Eine Labormitarbeiterin bereitet Proben im Bioscientia MVZ Labor Mittelhessen für einen PCR-Test vor.
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Eine Labormitarbeiterin bereitet Proben im Bioscientia MVZ Labor Mittelhessen für einen PCR-Test vor.

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Corona: Die Ereignisse vom 20. bis 26. Dezember 2021

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 20. bis 27. Dezember 2021.

Sonntag, 26. Dezember 2021

22.05 Uhr: Union befürchtet wegen Richtlinien "Massenquarantäne"

Angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus wird der Ruf nach einer Anpassung der Quarantänerichtlinien für Kontaktpersonen lauter. Ein Vorgehen, das angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante angepasst werden sollte, forderte der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Sepp Müller. "Die Hochrechnungen gehen bei der Omikron-Variante von schlimmstenfalls 700.000 neuen Infektionen pro Tag aus. In diesem Fall käme es tatsächlich zur Massenquarantäne", sagte Müller der "Welt". Nach allem, was man bisher wisse, sei Omikron ansteckender, aber nicht gefährlicher. "Wir brauchen gerade für Geimpfte und Genesene Freitestmöglichkeiten, und zwar nach fünf Tagen. Geboosterte, die keine Symptome aufweisen, sollten bei einer Woche täglicher Schnelltestungen gar nicht in Quarantäne gehen müssen."

21.35 Uhr: Israel testet vierte Impfung an Klinik-Mitarbeitern

Israel testet eine vierte Corona-Impfung an Krankenhaus-Mitarbeitern. In einer großen Klinik sollen 150 Angestellte eine zweite Auffrischungsimpfung erhalten. Damit solle abgeschätzt werden, ob eine zweite Booster-Impfung für die gesamte Bevölkerung notwenig sei, teilt das Sheba Medical Center in der Nähe von Tel Aviv mit. Die Ergebnisse zur Wirsamkeit der Immunisierung sollen Abgeordneten helfen, ihre gesundheitspolitischen Entscheidungen zu treffen.

20.10 Uhr: Israels Regierungschef Bennett negativ auf Coronavirus getestet

Israels Ministerpräsident Naftali Bennett gibt Entwarnung. Sein Büro teilt mit, dass Bennetts PCR-Test negativ ausgefallen sei. Bennett werde aber sicherheitshalber in Selbstisolation bleiben. Der Regierungschef hat sich dem Test unterzogen, nachdem seine 14-jährige Tochter postiv auf das Coronavirus getestet worden war.

19.45 Uhr: US-Fluggesellschaften streichen wegen Omikron weitere hunderte Flüge

US-Fluggesellschaften haben weitere hunderte Flüge den dritten Tag in Folge gestrichen. Grund ist die steigende Zahl von Omikron-Neuinfektionen. Laut der Internetseite FlightAware.com wurden am Sonntag mehr als 720 Flüge in die oder aus den USA abgesagt. Weitere Stornierungen sind wahrscheinlich. Mehr als 1.400 Flüge wurden verschoben.

19.09 Uhr: Weltärztepräsident kritisiert "kleine Richterlein" wegen Corona-Urteilen

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat Richter wegen Urteilen zu Corona-Maßnahmen als "kleine Richterlein" kritisiert. "Ich stoße mich daran, dass kleine Richterlein sich hinstellen und wie gerade in Niedersachsen 2G im Einzelhandel kippen, weil sie es nicht für verhältnismäßig halten", sagte Montgomery im "Welt"-Interview. Da maße sich ein Gericht an, etwas, das sich wissenschaftliche und politische Gremien mühsam abgerungen hätten, mit Verweis auf die Verhältnismäßigkeit zu verwerfen. "Da habe ich große Probleme. Es gibt Situationen, in denen es richtig ist, die Freiheitsrechte hinter das Recht auf körperliche Gesundheit – nicht nur der eigenen Person, sondern Aller – einzureihen. Und eine solche Situation haben wir."

18.44 Uhr: Wirtschaftsverbände fordern Nachjustierungen bei den Corona-Hilfen

Angesichts bestehender und drohender zusätzlicher Einschränkungen durch die Corona-Pandemie machen sich Wirtschaftsverbände für eine Nachjustierung der staatlichen Hilfen stark. "Die Stimmung in unserer Branche ist verheerend, die Unternehmen haben null Planungssicherheit", sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges, gegenüber dem "Handelsblatt". Die Unternehmen müssten jetzt die notwendige Unterstützung bekommen, die ihnen das Überleben sichert.

Auch der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert eine Nachjustierung. Gefragt seien angemessene Wirtschaftshilfen, "die der Lebensrealität im Einzelhandel entsprechen", sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem Blatt. Dazu gehöre, dass eine Förderung nicht erst bei mindestens 30 Prozent Umsatzausfall ansetzen sollte. Viele Handelsunternehmen hätten zudem die geltenden Höchstgrenzen für die Förderung bereits im Zuge der zurückliegenden Lockdowns ausgeschöpft. Deshalb sei eine Verdoppelung "längst überfällig".

17.54 Uhr: KBV-Chef Gassen lehnt höhere Krankenkassenbeiträge für Impfunwillige ab

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat höhere Krankenkassenbeiträge für Impfunwillige und Impfgegner strikt abgelehnt. "Die solidarische gesetzliche Krankenversicherung mit über 100 jähriger Geschichte kennt keine risikoadaptierten Prämien", sagte Gassen der "Rheinischen Post" (Montagausgabe).

Zuvor hatte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) vorgeschlagen, bei Verstößen gegen die künftig geplante allgemeine Corona-Impfpflicht auch höhere Krankenkassenbeiträge zu erwägen. "In der Logik des bayerischen Gesundheitsministers müsste es zukünftig auch Zuschläge für Raucher oder Patienten mit Übergewicht geben, da auch diese regelhaft hohe Behandlungskosten auslösen", sagte KBV-Chef Gassen.

16.35 Uhr: Weltweit 278,58 Millionen Infektionen und über 5,69 Millionen Tote

Weltweit haben sich bislang rund 278,58 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Über 5,69 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den Ansteckungen folgen Indien und Brasilien.

16.10 Uhr: Zahl der Infektionen in Frankreich erreicht Rekord

Erstmals seit dem Beginn der Coronavirus-Pandemie hat es in Frankreich mehr als 100 000 Infektionen an einem Tag gegeben. In der vergangenen Woche sei mehr als eine von 100 Personen in der Region Paris positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte der dortige Gesundheitsdienst mit. Die meisten Neuinfektionen werden mit der Omikron-Variante in Verbindung gebracht. Wegen einer Zunahme von Infektionen mit der Delta-Variante in den vergangenen Monaten ist die Zahl der Krankenhauseinlieferungen gestiegen.

Die Regierung setzt sich bei einem Krisentreffen am (morgigen) Montag mit weiteren Schritten gegen das Coronavirus auseinander. Wissenschaftler und Vertreter des Bildungswesens haben zur Anordnung aufgerufen, dass die Schüler erst später als geplant wieder nach den Weihnachtsferien zur Schule zurückkehren oder dass wieder eine Ausgangssperre verhängt wird.

  • Risikogebiete und Fallzahlen: Corona-Daten für Europa

15.30 Uhr: Bundesregierung erreicht Ziel von 30 Millionen Impfungen

Die Bundesregierung hat ihr Mitte November gesetztes Ziel von 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende erreicht. Die Marke wurde am Sonntag überschritten, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Die Booster-Kampagne in Deutschland läuft auf Hochtouren. Wir haben jetzt ein wichtiges Zwischenziel erreicht."

Der SPD-Politiker dankte allen, die dazu beigetragen haben - insbesondere den Ärztinnen und Ärzten, aber auch denjenigen, die sich haben impfen lassen. "Sie haben damit sich selbst und der Gesellschaft einen großen Dienst erwiesen."

14.40 Uhr: Tausende Verdachtsfälle von gefälschten Impfpässen

Bundesweit wurde seit Jahresbeginn in Tausenden Fällen wegen mutmaßlich gefälschten Impfpässen ermittelt. Das berichtete die "tageszeitung" unter Berufung auf eine Umfrage unter allen Landeskriminalämtern. Demnach meldete das Landeskriminalamt Bayern mehr als 3000 Fälle seit Jahresbeginn, bei denen der Impfpass mutmaßlich gefälscht worden war. In Nordrhein-Westfalen waren es fast 2500 Fälle, in Berlin mehr als 1000. Die Beamten gehen jedoch von einer wesentlich höheren Dunkelziffer aus.

Die Fälschungen werden dem Bericht zufolge auf sozialen Netzwerken wie Telegram, aber auch WhatsApp sowie im Netz, beispielsweise bei Ebay-Kleinanzeigen, zum Kauf angeboten. Auch digitale Impfnachweise werden gefälscht und über diese Wege vertrieben.

13.15 Uhr: Fast 970 Tote und über 23.700 Neuinfektionen in Russland

In Russland verzeichnen die Gesundheitsbehörden 968 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden. Zudem haben sich 23.721 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt, seit Ausbruch der Pandemie sind es mehr als 10,3 Millionen. Die Gesamtzahl der Todesfälle hat diese Woche die Schwelle von 600.000 überschritten.

12.06 Uhr: Corona-Inzidenz sinkt in Bayern

Der Corona-Inzidenzwert ist in Bayern über die Feiertage weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Sonntag für den Freistaat einen Sieben-Tage-Wert von 192,7 - die Zahl lag damit unter dem Bundesschnitt von 220,7. Vor den Feiertagen hatte die Inzidenz in Bayern noch bei knapp 250 gelegen. Das RKI wies allerdings darauf hin, dass während der Feiertage wegen einer geringeren Test- und Meldeaktivität die Daten nur ein unvollständiges Bild der Lage geben könnten.

In den bayerischen Kliniken wurden am Sonntag (Stand 11.05 Uhr) laut dem bundesweiten Intensivregister Divi 743 Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt, 461 wurden invasiv beatmet. Insgesamt waren an den 198 Krankenhausstandorten 258 Covid-spezifische Intensivbetten unbelegt.

Das RKI meldet rund 97.600 "aktive Fälle" in Bayern. Im Laufe der Pandemie haben sich bis heute mehr als 1,3 Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, also jeder Zehnte in Bayern. 1,19 Millionen davon gelten als genesen. 19.392 Menschen starben mit oder an Corona.

11.36 Uhr: Nur jede dritte Klinik kann Krebs-Patienten aufnehmen

Nur jede dritte deutsche Klinik kann derzeit nach Angaben des Präsidenten der Deutschen Krebsgesellschaft, Thomas Seufferlein, weitere Krebspatienten aufnehmen. "Der Anteil an freien Intensiv-Kapazitäten liegt aufgrund der Pandemie in weiten Teilen Deutschlands bei zehn Prozent oder darunter", sagte Seufferlein der "Bild am Sonntag". Diese Situation müsse sich rasch verändern; "sonst schieben wir eine Welle von zu spät Operierten vor uns her, deren Folgen sich noch gar nicht abschätzen lassen".

Tumorerkrankungen würden in der Regel nicht als sogenannter maximaler Notfall eingestuft, erklärte Seufferlein. Die Entscheidung über die Zahl der Plätze und das erforderliche Personal treffe meist das OP-Management.

Es brauche Solidarität von allen, mahnte der Mediziner. "Je mehr Menschen geimpft und geboostert sind, desto besser können wir schwere Verläufe von Covid vermeiden und die Intensivstationen wieder entlasten." Die derzeitige Überlastung führe zu einer "ungewollten Priorisierung der zu behandelnden Patienten und damit zu einer 'stillen Triage'".

10.50 Uhr: 35.000 Impfungen am 1. Weihnachtstag

Auch über Weihnachten haben sich in Deutschland tausende Menschen den schützenden Piks gegen das Coronavirus abgeholt. Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden am Samstag insgesamt 35.000 Impfungen verabreicht, davon waren 30.000 sogenannte Booster-Impfungen zum Auffrischen des Impfschutzes (Stand: Sonntag/08.46 Uhr). Am Freitag waren rund 67.000 Spritzen gesetzt worden, darunter 51.000 Booster. Der bisherige Rekord war am 15. Dezember mit insgesamt 1,6 Millionen Dosen erzielt worden.

Mindestens 58,9 Millionen Menschen sind nach den Angaben vom Sonntag bisher zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 70,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 29,9 Millionen Menschen haben zusätzlich einen "Booster" erhalten.

Auf dem RKI-Dashboard wird darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als Mindestimpfquoten zu verstehen sind, "da eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann". Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt.

  • Zur Übersicht: Impfen an den Feiertagen und an Silvester – wo geht das?

10.21 Uhr: Bundesverfassungsgericht entscheidet über Triage

Das Bundesverfassungsgericht entscheidet am Dienstag über eine mögliche Triage bei Patienten in der Corona-Pandemie. Vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen geht es um die Frage, ob und wie Ärzte entscheiden können, wem sie helfen und wem nicht.

Neun Menschen mit Behinderungen und Vorerkrankungen wollen mit ihrer Verfassungsbeschwerde erreichen, dass der Gesetzgeber Grundsätze festlegt und dabei die Interessen Behinderter berücksichtigt. Die Beschwerdeführer sind besorgt, dass sie aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation weniger Hilfen erhalten könnten als andere.

Einem mit der Verfassungsbeschwerde verbundenen Eilantrag hatte der Erste Senat im Vorjahr nicht entsprochen. Zugleich hatte das Gericht aber eingeräumt, dass es "um eine schwierige Frage" gehe. Mit der Ausbreitung der Omikron-Variante der Corona-Erkrankung könnte sich die Problematik in den Kliniken noch einmal verschlimmern.

09.35 Uhr: Rund 221.000 Neuinfektionen und mindestens 101 weitere Tote in USA

In den USA melden die Gesundheitsbehörden mindestens 220.943 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mindestens 101 weitere Menschen starben mit oder an dem Coronavirus. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 52,37 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen, mindestens 819.350 Menschen starben. Die USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, weisen weltweit die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf. Die Omikron-Mutante hat in dem Land die Delta-Mutante als häufigste Virusvariante bereits verdrängt.

09.15 Uhr: Jeder Zweite unzufrieden mit der Impfkampagne

Ein Jahr nach der ersten Corona-Impfung in Deutschland ist jeder Zweite unzufrieden mit der Organisation der Kampagne. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zeigten sich 19 Prozent der Befragten "sehr unzufrieden" und weitere 31 Prozent "eher unzufrieden" damit, wie das Impfen in den vergangenen zwölf Monaten gelaufen ist. Dagegen sind nur 36 Prozent "eher zufrieden" und 7 Prozent "sehr zufrieden". Weitere 7 Prozent machten keine Angaben.

Am 26. Dezember 2020 waren ein Jahr nach dem Bekanntwerden der ersten Corona-Fälle die ersten Menschen in Deutschland gegen das Virus immunisiert worden. Offiziell startete die Impfkampagne in der gesamten Europäischen Union am 27. Dezember.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

08.48 Uhr: Handel befürchtet weiteren Schlag durch Omikron

Der Handelsverband Deutschland (HDE) befürchtet, dass die Ausbreitung der besonders ansteckenden Corona-Variante Omikron dem Einzelhandel in den deutschen Innenstädten noch einmal einen Schlag versetzen wird. "Wenn die Inzidenzzahlen in die Höhe schnellen, werden wahrscheinlich wieder weniger Menschen in die Innenstädte kommen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) Stefan Genth der Deutschen Presse-Agentur. Auch viele Geimpfte und Genesene, die eigentlich shoppen gehen könnten, würde sich den Weg in die Fußgängerzonen dann wohl zwei Mal überlegen. Genth warnte dennoch nachdrücklich vor einem neuen Lockdown im Einzelhandel zur Bekämpfung der Pandemie.

  • Zum Artikel: Omikron in Bayern: Ungewisse Entwicklung

08.00 Uhr: Regierung verschiebt Impfziel auf Ende Januar

Die Bundesregierung verschiebt ihr Ziel, dass bis zum 7. Januar 80 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal geimpft wurden. Nun solle das Ziel möglichst bis Ende Januar erreicht werden, zitiert "Bild am Sonntag" einen Regierungssprecher. Hintergrund sei, dass bislang nur 74 Prozent der Bevölkerung erstimmunisiert und rund 5,3 Millionen Erstimpfungen kaum bis zum 7. Januar zu erreichen seien. Für diesen Tag ist das nächste Spitzentreffen von Bund und Ländern zur Corona-Pandemie geplant. Das Impfziel von 30 Millionen Impfungen bis Jahresende könne dagegen höchstwahrscheinlich schon am Montag erfüllt werden. Am Samstag hätten nur noch etwa 50.000 Impfungen gefehlt, schreibt das Blatt unter Berufung auf Regierungskreise.

07.21 Uhr: Hamburgs Verfassungsschutz will "Querdenker" stärker beobachten

Der Hamburger Verfassungsschutz befürchtet eine Radikalisierung bei den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen. "Ich sehe mit Blick auf die bundesweite Entwicklung vor allem die Gefahr, dass diese Demonstrationen auch zum Anlaufpunkt für Menschen werden könnten, die nicht unbedingt mit den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, sondern mit anderen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen unzufrieden sind", sagte Verfassungsschutzchef Torsten Voß der "Welt am Sonntag".

"Die Demonstrationen bieten definitiv Andockstellen, und eine solche Entwicklung birgt immer die Gefahr einer Radikalisierung bis hin zu Militanz", warnte Voß und kündigte an, die "Querdenker"-Szene stärker beobachten zu wollen: "Für die Zukunft bin ich mir sicher: Die Aufklärung der extremistischen Querdenker-Szene, der Szene der verfassungsfeindlichen Delegitimierer, wird ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit sein." In Hamburg hatte am Samstag vor dem vierten Advent die bis dahin größte Demonstration gegen Corona-Maßnahmen statt gefunden, 11.500 Menschen schlossen sich an.

07.00 Uhr: Weltweit über 278 Mio. Infektionen und über 5,69 Mio. Tote

Weltweit haben sich mehr als 278,34 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 5,69 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, seit dieses im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die höchsten Infektionszahlen weisen die USA auf, gefolgt von Indien, Brasilien, Großbritannien und Russland. Auch die meisten Totenzahlen verzeichnen die USA, auf den nächsten Plätzen folgen Brasilien, Russland, Indien und Mexiko.

06.30 Uhr: Lehrer wollen Schulschließungen wegen Omikron nicht ausschließen

Angesichts der drohenden Omikron-Welle in der Corona-Pandemie warnen Lehrerverbände davor, Schulschließungen auszuschließen. "Durch die Omikron-Variante verschärft sich die pandemische Lage massiv - auch an den Schulen", sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Sonntagsausgaben). "Das Motto der Politik darf auf keinen Fall mehr heißen, dass es Präsenzunterricht um jeden Preis geben muss."

Auch der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sagte dem RND: "Wenn es im kommenden Jahr noch einmal zu einem Lockdown kommen sollte, können die Schulen davon nicht ausgenommen werden." Angesichts der vielen ungeimpften Schüler habe die Omikron-Variante gerade in den Schulen vergleichsweise leichtes Spiel. "Ein harter, kurzer Lockdown, inklusive Schulschließungen mit Distanzunterricht, wäre im Zweifel immer noch besser, als wieder über Monate eine Situation zu haben, in der mal geöffnet und mal geschlossen ist."

Die Kultusminister der Bundesländer hatten bei ihren letzten Beratungen Anfang Dezember ein "Bekenntnis zu offenen Bildungseinrichtungen" ausgesprochen. Der Deutsche Kinderschutzbund hatte kürzlich gefordert, Schul- und Kitaschließungen im neuen Jahr zum Wohle der Kinder zu vermeiden.

06.17 Uhr: Das RKI meldet 10.100 Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 10.100 Corona-Neuinfektionen. Das sind 19.248 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche, als 29.348 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 220,7 von 242,9 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 88 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 110.364. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 6,99 Millionen Corona-Tests positiv aus. Das RKI weist darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel weniger getestet wird und demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden.

Samstag, 25. Dezember 2021

22.05 Uhr: Omikron in den USA: Zahl der Neuinfektionen höher als bei Delta-Welle

Die Omikron-Variante ist in den USA weiter auf dem Vormarsch: Die Zahl der im Schnitt der vergangenen Woche gemeldeten Neuinfektionen pro Tag überschreitet mittlerweile den Höchstwert der heftigen Delta-Welle im Sommer. Lag dieser Wert Anfang September um die 160 000, wurden zuletzt im Durchschnitt gut 175 000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. In den USA ist die Omikron-Variante dominant. Vielerorts werden mit Blick auf die täglich gemeldeten Neuinfektionen Rekorde gebrochen. Über Weihnachten sind zahlreiche Flüge ausgefallen, weil es den Airlines an Personal fehlt.

Die Zahl der Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind und im Krankenhaus behandelt werden müssen, ist aber noch deutlich niedriger als im Sommer. Die Situation könnte sich jedoch noch verschlechtern - Millionen Menschen in den USA sind nicht geimpft. Die Impfkampagne war gut angelaufen, dann aber ins Stocken geraten. Bislang sind knapp 62 Prozent der rund 330 Millionen Menschen im Land zweifach geimpft.

20.10 Uhr: Mehr als 100.000 neue Fälle an einem Tag in Frankreich

Frankreich hat mit mehr als 100.000 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages einen Höchstwert verzeichnet. Nach offiziellen Angaben vom Samstagabend wurden 104.611 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet - so viele wie noch nie seit Pandemiebeginn. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag landesweit zuletzt bei knapp 647 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Deutschland stuft Frankreich aktuell als Hochrisikogebiet ein.

Frankreichs Regierung will angesichts der drastisch steigenden Zahlen die Zugangsregeln etwa für die Gastronomie und Kulturbetriebe ändern. Zurzeit gilt dort sowie an zahlreichen weiteren Orten 3G. Künftig soll ein negativer Test alleine nicht mehr ausreichen. Ein entsprechendes Gesetz will die Regierung in einer Sondersitzung am Montag auf den Weg bringen, es soll Mitte Januar verabschiedet werden.

19.30 Uhr: Italien meldet fast 55.000 neue Corona-Fäll

In Italien sind am Samstag 54.762 neue Corona-Infektionen registriert worden. Damit meldet das Gesundheitsministerium den dritten Tag in Folge einen neuen Höchstwert. Seit dem Ausbruch im Februar vergangenen Jahres sind in Italien rund 5,57 Millionen Ansteckungen registriert worden. Mit 136.530 Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19 hat das Land nach Großbritannien die meisten Corona-Toten in Europa zu beklagen. Zuletzt starben in Italien 144 weitere Menschen an oder mit dem Virus.

15:45 Uhr: Kardinal Bassetti erneut positiv auf Coronavirus getestet

Der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, ist erneut positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das berichteten italienische Medien am Samstag übereinstimmend. Demnach habe sich der Erzbischof von Perugia, nachdem er leichte Erkältungssymptome verspürte, testen lassen. Am Samstag habe den 79-Jährigen das Ergebnis erreicht. Er habe sich umgehend in Selbstisolation begeben. Derzeit zeige er aber kaum Symptome.

Bassetti war im Herbst 2020 schon einmal positiv auf Corona getestet worden. Nach einer deutlichen Verschlechterung seines Zustands hatte er zehn Tage auf der Intensivstation verbringen müssen. Im Anschluss befand er sich zur Nachbehandlung in der römischen Gemelli-Klinik.

Später berichtete er von einer Nahtoderfahrung. "In diesen Momenten, in denen die Kräfte einen verlassen und der Körper abzuschalten scheint, spürte ich deutlich das Ende meiner irdischen Existenz", so Kardinal Bassetti.

15:41 Uhr: Söder: Impfpflicht wird Spaltung der Gesellschaft überwinden

Eine Impfpflicht werde "die Spaltung der Gesellschaft eher überwinden als vertiefen", zeigte sich Söder in einem Interview mit der "Welt am Donntag" überzeugt: "Zum einen würden Vorurteile überwunden. Viele Menschen würden feststellen, dass es nicht so schlimm ist, sich impfen zu lassen - sondern im Gegenteil sogar schützt und Freiheit gibt." Zum anderen könne eine Impfpflicht einigen helfen, "ihr Gesicht zu wahren. Eine einheitliche Pflicht, die für alle gilt, schweißt zusammen. Das Wichtigste ist nur, dass das Thema jetzt nicht zerredet wird."

  • Zum Artikel: Söder: Impfpflicht wird Spaltung der Gesellschaft überwinden

12.59 Uhr: Omikron vorherrschende Variante in Portugal

Auch in Portugal ist die Omikron-Variante mittlerweile die vorherrschende Variante des Corona-Virus. Wie die portugiesische Gesundheitsbehörde am Samstag mitteilte, wurden 61,5 Prozent der am Mittwoch verzeichneten Infektionsfälle auf Omikron zurückgeführt. Trotz der starken Ausbreitung der Omikronvariante blieb die Zahl der Todesfälle und der Einweisungen auf Intensivstationen nach Behördenangaben "stabil". Obwohl ein Großteil der Menschen geimpft ist, stieg die Zahl der Neuinfektionen zuletzt stark an. Seit Samstag gilt Portugal nach der Einstufung der Bundesregierung als Hochrisikogebiet, es gilt eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.

  • Zum Artikel: Omikron-Welle rollt durch Europa: So rüsten sich die Länder

11.47 Uhr: Versicherungsnachteile für Impfpflicht-Verstöße?

Wenn es nach Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) geht, droht denjenigen, die gegen eine möglicherweise bald geltende allgemeine Impfpflicht verstoßen, nicht nur eine Geldbuße, sondern auch ein finanzieller Nachteil bei der Krankenversicherung. "Wir sollten zusätzlich auch prüfen, ob Malus-Regelungen im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung möglich und sinnvoll wären", so Holetschek gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (online/Sonntag). In Frage kämen laut Holetschek unter anderem höhere Krankenkassenbeiträge für Ungeimpfte, eine Beteiligung an den Behandlungskosten oder die Streichung des Krankengeldes.

  • Zum Artikel: Impfpflicht im Pflegebereich: Die arbeitsrechtlichen Folgen

10.52 Uhr: Patriarch der Orthodoxen, Bartholomaios I. infiziert

Das Ehrenoberhaupt der griechisch-orthodoxen Christen, Patriarch Bartholomaios I., ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Allerdings ist der 81-Jährige nicht schwer erkrankt. Es gehe ihm "gut", ließ sein Büro am Freitagabend wissen. Erst im November war Bartholomaios bei einem Besuch in den USA wegen Herzproblemen ein Stent eingesetzt worden. Die Corona-Infektion des Patriarchen wurde im Zuge einer Routine-Untersuchung in Istanbul diagnositziert. Er sei "vollständig" gegen Covid-19 geimpft und habe milde Symptome. Der griechisch-orthodoxe Geistliche, Bartholomäus I. ist seit 1991 Patriarch von Konstantinopel.

10.00 Uhr: Russland: 24.946 Neuinfektionen - USA: 297.099 Neuinfektionen

In Russland wurden den Gesundheitsbehörden 981 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gemeldet. 24.946 Menschen haben sich nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. In den USA melden die Gesundheitsbehörden mindestens 297.099 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mindestens 1.176 weitere Menschen starben mit oder am Coronavirus.

9.45 Uhr: Weltweit zahlreiche Flugausfälle wegen Krankheit

Weltweit sind über die Weihnachtstage mehr als 4.500 Flüge ausgefallen. Vor allem in den USA wurden viele Flüge abgesagt. Wie Daten der Website Flightaware.com vom Samstagmorgen zeigten, wurden am ersten Weihnachtsfeiertag weltweit mindestens 2.000 Flüge storniert. 700 der betroffenen Flüge sollten demnach an US-Flughäfen starten oder landen. Mehr als 1.500 Flüge waren verspätet. Vor allem Krankmeldungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sind laut Fluggesellschaften an den zahlreichen Ausfällen schuld. An Heiligabend hatte Flightaware weltweit rund 2.400 stornierte Flüge registriert. Fast 11.000 weitere Flüge waren von Verspätungen betroffen. Auch für den zweiten Weihnachtsfeiertag wurden der Website zufolge bereits 600 Flugausfälle angekündigt.

9.40 Uhr: Keine AHA-Regeln - Polizei löst Tanzveranstaltung auf

In Hamburg hat die Polizei am Freitagabend eine Tanzveranstaltung mit etwa 800 Besuchern wegen Missachtung der Corona-Verordnung aufgelöst. Wie ein Polizeisprecher am Samstag mitteilte, wurden bei der gewerblichen Veranstaltung mit Live-Band unter anderem keine Abstände eingehalten. Der Veranstalter sei deswegen kontaktiert worden. Im Laufe der Räumung des Konzertes kam es nach Angaben der Polizei verenzel zu Zwischenfällen, Platzverweise wurden ausgesprochen und die Einrichtung der Veranstaltungshalle beschädigt. Es wurden mehrere Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

8.50 Uhr: Brandenburgs MP Woidke fordert Entscheidung über Impfpflicht erst später

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) spricht sich dafür aus, die Entscheidung über eine allgemeine Impfpflicht noch aufzuschieben. "Ab Ende Januar oder im Februar werden wir wissen, wo wir stehen - in Brandenburg und bundesweit", sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur. Dann wisse man, ob eine Impfpflicht noch notwendig sei. Denn werde man sehen, so Woidke, ob "Viele Menschen erkannt haben, dass sie ganz persönlich und freiwillig durch Impfen einen Beitrag zum Weg aus der Pandemie leisten können. Dieser Weg ist mir der liebste und täte unserem Gemeinwesen gut." Die Impfbereitschaft sei in den vergangenen Wochen stark angestiegen.

  • Zum Artikel: Ethikrat befürwortet Ausweitung der Impfpflicht

8.44 Uhr: Spanien, Portugal, USA ab heute Hochrisikogebiete

Spanien und Portugal und die USA gelten seit Samstag wegen hoher Corona-Infektionszahlen als Hochrisikogebiete. Diese Regelung trat um Mitternacht in Kraft. Für Menschen, die aus diesen Gebieten nach Deutschland einresen, gelten verschärfte Bestimmungen: Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Österreich, Belize, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Malaysia wurden von der Liste der Hochrisiko-Gebiete entfernt.

  • Risikogebiete und Fallzahlen: Corona-Daten für Europa

8.24 Uhr: Eishockeyliga verlängert Spielpause wegen Corona-Fällen

Die nordamerikanische Eishockey-Profiliga NHL, die zuletzt viele Corona-Fälle verzeichnete, begibt sich sozusagen in einen freiwilligen Lockdown, indem die Spieler frühestens am Dienstag aus ihrer Weihnachtspause zurückkehren. Das gab die Liga an Heiligabend bekannt. So habe man die Möglichkeit, mehr Coronatests zu analysieren. 14 Spiele waren ursprünglich am Montag angesetzt gewesen. Damit sind im Saisonverlauf bislang 64 Spiele abgesagt worden. Die Weihnachts-Spielpause hatte nach Rücksprache mit der Spielergewerkschaft NHLPA wegen zahlreicher Corona-Fälle auch bereits zwei Tage früher als geplant begonnen.

8.12 Uhr: Weisser Ring - Corona sorgt für mehr häusliche Gewalt

Der Betroffenenverein für Opfer von Gewalt "Weißer Ring" weist auf eine signifikante Zunahme häuslicher Gewalt in der Corona-Pandemie hin. "Bei häuslicher Gewalt haben wir 2020 ein Plus von etwa zehn Prozent zu verzeichnen, seit 2018 sogar um 20 Prozent. Und wir werden wohl in diesem Jahr das Niveau von 2020 wieder erreichen", berichtet der Bundesvorsitzende des Weißen Rings, Jörg Ziercke, der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt hätten die ehrenamtlichen Mitarbeiter in den rund 400 Außenstellen 2020 rund 17.000 Fälle betreut. Die Zahl der Anrufe beim Opfer-Telefon und bei der Online-Beratung habe auch zugenommen, erklärte Ziercke. Der ehemaligen Chef des Bundeskriminalamts berichtet, dass die Zahl der Anrufe von 2019 auf 2020 um etwa 4.000 auf rund 22.000 gestiegen sei, also um ungefähr 20 Prozent. Die Zahl der Online-Beratungen habe sich von 2019 auf 2020 sogar verdoppelt. Rund 80 Prozent der von häuslicher Gewalt Betroffenen sind Frauen.

7.42 Uhr: Corona lässt Pubs in Großbritannien sterben

Fast 10.000 Pubs in Großbritannien mussten im Zuge der Corona-Pandemie ihren Betrieb dauerhaft einstellen. Das hat die Unternehmensberatung AlixPartners auf Basis einer Datenbank der lizenzierten Betriebe in Großbritannien untersucht. Demnach ist die Zahl der Pubs seit beginn der Pandemie um 8,6 Prozent gesunken. Im Durchschnitt mussten pro Monat 550 Pubs für immer schließen. "Diese Zahlen sind eine eindrückliche Erinnerung daran, dass die Aufhebung aller Beschränkungen im Juli kein Ende der Herausforderungen markiert", kommentierte Graeme Smith von AlixPartners die Zahlen. Im Sommer seien zusätzliche Probleme wie ein Mangel an Arbeitskräften hinzugekommen, der es den Pubs erschwerte, ihr Geschäft schnell wieder anzukurbeln. Auch der Brexit trägt demnach Schuld am Pub-Sterben.

7.27 Uhr: Kein Kollaps kritischer Infrastruktur in fünfter Welle befürchtet

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) rechnet in einer fünften Corona-Welle nicht mit einem Kollaps kritischer Infrastrukturen in Deutschland. "Eine fünfte Welle könnte zwar zu Einschränkungen führen, aber nicht zu einem Zusammenbruch", so ein Sprecher gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es gibt keinen Grund, das anzunehmen. Es gibt Reserven. Wir sind mit unserem Latein nicht am Ende." Die Auswirkungen der neuen Omikron-Variante werden demnach zum Jahresbeginn voll spürbar werden. Trotzdem dürfe man optimistisch bleiben: "Wir haben vier Wellen, die schon wuchtig waren, ohne Einschränkungen gemeistert - mit Ausnahme der Intensivstationen."

6.38 Uhr: Wüst rechnet mit Corona-Einschränkungen auch 2022

Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Hendrik Wüst (CDU) rechnet mit einem längeren Andauern der Corona-Pandemie. "Wir tun alles für die baldige Rückkehr zur Normalität, aber wir als Politik müssen ehrlich sein: Corona wird uns auch im neuen Jahr noch sehr beschäftigen und viel abverlangen", so Wüst gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Auch im neuen Jahr würden Einschränkungen im Alltag nötig bleiben werden, ergänzte Wüst. "Omikron ist eine ganz neue Dimension der Herausforderung." Zwar ist die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland heute erneut leicht gesunken und liegt aktuell bei 242,9, da die Omikron-Variante des Virus grassiert, die als deutlich ansteckender gilt. rechnet Experten aber mit einer Trendumkehr bei der Pandemieentwicklung.

6.10 Uhr: 22.214 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt leicht

Erneut ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut leicht gesunken. Pro 100.000 Einwohner und Woche liegt die Zahl der registrierten Neuinfektionen am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages bei 242,9 am Vortag lag der Wert bei 265,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 22.214 Corona-Neuinfektionen.

Das RKI betont jedoch auch, dass während der Feiertage und über den Jahreswechsel insgesamt weniger getestet und gemeldet wird, weshalb die offiziellen Fallzahlen nur ein unvollständiges Bild der Corona-Lage in Deutschland zeigen.

Innerhalb von 24 Stunden wurden bundesweit 157 Todesfälle registriert. Die Rate an Corona-Patienten, die in Krankenhäuser eingewiesen werden mussten beträgt auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen 4,55 (Donnerstag mit 4,55). 6.087.300 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 110.276. Seit Beginn der Pandemie wurden 6.981.281 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 gezählt. Die tatsächliche Anzahl der Infektionen dürfte dem RKI zufolge aber höher liegen. Häufig wird eine Infektion nicht bemerkt.

Freitag, 24. Dezember 2021

18.04 Uhr: Weltweit mehr als 2.000 Flüge an Heiligabend ausgefallen - Corona-Fälle als Ursache

Weltweit sind an Heiligabend mehr als 2.000 Flüge ausgefallen. Allein ein Viertel der stornierten Flüge betraf die USA, wie Daten der Website Flightaware.com vom Freitagnachmittag zeigten. Fluggesellschaften begründeten die Ausfälle vor allem mit Krankmeldungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Weltweit fielen den Flightaware-Daten zufolge 2.118 Flüge aus. Allein die US-Fluggesellschaft United musste den Angaben zufolge mehr als 170 Flüge streichen - und damit rund neun Prozent der vorgesehenen Flüge. "Der landesweite Anstieg bei den Omikron-Fällen in dieser Woche hatte direkte Auswirkungen auf unsere Besatzungen und die Menschen, die unseren Betrieb aufrechterhalten", erklärte United.

Die Fluggesellschaft Delta musste mehr als 145 Flüge streichen. Zur Begründung nannte die Airline sowohl die Omikron-Variante des Coronavirus als auch wetterbedingte Probleme. Auch bei Alaska Airlines mussten sich zahlreiche Mitarbeiter nach Corona-Kontakten in Selbstisolation begeben, mehr als zehn Flüge mussten gestrichen werden.

17.40 Uhr: Über 122.000 Neuinfektionen in Großbritannien

Nach Angaben der britischen Gesundheitsbehörden wurden landesweit binnen eines Tages 122.186 Corona-Neuinfektionen gemeldet, das sind geringfügig weniger als gestern. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Großbritannien demnach nun bei 934,2. 98,8 Prozent der Briten sind laut den Angaben zumindest einmal geimpft, 56,1 Prozent sind geboostert.

  • Zur Übersicht: "Risikogebiete und Fallzahlen - Corona-Daten für Europa"

17.16 Uhr: Orthodoxer Patriarch hat das Coronavirus

Das geistliche Oberhaupt der orthodoxen Christen, der Patriarch Bartholomaios I., ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 81-Jährige sei gegen das Virus geimpft, teilte sein Büro mit. Ihm gehe es insgesamt gut. Er habe milde Symptome. Bartholomaios wurde vor kurzem am Herzen operiert. Der Geistliche hat zu Impfungen gegen das Coronavirus aufgerufen.

16.49 Uhr: Geflügelwirtschaft warnt wegen Omikron vor Tierschutzproblemen

Die Geflügelwirtschaft hat die Bundesregierung vor möglichen Tierschutzproblemen als Auswirkung der befürchteten Omikron-Welle gewarnt. In einem Schreiben des Zentralverbandes der Geflügelwirtschaft (ZDG) an das Bundeslandwirtschaftsministerium heißt es laut "Neuer Osnabrücker Zeitung", bei einem coronabedingten Ausfall von Schlachthof-Mitarbeitern könnte nicht nur das Fleisch im Supermarkt knapp werden. Verbandspräsident Friedrich-Otto Ripke warnte in dem Schreiben auch vor "erheblichen Tierschutzproblemen", sollte es zu einem "Rückstau" von schlachtreifen Tieren in den Ställen kommen.

Ripke ruft in dem Schreiben die Bundesregierung dazu auf, Vorkehrungen zu treffen, damit solche Entwicklungen verhindert werden können. Er regte unter anderem an, die Quarantäne-Zeit für Mitarbeiter der sogenannten kritischen Infrastruktur zu verkürzen - die Fleischwirtschaft ist Teil davon. "Im Bedarfsfall" sei auch ein "Einsatz von symptomlosen infizierten Mitarbeitern" zu ermöglichen, zitierte die "NOZ".

16.16 Uhr: Stark-Watzinger warnt vor Freigabe von Impfstoff-Patenten

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat davor gewarnt, die Patente für Corona-Impfstoffe freizugeben. "Damit würden wir die Impfstoffentwicklung gefährden", sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Die Unternehmen forschen lange und investieren viel, bevor sie eine Zulassung bekommen. Eine Freigabe der Patente würde das zunichtemachen." Eine andere Frage sei, ob die Produktionskapazitäten nicht weiter erhöht werden könnten.

Stark-Watzinger nannte es eine Aufgabe der Entwicklungszusammenarbeit, Infrastruktur zur Impfstoffproduktion in verschiedenen Ländern aufzubauen. Die Ministerin erinnerte daran, dass Deutschland einer der größten Geldgeber für die internationale Impfstoffallianz sei. Auch in Zukunft werde die Bundesrepublik "viele Millionen Impfstoffdosen spenden".

Mitte Dezember hatte das globalisierungskritische Netzwerk Attac unter anderem vor dem Bundesgesundheitsministerium für die Freigabe der Patente demonstriert. Attac wirft Deutschland und der EU-Kommission vor, die zeitweilige Aussetzung des Patentschutzes auf Covid-Impfstoffe, Tests, Medikamente, Schutzausrüstung und Sauerstoffgeräte zu blockieren und damit im Interesse der Pharmaindustrie zu handeln.

16.02 Uhr: Polizei verstärkt Schutz für niederländischen Gesundheitsminister

Die niederländische Polizei hat die Schutzmaßnahmen für Gesundheitsminister Hugo de Jonge verstärkt. Anlass dafür sind mehrere bedrohlich wirkende Vorfälle in der Nähe des Wohnhauses des 54-Jährigen in Rotterdam. Heute wurde dort ein mobiler Polizeiposten mit mehreren Überwachungskameras installiert, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete. Die Polizei bestätigte demnach, dass vor dem Haus des christdemokratischen Politikers, der auch stellvertretender Ministerpräsident ist, "sichtbare und unsichtbare Maßnahmen getroffen wurden". 

Die private Adresse De Jonges kursiert seit einiger Zeit in sozialen Netzwerken - verbunden mit dem Aufruf, sie weiterzuverbreiten. In den vergangenen Tagen wurde vor dem Haus des Ministers ein als verdächtig eingestuftes Paket gefunden, das sich allerdings als ungefährlich erwies. Später habe ein maskierter Mann Videoaufnahmen von sich vor dem Haus ins Netz gestellt, berichtete die Zeitung "Algemeen Dagblad". Über die Gegensprechanlage habe er verlangt, mit dem Minister über die Corona-Maßnahmen der Regierung zu sprechen. Er wurde wegen des Verdachts auf Bedrohung festgenommen. 

15.45 Uhr: USA heben Einreisebeschränkungen für acht afrikanische Länder auf

Die US-Regierung hebt wegen der Omikron-Variante verhängte Beschränkungen für Einreisen aus acht südafrikanischen Ländern an Silvester auf. Das Weiße Haus teilte bei Twitter mit, dass die US-Gesundheitsbehörde CDC das empfohlen habe. Die USA hatten fast allen Personen ohne US-Staatsbürgerschaft, die vor kurzem in Südafrika, Botsuana, Simbabwe, Namibia, Lesotho, eSwatini, Mosambik oder Malawi gewesen waren, am 29. November verboten einzureisen.

Die vorübergehenden Beschränkungen hätten es Forschern ermöglicht, die Coronavirus-Variante Omikron zu untersuchen, teilte ein Sprecher des Weißen Hauses, Kevin Munoz, mit.

15.22 Uhr: Malaika Mihambo - Brauchen Ideen, um Pandemie-Folgen für Kinder abzumildern

Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo sorgt sich um die Kinder und Jugendlichen, deren Freizeitgestaltung unter der Corona-Pandemie leidet. "Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um diese Folgen abzumildern", sagte Mihambo im Interview mit dem Münchner Merkur und der tz: "Es ist die Aufgabe der Gesellschaft, alle Mitglieder mit in ein Boot zu holen."

Die Pandemie lege offen, "dass uns das nicht gelingt. In einer Krise darf keiner vergessen werden, man durchsteht solche Zeiten nur gemeinsam", sagte die Sportlerin des Jahres. Für Kinder sei es "noch mal schwieriger, auf den Sport und soziale Kontakte zu verzichten. Diesen Verlust müssen wir auffangen, um bleibende Schäden zu vermeiden".

Mihambo (27) bemüht sich mit dem Verein "Malaikas Herzsprung" seit Sommer 2020 um die sportliche und soziale Ausbildung von Kindern. Sie wolle "so vielen Grundschulkindern wie möglich die finanziellen Rahmenbedingungen für eine Mitgliedschaft im Leichtathletikverein ermöglichen".

14.48 Uhr: US-Airlines streichen wegen Omikron zahlreiche Flüge an Weihnachten

Wegen der neuen Corona-Variante Omikron haben mehrere US-Airlines Berichten zufolge zahlreiche Flüge an Weihnachten gestrichen. Besatzungsmitglieder hätten sich krank gemeldet, zitierten US-Medien ein Statement der Fluggesellschaft United. Die Webseite Flight Aware zählte für Freitag fast 170 gestrichene United-Flüge. "Wir schauen jetzt von Tag zu Tag", so United-Sprecher Joshua Freed demnach. Es könne sein, dass am Samstag noch einige Flüge gestrichen würden. Auch die Airlines Delta und JetBlue strichen Dutzende Flüge an Heiligabend. Die Omikron-Variante ist in den USA mittlerweile dominant. Die Corona-Fallzahlen waren zuletzt in die Höhe geschnellt.

Auch die Lufthansa hatte kurz vor Weihnachten Interkontinentalflüge gestrichen, weil sich viele Piloten krankgemeldet hatten. Betroffen seien vom 23. bis 26. Dezember vor allem Verbindungen über den Nordatlantik, hatte ein Unternehmenssprecher gesagt. "Wir haben mit einem sehr großen Puffer geplant. Der reicht aber für die extrem hohe Krankenquote nicht aus", sagte der Sprecher. Über einen Zusammenhang mit der Omikron wolle er nicht spekulieren, da Lufthansa nicht über die Art der Erkrankungen informiert werde.

  • Zum Artikel: "Lauterbach rechnet mit großer Omikron-Welle zum Jahreswechsel"

14.18 Uhr: Kinderschutzbund - Schulen und Kitas müssen 2022 offen bleiben

Der Deutsche Kinderschutzbund hat gefordert, Schul- und Kitaschließungen im neuen Jahr zu vermeiden. "Das Wichtigste ist, im Jahr 2022 die Schulen und Kitas offen zu halten", sagte Präsident Heinz Hilgers dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "In vielen Regionen in Deutschland haben, auch wenn kein bundesweiter Lockdown herrschte, Schulschließungen stattgefunden", kritisierte er: "Oft waren Lehrkräfte und auch viele Schülerinnen und Schüler in Quarantäne, weswegen Klassen nicht unterrichtet werden konnten."

Kinder seien in einer schwierigen Lage, weil Erwachsene sich Freiheiten erlaubt hätten. "Fußballspiele mit Publikum, Partys in Bars und Clubs waren möglich zum Vergnügen der Erwachsenen und Kinder haben darunter gelitten", kritisierte Hilgers. Er forderte: "Die Älteren müssen sich zurücknehmen."

14.02 Uhr: Einer von zehn Menschen in London wohl mit Corona infiziert

In London hat sich wohl einer von zehn Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Die jüngste tägliche Schätzung des nationalen Statistikamtes ONS zeigt, dass am Sonntag rund 9,5 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Londons mit dem Virus infiziert waren.

Schätzungen für England ergeben, dass sich die Ausbreitung des Virus beschleunigt hat. Danach war in den sieben Tagen von 13. bis 19. Dezember einer von 35 Menschen infiziert. In den sieben Tagen bis 16. Dezember war es noch einer von 45 Menschen.

In Großbritannien verbreitet sich die hoch ansteckende Omikron-Mutante rasch. Viele Branchen wie die Verkehrsbetriebe kämpfen mit Personalmangel, Krankenhäuser sind enorm belastet. Am Donnerstag wurden in Großbritannien fast 120.000 Neuinfektionen registriert - so viele wie nie zuvor.

13.48 Uhr: Herrmann - Kommunen müssen Querdenker-"Spaziergänge" nicht dulden

Städte und Gemeinden müssen es nicht dulden, wenn sich sogenannte Querdenker mit "Spaziergängen" anstelle angemeldeter Versammlungen den Regelungen des Versammlungsrechts zu entziehen versuchen. Darauf hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in einer schriftlichen Mitteilung hingewiesen. "Selbstverständlich gehört es zur Meinungs- und Versammlungsfreiheit, dass Gegner von Corona-Maßnahmen und Kritiker einer Impfpflicht demonstrieren können. Dafür gibt es aber klare Regeln, an die sich alle Teilnehmer halten müssen", sagte er.

Sein Ministerium habe in einem Schreiben alle Kreisverwaltungsbehörden darüber informiert, dass Kommunen mit einer Allgemeinverfügung für konkrete Versammlungen - als solche gelten die "Spaziergänge" - Beschränkungen erlassen können. Wenn die Teilnehmer dann gegen die Anordnungen verstoßen, müssten sie mit empfindlichen Geldbußen rechnen.

Die Gemeinden könnten dann mit der Allgemeinverfügung Beschränkungen festlegen, wie etwa eine Maskenpflicht, so Herrmann. Als Beispiel nannte er die geplanten "Spaziergänge" in München in der kommenden Woche: "Wenn der Stadt eine solche Aktion bekannt ist, hat sie die Möglichkeit, schon im Vorfeld mit einer Allgemeinverfügung bestimmte Auflagen zu bestimmen. Wenn sich die Teilnehmer nicht daran halten, müssen sie mit einem Bußgeld rechnen."

Der bayerische Innenminister kündigte darüber hinaus auch mehr Polizeipräsenz bei solchen Demonstrationen an: "Ich habe alle Polizeipräsidien angewiesen, bei entsprechenden Einsätzen die Anzahl der Kräfte massiv zu erhöhen."

  • Zum Artikel: ""Spaziergänge" - Ein falsches Narrativ in Corona-Zeiten"

13.43 Uhr: Niederländischer Ministerpräsident Rutte räumt Fehler in Corona-Politik ein

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat eigene Fehler in der Corona-Politik eingeräumt. "Ich habe Fehler in der Kommunikation gemacht", sagte Rutte der Zeitung "De Telegraaf" in einem Interview. Die Regierung habe es "nicht geschafft, die Menschen von den grundlegenden Maßnahmen zu überzeugen", die zur Eindämmung des Coronavirus nötig gewesen seien.

"Wir hätten früher mit den Impfungen beginnen können", gestand Rutte auch ein. Er wertete es außerdem als Fehler, im vergangenen Jahr nicht auf "verpflichtende Maßnahmen" gedrängt zu haben. Die Mitte November verhängten und später verschärften Maßnahmen seien "wahrscheinlich nicht streng genug" gewesen.

Rutte hatte am vergangenen Wochenende einen erneuten Lockdown verhängt. Alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte, Restaurants und Bars, Kinos, Museen und Theater bleiben bis Mitte Januar geschlossen. Auch über die Feiertage gelten zudem strenge Kontaktbeschränkungen.

Nach Inkrafttreten der neuen Maßnahmen ging die Zahl der Krankenhauseinweisungen in dieser Woche bereits um 33 Prozent zurück. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilte, sank die Zahl der Einweisungen auf Intensivstationen um 27 Prozent.

13.34 Uhr: Bischof Oster für mehr gegenseitiges Verständnis in Corona-Debatte

Der Passauer Bischof Stefan Oster mahnt in der Debatte um eine richtige Corona-Politik zu gegenseitigem Verständnis. "Ich nenne es die Kunst der Auslegung des Wohlwollens", sagte Oster im Interview des Bayerischen Rundfunks.

So sollte man sich seiner Ansicht nach fragen: "Kann man dem Anderen, der anders denkt und tickt als ich, selbst in schwierigen Fragen, kann man dem unterstellen, dass er auch das Gute will, für die Welt, für sein eigenes Leben, für die Anderen? Oder muss ich dem immer nur unterstellen, dass er mein Leben bedroht und zugrunde richtet, weil er sich impfen lässt, oder sich nicht impfen lässt?" Jeder sollte deshalb lernen, dass im Anderen auch etwas Gutes sei.

12.39 Uhr: DFB gegen erneuten Lockdown im Amateurfußball

Bei den Vereinen würde es aus Sicht des Deutschen Fußball-Bundes mehrheitlich kein Verständnis für einen erneuten Lockdown im Amateurfußball geben. Das haben die beiden DFB-Vizepräsidenten Rainer Koch und Peter Peters sowie die stellvertretende Generalsekretärin Heike Ullrich in ihrer Bilanz des Jahres 2021 unterstrichen. Die momentane Verbandsspitze verwies auf eine entsprechende Umfrage und betonte, bei aller weiterhin gebotenen Vorsicht habe speziell der organisierte Fußball als Freiluftsport mit seinen Hygienekonzepten nachgewiesen, keine Risikoquelle zu sein.

Zudem sei die Unterstützung für die Impfkampagne des DFB laut einer Umfrage hoch, die Impfquote im Fußball sei höher als in der gesamten Bevölkerung in Deutschland. Der DFB und seine Landesverbände würden sich auch im neuen Jahr dafür einsetzen, dass sich alle Aktiven sowie Zuschauerinnen und Zuschauer möglichst impfen ließen.

12.30 Uhr: Dreyer - Zehn Millionen Ungeimpfte ein zu großes Risiko

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer geht davon aus, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht, das Angebot eines weiteren Vakzins (Novavax) sowie Appelle die Impfquote noch deutlich steigern werden. "Zehn Millionen ungeimpfte Menschen in Deutschland, das ist einfach ein zu großes Risiko für die gesamte Gesellschaft", sagte die SPD-Politikerin Nachrichtenagentur dpa. "Omikron ist unglaublich ansteckend. Nach Aussagen der Wissenschaft kann man dem Virus kaum entgehen." Dreyer appellierte an Impfskeptiker, sich auch mit dem Blick auf die Gemeinschaft noch einmal intensiv mit der Frage auseinander zu setzen.

12.02 Uhr: Lauterbach dankt Beschäftigten im Gesundheitswesen per Video

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat unmittelbar vor Heiligabend allen Beschäftigten im Gesundheitswesen für ihre Arbeit gedankt. "Nun ist es schon das zweite Weihnachten in der Pandemie. Wir hatten es uns gewünscht, ja, wir hatten es uns erhofft, dass es anders verlaufen würde. Es ist aber nicht so gekommen", sagte der SPD-Politiker in einer Videobotschaft, in der er sich direkt an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wendet. "So dramatisch wie die Situation letztes Jahr in den Pflegeeinrichtungen insbesondere gewesen ist, so hatten wir doch die Hoffnung, dass über die Impfkampagne im Laufe des Jahres wir aus der Pandemie herauskommen könnten. Leider ist das nicht eingetreten." Die Impflücken seien immer noch viel zu groß.

11.50 Uhr: Weihnachten im Heiligen Land wieder ohne Touristen

Im Heiligen Land haben am Freitag die traditionellen Weihnachtsfeierlichkeiten begonnen. In Jerusalem brach am Mittag die Weihnachtsprozession nach Bethlehem auf. Zum zweiten Mal in Folge finden die Feiern unter Corona-Einschränkungen statt. Um die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus einzudämmen, hatte Israel zu Monatsbeginn wieder die Grenzen für Ausländer geschlossen. Deshalb finden die Weihnachtsfeiern auch in diesem Jahr ohne Touristen und Pilger statt.

  • Zum Artikel: Im Schatten von Omikron – Bethlehem ohne Pilger

11.31 Uhr: Erneut hunderttausende Impfungen pro Tag in Deutschland

Auch am Tag vor Heiligabend haben sich in Deutschland zahlreiche Menschen den schützenden Piks gegen das Coronavirus abgeholt. Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden am Donnerstag 710.000 Impfungen verabreicht, davon waren 561.000 sogenannte Booster-Impfungen zum Auffrischen des Impfschutzes (Stand: Freitag/10.16 Uhr). Der bisherige Rekord war am 15. Dezember mit insgesamt 1,6 Millionen Dosen erzielt worden.

Mindestens 58,9 Millionen Menschen sind demnach bisher zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 70,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 29,8 Millionen Menschen haben zusätzlich einen "Booster" erhalten.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

11.10 Uhr: Omikron-Variante laut RKI in allen Bundesländern nachgewiesen

Die Omikron-Variante ist mittlerweile in allen Bundesländern angekommen. Auch wenn der überwiegende Anteil der Infektionen nach wie vor von der Delta-Variante des Coronavirus verursacht wird, ist die Zahl der nachgewiesenen Omikron-Fälle in den letzten Wochen deutlich angestiegen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht schrieb. Dessen Präsident Lothar Wieler sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Die Ausbrüche bei Omikron sind beeindruckend. Sehr viele Menschen, die sich mit einem Infizierten in einem Raum befinden, können sich anstecken. Sehr viele werden auch krank." Dies sei eine andere Dimension, als sie von Delta bekannt sei. Delta ist die seit Monaten vorherrschende Coronavirus-Variante in Deutschland.

Nach RKI-Angaben wurden bis zum 21. Dezember 441 über eine Genomsequenzierung bestätigte Omikron-Infektionen übermittelt. Bei 1.438 Fällen bestehe nach einem spezifischen PCR-Test der Verdacht darauf. In Deutschland wird jedoch nur ein kleiner Teil der positiven Proben auf Omikron hin getestet.

  • Zur Übersicht: Was Bund und Länder wegen Omikron beschlossen haben

11.00 Uhr: Strafen für chinesische Parteifunktionäre nach Corona-Ausbruch in Xi'an

Wegen eines Corona-Ausbruchs in der Stadt Xi'an hat Chinas Kommunistische Partei Disziplinarstrafen gegen dutzende Parteifunktionäre verhängt. Wie die Zentrale Disziplinarkommission mitteilte, wurden 26 Parteimitglieder wegen "unzureichender Strenge bei der Verhütung und Kontrolle des Ausbruchs" sanktioniert. Bei Inspektionen sei eine zu laxe und unkoordinierte Reaktion auf den Ausbruch festgestellt worden, etwa beim Testen. Dies habe die Kontaktverfolgung in Xi'an behindert.

Ein Vertreter der Disziplinarkommission kündigte an, bei "bürokratischen Problemen" bei der Pandemie-Bekämpfung auch in Zukunft hart durchzugreifen. Als Beispiele nannte er Verantwortliche, die sich vor ihrer Verantwortung drücken, keine Maßnahmen ergreifen oder falsche Entscheidungen treffen.

Am Freitag meldeten die Behörden in Xi'an 49 neue Corona-Fälle. Damit stieg die Gesamtzahl der Infektionsfälle auf mehr als 250. Die ehemalige Kaiserstadt Xi'an hatte am Mittwoch einen strikten Lockdown für ihre mehr als 13 Millionen Einwohner verhängt. Bereits bestehende Reisebeschränkungen wurden verschärft und die Stadt nach außen so gut wie abgeriegelt.

10.58 Uhr: Über 230.000 neue Corona-Fälle an einem Tag in den USA

In den USA melden die Gesundheitsbehörden mindestens 230.456 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters nach eigener Zählung. Mindestens 3.288 weitere Menschen starben mit oder an dem Coronavirus. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 51,85 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen, mindestens 818.073 Menschen starben. Die USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, weisen weltweit die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf. Die Omikron-Mutante hat in dem Land die Delta-Mutante als häufigste Virusvariante bereits verdrängt.

10.33 Uhr: Mittelstand lehnt Rückforderung von Corona-Soforthilfe ab

Der deutsche Mittelstand hat die Bundesländer kritisiert, die mitten in der vierten Corona-Welle von insgesamt 30.000 Kleingewerbetreibenden und Selbstständigen die als Zuschuss gewährten Corona-Soforthilfen zurückfordern. "Das ist eine geschmack- und gefühllose Weihnachtsbotschaft an Unternehmerinnen und Unternehmer, die in diesen Tagen um ihr wirtschaftliches Überleben und die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeitenden kämpfen", sagte Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Der Mittelstand unterstütze ausdrücklich die Forderung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) an die Länder nach einem Rückzahlungsmoratorium. "Ich erinnere zugleich daran, dass der jetzige Kanzler als Finanzminister bei der Vorstellung der Hilfen noch versichert hatte, es müsse nichts zurückgezahlt werden", sagte Jerger weiter.

  • Zum Artikel: Corona-Hilfen: Nur ausnahmsweise Rückzahlungen in Bayern

10.26 Uhr: Montenegros Präsident Djukanovic Corona-positiv

Der montenegrinische Präsident Milo Djukanovic ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies teilte die Präsidentschaftskanzlei in der Hauptstadt Podgorica mit. Das 59-jährige Staatsoberhaupt weise nur leichte Symptome auf und übe die Amtsgeschäfte in häuslicher Isolierung aus, hieß es in der Mitteilung weiter. Am Donnerstag hatte Djukanovic ein Treffen mit dem türkischen Parlamentspräsidenten Mustafa Sentop in Podgorica abgesagt, weil er Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person gehabt hatte.

10.05 Uhr: Knapp 1.000 neue Corona-Tote in Russland

In Russland verzeichnen die Gesundheitsbehörden 998 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden. Zudem haben sich 24.703 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Weltweit liegt Russland bei den Infektionsfällen auf dem fünften Platz, bei den Todeszahlen auf dem vierten.

09.44 Uhr: Papst dankt Gesundheitspersonal zu Weihnachten

Papst Franziskus hat in einem Interview zu Weihnachten dem Personal im Gesundheitswesen für seine Arbeit gedankt. "Wir erkennen oft die Größe der täglichen Arbeit dieser Ärzte, Krankenschwestern und Gesundheitsmitarbeiter nicht an, und stattdessen sollten wir alle jedem von ihnen dankbar sein", sagte das 85 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche den italienischen Zeitungen "La Stampa" und "La Repubblica". Der Argentinier denkt an Weihnachten nach eigenen Worten an die kranken Kinder, die das Fest im Krankenhaus verbringen müssen.

09.19 Uhr: Polizei darf in Bayern Impfnachweise ohne Anlass kontrollieren

Die bayerische Polizei darf ab sofort auch ohne Anlass Impfnachweise kontrollieren. Das Gesundheitsministerium habe die Polizei in Bayern ausdrücklich beauftragt, neben den eigentlich kraft Gesetz zuständigen Kreisverwaltungsbehörden, entsprechende Kontrollmaßnahmen durchzuführen, teilte ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums auf BR-Anfrage mit. Demnach seien die anlasslosen Kontrollen nun möglich. Damit kann die Polizei jetzt auch Personen kontrollieren, die sich zu sogenannten Spaziergängen der Querdenkerszene treffen. Zuvor waren Kontrollen erst erlaubt, wenn es konkrete Anhaltspunkte für Straftaten, oder Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz gab.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft kritisiert allerdings, dass die Weigerung, die App mit dem hinterlegten Impfzertifikat oder vergleichbare Dokumente vorzuzeigen, nicht sanktioniert wird. Jürgen Ascherl, der stellvertretende Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) sagte dem BR: "Ohne die Möglichkeit, dies im Verweigerungsfall als Ordnungswidrigkeit zu verfolgen, bleibt das ein stumpfes Schwert." Der Sprecher des bayerischen Innenministeriums wies die Kritik zurück. Wenn jemand seinen Impfausweis an einem bestimmten Ort nicht vorzeigen wolle, obwohl dort der Status "geimpft" Zugangsvoraussetzung ist, könne die Polizei selbstverständlich zunächst vom Verdacht einer Ordnungswidrigkeit ausgehen, da der Betreffende die notwendigen Voraussetzungen nicht erfüllt.

09.02 Uhr: Südafrika setzt Kontakt-Nachverfolgung bei Covid-Infektionsfällen aus

Südafrika lockert seine Corona-Maßnahmen trotz einer anhaltenden vierten Infektionswelle. Mit sofortiger Wirkung hob das Gesundheitsministerium die Kontakt-Nachverfolgung bei Personen auf, die infizierten Personen nahegekommen sind. Die dabei bisher obligatorische Selbstisolierung sei aufgehoben worden, sagte der zuständige Abteilungsleiter Ramphelane Morewane dem TV-Sender eNCA. Sie gelte nur bei Masseninfektionen in großen Menschenansammlungen weiter.

Das Ministerium folgte damit den Empfehlungen eines Beraterstabes. Demnach sind Tests künftig nur beim Auftreten entsprechender Symptome nötig. Bei Infizierten ist aber weiterhin eine zehntägige Quarantäne vorgeschrieben, nach der nun keine Tests mehr nötig sind. Begründet wurde die Lockerungen unter anderem mit neuen Erkenntnissen zur Omikron-Variante sowie Studien, wonach rund 70 Prozent der sehr jungen Bevölkerung des Kap-Staates bereits eine Infektion hatte.

  • Zum Artikel: Südafrika: Studie belegt milde Krankheitsverläufe mit Omikron

08.31 Uhr: Feuer auf russischer Covid-Station - Zwei Tote

Beim Brand in einer Covid-19-Klinik in der südrussischen Stadt Astrachan sind einem Medienbericht zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen. Das meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen Insider des Katastrophenschutzes. Das russische Katastrophenschutzministerium teilte mit, es gebe Opfer, nannte aber keine Details. In der Klinik werden Patienten behandelt, die infolge einer Corona-Infektion an Covid-19 erkrankt sind.

08.03 Uhr: Pflegeverbandschef sieht durch Omikron-Welle Versorgung von Pflegebedürftigen gefährdet

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) sieht in der bevorstehenden Welle von Omikron-Infektionen eine große Gefahr für die Versorgung von Pflegebedürftigen. "Wenn die Politik das Problem der Sicherstellung der pflegerischen Versorgung nicht ernst nimmt, wird das verheerende Folgen haben", sagte Verbandspräsident Bernd Meurer dem Evangelischen Pressedienst (epd). Schon jetzt suchten viele Einrichtungen verzweifelt Fachkräfte. Falle durch steigende Corona-Infektionen noch vermehrt Personal in den Heimen und ambulanten Diensten aus, werde die Situation heikel.

07.14 Uhr: Länder-Vertreter fordern wegen Omikron-Variante schnelleres Handeln vom Bund

Angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus haben Vertreter der Länder ein schnelleres Handeln vom Bund gefordert. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sprach sich in der "Rheinischen Post" für ein Vorziehen des Termins der nächsten Ministerpräsidentenkonzernz (MPK) sowie die erneute Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite durch den Bundestag aus. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) forderte mehr Handlungsspielraum für die Länder.

Holetschek, der auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz ist, sagte der Zeitung, er plädiere dafür, dass sich die MPK schon vor dem 7. Januar trifft, "um die Lage erneut zu bewerten". Deutschland sei "in einer volatilen Phase der Pandemie - und das Virus hält sich nicht an Feiertage". Er halte es zudem "für einen großen Fehler, dass der Bund die epidemische Notlage hat auslaufen lassen". "Falls sich die Befürchtungen der Wissenschaftler in Bezug auf Omikron bewahrheiten, brauchen wir alle Werkzeuge aus unserem Werkzeugkasten", betonte Holetschek.

Kretschmer sagte, die Bundesländern bräuchten mehr Handlungsspielraum, um auf die kritische Lage reagieren zu können. "Wir brauchen die Möglichkeit zu handeln für alle Bundesländer und zu jedem Zeitpunkt", sagte Sachsens Ministerpräsident der Zeitung. "Uns fehlt die Zeit, erst warten zu müssen, bis der Bundestag wieder neu zusammentritt und das Infektionsschutzgesetz ändert."

Der CDU-Politiker warnte auch vor drohenden Personalausfällen in der kritischen Infrastruktur wegen der deutlich ansteckenderen Omikron-Variante. "Wir reden von Szenarien, in denen 30 bis 50 Prozent der Beschäftigten auch in der kritischen Infrastruktur krank werden könnten oder in Quarantäne müssten." Darauf müsse die Politik vorbereitet sein, betonte Kretschmer.

  • Zur Übersicht: Omikron-Welle rollt durch Europa: So rüsten sich die Länder

06.40 Uhr: RKI-Chef Wieler bei Frage nach Impfpflicht noch unentschlossen

Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, tut sich mit der Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht schwer. "Grundsätzlich bin ich kein Freund der Impfpflicht", sagte Wieler dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Man könne auch nicht annehmen, "dass sich dann auch jeder impfen lässt", sagte er. Klar sei aber auch, dass die weiterhin hohe Anzahl an ungeimpften Erwachsenen ein Problem sei. "Diese tragen zu einer Überlastung des Gesundheitssystems in erheblichem Maße bei, und durch kontaktreduzierende Maßnahmen werden diese nicht auf natürliche Weise immun, sondern wir verschieben nur das Problem und damit das Ende der Pandemie", sagte Wieler.

Er regte an, parallel zur Debatte um eine Impfpflicht die Möglichkeiten zur Umsetzung, beispielsweise durch ein Impfregister, zu prüfen. "Natürlich müsste man im Falle einer Impfpflicht wissen, wer schon geimpft ist und wer nicht", sagte der RKI-Chef. Wieler appellierte zudem erneut, schon an den Weihnachtstagen persönliche Kontakte zum Schutz vor Infektionen einzuschränken. Wenn Kontakte reduziert und gleichzeitig das Impfen und Boostern auf einem hohen Niveau gehalten würden, "dann können wir die Krankheitslast durch Omikron deutlich senken".

  • Zum Artikel: Ethikrat befürwortet Ausweitung der Impfpflicht

06.22 Uhr: Ermittler berichten von Impfbetrugs-Tourismus in Grenzgebieten

An den Außengrenzen Bayerns registriert die Polizei immer wieder Impfbetrugs-Tourismus. Vor allem an der Grenze zu Österreich versuchten Menschen mit Wohnsitz im Nachbarland, mit gefälschten Impfnachweisen in Bayern digitale Zertifikate zu bekommen, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in München mit. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten meldete zuletzt, dass bei mehr als drei Vierteln der etwa 100 aufgeflogenen Betrugsversuche im Landkreis Lindau am Bodensee die Beschuldigten außerhalb Deutschlands wohnten.

Oft würden in solchen Fällen vermeintliche Nachweise von deutschen Impfzentren oder Arztpraxen vorgelegt, erklärte das LKA. "Daher erscheint auch die Vorgehensweise erklärbar, dass grenznahe deutsche Apotheken aufgesucht werden", sagte ein LKA-Sprecher. Die Einträge darin stammten vermeintlich aber meist nicht nur aus der jeweiligen Region, sondern aus Impfzentren in ganz Deutschland.

06.16 Uhr: Patientenschützer weisen auf erschwerte Bedingungen für Weihnachtsbesuche bei Pflegebedürftigen hin

Fast alle Pflegeheimbewohner müssen nach Einschätzung der Patientenschützer an den Feiertagen strenge Besuchseinschränkungen hinnehmen. "Vor allem spontane Besuche in den Einrichtungen sind wegen der Corona-Krise leider nur in Ausnahmefällen möglich", sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Dies liege daran, dass die rund 12.000 Einrichtungen mit etwa 820.000 alten und pflegebedürftigen Bewohnern die Corona-Schnelltests vor Ort selbst organisieren müssten und dafür die Kapazitäten fehlten. Gerade angesichts der neuen Omikron-Variante sei es aber wichtig, dass die Tests direkt vor dem Besuch und nicht mit einem größeren zeitlichen Abstand durchgeführt würden. Deshalb sei die Anmeldung von Angehörigen meist nur mit 24-stündiger Ankündigung im Voraus und in einem kurzen Zeitfenster möglich, was weniger Besuche zur Folge habe.

Im vergangenen Jahr hatten zu Weihnachten und zum Jahreswechsel Soldatinnen und Soldaten in vielen Heimen die Organisation der Schnelltests übernommen und waren laut Brysch für die Bewohnerinnen und Bewohnern als Alltagsbegleiter eine große Hilfe.

06.10 Uhr: Omikron sorgt laut "Wirtschaftsweiser" für weitere Lieferengpässe

Die "Wirtschaftsweise" Monika Schnitzer rechnet mit Auswirkungen der neuen Corona-Variante Omikron auf die Seefrachtzeiten in internationalen Gewässern. Dadurch könnten sich die bereits bestehende Lieferengpässe weiter verschärfen, warnte sie in der "Rheinischen Post". "Die Seefrachtzeiten von China in die USA haben sich durch die Delta-Variante schon von 85 auf 100 Tage erhöht. Das könnte nochmals zunehmen. Auch Europa ist von diesen Problemen betroffen. Die Lage bleibt angespannt", sagte Schnitzer. Die sogenannten Wirtschaftsweisen sind ein Beratergremium für die Bundesregierung.

06.05 Uhr: Holetschek dankt zu Weihnachten Helfern während Pandemie

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat zum Weihnachtsfest den Helfern im Kampf gegen die Corona-Pandemie im Freistaat für ihre Anstrengungen gedankt. "Die Pandemie stellt unsere Gesellschaft weiter vor enorme Herausforderungen. All jenen, die sich nun seit vielen Monaten täglich dieser schwierigen Situation stellen, möchte ich von tiefem Herzen danken. Ihr Einsatz und ihr persönliches Engagement können nicht hoch genug geschätzt werden", sagte Holetschek laut einer vorab von seinem Ministerium verbreiteten Mitteilung. 

Die Helfer sorgten zum Beispiel dafür, dass alle Corona-Patientinnen und -Patienten die bestmögliche Behandlung erhalten, sie sorgten für die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen. Sie gewährleisteten den Betrieb von Test- und Impfzentren, der Labore und sie seien Garant dafür, dass die Impfkampagne weiter gut laufe. "Sie tun dies unter schwierigen Umständen, teils rund um die Uhr und auch am Wochenende", betonte Holetschek. "Das ist ein andauernder Kraftakt. Deshalb haben wir die Verpflichtung, diese Menschen zu unterstützen. Dafür setze ich mich weiter ein."

05.25 Uhr: Bekannte Silvesterfeier auf New Yorker Times Square wegen Corona deutlich kleiner

New Yorks berühmte Silvesterfeier auf dem Times Square wird aufgrund der Pandemie drastisch eingeschrumpft. Bürgermeister Bill de Blasio sagte, dass statt rund 58.000 Menschen wie sonst üblich dieses Jahr nur 15.000 auf dem Platz erlaubt seien - es herrscht zudem Masken- und Impfnachweispflicht. Die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen "werden dafür sorgen, dass die vollständig geimpfte Menge sicher und gesund das neue Jahr einläutet", sagte de Blasio.

Vergangenes Jahr war der Times Square in der Silvesternacht weitgehend leer. Nur Mitarbeiter von kritischen Diensten und geladene Gäste konnten unter strengen Distanzregeln live dabei sein, als eine gigantische leuchtende Kugel auf dem Dach des Wolkenkratzers "One Times Square" von einer Stange heruntergelassen wurde. Die über 100 Jahre alte Tradition des "Ball Drop" genannten Countdowns zum neuen Jahr zählt zu den Höhepunkten der Silvesterfeierlichkeiten in den USA.

  • Zum Überblick: Corona-Regeln: Unterschiede an Weihnachten und Silvester

05.10 Uhr: Inzidenz sinkt laut RKI auf 265,8 - mehr als 35.400 neue Fälle

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Morgen lag der Wert bei 265,8. Am Vortag hatte er noch bei 280,3 gelegen, vor einer Woche bei 331,8. Es, wurden binnen 24 Stunden 35.431 Neuinfektionen verzeichnet. Seit Pandemiebeginn haben die Gesundheitsämter insgesamt 6.959.067 Fälle gemeldet. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 6.048.800. Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland stieg um 370 auf 110.119.

Donnerstag, 23. Dezember 2021

22.45 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien doppelt so hoch wie in Deutschland

Die Corona-Zahlen in Spanien steigen weiter stark an. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das Gesundheitsministerium in Madrid am Donnerstagabend mit 563 an. Das waren fast 80 mehr als am Vortag. Die Inzidenz liegt damit inzwischen rund doppelt so hoch wie in Deutschland. Da jedoch fast 80 Prozent aller Bürger eine Grundimmunisierung durch eine zweifache oder im Falle von Johnson&Johnson einmalige Impfung erhalten haben und auch die Drittimpfungen relativ weit fortgeschritten sind, ist die Lage in den Krankenhäusern noch weniger dramatisch als in Deutschland.

Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen wurde mit 1515 angegeben. Sie belegten damit gut 16 Prozent der Kapazitäten in diesem Bereich. Die regionalen Unterschiede waren aber groß. Während in der Extremadura nur gut zwei Prozent der Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt waren, waren es in Katalonien 32 Prozent. Binnen eines Tages wurden 82 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona registriert.

21.50 Uhr: Rekord-Infektionswerte in Frankreich

In Frankreich sind innerhalb eines Tages mehr als 90.000 Corona-Neuinfektionen registriert worden und damit so viele wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Es seien 91.608 Ansteckungen gemeldet worden, teilte am Donnerstagabend die Gesundheitsbehörde des Landes mit. Das sei der höchste Wert seit dem ersten Auftreten des Virus in Frankreich im März 2020. Der bisherige Höchstwert von 86.852 Fällen datierte von Anfang November 2020, dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle.

Inzwischen erlebt Frankreich bereits die fünfte Corona-Welle, die deutlich ansteckendere Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich wie in vielen europäischen Ländern immer mehr aus. Zum Ende des Jahres rechnet die Regierung mit mehr als 100.000 neuen Fällen täglich.

20.50 Uhr: Italiens Regierung verschärft Corona-Regeln

Italiens Regierung hat wegen steigender Corona-Fallzahlen die Regelungen für die Bevölkerung weiter verschärft. Ab dem 1. Februar 2022 sei der Impfnachweis nur noch sechs statt wie bisher neun Monate gültig, teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Donnerstag in Rom nach einer Ministerratssitzung mit. Der Nachweis ist wichtig für den Zugang zu Verkehrsmitteln oder der Arbeit. Die Auffrischungsimpfung könne außerdem nach vier statt wie bisher fünf Monaten verabreicht werden.

19.16 Uhr: Höchststand bei Neuinfektionen in Italien

In Italien haben die Gesundheitsbehörden mit rund 44.600 Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchstwert seit Pandemie-Beginn verzeichnet. Knapp 170 Menschen starben mit dem Virus, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Zuletzt hatten die Behörden am 13. November 2020 mit knapp 41.000 den höchsten Wert bei den Neuinfektionen registriert.

Allerdings wurden in den vergangenen Tagen vor Weihnachten viel mehr Corona-Tests gemacht. Am Donnerstag waren es dem Ministerium zufolge mehr als 900.000. Der Anteil der positiven Fälle darunter schwankte in den zurückliegenden sieben Tagen zwischen 3,6 Prozent und 4,9 Prozent.

Das Oberste Gesundheitsinstitut Italiens (ISS) schätzt laut einer vorläufigen Untersuchung, dass der Anteil der Omikron-Variante in Italien 28 Prozent aller Fälle ausmacht. Das ISS sprach von einem starken Anstieg. Die Variante dürfte einem Experten des Instituts zufolge bald am weitesten verbreitet sein.

19.02 Uhr: Tschechien verschärft Einreisebestimmungen ab Montag

Tschechien verschärft ab Montag die Einreisebestimmungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Auch geimpfte oder genesene Erwachsene, die aus Deutschland oder anderen EU-Ländern einreisen wollen, brauchen dann vor dem Grenzübertritt einen negativen PCR-Test, wie das Gesundheitsministerium in Prag bekannt gab. Nur wer bereits eine Booster-Impfung bekommen hat, bleibt ebenso wie ungeimpfte Kinder unter zwölf Jahren von der Testpflicht befreit. Jugendlichen bis 18 Jahren genügt weiterhin die zweite Impfung.

Die Testpflicht für Erwachsene ohne dritte Impfung gilt unabhängig vom Herkunftsland. Deutschland gehörte schon bisher nicht zu den Ländern mit besonders geringem Infektionsrisiko, aus denen eine Einreise ohne PCR-Test auch für Ungeimpfte möglich war. Schon am Mittwoch hatte die neue tschechische Regierung beschlossen, den in der Nacht auf 26. Dezember auslaufenden Notstand nicht zu verlängern. Damit fallen ab Sonntag einige Ausgangsbeschränkungen weg.

18.58 Uhr: Frankreich meldet Höchstwert bei Neuinfektionen - "Zahlen sind nicht gut"

Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Veran hat einen neuen Höchstwert bei Neuinfektionen bekanntgegeben. Es habe etwa 88.000 bestätigte Fällen gegeben, sagte er vor Reportern: "Die heutigen Zahlen sind nicht gut." Vermutlich werde es bald Änderungen an den Corona-Vorschriften geben.

18.45 Uhr: Virologe Drosten - "Größte Sorge ist China"

Der Virologe Christian Drosten hat mit Blick auf die Corona-Pandemie China als seine derzeit "größte Sorge" bezeichnet. "Natürlich kommt Omikron auch dorthin. Und der Impfstoff, der dort verwendet wurde, hat eine schlechte Wirksamkeit gegen diese Variante. Das ist eine echte Gefahr, auch für die Weltwirtschaft", sagte der Leiter der Virologie der Berliner Charité in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung".

Auf die Frage, ob es in Deutschland einen Lockdown brauche, sagte Drosten, es gelte abzuwarten, "ob und wie die jetzt geltenden und noch einmal nachgezogenen Maßnahmen wirken". Greifen die Kontaktbeschränkungen nicht so wie erhofft, könnte man nach Drostens Ansicht Beschränkungen in Betracht ziehen, bei denen nur bereits geboosterte Menschen Zugang haben.

Zweifach Geimpfte seien zwar auch bei Omikron vor schweren Verläufen geschützt, "aber praktisch nicht gegen eine Infektion", sagte der Virologe. Auch die Virus-Weitergabe im Fall einer Ansteckung sei kaum reduziert. "Wer aber kürzlich geboostert ist, trägt wahrscheinlich weniger zur Weiterverbreitung bei und ist merklich gegen die Erkrankung geschützt. Bei Delta mögen 2G und 3G reichen, aber jetzt schreibt Omikron die Regeln."

18.27 Uhr: Fast 120.000 Neuinfektionen in Großbritannien - neuer Höchststand

Die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante hat in Großbritannien die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf einen neuen Höchststand ansteigen lassen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 119.789 neue Fälle gemeldet, wie die Behörden mitteilten. Das sind nochmals deutlich mehr als am Vortag, als erstmals die Schwelle von 100.000 Fällen binnen eines Tages überschritten wurde.

In England und Schottland ist die hochansteckende Omikron-Variante bereits dominant. Insgesamt sind im Vereinigten Königreich aktuell knapp 91.000 Omikron-Fälle bestätigt, allerdings geht man von einer hohen Dunkelziffer aus.

Die britische Statistikbehörde, die regelmäßig Tests in einer zufällig ausgewählten, repräsentativen Stichprobe durchführt, schätzt, dass allein in der Woche bis zum 16. Dezember in England mehr als 1,2 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert waren - das entspricht 1 von 45 Personen. In der laufenden Woche dürfte dieser Wert noch höher liegen.

Auch im Gesundheitssystem macht sich Omikron bereits deutlich bemerkbar: Die Krankheitstage von medizinischen Beschäftigten im Zusammenhang mit Covid-19 stieg im Wochenvergleich zuletzt um 38 Prozent an, wie der "Guardian" unter Berufung auf Zahlen des Gesundheitsdienstes berichtete. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass sich dieser Trend weiter verstärkt.

18.02 Uhr: Experten-Kritik an Bidens Omikron-Maßnahmen - "Kommt zu spät"

Experten kritisieren die Maßnahmen von US-Präsident Joe Biden zur Eindämmung der Virus-Krise. "Leider kommt es zu spät und wird angesichts des erwarteten Omikron-Tsunamis nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein", sagte die Epidemiologin Anne Rimoin. So würden die Haushalte viel mehr Tests benötigen als jetzt zur Verfügung gestellt würden.

Der Gesundheitsexperte Gregg Gonsalves von der Yale University sagte, die Regierung gehe den Weg des geringsten Widerstands, weil die Bevölkerung die Einschränkungen satt habe. Sie wisse, dass jede Forderung nach schärferen Maßnahmen von den Republikanern lautstark kritisiert werden würde.

17.44 Uhr: Hamburg lässt weiter Sportveranstaltungen unter 5.000 Besuchern zu

In Hamburg dürfen unter freiem Himmel und unter 2G-Bedingungen auch weiterhin Sportveranstaltungen mit weniger als 5.000 Teilnehmern stattfinden. Das sieht die neue Corona-Eindämmungsverordnung des rot-grünen Senats vor. Sie gilt auch für Fußballstadien. In Innenräumen sind demnach unter 2G-Regeln, also nur für Geimpfte und Genesene, Veranstaltungen mit bis zu 2500 Teilnehmern möglich.

Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte am vergangenen Dienstag beschlossen, dass Großveranstaltungen von überregionaler Bedeutung ab dem 28. Dezember ohne Publikum stattfinden müssen. In der Hamburger Eindämmungsverordnung werden Großveranstaltungen als Veranstaltungen ab 5.000 Teilnehmern definiert. Sie tritt am Freitag in Kraft.

17.32 Uhr: Merz - "Bevölkerung nicht in Angst und Schrecken versetzen"

Der designierte CDU-Chef Friedrich Merz hat in der aktuellen Corona-Lage dazu geraten, die Bevölkerung "nicht in Angst und Schrecken" zu versetzen. "Es gibt in unserem Land leider eine gewisse Neigung, immer denen besonders viel Gehör zu schenken, die die Situation besonders dramatisch darstellen", sagte er im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Mit Blick auf befürchtete Belastungen der kritischen Infrastruktur wegen möglicher Personalknappheit durch Arbeitsausfälle wegen Corona oder Quarantäne sagte Merz, man müsse die Frage eines systemischen Versagens ernsthaft prüfen, "aber wir wissen auch, dass wir gerade bei den Geimpften viel mildere Verläufe haben werden, selbst bei Durchbrüchen von Virusvarianten." Das Problem sei lösbar: "Und ich glaube, in einem Jahr werden wir sagen: Vieles, was manche Ende 2021 befürchtet haben, hat sich – Gott sei Dank – so nicht realisiert."

In der Diskussion über eine allgemeine Impfpflicht wies Merz auf Vorschläge hin, möglicherweise stufenweise vorzugehen und die einrichtungsbezogene Impfpflicht beispielsweise auf Polizei, Sicherheitskräfte oder Beschäftigte in Betrieben der sogenannten kritischen Infrastruktur auszuweiten.

17.16 Uhr: Schleswig-Holstein verhängt Maskenpflicht beim Tanzen in der Disco

In Schleswig-Holstein dürfen Clubs und Diskotheken vom 28. Dezember an nur noch mit halber Kapazität öffnen. Gleichzeitig gilt dort eine Maskenpflicht und das auch beim Tanzen, wie aus der vom Kabinett in Kiel beschlossenen neuen Corona-Landesverordnung hervorgeht. Zudem gilt weiter 2G plus - dabei erhalten nur Geimpfte und Genesene Zutritt, wenn sie einen aktuellen Corona-Test vorlegen.

Maximal 1.000 Gäste sind erlaubt. Diese dürfen ihre Getränke oder Speisen aber nur an festen Steh- oder Sitzplätzen an Tischen verzehren. Die Kapazitätsbeschränkungen, 2G plus und Maskenpflicht gelten auch bei Tanzpartys, Bällen oder vergleichbaren Veranstaltungen in Gaststätten. Zudem untersagt die neue Corona-Verordnung Großveranstaltungen wie Konzerte oder im Sportbereich mit mehr als 1000 Zuschauern drinnen und draußen.

17.02 Uhr: Spanien und Portugal werden Corona-Hochrisikogebiete

Die Bundesregierung stuft die beliebten Urlaubsländer Spanien und Portugal sowie die USA, Zypern und Finnland wegen hoher Corona-Infektionszahlen von Samstag an als Hochrisikogebiete ein. Österreich, Bosnien und Serbien werden dagegen von der entsprechenden Risikoliste genommen, wie das Robert Koch-Institut bekannt gab. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

  • Risikogebiete und Fallzahlen: Corona-Daten für Europa

16.56 Uhr: Zweites Corona-Medikament in Pillenform erhält Notfallzulassung in den USA

In den USA ist nach dem Corona-Medikament Paxlovid des US-Pharmariesen Pfizer auch der Wirkstoff Molnupiravir des Konkurrenten MSD zugelassen worden. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte eine Notfallzulassung für das antivirale Medikament in Pillenform für Risikopatienten ab 18 Jahren. Das in Europa unter dem Namen Lagevrio bekannte Medikament ist zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen mit leichten bis mittelschweren Symptomen gedacht und soll einen schweren Krankheitsverlauf verhindern.

Erst am Mittwoch hatte die FDA eine Notfallzulassung für das Pfizer-Medikament Paxlovid für Risikopatienten ab einem Alter von zwölf Jahren erteilt. Molnupiravir von Merck Sharp & Dohme (MSD) ist dagegen nur für Erwachsene zugelassen, weil das Medikament das Wachstum von Knochen und Knorpel behindern kann. Das Mittel hat außerdem beim Verhindern von Krankenhauseinweisungen und tödlichen Krankheitsverläufen eine Wirksamkeit von lediglich 30 Prozent - verglichen mit 88 bis 89 Prozent bei Paxlovid.

Der MSD-Wirkstoff ist bereits in Großbritannien und Dänemark zugelassen. Das Bundesgesundheitsministerium erklärte, sich um eine rasche Beschaffung von Lagevrio und Paxlovid zu bemühen.

16.50 Uhr: Katalonien führt wieder nächtliche Ausgangssperre ein

Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante führt Katalonien als erste spanische Region kurz vor Weihnachten wieder eine nächtliche Ausgangssperre ein. Diese gilt bereits ab Freitagnacht zwischen 01.00 Uhr und 06.00 Uhr in allen Städten mit über 10.000 Einwohnern, in denen die Siebentages-Inzidenz über 250 liegt. Kataloniens Oberstes Gericht hatte die Maßnahme zuvor ausdrücklich genehmigt. Sie trifft auf fast alle Städte zu.

Darüber hinaus müssen Kataloniens Diskotheken wieder schließen, Restaurants dürfen nur die Hälfte der Gäste bewirten, die Auslastung von Fitnessstudios und Theatern wird auf 70 Prozent begrenzt. Die neuen Schutzmaßnahmen gelten zunächst für eine Frist von 15 Tagen.

In Spanien sind rund 80 Prozent der 47 Millionen Einwohner geimpft. Bis vor kurzem blieb das Land von dem europaweiten Anstieg der Infektionsfälle verschont, doch mit dem Auftreten der neuen Omikron-Variante schnellen auch hier die Zahlen wieder in die Höhe.

16.44 Uhr: Familienministerin Spiegel will mehr in Schulen impfen lassen

Die neue Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) will deutlich mehr Kinder und Jugendliche in Schulen gegen das Coronavirus impfen lassen. "Es wäre sinnvoll, dass in den Schulen deutlich mehr geimpft wird. Dabei könnten mobile Impfteams in die Schulen kommen - dann sind die Kinder in einer vertrauten Umgebung", sagte Spiegel dem "Tagesspiegel".

Spiegel schließt sich damit der Forderung von Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger an. "Wir müssen verstärkt in die Schulen gehen und dort Impfangebote machen", sagte die FDP-Politikerin zuletzt dem "Tagesspiegel". Denkbar seien demnach auch Impfungen durch die Schulärztin in der großen Pause.

Seit gut einer Woche können Eltern in Deutschland ihre Kinder ab fünf Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen. Die Ständige Impfkommission ermöglicht dies, hat eine ausdrückliche Impfempfehlung jedoch nur an Kinder mit Vorerkrankung ausgesprochen. Eine direkte Impfempfehlung gab Spiegel nicht ab. Sie sei froh, dass sich schon viele Familien zu Impfungen entschieden hätten.

16.32 Uhr: Gericht - Textilgeschäft deckt täglichen Bedarf - keine 2G-Pflicht

Das Verwaltungsgericht Regensburg hat dem Antrag der Inhaberin eines Modegeschäfts stattgegeben, sich nicht an die 2G-Regel halten zu müssen. Das Textilgeschäft diene der Deckung des täglichen Bedarfs, stellte die 5. Kammer in einem Eilbeschluss vorläufig fest. Der Beschluss gilt nur für das Ladengeschäft der Antragstellerin.

Das Gericht habe nicht die 2G-Regel - wonach nur Geimpfte oder Genesene Zutritt erhalten können - der Verordnung in Frage gestellt, sondern deren Vollzug im Einzelfall, heiß es in einer Mitteilung. Die Versorgung mit passender Kleidung diene der Deckung eines individuellen Bedarfs, der jederzeit und damit täglich eintreten könne.

Für das Gericht sei nicht erkennbar, dass dem Bedarf an Buchhandlungen oder Blumenfachgeschäften, die in der Verordnung von der 2G-Regel ausgenommen sind, größeres Gewicht und höhere Dringlichkeit zukomme.

16.22 Uhr: AfD-Landtagsabgeordnete klagen gegen 2G-Regelungen

Mitglieder der AfD-Fraktion im bayerischen Landtag haben nach eigenen Angaben eine Popularklage gegen die Infektionsschutzmaßnahmen-Verordnung des Freistaats Bayern eingereicht. Hauptsächlich sollen aus Sicht der Kläger die 2G-Regelungen sowie die 2G-plus-Regelungen beendet werden. Sie widersprächen aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, teilte die AfD-Fraktion zur Begründung mit.

"Unsere laufende Popularklage ist eine von zahlreichen Aktionen, um Ministerpräsident Söder und seine Amigos wieder auf den Boden der Bayerischen Verfassung und des Grundgesetzes zurückzuholen", sagte der AfD-Abgeordnete Ulrich Singer. Eine Popularklage ist eine Besonderheit in Bayern. Sie eröffnet die Möglichkeit zum Beispiel gegen ein Gesetz vorzugehen, obwohl man selbst nicht direkt davon betroffen ist.

16.06 Uhr: Bericht - Omikron könnte laut Modellrechnungen für 240.000 Infektionen pro Tag sorgen

Im schlimmsten Fall könnte die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Deutschland laut Berechnungen von Experten wegen der Omikron-Variante im März bis auf etwa 160.000 bis 240.000 ansteigen. Das berichtete der "Spiegel" vorab unter Berufung auf Modellrechnungen von Wissenschaftlern, die demnach auch dem Expertenrat der Bundesregierung als Grundlage dienten.

Den Ergebnissen der Forscher zufolge müsste in diesem Szenario theoretisch mit 8.000 Patienten gerechnet werden, die mit einer Corona-Infektion parallel auf einer Intensivstation lägen. Derzeit sind es etwa 4.400, also etwa halb so viele. Dem Bericht zufolge handelt es sich dabei aber um das ungünstigste Szenario. Sollte sich die Omikron-Welle als "relativ mild" herausstellen, "würden die Krankenhäuser gerade so klarkommen", schrieb das Magazin.

  • Zum Artikel: So bereitet sich die kritische Infrastruktur auf Omikron vor

16.03 Uhr: Münchner OB - "Spaziergängern" geht es um Konfrontation mit dem Staat

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sieht in den sogenannten Protestspaziergängen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen eine gezielte Konfrontation mit dem Staat. "Den Protestführern geht es nicht mehr nur um ihren Protest gegen die Corona-Maßnahmen, sondern sie suchen den Konflikt mit dem Staat. Auf diese neue Dimension des Protests müssen alle zuständigen Sicherheitsbehörden jetzt reagieren."

"Es kann und darf nicht sein, dass bald private Treffen von mehr als zehn geimpften oder genesenen Menschen sanktioniert werden, hingegen tausende, vermutlich ungeimpfte Personen bewusst gegen geltende Regeln verstoßen, andere dadurch gefährden und dies keine Konsequenzen nach sich zieht", argumentierte Reiter. Nötig seien deshalb nun Konzepte, wie mit Protest-"Spaziergängen" künftig verfahren werden solle.

Die Landeshauptstadt hatte den Organisatoren einer entsprechenden Protestversammlung am Vorabend die Theresienwiese als Ort vorgeschlagen. Daraufhin war diese Versammlung abgesagt worden und rund 5.000 Menschen zogen ohne Genehmigung durch die Innenstadt. Die Stimmung sei aggressiv gewesen, teils habe es gewaltsame Auswüchse gegeben, teilte die Polizei mit.

  • Zum Artikel: Nach ungenehmigter Demo in München: Ruf nach Konsequenzen

15.48 Uhr: Bund erhöht Hilfen für Feuerwerk-Hersteller

Der Bund erhöht nach dem Verkaufsverbot von Silvesterfeuerwerk Hilfen für Hersteller. Im Rahmen der Überbrückungshilfe IV gibt es eine Sonderregelung für Unternehmen der pyrotechnischen Industrie, die von einem Verkaufsverbot betroffen sind. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit.

Die Sonderregelung orientiere sich eng an der vom vergangenen Jahr. Konkret können Firmen, deren Produkte vom Verkaufsverbot betroffen sind und die einen Umsatzeinbruch von mindestens 80 Prozent gegenüber Dezember 2019 erlitten haben, Lager- und Transportkosten erstattet bekommen - und zwar für die Monate Dezember 2021 bis März 2022. Die Überbrückungshilfe IV läuft von Januar bis März 2022, der Bund hatte dieses zentrale Kriseninstrument verlängert.

Unternehmen der Branche hatten mehr staatliche Hilfen gefordert. "Wir erwarten seitens der Politik eine Kompensation des Umsatzausfalls", hatte Thomas Schreiber, Inhaber von Weco, Europas größtem Feuerwerk-Hersteller, gefordert. Eine solche Kompensation des Umsatzausfalls ist vom Bund aber nicht geplant.

  • Zum Artikel: Verkaufsverbot für Feuerwerk: Händler klagen an Heiligabend

15.34 Uhr: Vierschanzentournee doch komplett ohne Zuschauer

Die am Dienstag beginnende Vierschanzentournee der Skispringer findet nun doch zum zweiten Mal in Folge komplett ohne Zuschauer statt. Wie Österreichs Skiverband (ÖSV) mitteilte, werden aufgrund der Coronalage auch bei den Springen in Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar) sowie den jeweiligen Qualifikationen keine Fans zugelassen.

In der vergangenen Woche hatten die Organisatoren der beiden Stationen in Österreich noch mit 4.000 (Innsbruck) sowie 3.500 Zuschauern (Bischofshofen) geplant und den Ticketverkauf gestartet. Die deutschen Wettbewerbe in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen hatten bereits zuvor Zuschauer ausgeschlossen.

  • Zum Artikel: Politik beschließt bundesweite Geisterspiele für den Profisport

15.15 Uhr: Kaufhof scheitert in Berlin mit Klage gegen 2G-Regel

Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof ist in Berlin mit ihrem Eilantrag gegen die 2G-Regeln vor dem Verwaltungsgericht gescheitert. Die Regelungen, mit denen auf die hohen Infektionszahlen vorrangig ungeimpfter Personen und das Aufkommen der Virusvariante Omikron reagiert werde, seien verhältnismäßig, teilte das Gericht dazu mit. Sie dienten mit dem Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus einem legitimen Ziel.

Laut der Berliner Corona-Verordnung dürfen Kaufhäuser derzeit nur unter der 2G-Bedingung öffnen. Besucher müssen geimpft oder genesen sein. Laut Gericht sah die Kette die Regelungen als "unverhältnismäßigen Eingriff in die Berufsfreiheit". Ferner habe sie eine Verletzung des Gleichbehandlungsgrundsatzes gerügt.

Das Gericht verwies darauf, das Infektionsgeschehen solle verlangsamt und die Belastung für das Gesundheitswesen reduziert werden. Die 2G-Bedingung ist demnach geeignet, dieses Ziel zu fördern, weil sie die auch im Einzelhandel bestehende Infektionsgefahr verringere. Mildere Mittel stünden derzeit nicht zur Verfügung.

In Hamburg war ein entsprechender Eilantrag ebenfalls gescheitert. In Niedersachsen hob ein Gericht dagegen nach einer Klage der Kaufhauskette Woolworth 2G im Einzelhandel vorläufig auf. Die Anträge beziehen sich auf die jeweiligen Landesverordnungen.

15.10 Uhr: Lufthansa streicht wegen Omikron jeden zehnten Flug im Winter

Der Lufthansa-Konzern streicht wegen der Ausbreitung der Corona-Variante Omikron sein Flugprogramm nach Weihnachten zusammen. "Ab Mitte Januar bis Februar sehen wir einen scharfen Abriss in den Buchungen. Im Winterflugplan müssen wir daher im Konzern 33.000 Flüge oder rund 10 Prozent streichen", sagte Konzernchef Carsten Spohr im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Vor allem fehlten Passagiere auf den Heimatmärkten der Lufthansa-Gruppe, also Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien, die aktuell besonders stark von der Pandemiewelle betroffen seien.

Der Vorstandsvorsitzende kritisierte in diesem Zusammenhang die EU-Regeln zu Start- und Landerechten, den sogenannten Slots. Lufthansa hätte noch deutlich mehr Flüge im Januar gestrichen. "Aber wir müssen im Winter 18.000 zusätzliche, unnötige Flüge durchführen, nur um unsere Start-und-Lande-Rechte zu sichern." Das schade dem Klima und sei exakt das Gegenteil von dem, was die EU-Kommission erreichen wolle.

Spohr erwartet für das zweite Quartal ein Ende der Kurzarbeit bei Lufthansa. Sie werde durch andere Lösungen wie etwa verstärkte Teilzeit ersetzt. Im kommenden Jahr wolle die Lufthansa im Konzern wieder einen Gewinn erzielen. 2021 werde sich der Verlust im Vergleich zu 2020 halbieren.

14.57 Uhr: Keine Geisterspiele in Berlin - Senat erlaubt bis zu 3.000 Zuschauer

Der Profisport in Deutschland steht vor Geisterspielen - doch Berlin geht einen Sonderweg. Der Senat hat sich gegen einen Komplettausschluss von Zuschauern entschieden und erlaubt Veranstaltungen im Freien noch mit bis zu 3.000 Personen. In geschlossenen Räumen sind Events noch mit bis zu 2.000 Personen zulässig. Die bisherige Obergrenze von 5.000 wurde herabgesetzt.

Die Laufzeit der Verordnung wurde bis zum 22. Januar 2022 verlängert. Voraussetzung ist das Vorliegen eines entsprechenden Hygienerahmenkonzepts. Grundsätzlich finden die Veranstaltungen zudem nach der 2G-Plus-Regel statt, Eintritt erhalten also nur Geimpfte oder Genesene, die zusätzlich einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen können. Auch ist das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend. In geschlossenen Räumen ist mindestens eine maschinelle Belüftung gefordert.

"Wir haben uns entschlossen, hier maßvoll vorzugehen in Abwägung der Risiken und Schutzmaßnahmen", sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Es gehe darum, Aktivitäten in Kultur, Sport oder Wirtschaft soweit wie möglich aufrechtzuerhalten, wenngleich unter eingeschränkten Bedingungen.

14.39 Uhr: Britische Studie hält dritte Impfung mit Astrazeneca für wirksam

Eine Studie der Universität Oxford schreibt einer dritten Dosis mit dem Coronavirus-Impfstoff von Astrazeneca und dem von Biontech eine hohe Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante zu. Während mit zwei Dosen der Schutz gegen Omikron deutlich geringer gewesen sei als bei vorherigen Varianten, steige die Zahl der Antikörper nach einer dritten Dosis deutlich, geht aus der Studie hervor.

Außerdem hätten nicht geimpfte Personen, die von einer Covid-19-Erkrankung genesen seien, wahrscheinlich kaum einen Schutz davor, sich mit Omikron wieder zu infizieren. Allerdings könnten sie gegen eine schwere Erkrankung geschützt sein.

Die Studie wurde noch nicht von anderen Forschern geprüft. Der Impfstoff von Astrazeneca wurde von Forschern der Universität Oxford entwickelt.

14.24 Uhr: RKI meldet ersten Omikron-Todesfall in Deutschland

In Deutschland ist erstmals ein Todesfall nach einer mutmaßlichen Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus gemeldet worden. Das geht aus dem vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Tagesbericht zur Zahl der Omikron-Fälle hervor. Demnach starb ein Patient oder eine Patientin im Alter zwischen 60 und 79 Jahren, bei dem oder der eine Ansteckung mit Omikron nachgewiesen oder aufgrund eines variantenspezifischen PCR-Tests vermutet wurde.

Weitere Einzelheiten gingen aus der Übersicht, die den Datenstand bis einschließlich Mittwoch wiedergibt, nicht hervor. Die Zahl der bekannten Omikron-Fälle lag demnach bei 3.198, was ein Plus von 25 Prozent oder 810 gegenüber dem Vortag bedeutete. Von diesen wurden laut Übersicht 48 in Krankenhäusern behandelt. Der erste Omikron-Fall in Deutschland wurde vor knapp einem Monat am 26. November bei einem Südafrika-Rückreisenden in Hessen nachgewiesen.

Wie das RKI in Berlin weiter mitteilte, basiert der Tagesbericht auf den an die Behörde übermittelten Meldefällen. Dabei handelt es sich um Omikron-Infektionen, die durch Genomsequenzierung sicher bestätigt wurden, oder Verdachtsfälle, bei denen eine positive Laboranalyse mit einem variantenspezifischen PCR-Test vorlag.

14.15 Uhr: Testpflicht bei Einreise nach Dänemark ab 27. Dezember

Bei der Einreise nach Dänemark muss man nach Weihnachten unabhängig vom Impfstatus im Besitz eines negativen Corona-Tests sein. Der Epidemieausschuss des dänischen Parlaments segnete einen entsprechenden Vorschlag der Regierung ab. Allerdings gibt es eine ganze Reihe von Ausnahmen, unter anderem für Einwohner Schleswig-Holsteins, Dienstreisende, Kinder unter 15 Jahren und Personen, die sich in den vergangenen sechs Monaten nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt haben und inzwischen genesen sind.

Die Testpflicht tritt am 27. Dezember in Kraft und gilt vorläufig bis zum 17. Januar. Sie bedeutet, dass Menschen ohne Wohnsitz in Dänemark vor der Einreise einen negativen Test vorgenommen haben müssen. Ein Antigentest darf bei der Ankunft höchstens 48 Stunden, ein PCR-Test maximal 72 Stunden alt sein. Wohnt man in Dänemark, kann man den Test auch bis zu 24 Stunden nach der Ankunft machen.

Dänemark befindet sich derzeit in einer sehr schwierigen Corona-Lage. Die Neuinfektionszahlen erreichen immer wieder neue Höchststände, die Omikron-Variante greift rasant um sich und ist schon jetzt dominierend im Land. Die Inzidenz ist deutlich höher als in Deutschland.

14.02 Uhr: Omikron-Variante in 22 Staaten Afrikas nachgewiesen

Auf dem afrikanischen Kontinent breitet sich die neue Coronavirus-Variante Omikron zunehmend schneller aus. "Bis heute haben 22 Länder die Existenz der Omikron-Variante nachgewiesen. Omikron verbreitet sich sehr schnell", sagte John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC). Rund einen Monat nachdem Südafrika die Entdeckung der neuen Variante bekanntgab, stehen nun auch Staaten wie Ägypten, Togo, Marokko, Kenia, Mauritius oder Burkina Faso auf der Liste.

Erste Erkenntnisse aus Südafrika, dass Omikron im Vergleich zur Delta-Variante trotz schneller Verbreitung ein bis zu 80 Prozent geringeres Risiko für eine schwere Erkrankung darstelle, nannte Nkengasong ermutigend. Allerdings warnte er davor, diese frühen Erkenntnisse nun auch auf andere Länder zu übertragen.

In ganz Afrika wurden vergangene Woche 253.000 Corona-Neuinfektionen gezählt - ein Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Allerdings entfiel mit 141.000 Fällen der Großteil auf Südafrika. Neben dem Kap-Staat befinden sich nun insgesamt 21 Länder in ihrer vierten Infektionswelle - Algerien, Kenia und Mauritius sind laut Africa CDC bereits in ihrer fünften. Der Kontinent hat mittlerweile knapp 446 Millionen Impfdosen beschafft, doch sind in Afrika erst 10,9 Prozent der Bevölkerung zweifach gegen das Coronavirus geimpft.

13.47 Uhr: Verfassungsschützer sehen AfD als Treiber radikaler Corona-Proteste

Nach Überzeugung von Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) wird die AfD "immer mehr zum Treiber der radikalen Corona-Proteste". Die AfD-Fraktion im Thüringer Landtag gebe "sogar Tipps heraus, wie man illegale Demos als Spaziergänge tarnt und mit der Polizei Katz und Maus spielt", sagte Maier dem "Spiegel".

Die AfD-Landtagsfraktion in Erfurt wird von dem Partei-Rechtsaußen Björn Höcke geführt. Der "Spiegel" zitierte Facebook-Einträge der Landtagsfraktion, etwa: "1.000 Spaziergänger ohne Ausweis sind nicht zu kontrollieren."

Ähnliche Befunde haben Behörden dem Bericht zufolge auch in anderen Bundesländern. "Die AfD und ihre rechtsextreme Vorfeldorganisation 'Zukunft Heimat' sind Hauptprotagonisten der Corona-Proteste in Brandenburg", sagte der Verfassungsschutzchef des Landes Brandenburg, Jörg Müller, dem Magazin. Die Debatte um die Impfpflicht spiele der AfD in die Hände. "In Wirklichkeit geht es bestimmten Teilen der Partei um die Verächtlichmachung des Staates und der parlamentarischen Demokratie", sagte Müller.

  • Zum Artikel: Verfassungsschutz sieht Rechtsextremisierung der Corona-Proteste

13.14 Uhr: Verdacht auf Impfbetrug in Niederbayern - Verdünnter Impfstoff und falsche Ausweise

Zwei Ärztinnen in Niederbayern stehen im Verdacht, in zahlreichen Fällen Impfbetrug begangen zu haben. Sie sollen bei Impfgegnern die Impfpässe gefälscht, anderen Patienten verdünnten Impfstoff verabreicht sowie nicht getätigte Impfungen abgerechnet haben, wie ein Sprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) sagte. Zwei Praxen und mehrere Wohnungen seien durchsucht worden. Es gebe insgesamt fünf Beschuldigte.

Konkret sollen die Ärztinnen bei Patienten, die sich nicht impfen lassen wollten, Etiketten von entsorgten Impfstoffdosen als Bestätigung in den gelben Impfpass geklebt haben. Anderen Patienten sollen sie ohne deren Wissen verdünnten Impfstoff verabreicht haben. Weiter sollen in einer unbekannten Anzahl von Fällen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) Impfungen vorgetäuscht und abgerechnet worden sein.

Gegen die Beschuldigten wird nun unter anderem wegen Betrugs, vorsätzlicher Körperverletzung und unrichtiger Bescheinigung von Schutzimpfungen ermittelt. Das Landratsamt Passau hat knapp 1.000 Patienten für einen Antikörpertest angeschrieben, mehr als 300 hätten sich am Mittwoch testen lassen. Die Aktion dauerte am Donnerstag noch an.

12.42 Uhr: Risiko für Krankenhausaufenthalte bei "Omikron" niedriger

Nach Forschern in Südafrika haben nun auch britische Wissenschaftler Hinweise gefunden, dass die Omikron-Variante wohl schwächere Krankheitssymptome verursacht als die Delta-Variante. Forscher der University of Edinburgh, die 22.205 mit Omikron infizierte Patienten beobachteten, teilten mit, die Zahl der Patienten, die ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, sei um 68 Prozent niedriger als bei Patienten mit Delta. Forscher des Imperial College London erklärten, sie hätten in den vergangenen zwei Wochen Belege für eine 40- bis 45-prozentige Reduzierung des Risikos einer Krankenhauseinweisung bei Omikron im Vergleich zu Delta entdeckt. Sie betonten jedoch, dass die Verringerung der Krankenhausaufenthalte dem höheren Infektionsrisiko gegenüberstehe.

Die hoch infektiöse Omikron-Variante breitet sich rasant aus. So meldete Großbritannien am Mittwoch erstmals über 100.000 Neuinfektionen am Tag. Epidemiologen rechnen damit, dass sich in Deutschland ab Anfang kommenden Jahres eine große Welle der Coronavirus-Variante ausbreiten wird.

  • Zum Artikel: Südafrika: Studie belegt milde Krankheitsverläufe mit Omikron

12.10 Uhr: Bundesregierung verhandelt über Corona-Medikamente aus den USA

Die Bundesregierung bemüht sich um die rasche Beschaffung des Corona-Medikaments Paxlovid, das in den USA zur Behandlung von Erkrankten zugelassen wurde. Das Bundesgesundheitsministerium steht nach Angaben eines Sprechers mit Herstellern "in Verhandlung, um Kontingente für Deutschland zu sichern und zeitnah für die Versorgung zur Verfügung zu stellen".

Dies gelte neben dem Präparat Paxlovid des US-Konzerns Pfizer auch für das Mittel Lagevrio, das vom US-Unternehmen MSD hergestellt wird. Beides sind antivirale Mittel, die das Virus dabei hindern, sich zu reproduzieren. Die Präparate sind in der EU noch nicht zugelassen.

Bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) seien aber bereits "Bewertungsverfahren mit dem Ziel der Zulassung begonnen worden", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministerium der Nachrichtenagentur AFP. Die Mittel sollten in Deutschland nach der Zulassung vor allem für Risikopatienten eingesetzt werden - etwa Patienten über 60 Jahre und Menschen mit Leiden wie Adipositas und Diabetes.

11.46 Uhr: Roth - Soziale Lage von Künstlerinnen und Künstlern verbessern

Kulturstaatsministerin Claudia Roth will angesichts der verschärften Pandemielage der Kulturszene weiter den Rücken stärken. "Wir werden in unseren Bemühungen nicht nachlassen, den Kulturbetrieb in Deutschland zu stützen", sagte die Grünen-Politikerin.

Die neuen Belastungen seien unumgänglich. Sie bedauere "besonders für die jungen und jung gebliebenen Menschen", dass Clubs und Diskotheken schließen müssten. Es sei aber angesichts der Pandemielage richtig. Kultureinrichtungen sollten für Genesene und Geimpfte, gegebenenfalls mit zusätzlichen Maßnahmen wie Tests oder Masken, geöffnet bleiben können. Die Hilfen für die Kultur- und Veranstaltungsbranche seien erneuert worden.

11.14 Uhr: Nochmal eine Million Impfungen kurz vor Weihnachten

Trotz Vorweihnachtsstress haben sich noch einmal mehr als eine Million Menschen eine Impfung gegen das Coronavirus verabreichen lassen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) lag die Zahl für den Mittwoch bei 1.041 000, davon waren 847 000 Impfungen sogenannte Booster zum Auffrischen des Impfschutzes (Stand: Donnerstag/9.01 Uhr). Der bisherige Rekord wurde am 15. Dezember mit 1,6 Millionen Dosen erzielt.

Bei den Impfquoten für bereits "Geboosterte" liegt das Saarland mit 41,4 Prozent im Ländervergleich vorn vor Nordrhein-Westfalen mit 38,0 Prozent. Das Schlusslicht ist Sachsen, wo erst 27,9 Prozent der Bürger eine Auffrischungsimpfung bekommen haben. Bundesweit liegt die Quote bei 35,0 Prozent. Die Quote der Bürger, die den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze erhalten haben, liegt inzwischen insgesamt bei 70,7 Prozent und bei den Erwachsenen bei 81,4 Prozent. Noch gar nicht geimpft sind 26,3 Prozent.

  • Zur Übersicht: Impfen in Bayern an Weihnachten und Silvester - wo geht das?

10.20 Uhr: 2.235 Corona-Tote in Bayern in einem Monat

Innerhalb von vier Wochen hat die Corona-Pandemie in Bayern 2235 Todesopfer gefordert. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag 71 neue Fälle, die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 19.291. Seit einigen Wochen gehen sowohl die Corona-Neuinfektionen als auch die Neuaufnahmen schwer kranker Covid-Patienten auf den Intensivstationen zurück. Dort gab es meisten Todesfälle.

Die Zahl der Covid-Intensivpatienten in den Krankenhäusern sank laut Divi-Intensivregister auf 814, gut ein Viertel weniger als auf dem bisherigen Höchststand Ende November. Für die kommenden Wochen erwarten die Mediziner wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante steigende Zahlen.

09:41 Uhr: US-Arzneibehörde vergibt Notfallzulassung für Covid-19-Tablette

Mit der Notfallzulassung von Paxlovid hat die US-Arzneimittelbehörde FDA das erste Covid-Mittel in Tablettenform genehmigt. Es soll eingesetzt werden bei positiv getesteten Corona-Patienten ab zwölf Jahren mit milden bis mittleren Symptomen und einem großen Risiko für eine Verschlimmerung der Erkrankung, so die FDA am Mittwoch.

Vor einer Woche hatte bereits die EU-Arzneimittelbehörde Ema mitgeteilt, mit Paxlovid könnten erwachsene Patienten behandelt werden, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Die Ema beruft sich auf eine Studie, bei der Patienten das Medikament bekommen haben, bei denen eine Klinikeinweisung noch nicht nötig war. Offiziell zugelassen ist das Medikament in der EU noch nicht, das Verfahren läuft aber.

09:16 Uhr: Zu viele Piloten krank - Lufthansa streicht Flüge

Die Lufthansa hat über das Weihnachtsfest mehrere Interkontinentalflüge gestrichen, weil sich zu viele Piloten krank gemeldet haben. Betroffen seien vom 23. bis 26. Dezember vor allem Verbindungen über den Nordatlantik etwa nach Boston, Houston und Washington, sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag. Dort könnten die Passagiere am leichtesten umgebucht werden.

«Wir haben mit einem sehr großen Puffer geplant. Der reicht aber für die extrem hohe Krankenquote nicht aus», sagte der Sprecher. Über einen Zusammenhang mit der Corona-Variante Omikron wolle er nicht spekulieren, da Lufthansa nicht über die Art der Erkrankungen informiert werde. Zuerst hatte das Portal «aero.de» über die Personalengpässe berichtet, die nur zum Teil mit Freiwilligen aufgefangen werden können.

08:28 Uhr: RKI erwartet wenig aussagekräftige Corona-Daten über die Feiertage

Bei der Beurteilung der Corona-Lage droht Deutschland Ungewissheit bis ins neue Jahr hinein. Die Verbandschefin der Amtsärzte, Ute Teichert, geht davon aus, dass es über die Feiertage und zwischen den Jahren bei den offiziell gemeldeten Corona-Zahlen zu einer Untererfassung kommen könnte. "Verlässlich dürften die Zahlen erst wieder Anfang Januar sein."

Momentan sinken die Infektionszahlen in Deutschland. Experten gehen aber davon aus, dass die neue Virusvariante Omikron die Lage wieder verschärfen könnte. Die Befürchtung ist nun, dass dieser Effekt in den Meldezahlen nicht zeitnah sichtbar wird. Der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hatte am Mittwoch in Berlin auf ein zu erwartendes unvollständiges Bild hingewiesen. In einem Hinweis zu den täglichen Fallzahlen heißt es seit Donnerstagmorgen beim RKI: "Während der Feiertage und zum Jahreswechsel ist bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen ist."

07:44 Uhr: 40 Prozent der Eltern wollen ihre Kinder gegen Corona impfen lassen.

Fast 40 Prozent der Eltern würden ihre fünf- bis elfjährigen Kinder gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus impfen lassen. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Krankenkasse Barmer, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Ein Drittel der Eltern spricht sich gegen eine Impfung aus, ein Viertel ist noch unschlüssig. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte vor zwei Wochen Impfungen gegen eine Covid-19-Erkrankung nur für Fünf- bis Elfjährige mit Vorerkrankungen empfohlen.

07:24 Uhr: Nach Aufruf - Medizinstudenten helfen bei Bekämpfung der Pandemie

Viele Medizinstudenten sind dem Aufruf zur Mithilfe in Krankenhäusern wegen der Corona-Pandemie gefolgt. Sie sind in den Bereichen Patientenversorgung, Logistik, Empfang und in Testzentren tätig. Studierende ohne medizinische Vorbildung können unterstützen und werden unter anderem für logistische Aufgaben oder in der Labormedizin eingesetzt.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Wissenschaftsminister Bernd Sibler (beide CSU) hatten Ende November Studierende der Medizin zur Unterstützung in der Corona-Pandemie gebeten. "Ihr Engagement ist in dieser sehr angespannten Lage eine großartige Unterstützung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums und ein wertvoller Beitrag zur Bewältigung der Pandemie", sagte Bernd Sibler bei einem Besuch am Universitätsklinikum Erlangen.

06:50 Uhr: Piazolo - Schulen bei hartem Lockdown nicht zwangsläufig dicht

Auch im Falle eines harten Lockdowns könnten die Schulen offen bleiben, sagte Bayerns Kultusminister Michael Piazolo einen Tag vor Beginn der Weihnachtsferien. Die Folgen des Distanzunterrichts im vergangenen Schuljahr seien noch immer spürbar. Präsenzunterricht habe deshalb höchste Priorität, so Piazolo im Gespräch mit der Deutschen Presse Agentur in München.

Der Minister gab drei Gründe an, die für die Beibehaltung des Lernens in den Schulgebäuden sprächen: "Erstens um den Bildungsauftrag und das Recht auf Bildung sicherzustellen, zweitens weil Schule ein Ort der sozialen Begegnung ist und drittens, weil wir durch die hohen Sicherheitsstandards und besonders durch das Testen in den Schulen geholfen haben, die letzten Wellen abzuflachen. Das haben auch Studien gezeigt."

06:30 Uhr: Erste Apotheken können ab Januar impfen

Apotheken, die schon bei Modelprojekten für die Grippeschutzimpfungen beteiligt waren, könnten zu Beginn des neuen Jahres mit Impfungen gegen das Corona-Virus loslegen. Das sagte Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), der "Süddeutschen Zeitung": "Bei allen anderen Apotheken werde es noch bis Mitte, Ende Januar dauern - in größerem Stil erst von Februar an." Die Apotheken müssen Overwiening zufolge die Geimpften dem Robert Koch-Institut melden. Die Software dazu werde derzeit programmiert.

03:24 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 280,3

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen ist bundesweit erneut zurückgegangen. Laut dem Robert Koch-Institut liegt sie aktuell bei 280,3 - nach 289 gestern. Innerhalb eines Tages wurden dem RKI knapp 45.000 neue Fälle gemeldet, fast 12.000 weniger als vor einer Woche. 425 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.

In Bayern liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei 246. Experten befürchten allerdings, dass wegen der Virus-Variante Omikron die Fallzahlen bald wieder ansteigen. Die zuletzt gesunkenen Corona-Fallzahlen sind ein kleiner Lichtblick für die Tourismusbranche. "Die Verunsicherung der Gäste" nehme ab, so Christina Stanislaus, Sprecherin des Zweckverbandes Bergerlebnis Berchtesgaden". Die Skigebiete profitierten davon, dass die Testpflicht für Geimpfte und Genesene aufgehoben sei, sagte Florian Leischer, Sprecher der Ammergauer Alpen GmbH.

01:00 Uhr: Bildungsministerin hält Schulschließungen für möglich

Die neue Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger ruft dazu auf, sich zum Schutz vor einer Infektionswelle durch die Omikron-Variante auf neue Schulschließungen vorzubereiten. In dieser Situation müsse man "Vorkehrungen auch für den Bildungsbereich treffen, falls Omikron schlimm wird", sagte die FDP-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Stark-Watzinger wörtlich: "Vorbereiten müssen wir uns auf die Gestaltung von Wechselunterricht, wenn er wieder erforderlich wird. (...) Und wir müssen uns auch darauf vorbereiten, dass Schulschließungen notwendig werden könnten - nicht flächendeckend, aber regional."

Für Bayern hat Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) betont, dass Präsenzunterricht die "oberste Maxime" bleibe: "Erstens um den Bildungsauftrag und das Recht auf Bildung sicherzustellen, zweitens, weil Schule ein Ort der sozialen Begegnung ist, und drittens, weil wir durch die hohen Sicherheitsstandards und besonders durch das Testen in den Schulen geholfen haben, die letzten Wellen abzuflachen."

Mittwoch, 22. Dezember 2021

22.33 Uhr: Gesundheitsminister der Länder folgen Stiko-Empfehlung zu Booster-Impfungen nach drei Monaten

Die Gesundheitsminister der Länder folgen dem Beschluss der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu Corona-Auffrischungsimpfungen bereits nach drei Monaten. Die entsprechende Empfehlung sei bei einem Videogespräch der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) begrüßt worden, erklärte der bayerische Ressortchef und derzeitige GMK-Vorsitzende Klaus Holetschek (CSU). Voraussetzung für eine schnelle Booster-Kampagne sei allerdings, dass der Bund genügend Impfstoff bereitstelle. "Denn der Impfstoff ist auch jetzt das Nadelöhr", erklärte Holetschek.

"Nach dem jetzigen Beschluss der Stiko zu dem Thema können die Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren in den Impfzentren und auch bei den Ärztinnen und Ärzten grundsätzlich bereits drei Monate nach ihrer vollständigen Covid-19-Impfung eine Auffrischungsimpfung erhalten", betonte der GMK-Vorsitzende. "Die impfenden Stellen sind beziehungsweise werden zeitnah entsprechend informiert."

21.49 Uhr: Corona-Medikament erhält Zulassung in den USA

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat einer vom Pharmaunternehmen Pfizer entwickelten Tablette gegen das Coronavirus die Freigabe erteilt. Das Mittel ist für Menschen ab zwölf zugelassen, Kinder müssen wenigstens 40 Kilogramm wiegen. Mit der Pille namens Paxlovid können den Angaben zufolge Corona-Infektionen im Anfangsstadium behandelt werden, und zwar zu Hause. Alle bisher in den USA gegen das Coronavirus zugelassenen Medikamente müssen intravenös verabreicht werden.

"Die Wirksamkeit ist hoch, die Nebenwirkungen sind gering und es wird oral eingenommen. Es erfüllt alle Kriterien", sagte Gregory Poland von der Mayo Clinic. "Das Risiko von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen in einer Hochrisikogruppe ist um 90 Prozent gesunken - das ist erstaunlich."

US-Präsident Joe Biden zufolge werden ab Januar in den USA genug von der neuen Anti-Virus-Pillen des Pharmakonzerns Pfizer für 250.000 Behandlungen zur Verfügung stehen. Die Regierung in Washington werde mit den Bundesstaaten zusammenarbeiten, um eine faire Verteilung an die am stärksten betroffenen Kommunen zu gewährleisten, heißt es in einer Erklärung.

20.59 Uhr: Über eine Million abgelaufener Impfdosen von Astrazeneca in Nigeria vernichtet

Nigeria hat mehr als eine Million Corona-Impfstoffdosen vernichtet, weil das Verfallsdatum überschritten war. Die vor einigen Monaten von Industrieländern gespendeten Dosen des Astrazeneca-Vakzins seien verbrannt worden, gab die für Impfungen zuständige Gesundheitsbehörde Nigerias bekannt. In dem mit 220 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Afrikas sind bisher nur vier Millionen Menschen vollständig geimpft - weniger als drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung.

"Als uns diese Impfstoffe angeboten wurden, wussten wir, dass sie nur eine kurze Haltbarkeitsdauer hatten", erklärte die Behörde. Der Druck sei jedoch groß gewesen, wegen der Impfstoffknappheit zuzugreifen. Reiche Länder horteten die Impfstoffe und böten sie dann als Spende an, "wenn sie kurz vor dem Verfall stehen", klagte die Behörde.

Die UNO warnt seit langem davor, dass die ungleiche Verteilung von Impfstoffen dazu führt, dass viele Menschen in den ärmeren Ländern keine einzige Impfung erhalten, während die reicheren Länder Auffrischungsimpfungen vorantreiben. Angesichts eines rasanten Anstiegs der Corona-Zahlen haben die Behörden in Nigeria die Bevölkerung zuletzt zu erhöhter Vorsicht aufgerufen. In dem westafrikanischen Land wurden seit Beginn der Pandemie rund 225.000 Corona-Fälle gezählt. Dabei wurden weniger als 3.000 Todesfälle registriert. Experten führen die vergleichsweise geringen Infektionszahlen aber auf die wenigen Tests zurück.

20.29 Uhr: Rund 3.000 Menschen bei Corona-Protesten in München

Annähernd 3.000 Gegner der Corona-Maßnahmen haben in München demonstriert. Auf der Ludwigstraße und im Viertel rund um Siegestor und Universität versuchten nach Polizeiangaben rund 500 Beamte, die sogenannten Spaziergänge zu unterbinden. Der Autoverkehr auf der Ludwigstraße sei zeitweise gestoppt worden, weil die Demonstranten auf der Fahrbahn liefen, sagte eine Polizeisprecherin.

Die Veranstalter hatten zuvor beklagt, die Absage der geplanten Demonstration auf dem Geschwister-Scholl-Platz vor der Universität verwehre ihnen das Recht auf Versammlungsfreiheit. Auf dem Odeonsplatz protestierten laut Polizei zeitgleich rund 120 Menschen gegen sogenannte Querdenker. Dazu aufgerufen hatte ein Bündnis "Solidarität statt Schwurbel" von Linken, der Grünen Jugend und anderen Gruppen.

20.00 Uhr: Striktere Corona-Regeln für Ungeimpfte in Kenia

Ungeachtet einer anhängigen Klage gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen hat die kenianische Regierung wegen steigender Fallzahlen drastische Beschränkungen für die Bevölkerung verhängt. Bürger müssen von nun an einen Impfnachweis vorlegen, wenn sie die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen oder Regierungsgebäude betreten wollen, wie das Gesundheitsministerium in Nairobi mitteilte.

Auch alle Menschen, die Nationalparks, Wildreservate, Hotels oder Bars betreten wollten, müssten einen Beleg über eine Impfung vorweisen, erklärte eine Vertreterin des Gesundheitsministeriums. Wer sich an diese Regeln nicht halte, müsse mit Gerichtsverfahren rechnen.

Der Anteil positiver Covid-Tests stieg von einem Prozent Anfang Dezember auf nun fast 30 Prozent. Zuletzt wurde bei 11.197 Tests festgestellt, dass 3.328 Getestete mit dem Coronavirus infiziert waren - ein Indikator für die Virusausbreitung in einem Land, im dem der Zugang zu Tests begrenzt und die Dunkelziffer der Fälle laut Experten hoch ist. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie wurden in Kenia 270.000 Infektionen festgestellt. In den vergangenen Wochen sank allerdings die Zahl der Krankenhaus-Einweisungen und der Todesfälle.

19.40 Uhr: Belgien kündigt neues Corona-Maßnahmenpaket an

Angesichts der sich in Europa rasant ausbreitenden Omikron-Variante hat auch Belgien eine neue Ausweitung seiner Schutzmaßnahmen angekündigt. In dem westlichen deutschen Nachbarland werden ab Sonntag die Kinos und Veranstaltungsorte wie Konzertsäle geschlossen, wie Regierungschef Alexander De Croo bekanntgab. Cafés und Restaurants dürfen demnach nur bis 23.00 Uhr geöffnet bleiben. Alle Großveranstaltungen im Innenbereich werden verboten, Fußballspiele werden als Geisterspiele ausgetragen. Trotz sinkender Infektionszahlen befürchtet Brüssel eine neue Corona-Welle durch Omikron.

  • Zum Artikel: Südafrika: Studie belegt milde Krankheitsverläufe mit Omikron

19.28 Uhr: Spanien beschließt Rückkehr zu Maskenpflicht im Freien

Angesichts einer Zunahme der Corona-Infektionszahlen wegen Omikron führt Spanien wieder eine Maskenpflicht im Freien ein. Der Schritt sei Teil eines neuen Maßnahmenpaketes, erklärte Ministerpräsident Pedro Sanchez. Auch die Impfkampagne soll wieder hochgefahren werden.

Katalonien konnte sich mit der Forderung nach landesweit strengeren Einschränkungen nicht durchsetzen. Die Region mit der Touristenmetropole Barcelona hatte am Dienstag unter anderem die Schließung von Clubs, Bars und Discos sowie Ausgehbeschränkungen von 1.00 Uhr bis 6.00 Uhr und die Begrenzung der Auslastung von Gaststätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen angekündigt. Diese Maßnahmen sollen am Freitag für zunächst 15 Tage in Kraft treten.

In Spanien schnellte die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder in die Höhe. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Dienstag bei 424 und damit höher als in Deutschland. Allerdings weisen viele Erkrankte wegen der hohen Impfquote von mehr als 80 Prozent keine oder nur milde Symptome auf. Die Lage auf den Intensivstationen ist im Vergleich zu Deutschland entspannter.

  • Risikogebiete und Fallzahlen: Corona-Daten für Europa

19.16 Uhr: Österreich verschärft Corona-Regeln weiter - Sperrstunde wird vorverlegt, Teilnehmerzahlen für Veranstaltungen reduziert

Aus Angst vor einer sich abzeichnenden Omikron-Welle verschärft Österreich nach Weihnachten seine Corona-Maßnahmen. Ab dem 27. Dezember werde die Gastronomie-Sperrstunde auf 22.00 Uhr vorverlegt, teilte die Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, mit. Dies gelte ausdrücklich auch für Silvester. Zudem sind nicht nur Restaurants betroffen, sondern auch Hotels. Ein Umgehen der Sperrstunde beispielsweise in Hotelbars soll damit verhindert werden.

Zugleich werden der Nachrichtenagentur APA zufolge die Beschränkungen für Veranstaltungen verschärft und weitere Länder wie Großbritannien und die Niederlande ab 25. Dezember zu Virusvariantengebieten erklärt. Dies bedeutet im Prinzip eine zwingende Quarantäne für alle Einreisenden aus diesen Ländern. Dreifach Geimpfte mit gültigem PCR-Test sollen aber davon ausgenommen werden.

  • Zum Artikel: Bund stuft Großbritannien als Virusvariantengebiet ein

19.08 Uhr: Corona-Hilfen in Kanada bis Februar verlängert

Kanada kündigt angesichts von Omikron eine Verlängerung der Hilfsprogramme an. Man wolle sicherstellen, dass niemand zurückgelassen werde, sagt Ministerpräsident Justin Trudeau. Die Regierung in Ottawa gab ursprünglich im Oktober bekannt, die staatlichen Hilfen zurückfahren zu wollen. Diese sollen nun bis Mitte Februar weiterlaufen.

18.55 Uhr: USA erteilen Notfallzulassung für Anti-Covid-Pille

Die US-Arzneimittelaufsicht FDA erteilt eine Notfallzulassung für die Anti-Virus-Pille Paxlovid des Pharmakonzerns Pfizer. Früheren Angaben des BioNTech-Partners zufolge zeigt die Tablette eine Wirksamkeit von fast 90 Prozent bei der Vorbeugung von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen bei Hochrisiko-Patienten. Es ist die erste derartige Tablette, die in den USA zugelassen wird.

18.20 Uhr: Unionsfraktion schickt Fragenkatalog zur Impfpflicht ans Kanzleramt

Die Unionsfraktion will in der Debatte über eine allgemeine Impfpflicht mit einem 17-Punkte-Fragenkatalog den Druck auf Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ampel-Regierung erhöhen.

In einem Brief des Parlamentarischen Geschäftsführers der CDU/CSU-Fraktion, Thorsten Frei (CDU), an Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt, heißt es, es verwundere sehr, dass die Bundesregierung zur Impfpflicht-Debatte "bisher eine passive Haltung einnimmt und es bei bloßen Verweisen auf den Bundestag belässt". Frei bat Schmidt darum, den Fragenkatalog noch vor Jahresende zu beantworten.

Unter will die Unionsfraktion wissen, ob die Bundesregierung einen eigenen Gesetzentwurf vorlegen will. Es müsse der Eindruck vermieden werden, die Regierung stehe teilnahmslos am Rand oder stehle sich aus der Verantwortung. In dem Katalog wird unter anderem nach den Möglichkeiten der Kontrolle und des Vollzuges einer Impfpflicht, der Einrichtung eines Impfregisters und den Gefahren für die kritischen Infrastrukturen gefragt.

  • Zum Artikel: Ethikrat befürwortet Ausweitung der Impfpflicht

18.12 Uhr: Rund 2.500 Menschen lassen sich im Fußball-Stadion impfen

Rund 2.500 Menschen haben sich bei einer Aktion des Fußball-Clubs Hannover 96 und der christlichen Kirchen im Fußballstadion von Hannover gegen Corona impfen lassen. Der Geschäftsführer von Hannover 96, Martin Kind, sagte: "Das ist ein starkes Zeichen in die Gesellschaft und vielleicht ein Impuls für andere, auch Impfangebote in Anspruch zu nehmen."

Unter den Geimpften waren bis zum frühen Mittwochabend mehr als 600 Kinder, sagte die Medizinerin Agnes Genewein vom Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover. Gemeinsam mit Rettungsdiensten hatten Mitarbeitende der Kinderklinik im VIP-Bereich des Stadions zwei Impfstraßen aufgebaut. Die Aktion sollte wegen der großen Nachfrage noch bis in die späteren Abendstunden andauern.

Die Veranstalter hatten ursprünglich zwei Tage vor Heiligabend ein großes Stadionsingen mit Weihnachtliedern geplant wie in Berlin oder Köln. Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen hatten sie das Event jedoch in ein "Stadionimpfen" umgewandelt.

18.03 Uhr: Weihnachtspostämter - Kinder wünschen sich Ende der Pandemie

Sorgen wegen der Corona-Krise haben auch in diesem Jahr die Briefe von Kindern an Weihnachtsmann, Christkind oder Nikolaus bestimmt. In etlichen Schreiben hätten sich Jungen und Mädchen das Ende der Pandemie gewünscht, teilte die Deutsche Post mit.

In Deutschlands größter Weihnachtspostfiliale im brandenburgischen Himmelpfort seien in der laufenden Saison inzwischen 320.000 Briefe eingegangen. Die Zahl sei im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben, hieß es. Auch in den Weihnachtspostämtern in Himmelsthür, Himmelpforten und Nikolausdorf lief kurz vor Heiligabend die Beantwortung der Briefe auf Hochtouren.

Rund 15.000 der Briefe in Himmelpfort kamen laut Post aus dem Ausland. Die Spitzenreiter der 58 Herkunftsländer seien China, Polen und Russland. Den weitesten Weg habe mit mehr als 18.000 Kilometern ein Wunschzettel aus Neuseeland zurückgelegt.

  • Zur Übersicht: Weihnachten und Silvester: Was gilt und was noch unklar ist

17.45 Uhr: Erstmals über 100.000 Corona-Neuinfektionen in Großbritannien

In Großbritannien sind erstmals mehr als 100.000 Infektionen mit dem Coronavirus an einem einzigen Tag verzeichnet worden. Das Land, das mit einer massiven Omikron-Welle konfrontiert ist, verzeichnete am Mittwoch laut Regierungswebseite 106.122 Neuinfektionen.

Trotz der beunruhigenden Entwicklung hatte Premierminister Boris Johnson am Dienstag eine weitere Verschärfung der Corona-Maßnahmen für den größten Landesteil England für die Festtage ausgeschlossen. Die Regierung will abwarten, bis es eine klare Datenlage dazu gibt, ob mit dem starken Anstieg der Infektionen auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen steigt.

Experten warnen jedoch, dass es zu spät sein könnte, wenn die Datenlage klar sei. Zudem bereiten Personalmängel in Krankenhäusern und im öffentlichen Verkehr zunehmend Schwierigkeiten, weil viele Mitarbeiter sich infizieren und in Selbstisolation gehen. Die Regierung kündigte daher am Mittwoch an, die Dauer der Isolation von zehn auf sieben Tage zu verkürzen.

Die Regionalregierungen in Schottland und Wales hatten hingegen weitere Einschränkungen angekündigt. So gelten für Schottland vom zweiten Weihnachtsfeiertag an Obergrenzen bei Besucherzahlen für Sportveranstaltungen. Für Wales kündigte die Regierung eine Obergrenze von 30 Personen für Veranstaltungen in Innenräumen und 50 Personen im Freien an.

  • Zum Artikel: Virusvariantengebiete: Bund verschärft Corona-Einreiseregeln

17.36 Uhr: Aufzeichnungen von BR-Fastnachts-Sendungen wegen Corona teilweise verschoben

Seit Monaten stehen die Verantwortlichen der Fastnachtsredaktion von BR Franken und dem Fastnacht-Verband Franken e. V. in enger Abstimmung über die Planung aller Fastnachtproduktionen wie "Franken Helau", "Die Närrische Weinprobe", "Wehe wenn wir losgelassen" und "Fastnacht in Franken". Aufgrund der aktuellen Corona-Lage haben nun die BR-Redaktion und der Fastnacht-Verband beschlossen, die für Januar 2022 vorgesehenen Aufzeichnungen zu verschieben.

Die für Ende Januar geplante Aufzeichnung von "Franken Helau" aus Amorbach im Odenwald wird in das Jahr 2023 verlegt. Für die "Närrische Weinprobe" (ursprünglich geplant am 28. Januar) wird geprüft, ob eine Aufzeichnung je nach pandemischer Lage eventuell noch zu einem anderen Zeitpunkt innerhalb der Fastnachtsession 2022 möglich ist. Gleiches gilt auch für die Narren-Nachwuchssendung "Wehe wenn wir losgelassen". An der Planung der Kultsendung "Fastnacht in Franken" in Veitshöchheim (18. Februar) halten die Verantwortlichen aktuell fest. Eine Entscheidung hierzu soll im Januar fallen.

17.24 Uhr: Auch Lauterbach geht von Notwendigkeit vierter Impfung aus

Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geht davon aus, dass eine vierte Corona-Impfung nötig sein wird. Der SPD-Politiker sagte in Berlin, man wisse nicht, wie lange der Booster-Schutz bei der neuen Omikron-Variante anhalte. Möglicherweise sei der Impfschutz "nicht allzu dauerhaft": "Darauf sind wir vorbereitet und haben spezifischen Omikron-Impfstoff gekauft beim Unternehmen Biontech." Lauterbach sprach von insgesamt 80 Millionen Dosen, mit denen ab April oder Mai gerechnet werde. Zusätzlich solle auch wieder Moderna-Impfstoff beschafft werden, damit eine Auswahl angeboten werden könne: "Aber ich würde persönlich als Wissenschaftler davon ausgehen, dass wir davon ausgehen müssen, dass eine sogenannte vierte Impfung, das wäre es dann ja, dass die notwendig sein wird."

Der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech hatte im November bekanntgegeben, dass er an der Entwicklung eines angepassten Impfstoffs arbeite. Die EU-Staaten wollen sich 180 Millionen Dosen davon liefern lassen. Ein bestehender Vertrag sehe vor, dass die Unternehmen die Impfstoffe - falls gewünscht - innerhalb von 100 Tagen an neue Varianten anpassen, hatte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in der vergangenen Woche gesagt. Die EU-Staaten nutzen ihr zufolge nun diese Möglichkeit. Hausärzteverband-Chefs Ulrich Weigeldt hatte kürzlich gesagt, man rechne damit, dass im Sommer, spätestens im Herbst eine vierte Impfung nötig sein werde.

17.20 Uhr: Mehr als 1,1 Millionen Impfungen binnen einer Woche in Bayern - Booster-Impfung nach 3 Monaten möglich

Die Zahl der Corona-Impfungen in Bayern ist zuletzt weiter gestiegen. Vergangene Woche hätten im Freistaat mehr als 1,1 Millionen Menschen Impfungen gegen das Virus erhalten, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in München. In der Woche zuvor waren es gut 66.000 Impfungen weniger gewesen. Den größten Teil der Impfungen machten zuletzt mit gut 900.000 Spritzen die Auffrischimpfungen aus.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte am Dienstag mitgeteilt, dass sie Auffrischimpfungen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus ab sofort schon nach mindestens drei statt nach sechs Monaten empfiehlt. Wer sich nach Ablauf dieser neuen Frist eine Booster-Impfung in den Impfzentren holen wolle, könne das tun, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Bisher hätten etwa 40 Prozent der Erwachsenen in Bayern Auffrischimpfungen erhalten.

Auch die Zahl der wöchentlichen Erstimpfungen stieg in Bayern nach Angaben des Gesundheitsministeriums zuletzt wieder an - von knapp 83.000 Anfang Dezember auf mehr als 100.000 in der vergangenen Woche.

  • Aktuelle Zahlen zur Corona-Impfung in Bayern und Deutschland

17.14 Uhr: Lockdown für rund 13 Millionen Menschen in chinesischer Stadt Xi'an

China hat einen Lockdown in der zentralchinesischen Stadt Xi'an angeordnet. Bis zu 13 Millionen Menschen sind davon betroffen, nachdem die Zahl der Corona-Fälle in der Metropole angestiegen war. Staatliche Medien berichteten, dass alle Einwohner aufgefordert seien, zu Hause zu bleiben und nur in dringenden Fällen vor die Tür zu gehen. Der Verkehr in die Stadt und aus der Stadt wurde eingeschränkt. Am Mittwoch wurden 52 neue, lokal übertragene Fälle des Coronavirus binnen 24 Stunden in Xi'An gemeldet.

Der Lockdown sollte um Mitternacht in Kraft treten und für unbestimmte Zeit gelten. Eine Person pro Haushalt dürfe alle zwei Tage das Haus verlassen, um Dinge des täglichen Bedarfs einzukaufen, hieß es in der Anordnung.

China verfolgt eine strikte Pandemie-Politik und versucht, die Zahl der Übertragungen auf Null zu drücken. Die Maßnahmen wurden in den vergangenen Tagen vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking am 4. Februar noch einmal verschärft. Die Beschränkungen in Xi'an gehören zu den härtesten, seit China 2020 eine Abriegelung von mehr als elf Millionen Menschen um die Stadt Wuhan verhängte, nachdem dort Ende 2019 erstmals das Coronavirus auftrat.

17.04 Uhr: Programme für Auffrisch-Impfungen verlängern laut WHO die Pandemie

Reiche Länder sind mit ihren Auffrischimpfungen für alle nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für eine Verlängerung der Corona-Pandemie verantwortlich. Wären die dafür verwendeten Impfdosen an Gesundheitspersonal und gefährdete Menschen in ärmeren Ländern gegangen, hätten schon im September 40 Prozent der Menschen in allen Ländern geimpft werden können, so die WHO.

Die WHO geht davon aus, dass bei einer globalen Impfrate von 40 Prozent in jedem Land die akute Phase der Pandemie beendet wäre. Stattdessen verpassten mehr als die Hälfte der WHO-Mitglieder das 40-Prozent-Ziel auch bis Ende des Jahres, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.

"Flächendeckende Auffrischungsprogramme werden die Pandemie wahrscheinlich verlängern, anstatt sie zu beenden", sagte Tedros. Das liege daran, dass Impfdosen in Länder geliefert würden, die bereits eine hohe Durchimpfungsrate haben. Diese Impfdosen fehlten in ärmeren Ländern. Das gebe dem Virus die Gelegenheit, sich in unterversorgten Gegenden auszubreiten und dort neue Varianten zu bilden.

16.51 Uhr: Europäische Kommission genehmigt Corona-Hilfen an Deutsche Bahn

Die Europäische Kommission hat Staatshilfen in Höhe von 88 Millionen Euro an die Deutsche Bahn genehmigt. "Diese Maßnahme wird es Deutschland ermöglichen, die Deutsche Bahn für Verluste zu entschädigen, die ihr Tochterunternehmen DB Cargo aufgrund von Einschränkungen im Rahmen des Kampfes gegen die Pandemie erlitten hat", erklärte Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager.

Zwischen Mitte März und Mitte Mai 2020 habe die Frachttochter DB Cargo einen deutlichen Rückgang bei Transportvolumen verzeichnet, erklärte die Kommission. Die teilweise Stilllegung der Produktion, die Schließung von Geschäften und Reiserestriktionen hätten dazu geführt. Bei der Corona-Pandemie handele es sich um ein "außergewöhnliches" Vorkommnis, das "außergewöhnliche" Maßnahmen der Mitgliedstaaten rechtfertige, erklärte Vestager.

16.39 Uhr: Türkei erteilt Notfallzulassung für eigenen Impfstoff Turkovac

Ein von türkischen Forschern entwickelter Impfstoff hat eine Notfallzulassung für die Türkei bekommen. Turkovac könne bereits zum Ende der kommenden Woche landesweit zum Einsatz kommen, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit. Nach seinen Angaben hatte die dritte und letzte klinische Studie mit 40.800 Probanden im Juni begonnen, der Antrag auf eine Notfallzulassung bei der seinem Ministerium unterstellten Medikamentenbehörde TITCK wurde im November gestellt.

Offizielle Daten zur Wirksamkeit von Turkovac wurden nicht veröffentlicht. Laut einem Berater des Gesundheitsministers, Ates Kara, ist das Vakzin "sehr erfolgreich". "Bisher hat keiner der mit Turkovac Geimpften eine schwere Form von Covid-19 entwickelt, die eine Einweisung ins Krankenhaus oder einen Aufenthalt auf der Intensivstation erforderlich gemacht hätte", sagte er.

Präsident Recep Tayyip Erdogan begrüßte die Entscheidung. Er wolle den Impfstoff mit anderen Ländern "teilen", sagte er. Bereits am Samstag hatte Erdogan beim Türkei-Afrika-Gipfel den afrikanischen Staaten 15 Millionen Dosen des türkischen Vakzins zugesagt.

16.28 Uhr: Länder wollen Wirtschaftshilfen verlängern - Habeck fordert Rückzahlungsmoratorium

Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) hat die Wirtschaftsminister der Länder in einem Schreiben zu einem Rückzahlungsmoratorium bei den Corona-Soforthilfen aufgefordert. Einen entsprechenden Bericht des "Handelsblatt" bestätigte ein Sprecher des Ministeriums. Insgesamt knapp 290 Millionen Euro müssten Kleinunternehmen und Soloselbstständige demnach erstatten. Die Wirtschaftsminister der Länder forderten ihrerseits in einem Brief an Habeck "eine Verlängerung und Nachbesserung der Wirtschaftshilfen".

Laut "Handelsblatt" schlug Habeck den Ländern vor, den Rückzahlungspflichtigen "angemessene Fristen" einzuräumen. Die Schlussberichte der Länder, die diese dem Bund vorlegen müssen, sollen demnach erst Ende 2022 fällig werden, ein halbes Jahr später als ursprünglich geplant. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation "sollten wir gemeinsam den kleinen Unternehmen und Selbstständigen einen zeitlichen Aufschub für Rückzahlungen einräumen, um die Fortführung von Betrieben und insbesondere der wirtschaftlichen Existenz der vielen Soloselbstständigen zu sichern", schrieb Habeck.

Die Wirtschaftsminister der Länder dürften damit einverstanden sein: In ihrem Brief an Habeck erklärte der Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz, Andreas Pinkwart (FDP) aus Nordrhein-Westfalen, die derzeitigen Rückforderungen erschienen angesichts der aktuellen Situation "unangebracht". Eine Verlängerung der Abrechnungen der Wirtschaftshilfen, für die Soforthilfe bis zum Juni 2023, sei "unbedingt notwendig".

16.23 Uhr: Nigeria vernichtet 1 Million abgelaufene Impfdosen

Nigeria vernichtet mehr als eine Million von westlichen Ländern gespendete Astrazeneca-Impfungen. Der Mangel an Impfstoffen habe das Land dazu gezwungen, die gespendeten Vakzine trotz ihrer kurzen Haltbarkeit anzunehmen, sagt der Direktor der National Primary Health Care Development Agency, Faisal Shuaib. Die Vernichtung der abgelaufenen Vakzine solle das Vertrauen der Nigerianer in das Impfprogramm des Landes stärken, so Shuaib. Zukünftig wolle Nigeria keine bald ablaufenden Impfstoff-Spenden mehr annehmen, sagte Gesundheitsminister Osagie Ehanire.

16.14 Uhr: Bund verschärft Einreiseregeln aus Virusvariantengebieten

Wegen der Ausbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus hat die Bundesregierung die Einreiseregeln aus Virusvariantengebieten verschärft. Wer aus einem solchen Gebiet nach Deutschland einreist, braucht künftig einen negativen PCR-Test. Das teilte die Regierung nach einem Beschluss des Kabinetts mit. Nachweis- und Testpflichten gelten mit der Änderung der Coronavirus-Einreiseverordnung demnächst für alle ab einem Alter von sechs Jahren.

Zuvor hatten sich die Gesundheitsminister der Länder für die Änderungen ausgesprochen, um die Ausbreitung von Omikron so lange wie möglich zu verhindern und zu verlangsamen, damit sich noch mehr Menschen impfen lassen können. Virusvariantengebiete sind derzeit verschiedenen Länder des südlichen Afrikas sowie seit Montag auch Großbritannien.

Verschärfte Schutzvorkehrungen sollen laut Verordnung dazu beitragen, dass Infektionen frühzeitig vor der Einreise entdeckt werden. Die PCR-Testverpflichtung besteht auch für Reisende, die nur auf der Durchreise einen Stopp in Deutschland machen. Der PCR-Test darf bei Einreise nicht älter als 48 Stunden sein, wenn man eigenständig einreist. Kommt man mit Flugzeug, Fähre, Bus oder Bahn, darf der Test nicht älter als 48 Stunden ab Beginn der Beförderung sein.

15.42 Uhr: Baerbock und Asselborn erwarten keine Grenzschließungen wegen Omikron

Außenministerin Annalena Baerbock und ihr luxemburgischer Amtskollege Jean Asselborn erwarten trotz der aktuellen Corona-Welle keine erneuten Grenzschließungen in der Europäischen Union (EU). Man arbeite in Deutschland mit Hochdruck daran, "die jetzige Situation so unter Kontrolle zu bringen, dass wir nicht nur alle ein friedliches und gesundes Weihnachtsfest haben, sondern auch alle gemeinsam als Europäerinnen und Europäer diese Weihnachten zum Teil mit Familien, mit Freunden grenzüberschreitend feiern können", sagte Baerbock nach einem Treffen mit Asselborn in Berlin.

In der Pandemie habe man gesehen, dass man gerade im Gesundheitsbereich und bei der Infrastruktur besser werden könne, sagte die Grünen-Politikerin. Corona habe aber auch gezeigt, wie wichtig es für die Bürgerinnen und Bürger sei, "dass wir die Grundlage dafür schaffen, auch in Krisenzeiten ihr Leben als Europäerinnen und Europäer so zu gewährleisten". Baerbock erwähnte in diesem Zusammenhang Dokumente, die in allen Ländern anerkannt würden, wie ein gemeinsames Impfzertifikat, "was deutlich macht, dass wir ein gemeinsames Europa sind".

Asselborn sagte, Bilder wie am 18. März 2020, als Deutschland wegen Corona seine EU-Binnengrenzen geschlossen hatte, werde er nie vergessen. Zugleich betonte er: "Diese Lektion haben wir gelernt."

15.28 Uhr: Frankreich rechnet mit über 100.000 Corona-Fällen pro Tag am Jahresende

Die französische Regierung rechnet mit mehr als 100.000 Corona-Infektionsfällen pro Tag zum Jahresende. Gesundheitsminister Olivier Véran führte dies auf die rasche Verbreitung der Omikron-Variante zurück. Omikron dürfte zwischen Weihnachten und Neujahr zur vorherrschenden Variante des Coronavirus im Land werden, sagte Véran dem Sender BMF-TV. Am selben Tag startete die Impfkampagne für Kinder zwischen fünf und elf Jahre.

Am Dienstag wurden in Frankreich knapp 73.000 neue Infektionsfälle binnen eines Tages registriert, in den Tagen davor waren es durchschnittlich mehr als 54.000. Landesweit liege der Anteil der mit der Omikron-Variante Infizierten bei 20 Prozent und im Großraum Paris bei nahezu 35 Prozent, sagte Gesundheitsminister Véran. Den Berechnungen zufolge dürfte die Variante aber schon zwischen Weihnachten und Neujahr für die Mehrzahl der Fälle verantwortlich sein.

"Omikron ist sehr ansteckend", sagte Véran: "Es wird sich ausbreiten, und kein Land wird dem entkommen." Regierungssprecher Gabriel Gabriel Attal warnte, die Epidemie könnte das Land wieder mit voller Wucht treffen.

15.09 Uhr: Brandenburg schränkt Kontakte wegen Corona ab Montag ein

In Brandenburg gelten für Geimpfte und Genesene vom kommenden Montag an schärfere Corona-Regeln. Dann sind private Treffen für sie drinnen wie draußen nur mit bis zu zehn Menschen erlaubt. Das beschloss das Kabinett am Mittwoch, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die neue Beschränkung gilt zunächst bis zum 19. Januar.

Wenn Brandenburgerinnen und Brandenburger ohne Corona-Impfung dabei sind, ändert sich nichts: Zu privaten Treffen dürfen dann zum eigenen Haushalt nur bis zu zwei Menschen eines anderen Haushalts hinzukommen. Kinder unter 14 Jahren werden jeweils nicht mitgezählt. Bund und Länder hatten am Dienstag vereinbart, dass die Obergrenze von zehn Menschen spätestens ab 28. Dezember greifen soll.

14.47 Uhr: Krisenstab-Chef Breuer: 28 Millionen Corona-Impfungen erreicht

Deutschland steht nach Angaben des Leiters des Corona-Krisenstabes der Bundesregierung, Generalmajor Carsten Breuer, unmittelbar vor dem Erreichen des selbstgesteckten 30-Millionen-Zieles bei den Corona-Impfungen bis Ende des Jahres. Am Mittwoch seien seit Mitte November mehr als 28 Millionen Impfungen verabreicht worden, sagte Breuer nach einem Treffen mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU). "Wir sind knapp vor dem eigentlichen Ziel", sagte Breuer. In Bayern liege die Ziellinie bei 4,74 Millionen Corona-Impfungen - hier seien 4,5 Millionen erreicht, so Holetschek.

Es müsse nun kontinuierlich weiter geimpft werden, damit das Ziel bis Ende des Jahres erfüllt werde und bis Ende Januar weitere 30 Millionen Impfstoffdosen verabreicht werden könnten, sagte der Generalmajor. Dazu müsse sichergestellt werden, dass Impfzentren und so weit wie möglich Arztpraxen auch über die Feiertage geöffnet blieben und dass Transparenz bezüglich der Verfügbarkeit von Impfstoff hergestellt werde. "Nur das Boostern, nur das Erhöhen des Impfschutzes ist überhaupt eine Chance, um die Omikron-Welle zumindest im Zaume zu halten", sagte Breuer.

14.12 Uhr: Fußball-Nationalspieler Kehrer mit Coronavirus infiziert

Der deutsche Fußball-Nationalspieler Thilo Kehrer (25) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie sein Club Paris Saint-Germain am Mittwoch mitteilte, habe sich auch Kehrers Teamkollege Eric Ebimbe (21) infiziert. Beide sind in häuslicher Isolation und verpassen damit die Auswärtspartie des Tabellenführers der französischen Ligue 1 beim FC Lorient an diesem Mittwoch.

13.45 Uhr: 80 Millionen Dosen Omikron-Impfstoff bei Biontech bestellt

Deutschland hat 80 Millionen Dosen eines Omikron-spezifischen Impfstoffs bei Biontech bestellt. Er rechne mit der Lieferung im April oder Mai damit, sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Zusätzlich werde aber auch Moderna-Impfstoff bestellt. Man müsse davon ausgehen, dass im Kampf gegen das Virus eine vierte Impfung nötig sein werde.

13.35 Uhr: EU schlägt Wege zur Finanzierung der Milliarden-Coronahilfen vor

Die EU-Kommission hat Wege zur Rückzahlung der Milliarden-Hilfen aus dem Corona-Hilfsfonds aufgezeigt. Sie will dazu nach einem in Brüssel vorgelegten Plan auf Mittel zurückgreifen, die durch die Ausweitung des Emissionshandels, den geplanten Klimaschutz-Zoll und die geplante globale Steuerreform eingenommen werden sollen.

Mit dem Paket werde die Basis für die Rückzahlung der Corona-Hilfsmittel gelegt und gleichzeitig eine Unterstützung der Maßnahmen aus dem Klimaschutz-Paket "Fit for 55" ermöglicht, betonte Haushaltskommissar Johannes Hahn. Die neuen Einnahmequellen würden Mittel in einer Höhe von durchschnittlich rund 17 Milliarden Euro im Jahr von 2026 bis 2030 für den EU-Haushalt freisetzen.

13.10 Uhr: Lauterbach rechnet "sicher" mit Omikron-Welle

Eine erneute Welle von Corona-Infektionen durch die neue Omikron-Variante ist nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nicht mehr aufzuhalten. Zwar gelinge es gerade, die Welle mit der Delta-Mutation in den Griff zu bekommen, sagte Lauterbach, "nichtsdestotrotz müssen wir mit einer fünften Welle jetzt sicher rechnen."

Man müsse davon ausgehen, "dass sich die Omikron-Welle in Deutschland nicht mehr verhindern lässt". Zur Vorbereitung auf diese Welle dienten die Maßnahmen, die am Dienstag von der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossen wurden, erläuterte Lauterbach.

12.50 Uhr: Lauterbach - Haben vier Millionen Dosen Novavax bestellt

Deutschland hat nach Angaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vier Millionen Dosen des neu zugelassenen Impfstoffs von Novavax bestellt. Der Stoff werde in Kürze direkt aus der Produktion eintreffen. Gerechnet werde mit einer Lieferung im Januar. Am Montag hatte ihn die EU-Kommission bedingt zugelassen. Die WHO folgte am Dienstag für "dringende Fälle". Eine spezielle Verteilung innerhalb Deutschlands sei zwar nicht vorgesehen. Er erwarte jedoch größere Nachfrage in einigen Bundesländern wie Sachsen, Sachsen-Anhalt, möglicherweise auch Teilen von Bayern, sagte Lauterbach.

Der Novavax-Impfstoff ist proteinbasierter Corona-Impfstoff - eine seit langem bekannte und genutzte Methode. Daher könnte der Impfstoff auch für Menschen interessant sein, die Vorbehalte gegen die neuartigen Technologien der mRNA- und Vektorimpfstoffe haben. Das Verfahren für den Novavax-Impfstoff wird seit Jahrzehnten bei Vakzinen gegen Hepatits B und Keuchhusten eingesetzt.

12.30 Uhr: Ansturm auf Corona-Testzentren - BRK ruft zu "Tests vorm Fest" auf

Das Bayerische Rote Kreuz berichtet von einem Ansturm auf Corona-Testzentren und wirbt für Tests vor den Weihnachtsfeiertagen. Im Dezember seien schon jetzt 340.000 Menschen in BRK-Testzentren getestet worden. Im ganzen November seien es insgesamt rund 200.000 gewesen, so ein BRK-Sprecher. "Ich denke, wir werden die 500 000 knacken", sagte er. «Die heiße Phase kommt erst noch.»

BRK-Präsidentin Angelika Schorer warnte vor einer Zuspitzung des Infektionsgeschehens durch Familienfeste und warb für das flächendeckende Netz an kostenfreien Testangeboten. "Tests vorm Fest" könnten ein spürbares Mehr an Sicherheit bieten, sagte sie. Es werde eine Kraftanstrengung. An den Testzentren könne es Wartezeiten geben.

11.35 Uhr: Omikron-Variante möglicherweise weniger gefährlich als Delta-Variante

Eine Infektion mit der Virusvariante Omikron birgt einer südafrikanischen Studie zufolge ein geringeres Risiko für schwere Erkrankungen als die Delta-Variante. Wissenschaftler des Nationalen Instituts für übertragbare Krankheiten und Universitäten fanden heraus, dass das Risiko für eine Klinikeinweisung um 80 Prozent und für schwere Erkrankungen um 30 Prozent niedriger ausfällt.

Paul Hunter, Medizinprofessor an der britischen University of East Anglia, warnt allerdings vor voreiligen Schlüssen. Eine Schwäche der Studie sei, dass die Omikron-Daten aus den Monaten Oktober und November mit Delta-Daten aus einem früheren Zeitraum (April bis November) verglichen würden. Ein Grund für die Unterschiede könnte die inzwischen höhere Immunität der Bevölkerung sein.

  • Zum Überblick: Was Bund und Länder wegen Omikron beschlossen haben

11.05 Uhr: Corona-Pandemie - Stärkerer Anstieg der Todesfälle bei Ausländern

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in Deutschland Ausländer deutlich häufiger gestorben als Menschen mit deutschem Pass. Das geht aus einer aktuellen Studie des Mediendienstes Integration hervor. Darin wird vor allem die Zeit in den Blick genommen, als hierzulande noch kein Impfstoff verfügbar war.

Ein Grund für die höhere Sterberate dürfte demnach die sozioökonomische Situation der Zugewanderten sein, die häufiger in beengten Wohnverhältnissen leben. Zudem sind unter den Ausländern mehr Menschen, die im produzierenden Gewerbe arbeiten, im Handel oder in personalintensiven Bereichen, wie etwa Großküchen oder Schlachtbetriebe, und dadurch einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind.

Inwiefern eine Rolle spielt, ob der ausländische Teil der Bevölkerung seine Informationen über das Pandemiegeschehen und Corona-Schutzmaßnahmen vorwiegend aus deutschen Medien oder aus Informationsquellen des Herkunftslandes bezieht, wurde nicht untersucht. Die Autoren der Studie vermuten: "neben dem "Gesundheitsrisiko Armut" wirkt sich auch rassistische Diskriminierung verstärkend auf Krankheitsrisiken aus".

11.00 Uhr: Corona-Kosten lassen Staatsschulden um 111 Milliarden Euro steigen

Die hohen Kosten im Kampf gegen die Corona-Pandemie und deren wirtschaftliche Folgen lassen die Schulden des deutschen Staates kräftig steigen. Bund, Länder, Gemeinden sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte standen Ende September zusammen mit gut 2,284 Billionen Euro in der Kreide. Das sind 5,1 Prozent oder 111,3 Milliarden Euro mehr als Ende 2020, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Zurückzuführen sei dies "insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie".

10.45 Uhr: Astrazeneca bereitet sich auf Impfstoff gegen Omikron vor

Auch der Hersteller Astrazeneca will mit Forschern der Universität Oxford an einem Corona-Impfstoff arbeiten, der an die neue Omikron-Variante angepasst ist. "Wir haben zusammen mit der Universität Oxford erste Schritte unternommen, um einen Omikron-Impfstoff zu produzieren, für den Fall, dass er benötigt wird", teilte der Pharmakonzern am Mittwoch in einem Statement mit. Um dies einschätzen zu können, beobachte man die aktuelle Datenlage. Über weitere Details oder einen Zeitplan gab es zunächst keine weiteren Informationen.

Ersten Erkenntnissen zufolge ist die Schutzwirkung der Astrazeneca-Impfungen vor einer Ansteckung mit der Omikron-Variante nach zwei Impfdosen deutlich schwächer als bei den bisherigen Varianten. Das ist auch bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna der Fall. Deren Hersteller arbeiten ebenfalls schon an Omikron-angepassten Impfstoffen. Die mRNA-Vakzine gelten als vergleichsweise leicht an neue Varianten anpassbar. Der Impfstoff von Astrazeneca ist ein sogenannter Vektorimpfstoff.

Er wird wegen vermehrten - wenn auch noch immer sehr seltenen - Nebenwirkungen bei Jüngeren in Deutschland mittlerweile nur noch für Menschen ab 65 Jahren empfohlen.

10.35 Uhr: Neue Kontaktregeln in Baden-Württemberg bereits ab 27.12.

Die von Bund und Ländern beschlossenen schärferen Regeln für private Treffen sollen in Baden-Württemberg bereits unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen in Kraft treten. Zusammenkünfte seien dann künftig nur noch mit höchstens zehn Personen über 14 Jahre erlaubt, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Mittwoch im Landtag in Stuttgart.

Da die Omikron-Variante auch von Geimpften und Genesenen weiterverbreitet werden könne, sei diese Regelung geboten. "Sie tritt unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen in Kraft, nicht erst am 28.12.", sagte er. Dennoch seien die auf der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossenen Maßnahmen nicht ausreichend.

10.20 Uhr: Öffentliche Schulden durch Corona-Pandemie gestiegen

Die öffentlichen Schulden sind auch als Folge der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Bund, Länder, Gemeinden und die Sozialversicherung waren zum Ende des dritten Quartals mit 2284,2 Milliarden Euro verschuldet, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Dies entspreche einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.477 Euro.

Gegenüber dem Jahresende 2020 lag die öffentliche Verschuldung damit um 5,1 Prozent oder 111,3 Milliarden Euro höher, was insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen sei. Gegenüber dem zweiten Quartal diesen Jahres habe die Verschuldung um 1,4 Prozent oder 32,3 Milliarden Euro zugenommen.

09.30 Uhr: Stiko-Chef Mertens für mehr Kontaktbeschränkung

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat sich mit Blick auf die Corona-Virusvariante Omikron für umfassendere Kontaktbeschränkungen ausgesprochen. Es müssten angesichts der leichten Übertragbarkeit auf jeden Fall viel, viel mehr Kontaktbeschränkungen erfolgen als derzeit üblich - und zwar "sehr schnell", sagte Mertens der Schwäbischen Zeitung. Ob es ein vollständiger Lockdown sein müsse, sei jetzt schwer zu sagen, erklärte der Stiko-Chef.

Zum kürzlich zugelassenen Impfstoff des US-Herstellers Novavax sagte Mertens, grundsätzlich solle sich jeder - vor allem Risikopersonen - möglichst rasch impfen lassen und nicht warten. Wenn jemand die aktuell verfügbaren Impfstoffe nicht vertrage, dann sei der neue Proteinimpfstoff aber eine Option, sagte Mertens der Zeitung. Dabei solle man aber bedenken, dass man über den neuen Impfstoff noch nicht so viel wisse wie über die seit Längerem in breiter Anwendung befindlichen Impfstoffe.

08:45 Uhr: Brinkhaus zeigt sich enttäuscht von Corona-Beschlüssen

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde als unzureichend kritisiert. "Kurz zusammengefasst: zu wenig, zu spät", sagte der CDU-Politiker im Morgenmagazin von ARD und ZDF. "Ich nehme das sehr ernst, was das RKI sagt, was Herr Wieler sagt. Deshalb hätte ich mir gewünscht, mehr und früher, also keine Weihnachtspause bei den Restriktionen."

Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte maximale Kontaktbeschränkungen empfohlen. Diese sollten sofort eingeführt und zunächst bis Mitte Januar beibehalten werden.

  • Überblick: Was Bund und Länder wegen Omikron beschlossen haben

08:36 Uhr: Virologe Stürmer - "Da hätte ich mir mehr gewünscht"

Die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde zur Eindämmung der Corona-Pandemie kommen nach Ansicht des Frankfurter Virologen Martin Stürmer zu spät. "Bei der Verdoppelungsrate, die Omikron an den Tag legt, ist jeder Tag wichtig", sagte Stürmer in der Früh im Deutschlandfunk. Omikron sei nicht erst seit gestern eine Bedrohung. Man könne der Politik durchaus den Vorwurf machen, mit dem verspäteten Treffen "schon wieder etwas verschlafen" zu haben.

Mit Blick auf Weihnachten betonte Stürmer, er glaube nicht, dass man das Signal der Entspannung aussenden könne. Die gestrigen Beschlüsse kämen wieder nicht "vor die Welle", sondern man werde nach der Welle entsprechend reagieren. "Da hätte ich mir mehr gewünscht", so Stürmer.

08:15 Uhr: FDP-Politiker Wissing verteidigt Corona-Beschlüsse

Der FDP-Politiker Volker Wissing hat die gestern von Bund und Ländern beschlossenen neuen Corona-Maßnahmen gegen Kritik verteidigt. Man sei damit einem Expertenrat von Fachleuten gefolgt, betonte Wissing im Morgenmagazin von ARD und ZDF. Er wundere sich darüber, dass manche Politiker im Nachhinein dann Kritik übten. Jetzt sei seriöse Politik gefragt, keine "parteipolitischen Spiele".

Wissing schloss nicht aus, dass die Maßnahmen wegen der Omikron-Variante des Corona-Virus nochmal verschärft werden müssen: "Omikron ist nochmal eine neue Herausforderung." Natürlich müsse die Politik flexibel genug sein, um schnell auf neue Herausforderungen zu reagieren, so Wissing.

Was Reisen über Weihnachten und Silvester angeht, betonte der FDP-Mann, jeder müsse in Eigenverantwortung über seine persönlichen Kontakte nachdenken.

07:54 Uhr: CSU-Politiker Pilsinger hält Corona-Beschlüsse für unzureichend

Der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger hält die Beschlüsse von Bund und Ländern zur Eindämmung der Omikron-Variante für nicht ausreichend. "Wir machen wieder denselben Fehler, und da sehe ich ganz schwarz in die Zukunft," sagte der CSU-Politiker im Interview mit dem BR. Die Beschlüsse erinnerten ihn an den "Lockdown light" aus dem vergangenen Jahr, der nicht funktioniert habe.

Pilsinger, der selbst Arzt ist, hätte sich schon für Weihnachten eine Reduzierung der Kontakte gewünscht: "Wir sind nicht mutig genug, wollen den Leuten nicht auf die Füße treten." Die Kontaktbeschränkungen ab dem 28.12. kämen zu spät, so Pilsinger. "Wir werden nach Weihnachten mit Zinsen bezahlen, was wir uns jetzt an Lockerheit irgendwie gönnen." ​

07:48 Uhr: Linke kritisiert Pandemie-Politik der Bundesregierung

Die Linke hat nach dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern Kritik an der Pandemiebekämpfung der Bundesregierung geäußert. Die Frage nach einem möglichen Impfstoffmangel sei bei den Beratungen nicht beantwortet worden, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gesine Lötzsch, im ARD-"Morgenmagazin". Schnelltests seien vielerorts ausverkauft.

"Wir sind jetzt im Jahr zwei der Pandemie und ich habe den Eindruck, es ist wenig gelernt worden", so Lötzsch wörtlich. Die Regierung müsse ihre Pflicht ebenso erfüllen wie die Bürger, "und dazu habe ich gestern zu wenig gehört".

06:59 Uhr: Zahlreiche Selbstständige müssen Soforthilfen zurückzahlen

Die Bundesländer verlangen offenbar in großem Umfang die im Frühjahr 2020 ausgezahlte "Soforthilfe Corona" zurück. Insgesamt 287,8 Millionen Euro an Bundesmitteln sollen Kleinunternehmen und Selbstständige erstatten, wie das "Handelsblatt" berichtet. Die Zeitung beruft sich auf eine Umfrage unter den Wirtschaftsministerien und Förderbanken der Länder, die für die Abwicklung der Corona-Hilfen zuständig sind. Mehr als 30.000 Unternehmen und Selbstständige sind demnach betroffen.

Einige Unternehmen haben laut "Handelsblatt" schon bezahlt, ein Großteil der Forderungen stehe aber noch aus. Grund für die Rückforderungen ist laut "Handelsblatt" in der Regel, dass der Liquiditätsengpass bei den Hilfeempfängern geringer ausfiel als prognostiziert. Umsatzeinbrüche oder Zusatzkosten gehen nicht in die Rechnung ein.

06:46 Uhr: Lebenserwartung in den USA sinkt um 1,8 Jahre

Die Lebenserwartung in den USA ist vergangenes Jahr so stark gesunken wie seit 75 Jahren nicht mehr. Wie die Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) mitteilte, lag die Lebenserwartung bei der Geburt für die gesamte US-Bevölkerung im vergangenen Jahr bei 77,0 Jahren - im Vorjahr waren es noch 78,8. Hauptursache für den Rückgang ist die Corona-Pandemie.

Insgesamt war Covid-19 vergangenes Jahr die dritthäufigste Todesursache und machte 350.000 Sterbefälle aus, etwas mehr als ein Zehntel aller registrierten Todesfälle in den Vereinigten Staaten.

06:20 Uhr: Grünen-Politiker Dahmen begrüßt Empfehlung des Ethikrats

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen sieht in der Empfehlung des Ethikrats einen "sehr wichtigen Wegweiser" für die Debatte und die Entscheidung zu einer Corona-Impfpflicht. Ähnlich wie viele Politikerinnen und Politiker habe der Ethikrat seine bisherige Haltung aufgrund der veränderten Lage revidieren müssen, sagte der Bundestagsabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur.

Dahmen wörtlich: "Wir können als Gesellschaft die Pandemie nur hinter uns lassen, wenn wir lernfähig und offen für Kurskorrekturen bleiben." Politik würde das Vertrauen der breiten Mehrheit vor allem dann verlieren, wenn sie sich als lernunfähig erwiese.

  • Zum Artikel: Ethikrat befürwortet Ausweitung der Impfpflicht

06:00 Uhr: Ethikrat spricht sich für allgemeine Impfpflicht aus

Nach etlichen prominenten Politikern hat jetzt auch der Ethikrat dafür plädiert, eine allgemeine Impfpflicht einzuführen. Wie aus einer in der Früh veröffentlichten Stellungnahme des Gremiums hervorgeht, sprechen sich 20 von 24 Mitgliedern für die Ausweitung der bereits beschlossenen Impfpflicht in Einrichtungen mit besonders von Covid-19 gefährdeten Menschen aus. Einen mit körperlicher Gewalt verbundenen Impfzwang lehnt der Ethikrat ab.

Gleichzeitig empfehlen die Experten die Einführung eines nationalen Impfregisters sowie viele niedrigschwellige Impfangebote. Man sehe eine grundsätzliche moralische Verpflichtung, durch eine Impfung sich und andere zu schützen, heißt es in der Stellungnahme.

03:25 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 289

Die offiziellen Corona-Fallzahlen gehen weiter zurück: Das Robert Koch-Institut hat in der Früh 45.659 bestätigte Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche waren es noch gut 51.000 Ansteckungen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken - von 306,4 gestern auf heute 289,0. In Bayern liegt sie aktuell bei 255,6.

Seit rund drei Wochen zeigt der Trend nach unten. Experten befürchten allerdings eine baldige Trendumkehr - wegen der ansteckenderen Omikron-Variante des Virus.

02:01 Uhr: DGB-Chef fordert öffentliche Debatte über Impfpflicht

DGB-Chef Reiner Hoffmann dringt vor der Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht auf eine breitere öffentliche Debatte. "Ich persönlich bin für eine allgemeine Impfpflicht", sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Gleichzeitig müsse man aber das Risiko einer Spaltung der Gesellschaft zwischen Geimpften und Ungeimpften verringern, die durch eine Impfpflicht vertieft werden könnte, so Hoffmann.

Nach seinen Worten könnte eine breite öffentliche Debatte Akzeptanz auch bei denen herstellen, die noch skeptisch seien: "Man muss die Bedenken der Impfskeptiker ernst nehmen, aber am Ende auch konsequent sagen: Jetzt sind wir nach 24 Monaten Pandemie in einer Situation, in der wir die Impfpflicht als Ultima Ratio brauchen."

01:00 Uhr: Mittelstand sieht ganze Branchen "allein gelassen"

Der deutsche Mittelstand vermisst nach dem jüngsten Corona-Gipfel entscheidende Antworten, wie die Unternehmen die wirtschaftlichen Auswirkungen unbeschadet bewältigen können. Das hat Hans-Jürgen Völz deutlich gemacht, der Chefvolkswirt des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW). Nach seinen Worten werden ganze Branchen "im Grunde genommen allein gelassen".

"Wieder werden entscheidende Fragen für Wirtschaft und Gesellschaft nicht schlüssig beantwortet", so Völz." Es bleibe der Eindruck eines Planungs- und Kommunikationschaos'. Dies sei nach immerhin zwei Jahren Corona-Pandemie ein "unhaltbarer Zustand".

Dienstag, 21. Dezember 2021

23.45 Uhr: Astrazeneca und Oxford-Universität beginnen Arbeit an Anti-Omikron-Impfstoff

Der Pharmakonzern Astrazeneca und die Oxford-Universität haben damit begonnen, an einem Omikron-Impfstoff zu tüfteln. Es seien die ersten Schritte dazu unternommen werden, sagt ein Sprecher. Zuerst hatte die "Financial Times" darüber berichtet.

22.36 Uhr: Omikron in Paris laut Experten bereits vorherrschend

Im Großraum Paris ist die Omikron-Variante des Coronavirus nach Einschätzung eines Experten vermutlich schon vorherrschend. "Omikron verbreitet sich extrem schnell in Ile-de-France. Wir schätzen, dass sich in Paris und Umgebung die Omikron-Variante bereits als vorherrschend durchgesetzt hat", sagte der Datenexperte Guillaume Rozier, der die Zahlen des französischen Gesundheitsministeriums auswertet, dem Sender FranceInfo.

Die französische Regierung plant eine außerordentliche Kabinettssitzung für Montag, um die Umwandlung des Gesundheitspasses in einen Impfpass noch früher als zunächst geplant auf den Weg zu bringen. Dies entspricht der deutschen 2G-Regel. Ein negativer Corona-Test soll künftig nicht mehr ausreichen, um am öffentlichen Leben teilzunehmen.

"Die Omikron-Variante kommt an", sagte Regierungssprecher Gabriel Attal nach einer Videokonferenz mit Premierminister Jean Castex. Rund 20 Prozent der Corona-Fälle landesweit seien bereits auf Omikron zurückzuführen, teilte die Regierung mit. Am Wochenende waren es demnach noch zehn Prozent. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit landesweit bei 537. In Paris liegt sie bei Menschen zwischen 20 und 39 Jahren sogar bei über 1.400.

22.31 Uhr: Deutlicher Anstieg der Corona-Fallzahlen in Israel - Regierung plant vierte Impfung

Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus sollen in Israel über 60-Jährige eine vierte Impfdosis erhalten. Ein Expertengremium der israelischen Regierung empfahl außerdem, Mitarbeiter des Gesundheitssystems sollten ebenfalls zum vierten Mal geimpft werden.

Regierungschef Naftali Bennett rief alle Bürger, die diese Kriterien erfüllen, dazu auf, sich impfen zu lassen. Er wies nach Angaben seines Büros die Krankenkassen an, sich auf eine weitere breite Impfkampagne einzustellen. Dies werde dabei helfen, "die Omikron-Welle zu überwinden, die die ganze Welt überschwemmt", sagte Bennett. "Die israelischen Bürger haben als erste auf der Welt die dritte Impfdosis erhalten und wir führen weiter mit der vierten Impfung."

Das sogenannte Corona-Kabinett in Israel beschloss angesichts der Omikron-Ausbreitung neue Beschränkungen. In Schulklassen in Orten mit hoher Inzidenz, in denen weniger als 70 Prozent der Schüler eine Erstimpfung erhalten haben, soll es etwa wieder Fernunterricht geben. Der Minister-Ausschuss beschloss außerdem strengere Vorsichtsmaßnahmen in Einkaufszentren. Von Januar an müssen Eltern zudem Kosten für Antigen-Tests für Schüler selbst übernehmen.

Bei rund 200 Israelis ist bereits eine Infektion mit der Omikron-Variante nachgewiesen worden. Dazu kommen mehrere hundert Verdachtsfälle. Israel hat die vierte Corona-Welle bereits hinter sich. Zuletzt sind die Infektionszahlen jedoch wieder angestiegen. Nur rund 59 Prozent der 9,4 Millionen Israelis gelten noch als vollständig geimpft. Dies sind zweifach Geimpfte bis zu 6 Monate nach der Zweitimpfung und Menschen mit Booster-Impfung. 32 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft, bei neun Prozent ist die Gültigkeit der Impfung schon abgelaufen.

22.20 Uhr: Inzidenz in Spanien steigt sprunghaft an

In Spanien ist die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages um fast 50.000 gestiegen und damit so stark wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die Sieben-Tage-Inzidenz sprang auf 424 nach 377 am Vortag, wie das Gesundheitsministerium in Madrid mitteilte. 94 weitere Menschen seien im Zusammenhang mit Corona gestorben. Die neue Omikron-Variante mache in Madrid schon 80 Prozent aller Neuinfektionen aus, schrieb die Zeitung "El País".

Fast so hoch wie jetzt waren die Ansteckungszahlen zuletzt im Januar. Der große Unterschied zur damaligen Situation ist, dass seither mehr als 80 Prozent der Menschen in Spanien eine Grundimmunisierung erhalten hätten, indem sie zweimal geimpft wurden oder einmal mit Johnson&Johnson. Die meisten der Infizierten weisen deshalb keine oder nur leichte Krankheitssymptome auf. Die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Corona-Patienten wurde mit 1.472 angegeben, 30 mehr als am Vortag. Sie belegten damit 15,77 Prozent aller Kapazitäten in diesem Bereich.

Die meisten spanischen autonomen Gemeinschaften, die in etwa deutschen Bundesländern entsprechen, und die Zentralregierung sträuben sich gegen eine deutliche Verschärfung der Corona-Maßnahmen. Nur Katalonien kündigte die Schließung des Nachtlebens, nächtliche Ausgangsbeschränkungen sowie Einschränkungen der Auslastung von Gaststätten und Freizeiteinrichtungen und der Teilnehmerzahl von Treffen im privaten Bereich an. Die muss jedoch noch von der Justiz bestätigt werden. Ministerpräsident Pedro Sánchez will am Mittwoch bei einer Videokonferenz mit den Präsidenten der autonomen Gemeinschaften über Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sprechen.

21.55 Uhr: Halbe Milliarde Corona-Tests für US-Bürger

Die US-Regierung will ab Januar auf Anfrage Bürgern insgesamt 500 Millionen kostenlose Covid-Tests für den Hausgebrauch zur Verfügung stellen. Zudem sollen etwa 1.000 medizinisch ausgebildete Mitglieder der Streitkräfte in Krankenhäusern aushelfen, teilt Präsident Joe Biden bei der Vorstellung neuer Maßnahmen mit.

21.49 Uhr: Lauterbach will Lockdown bei gestiegenem Infektionsgeschehen nicht ausschließen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse zur Eindämmung des Coronavirus verteidigt, zugleich aber auch härtere Schritte nicht ausgeschlossen. "Das, was wir heute beschlossen haben, das erzielt Wirkung", versicherte Lauterbach in einem Interview der ARD-"Tagesthemen". "Aber wir schließen nichts aus. Also wenn tatsächlich die Fallzahlen sich so entwickeln würden, dass auch ein harter Lockdown diskutiert werden muss, dann gibt es da keine roten Linien. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir da nicht."

21.23 Uhr: DFL äußert Verständnis für neue Corona-Maßnahmen

Die Deutsche Fußball Liga zeigt Verständnis für die Entscheidung von Bund und Ländern, wegen der sich verschärfenden Corona-Lage wieder vor leeren Rängen spielen zu müssen. Die Einschränkungen seien "bedauerlich, aber nachvollziehbar", hieß es von der DFL. Zuvor hatten die Bundesregierung und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten entschieden, dass überregionale Großveranstaltungen spätestens ab dem 28. Dezember nur noch ohne Publikum stattfinden dürfen.

21.15 Uhr: NRW-Ministerpräsident Wüst beklagt Ende der epidemischen Notlage als "Fehler"

Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat nach dem Spitzentreffen von Bund und Ländern scharfe Kritik am Beschluss der Ampel-Parteien geübt, die epidemische Notlage nationaler Tragweite auslaufen zu lassen. "Wann, wenn nicht jetzt, haben wir eine epidemische Lage nationaler Tragweite?", sagte Wüst bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Berlins neuer Regierungschefin Franziska Giffey (SPD). "Insofern ist der Beschluss, dass sie nicht fortgilt, aus meiner Sicht ein klarer Fehler."

Giffey verteidigte die Entscheidung. "Ich würde hier nicht von einem klaren Fehler sprechen", entgegnete sie. Es seien viele neue Maßnahmen gegen die Pandemie getroffen worden, und über weitere Maßnahmen werde beim nächsten Spitzentreffen Anfang Januar beraten.

21.11 Uhr: US-Präsident Biden erklärt Impfen zur "patriotischen Pflicht"

Alle US-Bürger haben nach Darstellung von Präsident Joe Biden die patriotische Pflicht, sich impfen zu lassen. Wer nicht komplett geimpft sei, habe guten Grund, sich über Omikron Sorgen zu machen, warnt Biden in einer Rede zur Pandemie. Die Variante verbreite sich schneller als irgendjemand erwartet habe.

21.09 Uhr: Nigerias Behörden warnen vor steigenden Corona-Zahlen

Angesichts eines rasanten Anstiegs der Corona-Zahlen haben die Behörden in Nigeria die Bevölkerung zu erhöhter Vorsicht aufgerufen. "Nigeria hat einen Anstieg um 500 Prozent bei den Corona-Fällen in den vergangenen zwei Wochen wegen der Delta- und der Omikron-Variante zu verzeichnen", gaben die Gesundheitsbehörden bekannt. Das bevölkerungsreichste Land Afrikas befindet sich demnach mitten in einer vierten Corona-Welle.

In dem 220-Millionen-Einwohner-Land in Westafrika wurden seit Beginn der Pandemie rund 225.000 Corona-Fälle gezählt. Dabei wurden weniger als 3.000 Todesfälle registriert. Experten führen die vergleichsweise geringen Infektionszahlen aber auf die wenigen Tests zurück. Weniger als drei Prozent der Bevölkerung sind geimpft.

20.44 Uhr: Omikron-Anteil in Portugal bei fast 50 Prozent - Regierung verschärft Corona-Maßnahmen

Wegen des starken Anstiegs der Corona-Zahlen infolge der Omikron-Variante werden in Portugal ab nächster Woche die Maßnahmen noch einmal verschärft: Homeoffice wird verpflichtend für zwei Wochen eingeführt und Bars und Diskotheken müssen schließen, wie Regierungschef Antonio Costa am Dienstag bekanntgab. Die Omikron-Variante macht in Portugal schon fast die Hälfte aller Neuinfektionen aus.

Der Besuch von Geschäften wird nun ebenfalls strenger reglementiert und bei Sport- oder Kulturveranstaltungen muss ein negativer Corona-Test vorgelegt werden. Dies gilt auch für Restaurantbesuche zu Weihnachten oder Silvester. Die sozialistische Regierung hatte schon zuvor die Maßnahmen verschärft. So waren bereits Ende November verpflichtendes Homeoffice für die erste Januarwoche und eine Verlängerung der Schulferien angekündigt worden.

20.01 Uhr: Scholz plädiert erneut für Impfpflicht

Bundeskanzler Olaf Scholz betont die Wichtigkeit einer Einführung einer obligatorischen Impfung gegen Corona. "Ich halte eine Impfpflicht, die dann irgendwann gilt und umgesetzt werden kann, für erforderlich", sagt der SPD-Politiker nach der Videoschalte von Bund und Ländern zu Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie: "Das wird uns nicht so schnell verlassen - das Thema Corona."

19.55 Uhr: Ministerpräsident Söder verteidigt Ergebnisse der Bund-Länder-Runde

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich hinter die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Eindämmung gestellt - insbesondere hinter die neuen Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte, die nach Weihnachten gelten sollen. Es gebe keinen "Weihnachts-Lockdown", betonte Söder nach den Bund-Länder-Beratungen in München, fügte aber hinzu: "Weihnachts-Vorsicht macht sicherlich Sinn."

Spätestens ab 28. Dezember soll generell eine Obergrenze von zehn Personen für Privattreffen gelten. Dies muss auch in Bayern noch in die Corona-Verordnung des Landes eingefügt werden. Söder hatte angekündigt, dass dies im Umlaufverfahren geschehen soll.

Zur Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI), das sich aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland für "maximale Kontaktbeschränkungen" aussprach, sagte Söder, dies sei nach Darstellung des Bundes so nicht abstimmungsfähig gewesen. Bei allen Maßnahmen müssten immer zwei Prinzipien gelten, erklärte er: Vorsicht und auch Verhältnismäßigkeit. Es müsse ja auch alles vor Gericht bestehen.

Zudem wären viele der Maßnahmen, die das RKI vorgeschlagen habe, auf Basis der aktuellen Rechtslage gar nicht umsetzbar. Dazu müsse erst die epidemische Lage von nationaler Tragweite wieder eingeführt werden, sagte Söder. Die Vorschläge blieben aber "in der Diskussion". "Und man wird dann eben sehen, wie weit die Entwicklung kommt." Man hoffe sehr, dass es keine solche Entwicklung wie in anderen Ländern gebe.

19.51 Uhr: Kritik an Corona-Beschlüssen von Bayerns Nachbar-Bundesländern

Die Landesregierungen von Baden-Württemberg und Sachsen halten die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie für unzureichend. Das haben sie in einer Protokollerklärung zu dem Beschluss der Bundesregierung und der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten deutlich gemacht. "Sie gewährleisten keine ausreichende Handlungsfähigkeit, um schnell auf eine sich zuspitzende Lage, wie sie der wissenschaftliche Expertenrat in seiner Stellungnahme vom 19. Dezember 2021 prognostiziert, reagieren zu können", heißt es darin.

Beide Länder forderten die Bundesregierung und den Bundestag auf, schnellstmöglich die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit wieder der volle Maßnahmenkatalog des Paragrafen 28a, Absatz 1 des Infektionsschutzgesetzes zur Verfügung stehe. Baden-Württembergs von den Grünen geführte Landesregierung nannte es zudem dringend erforderlich, kurzfristig erneut die epidemische Lage von nationaler Tragweite festzustellen.

19.50 Uhr: Kanzler Scholz dankt RKI für dessen Arbeit

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde zur Corona-Bekämpfung nicht im Widerspruch zu den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. "Ich bin sehr dankbar für die Arbeit, die das RKI leistet", sagt der SPD-Politiker. "Was wir jetzt haben, sind sofortige Kontaktbeschränkungen in Ergänzung zu denen, die wir schon haben", erklärt Scholz und fügt an: "Wir setzen noch etwas drauf".

19.44 Uhr: Uni Halle trennt sich von Virologe Kekulé

Einer der bekanntesten deutschen Virologen darf bis auf Weiteres nicht mehr an der Martin-Luther-Universität Halle tätig sein: Rektor Christian Tietje hat eine "vorläufige Dienstenthebung" für Alexander Kekulé ausgesprochen, der an der Uni eine Professur inne hat. Das geht aus einem internen Schreiben an Mitarbeiter hervor, das der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (MZ) vorliegt. Kekulé kündigte im Gespräch mit der MZ rechtliche Schritte an.

Die Gründe, die zur vorläufigen Dienstenthebung Kekulés geführt haben, werden in dem Brief nicht genannt. Nach MZ-Informationen geht es in einem Disziplinarverfahren unter anderem um das Lehrdeputat, das jeder Professor und somit auch Kekulé zu erfüllen hat. Das Rektorat wollte sich zu dem Vorgang nicht äußern. "Wir kommentieren prinzipiell keine Personalangelegenheiten", sagte eine Sprecherin. Kekulé sprach gegenüber der MZ von einem "politischen Verfahren". Seit Jahren beschwere er sich über die mangelnde Ausstattung seines Lehrstuhls, die Uni habe Zusagen nicht erfüllt.

Kekulé hatte als einer der ersten Wissenschaftler in Deutschland vor den Gefahren des Coronavirus gewarnt. Er ist neben Christian Drosten und Hendrik Streeck einer der bekanntesten Virologen, die sich zu Corona-Fragen äußern. Er tritt regelmäßig in Talkshows auf, hat im MDR einen erfolgreichen Podcast und beantwortet im Radio mehrfach in der Woche Fragen zu Corona.

19.41 Uhr: Länder setzen auf regelmäßige Lieferung von Impfstoffen

Die Bundesländer setzen auf regelmäßige Lieferungen an Corona-Impfstoff in den kommenden Wochen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bei den Bund-Länder-Beratungen wöchentlich mindestens zehn Millionen Dosen in Aussicht gestellt, wie Berlins neue Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) in Berlin sagte. "Es ist wichtig, dass es hier eine Verlässlichkeit gibt", Deutschland könne sich beim Impfen "kein Pause" leisten, sagte die Regierungschefin.

Giffey rief die Menschen mit Blick auf die bevorstehenden Feiertage zur Vorsicht in der Pandemie auf: "Weihnachten ist die Zeit, in der wir zusammenkommen mit unseren Familien, aber es ist auch in diesem Jahr ganz besonders die Zeit der Achtsamkeit, der gegenseitigen Solidarität." Auch Silvester werde "eben nicht die Zeit der großen Party sein". Vielmehr gehe es um einen "verantwortungsvollen Umgang mit dieser Situation". Deshalb appelliere sie an alle, Kontakte zu reduzieren.

19.30 Uhr: Wüst - Beschlüsse bleiben hinter RKI-Forderungen zurück - Respekt für Institut angemahnt

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder seien mit ihren beschlossenen Corona-Maßnahmen hinter den Forderungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zurückgeblieben, sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), Hendrik Wüst (CDU), im Anschluss an die MPK-Sitzung. Das RKI habe am Dienstagmittag noch neue Empfehlungen vorgelegt, "die mit den beschlossenen Maßnahmen nicht übereinstimmen".

Die MPK müsse nicht immer allen Empfehlungen nachkommen, sagte Wüst weiter. Dennoch sei dem RKI der nötige Respekt entgegenzubringen, forderte er. Das RKI als Institution habe diesen Respekt verdient.

Die RKI-Experten hatten insbesondere sofortige Maßnahmen zum Herunterfahren des öffentlichen Lebens gefordert. Die von der MPK beschlossenen Beschränkungen treten mehrheitlich erst nach Weihnachten in Kraft und sehen nicht die vom RKI empfohlenen Maßnahmen wie etwa die Schließung der Gastronomie vor.

19.23 Uhr: Lettland verschärft Einreiseregeln für Deutsche

Lettland verschärft wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus seine Einreisebestimmungen. Das baltische EU-Land verlangt von Reisenden aus Deutschland und mehreren weiteren Ländern von 24. Dezember an einen PCR-Test, der höchstens 72 Stunden alt ist. Dies beschloss die Regierung in Riga. Die Regelung gilt sowohl für Geimpfte als auch Ungeimpfte und ist zunächst bis 11. Januar 2022 in Kraft. Weiter besteht auch eine Registrierungspflicht - alle Reisende müssen bei Ankunft in Lettland ihre Daten hinterlegen.

In Lettland hatte sich die Corona-Lage im Herbst stark zugespitzt. Die Regierung in Riga reagierte darauf mit einem einmonatigen Lockdown bis Mitte November. Damit konnte die Infektionswelle gebrochen werden. Der Baltenstaat mit 1,9 Millionen Einwohnern wurde in der Vorwoche von der Risikoliste des RKI gestrichen. Doch greift nun auch in Lettland die Omikron-Variante vermehrt um sich.

19.06 Uhr: Bund und Länder verschärfen wegen Omikron Corona-Auflagen

Zur Eindämmung der sich rasch verbreitenden Corona-Virusvariante Omikron haben Bund und Länder schärfere Einschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens beschlossen. Dabei soll es Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genese geben. Großveranstaltungen müssen künftig wieder vor leeren Rängen stattfinden. Gelten sollen diese und andere Maßnahmen spätestens ab dem 28. Dezember.

Es sei jetzt nicht die Zeit für große Partys an Silvester, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach der Schaltkonferenz. Daher sind spätestens ab dem 28. Dezember private Zusammenkünfte für Geimpfte und Genese nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind davon ausgenommen.

Überregionale Großveranstaltungen dürfen dann nur noch ohne Zuschauer stattfinden. Clubs und Diskotheken müssen bundesweit geschlossen werden, Tanzveranstaltungen sind verboten. Dies war bisher schon in vielen Bundesländern der Fall, wurde aber von einigen Ländern anders gehandhabt.

Der Bundeskanzler bereitete die Menschen in Deutschland auf einen starken Anstieg der Corona-Infektionen durch die Omikron-Variante vor. Im Augenblick befinde man sich noch in einer seltsamen Zwischenzeit. Die jüngst beschlossenen Maßnahmen gegen die Pandemie zeigten Wirkung, man bekomme die vierte Corona-Welle langsam in den Griff. Aber es drohe bereits die fünfte Welle.

19.02 Uhr: Scholz - Weitere 30 Millionen Booster-Impfungen bis Ende Januar

Im Kampf gegen das Coronavirus peilen Bund und Länder bis Ende Januar weitere 30 Millionen Booster-Impfungen an. Damit wären dann drei Viertel der Bürger in Deutschland dreimal geimpft, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach den Beratungen mit den Ministerpräsidenten. Corona mache "keine Weihnachtspause", so Scholz, deshalb habe man beschlossen, die Impfkampagne auch während der Weihnachtstage und zwischen den Jahren "mit unverminderter Kraft" fortzusetzen.

Gleichzeitig rief er zu Vorsicht und Rücksicht bei Familientreffen zu Weihnachten auf. Der Kanzler warb für Sicherheitsabstände, das Tragen von Masken und für zusätzliche Impfungen - auch bei zweifach Geimpften. Allerdings habe man sich bewusst entschieden, die beschlossenen Corona-Maßnahmen erst nach den Feiertagen in Kraft zu setzen. Weihnachten und Ostern hätten sich in der Vergangenheit nicht als Pandemietreiber erwiesen.

18.56 Uhr: Johnson - Trotz Omikron keine strengeren Corona-Regeln vor Weihnachten

Trotz der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante wird es in England über Weihnachten keine strengeren Corona-Regeln geben. "Ich möchte bestätigen, dass alle an ihren Weihnachtsplänen festhalten können", sagte der britische Premier Boris Johnson in einem Video. Man könne aber nicht ausschließen, dass es nach Weihnachten eine Verschärfung geben werde. Bis auf eine Maskenpflicht in Innenräumen und 3-G-Nachweise bei Großveranstaltungen und in Clubs gelten in England keinerlei Corona-Maßnahmen.

Der wissenschaftliche Expertenrat der Regierung hatte für schärfere Maßnahmen noch vor den Feiertagen plädiert. In England macht Omikron bereits 60 Prozent der bestätigten Fälle aus. In ganz Großbritannien wurden am Montag mehr als 90.000 Fälle gemeldet, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 778. Experten befürchten eine explosionsartige Zunahme der Fälle und eine Überlastung des Gesundheitssystems.

Boris Johnson hat wegen mehrerer Skandale und Krisen derzeit kaum Autorität, um scharfe Maßnahmen durchzusetzen. In seinem Kabinett gibt es harte Gegner von Corona-Beschränkungen. Außerdem hatte der Premier immer wieder versprochen, dieses Weihnachten werde deutlich besser als vergangenes. 2020 verbot Johnson wenige Tage vor dem Fest alle Zusammenkünfte.

18.48 Uhr: Schottische Regierung verschärft Corona-Maßnahmen

Angesichts der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante verschärft die schottische Regionalregierung die Corona-Maßnahmen in dem britischen Landesteil. Vom zweiten Weihnachtsfeiertag an wird die Zuschauerzahl bei Sportveranstaltungen im Freien auf 500 begrenzt, wie Regierungschefin Nicola Sturgeon in Edinburgh mitteilte. In Innenräumen sollen sogar nur noch bis zu 200 Zuschauer erlaubt sein. "Wir wissen, dass die höhere Übertragbarkeit von Omikron bedeutet, dass große Veranstaltungen das Potenzial haben, sehr schnell Super-Spreader-Events zu werden", sagte Sturgeon zur Begründung.

In Schottland ist die Omikron-Variante bereits dominant. Bereits in der vergangenen Woche rief Sturgeon die Menschen dazu auf, ihre sozialen Kontakte während der Festtage auf drei Haushalte zu beschränken.

18.34 Uhr: WHO Europa - "Wir können einen weiteren Sturm kommen sehen"

Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht die Omikron- Variante des Coronavirus auf einem massiven Vormarsch in Europa. Seit ihrer Identifikation vor nicht einmal vier Wochen sei die Virus-Variante in mindestens 38 der 53 Mitgliedstaaten der WHO-Region Europa entdeckt worden, sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge in Wien.

Es gebe weiter viele offene Fragen zu Omikron, aber man wisse bereits heute, dass die Variante in Ländern wie Dänemark, Portugal und Großbritannien dominant werde oder schon jetzt dominant geworden sei. "Wir können einen weiteren Sturm kommen sehen", sagte Kluge.

Innerhalb der nächsten Wochen werde die neue Variante in weiteren Ländern der Region dominieren und das ohnehin angespannte Gesundheitswesen noch weiter an seine Belastungsgrenzen bringen, sagte Kluge weiter. Omikron werde wahrscheinlich zur dominanten Variante werden, die in der europäischen Region zirkuliere. Zu dieser Region zählt die WHO neben der EU auch mehrere Länder weiter östlich, darunter zum Beispiel Russland, die Ukraine und die Türkei.

18.25 Uhr: Lauterbach nennt RKI-Forderung nicht abgestimmt

In der Bund-Länder-Schalte zur Corona-Krise hat es Teilnehmern zufolge Kritik an der Kommunikation des Robert Koch-Instituts (RKI) gegeben. Die Behörde hatte kurz vor den Beratungen wegen der Omikron-Gefahr sofortige maximale Kontaktbeschränkungen gefordert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte in der Schalte, es gebe keine wissenschaftliche Zensur, die Veröffentlichung sei aber "nicht abgestimmt" gewesen. Das dürfe nicht passieren.

Der Expertenrat der Bundesregierung, dem auch RKI-Cher Lothar Wieler angehört, hatte am Wochenende eine Stellungnahme veröffentlicht, in der deutlich vager "gut geplante und gut kommunizierte Kontaktbeschränkungen" gefordert werden. Lauterbach selbst hatte einen Lockdown schon zu Weihnachten ebenfalls am Wochenende ausgeschlossen.

18.20 Uhr: Island verschärft Corona-Beschränkungen

Angesichts von Rekordwerten bei den Zahlen der Neuinfizierten verschärft auch Island seine Corona-Beschränkungen. Maximal 20 Personen statt wie bisher 50 dürfen sich noch versammeln, auch die Zwei-Meter-Abstandsregel wird wieder eingeführt, wie die isländische Regierung bekanntgab. Machen die Teilnehmer Schnelltests, sind noch bis zu 200 Personen erlaubt. Restaurants und Kneipen sollten um 22.00 Uhr schließen. Fitnessstudios und Schwimmbäder dürfen nur noch 50 Prozent Auslastung erreichen. Gelten soll all das ab Donnerstag zunächst für drei Wochen.

Zuletzt sind mehr als 300 tägliche Corona-Neuinfektionen auf der Nordatlantik-Insel nachgewiesen worden - für Island mit seinen nur gut 360.000 Einwohnern ist das eine ganze Menge und ein neuer Rekordwert. Etwas weniger als die Hälfte davon wurde auf die Omikron-Variante des Coronavirus zurückgeführt.

18.07 Uhr: Bund und Länder offenbar über schärfere Kontaktbeschränkungen einig

Angesichts der Omikron-Gefahr sollen spätestens ab dem 28. Dezember schärfere Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene gelten. Darauf hätten sich Bund und Länder in ihrer Schaltkonferenz verständigt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur übereinstimmend von Bund- und Länder-Seite, auch Reuters berichtete entsprechend.

Demnach sollen private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen "spätestens" ab dem 28. Dezember nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt sein - Kinder ausgenommen. Der Punkt ist aber nur einer von vielen, die Einigung auf das Gesamtpapier stand am frühen Abend noch aus.

18.00 Uhr: AfD klagt erneut gegen Corona-Auflagen im bayerischen Landtag

Die AfD im bayerischen Landtag hat erneut Klage gegen die Corona-Auflagen in Bayerns Parlament eingereicht. Die Fraktion wehre sich damit "gegen die willkürlichen Zugangsbeschränkungen für ihre Mitarbeiter und Parlamentarier", teilte die AfD mit. Die "schikanösen Zutrittsvoraussetzungen" zum Plenum seien mit der Ausübung des freien Mandats unvereinbar.

Dem widersprach Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU): "Die Behauptung, die 3G-Regel sei willkürliche Schikane und würde die Demokratie aushebeln, ist eine Unverschämtheit." Im Landtag gälten für Abgeordnete die gleichen Regeln, die auch für die Arbeitnehmer in Bayern gälten. Für jeden Weihnachtseinkauf seien die Regeln strenger.

Die AfD hat in den vergangenen Monaten wiederholt gegen den Landtag Klagen am Bayerischen Verfassungsgerichtshof eingereicht - war damit aber gescheitert. In der aktuellen Mitteilung deutete der Fraktionsvorsitzende Ulrich Singer an, die Abgeordneten erführen durch die 3G-Regeln Ausgrenzung und Diffamierung wie ein Teil der Bevölkerung im Dritten Reich. Aigner betonte dazu, der angedeutete Vergleich zur Nazi-Diktatur verbiete sich.

17.47 Uhr: Experte nennt anvisierte Kontaktbeschränkungen "Augenwischerei"

Der Medizin-Experte Thorsten Lehr hält die von Bund und Ländern ins Auge gefassten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie für nicht ausreichend. Die in dem bekannt gewordenen Entwurf für die Bund-Länder-Runde vorgesehenen Kontaktbeschränkungen sähen nach einer "gewissen Augenwischerei" aus, sagt der an der Universität des Saarlandes lehrende Professor für Klinische Pharmazie dem Sender n-tv: "Ich halte sie für absolut nicht ausreichend." Es brauche massive Kontaktreduktionen. Es gelte dabei zu berücksichtigen, dass sich Omikron innerhalb eines Haushalts doppelt so schnell ausbreiten könne wie die Delta-Variante: "Das heißt, wir haben ein ganz anderes Spiel als wir es letztes Weihnachten hatten mit dem Wildtyp."

17.36 Uhr: Umfrage - Zwei Drittel für Lockdown

Im Kampf gegen steigende Corona-Infektionszahlen halten weiter rund zwei Drittel der Bundesbürger einer Umfrage zufolge die Schließung von Geschäften, Clubs und Freizeiteinrichtungen sowie Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen für ein adäquates Mittel. 66 Prozent der Befragten sind für solch einen generellen Lockdown - zu dem auch das Verbot von großen Veranstaltungen zählt. Das geht aus dem "Trendbarometer" von RTL und ntv hervor. Demnach lehnen 32 Prozent der Befragten einen Lockdown ab.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte für die Umfrage vom 17. bis 20. Dezember rund 1.000 Menschen befragt. Bereits Ende November hatten fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland im "Trendbarometer" einen Lockdown befürwortet. Ihnen wurde die Frage danach allerdings vor dem breiten Bekanntwerden der Omikron-Variante gestellt.

Eine große Mehrheit von 72 Prozent der Bundesbürger spricht sich der neuen Umfrage zufolge auch für eine allgemeine Impfpflicht aus. 26 Prozent seien dagegen. Von den Anhängern der AfD seien nun fast alle gegen eine allgemeine Impfpflicht (91 Prozent).

17.29 Uhr: Verwaltungsgericht Hamburg lehnt Eilantrag gegen 2G im Einzelhandel ab

In Hamburg bleibt die 2G-Regel im Einzelhandel bestehen. Das Verwaltungsgericht der Hansestadt lehnte den Eilantrag einer Einzelhandelskette dagegen ab. Es sah keinen Verstoß gegen die Berufsfreiheit. Das Gericht teile auch nicht die Zweifel des niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts an der Erforderlichkeit einer solchen Regelung, teilte es mit. Das niedersächsische Gericht hatte vergangene Woche die 2G-Regel in Geschäften in dem Bundesland außer Vollzug gesetzt.

Das Hamburgische Gericht sah jedoch nicht, dass der Verordnungsgeber die Regel "auf einer unzureichenden Tatsachengrundlage getroffen hätte". Wenn Ungeimpfte lediglich einen Test vorlegen müssten oder alle Kundinnen und Kunden eine FFP2-Maske trügen, sei dies nicht gleichermaßen geeignet zur Eindämmung des Coronavirus.

17.20 Uhr: Nürnberger Kinobetreiber scheitert mit Eilantrag gegen 2G-plus-Regel

Ein Kinobetreiber ist mit der Klage gegen die 2G-plus-Regel vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gescheitert. Der Nürnberger Veranstalter hatte gegen die Regel, wonach Geimpfte und Genesene für einen Kinobesuch zusätzlich einen negativen Test vorlegen müssen, einen Eilantrag eingereicht. Dieser wurde abgelehnt, wie das Gericht mitteilte. Zudem war er gegen die Vorschrift angegangen, dass Kinos nur zu 25 Prozent ausgelastet werden dürfen.

Der Gerichtshof lehnte den Antrag ab, weil die "wirtschaftlichen Auswirkungen (...) bei einer Folgenabwägung hinter den Schutz von Leben und Gesundheit einer Vielzahl von Menschen zurücktreten müssten". Aus Sicht des Gerichts seien die Maßnahmen grundsätzlich zur Infektionsbekämpfung geeignet. Allerdings gebe es "gewisse Zweifel", ob die 2G-plus-Regel mit dem Gleichheitsgrundsatz vereinbar sei. Der Begründung der Verordnung sei nicht zu entnehmen, wieso die Gastronomie anders als Kinos zu beurteilen sei. Gegen den Beschluss gibt es keine Rechtsmittel.

17.02 Uhr: Holetschek begrüßt Stiko-Empfehlung für zügigeres Boostern

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die Verkürzung der empfohlenen Wartezeit für eine Booster-Impfung auf künftig nur noch drei Monate durch die Ständige Impfkommission (Stiko) begrüßt. Die Entscheidung der Stiko passe in die Strategie der bayerischen Staatsregierung, konsequent gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante vorzugehen. Hierfür sei die Booster-Impfung besonders wichtig.

Bayern werde die Stiko-Empfehlung deshalb so schnell wie möglich umsetzen, kündigte Holetschek an. Dafür habe sein Ministerium bereits Vorbereitungen getroffen, so der CSU-Politiker: "Allerdings muss der Bund dafür sorgen, dass auch genügend Corona-Impfstoff zur Verfügung steht." Die

16.43 Uhr: Demonstrationszug gegen Impfpflicht in München untersagt

Der für morgen Abend geplante Demonstrationszug durch die Innenstadt zum Thema "Für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft ohne Impfpflicht“ wurde untersagt. Das hat das Kreisverwaltungsreferat (KVR) soeben mitgeteilt. Der "stationäre Teil der Kundgebung" werde auf die Theresienwiese verlegt und auf höchstens 2.000 Teilnehmende beschränkt.

Die Veranstalter hatten die Kundgebung mit 5.000 Teilnehmer anmelden wollen. Für alle Teilnehmenden gilt die FFP2-Maskenpflicht, und sie müssen sich an den Mindestabstand von 1,50 Metern halten. Geplant ist auch eine Gegendemonstration mit 150 Teilnehmern auf dem Odeonsplatz.

Unterdessen wurden bereits weitere Demonstrationen für den Donnerstag angemeldet: mit 80 Personen am Wittelsbacher Platz zum Thema "Yes we care! Gedenken an die 106.000 Coronatoten", mit 100 Personen m Odeonsplatz zum Thema "Coronaregeln" und mit 20 Personen an der Ingolstädter Str. 240 zum Thema "Gegen Impfpflicht".

16.35 Uhr: Logistikbranche schlägt Notfallmaßnahmen vor - Leere Regale sollen nicht mehr vorkommen

Die deutsche Logistikbranche schlägt Notfallmaßnahmen zur Aufrechterhaltung von Lieferketten für die fünfte Coronawelle vor. Er könne sich vorstellen, dass der im März 2020 geschlossene "Pakt zur Versorgung Deutschlands" kurzfristig neu aufgelegt werde, sagte Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), dem Fachdienst "Tagesspiegel Background": "Wir müssen alle die Luft anhalten und hoffen, dass es nicht so eng wird wie befürchtet."

Im Frühjahr 2020 hatten Branchenverbände in der ersten Corona-Welle versprochen, die Lieferketten sicherzustellen. In Abstimmung mit dem Bundesverkehrsministerium wolle der BGL Anfang Januar über einen neuen solchen Gütertransportpakt sprechen, sagte Engelhardt dem Blatt weiter: "Es darf sich nicht wiederholen, dass in den Supermärkten die Regale leer bleiben oder Industrieunternehmen nicht mit Teilen versorgt werden."

Im Frühjahr 2020 waren Lieferketten zusammengebrochen - auch, weil viele Fahrer aus Osteuropa wegen Corona in ihre Heimatländer zurückkehrten. Spediteure sprangen ein, Lkw wurden umgerüstet und umgeleitet, die Versorgung wieder aufgenommen. "Das geht aber nur punktuell", sagte BGL-Vorstand Engelhardt. Der Verband setze vor allem darauf, dass die Impflücke in der Branche geschlossen werden kann. Drei Viertel der Fahrer seien geimpft.

16.22 Uhr: Rechtsradikale Maßnahmen-Gegner stürmen Hof des Parlaments in Bukarest

Aus Protest gegen geplante Corona-Maßnahmen haben etwa 300 Rechtsradikale in der rumänischen Hauptstadt Bukarest das Wachpersonal des Parlaments überrannt und sind bis in den Hof des Gebäudes vorgedrungen. Das berichtete das rumänische Innenministerium.

Das Innenministerium teilte weiter mit, ein Teil der Demonstranten habe gegen ein Hoftor gedrückt, so dass dessen Schloss aufgebrochen sei. Ein weiterer Teil sei von sympathisierenden Angestellten des Parlaments mit Fahrzeugen in den Hof gebracht worden. Insgesamt seien 2.000 Demonstranten auf der Straße vor dem Hofeingang gewesen.

Die Polizei schritt zunächst nicht ein. Innenminister Lucian Bode kündigte eine Untersuchung ihres Verhaltens an. Vorher hatte ein Polizeisprecher erklärt, man sei durch die Ausschreitungen "vor vollendete Tatsachen gestellt worden".

Anschließend marschierten Tausende Demonstranten zum Regierungssitz, wo der Protest friedlich fortgesetzt wurde. Aufgerufen dazu hatte die extrem rechte Oppositionspartei AUR, die gegen Vorsichtsmaßnahmen und Impfen agitiert. Anlass waren Beratungen im Parlament über die Einführung von 3G-Regeln für den Zutritt zu bestimmten Orten.

16.04 Uhr: Omikron-Variante dominiert in Dänemark

Die Omikron-Variante des Coronavirus ist in Dänemark nach Angaben von Gesundheitsminister Magnus Heunicke mittlerweile die vorherrschende Variante. Das staatliche Gesundheitsinstitut SSI komme zu der Einschätzung, dass Omikron schon jetzt die dominierende Virus-Variante im Land sei und sich weiter ausbreite, schrieb Heunicke auf Twitter. Er ergänzte, man sehe eine Epidemie im Wachstum, am Dienstag sei eine Rekordzahl von 13.558 bestätigten Corona-Fällen dazugekommen.

Wie aus dem jüngsten SSI-Bericht zur Omikron-Ausbreitung vom Montag hervorgeht, machten Omikron-Fälle am 15. Dezember rund 44 Prozent aller Corona-Neuinfektionen aus. Für die Folgetage warteten die Wissenschaftler noch auf ausstehende Daten. Die Tendenz zeigte steil nach oben. Der aktuelle Bericht zum Dienstag war am Nachmittag noch nicht veröffentlicht.

Dänemark hatte in den vergangenen Tagen immer neue Rekordwerte bei den Neuinfektionszahlen gemeldet und verschärfte Beschränkungen eingeführt. Im europäischen Vergleich steht das skandinavische Land bei der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz des gesamten Europäischen Wirtschaftsraumes.

15.51 Uhr: Modellierer über Omikron - "Wir sehen eine relativ starke Wand kommen"

Der Modellierer Thorsten Lehr sieht mit der Omikron-Variante des Coronavirus eine «Wand» auf Deutschland zukommen. Dem Fernsehsender ntv sagte der Professor für Klinische Pharmazie der Universität des Saarlandes: "Wir gehen in unseren Berechnungen davon aus, dass wir jetzt in den nächsten Tagen wirklich wieder einen Anstieg von den Fallzahlen sehen werden. Es wird erst langsam gehen, aber dann deutlich schneller zunehmen."

Anfang des Jahres könnten die Inzidenzen um die 1.000 liegen. Ob das wirklich eintrete, hänge davon ab, wie die Bevölkerung sich verhalte, und welche Maßnahmen ergriffen würden. "Aber da sehen wir wirklich eine relativ starke Wand auf uns zukommen", sagte Lehr. Auch wenn Omikron milder verlaufe, würden damit viele Menschen gleichzeitig krank: "Wir haben das auch mal versucht hochzurechnen und da kann es schon passieren, dass sie teilweise bis zu fünf, sechs Millionen gleichzeitig Erkrankte haben." Das würde zu Problemen in der Versorgung im Gesundheitssektor und im öffentlichen Leben führen.

15.30 Uhr: Schweden verschärft Corona-Einschränkungen

Schwedens Regierung kündigt eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen an. An privaten Treffen dürfen künftig maximal 50 Menschen teilnehmen. Bei öffentlichen Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern ist ein Impfnachweis erforderlich. In Bars und Restaurants darf nur noch am Tisch serviert werden, bei größeren öffentlichen Veranstaltungen dürfen nur Sitz- und nicht Stehplätze besetzt werden. Sofern möglich, soll zudem von zu Hause aus gearbeitet werden.

15.00 Uhr: Notwendigkeit für Anspassung von Impfstoffen an Omikron unklar

Ob eine Anpassung der Impfstoffe an die neue Omikron-Variante nötig ist, ist nach Einschätzung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA offen. Das sagte EMA-Chefin Emer Cook auf einer Pressekonferenz. Die EMA benötige mehr Daten über die Wirksamkeit der Vakzine, die Übertragbarkeit der Variante und die Schwere der Krankheit, die sie verursacht. Cook sagte, sie hätte vor einem Jahr nicht gedacht, dass sich die Welt noch in einer Pandemie befinden würde, als die Behörde grünes Licht für den Covid-Impfstoff von BioNTech/Pfizer gab - dem damals ersten in EU.

14.40 Uhr: Patientenschützer kritisieren Kommunikation zu Corona-Maßnahmen - "180-Grad-Wende" bei Lauterbach

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat angesichts der Bund-Länder-Beratungen über weitere Corona-Maßnahmen eine teils widersprüchliche Kommunikation kritisiert. Vorstand Eugen Brysch sagte am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur: "Was zu Silvester vernünftig sein soll, kann zu Heiligabend nicht falsch sein." Daher stelle sich die Frage nach dem Sinn, schärfere Maßnahmen erst nach Weihnachten einzuführen. Der SPD-Politiker Karl Lauterbach sei noch vor wenigen Wochen "Chefmahner der Republik" gewesen und mache jetzt als Bundesgesundheitsminister eine "180-Grad-Wende".

Vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) zeichneten sich für die Weihnachtstage voraussichtlich keine neuen staatlichen Beschränkungen ab. Vor Zusammentreffen mit anderen sollten aber Tests gemacht werden, hieß es in einem Beschlussentwurf. Schärfere Regeln könnten demnach spätestens ab 28. Dezember kommen. Im Gespräch waren unter anderem Obergrenzen für private Zusammenkünfte und Schließungen von Clubs und Diskotheken.

14.28 Uhr: Familienministerin Spiegel warnt vor Kontaktbeschränkungen für Kinder

Kurz vor Beginn der Bund-Länder-Konferenz zur Corona-Pandemie hat Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) vor zusätzlichen Einschränkungen für Kinder und Jugendliche gewarnt. "Über neue Einschränkungen für Kinder und Jugendliche dürfen wir nicht zuerst, sondern erst zuletzt sprechen, wenn dies unvermeidbar ist", sagte Spiegel der Deutschen Presse-Agentur. Wenn über "dringend notwendige strikte Kontaktbeschränkungen" gesprochen werde, dann müsse es "um den Alltag von Erwachsenen gehen", erklärte die Grünen-Politikerin weiter.

Es sei richtig, Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren von privaten Kontaktbeschränkungen auszunehmen. "Gerade jetzt brauchen Kinder und Jugendliche Weihnachten im engen Kreis ihrer Familien ganz besonders, um wieder Kraft zu tanken", sagte Spiegel. Kinder hätten in den vergangenen zwei Pandemie-Jahren "besonders gelitten". Ihr Alltag sei viel stärker eingeschränkt gewesen als der Arbeitsalltag von Erwachsenen, sagte sie. Das müsse bei den anstehenden Beratungen berücksichtigt werden.

Spiegel warb erneut dafür, die Corona-Impfungen für Kinder "in größtmöglichem Tempo" auszuweiten: "Gerade mit Blick auf Omikron ist es besonders wichtig, Kinder und Jugendliche durch die Impfung bestmöglich zu schützen."

14.09 Uhr: Stiko empfiehlt Auffrischimpfungen bereits nach drei Monaten

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Auffrischimpfungen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus bereits nach mindestens drei statt nach sechs Monaten. Die Empfehlung zum verkürzten Impfabstand gelte ab sofort für Erwachsene, teilte das Gremium mit. Sie ziele ab auf einen verbesserten Schutz vor schweren, durch Omikron hervorgerufenen Erkrankungen in der Bevölkerung und auf eine verminderte Übertragung der Variante. Es sei damit zu rechnen, dass Omikron das Infektionsgeschehen hierzulande "innerhalb kürzester Zeit" bestimmen werde.

Ältere und vorerkrankte Menschen sollen laut Stiko wegen ihres höheren Covid-19-Risikos die Spritze bevorzugt erhalten. Die beiden mRNA-Impfstoffe, die zum Boostern verwendet werden (Comirnaty von Biontech/Pfizer und Spikevax von Moderna), seien "hinsichtlich ihrer Wirksamkeit völlig gleichwertig".

Aktuelle Daten deuteten auf einen deutlich verringerten Impfschutz nach der Grundimmunisierung gegenüber der Omikron-Variante hin, erklärte die Stiko. Dieser nehme nach drei bis vier Monaten signifikant ab. Nach einer Auffrischimpfung steige die Schutzwirkung vor symptomatischer Infektion mit der Omikron-Variante jedoch wieder deutlich an. Es sei derzeit davon auszugehen, dass auch der Schutz vor schweren Verläufen zunehme. Zur Dauer des Schutzes könne man derzeit noch nichts sagen.

14.07 Uhr: Thailand führt Hotel-Quarantäne für ausländische Touristen wieder ein

Thailand schickt ab sofort wieder alle ausländischen Touristen in Quarantäne, um die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus einzudämmen. Das Programm "Test & Go", das statt einer Hotelquarantäne lediglich einen PCR-Test nach der Einreise vorsieht, werde für mindestens zwei Wochen ausgesetzt, erklärte die Regierung in Bangkok. Geimpfte Urlauber müssen sich nun wieder einer zehntägigen Hotelquarantäne unterziehen, für Ungeimpfte dauert die Quarantäne 14 Tage.

Thailand hatte erst Anfang November seine Grenzen wieder für Urlauber aus dem Ausland geöffnet - nachdem sie zuvor 18 Monate geschlossen waren. Einreisen durften vollständig gegen das Coronavirus geimpfte Touristen aus mehr als 60 Ländern, darunter auch Deutschland. Die Corona-Pandemie hat dem für die thailändische Wirtschaft bedeutenden Tourismus--Sektor schwer zugesetzt. Er erwirtschaftet normalerweise fast 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

13.55 Uhr: Forderungen nach Impfregister werden lauter

Vor dem Hintergrund des Drängens auf mehr Impfungen werden die Forderungen nach einem nationalen Impfregister lauter. "Ein zentrales Impfregister ist die einzige Möglichkeit, wie wir wirklich gesicherte Zahlen über das Impfgeschehen in Deutschland gewinnen können", erklärte die SPD-Gesundheitsexpertin Martina Stamm-Fibich in Berlin. "Das Durcheinander um die Erfassung der Impfquote in Deutschland muss ein Ende haben", forderte sie weiter.

Sie verwies dabei auch auf die Pläne für eine allgemeine Impfpflicht. "Wenn wir über eine allgemeine Corona-Impfpflicht diskutieren wollen, dann müssen wir auch so ehrlich sein und sagen, dass wir diese ohne eine valide Datenbasis überhaupt nicht einführen und umsetzen können", sagte die SPD-Politikerin. Das jetzige Durcheinander aus dezentral erhobenen Meldungen der Ärztinnen und Ärzte, Teilstichproben oder Querschnittsuntersuchungen führe dazu, dass lediglich Schätzungen über die Impfquote existierten.

Unterstützt wird die Forderung nach einem Impfregister aus den Reihen der Apotheker. "Bevor man sich politisch zum Thema Impfpflicht einig wird, brauchen wir ein zentrales Impfregister", sagte der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, der "Rheinischen Post". Auch er kritisierte die bislang unbefriedigende Datenlage zu Impfungen. In der Ampel-Koalition im Bund ist die Einführung eines Impfregisters umstritten.

13.48 Uhr: Söder "höchst irritiert" über Bundesregierung und RKI

Unmittelbar vor der neuen Bund-Länder-Runde zur Corona-Krise am Nachmittag hat sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) "höchst irritiert" über die Kommunikation von Bundesregierung und Robert Koch-Institut geäußert. Es sei "extrem unglücklich", wenn es quasi im Stundenrhythmus neue Botschaften gebe, sagte Söder nach einer Kabinettssitzung in München.

Er reagierte damit auf eine aktuelle Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI), das aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland "maximale Kontaktbeschränkungen" empfiehlt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte dagegen einen Lockdown zu Weihnachten am Wochenende noch ausgeschlossen.

All dies mache einen etwas unkoordinierten Eindruck, sagte Söder und kritisierte: "Wenn sich das Ministerium und die wichtigste Behörde widersprechen, hinterlässt das mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen."

"Wir wundern uns etwas, was der Bund macht", fügte Söder hinzu, auch mit Blick auf die Beschlussvorlage des Bundes für die Bund-Länder-Runde. In diesem Papier sind keine neuen Kontaktbeschränkungen zu Weihnachten vorgeschlagen, sondern eigenverantwortliche Kontaktbegrenzungen bei Familienfeiern, echte Beschränkungen dann aber "spätestens ab dem 28. Dezember".

13.43 Uhr: Faeser bringt Böller-Verbot für Silvester auf den Weg - Verkauf von Pyrotechnik verboten

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat das Böller-Verbot zu Silvester auf den Weg gebracht. Faeser unterzeichnete nach der Zustimmung des Bundesrats die entsprechende Verordnung, womit der Verkauf von Pyrotechnik zum Jahreswechsel untersagt wird. Die Vorschrift soll am Freitag in Kraft treten.

Normalerweise ist der Verkauf vom 29. bis 31. Januar zulässig. Dies entfällt nun für das laufende Jahr, ebenso wie bereits 2020. Untersagt ist die "Überlassung" der Pyrotechnik, das Verbot gilt also auch für den Online-Handel, selbst wenn Artikel bereits vor Inkrafttreten der Verordnung bestellt wurden.

"Ziel der Regelung ist es, Verletzungen beim Abbrennen von Feuerwerk in der Silvesternacht zu verhindern, um die aufgrund der Corona-Pandemie ohnehin stark beanspruchten Krankenhäuser und Notfallambulanzen zu entlasten", teilte das Innenministerium dazu weiter mit. Der Bundesrat hatte seine Zustimmung am Freitag erteilt.

13.38 Uhr: Ramelow erwartet durch Novavax mehr Impfungen im Osten

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hofft, dass nach der Zulassung von Novavax in Ostdeutschland die Impfzurückhaltung sinkt. Bisher nicht geimpfte Bürger könnten sich jetzt entscheiden, "ob sie sich wirklich gemein machen wollen mit Gewalt und Einschüchterungen und ob sie echte Alternativen haben möchten zu den bisherigen Impfstoffen. Wer wirklich ein anderes Impfmittel wollte, bekommt mit Novavax endlich ein neues Angebot", erklärte Ramelow.

Er reagierte damit auf die EU-Zulassung des Impfstoffs des US-Herstellers Novavax. Es ist der fünfte Corona-Impfstoff mit EU-Zulassung. Das Präparat von Novavax könnte für Impfskeptiker eine Alternative sein, da es auf einer anderen Technologie beruht als die zuvor zugelassenen Impfstoffe.

Bei seinen Gesprächen in Thüringen höre er immer wieder, dass Menschen auf Impfstoffe warteten, die landläufig "Totimpfstoffe" genannt würden, sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur. Sie hätten ein gewisses Misstrauen gegenüber mRNA- oder Vektor-Impfstoffen. "Innerhalb der bisherigen Impfgegner sind Menschen, die wir jetzt erreichen können", glaubt er.

In Thüringen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von am Dienstag 776,9 sind derzeit knapp 65 Prozent der Menschen zweimal geimpft, etwa 28 Prozent von ihnen haben inzwischen eine Booster-Impfung erhalten.

13.22 Uhr: Israels Parlament billigt Reise-Verbot nach Deutschland und in die USA

Das israelische Parlament hat ein Verbot für Reisen nach Deutschland sowie in die USA und acht weitere Länder gebilligt. Wie eine Sprecherin mitteilte, bewilligte der zuständige Ausschuss eine Empfehlung des Gesundheitsministeriums, die Länder auf die Rote Liste von Reisezielen zu setzen. Untersagt werden israelischen Staatsbürgern damit auch Reisen nach Belgien, Kanada, Ungarn, Marokko, Portugal sowie in die Türkei und die Schweiz.

Insgesamt stehen inzwischen mehr als 50 Staaten auf der Roten Liste der israelischen Regierung, darunter auch Großbritannien, Frankreich und Spanien. Mit den strikten Reiseverboten will Israel eine starke Ausbreitung der Omikron-Variante im eigenen Land unterbinden. Regierungschef Naftali Bennett hatte am Sonntag zudem argumentiert, dass Reisebeschränkungen Lockdowns in Israel verhindern könnten.

13.04 Uhr: Kretschmann fordert weitere Kontaktbeschränkungen - Kritik an Scholz

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat angesichts der sehr ansteckenden Omikron-Variante schnell schärfere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus gefordert. Das Impfen sei wichtig, reiche aber nicht aus - private Kontakte müssten reduziert werden, sagte Kretschmann kurz vor der Bund-Länder-Schalte zur Pandemie.

Kretschmann forderte auch die erneute Ausrufung der sogenannten epidemischen Lage nationaler Tragweite durch den Bundestag. "Was muss noch passieren, damit die ausgerufen wird?", fragte er. Die Länder bräuchten den ganzen Instrumentenkasten im Kampf gegen das Virus. Das ewige Nachjustieren werde der Gesamtlage nicht gerecht. "Ich werde von Scholz Führung bestellen", sagte er mit Blick auf den neuen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Auch einen Lockdown könne man nicht ausschließen.

Kretschmann kritisierte die Bundesregierung aus SPD, FDP und Grünen. Sie habe die Länder zu spät über die Gefahr durch die Omikron-Variante informiert. Er habe die Analyse des Expertenrats erst am Sonntag erhalten - nachdem er es in den Nachrichten gehört habe.

12.43 Uhr: RKI empfiehlt ab sofort "maximale Kontaktbeschränkungen"

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland "maximale Kontaktbeschränkungen". Diese sollten "sofort beginnen" und bis zunächst Mitte Januar gelten, wie das RKI auf Twitter schrieb.

Angesichts der Omikron-Welle sei mit einer Infektionswelle von bisher noch nicht beobachteter Dynamik zu rechnen, so das RKI. Die größten Effekte auf die Dynamik dieser Omikron-Welle seien von konsequenten und flächendeckenden Kontaktbeschränkungen und dem Einsatz von infektionspräventiven Maßnahmen zu erwarten, schrieb das Institut in einer Aktualisierung seiner Covid-Strategie. Die maximale Beschleunigung der Geschwindigkeit bei den Impfungen wirke hierzu ergänzend. Die Phase der maximierten Kontaktbeschränkungen bis Mitte Januar müsse genutzt werden, um die Impfungen und Auffrischimpfungen voranzutreiben.

12.41 Uhr: EU-Impfnachweise ohne Booster künftig nur noch neun Monate gültig

Ohne Booster sind EU-Impfzertifikate künftig neun Monate nach der Grundimmunisierung ungültig. Die Entscheidung tritt am 1. Februar in Kraft, wie die EU-Kommission mitteilte. Theoretisch können die EU-Länder noch ein Veto einlegen, was aber so gut wie ausgeschlossen ist. Die Regelung sei mit den EU-Staaten abgestimmt worden und werde auch im jüngsten Gipfelbeschluss erwähnt, so ein Kommissionssprecher.

Auffrischungsimpfungen werden demnach spätestens sechs Monate nach der vollständigen Impfung empfohlen. Das Impfzertifikat soll aber drei weitere Monate gültig sein, bevor es abläuft, damit man genug Zeit hat, sich eine Auffrischungsimpfung zu holen.

Der EU-Impfnachweis besteht aus einem QR-Code, der direkt nach der Impfung in Praxen und Impfzentren erstellt wird oder nachträglich in Deutschland etwa in Apotheken erhältlich ist. Die Codes werden überall in der EU erkannt und erleichtern auf Reisen Nachweise über Impfungen, frische Tests und kürzlich überstandene Infektionen mit dem Coronavirus.

12.33 Uhr: Forscher - Corona schädigt auch Gefäße im Herzen

Covid-19-Infektionen können jüngsten Forschungen zufolge auch im Herzen schwere Gefäßschäden verursachen. Ein interdisziplinäres Team der Universität Göttingen und der Medizinischen Hochschule Hannover konnte laut einer Mitteilung wesentliche Veränderungen im Herzmuskelgewebe von Menschen nachweisen, die an Covid-19 gestorben sind. Bislang wurde vor allem die Schädigung von Lungengewebe durch die Krankheit erforscht.

Die Wissenschaftler beobachteten starke Veränderungen auf der Ebene feinster Gefäße, der sogenannten Kapillaren, im Herzmuskelgewebe. Im Vergleich zum gesunden Herzen habe sich hier durch Neubildung und Aufspaltung der Gefäße ein "chaotisch umgebautes Netzwerk voller Abspaltungen, Verzweigungen und Schlaufen" gezeigt, hieß es. Es handele sich um den ersten direkten visuellen Nachweis einer speziellen Form der Gefäßneubildung im Gewebe.

12.22 Uhr: Universitätskliniken befürchten Triage bei Krebspatienten

Weil immer mehr Corona-Patienten intensivmedizinisch versorgt werden müssen, kommen auch die Krebszentren in Deutschland an ihre Belastungsgrenze. Bereits jetzt hätten zwei Drittel der befragten Kliniken keine Kapazitäten mehr, um weitere Krebspatienten aufzunehmen, teilte das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg mit. Für die Erhebung hatte das DKFZ 18 große universitäre Krebszentren befragt.

Auch wenn sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen derzeit stabilisiert, rechnen die Experten damit, dass die Inzidenz bald wieder ansteigt. Damit werde auch die Zahl der Patienten steigen, die intensivmedizinisch betreut werden müssen. Wenn die Intensivstationen weder Corona-Patienten, noch Menschen mit anderen schweren Erkrankungen aufnehmen könnten, werde die Triage zum Klinikalltag, warnte der DKFZ-Vorsitzende Professor Michael Baumann.

Triage bedeutet, dass die Ärzte eine Auswahl treffen müssen, welche Patienten sie behandeln. Dabei ist entscheidendes Kriterium die Erfolgsaussicht für die Behandlung eines Patienten. Die drei Krebsorganisationen appellierten erneut, Impfangebote wahrzunehmen und Kontaktbeschränkungen einzuhalten.

12.10 Uhr: Verdacht der Volksverhetzung bei Demos gegen Corona-Maßnahmen

Nach Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen in Nürnberg ermittelt die Polizei wegen Volksverhetzung, weil einzelne Teilnehmer antisemitische Plakate und Symbole gezeigt haben sollen. Dabei handele es sich in zwei Fällen um Schilder mit der Aufschrift "Impfen macht frei", sagte ein Polizeisprecher. Außerdem habe ein Demonstrant einen rot-schwarzen Davidstern an der Kleidung getragen.

Am Sonntag hatte das Bündnis "Schüler stehen auf" zu einer Demonstration auf dem Volksfestplatz aufgerufen, zu der nach Polizeiangaben bis 12.000 Menschen gekommen waren. Die Polizei ordnet dieses Bündnis der "Querdenker"-Szene zu.

Fast zeitgleich hatte die AfD in der Innenstadt zu einer Kundgebung mit den beiden Bundestag-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla aufgerufen, bei der die Polizei 2.500 Menschen zählte. Als die AfD-Kundgebung beendet war, sahen Einsatzkräfte eine Frau mit einem Schild "Impfen macht frei", wie ein Polizeisprecher sagte. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus in Bayern bewertet diesen Schriftzug als antisemitisch.

12.03 Uhr: Intensivmediziner sehen Beschäftigte psychisch am Limit

Auf die hohe psychische Belastung der Beschäftigten auf Intensivstationen hat der Präsident der Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, hingewiesen. "Die Auslastung ist weiterhin sehr hoch, die Arbeitsbelastung noch höher, die psychologische Belastung der Teams geht schon teilweise sehr an das Menschenmögliche", sagte Marx dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Zwar sei die Zahl der Covid-Patienten zuletzt wieder etwas gesunken, dies liege aber auch daran, dass "sehr viele Patienten versterben", sagte Marx. Alleine in der vergangenen Woche seien auf den Intensivstationen mehr als 1.000 Menschen wegen Corona gestorben, seit Anfang November sogar mehr als 5.100. "Das ist für die Teams sehr schwer zu ertragen", sagte der Divi-Präsident.

11.42 Uhr: Ministerin Spiegel bringt Testpflicht für Kitas ins Gespräch

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hat sich für mehr Corona-Tests an Schulen und Kitas ausgesprochen. Damit diese weiter offen bleiben könnten, "braucht es ein gutes Testkonzept", sagte Spiegel den Sendern RTL und ntv. Die Grünen-Politikerin brachte auch eine Testpflicht in Kitas ins Gespräch.

"Wir müssen alles daran setzen, um Kinder in dieser Pandemie bestmöglich zu schützen", betonte die Ministerin. Dabei dürften aber Schul- und Kitaschließungen nur der allerletzte Weg sein. Bevor dies geschehe, seien Einschränkungen in anderen Bereichen sinnvoller. Allerdings müsse auch nach Wegen gesucht werden, "wie wir die Situation in den Kitas verbessern können - zum Schutz der Kinder".

Spiegel begrüßte, dass nun auch Kinder ab fünf Jahren gegen Corona geimpft werden können. "Es wurden 2,4 Millionen Dosen bestellt und der Zuspruch ist außerordentlich groß", sagte die Familienministerin. "Es war schon ein sehr wichtiger Schritt für die Familien in Deutschland, dass das jetzt möglich ist", hob sie weiter hervor.Eine Debatte über eine Impfpflicht auch für Kinder lehnte Spiegel als "verfrüht" ab. "Es sind zunächst die Erwachsenen, die gefordert sind, sich impfen und boostern zu lassen", stellte sie klar.

11.24 Uhr: Mehr als 27 Millionen haben Auffrischung bekommen

In Deutschland haben inzwischen mindestens 27,1 Millionen Menschen eine Corona-Auffrischungsimpfung bekommen. Das geht aus den Zahlen des Impf-Dashboards des Gesundheitsministeriums hervor. Mindestens 58,5 Millionen Menschen sind demnach bisher zweifach geimpft oder haben die Einmal-Impfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 70,4 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Auf dem Dashboard wird darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als Mindestimpfquoten zu verstehen seien, "da eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann". Das Robert Koch-Institut gehe davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liege.

Im Schnitt sind den Zahlen zufolge in den vergangenen sieben Tagen 1,1 Millionen Impfungen pro Tag verabreicht worden. Am Montag waren es 872.000, der Großteil davon Auffrischungsimpfungen (717.000). Die bisher meisten Impfungen an einem Tag gab es den Angaben zufolge am vergangenen Mittwoch mit insgesamt 1,6 Millionen Dosen. Im November war das Ziel formuliert worden, bis zum Jahresende 30 Millionen Impfungen zu schaffen.

11:03 Uhr: Karlsruhe kündigt Entscheidung zu Triage an

Das Bundesverfassungsgericht veröffentlicht am kommenden Dienstag (28. Dezember) eine Entscheidung zur sogenannten Triage in der Corona-Pandemie. Das kündigte das höchste deutsche Gericht auf seiner Internetseite an.

Geklagt haben neun Menschen mit Behinderungen und Vorerkrankungen. Sie befürchten, bei einer Überlastung der Intensivstationen aufgegeben zu werden - wegen ihrer statistisch schlechteren Überlebenschancen. Mit ihrer Verfassungsklage wollen sie erzwingen, dass der Gesetzgeber die Entscheidungskriterien vorgibt.

Das Wort Triage stammt vom französischen Verb "trier", das soviel heißt wie "sortieren" oder "aussuchen". Es beschreibt eine Situation, in der Ärzte entscheiden müssen, wen sie retten und wen nicht - zum Beispiel, weil so viele schwerstkranke Corona-Patienten in die Krankenhäuser kommen, dass es nicht genug Intensivbetten gibt.

10:49 Uhr: Donau-Ries-Kliniken setzen Besuchsverbot aus

Die Donau-Ries-Kliniken setzen über Weihnachten das wegen der Corona-Pandemie bestehende Besuchsverbot aus. Das betrifft die Krankenhäuser in Donauwörth, Nördlingen und Oettingen. "Wir wollen an diesen wichtigen christlichen Festtagen den Patientinnen und Patienten eine Freude machen", wird der Vorstandsvorsitzende des gemeinsamen Kommunalunternehmens (gKU), Jürgen Busse, in einer Mitteilung zitiert.

Zwischen dem 24. und 26. Dezember sind die Weihnachtsbesuche möglich. Es gelten aber strenge Auflagen: Besuche sind nur zwischen 14 und 17 Uhr erlaubt. Außerdem gilt die 2Gplus-Regel: Ins Krankenhaus darf nur, wer geboostert, also dreifach gegen Corona geimpft ist. Wer zweifach geimpft ist, muss außerdem einen negativen Schnelltest vorlegen. Darüber hinaus gilt im Krankenhaus eine FFP-2-Maskenpflicht.

10:28 Uhr: Passionsspiele bangen um Premiere im Mai

Die Veranstalter der Passionsspiele Oberammergau bangen angesichts der aktuellen Corona-Entwicklungen um die Premiere im kommenden Frühjahr. Das größte Problem sei, "dass wir nicht wissen, welche Regeln im Mai 2022 gelten", sagte der Geschäftsführer der Passionstheater-GmbH, Walter Rutz, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Er hoffe, dass sich die Inzidenzen bis zur Premiere am 14. Mai 2022 wieder beruhigen und ein Betrieb unter "normalen Coronabedingungen" möglich sei. Allerdings, so Rutz, könne den Machern "auch noch alles um die Ohren fliegen, wenn im April eine neue Variante auftaucht".

10:10 Uhr: Ramelow ruft zum Zusammenhalt in der Pandemie auf

Bundesratspräsident Bodo Ramelow ruft die Menschen in der Corona-Pandemie auf, zusammenzustehen. Das Verbindende, nicht das Trennende müsse in den Mittelpunkt des Denkens und Handelns gestellt werden.

"2021 hat gezeigt, dass uns das Virus nicht auseinanderbringen darf", so Ramelow. Thüringen, dessen Ministerpräsident Ramelow ist, hat bis Ende Oktober 2022 die Bundesratspräsidentschaft inne.

09:55 Uhr: In Bayern gibt es offenbar Datenfehler bei Impftermin-Buchungen

Im System BayIMCO, über das man in Bayern einen Impftermin in einem Impfzentrum buchen kann, ist es offenbar am 15. Dezember zu einem Datenbankproblem gekommen. Das berichtet das Landratsamt Starnberg. Von dem Datenbankproblem sind offenbar Terminbuchungen in ganz Bayern betroffen. Demnach könne es bei Terminbuchungen, die am 15. Dezember zwischen 04:30 Uhr und 11:00 Uhr durchgeführt wurden, dazu gekommen sein, dass die Impfwilligen zwar eine Bestätigung per E-Mail bzw. SMS erhalten haben, der Termin jedoch nicht im System registriert wurde.

Für alle Bürgerinnen und Bürger, die in diesem Zeitraum einen Termin gebucht haben, sei es deshalb sinnvoll, die Buchung im Portal noch einmal zu überprüfen. Sollte dort kein Impftermin hinterlegt sein, muss ein neuer Termin gebucht werden, so das Landratsamt Starnberg.

09:25 Uhr: FDP-Politiker Ullmann fordert Testpflicht auch für Geboosterte

Der FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann fordert, die Testbefreiung nach einer Booster-Impfung zurückzunehmen. "Man hat einen Impfschutz von ungefähr 75 Prozent nach einer Boosterung. Da kann man trotzdem noch Menschen weiter anstecken", erklärte Ullmann im SWR-Hörfunk.

Die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern hatten vor einer Woche beschlossen, dass Menschen mit einer Booster-Impfung dort, wo 2G-Plus gilt, von einer Testpflicht befreit werden. Ullmann würde das nach eigenen Worten gern rückgängig machen, allerdings sei das seine persönliche Meinung und nicht die Haltung seiner Partei. Einen generellen Lockdown, wie ihn der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen gefordert hatte, lehnt Ullmann ab.

08:51 Uhr: IWF segnet weiteren Schuldenerlass für arme Länder ab

Wegen der Corona-Pandemie hat der Internationale Währungsfonds (IWF) einen weiteren Schuldenerlass für arme Länder gebilligt. Den 25 Staaten werden für den Zeitraum zwischen Mitte Januar und Mitte April 2022 unter dem Katastrophenbeistandsfonds CCRT Schulden im Gesamtvolumen von 115 Millionen Dollar (102 Millionen Euro) erlassen, wie der IWF mitteilte.

Laut Währungsfonds ist es die fünfte und letzte Runde der Schuldenerleichterungen. Der Katastrophenbeistandsfonds habe den ärmsten Mitgliedstaaten geholfen, finanzielle Ressourcen zum Kampf gegen die Pandemie und deren Auswirkungen freizumachen.

08:30 Uhr: Grünen-Politiker Dahmen hält Wiedereinführung der epidemischen Lage für möglich

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hält eine erneute Feststellung der epidemischen Lage für möglich. "Es kann durchaus sein, wenn sich das mit Omikron weiter verschärft, und es ist zu befürchten, dass man dann auch die epidemische Lage wieder beschließen müsste", sagte Dahmen in der ARD. Bund und Länder müssten notfalls über die Feiertage zusammenkommen, um weitere Maßnahmen zu beschließen, sollten die derzeitigen Schritte nicht ausreichen.

Dahmen appellierte, jeder sei aufgerufen, Weihnachten nur getestet und im allerkleinsten Familienkreis zu verbringen. Er forderte zudem, dass die Maßnahmen, die bei der Bund-Länder-Spitzenrunde am Nachmittag diskutiert und beschlossen würden, zügig auf den Weg gebracht und umgesetzt werden.

07:48 Uhr: Holetschek will keine Corona-Maßnahme ausschließen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat vor der Bund-Länder-Runde zu neuen Corona-Auflagen davor gewarnt, auf bestimmte Maßnahmenverschärfungen von vornherein zu verzichten. Im Deutschlandfunk sagte Holetschek in der Früh: "Im Moment ausschließen kann man, wenn man ehrlich ist, auf Dauer noch gar nichts."

Niemand wisse, was mit der befürchteten Omikron-Welle noch alles auf Deutschland zukomme, so Holetschek. Dennoch halte er nichts davon, Vorratsbeschlüsse zu fällen. Für den Bund und die Länder sei es immer möglich, kurzfristig zusammenzukommen und über weitere Instrumente zur Eindämmung der Pandemie zu beraten.

07:40 Uhr: Söder verlangt Feststellung der epidemischen Lage

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante dafür ausgesprochen, die epidemische Lage von nationaler Tragweite wiederherzustellen. Deren Aufhebung Ende November sei ein "Kardinalfehler" gewesen, sagte Söder im ARD-Morgenmagazin. In der aktuellen Situation sei es "relativ absurd zu sagen, es gebe diese epidemische Lage nicht", so Söder.

Der CSU-Chef betonte außerdem, es müsse dringend sichergestellt werden, dass in Deutschland genug Impfstoff zur Verfügung steht. Das Boostern müsse weitergehen. Und: Die Bundesregierung müsse ein "rasches Signal für die Impfpflicht" senden.

07:29 Uhr: Montgomery wirft Politik Halbherzigkeit vor

Mehr Konsequenz im Kampf gegen die Pandemie: Das fordert Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery. Der "Augsburger Allgemeinen" sagte er, ein "Lockdown light" diene nur der "Besänftigung des eigenen schlechten Gewissens und der Betäubung der Bevölkerung".

"Die Politik macht immer wieder dieselben Fehler", beklagte Montgomery. Zwar sei nicht immer ein bundesweiter Lockdown angemessen; auch harte regionale Einschränkungen könnten sinnvoll sein. "Aber, wo dann Lockdown draufsteht, muss auch Lockdown drin sein. Halbherzigkeit hatten wir nun wirklich genug."

An diesem Dienstag wollen die Ministerpräsidenten der Länder neue Maßnahmen beschließen.

04:12 Uhr: Novavax eignet sich offenbar auch als Booster

Immunologen gehen davon aus, dass der neu in der EU zugelassene Impfstoff des US-Herstellers Novavax auch für Booster-Impfungen geeignet ist. "Alles, was bislang bekannt ist, deutet darauf hin, dass Novavax wahrscheinlich ein sehr guter Impfstoff ist", sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, der Zeitung "Augsburger Allgemeinen".

Watzl bezog sich auf eine britische Studie. Danach war Novavax bei den Booster-Impfungen zwar nicht ganz so effektiv wie die mRNA-Impfstoffe, aber immerhin "deutlich besser als Vektorimpfstoffe wie AstraZeneca oder Johnson & Johnson".

03:25 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 306,4

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 23.428 bestätigte Corona-Neuinfektionen. Das sind 7395 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 30.823 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 306,4 von 316,0 am Vortag. 462 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.

In Bayern liegt die Inzidenz aktuell bei 276,7. Allerdings schwanken die Zahlen im Freistaat stark: So meldet die Stadt Coburg eine Inzidenz von 612,1, während der Wert im Landkreis München nur bei 167,3 liegt.

00:44 Uhr: Omikron-Variante ist jetzt in den USA dominant

Auch in den USA hat sich die Omikron-Variante des Corona-Virus mittlerweile durchgesetzt. Das teilte die Seuchenbehörde CDC mit. Demnach sind aktuell 73 Prozent aller Neuansteckungen auf Omikron zurückzuführen.

Im US-Bundesstaat Texas gibt es einen ersten Todesfall im Zusammenhang mit der Omikron-Variante. Das berichtet der Sender ABC unter Berufung auf Gesundheitsbeamte von Harris County. Man nehme an, dass es das erste bestätigte Todesopfer der Virusvariante in den USA sei, heißt es in dem Bericht.

00:00 Uhr: Lehrer schließen Distanzunterricht nicht mehr aus

Angesichts der Omikron-Variante des Corona-Virus halten es Lehrerverbände für denkbar, die Weihnachtsferien zu verlängern oder auch kurzzeitig wieder zum Distanzunterricht zurückzukehren. "Distanzunterricht für eine begrenzte Zeit nach den Weihnachtsferien kann eine Möglichkeit sein, die Verbreitung der Omikron-Variante zu erschweren", sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das müsse aber eine Ausnahme bleiben, die allein der aktuellen Situation geschuldet sei.

Ähnlich sieht das der Deutsche Lehrerverband. Dessen Präsident Heinz-Peter Meidinger betonte, wenn die Infektionszahlen aufgrund von Omikron in den Weihnachtsferien massiv nach oben gingen, dürften Ferienverlängerungen beziehungsweise erneuter Distanzunterricht nicht ausgeschlossen werden: "Solch ein Schritt sollte aber nicht isoliert erfolgen, sondern nur im Verbund mit einem allgemeinen Lockdown oder weitergehenden gesellschaftlichen Kontaktbeschränkungen."

Montag, 20. Dezember 2021

21.31 Uhr: Rund 17.000 Menschen bei Corona-Protesten in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Demonstranten gegen Corona-Maßnahmen und eine Impfpflicht weiter gestiegen. Laut Polizei beteiligten sich am Montagabend rund 17.000 Menschen in 20 Städten an angemeldeten Lichterspaziergängen, Kundgebungen und nicht angemeldeten Veranstaltungen. Das waren erneut mehr als doppelt so viele wie eine Woche zuvor, als laut Polizei etwa 7.000 Menschen teilnahmen. Größere Proteste gab es unter anderem in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Waren an der Müritz.

20.26 Uhr: Trump offenbart Booster-Impfung – und wird ausgebuht

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich nach eigenen Angaben gegen das Coronavirus boostern lassen – und sich damit bei seinen Anhängern nicht beliebt gemacht. In einem Live-Interview des ehemaligen Fox-News-Moderators Bill O'Reilly sagte Trump, dass er eine dritte Impfdosis erhalten habe. Daraufhin buhten ihn die Zuschauer aus, wie auf der Videoaufzeichnung zu sehen ist.

Noch im September hatte Trump dem "Wall Street Journal" gesagt, er werde sich wahrscheinlich keine Booster-Impfung verabreichen lassen . "Ich schaue mir das Zeug später an. Ich bin nicht dagegen, aber es ist wahrscheinlich nicht für mich", sagte er damals.

Während sich Spitzenpolitiker wie Trumps früherer Vize Mike Pence, sein Nachfolger Joe Biden und dessen Vize Kamala Harris öffentlich impfen ließen, zog es Trump vor, sich privat impfen zu lassen - wohl in dem Wissen, wie unbeliebt die Vakzine bei großen Teilen seiner Basis sind.

19.44 Uhr: Bundesliga droht Rückkehr der Geisterspiele

Dem deutschen Sport inklusive der Fußball-Bundesliga droht ab dem 28. Dezember die Rückkehr der Geisterspiele. Das geht aus der Beschlussvorlage für das morgige Bund-Länder-Treffen hervor. Demnach sollen "überregionale Sport-, Kultur- und vergleichbare Großveranstaltungen" spätestens ab dem 28. Dezember ohne Zuschauer stattfinden.

  • Zum Artikel "Bund und Länder planen Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte"

19.14 Uhr: Corona-Intensivbetten in Mecklenburg-Vorpommern vollständig ausgelastet

Die Intensivbetten für Covid-Patienten sind in Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales vollständig ausgelastet. Am Montag lagen dort demnach 100 Covid-Patienten - vier mehr als am Vortag. Die Zahl der Patienten mit Covid-19 in den Krankenhäusern stieg auf 415, das waren 28 mehr als am Sonntag, wie das Landesamt mitteilte. Es wurden neun weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet, damit stieg die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie in dem Land auf 1.432.

18.58 Uhr: Trotz Omikron-Welle - London wartet ab mit neuen Corona-Maßnahmen

Die britische Regierung will trotz eines massiven Anstiegs an Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante vorerst keine weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie einführen. "Wir haben beschlossen, dass wir die Daten von jetzt an unter ständiger Beobachtung halten und sie stündlich bewerten sollten", sagte Premierminister Boris Johnson nach einer mehrstündigen Sitzung seines Kabinetts in London. Die Regierung behalte sich aber weitere Maßnahmen vor, um den Gesundheitsdienst zu schützen.

Großbritannien verzeichnete erneut mehr als 90.000 Neuinfektionen. Geschätzt infizieren sich tatsächlich jedoch wohl bereits mehrere Hunderttausende täglich. In den Landesteilen England und Schottland ist Omikron bereits dominant. Auch bei den Krankenhauseinweisungen ist ein Anstieg zu verzeichnen. Die Zahl der Todesfälle blieb zuletzt relative stabil bei rund 800 Fällen innerhalb von sieben Tagen.

Ohne schärfere Maßnahmen drohen nach Ansicht des britischen Expertenrats Sage allein in England 3.000 Krankenhauseinweisungen pro Tag und die Überlastung des Gesundheitssystems. Trotzdem setzt die britische Regierung weiterhin vor allem auf das Booster-Programm mit Impfstoffen und die freiwillige Zurückhaltung der Menschen.

  • Zum Artikel "Bund stuft Großbritannien als Virusvariantengebiet ein"

18.27 Uhr: Testpflicht für Kinder im ÖPNV während der Ferien

Ungeimpfte Schüler ab sechs Jahren brauchen in den anstehenden Weihnachtsferien einen negativen Schnelltest, wenn sie den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) nutzen wollen. Das berichtete Antenne Bayern und verwies auf eine entsprechende Regelung. Im kürzlich geänderten Infektionsschutzgesetz ist vorgesehen, dass Schüler nur außerhalb der Ferienzeit von der sogenannten 3G-Regel im öffentlichen Personenverkehr - also Zugang nur für Geimpfte, Genesene und Getestete - ausgenommen sind.

Das bayerische Gesundheitsministerium teilte Antenne Bayern mit: Die Ausnahme, dass Schüler in den Ferienzeiten nicht als getestet gelten, sei erst "in letzter Minute durch Änderungsanträge der Ampelkoalition" in das Gesetz gekommen. Bayern habe auf die Ausgestaltung keinen Einfluss gehabt.

Grünen-Bundestagsabgeordneter Dieter Janecek aus München sagte dem Radiosender: "Gerade in ländlichen Räumen lässt sich das nur schlecht umsetzen, wenn Sie zum Beispiel erst zur Teststation fahren müssen und dafür einen Bus brauchen. An diese Regel sollte man nochmal rangehen." Kinder unter zwölf Jahren sollten von einer Testpflicht im ÖPNV ausgenommen werden, sagte er. Kinder hätten in der Pandemie schon mehr als genug gelitten. Die Maßnahmen müssten so getroffen werden, dass Familien davon am wenigsten betroffen sind.

18.09 Uhr: WHO - Besser Ungeimpfte überzeugen als boostern

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erneut davor gewarnt, Auffrischimpfungen als Allheilmittel auf dem Weg aus der Corona-Pandemie zu sehen. Sie sprach sich zugleich gegen Booster für die gesunde Bevölkerung aus, weil damit der Impfstoff zur Versorgung der ganzen Welt mit Erst- und Zweitimpfungen noch knapper werde. Statt Gesunde zu Boostern, sollten die Länder mehr tun, um Ungeimpfte zu erreichen, im eigenen Land und im Rest der Welt, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.

Die Frage der Auffrischimpfungen ist demnach direkt mit der Frage einer gerechten Impfstoffverteilung verbunden. Während nach den WHO-Zahlen in Deutschland 160 Impfdosen pro 100 Einwohner vergeben worden seien, waren es laut WHO etwa in Kamerun 3,7, im Tschad 1,7 und in der Demokratischen Republik Kongo 0,29.

"Wenn wir nicht versuchen, die Ungeimpften zu impfen, kann es sein, dass wir das gewünschte Ziel nicht erreichen", sagte Tedros. Auf den Intensivstationen der Länder, die jetzt umfangreiche Booster-Kampagnen gestartet hätten, lägen überwiegend Ungeimpfte. "Menschen sterben, weil sie nicht geimpft sind, nicht, weil sie nicht geboostert sind", sagte Tedros.

17.54 Uhr: RKI - Hohes Risiko für zweifach Geimpfte und Genesene wegen Omikron

Wegen der Omikron-Variante des Coronavirus hat das Robert Koch-Institut (RKI) seine Risikobewertung verschärft. Für zweifach Geimpfte und Genesene werde die Gefahr einer Ansteckung nun als hoch angesehen, teilte das RKI auf Twitter mit. Für Ungeimpfte bleibt es demnach "sehr hoch". Für Geimpfte mit Auffrischimpfung (Booster) schätzt das Institut die Gefährdung hingegen als moderat ein. Insgesamt werde die Gefährdung der Bevölkerung als "sehr hoch" eingeschätzt, schreibt das Institut in seiner geänderten Risikobewertung. Es warnt vor schlagartiger Erhöhung der Fallzahlen und rascher Überlastung der Versorgung.

"Ursächlich hierfür ist das Auftreten und die rasante Verbreitung der Omikronvariante, die sich nach derzeitigem Kenntnisstand (aus anderen Ländern) deutlich schneller und effektiver verbreitet als die bisherigen Virusvarianten", schreibt das RKI. Die aktuelle Entwicklung sei "sehr besorgniserregend". Zu befürchten sei bei weiterer Verbreitung von Omikron eine weitere Zunahme schwerer Erkrankungen und Todesfälle und ein Überschreiten der deutschlandweit verfügbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten.

Im Wochenbericht von vergangenem Donnerstag hatte es noch geheißen, das RKI schätze die Gefährdung für die Gesundheit der nicht oder nur einmal geimpften Bevölkerung in Deutschland "insgesamt als sehr hoch ein". Für vollständig Geimpfte war sie darin als moderat angesehen worden, steige aber mit zunehmenden Infektionszahlen an.

17.40 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in Österreich rückläufig

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Österreich ist auf den niedrigsten Stand seit Oktober gefallen. Binnen 24 Stunden wurden 1.792 neue Fälle gemeldet- noch Ende November waren es rund 13.000 pro Tag. Um eine massive vierte Infektionswelle in den Griff zu bekommen, war in Österreich am 22. November ein Lockdown für alle in Kraft getreten. Die Beschränkungen wurden am 12. Dezember für die Geimpften gelockert, für Ungeimpfte jedoch beibehalten.

Seit jenem Tag hat jedes der neun Bundesländer seine eigenen Regeln für die Wiederöffnung: In einigen durften Restaurants und Hotels sofort aufmachen, in anderen erst später. Am Montag öffneten auch in Wien als letztem Bundesland wieder Lokale und Hotels, nachdem dort die Geschäfte und Weihnachtsmärkte vergangene Woche ihre Pforten öffnen durften.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich liegt nun bei 215 Fällen pro 100.000 Einwohner. Auch die Zahl der Patienten auf Intensivstationen ist gefallen. Aktuell werden dort 475 Personen behandelt, Anfang Dezember waren es noch 664.

  • Zum Artikel "2G plus: Hohe Hürden für die Einreise nach Österreich"

17.26 Uhr: EU bestellt mehr als 200 Millionen zusätzliche Impfdosen von Biontech/Pfizer für 2022

Wegen des hohen Bedarfs an Impfstoffen hat die EU mehr als 200 Millionen zusätzliche Impfdosen von den Herstellern Biontech/Pfizer für das Jahr 2022 bestellt. Die Impfstoffmenge komme zu den bereits georderten 450 Millionen Dosen hinzu, die im kommenden Jahr planmäßig ausgeliefert werden sollen, erklärten die beiden Unternehmen. Mit der weiteren Bestellung erhöht sich die Gesamtanzahl der Impfstoffdosen für die EU im Jahr 2022 auf über 650 Millionen.

Die Bestellung würde auch potenzielle Impfstoffe einschließen, die an die Omikron-Variante angepasst sind, ohne dass zusätzliche Kosten entstehen, teilten Biontech/Pfizer mit.

Die zusätzlichen 200 Millionen Dosen sind Teil einer Kaufoption, die Brüssel mit den Unternehmen vereinbart hatte. Im Mai 2021 hatten Biontech/Pfizer eine Vereinbarung mit der EU-Kommission über die Lieferung von insgesamt 900 Millionen Dosen in den Jahren 2022 und 2023 getroffen - inklusive einer Option auf weitere 900 Millionen Dosen.17.16 Uhr: Kinder bekamen Moderna-Impfstoff - Eltern erstatten Anzeige

Bei einer Panne um verwechselte Impfstoffe haben drei jüngere Kinder im Sauerland das für ihre Altersgruppe nicht zugelassene Mittel von Moderna erhalten. Nach bisherigem Kenntnisstand sei drei Kindern im Alter zwischen sieben und elf Jahren im Impfzentrum des Kreises Olpe am Sonntag versehentlich der Booster-Impfstoff von Moderna - in halber Dosierung - gespritzt worden, teilte das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium (MAGS) mit. Eigentlich sollten sie den Kinderimpfstoff von Biontech bekommen. Das Moderna-Mittel Spikevax ist bisher in der EU erst für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen.

"Nach den dem MAGS vorliegenden Informationen geht es den betroffenen Kindern gut und bisher sind keine Nebenwirkungen erkennbar", hieß es in Düsseldorf. Die Kreisverwaltung berichtete nach internen Prüfungen am Nachmittag, es handele sich um drei Kinder - sieben, zehn und elf Jahre alt.

Ein Elternpaar mit zwei Kindern hatte nach dem Vorfall in Attendorn Anzeige wegen Körperverletzung gegen die Person erstattet, die die fehlerhafte Impfung durchgeführt haben soll. Die Polizei nahm einer Sprecherin zufolge Ermittlungen auf. Parallel dazu werde die Staatsanwaltschaft bewerten, "ob Körperverletzung vorliegt oder nicht".

17.00 Uhr: Bayern fordert neues Corona-Hilfsprogramm für den Profisport

Als Ausgleich für Einnahmeausfälle durch fehlende Zuschauer fordert Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann (CSU) weitere Corona-Hilfen für den Profisport. Das bisherige Bundesprogramm habe erheblich dazu beigetragen, dass die Profivereine die Pandemiezeit bislang bewältigen konnten, sagte Herrmann in München. Die befürchteten Insolvenzen von Profivereinen hätten sich bislang nicht bestätigt: "Ich bitte deshalb nachdrücklich die neue Bundesregierung, gemeinsam mit dem Bundestag im Januar rasch wieder die Voraussetzungen für die Fortsetzung des Bundesprogramms 'Corona-Hilfen Profisport' zu schaffen."

Herrmann sieht bei einem Andauern der Pandemie vor allem die Profihallensportclubs vor große Herausforderungen gestellt. "Sollten deutliche Beschränkungen der Zuschauer für einen längeren Zeitraum wieder erforderlich werden, liegt es nahe, die bislang erfolgreichen und inhaltlich wie abwicklungstechnisch bewährten Programme fortzuführen", sagt er.

Das Programm "Corona-Hilfen Profisport" stellt auf entgangene Ticketeinnahmen und Umsatzeinbußen ab und eignet sich deshalb für die in den Ländern unterschiedlichen Zuschauerbeschränkungen. Zudem könnten Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden, weil die Länder nicht unterschiedliche Leistungen für ihre Vereine anbieten würden.

16.42 Uhr: Frankreich - Seit Juni 182.000 gefälschte Gesundheitspässe gefunden

Seit der Einführung der Nachweispflicht für 3G in Frankreich im Juni sind die Behörden auf 182.000 gefälschte Dokumente gestoßen. Das teilte das französische Innenministerium in Paris mit. Der Nachweis über eine Corona-Impfung, eine Genesung oder einen aktuellen negativen Test ist in Frankreich an zahlreichen Orten Pflicht - etwa um ins Restaurant, ins Kino oder ins Museum zu gehen. Auch für die Fahrt mit dem Fernzug oder dem Reisebus ist der sogenannte Gesundheitspass notwendig.

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin wies auf Twitter darauf hin, dass die Nutzung, Herstellung und der Verkauf gefälschter Gesundheitspässe mit bis zu fünf Jahren Haft und bis zu 75.000 Euro Geldbuße geahndet werde.

In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Neuinfektionen in Frankreich enorm an. Zuletzt steckten sich landesweit etwa 530 Menschen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner an. Deshalb will die Regierung den Gesundheitspass 2022 anpassen. Ein negativer Test soll dann nicht mehr ausreichen, wie Premierminister Castex ankündigte. Der Pass solle zu einem Impfpass werden. Ob der Status Genesen gültig bleiben solle, sagte er nicht.

16.28 Uhr: Scholz erwartet Einigung auf weitere Kontaktbeschränkungen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht davon aus, dass er sich mit den Ministerpräsidenten der Länder auf weitere Kontaktbeschränkungen im Kampf gegen Corona verständigen wird. Man werde sich am Dienstag unter anderem mit den privaten Kontakten auch von Geimpften befassen, "und einzelne in dieser Richtung liegende zusätzliche Entscheidungen treffen", sagte Scholz bei seinem Antrittsbesuch in Rom: "Das Ergebnis wird sein, dass wir, glaube ich, ein konsensuales Vorgehen festlegen können. Das ist wichtig, gerade jetzt in dieser Zeit und in diesem Moment."

Die Bund-Länder-Beratungen wurden am Wochenende angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus kurzfristig angesetzt. Die Politik will mit neuen Maßnahmen auch auf einen eindringlichen Appell des neuen Corona-Expertenrats reagieren. Danach droht Deutschland durch Omikron eine "neue Dimension" des Pandemiegeschehens.

16.25 Uhr: Bund und Länder erwägen Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte ab 28.12.

Im Kampf gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus erwägen Bund und Länder nach Weihnachten Kontaktbeschränkungen auch für geimpfte und genesene Personen. Ab dem 28. Dezember sollten private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt sein, wie aus einer Beschlussvorlage zur Vorbereitung der Bund-Länder-Konferenz am Dienstag hervorgeht. Insbesondere Silvesterfeiern mit einer großen Anzahl von Personen seien in der gegenwärtigen Lage nicht zu verantworten.

Nach dpa-Informationen wurde die Vorlage mit Stand Montagvormittag vom Kanzleramt verschickt. Es handelt sich demnach aber nur um einen Zwischenstand. Über die Vorschläge stimmen sich die Regierungschefs und -chefinnen der Länder erst am Dienstag mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ab.

Die Obergrenze von zehn Personen soll laut vorläufigem Beschlussvorschlag für private Treffen innen wie im Außenbereich gelten. Kinder bis 14 Jahre seien davon ausgenommen. Sobald eine ungeimpfte Person an einer Zusammenkunft teilnimmt, sollen wieder die Kontaktbeschränkungen für ungeimpfte Personen gelten: Das Treffen müsste dann auf den eigenen Haushalt und höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes beschränkt werden.

Außerdem sollen alle Clubs und Diskotheken bundesweit schließen. Veranstaltungen in Innenräumen, aber auch im Freien sollen mit neuen Kapazitätsgrenzen belegt werden, die in dem Beschlussvorschlag aber noch nicht genannt werden.

16.21 Uhr: Studie - Long-Covid-Symptome bei 40 Prozent der Infizierten

Rund 40 Prozent der mit dem Coronavirus infizierten Menschen haben nach einer Studie der Mainzer Universitätsmedizin mehr als ein halbes Jahr Long-Covid-artige Symptone. Dies treffe nicht nur Menschen mit schweren Krankheitsverläufen, berichtete der Sprecher der Studienleitung, Philipp Wild, in Mainz, sondern auch solche mit milderen oder sogar asymptomatischen Verläufen. 35 Prozent war die Infektion gar nicht bewusst. Wer länger als sechs Monate nach einer Corona-Infektion noch Symptome hat, leidet nach der Definition der Mainzer Wissenschaftler an Long-Covid.

Jeder Dritte berichte, nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 nicht wieder so leistungsfähig zu sein wie vorher, sagte Wild. Andere der zahlreichen Symptome "ohne klares klinisches Muster" seien etwa Abgeschlagenheit, Geruchs- und Geschmacksstörungen, Gedächtnisstörungen, Atmennot/Kurzatmigkeit, Gelenkschmerzen sowie Schlafstörungen. Frauen seien häufiger betroffen als Männer, das Alter spiele hingegen keine Rolle. Die Zahl der Long-Covid-Symptome nahm mit der Zeit ab.

Allerdings berichteten auch rund 40 Prozent der gar nicht infizierten Menschen von einigen ähnlichen Symptomen während der Pandemie, wie Abgeschlagenheit, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen, sagte Wild: "Es ist aber falsch zu sagen, das Krankheitsbild Long-Covid gibt es nicht", betonte der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin. Diese Ergebnisse zeigten vielmehr, wie wenig spezifisch das Krankheitsbild sei und wie groß der Forschungsbedarf.

16.10 Uhr: Gewerkschaft - Britisches Pflegepersonal bald am Limit

Großbritanniens Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger sind nach Angaben der größten Krankenpfleger-Gewerkschaft des Landes am Limit. Erschöpfung und steigende Corona-Infektionszahlen unter dem medizinischen Personal forderten ihren Tribut, zusätzlich zu dem Druck durch neue Maßnahmen der Regierung, um die durch die neue Omikron-Variante angefachte Infektionslage zu beruhigen.

Patricia Marquis, England-Direktorin der Gewerkschaft Royal College of Nursing, sagte, die Situation in den kommenden Wochen sehe "sehr düster aus". Sie verwies auf eine Zunahme krankheitsbedingter Fehlzeiten und von Ausfällen durch Selbstisolation nach Risikokontakten, die die Krankenhäuser träfen. Gleichzeitig kämpften diese darum, den Rückstand bei wegen der Pandemie verschobenen Eingriffen abzubauen und normale Winter-Erkrankungen neben den Corona-Fällen zu behandeln.

An vielen Orten herrsche bereits immenser Stress und Druck, der nun durch eigene Covid-19-Erkrankungen weiter zunehme, aber auch durch geistige und körperliche Erschöpfung, sagte Marquis der BBC. Das Krankenhauspersonal schaue mit Sorge in die Zukunft.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Großbritannien stieg in einer Woche um 50 Prozent. Am Sonntag verzeichnete die Regierung 82.886 weitere bestätigte Corona-Infektionen binnen eines Tages. Mit 147.000 Corona-Todesfällen hat Großbritannien die meisten Toten in der Pandemie in Europa nach Russland zu verzeichnen.

15.46 Uhr: Tschentscher erwartet weitere Einschränkungen im Kampf gegen Corona

Angesichts hoher Corona-Zahlen und der neuen Omikron-Variante erwartet Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher eine weitere Verschärfung der Regeln zur Eindämmung der Pandemie. Er gehe davon aus, dass die Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag eine Begrenzung der privaten Kontakte auf zehn bis maximal 20 Personen für Geimpfte und und Genesene beschließen werde, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Sinnvoll wäre es, wenn die neuen Regeln noch vor Weihnachten in Kraft träten. Für Ungeimpfte gelten bereits schärfere Kontaktbeschränkungen. Außerdem müssten flächendeckend Auffrischungsimpfungen ermöglicht werden, sagte Tschentscher. Die Bundesregierung müsse dafür ausreichend Impfstoff zur Verfügung stellen.

15.35 Uhr: Energieverband - Omikron kein höheres Risiko für Versorgungssicherheit

Die Energiewirtschaft sieht nach Verbandsangaben derzeit kein erhöhtes Risiko für die Versorgungssicherheit durch die Omikron-Variante. Die Unternehmen beobachteten die Entwicklungen aber sehr genau und führten regelmäßig Risikobewertungen durch, teilte die Chefin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae, in Berlin mit. "Die Sicherstellung der Versorgung hat für die Betreiber kritischer Infrastrukturen höchste Priorität", betonte sie. Die bewährten Notfall- und Pandemiepläne kämen weiterhin zum Einsatz. Ein wichtiger Faktor sei zudem, dass bei den Unternehmen 80 bis 90 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft seien: "Das lässt darauf hoffen, dass zumindest mit weniger schweren Krankheitsverläufen zu rechnen ist."

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte am Sonntag von einem "Gefährdungspotential für die kritische Infrastruktur" durch die Omikron-Variante gesprochen und diesem Bereich unter anderem die Strom- und Wasserversorgung zugeordnet.

15.01 Uhr: Woidke erwartet weitere Kontaktbeschränkungen

Zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus erwartet Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woicke (SPD) weitere Kontaktbeschränkungen. Dies werde mit großer Sicherheit Teil des Bund-Länder-Beschlusses am Dienstag sein, sagte der Regierungschef bei einem Pressegespräch. Die Beschränkungen sollen für private Zusammenkünfte und auch für Treffen in der Öffentlichkeit insbesondere zu Silvester gelten, erklärte Woidke. Einzelheiten wollte er wegen der vereinbarten Vertraulichkeit nicht nennen.

Die Brandenburger Landesregierung werde die neuen Beschränkungen noch vor Weihnachten mit einer entsprechenden Eindämmungsverordnung umsetzen, sagte Woidke: "Je weniger Kontakte es gibt, desto weniger Chancen hat das Virus - egal welcher Variante - sich weiter zu verbreiten." Woidke appellierte daher an die Bürger, auf private Treffen und insbesondere auf Reisen soweit möglich zu verzichten.

Die Omikron-Variante sei wesentlich ansteckender als die bisherigen Varianten und könne zu einem bedrohlichen Anstieg der Infektionsfälle führen, warnte Woidke. Daher solle die Impfkampagne intensiv fortgeführt werden.

14.43 Uhr: Belgien genehmigt Anti-Covid-Impfungen von Kindern

Belgien hat grünes Licht für die Anti-Covid-Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren gegeben. Für die Gratis-Impfung sei das Einverständnis der Eltern oder der gesetzlichen Betreuer erforderlich, teilten die Behörden in Brüssel mit. Für die Impfung werde eine für Kinder entwickelte Dosierung des Pfizer-Biontech-Impfstoffs eingesetzt. Diese werde in zwei Dosen im Abstand von 21 Tagen verimpft.

Die belgischen Behörden verwiesen darauf, dass der Impfstoff von der EU-Arzneimittelbehörde EMA genehmigt wurde. Die ersten Impfungen von Kindern in Belgien sollen Ende Dezember erfolgen. Dazu werden zunächst solche Kinder eingeladen, die wegen einer Vorerkrankung einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, eine schwere Covid-Erkrankung zu erleiden. Eingeladen werden aber auch Kinder ohne Vorerkrankung.

Nach Auskunft der belgischen Behörden ist es nicht vorgesehen, für diese Altersklasse einen Impfpass einzuführen. Nach den letzten Zahlen weist Belgien bei 11,5 Millionen Einwohnern täglich rund 10.000 Corona-Erkrankungen auf.

14.22 Uhr: Lindner will Lockdown wie in Niederlanden vermeiden

FDP-Chef Christian Lindner will einen harten Lockdown vermeiden. Pauschale Schließungen von Schulen und im Einzelhandel müssten "immer nur Ultima Ratio" sein, sagt Lindner in Berlin. Er gehe davon aus, dass es weitere Verschärfungen bei öffentlichen und privaten Veranstaltungen geben werde. Auch bei Clubs seien schärfere Auflagen geboten. Man müsse immer "lageadäquat" entscheiden. Er sei aber zuversichtlich, dass mit der konsequenten Anwendung etwa des Maskentragens oder auch der 2G- und 3G-Regeln ein Lockdown wie er derzeit etwa in den Niederlanden bestehe abgewendet werden könne.

14:08 Uhr: EU-Behörde EMA macht für Novavax-Impfstoff Weg frei

In der Europäischen Union kommt ein fünfter Covid-19-Impfstoff auf den Markt. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gab grünes Licht für das Vakzin des US-Biotechunternehmens Novavax. Der zuständige Ausschuss der EMA empfahl eine bedingte Zulassung des Impfstoffs für Personen ab 18 Jahren. Die finale Entscheidung muss noch die Europäische Kommission fällen, sie gilt aber als Formsache.

Es wäre damit der fünfte in der Europäischen Union zugelassene Covid-19-Impfstoff sowie der erste auf Protein-Basis. Bereits auf dem Markt sind die mRNA-Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna sowie die zwei Vektor-Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson (J&J).

13.48 Uhr: 40 Prozent aller Corona-Infizierten leiden an Long Covid - vor allem Frauen betroffen

Rund 40 Prozent aller Corona-Infizierten haben einer Studie zufolge Long-Covid-Symptome. Häufiger seien Frauen betroffen als Männer, erklärte die Universitätsmedizin Mainz am Montag, die für die Studie von Oktober 2020 bis Juni 2021 mehr als 10.000 wissentlich und unwissentlich infizierte Menschen untersucht hat. Jede dritte Person berichte zudem davon, mindestens sechs Monate nach einer Infektion die vorherige Leistungsfähigkeit nicht wieder erlangt zu haben. Betroffen seien Erwachsene jeder Altersgruppe. Kinder waren in die Studie nicht einbezogen.

Als Spätfolgen einer Corona-Infektion gelten etwa Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwindel, Depressionen, Herzrhythmusstörungen, Ängste und vieles andere. Auffällig sei, dass auch Personen, die keine Sars-Cov-2-Infektion durchgemacht hätten, über ähnliche Symptome berichteten, erklärten die Studienleiter.

13.32 Uhr: EU bestellt weitere 200 Mio. Impfdosen von Biontech/Pfizer

Die Europäische Union hat bei Biontech und Pfizer mehr als 200 Millionen zusätzliche Dosen des Covid-19-Impfstoffs der beiden Unternehmen für 2022 bestellt. Diese Impfdosen kämen zu den bereits bestellten 450 Millionen Dosen hinzu, die im kommenden Jahr ausgeliefert werden. Insgesamt gingen damit 2022 mehr als 650 Millionen Dosen an die Staatengemeinschaft, teilen die Hersteller mit. Sollten an die Omikron-Variante angepasste Impfstoffe nötig werden, würde die Bestellung auch diese umfassen, ohne dass zusätzliche Kosten entstünden.

13.26 Uhr: Österreichs Corona-Zahlen gehen zurück

Österreich verzeichnet eine weiter sinkende Zahl von Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Knapp 1800 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden bedeuten den niedrigsten Wert an einem Montag seit zwei Monaten. Wie das Gesundheits- und Innenministerium weiter berichteten, sank die Zahl der Covid-Patienten auf Normalstationen leicht, auf Intensivstationen blieb sie stabil. Die Sieben-Tage-Inzidenz fiel auf 215 Fälle pro 100 000 Einwohner und lag damit unter dem Wert von Deutschland. Die Entwicklung ist Folge eines dreiwöchigen Lockdowns.

Um einem Einschleppen dieser Variante möglichst vorzubeugen, gelten seit heute verschärfte Einreisebestimmungen. Ohne weiteres darf nur noch ins Land, wer dreifach geimpft ist. Für doppelt Geimpfte sowie für Genesene gilt zusätzlich eine Pflicht zum PCR-Test.

13.20 Uhr: Söder will "epidemische Lage" wieder einführen

Schon jetzt seien die meisten der Vorschläge, die der Corona-Expertenrat gemacht habe, in Bayern umgesetzt. Das sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nach einer Sitzung des Parteivorstands, mit Blick auf die morgige Bund-Länder-Konferenz: "Das einfachste wäre, das muss man ehrlich sagen, man würde die epidemische Lage wieder herstellen, weil dann muss man nicht über jede einzelne Maßnahme streiten oder nachdenken, dann könnte Deutschland schneller reagieren." Es sei ein "unglaublich schwerer Fehler" gewesen, die epidemische Lage nicht zu verlängern. Dies sei der Kardinalsfehler, darüber müsse nochmals diskutiert werden.

Einen Alleingang Bayerns vor der Bund-Länder-Runde morgen schloss Bayerns Ministerpräsident Söder aus. "Wir werden weder vorpreschen noch werden wir etwas unterlassen, was national eine einheitliche Strategie ist".

13.15 Uhr: EU will schneller auf Krisen wie Covid-19 reagieren

Die EU will auf Gesundheitskrisen wie die Corona-Pandemie schlagkräftiger reagieren können. Dazu verständigten sich die EU-Staaten am Montag auf ein Gesetz, das im Krisenfall den einfacheren Kauf von Impfstoff, Medizinprodukten und Medikamenten für alle Mitgliedstaaten ermöglichen soll. Zudem sollen Produktionskapazitäten überwacht und kurzfristig hochgefahren werden können.

Ein Großteil dieser Aufgaben dürfte von der neuen EU-Behörde zur Vorsorge von Gesundheitskrisen Hera (Health Emergency Preparedness and Response Authority) übernommen werden. Sie soll gesundheitliche Notstände verhindern, gefährliche Erreger schneller entdecken sowie im Krisenfall zügig reagieren.

13.10 Uhr: Weltwirtschaftsforum in Davos wegen Omikron abgesagt

Das Weltwirtschaftsforum in Davos wird wegen der Verbreitung der Omikron-Mutante von Januar auf den frühen Sommer verschoben. Die gegenwärtigen Pandemiebedingungen machten es sehr schwierig, eine weltweites persönliches Treffen abzuhalten, teilen die Organisatoren mit. Zu der Veranstaltung kommen üblicherweise zahlreiche hochrangige Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft.

13.01 Uhr: Bundesbehörden sollen Pandemie-Pläne prüfen

Die Bundesbehörden sollen bestehende Pandemiepläne auf den Prüfstand stellen. Solche Pläne seien zwar seit vielen Monaten in Kraft, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin - nun sei aber damit zu rechnen, dass die Zahl der Coronavirus-Infektionen durch die Omikron-Variante deutlich steige. "Deswegen müssen jetzt alle Behörden für sich prüfen, welche Maßnahmen zusätzlich ergriffen werden müssen, damit die Funktionsfähigkeit der jeweiligen Behörden auch unter diesen Bedingungen erhalten bleibt."

Beim Bundeskriminalamt und der Bundespolizei, für die das Innenministerium zuständig ist, seien mehr als 90 beziehungsweise mehr als 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft, sagte der Sprecher. Die Einsatz- und Arbeitsfähigkeit der Bundeswehr sei derzeit "absolut gewährleistet".

12.54 Uhr: Erste Klage gegen Impfpflicht für medizinisches Personal

Beim Bundesverfassungsgericht ist eine erste Verfassungsbeschwerde gegen die Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegepersonal eingegangen. Damit verbunden sei auch ein Eilantrag, sagte ein Sprecher des Karlsruher Gerichts auf Anfrage. Die Klage sei am vergangenen Dienstag von 23 Personen eingereicht worden. Wann darüber entschieden werde, sei noch nicht absehbar.

Die Impfpflicht gilt für Beschäftigte in Einrichtungen wie Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen und war am 10. Dezember von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden. Sie soll alte und geschwächte Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen, die ein besonders hohes Risiko haben, dass die Krankheit schwer oder sogar tödlich verläuft.

12.35 Uhr: SPD - Kontaktbeschränkungen nach Weihnachten

Die SPD geht von Einschränkungen auch für Geimpfte nach Weihnachten aus. Es müsse weitere Kontaktbeschränkungen nach den Festtagen geben, sagt SPD-Chef Lars Klingbeil. Laut der Co-Vorsitzenden Saskia Esken müssen auch Clubs und Bars geschlossen werden. Als weitere Punkte, die aus Sicht der SPD die Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag beschließen muss, nannte die SPD-Spitze einen weiteren Impuls für mehr Impfungen sowie den Schutz der kritischen Infrastruktur. "Dafür müssen jetzt sofort umfassenden Maßnahmen beschlossen werden", sagt Klingbeil.

Der SPD-Politiker und Berlins scheidender Regierender Bürgermeister Michael Müller hat vor größeren Feiern zu Weihnachten und vor Silvesterpartys gewarnt. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sind aus Sicht des SPD-Politikers weitere Einschränkungen unverzichtbar.

12.18 Uhr: Lockdown-Angst an der Börse - DAX sackt ab

Sorgen vor einem neuen Lockdown in Deutschland haben den Dax am Montag stark belastet. Der deutsche Leitindex sackte zwischenzeitlich um rund drei Prozent ab. Am späten Vormittag lag er noch zwei Prozent im Minus bei 15 221,51 Punkten. Die bedenkliche Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron stößt unter anderem den Anlegern von Luftfahrtwerten mächtig auf. So sackten die Papiere der Lufthansa um mehr als vier Prozent ab. Anteilsscheine des Flughafenbetreibers Fraport fielen um zweieinhalb Prozent.

Große Sorgen macht Anlegern, dass Großbritannien in Deutschland nun als Corona-Virusvariantengebiet gilt. Damit ist die Einreise nach Deutschland nur unter starken Einschränkungen möglich.

12.11 Uhr: Bundesregierung erwägt Verschärfung der Kontaktregeln

Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin: "Es ist naheliegend, dass es am Dienstag beim Bund-Länder-Treffen insbesondere um private Zusammenkünfte geht". Auch die Regeln für Großveranstaltungen unter freiem Himmel sowie für Bars und Clubs könnten demnach wieder strenger gestaltet werden. Es sei "denkbar, dass man die Obergrenzen indoor und outdoor bei privaten Veranstaltungen und auch bei öffentlichen Großveranstaltungen nochmal überdenkt", sagte Büchner. Für Veranstaltungen in Innenräumen gilt derzeit eine Obergrenze von 50 Teilnehmern, an Freiluftveranstaltungen dürfen bis zu 200 Menschen teilnehmen.

Am Dienstag beraten die Regierungschefs von Bund und Ländern über neue Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.

11.51 Uhr: AfD-Landtagsabgeordneter an Covid-19 gestorben

Der baden-württembergische AfD-Landtagsabgeordnete Bernd Grimmer ist an Covid-19 gestorben. Er erlag in der Nacht zum Sonntag seiner Erkrankung, sagte ein Sprecher seines Kreisverbands der Nachrichtenagentur AFP. Grimmer wurde 71 Jahre alt. In den vergangenen Monaten hatte er die Corona-Eindämmungsmaßnahmen der Regierung wiederholt scharf kritisiert. Im September schrieb er auf seiner Facebookseite, das "Corona-Regime" könne "nur noch als krank bezeichnet" werden. Er beklagte "Alarmismus" und "Panikmache". Grimmer war 2016 zum ersten Mal in den Stuttgarter Landtag gewählt worden. Grimmer war Vorsitzender des Kreisverbands Pforzheim-Enz.

11.40 Uhr: Moderna schützt wohl vor Omikron

Der Impfstoff von Moderna schützt -nach Hersteller-Aussage und ersten Studiendaten zufolge- offenbar nach drei Dosen effektiv gegen die neue Omikron-Variante. Der Booster mit einer Dosierung von 50 Mikrogramm erhöhe den Omikron-neutralisierenden Antikörperspiegel um das rund 37-fache, teilt Moderna unter Verweis auf vorläufige Daten mit. Eine Booster-Dosis über 100 Mikrogramm erhöhe den Antikörperspiegel um das rund 83-fache im Vergleich zum Niveau vor der Auffrischungsimpfung. "Um auf diese hochgradig übertragbare Variante zu reagieren, wird Moderna die Entwicklung eines Omikron-spezifischen Booster-Kandidaten weiter vorantreiben und zügig in die klinische Testphase bringen, falls dieser in Zukunft notwendig werden sollte", sagt Vorstandschef Stephane Bancel.

  • Zum Artikel: "Corona-Variante: Was über Omikron bislang bekannt ist"

10.47 Uhr: Mehr Müll wegen Corona

Im Corona-Jahr 2020 ist der Abfall der privaten Haushalte in Deutschland um vier Prozent auf insgesamt 39,6 Millionen Tonnen gestiegen, wie das Statistische Bundesamt zu vorläufigen Daten mitteilt.

Das Pro-Kopf-Aufkommen legte um 19 Kilogramm auf 476 Kilogramm zu. Steigerungen gab es bei allen Abfallarten, vor allem bei Wertstoffen, zu denen etwa Papier, Pappe und Plastikabfälle zählen, sowie bei Bioabfällen. Am stärksten kletterte 2020 das Pro-Kopf Aufkommen an Wertstoffen und Bioabfällen um je sechs Kilogramm. Beim Hausmüll (Restmüll) gab es ein Plus von vier Kilogramm und beim Sperrmüll von drei Kilogramm. Jeweils rund ein Drittel der eingesammelten Abfälle waren Restmüll oder Wertstoffe. 27 Prozent waren Bioabfälle, sieben Prozent Sperrmüll und weniger als ein Prozent waren sonstige Abfälle wie Batterien und Farben.

10.40 Uhr: Fünf Prozent mehr Intensivbetten im Jahr 2020

Die Zahl der Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern ist im ersten Corona-Jahr 2020 um fünf Prozent gestiegen. Das ist ein Anstieg um 1400 auf insgesamt 27 000 Betten im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte.

Zugleich sei die Gesamtzahl der Betten in den 1901 Kliniken in Deutschland um 7400 auf 486 700 zurückgegangen. Auch die Behandlungstage in den Krankenhäusern waren im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 rückläufig. Mit rund 122,6 Millionen waren es rund 12 Prozent oder 16,7 Millionen Tage weniger. Bei der Zahl der Betten handelt es sich den ersten vorläufigen Ergebnissen zufolge um Jahresdurchschnittswerte.

09.38 Uhr: Lockdown-Partys: Foto zeigt Johnson mit knapp 20 Leuten

Nach Berichten über Lockdown-Partys im britischen Regierungssitz ist ein Foto von Premierminister Boris Johnson mit knapp 20 Leuten im Garten der Downing Street aufgetaucht. Auf der am Montag vom "Guardian" veröffentlichten Aufnahme, die aus einer Zeit mit strengen Kontaktbeschränkungen stammt, ist Johnson an einem Tisch mit Ehefrau Carrie und zwei Mitarbeitern zu sehen. Über den Garten verteilt sieht man weitere Grüppchen, es gibt Wein und Käse. Ein Regierungssprecher sagte, es sei ein Arbeitstreffen gewesen.

Damals, im Mai 2020, durften sich in England eigentlich nur maximal zwei Personen treffen, draußen und im Abstand von zwei Metern. Auch Arbeitstreffen sollten nur "wenn unbedingt notwendig" stattfinden. Das Foto reiht sich ein in eine Reihe von Berichten über Partys, die während des Lockdowns in der Downing Street stattgefunden haben sollen.

09.34 Uhr: Israel verbietet Reisen nach Deutschland und in die USA

Israel verbietet wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus Reisen unter anderem nach Deutschland und in die USA. Das israelische Kabinett hat beschlossen, beide Länder und mehrere weitere auf eine rote Liste zu setzen. Israelis dürfen damit diese Länder nur mit Sondergenehmigung besuchen. Rückkehrer von dort müssen zunächst in Quarantäne.

In Israel traten in den vergangenen Wochen vermehrt Neuinfektionen mit der Omikron-Variante auf. Das Land begann bereits Ende November, seine Grenzen zu schließen und den Reiseverkehr einzuschränken.

09.25 Uhr: Arbeitgeberpräsident für allgemeine Impfpflicht

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat seine anfangs zögerliche Haltung zu einer allgemeinen Impfpflicht geändert. "Ich habe lange auf die Vernunft der Menschen gebaut, aber mittlerweile bin ich sehr für eine allgemeine Impfpflicht", sagte der Chef der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) dem "Handelsblatt" vom Montag. "Ich halte sie für den einzig gangbaren Weg, die Pandemie in den Griff zu bekommen."

Die geplante erneute Verlängerung des erleichterten Zugangs zum Kurzarbeitergeld begrüßte der Unternehmer. Dulger warnte zugleich vor Gewöhnungseffekten und steigenden Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung.

08.58 Uhr: Bayerns Innenminister Herrmann warnt vor Rechtsextremisten bei Corona-Protesten

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat den Einfluss von Rechtsextremisten auf die Proteste gegen die Corona-Einschränkungen "mehr als besorgniserregend" genannt. Er halte die Radikalen im "Querdenker"-Bereich für sehr gefährlich, deshalb würden sie auch von Polizei und Staatsschutz aufmerksam verfolgt, so Herrmann im "Thema des Tages" im BR24 Radio. "Wir brauchen eine wehrhafte Demokratie, einen starken Staat, der solche Umtriebe bekämpft."

Gestern hatten in Nürnberg Tausende gegen die Coronapolitik von Bund und Staatsregierung sowie eine mögliche Impfpflicht protestiert. Herrmann selbst hatte an einer Gegenkundgebung teilgenommen. "Ich habe klar Stellung bezogen", so der CSU-Politiker.

Gleichzeitig betonte er, die Teilnehmer an Protestveranstaltungen dürften nicht pauschal kriminalisiert werden. Es sei eine legitime Auffassung, gegen Impfzwang zu sein. "Wir dürfen nicht die Spaltung der Gesellschaft vorantreiben, im Gegenteil", betonte der Innenminister. "Aber da, wo es in Rechtsextremismus übergeht, da muss der Staat klare Grenzen ziehen."

  • Zum Artikel: "Proteste in Nürnberg: Herrmann für mehr Dialog mit Impfgegnern"

08.41 Uhr: NRW-Ministerpräsident Wüst: "Große Silvesterparty" nicht möglich

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) stellt verschärfte Kontaktbeschränkungen rund um den Jahreswechsel in Aussicht. "Die große Silvestersause wird es nicht geben können“, sagte Wüst am Montag im "Morgenmagazin“ der ARD. Omikron mahne zur absoluten Wachsamkeit, so der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz.

Auf Twitter schrieb er: "Bund und Länder müssen daher noch vor Weihnachten einen Fahrplan für die nächsten Wochen vereinbaren.“ Am Dienstag treffen sich Bund und Länder um angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante über weitere Maßnahmen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie beraten.

Gestern hatte der von der neuen Bundesregierung berufene Corona-Expertenrat erklärt, die Omikron-Variante bringe eine neue Dimension in das Pandemiegeschehen. Sie zeichne sich durch eine stark gesteigerte Übertragbarkeit und ein Unterlaufen eines bestehenden Immunschutzes aus.

08.05 Uhr: Zahl der bayerischen Covid-Intensivpatienten unter 900 gesunken

Die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten auf Bayerns Intensivstationen ist über das Wochenende erstmals seit November wieder unter 900 gesunken. Am Montagmorgen waren nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) noch 878 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung. Landesweit waren zwölf Prozent der Intensivbetten frei, ebenfalls so viel wie seit Wochen nicht mehr.

Dennoch ist die Belastung der Krankenhäuser nach wie vor sehr hoch. Angesichts der erwarteten Ausbreitung der sehr ansteckenden Omikron-Variante sind Mediziner besorgt und rechnen mit einem baldigen Wiederanstieg der Zahlen. Denn derzeit liegen immer noch fast zwanzig Mal so viele Corona-Patienten auf den Intensivstationen wie im August. Nach wie vor gibt es auch Landkreise, in deren Krankenhäusern zeitweise kein einziges Intensivbett frei ist, so in Landsberg und Straubing-Bogen.

07.56 Uhr: Wirtschaftsminister Habeck für Nachschärfen der Corona-Maßnahmen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck spricht sich für mehr Corona-Maßnahmen aus: "Ich bin mir sicher, dass Clubs und Diskotheken schließen werden", sagt der Grünen-Politiker im Deutschlandfunk. Zudem müssten Kontakte auch für Geimpfte in Innenräumen reduziert werden. Es werde noch nicht alles lahmgelegt werden, "aber wir müssen sicherlich nachschärfen in den Maßnahmen." Mit einem Lockdown, in dem auch Schulen und Kitas geschlossen und Kulturveranstaltungen gestrichen würden, solle man nicht leichtfertig umgehen. "Wenn wir schlau sind, dann machen wir differenzierte Maßnahmen, wie ich das eben gesagt habe. Und wenn wir das früh ansetzen und konsequent ansetzen, wenn wir das Tragen von FFP2-Masken konsequent anwenden, dann bleibt uns anderes hoffentlich erspart." Er gehe davon aus, dass dies Gegenstand der Bund-Länder-Beratungen am Dienstag sein und für Januar verabredet werde.

07.44 Uhr: Thailand prüft schärfere Einreiseregeln

Reisen nach Thailand könnten wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus bald wieder schwieriger werden: Das quarantänefreie «Test&Go»-Modell wird womöglich wieder gekippt: danach mussten seit November vollständig geimpfte Touristen bei der Einreise nur noch einen PCR-Test machen und dann eine Nacht in ihrem Hotel auf das Ergebnis warten. Doch jetzt könnten eventuell wieder strengere Einreiseregeln gelten, wahrscheinlich speziell für Länder mit einer erheblichen Omikron-Ausbreitung, zitierte der Sender «Nation TV» am Montag die Gesundheitsbehörden.

Laut Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul wurden in Thailand bislang 63 Fälle der Omikron-Variante bei Einreisenden verzeichnet. 20 weitere Verdachtsfälle werden derzeit noch überprüft. Wie lange Touristen dann in Quarantäne müssten, ist aber noch unklar.

Das Land hatte seine Grenzen Anfang November wieder für Touristen aus Deutschland und Dutzenden anderen Ländern geöffnet. Deshalb ist die Angst vor einer Ausbreitung der neuen Variante groß.

06.48 Uhr: Krankenhausgesellschaft warnt vor Omikron-Welle

Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Virusvariante in vielen europäischen Ländern warnt die Deutsche Krankenhausgesellschaft vor einer weiteren Eskalation der Lage in deutschen Kliniken. "Wenn sich die Prognosen bestätigen, wonach die Omikron-Variante sehr viel ansteckender ist als Delta und auch der Impfschutz gegen schwere Verläufe bei nicht geboosterten Menschen schwächer ist, werden wir es im schlimmsten Fall mit einer großen Zahl gleichzeitig schwer erkrankter Patienten zu tun haben", sagte der Vorstandsvorsitzende der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, der "Rheinischen Post".

Gaß bezog sich auf aktuelle Modellierungen und warnte vor weiteren personellen Engpässen in den Krankenhäusern. "Diese fünfte Welle würde uns nach den Berechnungen der Wissenschaftler treffen, noch bevor die aktuell hohe Belegung auf den Intensivstationen deutlich gesunken ist", warnte er. Gaß appellierte an die politisch Verantwortlichen, auch weitere Kontaktbeschränkungen nicht auszuschließen.

06.34 Uhr: Bundesweite Corona-Inzidenz bei 316,0

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist nach längerer Abwärtstendenz erstmals wieder im Vergleich zum Vortag minimal gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 316,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der bundesweite Wert bei 315,4 gelegen, vor einer Woche bei 389,2.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 16.086 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.53 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 21.743 Ansteckungen gewesen. Die Zahl gemeldeter Infektionen geht seit knapp drei Wochen zurück. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 119 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 116 Todesfälle gewesen.

In Bayern steht die Sieben-Tage-Inzidenz laut RKI derzeit bei 285,2. Das ist deutlich weniger als noch vor einigen Wochen. Die regionalen Unterschiede sind allerdings groß: Während der Inzidenzwert beispielsweise in der Stadt Coburg bei 705,2 liegt, beträgt er in der Stadt Erlangen 129,9.

06.23 Uhr: Mittelstands-Verband für nationales Impfstoffregister

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat sich für ein nationales Impfstoffregister ausgesprochen. Bundesgeschäftsführer Markus Jerger sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, Corona breite sich leider rasant in Deutschland aus. Bedauerlich sei, dass die Inventur durch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) weiterhin Unklarheit lasse, wie viele Impfdosen aktuell vorhanden sind. "Es ist Aufgabe der Bundesregierung, für eine sichere Versorgung mit Vakzinen zu sorgen. Hierzu bedarf es der Einrichtung eines nationalen Impfstoffregisters."

Beraten durch seinen Beirat Gesundheit, fordere der Verband die Bundesregierung auf, Impfstoff auch über die geplante Menge hinaus zu erwerben, um die Impfgeschwindigkeit nicht weiter zu verlangsamen. "Gerade angesichts der beschlossenen Impfpflicht für Personal in Pflegeheimen und Gesundheitseinrichtungen ist eine ausreichende Impfstoffversorgung unerlässlich", sagte Jerger. Höchste Priorität müssten die Erhöhung der Impfquote und eine offensive Booster-Strategie sein.06.15 Uhr: Trotz Corona - Musikindustrie bleibt auf Wachstumskurs

Deutschlands Musikindustrie bleibt trotz Corona-Krise auf Wachstumskurs. Vor allem große Erfolge im Streaming-Sektor haben die früher so krisenanfällige Branche bisher recht unbeschadet durch die Pandemie gebracht. Für 2021 wird ein zweistelliges Umsatzplus erwartet, wie es sich bei den Halbjahreszahlen schon angedeutet hatte (plus 12,4 Prozent).

"Wir gehen derzeit grundsätzlich davon aus, dass das sehr gute Wachstum im Streaming-Bereich weitergeht, dass Vinyl weiter seine Fans an sich bindet, und eventuell ist auch die CD nicht mehr so stark rückläufig – wobei das Weihnachtsgeschäft traditionell eine große Rolle spielt", sagte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI), Florian Drücke. "Dieses Umfeld könnte dann in der Tat zu einem guten Geschäftsjahr 2021 führen, für das die Branche auf ein zweistelliges Wachstum hoffen kann." Genaue Zahlen sollen Anfang 2022 bekanntgegeben werden.

05.57 Uhr: CSU-Politiker Pilsinger für Corona-Impfpflicht ab 50 Jahren

Nach Ansicht des CSU-Gesundheitspolitikers Stephan Pilsinger sollte eine Corona-Impfpflicht eingeführt werden - allerdings nur für Menschen ab 50 Jahren. "Aktuelle Zahlen zeigen, dass über 80 Prozent aller intensivpflichtigen Covid-Patienten über 50 Jahre alt sind", sagte Pilsinger der Augsburger Allgemeinen. "Dadurch könnten die Intensivstationen signifikant entlastet werden und so wenig wie möglich Menschen in ihrer Freiheit und Eigenverantwortung eingeschränkt werden", erklärte der Bundestagsabgeordnete, der selbst Arzt ist.

Dem Gesundheitssystem drohe angesichts der grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus eine Überlastung, warnte Pilsinger. Deshalb halte er ein Vorgehen ähnlich wie in Griechenland für sinnvoll und verhältnismäßig. Für alle Menschen über 60 Jahre hatte die Regierung dort Ende November eine Impfpflicht verkündet, die von Mitte Januar an mit einem monatlichen Bußgeld von 100 Euro bei Verstößen forciert werden soll. Die Zahl der Erstimpfungen in der betreffenden Altersgruppe ist seither sprunghaft angestiegen.

Über eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona soll der Bundestag voraussichtlich im kommenden Jahr entscheiden - in freier Abstimmung ohne Fraktionsdisziplin. Bereits beschlossen ist, dass Beschäftigte in Einrichtungen mit besonders schutzbedürftigen Menschen wie Pflegeheimen und Kliniken bis Mitte März 2022 nachweisen müssen, dass sie geimpft oder genesen sind.

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