Heuschnupfen - Pollensaison hat sich ausgeweitet.
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Heuschnupfen - die Pollensaison verlängert sich und neue allergene Pflanzen kommen hinzu.

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Heuschnupfen - die Pollen fliegen wieder

Heuschnupfen - die Pollen fliegen wieder

Eigentlich müsste man ein "vermehrt" anfügen, denn die Pollen-Saison hat sich deutlich ausgeweitet und es sind neu eingewanderte, hochallergene Pflanzen wie die Ambrosia hinzugekommen. Heuschnupfen könnte bald ein ganzjähriges Phänomen werden.

Forscher haben beobachtet, dass sich die Zahl der Heuschnupfen-Geplagten seit den 1990er-Jahren deutlich erhöht hat. Immer mehr Menschen reagieren auf eigentlich harmlose Substanzen in der Umwelt allergisch. Bei Heuschnupfen sind es die Eiweiße in den Pollen. Das ist ein Problem, denn viele Pollen fliegen inzwischen immer früher und länger im Jahr.

Pollen und Pollensaison verändern sich

Aber nicht nur die Pollensaison hat sich ausgeweitet, sondern auch die Pollen selbst verändern sich. Durch Pflanzen wie die eingewanderte "Ambrosia artemisiifolia" gibt es neue, stark Allergie fördernde Pollen in Deutschland. Einige Pflanzenarten produzieren zudem laut Professorin Claudia Traidl-Hoffmann bei höherem CO2-Gehalt der Luft deutlich mehr Pollen. Umweltschadstoffe wie Ozon, Feinstaub oder Stickoxide erhöhen zusätzlich das Allergiepotenzial der Pollen, machen diese aggressiver. Und sie wirken auch auf Menschen, indem sie zum Beispiel die Lunge empfänglicher für allergische Reaktionen (Asthma) machen. Eine Studie der TU München zeigt zudem, dass Pollen in Bayern teils von weit her transportiert wurden und nicht-lokal sind. Ein Teufelskreis sich gegenseitig verstärkender Effekte.

Unterschiedliche Symptome bei Heuschnupfen und Corona

In Zeiten von Corona bekommt das Thema Heuschnupfen eine ganz neue Brisanz. Könnte man meinen. Die Furcht vieler Allergiker ist nach bisherigem Kenntnisstand aber zum Glück unbegründet. Das Immunsystem von Allergikern arbeitet nicht zu schwach, sondern zu stark. Es reagiert über auf harmlose Substanzen. Allergiker, sowie gut eingestellte Asthmatiker haben kein höheres Risiko, an Covid-19 zu erkranken als Nicht-Allergiker.

Und zumindest bislang unterscheiden sich auch die Symptome von Heuschnupfen und einer Infektion mit SARS-CoV-2. Wer folgende Symptome hat, leidet laut Allergieinformationsdienst sehr wahrscheinlich an Heuschnupfen und / oder einem viralen Infekt. Eine Covid-19-Infektion und eine Grippe haben andere Symptome.

Typische Symptome für Heuschnupfen / virale Infekte:

  • Kein Fieber
  • Schnupfen
  • Niesreiz
  • Augenjucken (ausgenommen: Augenirritationen wie Bindehautentzündung)

Heuschnupfen und Asthma - Was Pollen-Allergiker beachten sollten

Menschen, die allergische Reaktionen zeigen, besonders wenn sie saisonal auftreten, sollten zum Arzt gehen. Bei Allergien ist es möglich, dass Kreuzallergien auftreten, das heißt, man ist auf eine bestimmte Pflanze allergisch und reagiert deshalb auch auf bestimmte Lebensmittel. Allergien können auch "die Etage wechseln". So entwickelt sich aus etwa jedem dritten allergischen Schnupfen (allergische Rhinitis) langfristig ein allergisches Asthma. Anfangs tritt es nur saisonal auf, später können sich die Asthmabeschwerden dann auch außerhalb der individuellen Pollenflug-Saison zeigen. Deshalb sollten Allergien untersucht und behandelt werden, zum Beispiel mit einer Hyposensibilisierung außerhalb der individuellen Pollen-Saison (meist im Herbst oder Winter) oder symptomatischen Medikamenten wie Antihistaminika.

Pollen-Allergiker können ihre Situation durch ein paar lokale Maßnahmen verbessern. Nasenduschen mit Salzlösung (kein gewöhnliches Haushaltssalz nehmen!), Nasensprays oder Augentropfen können Symptome lindern. Die Einnahme von Medikamente und besonders kortisonhaltiger Präparate sollte aber immer mit einem Arzt abgesprochen werden. In der Wohnung sollten Allergiker folgende Dinge beachten:

  • Nur wenig Textilien in der Wohnung verwenden (Stoffe, Teppiche). Sie sind Staubfänger.
  • Keine Zimmerpflanzen ins Schlafzimmer stellen.
  • Kleidung, die draußen getragen wurde, sollte nicht im Schlafzimmer gelagert werden.
  • Regelmäßig Kleidung wechseln, duschen und Haare waschen, um Pollenstaub in der Wohnung zu reduzieren.
  • Beim Lüften Tageszeiten beachten! In der Stadt morgens zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr lüften. Auf dem Land dagegen am Abend zwischen 20.00 Uhr und 24.00 Uhr. Gegebenenfalls können auch Luftreiniger mit Pollenfilter eingesetzt werden.
  • Hat man einen eigenen Garten, auf bekannte Allergene wie Birken, Erlen, Pappeln und Weiden verzichten. Das raten Ärzte inzwischen auch bei der Begrünung von Städten.

Der Einfluss von Schutzmasken auf Heuschnupfen-Symptome

Laut Professor Ulf Darsow von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein, München, gibt es Hinweise darauf, dass Schutzmasken Heuschnupfen-Symptome lindern können. Das zeige eine (kleine) Studie aus Israel. In einer kleinen Testgruppe besserten sich bei nur periodisch auftretenden allergischen Reaktionen Symptome, die die Nase betreffen (Fließschnupfen, verstopfte Nase, Nasenjucken, Niesreiz). Bei Allergikern mit anhaltenden Symptomen zeigten sich dagegen keine Verbesserungen. Weder die Gruppe mit periodisch auftretenden allergischen Reaktionen, noch die Gruppe mit andauernden Symptomen spürte eine Erleichterung beim Symptom Augenjucken. Testpersonen waren 1.824 Krankenschwestern und -pfleger (82.6 Prozent weiblich), von denen 301 (16,5 Prozent) unter allergischem Fließschnupfen litten.

215 der Krankenschwestern trugen zum Test im April 2020, auch in Israel eine pollenreiche Zeit, eine Woche lang eine Chirurgenmaske und eine Woche lang eine N95-Maske. Diese entspricht der FFP2-Maske und ist auf dem US-Markt zugelassen. Eine zweite Gruppe Krankenschwestern, 47 Personen, trugen dagegen im Testzeitraum nur eine Chirurgenmaske, eine dritte Gruppe mit 39 Testpersonen nur eine N95-Maske. Die Masken wurden entsprechend der Schichten 8 bis 12 Stunden getragen. Obwohl die N95-Maske deutlich kleinere Partikel filtern kann als die Chirurgenmaske, zeigten sich beim Maskentyp und Heuschnupfen-Symptomen keine Unterschiede. Die Studienautoren weisen darauf hin, dass an dem Thema weiter geforscht werden sollte. Dass sich unter Masken die Atemluft verändert, kann übrigens sowohl ein Vorteil, als auch ein Nachteil sein. Wird die Luft wärmer und feuchter, kann sich die Wirkung von Pollen abschwächen. Es kann aber auch sein, dass die Haut anfängt zu jucken und sich Symptome verstärken, sagt Professor Ulf Darsow.

Berufsgenossenschaften empfehlen Masken bei Allergien

Auch Professor Johann Christian Virchow von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) sagt, dass Pollen-Allergiker durch die derzeitige Masken-Pflicht einen doppelten Effekt haben: Die Masken schützten gegen das Coronavirus und gegen Pollen, wenn auch nicht hundertprozentig. Zudem werde von Berufsgenossenschaften bei berufsbedingten Allergien empfohlen, Schutzmasken zu tragen. Ein Problem, das zum Beispiel Bäcker oder Landwirte betrifft.

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