Symbolbild: Söder, im Hintergrund Bäume
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Koalitionsärger: Freie Wähler sauer auf CSU wegen Waldpakt

In der Bayern-Koalition knirscht es wieder: Kurz nach dem Ärger über Aiwangers Erding-Auftritt beschweren sich die Freien Wähler, sie seien beim Waldpakt übergangen worden. Diesen haben CSU-Minister jüngst im Namen der Staatsregierung unterzeichnet.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Ärger in der Koalition: Nach der Unterzeichnung des "Waldpakt für Bayern" hagelt es Kritik der Freien Wähler an der CSU.

Der Fraktions-Vorsitzende der Freien Wähler, Florian Streibl, wäre "schon gern eingebunden gewesen", wie er im Gespräch mit dem BR betont. Streibl zeigt sich "verwundert", dass die CSU einen derartigen Waldpakt im Alleingang unterzeichnet. Und, dass er von dem Treffen zwischen Ministerpräsident Markus Söder, Forstministerin Michaela Kaniber und den Waldbesitzern erst am Montag aus der Zeitung erfahren habe. Da der Pakt im Namen der Staatsregierung geschlossen worden sei, hätten doch auch die Freien-Wähler-Minister für Wirtschaft und Umwelt, Hubert Aiwanger und Thorsten Glauber, zumindest Bescheid wissen müssen, so Streibl.

Prinzip "Wald vor Wild" weckt Widerstand der Freien Wähler

Im am Sonntag in Kelheim unterzeichneten "Waldpakt Bayern" bekennen sich Staatsregierung, Forstverbände und Waldbesitzer unter anderem zu "umfassender Nachhaltigkeit" und "flächendeckend waldverträglichen Wildbeständen".

Der Bayerische Jagdverband war wie die Freien Wähler nicht in die Vorbereitungen eingebunden. Als Reaktion auf das klare Bekenntnis zum Motto "Wald vor Wild" im Waldpakt sagte der forstpolitische Sprecher der FW-Landtagsfraktion, Nikolaus Kraus, man empfinde es als "zu einseitig, den schwarzen Peter ausschließlich dem Wild zuschieben zu wollen und die Schuld für Waldschäden allein bei Wildtieren zu suchen".

Frei-Wähler-Kritik ein Signal an Jagdverband ?

Das Bayerische Forstministerium wollte auf BR-Anfrage zu den Vorwürfen nicht Stellung nehmen. Aus CSU-Kreisen ist aber zu hören, dass ein Grund für die Aufregung bei den Freien Wählern und die Pressemitteilung wohl darin liege, ein Solidaritäts-Signal an die vielen Jäger in Bayern zu senden. Schließlich war der Bayerische Jagdverband beim Waldpakt nicht eingebunden, und Freie Wähler-Chef und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sei bekanntermaßen begeisterter Jäger.

Fest steht: Nach der CSU-Kritik am Aiwanger-Auftritt bei der Erdinger Heizungs-Demo nimmt mit dem Waldpakt-Disput nun auch der Wahlkampf innerhalb der "Bayernkoalition" aus FW und CSU langsam an Fahrt auf.

Im Video: "Waldpakt" unterzeichnet: Schulterschluss mit Waldbesitzern

Blick auf Baumkronen im Wald
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"Waldpakt" unterzeichnet: Schulterschluss mit Waldbesitzern

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