Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek
Bildrechte: BR

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Länder fordern schnelles Ende der Biontech-Kontingentierung

Die Gesundheitsminister der Länder verlangen vom Bund, dass die Kontingentierung des Biontech-Impfstoffs rasch beendet wird. Wie Bayerns Ressortchef Holetschek mitteilte, gibt es bei den Liefermengen aber eine gute Nachricht für nächste Woche.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

In der kommenden Woche stehen in Deutschland eine Million Dosen des Biontech-Impfstoffs mehr zur Verfügung als bisher geplant. Wie der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Abend in München sagte, kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dies gegenüber den Ländergesundheitsministern an. Es sollten statt zwei Millionen dann drei Millionen Dosen des Biontech-Vakzins zur Verfügung stehen.

Spahn sagte bei der Konferenz der Gesundheitsminister laut Teilnehmern, dass Biontech eine für Dezember vorgesehene Lieferung vorziehe. Ob es bis Jahresende bei den derzeit geplanten 24 Millionen Dosen bleibe oder diese Zahl erhöht werden könne, werde sich in den kommenden Tagen entscheiden.

Länder dringen auf Aufhebung der Biontech-Kontingentierung

Zuvor war bekannt geworden, dass die Biontech-Mengen in diesem Jahr begrenzt sind. Das Bundesgesundheitsministerium hatte überraschend die Höchstabgabe des Impfstoffs an Arztpraxen beschränkt, was scharfe Kritik auslöste. Zur Begründung wurde auch darauf verwiesen, dass andernfalls eingelagerte Moderna-Dosen zu verfallen drohten. Minister Spahn verwies zudem darauf, dass sich die Lagerbestände an Biontech derzeit rasant leerten.

Die Bundesländer dringen nun trotz der erhöhten Liefermenge in der kommenden Woche darauf, dass die Kontingentierung des Biontech-Impfstoffs "schnellstmöglich" wieder aufgehoben wird. Das beschloss die Gesundheitsministerkonferenz einhellig. Der Bund solle alles tun, um weiter Biontech-Impfungen in vollem Umfang zu ermöglichen.

Holetschek mahnte nach den Beratungen, das Problem bei den Biontech-Lieferungen müsse "zeitnah" gelöst werden, die kurzfristige Kontingentierung sei "absolut inakzeptabel". Es dürfe durch die Debatte keine Bremsspur bei der erhöhten Impfbereitschaft in der Bevölkerung entstehen.

Spahn und Holetschek werben für Moderna-Impfstoff

Gleichzeitig warb Holetschek für das konkurrierende Vakzin von Moderna, das ein "sehr guter, wirksamer Impfstoff" sei. Bei Moderna gibt es keine Beschränkungen.

Am Vormittag hatte sich auch Spahn bemüht, Vorbehalte gegen den Moderna-Impfstoff für das Boostern zu zerstreuen. Mit beiden - Moderna und Biontech - stünden hervorragende MRNA-Impfstoffe zur Verfügung. "Manche impfende Ärzte sagen: Biontech ist der Mercedes unter den Impfstoffen und Moderna ist der Rolls-Royce", erklärte der Minister.

"Sie können das nehmen, was gerade da ist"

Spahn versicherte, den Menschen in Deutschland stehe genug Impfstoff zur Verfügung - für alle Auffrisch-, Erst- und Zweitimpfungen in diesem Jahr. "Wir sitzen hier in Deutschland im Schlaraffenland", meinte der Präsident des für Impfstoffe zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek. So seien die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer hinsichtlich ihrer hohen Wirksamkeit und extrem seltener Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen gleichwertig. Der Charité-Infektionsimmunologe Leif Erik Sander sagte: "Sie können das nehmen, was gerade da ist." 

BR24live: Das Statement von Holetschek nach den Beratungen mit den Gesundheitsministern

Klaus Holetschek, bayerischer Gesundheitsminister
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Karl-Josef Hildenbrand
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, CSU

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!