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Wie halten wir unsere Gefäße gesund?

Von: Monika Dollinger

Stand: 09.12.2019

Transparent gemachte Blutgefäße | Bild: picture-alliance/dpa

Täglich, minütlich, sekündlich wird Blut durch den menschlichen Körper gepumpt. Insgesamt kursieren etwa fünf bis sechs Liter.

Experte:

Prof. Dr. med. Ulrich Hoffmann, Sektion Angiologie, Gefäßzentrum Med. Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München

Der Blutkreislauf sichert das Überleben, indem er alle Orte des Körpers mit Blut und damit mit Sauerstoff und anderen wichtigen Stoffen versorgt. Das ist nur möglich, wenn die Leitbahnen, die Blutgefäße intakt sind. - Wie aber hält man sie gesund?

Aufbau der Blutgefäße
Es gibt zwei Gruppen von Blutgefäßen:
Die Arterien haben die Aufgabe, das Blut vom Herzen weg zu pumpen.
Die Venen transportieren das Blut zum Herzen zurück, über die Lunge, in der es mit Sauerstoff versorgt wird.
Ein Unterschied: Im Schlagadersystem (den Arterien) herrschen deutlich höhere Blutdruckwerte als im venösen Teil.
Die kleinen Arterien nennt man Arteriolen. Sie steuern über die Weite ihres Gefäßes den Blutdruck. Wenn sie sich beispielsweise weit stellen, sinkt der Blutdruck. Damit regulieren sie auch die Durchblutung des nachfolgenden Gewebes (Niere, Gehirn, Bein, Arm etc.).
Die kleinsten Blutgefäße, sogenannte Blutkapillaren, bestehen nur aus einer einzigen dünnen Zellschicht, sonst könnten sie die wichtigen Versorgungsstoffe nicht in die Gewebeumgebung abgeben.

Kleine und größere Gefäße

Die Arterien fangen in der Größenordnung bei der Körperschlagader an, die bei einem gesunden Menschen 2,5 bis 3 cm dick ist. Je weiter das Blut in Richtung Gewebe fließt, desto kleiner und verästelter werden die Gefäße. Die beiden Beckenschlagadern sind nur halb so groß wie die Bauchschlagader. Sie teilen sich wiederum in die zwei Oberschenkelschlagadern.

Wie sich der Blutdruck verändert

Die Regulation des Blutdruckes findet unter anderem mithilfe von hormonellen Botenstoffen statt. Ebenso spielen die Druckverhältnisse in den Ateriolen eine Rolle und auch neuronale Faktoren regulieren mit: Wenn man sich zum Beispiel aufregt, sendet das Gehirn ein Signal, damit sich die Gefäße verengen und der Blutdruck ansteigt.

Blutdruckwerte

Der Blutdruck wird als Überdruck gegenüber der Atmosphäre mit der Einheit mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) angegeben. Mit dem Blutdruckmessgerät werden zwei Werte, der systolische und der diastolische gemessen. Der systolische Wert sollte im Ruhezustand bei 120 bis 140 mmHg und der diastolische Wert bei 60 bis 85 mmHg liegen.

Wichtig: Wenn der Druck höher als 140 zu 90 ist, sollte man ihn bei einem Arzt untersuchen lassen.

Warum die Blutgefäße nicht platzen

Normalerweise halten Blutgefäße Blutdruckwerte weit über 200 mmHg aus. Diese Stabilität wird durch einen mehrschichtigen Wandaufbau, elastische Fasern bzw. eine kräftige Muskelschicht gewährleistet.

"Wenn arterielle Blutgefäße platzen, ist das ein krankhafter Zustand. Wenn beispielsweise die Bauchschlagader sich krankhaft erweitert, das sogenannte Bauchaortenaneurysma, und dann platzt, ist dies eine lebensgefährliche Situation."

Prof. Hoffmann von der LMU in München

Dem Text liegt ein Interview mit Prof. Dr. med. Ulrich Hoffmann vom Gefäßzentrum am Klinikum der Universität München zugrunde.

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