Wahlergebnisse, Umfragen und Einordnungen zur Bundestagswahl 2021 in Mittelfranken.
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Wahlergebnisse, Umfragen und Einordnungen zur Bundestagswahl 2021 in Mittelfranken.

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Wahl-Ticker Mittelfranken: Wahlkreis Ansbach war am schnellsten

Der Wahlkreis Ansbach war bundesweit der erste, der gestern ausgezählt war. Die Grünen in Nürnberg schicken erstmals seit 31 Jahren wieder Abgeordnete nach Berlin. Weitere News zur Bundestagswahl in Mittelfranken im BR24-Liveticker.

Die wichtigsten News zur Bundestagswahl in Mittelfranken in Kürze

16.25 Uhr: Wahlkreis Ansbach bundesweit als erster ausgezählt

Der Wahlkreis 241 Ansbach war bundesweit der erste, der alle Erst- und Zweitstimmen bei der Bundestagswahl ausgezählt und übermittelt hatte. Wie das Landratsamt Ansbach mitteilt, seien allein im Landkreis Ansbach mehr als 2.000 Wahlhelfer im Einsatz gewesen. Im gesamten Wahlkreis, der auch den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen umfasst, dürften es rund 4.000 gewesen sein, schätzt der Ansbacher Landrat Jürgen Ludwig (CSU) und bedankt sich bei allen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern für ihren Einsatz. Ohne ihre "wertvolle" Tätigkeit sei die zuverlässige Durchführung von Wahlen überhaupt nicht denkbar, so Ludwig weiter.

14.33 Uhr: Nürnberger Grüne erstmals seit 31 Jahren wieder im Bundestag

Die Grünen in Nürnberg haben bei der Bundestagswahl einen bemerkenswerten Erfolg errungen. Nach 31 Jahren können sie erstmals wieder Abgeordnete nach Berlin schicken. Tessa Ganserer und Sascha Müller ziehen über die Landesliste in den Bundestag ein. Sie sind damit Nachfolgerin und Nachfolger der Grünen-Mitbegründerin Petra Kelly, die 1983 in einem Nürnberger Wahlkreis antrat und es damals ebenfalls über die Landesliste in den Bundestag schaffte. 1990 schied Kelly aus. Seitdem konnten die Nürnberger Grünen keinen Abgeordneten mehr stellen.

Besonders Tessa Ganserer holte bei der diesjährigen Bundestagswahl ein respektables Ergebnis für die Grünen. Sie übertraf mit 22,6 Prozent der Stimmen Gabriela Heinrich von der SPD und musste sich letztlich nur dem Unionskandidaten Sebastian Brehm im Kampf um das Direktmandat geschlagen geben. Brehm erhielt 28,4 Prozent.

Ganserer ist, so wie Petra Kelly, Menschenrechtspolitikerin. Sie ist die erste transgeschlechtliche Bundestagsabgeordnete aus Bayern und will sich, neben dem Thema Klimaschutz, vor allem für die Rechte von schwulen, lesbischen, bi-, trans- und intersexuellen Menschen einsetzen.  Insgesamt errangen die Grünen in Nürnberg 19,3 Prozent, das ist das beste Ergebnis seit 40 Jahren.

12.56 Uhr: 15 Kandidaten aus Mittelfranken ziehen in den Bundestag

Insgesamt ziehen 116 Kandidaten aus Bayern in den neuen Berliner Bundestag ein. Aus Mittelfranken haben 15 Kandidaten den Einzug ins Parlament geschafft. Dabei konnte die CSU in allen sechs Wahlkreisen die Direktmandate erringen, neun Kandidaten stellen SPD (4), die Grünen (2), die FDP (2) und die AfD (1). Die Linke hat nun keine Abgeordneten aus Mittelfranken mehr im Bundestag. Harald Weinberg, der seit 2009 den Wahlkreis Ansbach im Parlament vertrat, war nicht mehr angetreten und kein weiterer mittelfränkischer Kandidat ist aufgrund des Wahlergebnisses über die Liste in den Bundestag gekommen.

Im Gegensatz zu 2017 ist die Wahlbeteiligung in Mittelfranken leicht auf 79,2 Prozent angestiegen. 2017 waren es 78,5 Prozent. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung in Bayern von allen Bundesländern mit 79,8 Prozent am höchsten, wie aus vorläufigen Zahlen des Bundeswahlleiters vom Montag hervorgeht. Sie liegt damit 3,2 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt.

08.23 Uhr: Neun Mandate über die Zweitstimmen in Mittelfranken

In Mittelfranken haben die Kandidaten der CSU alle Direktmandate bei der Bundestagswahl gewonnen. Eine Reihe von Kandidatinnen und Kandidaten der übrigen Parteien zieht nach Angaben des Bundeswahlleiters über die Zweitstimmen in den Bundestag ein:

Von der SPD sind das Carsten Träger (Wahlkreis Fürth), Gabriela Heinrich (Wahlkreis Nürnberg-Nord), Martina Stamm-Fibich (Wahlkreis Erlangen) und Jan Plobner (Wahlkreis Roth).

Die Grünen entsenden Sascha Müller (Wahlkreis Nürnberg-Süd) und Tessa Ganserer (Wahlkreis Nürnberg-Nord).

Für die FDP erlangten Katja Hessel (Wahlkreis Nürnberg-Nord) und Kristine Lütke (Wahlkreis Roth) ein Mandat und für die AfD Martin Sichert (Wahlkreis Nürnberg-Nord).

Montag, 27. September 2021

23.38 Uhr: Stefan Müller verteidigt Direktmandat im Wahlkreis Erlangen

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Stefan Müller hat erneut den Wahlkreis Erlangen gewonnen. Laut vorläufigem Endergebnis holte der 46-Jährige 35,2 Prozent der Stimmen – ein deutlicher Verlust im Vergleich zu 2017, als Müller mehr als 42 Prozent erreichte. Die SPD-Sozialpolitikerin Martina Stamm-Fibich erreichte 20,7 Prozent, Tina Prietz von den Grünen fast genauso viel, nämlich 19,4 Prozent. Bei den Zweitstimmen haben die Grünen im Wahlkreis Erlangen die SPD überflügelt. Sie erreichten 20,2 Prozent, die SPD liegt mit 19,4 Prozent knapp darunter. Die meisten Zweitstimmen aber holt erneut die CSU mit 28,9 Prozent, muss jedoch Verluste hinnehmen (2017: 35,6 Prozent).

Besonders in der Studentenstadt Erlangen ist die Fridays for Future Bewegung sehr stark. Zu dem Wahlkreis gehören allerdings auch ländliche Gebiete wie der Landkreis Erlangen-Höchstadt und Teile des Landkreises Neustadt a.d.Aisch/Band Windsheim.

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Der Erlanger Stefan Müller kann sein Direktmandant im Wahlkreis Erlangen für die CSU verteidigen, muss aber Verluste hinnehmen.

23.20 Uhr: Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer gewinnt den Wahlkreis Roth

Im Wahlkreis Roth hat der CSU-Kandidat Ralph Edelhäußer mit 38,0 Prozent der Erststimmen das Direktmandat gewonnen. Das ist nach Auszählung der 472 Stimmbezirke das vorläufige Endergebnis. An zweiter Stelle und mit großem Abstand folgt der Kandidat der SPD, Jan Plobner, mit 16,9 Prozent der Erststimmen. Felix Erbe von den Grünen kommt auf 13,4 Prozent.

Der 48-jährige Ralph Edelhäußer ist seit zehn Jahren Erster Bürgermeister der Stadt Roth. Er ist bei der Bundestagswahl für die CSU angetreten, nachdem Marlene Mortler 2019 ins EU-Parlament nach Straßburg gewechselt ist. Mortler übernahm 2002 den Wahlkreis, holte das Direktmandat und war seitdem Bundestagsabgeordnete. Von 2014 bis zur Wahl in das Europaparlament war sie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung.

Der Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer gewinnt den Wahlkreis Roth.
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Der Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer gewinnt den Wahlkreis Roth.

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Der Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer von der CSU zieht erstmals in den Bundestag ein.

23.08 Uhr: Tobias Winkler siegt im Wahlkreis Fürth

Das Direktmandat im Wahlkreis Fürth geht an den CSU-Kandidaten Tobias Winkler. Dem vorläufigen Endergebnis zufolge erreichte der Unions-Politiker 33,5 Prozent der Erstimmen. Sein Konkurrent von der SPD, Carsten Träger, kam dagegen auf 24 Prozent der Stimmen. Träger ist bereits seit 2013 Bundestagsabgeordneter und wird auch nach dieser Wahl über die Landesliste in den Bundestag einziehen. Der 47-Jährige hält das Abschneiden der Bundes-SPD für ein "großartiges Ergebnis". "Wir waren vor wenigen Woche noch 20 Prozent hinter der Union. Und jetzt haben wir sie überholt und einen klaren Regierungsauftrag bekommen", sagte Träger. Für den Sozialdemokraten steht es fest, dass es eine Zusammenarbeit mit den Grünen geben wird. Diese sollten sich aber erst klar darüber werden, wie eine solche Zusammenarbeit aussehen könnte.

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Neuling Tobias Winkler von der CSU gewinnt das Direktmandat für den Wahlkreis Fürth

22.50 Uhr: Parteien im Wahlkreis Ansbach sehen CSU als größten Verlierer

Im Wahlkreis Ansbach haben Mitglieder unterschiedlicher Parteien die CSU als den größten Verlierer der Bundestagswahl bezeichnet. Obwohl im Wahlkreis mit 38,4 Prozent und großem Abstand zu seinen Mitstreitern Artur Auerhammer von der CSU das Rennen um das Direktmandat machte, zeigte sich der Landrat des Landkreises, Jürgen Ludwig (CSU) mit Blick auf das bayernweite Ergebnis nicht zufrieden. Man müsse ehrlich sein und sich eingestehen, dass die CSU als Verlierer hervorgehe, sagte Ludwig.

Der SPD-Kandidat Harry Scheuenstuhl liegt bei den Erststimmen im Wahlkreis Ansbach mit 17,7 Prozent dagegen unter dem Ergebnis von 2017 (2017: 18,4). Dass die Sozialdemokraten in Bayern insgesamt zulegen konnten, freut den SPD-Politiker: "Natürlich geht an den glücklichen Sieger ein Glückwunsch. Aber wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis", so Scheuenstuhl. Die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin und SPD-Politikerin Christa Naaß aus Haundorg (Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen) dankte allen, die Harry Scheuenstuhl als Kandidaten im Wahlkreis unterstützt haben.

Relativ enttäuscht reagierte der Landtagsabgeordnete Martin Stümpfig von den Grünen. Der Feuchtwanger hätte sich ein besseres Ergebnis für seine Partei erhofft – sowohl im Wahlkreis als auch bundesweit. Mit dem dennoch besseren Ergebnis der Grünen und dem Vorsprung der SPD hofft er auf eine Regierungsbeteiligung seiner Partei. Eine Große Koalition wäre in seinen Augen ein Rückschritt, Veränderung sei nach zwölf Jahren wichtig.

22.07 Uhr: Brehm und Frieser gewinnen Direktmandate für CSU in Nürnberg

Sebastian Brehm gewinnt für die CSU den Wahlkreis Nürnberg-Nord. Brehm siegt mit 28,5 Prozent der Stimmen vor SPD-Kandidatin Gabriela Heinrich, die 21,9 Prozent der Stimmen holte und der Grünen Tessa Ganserer, die 22,6 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Damit holte der CSU-Mann noch weniger Stimmen als bei der Bundestagswahl vor vier Jahren (2017: 31,3). Auch SPD-Kandidatin Heinrich musste Verluste hinnehmen.

Im Wahlkreis Nürnberg-Süd liegt Michael Frieser von der CSU mit 34,5 Prozent der Stimmen vor Thomas Grämmer (SPD, 24,2 Prozent).

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Sebastian Brehm (CSU) gewinnt den Wahlkreis Nürnberg-Nord. Allerdings muss er im Vergleich zu 2017 Verluste hinnehmen.

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Sebastian Brehm holt für die CSU den Wahlkreis Nürnberg-Nord.

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Der Bundestagsabgeordnete Michael Frieser aus dem Wahlkreis Nürnberg-Süd konnte sein Direktmandat für die CSU verteidigen.

21.30 Uhr: Im Wahlkreis Fürth gewinnt voraussichtlich CSU-Kandidat Winkler

Im Wahlkreis Fürth gewinnt voraussichtlich Neuling Tobias Winkler von der CSU das Direktmandat. Winkler, der den langjährigen CSU-Bundestagsabgeordneten Christian Schmidt beerben will, kommt aktuell auf 33,5 Prozent der Stimmen. Carsten Träger von der SPD vereinigt 24,0 Prozent der Stimmen auf sich, Uwe Kekeritz von den Grünen 13,8 Prozent. Aktuell sind 526 von 531 Stimmbezirken ausgezählt. Winkler folgt damit auf Christian Schmidt, der seit 1990 Mitglied des Bundestages war und seitdem immer das Direktmandat geholt hat. Schmidt, der von 2014 bis 2018 Bundeslandwirtschaftsminister war, hatte seine Kandidatur zurückgezogen, nachdem er zum Hohen Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina ernannt wurde (Stand 21.50 Uhr).

21.42 Uhr: CSU-Mann Artur Auernhammer gewinnt Direktmandat im Wahlkreis Ansbach

Im Wahlkreis Ansbach hat Artur Auernhammer von der CSU zum dritten Mal in Folge das Direktmandat geholt. Das ist das vorläufige Endergebnis nach der Auszählung der 546 Stimmbezirke. Auernhammer hat 38,4 Prozent der Erststimmen bekommen. Damit hatte der CSU-Politiker einen satten Vorsprung zum frühere Landtagsabgeordneten Harry Scheuenstuhl von der SPD, der 17,7 Prozent der Erststimmen errang. Der 58-jährige Auernhammer ist seit 2013 für die Union im Bundestag tätig und gilt als Fachmann im Bereich Ernährung und Landwirtschaft.

Bundestagsabgeordneter Artur Auernhammer (CSU) im Interview mit dem BR Fernsehen in der Ansbacher Innenstadt.
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Artur Auernhammer von der CSU gewinnt zum dritten Mal in Folge das Direktmandat im Wahlkreis Ansbach.

21.21 Uhr: Grüne führen bei Zweitstimmen in Erlangen

Im Wahlkreis Erlangen liegen nach Auszählung von gut einem Drittel der Stimmbezirke die Grünen bei den Zweitstimmen vorne. Mit 26,1 Prozent liegen sie vor der CSU, die derzeit auf 23,9 Prozent der Stimmen kommt.

Bei den Direktkandidaten hat aktuell Stefan Müller von der CSU mit 29,1 Prozent der Erststimmen die Nase vorn. Müller ist seit 2002 Bundestagsabgeordneter für die Union und wurde bisher immer direkt in den Bundestag gewählt. Auf dem zweiten Platz liegt derzeit die Kandidatin der Grünen, Tina Prietz mit 25,6 Prozent der Erststimmen. Martina Stamm-Fiebich von den Sozialdemokraten kommt derzeit auf 22,9 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Erlangen.

Insbesondere seit der Fridays for Future Bewegung ist die Studentenstadt Erlangen für die CSU kein einfaches Pflaster mehr. Zu dem Wahlkreis Erlangen gehören allerdings auch der Landkreis Erlangen-Höchstadt und Teile des Landkreises Neustadt a.d.Aisch/Band Windsheim.

Nürnbergs ehemaliger Oberbürgermeister Ulrich Maly vor einer roten Wand mit SPD-Aufschrift.
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Nürnbergs Alt-OB Maly mahnt Parteien zu rascher Einigung für eine Regierungskoalition.

20.46: Nürnbergs Alt-OB Maly mahnt Parteien zu rascher Einigung

Nürnbergs ehemaliger SPD-Oberbürgermeister Ulrich Maly sieht nach der Bundestagswahl einen Zwang zu einer raschen Einigung über die künftige Regierungskoalition. Es werde jetzt auch darum gehen, möglichst schnell aus der "Wahlkampf-Rhetorik" herauszufinden, sagte Maly an die Adresse von Grünen und FDP. "Die Wählerinnen und Wähler haben entschieden, dass es jetzt komplizierter wird. Und wenn die Politik nicht liefert und sich jetzt totverhandelt und dann Neuwahlen ausruft, würde man die Leute veräppeln", sagte Maly dem Bayerischen Rundfunk. Der Auftrag sei nun, eine Ampel-Koalition zu bilden. Allerdings könne es durchaus sein, dass die Union bei einem derart knappen Wahlergebnis ebenfalls versuchen könnte, Partner für eine Koalition zu finden und das sei auch legitim.

Eine klare Absage erteilte der ehemalige Nürnberger Oberbürgermeister aber einer Fortsetzung der Großen Koalition mit der Union – auch wenn die SPD diesmal der etwas stärkere Partner wäre: "Wir wollen es nicht, die wollen es nicht, die Wählerinnen und Wähler wollen es nicht – das sind drei gute Argumente, um tatsächlich andere Konstellationen zu probieren", so Maly. Der Sozialdemokrat war von 2002 bis 2020 Oberbürgermeister von Nürnberg.

Die Grünen-Politikerin Tessa Ganserer im Interview mit dem BR Fernsehen
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Im Wahlkreis Nürnberg-Nord gibt es ein spannendes Rennen. Die Grüne Tessa Ganserer liegt fast gleichauf mit SPD-Kandidatin Heinrich.

20.32 Uhr: Spannender Dreikampf im Wahlkreis Nürnberg-Nord

Einer der spannendsten Wahlkreise in Mittelfranken dürfte der Wahlkreis Nürnberg-Nord sein: Hier kämpfen die Kandidatinnen und Kandidaten der CSU, SPD und von B90/Die Grünen um das Direktmandat. Von B90/Die Grünen ist hier Tessa Ganserer angetreten, um in den Bundestag einzuziehen. Sie sagte, es sei das beste Wahlergebnis der Partei bei einer Bundestagswahl. "Das ist ein Grund zum Feiern", so Tessa Ganserer. Sie ist die erste transidente Frau Bayerns, die in den Bundestag einziehen könnte. Für sie ist dies auch über die Landesliste möglich, wo sie auf Platz 13 steht.

Ganserer hatte mit ihrem Coming-Out als Transfrau vor drei Jahren für Aufsehen gesorgt. Nach Auszählung von mehr zwei Dritteln der Stimmbezirke liegt Ganserer mit 21,9 Prozent der Erststimmen fast gleichauf mit der SPD-Kandidatin Gabriela Heinrich. Heinrich ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages, sie zog bisher immer über die Landesliste ein. Im Wahlkreis Nürnberg-Nord sei bei dem Direktmandat ein echter Dreikampf zwischen CSU, SPD und Grüne zu sehen, so Heinrich. Mit einem Anteil von 22,1 Prozent der Erststimmen liegt Heinrich gut sechs Prozentpunkte hinter ihrem Konkurrenten von der CSU. "Im Moment ist es für mich persönlich wichtiger, dass wir nachher im Bund vorne stehen", sagte Heinrich im BR Fernsehen. Der CSU-Direktkandidat, Sebastian Brehm, spricht trotz seines Vorsprungs von einem knappen Rennen: "Es fehlen noch die Briefwähler, mal schauen, wie es ausgeht", sagte Brehm im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk.

Aktuell sind 306 von 360 Stimmbezirke im Wahlkreis Nürnberg-Nord ausgezählt. Brehm liegt dabei mit 28,6 Prozent vorne. Der 49-jährige Steuerberater und Diplomkaufmann zog 2017 erstmals in den Bundestag ein – damals allerdings mit dem schwächsten Ergebnis aller direkt gewählten CSU-Abgeordneten (31,3 Prozent).

20.20 Uhr: In Roth führt CSU-Kandidat Edelhäußer

Im Wahlkreis Roth liegt derzeit CSU-Kandidat Ralph Edelhäußer vorn. Der Rother Bürgermeister, der die CSU-Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler beerbt, führt aktuell mit 44,7 Prozent der Stimmen (Stand: 20.20 Uhr; 163 von 472 Stimmbezirken ausgezählt). SPD-Kandidat Jan Plobner kommt auf 14,3, der Grüne Felix Erbe auf 11,3 und AfD-Kandidat Klaus Norgall auf 8,6 Prozent der Stimmen.

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Gespanntes Warten auf das Erststimmen-Ergebnis in Roth: CSU-Kandidat Ralph Edelhäußer im Kreis von Parteifreunden.

19.56 Uhr: In Nürnberg liegen CSU-Kandidaten Brehm und Frieser vorn

Knappes Finale in Nürnberg. Im Wahlkreis Nürnberg-Nord führt derzeit CSU-Direktkandidat Sebastian Brehm. Aktuell (Stand 19.56 Uhr) sind 214 von 360 Wahlbezirken ausgezählt. Demnach kommt Brehm auf 28,5 Prozent der Stimmen vor SPD-Kandidatin Gabriela Heinrich (22,4 Prozent) und der grünen Landtagsabgeordneten Tessa Ganserer (21,1 Prozent).

Im Wahlbezirk Nürnberg-Süd ist das Ergebnis momentan klarer. Hier führt Michael Frieser mit 33,9 Prozent der Stimmen. Thomas Grämmer von der SPD kommt auf 24,0 Prozent, der Grüne Sascha Müller auf 11,2 und AfD-Kandidat Matthias Vogler auf 12,2 Prozent. Hier sind im Moment 182 von 312 Wahlbezirken ausgezählt.

Michael Frieser applaudiert, Sebastian Brehm spricht.
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CSU-Kandidaten Frieser und Brehm führen in Nürnberg: "Rot-Rot-Grün verhindert"

19.40 Uhr: Nürnbergs CSU-Kandidat Frieser spricht von "Aufholjagd"

Michael Frieser, der Direktkandidat der CSU im Wahlkreis Nürnberg-Süd, hat angesichts der ersten Hochrechnungen von der Bundestagswahl verhaltenen Jubel gezeigt. Er sprach von einem Wimpernschlagfinale: "Es war so spannend, wie es erwartet war", sagte Frieser im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. "Das war eine Aufholjagd als Parforceritt“, so Frieser. Auch müsse man in der Partei noch ein wenig zittern. "Das sind natürlich Verluste, das muss man sagen", so der CSU-Politiker. In dieser Wahl sei es darum gegangen, eine rot-rot-grüne Mehrheit zu verhindern. "Weil das ein Erpressungspotential wäre". Frieser sitzt seit 2009 für die CSU im Deutschen Bundestag und gilt als gut vernetzt mit dem CSU-Chef Markus Söder.

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Verhaltene Freude bei der CSU in Nürnberg. Michael Frieser und Sebastian Brehm hoffen darauf, dass sie das Direktmandat holen.

19.32 Uhr: Im Wahlkreis Ansbach wohl keine Überraschung

Im Wahlkreis Ansbach zeichnet sich bei den Direktkandidaten keine Überraschung ab. Aktuell sind 195 von 546 Wahllokalen ausgezählt. Im Moment liegt dort CSU-Kandidat Artur Auernhammer mit 38,8 Prozent vorne, Harry Scheuenstuhl von der SPD kommt auf 16,8 Prozent. Der Grüne Herbert Sirois hat im Moment 10,6 Prozent der Stimmen, AfD-Direktkandidat Daniel Lösch 11,7, Thomas Kestler von der FDP 6,9 und Sylvia Bogenreuther von den Freien Wählern 8,6 Prozent. Das ist der Zwischenstand um 19.32 Uhr.

19.14 Uhr: Grüne Nürnberg mit bestem Ergebnis seit 40 Jahren

Nach den ersten Hochrechnungen ist bei den Grünen in Nürnberg Jubel ausgebrochen. Es sei das beste Wahlergebnis der Partei bei einer Bundestagswahl in den vergangenen 40 Jahren, so Bundestagskandidatin Tessa Ganserer. Für die Politikerin bedeutet das Wahlergebnis zudem, dass sie voraussichtlich über die Landesliste in den Bundestag einziehen wird. Ob sie auch das Direktmandat in ihrem Wahlkreis Nürnberg-Nord holen wird, ist derzeit noch offen – die Stimmen werden noch ausgezählt. Tessa Ganserer ist die erste transidente Frau Bayerns, die dem Bundestag angehören wird. "Es ist ein historischer Abend", freut sich die Grünen-Politikerin, die vor drei Jahren ihr Coming-Out als Transfrau hatte.

Über die Liste zieht sicher ihr Parteikollege Sascha Müller in den Bundestag ein. "Dieses starke Ergebnis der Grünen ist ein ganz klarer Auftrag für mehr Klimaschutz in der nächsten Regierung, der wir gerne angehören wollen", so Müller.

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Jubel bei den Grünen in Nürnberg: Sie haben das beste Ergebnis bei einer Bundestagswahl seit 40 Jahren.

18.17 Uhr: Nürnbergs Direktkandidatin Heinrich: "Die SPD ist zurück"

Die Direktkandidatin der SPD aus dem Wahlkreis Nürnberg-Nord, Gabriela Heinrich, hat sich angesichts der ersten Prognosen zur Bundestagswahl nicht siegessicher zeigen wollen. "Der Jubel bei uns ist noch ein bisschen fränkisch. Wir sind halt abwartend", sagte sie dem Bayerischen Rundfunk. Die Prognosen seien derzeit noch sehr unterschiedlich. Sie hoffe, dass die Sozialdemokraten nach dem Auszählen der Stimmen vorne liegen werde. "Auf jeden Fall kann man sagen, die SPD ist zurück", so Heinrich. Der Balken werde für die Sozialdemokraten nach oben gehen. "Aber wir sind noch etwas verhalten", so die Nürnberger SPD-Direktkandidatin Gabriela Heinrich. Nürnbergs SPD-Chef Nasser Ahmed zeigte sich angesichts der Prognose zufrieden. "Vor einigen Monaten waren die Umfragen um zehn Prozent schlechter", so Ahmed. In Nürnberg gehe es vor allem um zwei Direktmandate: "Die CSU muss zittern um diese Direktmandate", sagte Ahmed.

Nürnberger SPD: "Wir sind noch etwas verhalten"
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Die SPD-Direktkandidatin im Wahlkreis Nürnberg-Nord, Gabriela Heinrich, freut sich verhalten über die Hochrechnungen.

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Applaus bei der SPD Nürnberg nach der ersten Prognose.

17.38 Uhr: So viele Wahlberechtigte und Wahlkreise gibt es in Mittelfranken

In Mittelfranken sind heute 1,26 Millionen Menschen wahlberechtigt. Sie verteilen sich auf sechs Wahlkreise. Zwei davon wurden für die Bundestagswahl 2021 leicht verändert. So gingen die Gemeinden Uehlfeld, Dachsbach und Gerhardshofen vom Wahlkreis Fürth an den benachbarten Wahlkreis Erlangen.

Bei der Wahl vor vier Jahren kamen 16 Abgeordnete aus Mittelfranken in den Deutschen Bundestag, darunter fünf Frauen. Alle sechs Direktmandate waren an die CSU gegangen. Wer in diesem Jahr den direkten Sprung in den Bundestag schafft, erfahren Sie nach 18.00 Uhr hier in diesem Wahlticker Mittelfranken.

12.08 Uhr: Hohe Wahlbeteiligung zeichnet sich in Nürnberg ab

Bei der Bundestagswahl zeichnet sich in diesem Jahr in Bayerns größten Städten eine höhere Wahlbeteiligung ab. In Nürnberg wählten bis 11 Uhr nach Angaben eines Sprechers des Wahlamtes 14,4 Prozent. Das sind gut zwei Prozentpunkte mehr als am Wahlsonntag 2017 um diese Zeit. In Nürnberg werden die Briefwahlstimmen – anders als in München – nach und nach "anteilig eingerechnet", wie der Sprecher sagte.

In der Landeshauptstadt hatten bis 11 Uhr am Sonntagvormittag schon knapp 60 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben. Dort ist der Anteil der Briefwähler besonders hoch. Ein ähnlicher Wert wurde bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2017 erst gegen 14 Uhr erreicht.

10.00 Uhr: Ministerpräsident Söder wählt in Nürnberg

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat in seinem Wahlkreis in Nürnberg in der Theodor-Billroth-Grundschule seine Stimme zur Bundetagswahl abgegeben. Er sei angesichts des Wahlausgangs nicht nervös, aber etwas angespannt, sagte der CSU-Chef.

Markus Söder und Karin Baumüller-Söder
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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat an der Seite seiner Ehefrau seine Stimme für die Bundestagswahl abgegeben.

08.13: Bürgerentscheide in Mittelfranken

Neben der Bundestagswahl müssen manche Bürgerinnen und Bürger in Mittelfranken auch ihr Kreuz bei einem "Ja" oder "Nein" setzen: Denn zeitgleich finden auch Bürgerentscheide statt. In Burgbernheim im Landkreis Neustadt Aisch/Bad Windsheim wird über das geplante Streuobstkompetenzzentrum abgestimmt. Die Befürworter wollen das Motto "Streuobst" ihrer Gemeinde erlebbar machen, die Gegner ziehen es vor, aus dem bestehenden Gebäude lieber Wohnungen zu machen.

Neben den Burgbernheimern müssen sich heute auch die Einwohnerinnen und Einwohner von Burgoberbach im Landkreis Ansbach entscheiden: Soll eine Umgehungsstraße für den Ort errichtet werden oder nicht?

Auch die Lonnerstädter im Landkreis Erlangen-Höchstadt sind heute über das Kreuz zur Bundestagswahl hinaus gefragt. Hier steht die Frage über die Zulassung von Freiflächen Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet zur Wahl.

08.00 Uhr: Wahllokale auch in Mittelfranken geöffnet

Der große Wahltag ist angebrochen: Seit acht Uhr morgens haben auch die Wahllokale in Mittelfranken geöffnet.

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Auch in Nürnberg wird seit heute Morgen um 8 Uhr gewählt.

26. September 2021

Weitere Bundestagswahl-Ticker:

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