Ein A 400M der Bundeswehr (Symbolbild)
Bildrechte: picture alliance / AA | Bundeswehr / Marc Tessensohn

Bald schon sollen Patienten aus schwäbischen Krankenhäusern mit Hilfe eines Flugzeugs verlegt werden

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Patientenverlegung per Flugzeug: Kliniken bereiten sich vor

Viele Intensivstationen in Schwaben sind überlastet, deshalb sollen bald Patienten mit dem Flugzeug in Krankenhäuser außerhalb Bayerns gebracht haben. Ärzte warten schon seit Wochen auf diese Möglichkeit. Der Transport ist allerdings kompliziert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

An der Augsburger Uniklinik laufen die Vorbereitungen für die erste Flugverlegung von Corona-Patienten auf Hochtouren, ein Termin steht aber noch nicht fest, das hat Prof. Axel Heller vom Uniklinikum Augsburg dem BR auf Anfrage mitgeteilt. Grundsätzlich gehe es darum, "die richtigen Patienten zum richtigen Zeitpunkt zum richtigen Ort zu bringen".

Als mögliche Abflughäfen seien die Airports in Augsburg, Lagerlechfeld und Memmingen denkbar, je nachdem in welcher Klinik der jeweilige Patient behandelt werde und wie für ihn der bestmögliche Transport zum Flughafen organisiert werden könne.

Patientenverlegung soll Intensivstationen entlasten

Mit der Patientenverlegung in anderen Bundesländer soll in den Kliniken vor Ort wieder Platz auf den Intensivstationen geschaffen werden. Für die Auswahl der Patienten gebe es klar definierte Kriterien, so Heller. Sie müssten intubiert sein, dürfen nicht zu schwer oder zu groß sein, und sollten in einem stabilen Zustand sein oder sich auf dem Weg der Besserung befinden.

Patienten, die größer als 1,90 Meter sind, mehr als 120 kg wiegen oder in Bauchlage beatmet werden, sollten gemäß der Kriterien nicht im Flieger transportiert werden.

15 Patienten in Norschwaben sollen verlegt werden

Die Meldung und Organisation laufe über das sogenannte Kleeblatt bzw. das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum des Bundes (GMLZ), so Heller weiter. Der Zweckverband Augsburg umfasst unter anderem auch die Krankenhäuser in Donauwörth, Aichach und Schwabmünchen, auch von dort also könnten die Patienten abverlegt werden.

Für den Bereich des Zweckverbandes habe man 15 Patienten zur Abverlegung per Flugzeug angemeldet, so Heller. Der Transport erfolge voraussichtlich in MedEvac-Flugzeugen der Bundeswehr vom Typ A300 M, in denen bis zu sechs Intensivpatienten untergebracht werden können.

Ärzte warten seit Wochen auf die Flugverlegung

"Wir sind froh, dass die Flugverlegung jetzt gemacht wird", sagte Heller, der selbst Experte der Katastrophenmedizin ist. Die Ärzte hatten einige Wochen darauf gedrungen, es habe aber gedauert, bis die Regierung sich dazu entschlossen habe. "Das bringt uns jetzt eine Entlastung, wenn auch nur für einige Tage", so der Ärztliche Leiter der Krankenhauskoordinierung im Zweckverband Augsburg.

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