehen von Welle zu Welle, schränken jedes Mal wieder ein oder es gelingt uns, den Impfstatuts zu erhöhen."

Alle bisherigen Versuche, die Impfquote zu steigern, seien gescheitert: "Das ist der Hintergrund. Und dann glaube ich ist es richtig, dass man zu einer Impfpflicht kommt." Das sei auch verfassungsrechtlich machbar.

Mit Blick auf die wiederholten Aussagen führender Politiker, dass es keine Impfpflicht geben werde, sagt Bouffier: "Da wussten wir auch vieles noch nicht." Wenn man sich geirrt habe, könne man es auch sagen. Er halte die Diskussion um eine Impfpflicht für notwendig: "Ich glaube, dass es so kommen muss, um dauerhaft diese Wellen zu brechen."

12.46 Uhr: Kretschmann - Impfpflicht kann Gesellschaft befrieden

Eine allgemeine Impfpflicht würde aus Sicht des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann nicht nur im Kampf gegen das Coronavirus helfen, sondern könnte auch die Polarisierung der Gesellschaft verringern. Der Staat könne damit nämlich den bestehenden Konflikt zwischen Impfbefürwortern und Impfgegnern an sich ziehen, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart: "Damit nicht die Nachbarn aufeinander losgehen und sich attackieren." Es sei höchst gefährlich, wenn sich die Konflikte innerhalb der Gesellschaft immer mehr vertieften.

Der Staat könne durch die Einführung einer Impfpflicht nicht nur am schnellsten herauskommen aus der Pandemie, sondern mittelfristig auch die Gesellschaft befrieden. Die Debatte müsse mit der "Herrschaft des besseren Arguments" geführt werden.

Umgesetzt werden könne die Impfpflicht mit Bußgeldern, sagte Kretschmann. Er könne sich aber nicht vorstellen, dass die Polizei Leute zum Impfen abhole und Verweigerer im Gefängnis landeten.

12.38 Uhr: Schleswig-Holsteins Finanzministerin für Impfpflicht ab 1. Januar

Wegen der verschärften Corona-Lage hat Schleswig-Holsteins stellvertretende Ministerpräsidentin Monika Heinold (Grüne) eine allgemeine Impfpflicht zum Jahreswechsel gefordert. "Angesichts der dramatischen Entwicklung der Corona-Pandemie und der akuten Notsituation in vielen Kliniken ist die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht ab dem 1. Januar 2022 der richtige Weg", sagte Finanzministerin Heinold der Deutschen Presse-Agentur. So habe man eine Chance, "aus der Dauerschleife der Pandemie heraus zu kommen".

Ähnlich äußerte sich Niedersachsens Landtagsvizepräsidentin Aminata Touré (Grüne). "Niemand hat sich gewünscht, dass dieses Mittel notwendig wird. Aber nun müssen wir diesen Weg einschlagen, um aus der Pandemie herauszukommen", sagte sie dpa.

12.33 Uhr: Niedersachsen setzt 2G-Regeln in Kraft

Niedersachsen geht mit einer neuen Corona-Verordnung fast flächendeckend zu einer 2G-Regel im öffentlichen Leben über. Das sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in Hannover. An vielen Orten würden damit von Mittwoch an nur noch geimpfte und genesene Menschen zugelassen. Dies bedeute zugleich "eine starke Einschränkung für ungeimpfte Menschen".

In Niedersachsen sei die Pandemielage zwar noch weniger dramatisch als in anderen Teilen Deutschlands. "Aber sie ist auch für uns beunruhigend", sagte Weil. Der neuen Verordnung nach treten wie in anderen Bundesländern die Warnstufen schneller in Kraft. In vielen Fällen müssen dann über 2G hinaus Geimpfte und Genesene zusätzlich negative Tests vorlegen (2G plus).

12.20 Uhr: Bayerisches Kabinett beschließt verschärfte Corona-Regeln

Angesichts der weiter steigenden Corona-Zahlen hat das bayerische Kabinett harte Gegenmaßnahmen beschlossen. Sie sollen - nach Zustimmung des Landtags am Nachmittag - in der kommenden Nacht in Kraft treten und damit ab Mittwoch gelten.

Für Ungeimpfte gelten dann in Bayern strikte Kontaktbeschränkungen: Es dürfen sich nur noch maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Lediglich Kinder unter zwölf, Geimpfte und Genesene zählen nicht mit.

Alle Clubs, Diskotheken und Bars müssen schließen, Restaurants dürfen nur noch bis 22.00 Uhr offen bleiben. Weihnachtsmärkte fallen aus. Kultur- und Sportveranstaltungen dürfen ab Mittwoch nur noch mit einer Auslastung von maximal 25 Prozent an Zuschauern stattfinden.

Zudem gilt dann quasi flächendeckend die 2G-Regel: Auch zu Friseuren, Hochschulen, Musik-, Fahr- und Volkshochschulen sowie Bibliotheken haben nur noch Geimpfte und Genesene Zugang. In vielen Bereichen gilt sogar künftig 2G plus: Zugang also nur für Geimpfte und Genesene, aber nur mit negativem Schnelltest. Dies gilt etwa für Kultur- und Sportveranstaltungen, Messen und Tagungen sowie Freizeiteinrichtungen aller Art.

In Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1.000 gelten dann noch drastischere Einschränkungen: Die Gastronomie, Hotels, Sport- und Kulturstätten müssen schließen, Freizeit-, Sport- und Kulturevents aller Art werden untersagt. Anders als zunächst geplant dürfen aber Friseure nun doch offen bleiben.

Schulen und Kitas bleiben bayernweit geöffnet. Gleiches gilt für den Handel - dort gelten aber folgende Beschränkungen: eine Person auf 10 Quadratmeter und in 1.000er-Hotspots eine Person auf 20 Quadratmeter.

12.11 Uhr: Studie - Wirkung von Johnson & Johnson-Vakzin lässt schnell nach

Der Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson weckte große Hoffnung, als er im März 2021 in der EU zugelassen wurde. Eine Dosis sollte ausreichen, um den vollen Impfschutz zu gewährleisten. Doch bald zeigte sich, dass der Impfschutz schnell nachlässt. Eine neue Studie aus den USA kommt sogar zu dem Ergebnis: Sieben Monate nach der Impfung schützt das Vakzin nur noch zu etwa 13 Prozent vor einer Ansteckung.

Der Epidemiologe Timo Ulrichs riet im ARD-Politikmagazin "Report Mainz" vor diesem Hintergrund Menschen, die sich nur einmal mit Johnson & Johnson haben impfen lassen, sich so zu verhalten, als wären sie nicht geimpft.

11.59 Uhr: Niederlande verlegen Corona-Patienten nach Deutschland

Unter dem Druck steigender Patientenzahlen verlegen niederländische Krankenhäuser erneut Covid-19-Patienten in deutsche Kliniken. Der erste Krankenwagen sei am Dienstagmorgen aus Rotterdam abgefahren, teilte eine Sprecherin der nationalen Organisation für die Verteilung von Patienten mit. Der Patient sollte im BG Universitätsklinikum Bochum aufgenommen werden. Ein weiterer Patiententransport sollte im Laufe des Tages folgen, wie die Sprecherin sagte.

In Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen soll Platz für insgesamt 20 Patienten aus den Niederlanden sein. Die Patienten werden in speziell ausgestatteten Krankenwagen (Mobile Intensive Care Units), transportiert und jeweils von einem Arzt und einer Pflegekraft begleitet.

Durch die schnell steigenden Infektions- und Patientenzahlen sind die Krankenhäuser in den Niederlanden total überlastet. Vielfach wurden notwendige Operationen auch von Krebs- oder Herzpatienten verschoben, weil Pflegepersonal fehlt. Bereits bei den ersten Corona-Wellen waren Covid-Patienten nach Deutschland verlegt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in den Niederlanden bei mehr als 880.

11.47 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in Österreich deutlich gesunken

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Österreich ist zum ersten Mal seit zwei Wochen unter die Marke von 10.000 Fällen gesunken. Nach Angaben der Behörden wurden binnen 24 Stunden 9.513 Fälle verzeichnet. Zuletzt waren bis zu rund 16.000 Neuinfektionen registriert worden. Trotz des Rückgangs stieg die Zahl der mit Covid-Patienten belegten Betten in den Kliniken weiter an.

Seit Beginn des Monats gelten in Österreich die 3G-Regel am Arbeitsplatz und die 2G-Regel, die Ungeimpften unter anderem den Lokalbesuch verbietet. Angesichts der hohen Sieben-Tage-Inzidenz von 1.100 pro 100.000 Einwohner gilt seit Montag ein Lockdown für alle. Er soll bis 13. Dezember andauern.

Die Maßnahmen hinterlassen bereits Spuren in der wirtschaftlichen Entwicklung. Schon die Einschränkungen für die rund zwei Millionen Ungeimpften hätten den vom Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) erhobenen Indikator sinken lassen, sagte Wifo-Chef Gabriel Felbermayr. Arbeitsminister Martin Kocher rechnet mit einer Vervierfachung der Zahl der Kurzarbeiter auf bis zu 400.000.

11.21 Uhr: Labore stoßen an Kapazitätsgrenzen

Der Interessenverband der akkreditierten medizinischen Labore in Deutschland ALM warnt, dass die Labore angesichts des ungebremsten Infektionsgeschehens an ihre Grenzen stoßen. "Wir sehen momentan eine starke Belastung insbesondere bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Laboren. Mehr als das Maximale können diese nicht leisten – und das reicht in einigen Regionen mit besonders drastischem Infektionsgeschehen aktuell nicht immer, um die eingehenden SARS-CoV-2-PCR-Aufträge so rasch wie sonst zu bearbeiten", erklärte ALM-Vorstand Evangelos Kotsopoulos. Die bundesweite Auslastung der Facharztlabore bei PCR-Tests sei auf nun 86 Prozent von 75 Prozent in der Vorwoche gestiegen. Die Zahl der positiv diagnostizierten PCR-Tests sei um 31 Prozent auf 348.992 geklettert.

11.12 Uhr: Schweiz gibt Biontech-Vakzin für Auffrischungsimpfung ab 16 frei

In der Schweiz ist der Corona-Impfstoff Comirnaty von Biontech und Pfizer für den breiten Einsatz bei Auffrischungsimpfungen zugelassen worden. Personen ab 16 Jahren dürfe ab sofort eine Boosterdosis verabreicht werden, erklärt die Zulassungsbehörde Swissmedic. Besonders gefährdete Personen dürften bereits seit vier Wochen und ab einem Alter von zwölf Jahren ein drittes Mal geimpft werden. Die Auffrischung dürfe frühestens sechs Monate nach Erhalt der zweiten Dosis erfolgen, die Dosierung bleibe dieselbe wie bei den ersten beiden Impfungen.

11.00 Uhr: Ärztekammer Sachsen warnt vor Überlastung - "Reißt euch alle am Riemen"

Der Präsident der Landesärztekammer Sachsen, Erik Bodendieck, hat erneut vor einer Überlastung der Kliniken im Freistaat gewarnt. Wenn sich an den Infektionszahlen nichts ändere, könne es schon Ende der Woche oder am Anfang der kommenden Woche so weit sein, sagt Bodendieck der Deutschen Presse-Agentur. Schon jetzt suchten Mediziner in Sachsen zwei Stunden, um einen Platz auch für Schlaganfall- oder Herzinfarkt-Patienten zu finden.

Am Montag hatte Bodendieck gesagt, dass sich Sachsen auf eine Triage vorbereiten müsse. Nun erklärte er, auch im Fall einer Überlastung der Krankenhäuser werde natürlich jeder Patient behandelt. Es werde aber im Einzelfall entschieden, wer etwa einen Beatmungsplatz bekommt: "Auch Ungeimpfte werden behandelt, keine Frage. Aber wenn es zur Abwägung kommt, hat der womöglich schlechtere Chancen."

Um eine solche Situation zu vermeiden, brauche es jetzt eine deutliche Kontaktreduzierung: "Ich bin Optimist und sage: Jetzt reißt euch alle am Riemen." Jeder solle Abstand zu anderen halten und FFP2-Masken tragen. Auch Geimpfte sollten sich täglich testen.

10.50 Uhr: NRW-Ministerpräsident Wüst für Debatte um Impfpflicht

Die Diskussion um eine allgemeine Corona-Impfpflicht in Deutschland ist nach Auffassung des nordhrein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) "sehr nachvollziehbar". "Ich glaube, dass wir jetzt als Politik die Aufgabe haben, diese Debatte zu führen", sagte Wüst in Köln.

Diejenigen, die alles getan hätten, "um sich, ihre Liebsten und andere zu schützen", könnten nicht nachvollziehen, dass wegen einer Minderheit die Rückkehr zu Maßnahmen wie Lockdowns riskiert werde. Die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen sei ein "erster Schritt", auf den ein zweiter folgen könne, sagte Wüst.

Das Thema müsse jedoch breit diskutiert werden, um die Glaubwürdigkeit der Politik nicht zu verspielen. Der Staat könne nicht monatelang eine Impflicht ablehnen und diese dann "von einem auf den anderen Tag" einführen wollen. In die Debatte müsse auch der Ethikrat einbezogen werden.

10.43 Uhr: Unions-Fraktionsvize Frei fordert "Ampel" zu Positionierung bei Impfpflicht auf

Unionsfraktionsvize Thorsten Frei (CDU) hat die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP zu einer Positionierung in der Debatte über eine allgemeine Impfpflicht aufgerufen. Die Diskussion über das Thema habe seit einigen Tagen enorm an Fahrt aufgenommen, sagte Frei bei RTL und ntv: "Deswegen werden sich auch die zukünftigen Regierungspartner dazu verhalten müssen." Er habe bislang den Eindruck, dass die drei Parteien sehr unterschiedliche Positionen hätten.

Frei selbst hält eine allgemeine Impfpflicht nicht für geeignet, um die momentane Corona-Lage zu bekämpfen. Sie werde nicht dabei helfen, "die vierte Welle zu brechen", sagte der CDU-Politiker. Zudem sei "eine allgemeine Impfpflicht im Sinne eines Impfzwangs ein schwerer Grundrechtseingriff".

Auch der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lehnt eine allgemeine Impfpflicht weiterhin ab. "Sie löst unser akutes Problem nicht", sagte er im Deutschlandfunk mi Blick auf die vierte Corona-Welle.

10.26 Uhr: Umfrage - Mehrheit geht von Lockdown über Weihnachten aus

Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen hält eine Mehrheit in Deutschland einer aktuellen Umfrage zufolge einen neuen Lockdown über Weihnachten für wahrscheinlich. 71 Prozent der Befragten gehen von dieser Maßnahme aus, wie aus der "Frage des Tages" des Meinungsforschungsinstituts Yougov hervorgeht. Demnach antworteten auf die Frage, ob ein Lockdown zu dieser Zeit erfolgen wird, 25 Prozent der Befragten mit "ja", 46 Prozent sagten "eher ja". Gut ein Fünftel der Befragten hält dagegen: 22 Prozent glauben weniger an einen neuen Lockdown - 5 Prozent antworteten mit "nein", 17 Prozent mit "eher nein". Befragt wurden am Montag rund 1.900 Menschen ab 18 Jahren.

  • Zum Artikel "Weihnachtsessen abgesagt: Sorgenfalten in Gaststätten wachsen"

09.59 Uhr: Hertha BSC zahlt ungeimpften Profis in Quarantäne kein Gehalt

Hertha BSC sanktioniert bereits seit Anfang des Monats ungeimpfte Profis im Fall einer Corona-Quarantäne. Das bestätigte Geschäftsführer Fredi Bobic. "Wir haben bereits seit dem 2. November bei uns durchgesetzt, dass ungeimpfte Spieler für den Zeitraum einer Quarantäne keinen Verdienstausfall von uns erhalten", wurde der 50-Jährige von der "B.Z." zitiert.

Der Berliner Fußball-Bundesligist war bereits mehrfach von Corona-Fällen betroffen, es soll allerdings mittlerweile kaum noch Spieler geben, die sich nicht gegen das Virus impfen lassen haben. Anfang Oktober hatten die Herthaner Vereinsverantwortlichen auch schon durchgesetzt, dass ungeimpfte Profis für die erforderlichen PCR-Tests selbst die Kosten tragen mussten.

09.40 Uhr: Unions-Fraktionsvize Frei fordert Verzicht auf Weihnachtsfeiern

Der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei (CDU), hat Bevölkerung und Betriebe dazu aufgerufen, wegen der Zuspitzung der Corona-Lage keine Weihnachtsfeiern zu veranstalten. Derzeit sollte im Grunde jeder auf alle nicht notwendigen Kontakten verzichten, sagte Frei bei RTL/ntv.

Nicht überall sei das möglich, "aber gerade bei Weihnachtsfeiern sollte man sich sehr gut überlegen, ob das sein muss oder ob man im Sinne der Sache nicht besser darauf verzichten kann", mahnte der CDU-Politiker. Die Feiern lebten davon, dass man relativ eng zusammenkomme.

09.33 Uhr: Uniklinik Ulm verschiebt planbare Operationen

An der Uniklinik Ulm werden künftig wieder planbare Operationen verschoben. Grund seien die "rasant steigenden Infektionszahlen" und die Vorgaben des Landes, 40 Prozent der Intensivkapazitäten für Covid-Patienten frei zu halten, wie eine Sprecherin der Uniklinik in Ulm bekanntgab.

Planbare Behandlungen müssten - soweit medizinisch vertretbar - verschoben oder ausgesetzt werden. Die Akut- und Notfallversorgung sei davon nicht betroffen, hieß es. Der Leitende Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende Udo X. Kaisers teilte mit, man wisse, dass Verschiebungen oder Absagen von Behandlungen für Patienten und deren Angehörige sehr belastend seien. In der aktuellen Situation gebe es jedoch keine andere Möglichkeit.

Kapazitätsgrenzen gibt es den Angaben zufolge vor allem beim verfügbaren Personal, da die Belastung der vergangenen Monate zu Personalausfällen und Arbeitszeitreduzierungen geführt habe. Die Anforderungen an die Mitarbeiter seien in dieser Phase der Pandemie noch höher als zuvor, hieß es.

"Um die aktuell sehr angespannte Situation zu verbessern, bitten wir daher Bürgerinnen und Bürger, die sich bisher noch nicht gegen das Coronavirus haben impfen lassen, dies dringend nachzuholen", so der Vorstandsvorsitzende Kaisers.

09.14 Uhr: Theologe impft gegen Covid - Anklage gegen falschen Arzt

Ein Theologe soll sich als Arzt ausgegeben und Menschen in zwei Impfzentren in Oberbayern Corona-Impfungen verabreicht haben. Die Staatsanwaltschaft Traunstein klagte den 50-Jährigen nun unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Urkundenfälschung und Betrugs an.

Er soll sich mit einer gefälschten Approbationsurkunde bei Impfzentren in Rosenheim und Karlsfeld beworben haben. Im Landkreis Rosenheim soll er auch bei mobilen Einsätzen in Alten- und Pflegeheimen tätig gewesen sein. Im Februar und März rund 300 Impfungen vorgenommen und mehr als 1.100 angeordnet haben. Anhaltspunkte für gesundheitliche Komplikationen bei den Geimpften gebe es bisher nicht. Es bestehe aber der Verdacht auf Körperverletzung, da er die Einwilligung der Geimpften durch Täuschung erschlichen habe.

Der Angeklagte schweigt bisher zu den Vorwürfen. Nur die Fälschung der Approbationsurkunde als Arzt habe er eingeräumt. Bei einer Verurteilung könnte ihm eine Haftstrafe drohen.

09.07 Uhr: Merz für flächendeckende 2G-Regel

Der für den CDU-Parteivorsitz kandidierende Politiker Friedrich Merz hat für die landesweite Einführung der 2G-Regel plädiert. "Warum machen wir nicht einfach mal ganz konsequent 2G in diesem Land und zwar wirklich überall", sagte Merz im ARD-Morgenmagazin. "Dann würde auch kein Fußballspieler mehr den Rasen betreten und kein Abgeordneter mehr den Deutschen Bundestag, der nicht geimpft ist", sagte er. Diese Maßnahme, würde schnell greifen und die Debatte um eine allgemeine Impfpflicht erübrigen.

  • Zum Artikel "Immer mehr Bundesländer verschärfen Corona-Maßnahmen"

09.01 Uhr: Brandenburg hebt Präsenzpflicht für Schulen auf

Die steigenden Corona-Zahlen haben in Brandenburg auch Konsequenzen für die Schulen. Um das Infektionsgeschehen zu verlangsamen, soll die Präsenzpflicht im Unterricht wieder vorübergehend aufgehoben werden. Das hat Bildungsministerin Britta Ernst im Inforadio vom rbb angekündigt: "Das ist der Wunsch vieler Eltern, dass sie ihre Kinder nicht in die Schulen schicken wollen. Wir sind noch dabei zu prüfen, ob wir die Abschlussjahrgänge ausnehmen, weil natürlich die Schülerinnen und Schüler, die im nächsten Jahr zum Beispiel das Abitur erreichen, das auch gut machen sollen."

Ernst betonte, wichtig sei, dass die jeweiligen Bildungsbiographien nicht dauerhaft beschädigt werden. Das sei für die Politik immer die zentrale Abwägung: "Wir werden darüber hinaus die Weihnachtsferien drei Tage vorziehen, so dass wir dann einen unterrichtsfreien Block von 14 Tagen haben. Wir hoffen, dass die Schulen so auch einen Beitrag zur Kontaktreduzierung leisten können."

08.47 Uhr: Immer mehr Befürworter für Impfpflicht

Der Widerstand gegen eine Pflicht zur Corona-Impfung sinkt. In der ARD-Sendung "Hart aber fair" sprach sich der nordrhein-westfälische Minister und Vize-Regierungschef Joachim Stamp (FDP) für eine allgemeine Impfpflicht aus. "Ich persönlich kann es mir vorstellen", sagte Stamp.

Auch CSU-Generalsekretär Markus Blume sprach sich für eine Impfpflicht aus. Es sei richtig gewesen, zunächst auf Freiwilligkeit zu setzen, sagte Blume. Damit sei man aber nicht weit genug gekommen. "Wenn wir uns vor der fünften Welle schützen wollen, gibt es nur ein Instrument: Impfpflicht für alle", sagte der CSU-Politiker.

Auch die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, plädierte für eine Impfpflicht. Jetzt drängt die Zeit", sagte die Theologin: "Wir sind in einer Situation, wo jeden Tag dieses ganze Hin und Her Menschenleben kostet." Es müsse jetzt gesagt werden: "Impft euch!"

08.17 Uhr: Sozialpsychologe - Moderater Druck auf Ungeimpfte bewirkt das Gegenteil

Eine Impfpflicht könnte nach Einschätzung eines Sozialpsychologen die Haltung von Impfgegnern eher ändern als weiterhin nur einen Druck zum Impfen aufzubauen. "Ein substanzieller Teil der Bevölkerung hat sich in dem Selbstverständnis eingemauert, sich nicht impfen zu lassen", sagte der Marburger Sozialpsychologe Ulrich Wagner der Deutschen Presse-Agentur: "Wenn politisch Druck ausgeübt wird, besteht die Gefahr, dass diese Blase noch enger zusammenrückt."

"Nur so lau und lasch den Druck zu erhöhen, führt zu einer Abkapselung. Eine klare Ansage könnte dazu führen, dass auch eigentlich eingemauerte Impfgegner sich am Ende doch noch impfen lassen und dann nachfolgend ihre Überzeugungen ändern", glaubt Wagner. Seine Meinung zu ändern und das gegen die Gruppe zu verteidigen, sei sehr schwer. Eine Impfpflicht brächte "ein neues Argument ins Spiel, sowohl für die eigene Überzeugung als auch gegenüber der Gruppe. Der äußere Zwang wäre eine Entschuldigung."

08.00 Uhr: Spahn plädiert für flächendeckende 2G-plus-Regel

Zur Bekämpfung der vierten Corona-Welle spricht sich der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für Einschränkungen auch für Geimpfte aus. Er habe schon vor drei Wochen für das sogenannte 2Gplus-Modell geworben, sagt der CDU-Politiker in der ARD: "Das ist auch eine Einschränkung für Geimpfte und Genesene, weil sie sich zusätzlich testen lassen müssen, um etwa zu einer Veranstaltung zu gehen, sich zu treffen." 2Gplus solle viel flächendeckender, viel früher zum Einsatz kommen, betont er. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion über eine allgemeine Impfpflicht sagt Spahn, diese würde die aktuelle Welle nicht brechen. Zudem sei sie kaum durchsetzbar.

07.20 Uhr: Kretschmann - Mit Impfpflicht Freiheit sichern

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) plädiert entschieden für eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus. "Am schnellsten sichern wir unsere Freiheit, wenn sich die nötige Anzahl an Menschen impfen lässt", sagte Kretschmann am Montagabend dem ZDF-"heute journal". Zwar sei eine Impfpflicht ein tiefer Eingriff in das Persönlichkeitsrecht, "aber wir müssen ja sehen: Wir bekommen ja nirgendwo auf der Welt diese Pandemie richtig in den Griff, wenn wir zu niedrige Impfquoten haben", argumentierte er.

Bei einer Impfpflicht werde sicher niemand im Gefängnis landen, wenn er sich nicht impfen lässt, "und sicher holen wir niemand mit der Polizei zum Impfen ab", fügte Kretschmann hinzu. Es werde um Bußgelder gehen und um Einschränkungen für jene, die sich der Impfpflicht widersetzen. "Aber wir können davon ausgehen, dass unsere Bevölkerung sich in der Regel an solche Gesetze auch hält", argumentierte der baden-württembergische Ministerpräsident.

07.33 Uhr: Kinoverbandschefin - "Wir sind wahnsinnig wütend"

Mit Filmen wie "James Bond: Keine Zeit zu sterben" haben die deutschen Kinos in den vergangenen Monaten Millionen Menschen vor die Leinwand zurückgeholt. Jetzt müssen sie in Sachsen wegen steigender Infektionszahlen wieder schließen. "Wir sind mitten in der vierten Welle und die Regierung hat es nicht geschafft, uns in irgendeiner Weise vorzubereiten", sagte Verbandschefin Christine Berg vom HDF Kino in Berlin: "Wir sind wahnsinnig wütend." Etliche Bundesländer haben ihre Regeln zuletzt verschärft. "Wir sind alle der Meinung: Wir müssen aufeinander achtgeben", sagte Berg der dpa. Es sei zu spät gehandelt worden, zudem seien nun die Anforderungen überzogen und nicht für alle gleich.

07.09 Uhr: Zahl der neuen Fälle in Indien so niedrig wie lange nicht

In Indien werden Menschen nach offiziellen Angaben in 7.579 neuen Fällen positiv auf das Coronavirus getestet. Das ist der geringste Anstieg seit anderthalb Jahren, obwohl es in den vergangenen Wochen im Land zahlreiche Großfeste gegeben hatte. Dabei gingen Millionen von Menschen einkaufen, reisten und besuchten ihre Familien. Maskentragen ist außerhalb der großen Städte nicht üblich. In Studien der Regierung wurden Schätzungen laut, wonach sich fast 70 Prozent der Inder auf natürlichem Wege infiziert und Antikörper gebildet haben. Zudem verweisen Experten auf die Impfkampagne. Bislang haben 81 Prozent der Erwachsenen eine Dosis erhalten, 43 Prozent zwei.

06.35 Uhr: Hausärzteverband fordert Ende der Biontech-Rationierung

Der Hausärzte-Verband fordert, die Rationierung des Biontech/Pfizer-Impfstoffes zu beenden. "Die Rationierung auf 30 Dosen Biontech pro Woche für jede Praxis ist untragbar. Das schafft eine Praxis nebenbei an einem Nachmittag", sagt Oliver Funken, Chef des Hausarzt-Verbands Nordrhein, der Zeitung "Rheinische Post". Die kurzfristige Ankündigung, die Liefermengen für Biontech zu beschränken, sei "wie eine Vollbremsung": "Die Praxen müssen jetzt viele Impftermine umplanen, da erst neue Impfstoffe (hier Moderna) bestellt werden müssen und Patienten auf einen Impfstoffwechsel hin beraten werden." Die Zeit fehle dann wiederum beim Impfen. "Wir Ärzte wollen impfen, aber die Politik kommuniziert nicht rechtzeitig den Wechsel der Impfstoffe. So fährt die Politik die Impfkampagne an die Wand."

06.25 Uhr: Regierungserklärung und Landtagsdebatte bei BR24live

Das bayerische Kabinett wird heute voraussichtlich die massiven Verschärfungen der Corona-Maßnahmen in Bayern beschließen, anschließend diskutiert auch der bayerische Landtag darüber. Die Regierungserklärung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und die anschließende Landtags-Debatte gibt's ab 13.55 Uhr bei BR24live.

06.10 Uhr: VdK-Chefin Bentele - "Risikogruppen direkt zur Booster-Impfung anschreiben"

Der Sozialverband VdK fordert angesichts der immer weiter steigenden Corona-Infektionszahlen in Deutschland, so schnell wie möglich und mit Vorrang die Risikogruppen zu boostern und diese dafür direkt mit Terminen anzuschreiben. "Der Großteil der mindestens 20 Millionen Menschen, die zur besonders gefährdeten Gruppe gehören, hatte noch keine Auffrischungsimpfung. Diese Menschen müssen direkt mit Terminen angeschrieben werden", verlangt VdK-Präsidentin Verena Bentele laut einer vom Verband verbreiteten Pressemitteilung. Sie appelliert an die Verantwortlichen in den Ländern, sich an Best-Practice-Beispielen dort zu orientieren, wo das Impfen klappt: "Dazu gehören ein Anschreiben, eine Terminvergabe, mit der diese Menschen auch was anfangen können – also nicht nur digital – und ein Transport zur Impfung für die nicht mobilen Menschen", heißt es in der Pressemitteilung.

04.00 Uhr: 45.326 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 399,8

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut auf einen Höchststand gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 399,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 386,5 gelegen, vor einer Woche bei 312,4 (Vormonat: 100,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 45 326 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.39 Uhr wiedergeben.

01.30 Uhr: USA mit Reisewarnung für Deutschland und Dänemark

Das Außenministerium in Washington warnt die US-Bürger wegen der hohen Corona-Infektionszahlen dringlich vor Reisen nach Deutschland. "Reisen Sie angesichts von Covid-19 nicht nach Deutschland", heißt es in dem am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Reisehinweis des Ministeriums. Der neue Hinweis zu Deutschland hat die Stufe 4 - dies ist die höchste Stufe, die einer eindringlichen Warnung gleichkommt. Eine gleichartige Reisewarnung "wegen des sehr hohen Ausmaßes von Covid-19" veröffentlichte das State Department für Dänemark.

Umgekehrt hatte Deutschland erst Mitte November die USA aus der Liste der Corona-Hochrisikogebiete herausgenommen. Damit entfielen die Quarantäne-Vorschriften für aus den Vereinigten Staaten zurückkehrende Reisende. Die USA hatten Anfang November nach anderthalb Jahren weitgehender Einreisesperren ihre Grenzen für geimpfte ausländische Staatsbürger geöffnet.

Montag, der 22. November 2021

23.51 Uhr: ORF startet Corona-Impflotterie in Österreich

Mit einer Impflotterie will der österreichische Sender ORF Skeptiker doch noch zu einer Corona-Impfung motivieren. Teilnahmeberechtigt sind der Nachrichtenagentur APA zufolge in Österreich lebende Menschen ab 18 Jahren, die zwischen dem 1. Oktober und dem 20. Dezember gegen Covid-19 geimpft wurden oder es noch werden. Als Preise locken unter anderem ein Fertig-Einfamilienhaus und ein Elektroauto.

Insgesamt werden knapp tausend Sachpreise versteigert. Gewinnchancen hat jeder, der sich im Teilnahme-Zeitraum impfen lässt und sich auf der Website https://werimpftgewinnt.orf.at registriert - egal, ob es sich bei der Impfung um die Erst-, Zweit- oder Drittimpfung gegen Covid-19 handelt. Bekanntgegeben sollen die Gewinner an Heiligabend in der ORF-Sendung "Licht ins Dunkel". Zuvor will die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt auf allen ihren Kanälen zur Teilnahme an der Lotterie und zur Impfung aufrufen.

Die Lotterie solle "eine zusätzliche Motivation für Impfwillige" schaffen. Zugleich sei sie "ein großes Danke an alle, die sich bereits haben impfen oder boostern lassen". In Österreich gilt wegen der dramatisch hohen Corona-Infektionszahlen seit Montag wieder ein allgemeiner Lockdown. Die Krankenhäuser in dem Land verzeichneten am Montag erstmals mehr als 3000 Corona-Patienten, die stationär behandelt werden müssen. Die Impfrate liegt mit 66 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt.

22.19 Uhr: Frankreichs Premierminister Castex positiv auf Corona getestet

Frankreichs Premierminister Jean Castex ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 56-Jährige werde seine Amtsgeschäfte zehn Tage lang aus der Selbstisolation weiterführen, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Montagabend unter Berufung auf Matignon, den Amtssitz des Regierungschefs in Paris. Zuvor sei das Virus bei Castex' elf Jahre alter Tochter nachgewiesen worden.

An einem Krisentreffen zu Ausschreitungen im französischen Übersee-Département Guadeloupe am Montag nahm der Premierminister bereits nur per Video teil. In Frankreich stiegen die Corona-Zahlen zuletzt wieder deutlich an. Die Inzidenzen liegen aber deutlich unter den Werten in Deutschland.

21.00 Uhr: Südtirol verhängt nächtliche Ausgangssperre in 20 Gemeinden

Südtirol verschärft in der Corona-Pandemie die Regeln wieder. Im Freien gilt "ab sofort" eine Maskenpflicht, wenn ein Mindestabstand von einem Meter nicht mehr eingehalten werden kann. Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr müssen eine FFP2-Maske tragen. Der Landeshauptmann der autonomen Provinz im Norden Italiens, Arno Kompatscher, unterzeichnete am Montagabend eine entsprechende Verordnung. In 20 sogenannten roten Gemeinden mit hohen Inzidenzwerten und niedriger Impfquote tritt darüber hinaus am Mittwoch eine Ausgangssperre von 20.00 Uhr bis 05.00 Uhr in Kraft.

Vor die Tür dürfe man in den "roten Gemeinden" nur in dringenden Fällen oder wegen der Arbeit, hieß es weiter. Bars und Restaurants müssen demnach um 18.00 Uhr schließen. In Hotels dürfen Gäste allerdings auch danach noch bedient werden. Tanzen in Diskotheken sowie öffentliche Kultur-, Freizeit- oder Sportveranstaltungen in geschlossenen Räumen sind untersagt. Für Kindergärten und Schulen gelten die Einschränkungen nicht.

Kompatscher hatte die Regierung in Rom bereits gebeten, die Regionen eigenmächtig in bestimmten Fällen über strengere Corona-Maßnahmen entscheiden zu lassen. In Südtirol sind die Inzidenzwerte hoch. Viele sind ungeimpft. Insgesamt meldeten die Behörden in Italien am Montag etwas mehr als 6.400 Neuinfektionen und 70 Tote mit dem Virus binnen eines Tages. Rund 87 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahre erhielt bislang mindestens eine Impfdosis.

19.12 Uhr: Matthäus-Appell in der Impfdebatte: Lasst Kimmich in Ruhe!

Lothar Matthäus hat in der weiter verschärften Impfdebatte um Verständnis für den ungeimpften Bayern-Profi Joshua Kimmich geworben. "Wenn da einer mit extremen Druck auf mich einwirkt oder mich gar zwingt, erreicht er genau das Gegenteil. Und so scheint es auch bei Kimmich und den anderen Menschen zu sein. Ich plädiere dafür, Kimmich in Ruhe zu lassen", forderte der deutsche Rekord-Nationalspieler in seiner Sky-Kolumne "So sehe ich das".

"Wie viele andere Bundesligaspieler sind nicht geimpft und müssen ihren Namen nicht täglich in der Zeitung lesen? Wie viele Journalisten, die jetzt über Kimmich richten, haben sich nicht impfen lassen?", fragte der ehemalige Bayern-Führungsspieler, Weltmeister von 1990 und spätere Trainer. "Es ist ein Problem in der Gesellschaft unseres Landes, dass sich oftmals der größte Name herausgepickt wird, um an ihm ein Exempel zu statuieren."

Nationalspieler Kimmich hatte Ende Oktober mitgeteilt, dass er sich bislang nicht gegen das Coronavirus habe impfen lassen. Derzeit ist der 26-Jährige in Quarantäne.

19.02 Uhr: Gesundheitsminister der Länder gegen Begrenzung des Biontech-Impfstoffs

Die Gesundheitsminister der Bundesländer haben nach Angaben der niedersächsischen Ressortchefin Daniela Behrens (SPD) die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kritisiert, die Liefermengen des Biontech-Impfstoffs zu beschränken. Gemeinsam habe man sich dafür eingesetzt, Spahn zur Umkehr zu bewegen, sagte Behrens am Montag in Hannover nach einer Videokonferenz mit ihren Kolleginnen und Kollegen. Der Bund habe daraufhin eine Kurskorrektur zugesagt und werde nun mehr von dem Biontech-Vakzin zur Verfügung stellen. Spahn habe mit seiner Ankündigung der Impfkampagne „einen echten Bärendienst erwiesen“, sagte Behrens. "Wir wissen aus den vergangenen Monaten, dass es beim Impfen neben dem Gesundheitsschutz auch um Vertrauen geht. Und mit einer derart desaströsen Kommunikation schürt der Bund eher Misstrauen und Ärger." Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Spahn hatte am Wochenende angekündigt, für Impfärzte die Bestellmengen bei Biontech-Dosen zu begrenzen. Er verwies darauf, dass sich das Lager dieses Impfstoffs derzeit schnell leere und Millionen Dosen des Vakzins von Moderna genutzt werden könnten, die in den kommenden Monaten abliefen. Vertreter der Ärzteschaft hatten daraufhin scharfe Kritik geübt, da dies die Impfkampagne verlangsamen könnte.

18.52 Uhr: Kliniken im Landkreis Neu-Ulm bereiten Triage-Team vor

Die Kliniken im Landkreis Neu-Ulm bereiten sich mit der Gründung eines Triage-Teams auf die Überlastung der Intensivstationen vor. Dies geht aus einem Schreiben an Mediziner hervor, das unter anderem Landrat Thorsten Freudenberger (CSU) unterzeichnet hat. Für die Zusammenstellung des Triage-Teams seien die Krankenhäuser selbst zuständig, sagte eine Landkreis-Sprecherin.

Im Landkreis Neu-Ulm betrifft es die Kreisspitalstiftung Weißenhorn, die an insgesamt drei Orten die Kliniken des Landkreises betreibt. Eine Sprecherin der Stiftung erklärte, dass zunächst die Pandemie-Beauftragten klären sollten, wie weiter vorgegangen werden soll. Die Maßnahmen seien bisher "rein präventiv", konkrete Schritte zur sogenannten Triage noch nicht geplant. Es sei Klinikalltag, dass Ärzte entscheiden, wie Patienten behandelt werden, sagte sie.

Triage bedeutet, dass Ärzte aufgrund von knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. In der vergangenen Woche hatten die Landeskliniken im österreichischen Bundesland Salzburg bekannt gegeben, dass ein Triage-Team zusammengestellt werde, weil die Behandlung aller Patienten nach geltenden Standards schon bald nicht mehr garantiert werden könne. Laut dem Sprecher der Salzburger Kliniken soll das Team künftig darüber beraten, wer noch intensivmedizinisch behandelt werden kann und wer nicht. Laut der Mediziner-Vereinigung Divi waren am Montag die Intensivbetten im Kreis Neu-Ulm zu rund 80 Prozent belegt. In vielen anderen Kreisen in Bayern sah die Lage allerdings noch wesentlich schlechter aus, manche Kommunen hatten gar keine freien Betten mehr.

18.30 Uhr: Kanzleramtschef Braun: Allgemeine Impfpflicht kommt nicht infrage

Der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat eine allgemeine Corona-Impfpflicht in Deutschland erneut ausgeschlossen. Er sei dafür, dass eine Impfpflicht in Einrichtungen mit besonders vulnerablen Gruppen wie Pflegeheimen erwogen und gesetzlich auf den Weg gebracht werde, sagte Braun dem Radiosender SWR2. "Aber eine allgemeine Impfpflicht, das haben wir bisher nur dann gemacht, wenn die WHO die Ausrottung einer infektiösen Krankheit ausgerufen hat", erklärte er. Das werde bei Corona nicht gelingen, weil das Virus sowohl beim Menschen als auch bei Tieren vorkomme und deshalb dauerhaft bleiben werde, sagte Braun, der auch für den CDU-Vorsitz kandidiert. Er betonte zudem, dass die Corona-Impfquote "einfach noch zu niedrig" sei. In der Debatte um eine mögliche Deckelung des Biontech-Impfstoffs sagte Braun, dass für die Zeit bis Weihnachten insgesamt 24 Millionen Biontech-Impfdosen verfügbar seien.

17.43 Uhr: Mehrere Bundesländer entscheiden über Verschärfung von Corona-Regeln

In mehreren Bundesländern wird morgen über schärfere Corona-Maßnahmen beraten. Das Brandenburger Kabinett entscheidet über die geplante Ausweitung der 2G-Regel (Zutritt nur für Geimpfte und Genesene) im Einzelhandel mit Ausnahmen. In der Öffentlichkeit sollen sich zudem nur noch bis zu fünf Menschen treffen können, Geimpfte und Genesene nicht mitgezählt. In Bayern will das Kabinett am Dienstag unter anderem flächendeckend 2G und strikte Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte beschließen. Die Maßnahmen sollen dann ab Mittwoch in Kraft treten.

Auch in Niedersachsen soll morgen die neue Corona-Verordnung vorgestellt werden. Für viele Bereiche des Lebens soll die 2G-Regel greifen. Bei sehr hohen Warnstufen kommt teilweise auch 2G plus - dann müssen sich auch Geimpfte und Genesene zusätzlich testen lassen. Die schärfer gefassten Bestimmungen sollen ebenfalls ab Mittwoch greifen.

Ebenfalls morgen berät der Berliner Senat über weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Seit Montag vergangener Woche gilt in der Hauptstadt, dass nur noch Geimpfte und Genesene (2G), aber nicht Getestete (3G) Zutritt zu Restaurants, Kinos, Theatern oder Museen haben. Der Senat will diskutieren, ob das künftig außerdem für den Einzelhandel gelten soll und mit welchen Ausnahmen - etwa für den Einkauf von Lebensmitteln. Außerdem steht die Umsetzung des Beschlusses der Bund-Länder-Runde zur 2G plus-Regelung vom vergangenen Freitag auf der Tagesordnung.

17.35 Uhr: Ministerpräsidenten Söder und Kretschmann gemeinsam für allgemeine Impfpflicht

In der Debatte um eine allgemeine Impfpflicht hat sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auf die Seite der Befürworter gestellt. "Eine Impfpflicht ist kein Verstoß gegen die Freiheitsrechte - vielmehr ist sie die Voraussetzung dafür, dass wir unsere Freiheit zurückgewinnen", schrieb Kretschmann in einem gemeinsamen Gastbeitrag mit dem bayerischen Regierungschef Markus Söder (CSU) für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) vom Dienstag.

Söder hatte zuvor nach einer Sitzung des CSU-Vorstands gesagt, die Parteiführung stehe hinter seinem Vorschlag einer allgemeinen Impfpflicht. Eine zunächst auch von ihm vorgeschlagene partielle Impfpflicht etwa für einige Berufsgruppen schaffe Ungerechtigkeit. Nur die allgemeine Impfpflicht sei auf Dauer eine Lösung.

"Unser Grundgesetz schützt nicht eine Freiheit der Willkür", schrieben Kretschmann und Söder in der "FAZ". Es folge "vielmehr dem Prinzip der Freiheit in Verantwortung". "Es verpflichtet uns dazu, die Freiheiten aller Betroffenen zu gewichten und auf dieser Basis zu entscheiden", erklärten die beiden Ministerpräsidenten.

Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte am Wochenende erklärt, er sei offen für eine allgemeine Impfpflicht. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) glaubt seinem Sprecher zufolge ebenfalls, eine allgemeine Impfpflicht sei womöglich unumgänglich, um aus der "Dauerschleife" immer neuer Corona-Wellen herauszukommen.

17.23 Uhr: Spahn kündigt an: Nächste Woche eine Million Biontech-Dosen zusätzlich

Das Mainzer Unternehmen Biontech will nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der kommenden Woche eine Million zusätzliche Corona-Impfdosen ausliefern. Das sagte der geschäftsführende Minister heute vor der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.

Damit sollen in der kommenden Woche statt zwei Millionen dann drei Millionen Dosen zur Verfügung stehen. Zuvor war bekannt geworden, dass die Biontech-Mengen in diesem Jahr begrenzt sind. Spahn hatte mit einer entsprechenden Ankündigung Unmut hervorgerufen. Er hatte daraufhin auch angekündigt, dass sich die Regierung um eine Vergrößerung der Mengen bemühe. Biontech hatte mitgeteilt, man prüfe die Kapazität.

17.03 Uhr: Deutsche Bischofskonferenz ruft zum Impfen auf

Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz ruft angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen die Menschen in Deutschland dringend zum Impfen auf. "In diesen Tagen erleben wir in nahezu unaufhaltsamer Dramatik das Fortschreiten der vierten Welle der Corona-Pandemie", erklärten die 27 Diözesanbischöfe am Montag nach einem Treffen in Würzburg. Die Covid-19-Inzidenzzahlen, Neuinfektionen und Todesfälle erreichten erschreckende Ausmaße. Impfen sei in dieser Pandemie eine Verpflichtung aus Gerechtigkeit, Solidarität und Nächstenliebe, betonte der Ständige Rat: "Aus ethischer Sicht ist es eine moralische Pflicht. Wir müssen uns und andere schützen." Die Impfung sei dazu das wirksamste Mittel, durch sie würden Leben gerettet und weniger schwere Krankheitsverläufe erreicht. Dem Impf-Appell von Papst Franziskus vom Weltgesundheitstag am 7. April füge man hinzu: "Nutzen wir diese Chance! Bitte lassen Sie sich impfen!"

Am Montag meldete das Robert Koch-Institut 30.643 bestätigte Neuinfektionen. Die Zahl der bisherigen Corona-Toten liegt bei 99.124. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg auf einen neuen Rekordwert von 386,5. Insgesamt 68 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind laut RKI-Daten vollständig gegen Covid-19 geimpft, 70,5 Prozent mindestens einmal.

16.55 Uhr: Söder findet Gehaltskürzungen für ungeimpfte Bayern-Profis richtig

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) begrüßt die offensichtlich beim FC Bayern München geplanten Gehaltskürzungen für nicht geimpfte Fußball-Profis, wenn sie wie etwa Joshua Kimmich als Kontaktpersonen in Quarantäne müssen und damit Spiele ihres Vereins verpassen. "Zunächst mal entscheidet der FC Bayern selbst. Das ist einer der professionellsten Vereine der Welt und einer der erfolgreichsten. Das Management weiß da schon genau, was es zu tun gilt. Ich glaube, dass der jetzt begonnene Prozess, der dann stattfindet, so weit man es aus den Medien verfolgen kann, eindeutig richtig ist", sagte Söder am Montag nach einer CSU-Vorstandssitzung.

Er unterstütze vollauf das Vorgehen. Es gehe bei den Corona-Regeln letztlich auch um das Verhältnis von Fans und Profis. "Wenn zum Beispiel die Fans unter schweren Bedingungen ins Stadion kommen mit 2G plus, dann glaube ich, gehört es einfach dazu, dass man auch da eine Einheit herstellt zwischen Spielern und unter den Fans", sagte Söder. Zugleich betonte er aber auch, dass es gerade in der aktuellen Lage "eine ganz große Symbolkraft für die gesamte Impfkampagne" hätte, wenn ungeimpfte Profis der Impfempfehlung der Ärzte folgten.

16.47 Uhr: Lockdown in Österreich: Ruhige Lage an den Grenzen

Der Lockdown in Österreich hat an den Grenzen zu keinen Problemen geführt. Es herrsche normaler Verkehr, sagte eine Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Rosenheim. Zurzeit passierten vor allem Berufspendler die Grenze zwischen Bayern und Österreich.

Auch im Raum Passau beobachte man bisher keine verstärkte Reisetätigkeit, berichtet ein Sprecher der dortigen Bundespolizeiinspektion. Die im Raum Passau verlaufende Autobahn 3 sei wie immer stark befahren. Auch Sprecher der grenznahen Bundespolizeiinspektionen in Kempten und Freilassing berichteten von gewöhnlichem Grenzverkehr.

Einreisende aus Österreich kontrolliere man nach wie vor stichprobenartig auf Impf-, Genesungs- oder Testnachweise, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Freilassing im Berchtesgadener Land.

16.18 Uhr: Ärzte im Saarland wollen nicht mehr gegen Corona impfen

Zahlreiche niedergelassene Ärzte im Saarland haben angekündigt, in ihren Praxen keine Corona-Impfungen mehr anzubieten. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung des Saarlandes (KV) mitgeteilt. Grund dafür sei die Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Liefermengen von Biontech auf 30 Dosen pro Arzt zu begrenzen. Damit "würgt der Bundesgesundheitsminister den Impfturbo ab und verursacht Chaos in den Praxen", so die KV.

In den saarländischen Praxen seien bereits "zigtausende" Impftermine für die kommenden Wochen vergeben. Sowohl die Praxen als auch die Impfwilligen gingen davon aus, dass der breit akzeptierte Impfstoff von Biontech eingesetzt werde. Die Kassenärztliche Vereinigung befürchtet, dass nun bundesweit Millionen Menschen angerufen werden müssen und Millionen unerfreuliche, konfliktbeladene Gespräche drohen.

16.12 Uhr: Zahlreiche Corona-Verstöße in Bayern

Das Bayerische Innenministerium hat heute Zahlen zu den Corona-Kontrollen der Polizei veröffentlicht. Demnach wurden seit dem 11. November bayernweit bei 19.636 Kontrollen 1.703 Verstöße festgestellt, also bei jeder zwölften Überprüfung. So wurden 2G oder 3G-Bestimmungen oder die Maskenpflicht nicht eingehalten.

Fast alle dieser Verstöße wurden auch geahndet, wie Innenminister Joachim Herrmann erklärte, Verwarnungen auch unmittelbar ausgesprochen worden, damit sei "die Strafe auf dem Fuß" erfolgt. Die Beamtinnen und Beamten hatten schwerpunktmäßig Gastronomie, Clubs, Diskotheken, Anbieter körpernaher Dienstleistungen und Fitnessstudios überprüft. Herrmann kündigte an, die Kontrollen durch die Polizei weiter zu intensivieren.

16.08 Uhr: Krebshilfe für Corona-Impfpflicht

Wegen der sich zuspitzenden Lage in Kliniken und auf Intensivstationen machen sich Krebsforscher für Kontakteinschränkungen und eine allgemeine Corona-Impfpflicht stark. "In Anbetracht der immer weiter steigenden Corona-Neuinfektionen und der sich stetig füllenden Intensivstationen sehen wir keinen anderen Ausweg aus der Krise", sagte Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.

Die Stiftung, die Corona Task Force des Deutschen Krebsforschungszentrums und die Deutsche Krebsgesellschaft sähen die Impfpflicht zusätzlich zu Kontaktbeschränkungen "als einzige Möglichkeit, den Kollaps des Gesundheitssystems über den Winter zu verhindern", hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung.

16.04 Uhr: Brandenburg weitet 2G-Regelung aus - Weihnachtsmärkte abgesagt

Auch Brandenburg will seine Maßnahmen im Kampf gegen die steigenden Corona-Infektionszahlen verschärfen. Ab Mittwoch soll im Einzelhandel - ausgenommen Geschäfte für den täglichen Bedarf - die 2G-Regel gelten, wie die Staatskanzlei mitteilt. Die Maßnahme soll es unter anderem auch geben für alle körpernahen Dienstleistungen, alle Sportanlagen, Innen-Spielplätze, Museen, Freizeitparks, Zoos und Botanische Gärten. Weihnachtsmärkte sollen nicht eröffnet beziehungsweise bestehende wieder geschlossen werden.

In Kreisen mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 1.000 bei einer gleichzeitigen landesweiten Auslastung der intensivmedizinischen Betten von über zehn Prozent ist eine nächtliche Ausgangsbeschränkung für Ungeimpfte von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr vorgesehen.

  • Zum Artikel "Warenmarkt statt Weihnachtsmarkt? Städte suchen Plan B"

15.58 Uhr: Bouffier: Impfpflicht möglicher Weg aus Corona-"Dauerschleife"

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat sich offen für eine allgemeine Impfpflicht gezeigt. Er glaube, dies werde man womöglich nicht umgehen können, um aus der "Dauerschleife" immer neuer Corona-Wellen herauszukommen. Das sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. Bouffier forderte die künftige Bundesregierung außerdem auf, den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz für eine Impfpflicht in bestimmten Einrichtungen bald umzusetzen.

15.54 Uhr: VDV zu Fußballer-Impfungen: Impfpflicht "rechtlich problematisch"

In der hitzigen Debatte darüber, ob sich Profifußballer impfen lassen müssen, räumt die Spielergewerkschaft VDV einer Impfpflicht wenig Erfolgsaussichten ein. "Die Einführung einer Impfpflicht für bestimmte Berufe wäre rechtlich problematisch, da sie einer Verhältnismäßigkeitsprüfung standhalten müsste", so VDV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky. Im deutschen Profifußball sei die Impfquote sehr hoch und liege weit über dem Bevölkerungsdurchschnitt. Zudem sei ein tragfähiges medizinisches Konzept entwickelt und umgesetzt worden.

In den vergangenen Tagen hatte die Diskussion um Impfungen von Fußball-Profis noch einmal zugenommen. Einem Medienbericht zufolge hat der FC Bayern München angekündigt, mehreren noch ungeimpften Profis Teile ihres Gehalts zu kürzen. Ob die Vereine dazu berechtigt sind und welche Rechte und Pflichten angestellte Fußballer hätten, müsse arbeitsrechtlich erst geklärt werden, fügte Baranowsky an.

  • Zum Artikel "Nagelsmann nimmt Corona-Chaos beim FC Bayern mit Humor"

15.12 Uhr: Steinmeier unterzeichnet Infektionsschutzgesetz

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das Infektionsschutzgesetz mit neuen Corona-Regeln unterschrieben. Das teilte das Bundespräsidialamt in Berlin auf Anfrage mit. Das erst am Donnerstag vom Bundestag und am Freitag vom Bundesrat beschlossene Gesetz muss jetzt noch im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden. Am Tag darauf tritt es in Kraft. Dies könnte am Mittwoch sein.

Das umstrittene, von SPD, Grünen und FDP vorgelegte Gesetz sieht zur Bekämpfung der Corona-Pandemie unter anderem 3G am Arbeitsplatz sowie in Bussen und Zügen vor. Flächendeckende Ausgangsbeschränkungen und Schulschließungen gibt es danach aber vorerst nicht mehr.

15.01 Uhr: Söder sagt Nachbesserung des neuen Infektionsschutzgesetzes voraus

Wegen der Wucht der vierten Corona-Welle rechnet CSU-Chef Markus Söder noch vor dem Ende der geltenden Übergangsfrist mit Nachbesserungen am neuen, von den Ampel-Parteien vorgelegten Infektionsschutzgesetz. "Und ich prophezeie jetzt schon, dass der Bund erneut seine Haltung, die neue Mehrheit, korrigieren muss an einigen Stellen", sagte der bayerische Ministerpräsident nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Zugleich nutzte er die Gelegenheit, das Pandemiemanagement seiner Staatsregierung zu verteidigen.

Am 9. Dezember wollen sich Bund und Länder erneut über die aktuelle Lage beraten und dann auch die Gesetzeslage evaluieren. "Ich bin sicher, die Ampel wird da nachbessern müssen, weil die Einschätzung, eine epidemische Lage endet, ist eine grundlegende Fehleinschätzung der gesamten Situation", sagte Söder.

14.40 Uhr: EU-Behörde will über J&J-Auffrischimpfung entscheiden

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will in den nächsten Wochen ihre Bewertung hinsichtlich einer Auffrischimpfung mit dem Covid-19-Vakzin von Johnson & Johnson abschließen. Mit der beschleunigten Prüfung des Zulassungsantrages habe die EMA begonnen, teilt die Behörde mit. Die Booster-Dosis von J&J soll laut dem Antrag mindestens zwei Monate nach der ersten Dosis an Personen ab 18 Jahren verabreicht werden. Die Impfung mit J&J sieht gegenwärtig nur eine Impfdosis vor. Da bei J&J in Deutschland aber die meisten Impfdurchbrüche beobachtet wurden, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland gegenwärtig eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis ab vier Wochen nach der Impfung mit dem Vakzin.

14.22 Uhr: Bedford-Strohm verspricht Weihnachtsgottesdienste in Präsenz

Trotz der aktuell hohen Corona-Infektionszahlen hat der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sein Versprechen von Präsenzgottesdiensten an Weihnachten bekräftigt. "Jeder Mensch, der einen Weihnachtsgottesdienst feiern möchte, wird einen feiern können", sagte Bedford-Strohm während der Herbsttagung der bayerischen Landessynode. Neben analogen Angeboten vor Ort würden auch digitale Formate wieder eine Rolle an Weihnachten spielen. Es werde mehrere Möglichkeiten geben: zum einen Gottesdienste mit 2G-Regel, also nur für Geimpfte und Genesene, zum anderen aber auch Gottesdienste, die auch für Nicht-Geimpfte offenstehen.

14.00 Uhr: Münchner Ärzte intensivieren Antikörper-Therapie

Das Universitätsklinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM) setzt bei der Behandlung von Corona-Patienten verstärkt auf eine Therapie mit neutralisierenden Antikörpern. Mit der Zulassung durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA könne diese Therapie nun breit eingesetzt werden, teilte das Klinikum mit.

Bisher seien bereits über 250 Patienten und Patientinnen damit behandelt worden, sagte der Pandemie-Beauftragte des Klinikums, Christoph Spinner. Seit kurzem werde die Behandlung, die auch Ex-US-Präsident Donald Trump bekam und die Studien zufolge einen schweren Verlauf zu mehr als 80 Prozent verhindert, auch ambulant angeboten. Die Therapie werde sehr gut vertragen.

13.48 Uhr: Rutte bezeichnet Randalierer bei Corona-Protesten als "Idioten"

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat die Randalierer bei Protesten gegen die Corona-Auflagen als "Idioten" bezeichnet. Die Ausschreitungen seien "reine Gewalt unter dem Deckmantel des Protests", sagte der niederländische Regierungschef vor Journalisten. Er werde immer das Demonstrationsrecht verteidigen, aber "ich werde niemals akzeptieren, dass Idioten unter dem Vorwand, dass sie unzufrieden sind", Gewalt gegen Sicherheitskräfte anwendeten.

In den Niederlanden gingen seit Freitag zahlreiche Menschen in mehreren Städten gegen neue Corona-Auflagen auf die Straße. Wegen steigender Infektionszahlen gilt in dem Land seit einer Woche wieder ein Teil-Lockdown. Außerdem ist eine 2G-Regelung für manche Orte in Planung. Damit hätten dort nur noch gegen das Coronavirus Geimpfte und von Covid-19 Genesene Zutritt.

Während der Proteste warfen einige Demonstranten unter anderem Feuerwerkskörper auf die Polizei und legten Brände. Die Polizei nahm bei den Protesten insgesamt mehr als 140 Randalierer fest.

13.20 Uhr: Hotspot-Landkreise warten noch auf Details zu Corona-Regeln ab Mittwoch

Viele Landratsämter in den Hotspot-Regionen wissen noch nicht genau, ob die verschärften Corona-Regeln bei einer Inzidenz über 1.000 sofort ab Mittwoch gelten oder ob es eine Übergangsfrist für betroffene Betriebe geben wird. "Wir warten auf die genaue Ausgestaltung der Regeln durch das Ministerium", sagte der Pressesprecher des Landkreises Regen dem BR. Auch das Landratsamt Freyung-Grafenau kann betroffenen Friseuren, Gastronomen oder Hoteliers noch nicht verbindlich Auskunft geben, ob sie bereits am Mittwoch schließen müssen.

Die Tourist-Info Bodenmais teilt heute mit, dass man die Details erst am Dienstagabend (23.11.) kennen wird, "nachdem das neue Corona-Paket im bayerischen Landtag behandelt wird." Nach bisherigen Informationen werde es wohl keine Übergangsfristen geben. Für Landkreise, die am Mittwoch über 1.000 liegen, gelte der Lockdown also "wohl umgehend". Unklar sei aber trotzdem, wie man zum Beispiel mit Urlaubsgästen verfahren muss, die dann in der Region sind.

Etwas klarer ist offenbar die Regelung, wann verschärfte Corona-Regeln wieder weg fallen: laut Tourist-Info Bodenmais dann, wenn die Inzidenz in einem Landkreis fünf Tage in Folge unter 1.000 bleibt. Aber auch da gab es bei früheren Regelungen Details , etwa, ob Betriebe dann am sechsten oder siebten Tag wieder öffnen dürfen.

13.12 Uhr: Söder bescheinigt Spahn "desaströse Kommunikation" - CSU-Vorstand für allgemeine Impfpflicht

CSU-Chef Markus Söder (CSU) hat dem geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in der Frage der Impfstoff-Bereithaltung eine "desaströse Kommunikation" vorgeworfen. "Was ich schade finde und sehr unglücklich, ist die Kommunikation des Bundesgesundheitsministers", sagte Söder nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. 

Es sei gut und wichtig, Impfstoff auch an andere Teile der Welt zu liefern. Jedoch sei es in der gegenwärtigen Situation in Deutschland auch sinnvoll, Impfstoff im Inland bereitzuhalten. Söder machte deutlich, dass er den Impfstoff von Moderna für gleich wie den von Biontech/Pfizer halte. Jedoch sei die Wahl des Wortes "Rationalisierung" im Zusammenhang mit Impfstoff nicht zielführend gewesen.

Wie Söder sagte, stellte sich der CSU-Vorstand hinter seinen Vorschlag einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus. Eine ursprünglich auch von ihm vorgeschlagene partielle Impfpflicht etwa für bestimmte Berufsgruppen schaffe Ungerechtigkeit. Nur die allgemeine Impfpflicht sei auf Dauer eine Lösung.

12.57 Uhr: Divi-Präsident nennt Lage "sehr besorgniserregend"

Der Präsident der Intensivmediziner-Vereinigung Divi hat an die Politik appelliert, sich für den Fall einer weiter ungebremsten Corona-Ausbreitung zu wappnen. Falls das vorige Woche beschlossene Paket nicht ausreichend greife, sollten für den 9. Dezember zusätzliche Maßnahmen gegen die vierte Welle vorbereitet werden, sagte Gernot Marx in einer Videoschalte.

"Die Corona-Lage ist sehr besorgniserregend und momentan nicht unter Kontrolle", sagte Marx. Man mache sich große Sorgen. Mehr als 3.670 Covid-19-Patienten würden nun auf Intensivstationen in Deutschland versorgt, knapp 1.200 seien vergangene Woche hinzugekommen. Regional, etwa in Bayern, Thüringen, Sachsen und einigen Ballungszentren gebe es bereits akute Überlastungssituationen, so dass Patienten verlegt und planbare Operationen verschoben werden müssten.

Wenn die Infektionsdynamik weiter anhalte und es weiter einen ungebremsten Anstieg an schwerkranken Covid-19-Patienten gebe, werde eine Priorisierung von Eingriffen und Umorganisation in weiten Teilen Deutschlands notwendig. Die allgemeine Gesundheitsversorgung stehe dann nicht mehr auf gewohntem Niveau zur Verfügung. Jeder Notfall und jeder Covid-19-Patient werde jedoch versorgt, betonte Marx.

12.45 Uhr: Merkel - Aktuelle Maßnahmen gegen Corona-Welle nicht ausreichend

Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält angesichts der dramatischen Entwicklung bei den Corona-Infektionen die aktuellen Maßnahmen nicht für ausreichend. "Wir haben eine hoch dramatische Situation. Was jetzt gilt, ist nicht ausreichend", wurde Merkel aus Teilnehmerkreisen der Beratungen des CDU-Vorstands zitiert. Merkel war aus dem Kanzleramt zugeschaltet. Sie warnte demnach: "Wir haben eine Lage, die alles übertreffen wird, was wir bisher hatten." Auch die 2G-Regel mit Zugängen für Geimpfte und Genesene werde jetzt nicht mehr ausreichen.

Impfen sei wichtig und richtig, sagte Merkel nach diesen Informationen weiter. Aber Impfen helfe nicht jetzt, die Entwicklung zu stoppen, sondern nur langfristig. Intensivmediziner würden von einer hochdramatischen Situation sprechen. Nachdem die epidemische Lage von nationaler Tragweite am 25. November ausläuft, müssten die Bundesländer nun bis zum 24. November Maßnahmen beschließen, die dann wirken müssten. Der Unterschied sei nun aber: In den Ländern könne man nicht mehr flächendeckend Maßnahmen ergreifen.

Merkel sprach von einer Verdoppelung der Fallzahlen alle zwölf Tage. Auch diese Woche gehe man von steigenden Zahlen aus. Man müsse den exponentiellen Anstieg schnell stoppen, sonst komme man an die Grenze der Handlungsfähigkeit. Sie habe den Eindruck, viele Menschen seien sich nicht bewusst, wie ernst die Lage sei.

12.22 Uhr: Verbraucherschützer - Corona-Gutscheine ab Januar auszahlen lassen

In der Corona-Pandemie haben viele Verbraucherinnen und Verbraucher Gutscheine für abgesagte Musik-, Kultur- oder Sportveranstaltungen erhalten. Wer einen Gutschein bis Ende dieses Jahres nicht einlöst, kann sein Geld ab Januar 2022 zurückverlangen, wie die Verbraucherzentrale Brandenburg erklärte. Sie hält dafür einen Musterbrief bereit.

Verbraucher können einen Gutschein aber auch behalten und für kommende Events einlösen, wie die Verbraucherschützer betonten.

12.15 Uhr: Erste Intensivstationen in Mecklenburg-Vorpommern ausgelastet

Die ersten Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern melden ausgelastete Intensivstationen. Am Montagmorgen traf dies laut Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) auf vier Kliniken zu: das Kreiskrankenhaus Demmin, die KMG Klinik Boizenburg, das Krankenhaus Ludwigslust und das DRK-Krankenhaus Grevesmühlen. Weitere 14 Krankenhäuser meldeten nur noch begrenzte Kapazitäten.

An das Divi-Register melden aus dem Bundesland 32 Krankenhäuser ihre Intensivkapazitäten. Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) vom Sonntag liegen derzeit in Mecklenburg-Vorpommern 271 Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung in Kliniken. Davon müssen 61 intensivmedizinisch behandelt werden.

12.11 Uhr: Bundesregierung bekräftigt ablehnende Haltung zu Impfpflicht

Die Bundesregierung hält nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert an der Ablehnung einer allgemeinen Impfpflicht fest. Die Diskussion sei verständlich, aber die amtierende Bundesregierung werde ihre Haltung nicht mehr ändern. Deshalb sei auf die Homepage der Regierung auch ein entsprechender Satz wieder aufgenommen worden - ergänzt mit dem Hinweis, dass die Ministerpräsidenten eine Teil-Impfpflicht möchten. Dass der Satz am Wochenende gelöscht wurde, sei ein Fehler gewesen, sagt Seibert.

  • Zum Artikel "Pflegedirektorin: Impfpflicht für vierte Corona-Welle zu spät"

11.54 Uhr: Kenia führt Corona-Impfpflicht in weiten Bereichen ein

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie verschärft Kenia seine Impfregeln und erlaubt vom 21. Dezember an etwa den Zugang zu Behörden, Hotels oder Nationalparks nur noch für nachweislich Geimpfte. Flugbegleiter und Piloten, Busfahrer, Taxifahrer und Fahrer von Motorradtaxis müssen nach den am Sonntag angekündigten neuen Regeln dann nachweislich voll gegen Corona geimpft sein.

Betroffen sind aber auch europäische Besucher des Landes: Auch sie müssen künftig vor der Einreise nicht nur einen negativen PCR-Test vorlegen, sondern nachweisen, dass sie vollständig geimpft sind.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind in Kenia 2,4 Millionen der rund 54 Millionen Einwohner vollständig geimpft. Seit März 2020 wurde knapp eine Viertelmillion Corona-Infektionen bestätigt, mehr als 5.000 Menschen starben mit oder an dem Virus.

11.50 Uhr: Landesärztekammer - Müssen Triage in Sachsen vorbereiten

Sachsen muss sich nach Angaben der Landesärztekammer auf eine Triage vorbereiten. Es stünden im Freistaat nur noch wenige Betten auf den Intensivstationen zur Verfügung, sagte der Präsident der Landesärztekammer, Erik Bodendieck, dem Sender NDR Info. Wenn sich daran nichts ändere, müsse über eine Auswahl nachgedacht werden, wer behandelt werde und wer nicht. "Wir müssen triagieren und das werde ich diese Woche mit meinen Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken noch mal besprechen."

Eine präventive Triage, also das Freihalten von Betten, sei rechtlich nicht möglich. "Für ungeimpfte Patientinnen und Patienten in einer Covid-Situation ist das in aller Regel nicht der Fall, dass sie eine Covid-Situation überstehen können", sagte Bodendieck. Er hoffe, dass es anders komme als zurzeit prognostiziert. Sachsen sei in jedem Fall auf die Hilfe anderer Bundesländer angewiesen.

11.48 Uhr: Bayerische Wirtschaft für allgemeine Impfpflicht

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) plädiert für eine allgemeine Impfpflicht. Angesichts des "dramatischen Infektionsgeschehens in weiten Teilen Bayerns" und der sich immer weiter verschärfenden Lage in den Krankenhäusern führe "an einer allgemeinen Impfpflicht kein Weg vorbei", sagte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt heute. Sie müssen so schnell wie möglich und noch im laufenden Jahr umgesetzt werden.

"Es geht jetzt darum, den Gesundheitsschutz der Bevölkerung insgesamt in den Vordergrund zu stellen. Mit Überzeugungsarbeit sind wir nicht weit genug gekommen", sagte Brossardt. Die Pflicht sei inzwischen leider notwendig, da die Impfquote in Deutschland und speziell in Bayern zu niedrig sei. Die Menschen, die sich nicht impfen ließen, brächten sich und andere in Gefahr, das Gesundheitssystem an seine Grenzen. Zudem sei ohne Impfen auch die wirtschaftliche Entwicklung gefährdet.

11.42 Uhr: Polizeigewerkschaft in Bayern fordert Böllerverbote an Silvester

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPOLG) in Bayern fordert angesichts der dramatischen Corona-Lage Verbotszonen für Silvesterböller. "Bleiben die Corona-Zahlen und insbesondere die Belastungen in den Krankenhäusern so hoch, dann ist es sicherlich nicht der richtige Weg zu böllern und dadurch die Risiken auf Notfälle und Verletzungen noch mal zu vergrößern", sagte der Landesvorsitzende Jürgen Köhnlein der Zeitung "Hallo München" vor allem mit Blick auf die Intensivstationen. "Jeder zusätzliche Notfall bringt die Helferkette in Bedrängnis."

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat bereits entsprechende Pläne. Dieses Jahr werde in München wahrscheinlich gar nicht geknallt, sagte er am Sonntag im Bayerischen Fernsehen. Vor einem Jahr war das Abbrennen und Mitführen von Pyrotechnik bayernweit in der Silvesternacht an publikumsträchtigen Orten untersagt.

11.41 Uhr: IT-Panne überschattet Start der 2G-Corona-Regel in Tschechien

Gleich zum Start der neuen 2G-Corona-Regel in Tschechien hat es eine IT-Panne gegeben. Zahlreichen vollständig Geimpften wurde ihr Zertifikat in der offiziellen App heute fälschlich als ungültig angezeigt. Das Gesundheitsministerium rief die Nutzer via Twitter auf, einen hinter einer Menüstruktur versteckten Knopf zur Aktualisierung zu drücken. Dennoch bestand das Problem bei manchen Nutzern fort, die darüber in den sozialen Medien berichteten.

Wer in dem deutschen Nachbarland eine Gaststätte, ein Hotel oder einen Friseur besuchen will, muss seit Wochenbeginn vollständig gegen Covid-19 geimpft oder davon genesen sein. Angesichts der hohen Infektionszahlen erwägt die scheidende Regierung unter Andrej Babis die Ausrufung des Notstands, wie die Zeitung "MF Dnes" unter Berufung auf Regierungskreise berichtete. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg über die Tausendermarke auf 1002 je 100.000 Einwohner.

11.32 Uhr: Innklinikum baut Intensivbetten aus

Das Innklinikum in den Landkreisen Mühldorf und Altötting hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie seine Intensiv-Kapazitäten nach eigenen Angaben deutlich ausgebaut. Dennoch sind demnach rund 70 Prozent der Intensivplätze mit Covid-Infizierten belegt. Die Verantwortlichen befürchten deshalb, dass auch die zusätzlichen Betten nicht reichen werden, um die steigenden Patientenzahlen zu bewältigen.

Wie ein Sprecher mitteilte, stieg die Zahl der Intensivbetten in den vergangenen knapp zwei Wochen von 19 auf 34. Dies sei durch Personalverschiebungen und Umwandlungen anderer Betten möglich geworden. Bei einem zu erwartenden weiteren Ansturm von Patienten mit schweren Covid-Verläufen seien aber auch diese Kapazitäten langsam erschöpft.

Derzeit werden in den Krankenhäusern in Mühldorf, Altötting und Burghausen insgesamt 24 Covid-Patienten intensivmedizinisch behandelt. 23 von ihnen werden beatmet.

10.57 Uhr: 68 Millionen Impfdosen gibt Deutschland bislang an Covax ab

Deutschland hat nach Angaben der Bundesregierung der globalen Initiative Covax bislang rund 68 Millionen Covid-19-Impfdosen konkret zugesagt. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag in Berlin sagte, handelt es sich dabei um 31,4 Millionen Dosen des Impfstoffes Astrazeneca, mehr als 26,6 Millionen Dosen Johnson & Johnson sowie 10,3 Millionen Dosen Biontech. Über Covax werden die Impfdosen an Schwellen- und Entwicklungsländer abgegeben. Die Bundesregierung hat das erklärte Ziel, in diesem Jahr mindestens 100 Millionen, im nächsten 75 Millionen Impfstoffdosen an ärmere Länder abzugeben.

10.30 Uhr: Spahn - EU-Staaten bekommen Kinder-Impfstoff am 20. Dezember

Die EU-Staaten werden den Kinder-Impfstoff von Biontech nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn am 20. Dezember ausliefern. Deutschland bekomme dann 2,4 Millionen Dosen auf einen Schlag. "Das sollte den Großteil des Bedarf zunächst abdecken", sagt Spahn. Es gebe etwa 4,5 Millionen Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren.

Des weiteren ist sich Spahn sicher, dass am Ende dieses Winters jeder in Deutschland "geimpft, genesen oder gestorben" sein wird. Mit Blick auf die hochansteckende Delta-Variante rate er daher dringend nochmals zur Impfung.

Für Spahn ist die Frage einer Corona-Impfung keine rein persönliche Angelegenheit. "Es stimmt einfach nicht", sagt Spahn in Berlin zu entsprechenden Äußerungen auch von Bundestagsabgeordneten. "Es gibt eine solidarische Pflicht, sich impfen zu lassen", sagt der CDU-Politiker mit Blick auf die rasant steigenden Infektionszahlen und die sich verschärfende Lage in den Krankenhäusern in Deutschland.

10.17 Uhr: Charite-Experte - Müssen Impflücke schließen

Für Leif Erik Sander, Leiter der Forschungsgruppe für Infektionsimmunologie und Impfstoff-Forschung der Berliner Charité, ist klar, die sich zuspitzende Lage in der Pandemie ist "einer zu niedrigen Impfquote geschuldet". Daran bestehe kein Zweifel, sagt Sander in Berlin. "Deswegen müssen wir alles unternehmen, um die Impflücken zu schließen."

10.15 Uhr: PEI-Präsident - Impfstoffe von Moderna und Biontech gleichwertig

Die Corona-Impfstoffe von Moderna und Biontech sind nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) gleichwertig. Ihr Wirkungsgrad liege bei mehr als 90 Prozent, sagt Institutspräsident Klaus Cichutek in Berlin. Studien hätte auch ergeben, dass die Impfreaktionen bei beiden sehr gering seien.

Beide sind nach Angaben des Charite-Experten Leif Erik Sander gleichermaßen für die Erstimpfung und das Boostern geeignet. Auch eine Kreuzimpfung mit Impfstoffen von Biontech und Moderna sei sicher und gut verträglich, sagt der Leiter der Forschungsgruppe für Infektionsimmunologie und Impfstoff-Forschung der Charité in Berlin.

10.14 Uhr: Spahn - Impfstoff von Moderna ist der "Rolls-Royce"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wirbt für den Impfstoff von Moderna. Das Vakzin von Biontech sei der Mercedes und der von Moderna der Rolls-Royce, sagt der CDU-Politiker in Berlin. Beide Impfstoffe seien sehr sicher. Biontech sei der Impfstoff, den die Deutschen am meisten nachfragten. Hier sei die Nachfrage in den vergangenen zwei Wochen stark gestiegen. Heute und morgen würden insgesamt sechs Millionen Biontech-Dosen ausgeliefert. "Das muss jetzt erst einmal verimpft werden", sagt Spahn und resümiert: "Die Impfkampagne läuft wieder und weiter hoch."

10.05 Uhr: Behörden in Guadeloupe warnen vor Eskalation der Corona-Proteste

Die Behörden im französischen Überseegebiet Guadeloupe in der Karibik haben vor einer Eskalation der anhaltenden Proteste gegen die Corona-Maßnahmen gewarnt. "Wir wissen nicht, wie weit das noch gehen wird", sagt der Bürgermeister von Pointe-a-Pitre, Harry Durimel, dem Radiosender France Info. Am Sonntag waren Randalierer Medienberichten zufolge in ein Waffendepot in der größten Stadt von Guadeloupe eingebrochen und hätten dabei Gewehre gestohlen. Durimel forderte die französische Regierung auf, den Frieden auf der Inselgruppe wiederherzustellen. Die Unruhen waren in der vergangenen Woche ausgebrochen, nachdem Gewerkschaften zum Widerstand gegen Corona-Maßnahmen etwa eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal aufgerufen hatten. Mindestens 38 Menschen wurden festgenommen, zahlreiche Geschäfte wurden geplündert.

09.54 Uhr: Biontech prüft zusätzliche Impfstofflieferungen an Deutschland

Das Mainzer Biotechunternehmen Biontech zieht zusätzliche Impfstofflieferungen an Deutschland in Betracht. Aktuelle prüfe Biontech, ob und wenn ja, wie viele Dosen das Unternehmen kurzfristig und zusätzlich zu den vertraglich vereinbarten liefern könnte, erklärt eine Firmensprecherin. Die "Bild" hatte zuvor berichtet, Biontech sei bereit, Deutschland kurzfristig zehn Millionen Impfdosen außerplanmäßig zu liefern. Über Umdisponierungen bei Lieferungen an andere Staaten sei dies noch im November und Dezember möglich.

  • Zum Artikel "Spahn wirbt für "Rolls-Royce" unter den Corona-Impfstoffen"

09.19 Uhr: Indien hat bislang keinen Plan für Booster-Impfungen

In Indien gibt es derzeit keinen Plan für Auffrischungsimpfungen, wie die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren mit der Angelegenheit vertrauten Personen erfuhr. Demnach geht die Regierung davon aus, dass viele Inder bereits natürliche Immunität durch eine Infektion haben und dass zwei Impfdosen fürs erste einen ausreichenden Schutz bieten. Daher konzentrierten sich die Behörden darauf, dass die meisten der 944 Millionen Erwachsenen im Land bis Januar komplett geimpft sind. Bislang haben 81 Prozent der Erwachsenen eine Dosis erhalten, 43 Prozent zwei. Die Impfung von jungen Menschen unter 18 Jahren hat bislang noch nicht begonnen.

09.05 Uhr: Neuseeland rückt von Null-Covid-Strategie ab

Neuseeland will von der Null-Corona-Strategie abkehren und zum 3. Dezember einige verschärfte Schutzmaßnahmen zurücknehmen. Stattdessen solle nun ein dreistufiges Ampelsystem eingeführt werden, das Maßnahmen abhängig von den Corona-Zahlen und der Impfquote vorsehe, sagt Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. Die harte Wahrheit sei, dass die besonders ansteckende Delta-Variante bleibe und nicht verschwinden werde. Aber Neuseeland sei gut gerüstet, dank hoher Impfraten und der neuen Sicherheitsmaßnahmen wie dem Ampelsystem und dem Impfpass. Bis August war der Inselstaat bis zur Ausbreitung der Delta-Variante zum größten Teil coronafrei. In dem Land mit rund fünf Millionen Einwohnern sind 83 Prozent der Impfberechtigten vollständig gegen Corona geimpft.

08.42 Uhr: Holetschek - Gespräche mit Biontech über zusätzliche Lieferungen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat nach eigenen Angaben mit dem Mainzer Unternehmen Biontech über zusätzliche Lieferungen des Corona-Impfstoffs gesprochen. Er gehe davon aus, dass Gesundheitsminister Jens Spahn dies ebenfalls tue, sagt der CSU-Politiker im Deutschlandfunk. "Ich hoffe, dass Biontech jetzt nochmal helfen kann und zusätzlichen Impfstoff zur Verfügung stellen kann." Bei der Gesundheitsministerkonferenz am Nachmittag müsse es in dieser Frage mehr Klarheit geben.

  • Zum Artikel "Spahn zu Biontech-Impfstoff: 'Frage der verfügbaren Menge'"

08.26 Uhr: Konsumausgaben 2020 um knapp drei Prozent gesunken

Die Corona-Pandemie hat sich deutlich auf die Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland ausgewirkt. Mit durchschnittlich 2507 Euro sanken die monatlichen Konsumausgaben im Jahr 2020 um drei Prozent gegenüber 2019, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilte. Am stärksten gingen die Ausgaben für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen zurück. Haushalte gaben hierfür 2020 durchschnittlich 102 Euro im Monat aus und damit 35 Prozent weniger als 2019 (157 Euro).

Den zweithöchsten Ausgabenrückgang gab es im Bereich Bildung. Hier lagen die Ausgaben 2020 bei monatlich 15 Euro und damit knapp 29 Prozent niedriger als im vorangegangenen Jahr (21 Euro). Für bestimmte Produkte und Dienstleistungen gaben die Haushalte allerdings mehr aus - so etwa für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren. Im Schnitt stiegen die Ausgaben dafür im Jahr 2020 um neun Prozent gegenüber 2019. Für Wohnung, Energie und Wohnungsinstandhaltung ergab sich durchschnittlich ein Plus von vier Prozent.

Den höchsten Ausgabenzuwachs gab es im Bereich Innenausstattung, Haushaltsgeräte und -gegenstände. Hierfür wendeten die Haushalte 2020 im Schnitt 160 Euro pro Monat auf und damit rund 13 Prozent mehr als 2019 (141 Euro).

08.00 Uhr: Grünen-Politiker hält Moderna für "sehr guten" Impfstoff

Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sieht in Moderna einen "sehr, sehr wirkungsvollen, gut verträglichen, sehr guten" Corona-Impfstoff. Er eigne sich gut für Auffrischungsimpfungen und sollte flächendeckend eingesetzt werden, sagt Dahmen in der ARD. Zugleich sieht er eine "schlechte Vorbereitung", dass von dem Biontech-Impfstoff zu wenig vorhanden sei.

  • Zum Artikel "Spahn zu Biontech-Deckelung: 'Frage der verfügbaren Menge'"

07.54 Uhr: Holetschek dringt auf Impfpflicht

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek plädiert für eine Impfpflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Er sei eigentlich immer ein Gegner einer Impfpflicht gewesen, aber inzwischen glaube er auch nach Empfehlungen der Wissenschaftsakademie Leopoldina und des Ethikrates, dass man relativ schnell über dieses Thema sprechen müsse, sagt der CSU-Politiker im Deutschlandfunk. Er persönlich sei inzwischen für diese allgemeine Impfpflicht. Die Diskussion darüber sollte nicht verzögert, sondern unmittelbar aufgenommen werden. "Wir sind mitten in dieser Pandemie. Ich glaube, dass wir aus diese Endlosschleife tatsächlich nur rauskommen, wenn diese Impfpflicht auch kommt."

07.39 Uhr: Bayern - Corona-Zahlen steigen weiter, Inzidenz bei 640

Mehr als ein Viertel der bundesweit registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Bayern gemeldet worden. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab am Montagmorgen 8426 Neuinfektionen für den Freistaat an (Stand: 3.12 Uhr). In ganz Deutschland meldeten die Gesundheitsämter dem RKI zufolge binnen eines Tages 30 643 Ansteckungen. Die bayernweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 640 - vor einer Woche hatte sie bei 525,7 gelegen.

Bundesweit lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen bei 386,5 - ein Höchstwert seit Pandemie-Beginn. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 62 Todesfälle verzeichnet - 27 davon in Bayern.

Die Hospitalisierungsinzidenz lag nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Bayern zuletzt bei 9,1 (Stand: 21. November, 8.00 Uhr). Pro 100.000 Einwohner gab es also statistisch innerhalb von sieben Tagen 9,1 Patienten, die wegen Corona in ein Krankenhaus aufgenommen wurden. Ungeimpfte (14,1) waren demnach deutlich häufiger darunter als Geimpfte (2,9).

06.56 Uhr: Australien öffnet Grenzen für ausländische Studierende und Fachkräfte

Nach 20-monatiger Grenzschließung aufgrund der Corona-Pandemie öffnet sich Australien ab dem 1. Dezember wieder für Studenten und Fachkräfte aus dem Ausland. "Australien öffnet sich wieder für die Welt", sagte Innenministerin Karen Andrews heute. Es handle sich um "einen weiteren Schritt vorwärts" für das Land.

Australien hatte als Reaktion auf die Pandemie im März 2020 eine der weltweit rigorosesten Grenzschließungen verhängt. Selbst eigenen Staatsbürgern wurde bis auf wenige Ausnahmen die Rückkehr in ihr Heimatland untersagt. Erst zu Beginn dieses Monats wurden die Grenzen für Australier wieder geöffnet. Eine allgemeine Öffnung der Grenzen ist aber noch nicht in Sicht. Weiterhin äußert sich die Regierung nicht dazu, wann wieder Touristen ins Land kommen dürfen.

05.08 Uhr: Infektiologe Salzberger - "Corona-Virus wird uns nicht verlassen"

Prof. Bernd Salzberger, Infektiologe am Universitätsklinikum Regensburg und Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie e.V. (dgi), hält die neuen Corona-Maßnahmen, die in Bayern ab Mittwoch gelten sollen, für äußerst sinnvoll. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk erklärt er: "Die Leute waren unvorsichtig und sind weiter unvorsichtig. Wir brauchen die Maßnahmen, vor allem in den Hotspots, um die Zahlen herunterzubringen."

Laut Salzberger ist die Lage zum Beispiel auch in den Regensburger Nachbarlandkreisen dramatisch. Krankenhäuser seien an der Belastungsgrenze und stünden kurz vor dem Kollaps. Ob die Maßnahmen ausreichend sind, müsse man abwarten, so Salzberger: "Ansonsten wird es uns wie Österreich gehen." Einen erneuten, generellen Lockdown hält er somit nicht für unmöglich. Ob gar eine fünfte Welle drohe, ist laut Salzberger schwer einzuschätzen. Das Virus werde sich weiter verändern und "uns nicht verlassen". Das sei auch ein triftiger Grund für alle, sich impfen zu lassen. In England laufe die aktuelle Delta-Welle seit fünf Monaten mit hohen Inzidenzen. Würde man diese Welle auf Deutschland und seine niedrige Impf-Rate übertragen, wäre das "eine Katastrophe", so der Infektiologe.

Für das Weihnachtsfest in diesem Jahr gibt Salzberger eine geteilte Prognose ab: Familiäre Treffen mit geimpften Personen wären unproblematisch, wohingegen große Zusammenkünfte, wie Firmenfeiern, gefährlich seien.

04.46 Uhr: Mehring - Allgemeine Impfpflicht möglicherweise unvermeidbar

Der parlamentarische Geschäftsführer der Freien Wähler, Fabian Mehring, hält eine allgemeine Impfpflicht für womöglich unvermeidbar - wenn die Impfbereitschaft bei bislang Ungeimpften nicht schnell merklich anzieht. "Eine allgemeine Impfpflicht für gesunde Erwachsene kann nur dann Tabu bleiben, wenn ausreichend viele Menschen von sich aus erkennen, dass Impfen jetzt erste Bürgerpflicht ist", sagte Mehring.

"Sollte die Impfquote bis Weihnachten noch immer unter 80 Prozent liegen, führt im neuen Jahr wohl kein Weg an einer allgemeinen Impfpflicht vorbei", sagte er voraus. "Andernfalls beginnt der Corona-Wahnsinn zukünftig jeden Herbst von Neuem." Derzeit sind in Bayern erst knapp 68 Prozent vollständig geimpft.

  • Zum Artikel "Freie Wähler dringen auf Impfpflicht"

04.38 Uhr: Landesweiter Lockdown in Österreich tritt in Kraft

Angesichts sprunghaft steigender Corona-Infektionszahlen wird in Österreich das öffentliche Leben lahmgelegt und die Zahl der Sozialkontakte massiv verringert: Ab heute gilt für bis zu 20 Tage ein landesweiter Lockdown für alle, also auch für Geimpfte. Die eigene Wohnung darf nur noch aus dringenden Gründen wie für Arztbesuche, Arbeit und das Einkaufen von Lebensmitteln verlassen werden.

Handel, Gastronomie und Kultur müssen grundsätzlich schließen, nur Anbieter von Waren des täglichen Bedarfs wie Supermärkte oder Apotheken dürfen geöffnet bleiben. Schulen und Kindergärten sollen "prinzipiell" offen bleiben - allerdings appelliert die Regierung an alle Eltern, ihre Kinder möglichst zu Hause zu behalten.

Die Polizei will mit zahlreichen Kontrollen überwachen, ob die Vorschriften eingehalten werden. Gegen den neuen Lockdown und die ebenfalls von der Regierung beschlossene Impfpflicht hatten am Samstag in Wien zehntausende Menschen protestiert.

03.43 Uhr: RKI meldet 30.643 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 386,5

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 30.643 Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 7.036 Fälle mehr als am Sonntag vor einer Woche, als 23.607 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Höchstwert von 386,5 von 372,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 62 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 99.124. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 5,38 Millionen Corona-Tests positiv aus.

02.10 Uhr: Kinderärzte fordern Impfpflicht für Erzieher und Lehrer

Kinderärzte fordern eine Corona-Impfpflicht für Erzieher und Lehrer. "Wir brauchen eine 2G-Regel für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Kindertagesstätten und Schulen", sagte der Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BDKJ), Jakob Maske, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Das reine Testen des Personals auf das Coronavirus sei zu wenig.

"Wir haben noch keine Impfung für unter Zwölfjährige. Um sie zu schützen, müssen wir also nach Möglichkeit alle Personen impfen, die mit ihnen zu tun haben", forderte Maske.

Die Bundesschülerkonferenz kritisierte Lehrerinnen und Lehrer, die sich einer Corona-Impfung verweigern. Lehrkräfte hätten "eine Verantwortung gegenüber ihrem Umfeld und besonders gegenüber den Schülerinnen und Schülern, denen sie in der Klasse begegnen", sagte die Generalsekretärin der Konferenz, Katharina Swinka, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

01.01 Uhr: Mediziner warnen vor Druck auf Kinder bei Covid-Impfungen

Wenige Tage vor der erwarteten Entscheidung über eine EU-weite Zulassung des Biontech-Impfstoffs für die Altersgruppe der fünf- bis elf-Jährigen warnen Mediziner vor wachsendem Druck auf Kinder in der Pandemie. "Wir haben kaum Kinder, die an Covid erkranken, wir haben kaum schwere Verläufe oder Todesfälle. Insofern gibt es keinen Grund, hier Tempo zu machen", sagt Jakob Maske vom Berufsverband Kinder- und Jugendärzte, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Laut Maske wollen die deutschen Kinderärzte nach einer EU-weiten Zulassung des Vakzins für Kinder ab fünf zunächst eine entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) abwarten. Dies gelte, "auch wenn sich die Politik wohl auch diesmal wieder früher für Impfungen ausspricht." Eine Stiko-Empfehlung bedeute, "dass der Nutzen der Impfung größer ist als das Risiko. Das wollen wir als Ärzte auch den Eltern sagen können. Wir wollen, dass Kinder eine sichere Impfung haben."

00.00 Uhr: Union lehnt Impfpflicht ab - "Dürfte verfassungswidrig sein"

Die Unionsfraktion im Bundestag stellt sich gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht. "Einer allgemeinen Impfpflicht im Sinne einer Zwangsimpfung stehe ich sehr skeptisch gegenüber", sagt der stellvertretende Unionsfraktionschef Thorsten Frei (CDU) der Zeitung "Welt". Sie dürfte "wegen des schwerwiegenden Eingriffs in das Recht auf körperliche Unversehrtheit unter den derzeitigen Rahmenbedingungen auch unverhältnismäßig und damit verfassungswidrig sein".

Mit Verweis auf besonders gefährdete Gruppen könne er sich aber bereichsspezifische Impfnachweispflichten unter strenger Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes durchaus vorstellen, analog zur verpflichtenden Masern-Impfung für Betreuungspersonal. Die SPD hält nach den Worten von Vizefraktionschef Dirk Wiese eine einrichtungsbezogene Impfpflicht für möglich, die AfD lehnt jede Form von Impfpflicht ab.

  • Zum Artikel "Pflegedirektorin: Impfpflicht für vierte Corona-Welle zu spät"

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