Lothar H. Wieler, Präsident Robert Koch-Institut (RKI) bei der Ankunft bei einer Bundespressekonferenz.
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Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland "maximale Kontaktbeschränkungen".

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RKI empfiehlt "maximale Kontaktbeschränkungen" ab sofort

Omikron verschärft die Corona-Lage in Deutschland. Das Robert Koch-Institut mahnt nun drastische Maßnahmen wie "maximale Kontaktbeschränkungen" an. Diese sollten "sofort beginnen". Bayerns Ministerpräsident Söder zeigte sich "höchst irritiert".

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Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland "maximale Kontaktbeschränkungen". Diese sollten "sofort beginnen" und bis zunächst Mitte Januar gelten, wie das RKI auf Twitter schrieb.

Sollte die Dynamik der bevorstehenden Omikron-Welle nicht gebremst werden, sei aufgrund der in kurzer Zeit zu erwartenden hohen Fallzahlen mit einer Überlastung der Gesundheitsversorgungsstrukturen in Deutschland zu rechnen. Auch mit einer darüber hinausgehenden Beeinträchtigung der kritischen Versorgungsstrukturen wie Transport- und Produktionsketten, Energie, Polizei, Feuerwehr etc. müsse gerechnet werden, hieß es.

Verlauf hängt vom Verhalten an den Feiertagen ab

Der weitere Verlauf der epidemiologischen Situation in den nächsten Wochen hänge vom Verhalten der Bevölkerung an den Festtagen, und der nicht vorhersehbaren Stärke der Zirkulation der Influenza als weiterem Erreger mit epidemischem Potenzial ab. Das RKI rät deshalb unter anderem zu maximalen Kontaktbeschränkungen, maximalen infektionspräventiven Maßnahmen sowie zu einer maximalen Geschwindigkeit bei der Impfung. Auch Reisen sollten auf das unbedingt Notwendige beschränkt werden. Zudem sollte eine intensive Begleitkommunikation umgesetzt werden, um der Bevölkerung die Maßnahmen zu erklären.

Das RKI empfiehlt in einem Strategiepapier unter anderem, Restaurants sofort zu schließen und die Weihnachtsferien für Kitas und Schulen zu verlängern.

RKI: "Beginnende pandemische Welle"

Das RKI spricht mit Blick auf die neue Omikron-Variante des Coronavirus von einer "aktuell in Deutschland beginnenden pandemischen Welle". Auch wenn diese Welle hierzulande noch am Anfang stehe, zeige der Blick ins Ausland, "dass durch diese Variante mit einer Infektionswelle von bisher noch nicht beobachteter Dynamik gerechnet werden muss".

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Erste Analysen deuteten trotz noch vorhandener Unsicherheiten darauf hin, dass Omikron bereits Anfang Januar 2022 die Mehrzahl der Infektionsfälle in Deutschland ausmachen könne, teilte das RKI mit. Es könnten mehrere Zehntausend Infektionsfälle durch Omikron täglich sein. Unter den derzeitigen Bedingungen liege die Verdopplungszeit in Deutschland bei etwa drei Tagen.

Ministerpräsident Söder zeigt sich irritiert

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zeigte sich "höchst irritiert". Die aktuelle RKI-Empfehlung passe nicht zu dem, was der Bund empfohlen habe. "Wir wundern uns etwas, was der Bund macht." Söder verwies darauf, dass der Bund Einschränkungen zu Weihnachten ausgeschlossen habe, das RKI aber sofortige Maßnahmen fordere. "Das muss heute noch mal aufgeklärt werden", so Söder. "Wenn sich das Ministerium und die wichtigste Behörde widersprechen, hinterlässt das mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen."

Bereits am Montag hatte das RKI wegen der Omikron-Variante seine Risikobewertung verschärft. Für zweifach Geimpfte und Genesene werde die Gefahr einer Ansteckung nun als hoch angesehen. Für Ungeimpfte bleibt es demnach "sehr hoch". Für Geimpfte mit Auffrischimpfung (Booster) schätzt das Institut die Gefährdung hingegen als moderat ein.

Ministerpräsident Markus Söder
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Markus Söder schließt weitere Einschränkungen für Weihnachten aus

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