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BR24live, 17 Uhr: Stimmungsbarometer für den Wahlkampf-Endspurt

Wie wirkt sich der Wirbel um Hubert Aiwanger auf die Zustimmung für CSU und Freie Wähler aus? Mit welchem Rückhalt geht die Opposition in den Wahlkampf-Endspurt? 26 Tage vor der Landtagswahl zeigt der BR24 BayernTrend die Stimmung. Ab 17 Uhr live.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Als die CSU im Herbst 2018 bei der Landtagswahl auf 37,2 Prozent abstürzte, sprach Ministerpräsident Markus Söder von einem "schmerzhaften" Ergebnis: "Natürlich ist das heute kein einfacher Tag für die CSU." Vor wenigen Tagen präsentierte der CSU-Vorsitzende im ZDF-Interview eine andere Sicht auf das schwächste Landtagswahl-Resultat der CSU seit 1950: "Wir haben auch das letzte Mal kein schlechtes Ergebnis erzielt." Denn mit dem Einzug der AfD in den Landtag vor fünf Jahren habe sich die Situation verändert. "Wir müssen uns auf die neue Zeit einstellen."

Zwar dürfte niemand ernsthaft bezweifeln, dass die CSU auch nach der Landtagswahl am 8. Oktober erneut die bayerische Staatsregierung anführen wird. Dennoch hängt insbesondere für Markus Söder persönlich vom Wahlergebnis einiges ab - für seine Stellung in Bayern, in der CSU und auch in der gesamten Union, inklusive der Frage, ob er weiter zum Kreis potenzieller Kanzlerkandidaten gezählt wird. Vor fünf Jahren konnte Söder noch bundespolitischen Gegenwind und den damaligen CSU-Chef Horst Seehofer für die Wahlschlappe mitverantwortlich machen. Dieses Mal wird er für das Ergebnis allein geradestehen müssen.

Wohin die Reise für die CSU, aber auch alle anderen Parteien am 8. Oktober gehen könnte, zeigt heute Nachmittag der neue BR24 BayernTrend. Die wohl umfangreichste landespolitische repräsentative Umfrage im Freistaat ist ein wichtiges Stimmungsbarometer für den Wahlkampf-Endspurt.

Alle Ergebnisse sowie Reaktionen finden Sie ab 17 Uhr bei BR24. Zudem analysiert um 17 Uhr BR-Wahlexperte Andreas Bachmann die Zahlen in einem BR24live.

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  • Söders Messlatte

    Viele Beobachter sehen in den 37,2 Prozent von 2018 den persönlichen Gradmesser für Söder bei der Landtagswahl. Der CSU-Chef selbst wollte sich in den vergangenen Monaten auf keinen konkreten Prozentwert als Ziel festlegen. Im ZDF sprach er nun von einem "Ergebnis in der Nähe der 40".

    Trotz der vergleichsweise schwachen CSU-Resultate der vergangenen Jahre auf Landes- und Bundesebene hat sich längst nicht jeder in der Partei von der Zielmarke "40 plus x" verabschiedet. Der ehemalige Staatskanzleichef Eberhard Sinner legte die Messlatte für den Parteivorsitzenden im Sommer ziemlich hoch: Daniel Günther habe es 2022 in Schleswig-Holstein "vorgemacht, wie es geht". Er habe 43,4 Prozent für Union geholt und zudem die AfD vom Landtag ferngehalten. "Das ist jetzt Benchmark auch für Söder in Bayern." Aus der aktuellen CSU-Spitzenriege war es Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die zu Jahresbeginn betonte: "40 plus x halte ich durchaus für realistisch."

    Vor wenigen Monaten schien Söder auf dem Weg, diese Erwartung zu erfüllen - der vorige BayernTrend von Infratest dimap Mitte Mai sah die CSU mit 39 Prozent dicht an der 40-Prozent-Marke. Nachdem jüngste Umfragen anderer Institute den Christsozialen aber einen Abwärtstrend attestierten, wird die Sonntagsfrage des neuen BayernTrends mit besonderer Spannung erwartet.

    Kampf um Platz zwei

    Besonders im Fokus steht auch das Rennen um Platz zwei in Bayern. In den vergangenen Jahren sah der BayernTrend stets die Grünen klar als zweitstärkste Kraft. Trotz der wiederholten Absage Söders an Schwarz-Grün geben die Spitzenkandidaten Ludwig Hartmann und Katharina Schulze weiterhin eine Regierungsbeteiligung als Wahlziel aus.

    Angesichts der Unzufriedenheit mit der Politik der Ampel-Bundesregierung auf der einen Seite und möglichen Zugewinnen für die Freien Wähler auf der anderen Seite könnte es ein knapper Wettstreit um den zweiten Rang werden. Freie-Wähler-Chef Aiwanger verkündet schon seit Monaten, dass er die Grünen überflügeln möchte. Wurde er von so manchem anfangs dafür belächelt, so scheint dies mittlerweile durchaus denkbar. Gespannt darf man sein, wie sich der Wirbel um die Antisemitismus-Vorwürfe gegen Aiwanger auf den Umfragewert der Freien Wähler auswirkt. Kann der Wirtschaftsminister möglicherweise sogar von einem Solidarisierungseffekt profitieren?

    Auch die AfD um ihr Spitzenkandidaten-Duo Katrin Ebner-Steiner und Martin Böhm würde gern im Kampf um Platz zwei mitmischen - beflügelt durch Umfragezugewinne im Bund und anderen Bundesländern. Allerdings ist die Konstellation in Bayern wegen der starken Freien Wähler eine besondere: Aiwanger hat sich zum Ziel gesetzt, durch markige Sprüche auch potenzielle AfD-Wähler für sich zu gewinnen. Dass ihm dies immer wieder Populismus-Vorwürfe einbringt, nimmt er dabei in Kauf.

    FDP muss bangen

    Für die SPD geht es aktuell vorrangig um die Frage, ob sie zumindest zweistellig wird. Obwohl ihr Spitzenmann Florian von Brunn deutlich stärker auf Attacke setzt als seine Vorgänger an der Partei- und Fraktionsspitze, ist es ihm bisher nicht gelungen, seine Bekanntheit im Freistaat signifikant zu steigern. Ob die Auftritte von SPD-Bundespolitikern dem Wahlkampf der bayerischen Genossen mehr Schwung verleihen, bleibt abzuwarten.

    Ähnlich wie Grüne und SPD würde auch die FDP gerne an der Seite der CSU Regierungsverantwortung in Bayern übernehmen. In erster Linie geht es für die Liberalen um Martin Hagen aber zunächst darum, dem neuen Landtag überhaupt anzugehören. Seit Monaten schon liegen sie im BayernTrend bei der Sonntagsfrage unter den fünf Prozent, die für einen Wiedereinzug ins Maximilianeum notwendig sind.

    Welche Themen sind für die Bayern wichtig?

    Während der Landtagswahlkampf bisher stark von bundespolitischen Themen und Stimmungen überlagert wurde, hoffen insbesondere die Oppositionsparteien, im Endspurt noch mit Landesthemen punkten zu können. Der BR24 BayernTrend geht auch der Frage nach, welche Probleme aus Sicht der Wählerinnen und Wählern im Freistaat die wichtigsten sind - und welcher Partei sie am ehesten zutrauen, zentrale Aufgaben zu lösen.

    Einen Beitrag zur Meinungsbildung leisten in den nächsten Wochen die BR24 Wahlarenen: Am 13., 20. und 27. September stellen sich in insgesamt sechs Sendungen die Spitzenkandidaten der im Landtag vertretenen Parteien Fragen von Wählerinnen und Wählern.

    Sonntagsfrage Bayerntrend 12.09.2023
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    Sonntagsfrage Bayerntrend 12.09.2023

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