Corona-Tests werden kostenpflichtig: So lautet die Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums. Diese Entscheidung betrifft jetzt vor allem Ungeimpfte. Denn ab dem 11. Oktober muessen Buerger*innen ihre Corona-Tests selbst zahlen und haben keinen Anspruch mehr auf kostenlose Corona-Tests.
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Ein Corona-Test wird gemacht.

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Corona: Die Ereignisse vom 4. bis 10. Oktober 2021

Informationen zu Entwicklungen und Zahlen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 4. bis 10. Oktober 2021.

Sonntag, 10. Oktober 2021

18.15 Uhr: Globales Finanztreffen: Jahrestagung von IWF und Weltbank

Finanzminister, Zentralbanker, Vertreter der Finanzwirtschaft und der Entwicklungszusammenarbeit treffen sich zur Jahrestagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die am Montag beginnende Tagung findet in einem hybriden Format statt, also teils mit Treffen am Sitz der Organisationen in Washington und teils online. Bei den Beratungen bis zum Sonntag geht es unter anderem um die Überwindung der Corona-Krise, den Klimawandel sowie die Bekämpfung von Armut und Steuerflucht. Auch die jüngst von mehr als 130 Ländern vereinbarte Mindeststeuer für Unternehmen dürfte eine Rolle spielen.

17.30 Uhr: Maskenverweigerer sprüht Pfefferspray in Wiesbadener Nachtbus

Nach einem Streit über die Maskenpflicht hat ein Unbekannter in Wiesbaden Pfefferspray in einen Bus gesprüht. In der Nacht zu Samstag sei in einem Fahrzeug der Nachtlinie ein Streit ausgebrochen, weil sich ein junger Mann geweigert habe, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, erklärte die Polizei. Nachdem er des Busses verwiesen worden sei, habe der Mann Pfefferspray aus der Tasche gezogen und in den Fahrgastraum gesprüht. Drei Fahrgäste klagten über Augenreizungen, eine Rettungswagenbesatzung versorgte sie. Der Täter floh zwar, wurde aber später festgenommen.

17.10 Uhr: Corona-Lockdown in Sydney nach 106 Tagen aufgehoben

Nach fast vier Monaten ist am Montagmorgen der Corona-Lockdown in Sydney aufgehoben worden. 106 Tage lang mussten Geschäfte, Schulen und viele Büros in Australiens größter Stadt im Kampf gegen die hochansteckende Deltavariante des Coronavirus geschlossen bleiben. Die Einwohner durften sich zudem nicht mehr als fünf Kilometer von ihrer Wohnung entfernen. Am Montag kehrte in der Stadt mit mehr als fünf Millionen Einwohnern wieder ein wenig Normalität ein. Einige Bars und Spielhallen wollten bereits eine Minute nach Mitternacht wieder öffnen, um geimpfte Gäste zu empfangen. Viele Friseure sind nach dem langen Lockdown bereits für Wochen ausgebucht. Massenversammlungen bleiben jedoch weiterhin verboten. Auch die Schulen werden in den nächsten Wochen noch nicht wieder vollständig geöffnet.

16.35 Uhr: Genesis-Konzerte wegen Corona-Fällen verschoben

Das Coronavirus hat die Tournee der britischen Rockband Genesis durcheinandergebracht. Die Gruppe muss nach einem Auftritt im schottischen Glasgow auch die letzten Konzerte der "Last Domino?"-Tour in Großbritannien an diesem Montag, Dienstag und Mittwoch in London verschieben, weil es positive Corona-Tests in der Band gegeben habe. Man arbeite daran, die Auftritte so bald wie möglich nachzuholen, hieß es auch der Website der Band. Es handele sich um eine sehr frustrierende Angelegenheit, aber die Sicherheit von Publikum und Crew gingen vor. Ab Mitte November touren Phil Collins und die weiteren Genesis-Mitglieder dann durch Nordamerika. Der positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, ließ die Band offen. Fan-Webseiten zufolge soll Sänger Phil Collins nicht darunter sein.

16.15 Uhr: Leiter der Menschenrechtskommission stirbt an Corona

Trauer auf den Philippinen: Der Vorsitzende der Menschenrechtskommission Jose Luis Martin "Chito" Gascon ist an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das teilte der Bruder des 57-jährigen langjährigen Menschenrechtsaktivisten am Wochenende auf Facebook mit. Die Vizepräsidentin der Philippinen Leni Robredo nannte Gascon "ein festes Licht in diesen dunklen Zeiten". Der EU-Botschafter auf den Philippinen, Luc Veron, bezeichnete Gascon auf Twitter als "unseren Freund und Partner bei der Wahrung der Menschenrechte und der Würde für alle".

15.40 Uhr: Bundesgartenschau in Erfurt lockte 1,5 Millionen Gäste

Die Bundesgartenschau 2021 in Erfurt hat gut 1,5 Millionen Gäste in die thüringische Landeshauptstadt gelockt. Diese Zahl nannten die Organisatoren zum Abschluss der 171-tägigen Ausstellung am Sonntag. Die wegen der Corona-Pandemie vor allem in der Anfangsphase mit erheblichen Einschränkungen konfrontierte Buga hatte am Wochenende bei sonnigem Wetter nochmals einen Besucheransturm erlebt. Der Samstag sei mit gut 20 600 Schaulustigen sogar der besucherstärkste Tag an den zwei Standorten Petersberg und Egapark gewesen, teilte die Buga GmbH mit. Die Organisatoren hatten ursprünglich 1,9 Millionen Besucher erhofft. Doch Corona-Beschränkungen wie zunächst wochenlang geschlossene Blumenhallen und die Maskenpflicht auf dem Gelände kosteten nach Einschätzung von Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) Besucher und Besucherinnen. In die Großveranstaltung waren rund 180 Millionen Euro investiert worden, die auch in größere Infrastruktur-Vorhaben in Erfurt flossen.

14.40 Uhr: Literaturnobelpreisträger Handke ärgert sich über Corona-Lockdowns

Die Corona-Lockdowns haben aus Sicht des österreichischen Literaturnobelpreisträgers Peter Handke die Einsamkeit der Alten dramatisch gesteigert. "Mir kommt alles so falsch vor. Man sieht fast nur noch die Jungen unterwegs, und es gibt unendlich vereinsamte Alte", sagte der in Frankreich lebende Schriftsteller. Er selbst habe für mehr Bewegungsfreiheit von seinem Verlag einen "Schwindelzettel" bekommen. Darauf habe gestanden, er sei nachts unterwegs, um ein großes Werk zu schreiben. Als er "mit meinem Flachmann allein vor der Fassade von Notre Dame" gesessen habe, habe dieser Zettel bei einem Polizisten tatsächlich genutzt. Nicht hingegen, als er in Chaville im Departement Hauts-de-Seine, wo der 78-Jährige lebt, auf der Straße ging: "Auf der anderen Straßenseite fängt das Departement Yvelines an. Ich ging dort, da kam ein Polizeiwagen: "Ist Ihnen bewusst, dass Sie das andere Departement in Gefahr bringen?" Ich dachte, der Polizist macht einen Witz. Zwei Wochen später bekam ich den Strafbescheid", sagte Handke dem Blatt weiter.

12.42 Uhr: 962 neue Corona-Todesfälle in Russland

Die Zahlen der Corona-Toten und Neuinfektionen in Russland haben am Wochenende neue Höchststände erreicht. Nach Angaben des offiziellen Corona-Stabs in Moskau vom Sonntag, starben im flächenmäßig größten Land der Erde 962 Menschen an Covid-19 binnen 24 Stunden. Am Samstag waren es 968 gewesen. Das waren die Höchststände seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen liegt bei etwas unter 30.000 Fällen täglich. Die Bundesregierung hat Russland als Hochrisikogebiet eingestuft.

Die offiziellen Corona-Zahlen in Russland stehen seit langem als geschönt in der Kritik. Das kremlkritische Portal zona.media wies gerade wieder darauf hin, dass das russische Statistikamt für August fast 50.000 Corona-Tote (49.389) ausgewiesen habe. Der Corona-Stab der Regierung nannte allerdings weniger als die Hälfte – und zwar 24.661 Todesfälle.

11.45 Uhr: Lauterbach erwartet Ende der Corona-Pandemie im Frühjahr

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht davon aus, dass die Corona-Pandemie bis zum Frühjahr 2022 weitgehend ausgestanden ist. Dies lasse die Impfquote erwarten, sagte Lauterbach der "Augsburger Allgemeinen" (Montagausgabe). Die ärmeren Länder dieser Welt müssten allerdings weiterkämpfen. Zunächst würden aber in Deutschland die Fallzahlen in den nächsten Wochen wieder ansteigen. "Die vierte Welle wird noch einmal anziehen - wenn auch nicht so dramatisch wie im vergangenen Jahr", so Lauterbach. Grund dafür sei, dass sich die Menschen in der kalten Jahreszeit wieder mehr in den Innenräumen aufhalten. Zudem schwächten andere Infektionen das Immunsystem.

11.13 Uhr: Corona-Fälle im ukrainischen Junioren-Team bei Ruder-EM

Bei den Junioren-Europameisterschaften im Rudern in München hat es fünf Corona-Fälle in der ukrainischen Mannschaft gegeben. Vier Teams durften daher an den Wettkämpfen am Wochenende nicht weiter teilnehmen, wie das Europäische Ruder Komitee am Sonntag mitteilte. Darunter sei auch der Männer-Achter.

10.01 Uhr: Malaysia hebt Reiseeinschränkungen für vollständig Geimpfte auf

In Malaysia erlaubt die Regierung vollständig geimpften Einwohnern ab Montag wieder Reisen im In- und ins Ausland. Ministerpräsident Ismail Sabri Yaakob begründet die Entscheidung damit, dass 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Malaysia nunmehr vollständig geimpft sei.

09.15 Uhr: 80 Prozent aller über Zwölfjährigen in Italien geimpft

In Italien sind nach Regierungsangaben inzwischen 80 Prozent aller über zwölfjährigen Einwohner vollständig geimpft. Mehr als 43 Millionen Menschen haben demnach per 10. Oktober ihren Impfzyklus abgeschlossen. Damit hat die Regierung ein von ihr als zentral ausgewiesenes Ziel im Kampf gegen die Pandemie erreicht. Gleichwohl reiche das noch nicht, betont Guido Rasi, der der Corona-Sonderkommission der Regierung als Berater angehört. Entweder müsse ein noch höherer Anteil der über Zwölfjährigen geimpft werden. Oder man müsse auch Fünf- bis Zwölfjährige impfen, um so auf einen Anteil von 80 Prozent der Gesamtbevölkerung (rund 60 Millionen) zu kommen.

07.05 Uhr: Große Vorlesungen an Unis wohl auch künftig digital

Große Vorlesungen an Universitäten könnten auch nach der Corona-Pandemie dauerhaft per Video übertragen werden. Derartige Veranstaltungen gehörten zu den Angeboten, die für ein dauerhaftes Digitalangebot infrage kämen, sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Peter-André Alt, der Deutschen Presse-Agentur.

An vielen Hochschulen in Deutschland beginnt an diesem und am kommenden Montag die Vorlesungszeit. Nach drei Corona-Online-Semestern können die Studierenden die Mehrzahl der Lehrveranstaltungen wieder direkt an der Uni oder der Fachhochschule erleben. Dafür müssen sie nachweisen, dass sie entweder geimpft, genesen oder getestet sind (3G). Große Vorlesungen fänden aber weiter zu einem großen Teil digital statt, sagte Alt. Er nannte die durch die Corona-Zeit "erzwungenen" Erfahrungen mit der Online-Lehre auch hilfreich.

06.07 Uhr: Ärzte kritisieren Ende kostenloser Corona-Tests

Der Ärzteverband Marburger Bund fürchtet einen Anstieg der Infektionszahlen zum Ende der kostenlosen Corona-Tests am Montag. "Kostenpflichtige Corona-Tests führen dazu, dass sich künftig weniger Menschen mit Symptomen testen lassen werden", sagt die Vorsitzende, Susanne Johna, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Das ist ein Einfallstor für eine weitere Übertragung des Virus."

05.10 Uhr: Patientenschützer fordert kostenlose Schnelltests in Altenheimen

Vor dem Wegfall der kostenlosen Corona-Schnelltests an diesem Montag hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz Sonderregelungen für Alten- und Pflegeheime gefordert. Bund und Länder müssten Besuchern dort gebührenfreie Testmöglichkeiten bieten, sagte Vorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Denn viele der bundesweit rund 12 000 stationären Einrichtungen verlangten auch von vollständig geimpften Besuchern einen aktuellen und zertifizierten negativen Schnelltest. Wenn viele der rund 20 000 Testzentren in Deutschland ihre Arbeit einstellten, sei ein anerkannter Negativ-Nachweis besonders in ländlichen Gebieten schwer zu bekommen, sagte Brysch. "Manchmal zwanzig Kilometer Anfahrtsweg sind für Angehörige unzumutbar", ergänzte er. Das Chaos aus dem letzten Herbst dürfe sich nicht wiederholen. Damals sei Besuchern der Zutritt zu Alten- und Pflegeheimen untersagt worden, weil sie kein Ergebnis eines Schnelltests vorweisen konnten.

05.01 Uhr: Bayern setzt Verhandlungen über russischen Impfstoff fort

Nach der Zulassung einer Impfstoffproduktion bei der deutschen Tochter des russischen Pharmakonzerns R-Pharm will die bayerische Staatsregierung auch weiterhin über einen Ankauf des Impfstoffs Sputnik V verhandeln. Dies erklärte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. "Bislang wurde weder ein Kaufvertrag unterzeichnet noch wurden Kaufpreiszahlungen geleistet", betonte sie allerdings. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte im April erklärt, 2,5 Millionen Dosen des russischen Corona-Impfstoffs ankaufen zu wollen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat den Impfstoff aber bislang nicht zugelassen, so dass er in Deutschland nicht verwendet werden kann. Es gibt in der EU nur nationale Zulassungen in Ungarn und der Slowakei. Die EU-Zulassung sei wesentliches Kriterium für einen Kauf des Mittels durch den Freistaat, sagte die Ministeriumssprecherin. Wann die Europäische Kommission darüber entscheide, sei noch nicht absehbar. Dem Bayerischen Rundfunk teilte das Ministerium zudem mit, dass auch die Kosten für einen möglichen Sputnik-Ankauf noch unklar seien.

04.30 Uhr: Holetschek und Ärzte rufen zu Grippeimpfung auf

Gesundheitsminister Holetschek und Bayerns Ärzte raten zur Grippeimpfung. "Neben dem Kampf gegen das Coronavirus dürfen wir die klassische Grippe nicht unterschätzen", sagte Holetschek am Sonntag. "Die Erkältungssaision beginnt jetzt." Gegen Grippe impfen lassen sollten sich vor allem Menschen ab 60, werdende Mütter ab dem zweiten Drittel ihrer Schwangerschaft, Menschen mit Grunderkrankungen sowie medizinisches Personal, sagte Holetschek. Nach Angaben der Ständigen Impfkommission könne gleichzeitig gegen Grippe und Corona geimpft werden. Die Landesärztekammer fürchtet eine kombinierte Infektionswelle von Covid-19 und Erkältungskrankheiten. Wenn sich Covid-19, Virusgrippe und sonstige Erkältungskrankheiten massenhaft gemeinsam einstellten, könne es zur Überlastung von Praxen, Krankenhäusern und auch Intensivstationen kommen, warnte Ärztekammerpräsident Gerald Quitterer.

04.13 Uhr: 7.612 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 66,1

Das Robert-Koch-Institut meldet 7.612 neue Positiv-Tests. Das sind 1.448 mehr als am Sonntag vor einer Woche, als 6.164 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 66,1 von 64,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 24 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 94.202. Insgesamt fielen in Deutschland bislang rund 4,3 Millionen Corona-Tests positiv aus.

01:00 Uhr: Spahn: Fairness gebietet Abschaffung von Gratis-Corona-Tests

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat verteidigt, dass Corona-Schnelltests ab Montag in der Regel nicht mehr für alle gratis sind. "Kostenlose Bürgertests abzuschaffen, gebietet die Fairness vor dem Steuerzahler", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Jeder, für den es empfohlen ist und der will, konnte sich mittlerweile impfen lassen", argumentierte Spahn. "Deshalb werden Bürgertests ab Montag nur noch für diejenigen kostenlos sein, für die es keine empfohlene Impfung gibt. Das sind insbesondere Kinder und Jugendliche."

Samstag, 9. Oktober 2021

22.10 Uhr: Krawalle gegen "Grünen Pass" für Arbeitnehmer in Italien

Bei Protesten gegen eine weitgehende Impfpflicht für Arbeitnehmer in Italien ist es am Samstag zu Krawallen gekommen. Nach der autorisierten Kundgebung an der Piazza Del Popolo in Rom - die Organisatoren sprachen von bis zu 100.000 Teilnehmern - kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Mehrere hundert Demonstranten versuchten offenbar, zum Chigi-Palast zu gelangen, den Amtssitz von Ministerpräsident Mario Draghi. Die Polizei hielt die Demonstranten aber mit Wasserwerfen und Schlagstöcken auf. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk berichtete von mindestens einem Verletzten. Gemäß der Regelung, die ab dem 15. Oktober verpflichtend ist, brauchen alle Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst aber auch bei privaten Unternehmen einen «Grünen Pass», um zur Arbeit zu erscheinen. Sie müssen entweder eine Corona-Teilimpfung, eine Genesung innerhalb der letzten sechs Monate oder einen negativen Test vorweisen. In Museen, Theatern, Fitnessstudios und in den Innenräumen von Restaurants sowie in Langstreckenzügen und auf Inlandsflügen ist das bereits Pflicht.

20.20 Uhr: Griechenland lockert Corona-Maßnahmen

In Griechenland gibt es von diesem Samstag an zahlreiche Lockerungen für Geimpfte und Genesene. Bars, Restaurants und Cafés, aber auch andere geschlossene Räumlichkeiten wie Fitness-Studios und Kinos dürfen künftig die Höchstgrenze an Gästen zulassen. Voraussetzung ist, dass die Besucher geimpft oder nachweislich in den vergangenen sechs Monaten von einer Corona-Infektion genesen sind. Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen dann in diesen Bereichen weg. Die Lockerungen sollen zunächst für 15 Tage gelten, dann werde der Schritt neu bewertet, berichteten griechische Medien am Samstag.

Manche griechische Wissenschaftler meldeten dennoch Bedenken an. "Ich glaube, dass wir die falsche Botschaft vermitteln", sagte Giorgos Boulbasakos, Direktor einer Athener Lungenklinik, dem Fernsehsender Mega am Samstag. Er forderte unter anderem eine Impfpflicht für Mitarbeiter in der Gastronomie. In Griechenland gibt es bereits eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitssektor.

20.15 Uhr: Oberfranken mit niedrigster Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern

Oberfranken ist weiterhin der Regierungsbezirk mit der niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit Sitz in Erlangen liegt der Wert aktuell bei 60,5 (Stand: 09.10., 8:00 Uhr). Im Vergleich zum Vortag haben sich in Oberfranken 71 weitere Menschen mit dem Coronavirus angesteckt – ebenfalls der niedrigste Wert im Freistaat. In Oberfranken sind keine weitere Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie bleibt damit bei 1.677.

16.35 Uhr: 184 Impfungen rund um Länderspiel gegen Rumänien

Fast 200 Besucherinnen und Besucher haben beim WM-Qualifikationsspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Rumänien (2:1) am Freitag das Angebot genutzt, sich gegen Corona impfen zu lassen. 184 Personen suchten dazu laut Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) den bereitgestellten Impfbus vor dem Stadion des Hamburger SV auf. Gemeinsam mit seinen Regional- und Landesverbänden macht der DFB im Rahmen der Kampagne "Schiri, ich hab schon Gelb!" auf die Bedeutung des Impfens aufmerksam.

13.20 Uhr: Russland meldet Höchststand von Corona-Toten

Russland hat erneut einen Höchststand bei der Zahl der täglichen Corona-Toten verzeichnet. Nach Angaben der Regierung starben innerhalb von 24 Stunden 968 Menschen an den Folgen der Virus-Erkrankung. Zudem wurden knapp 29.400 Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Pandemie wurden in Russland offiziell 215.453 Corona-Tote gezählt - das ist die höchste Zahl in Europa. Die Statistikbehörde Rosstat nennt allerdings regelmäßig deutlich höhere Zahlen: Nach ihren Angaben vom Freitag starben bis Ende August mehr als 400.000 Menschen in Russland an Covid-19. Rosstat fasst die Definition breiter als die Regierung: Während Moskau nur die Fälle zählt, in denen das Virus als primäre Todesursache registriert wurde, berücksichtigt die Statistikbehörde auch Fälle in Verbindung mit dem Virus. Experten gehen ebenfalls von einer hohen Dunkelziffer aus.

11.48 Uhr: Fußballspiel mit 35.000 Zuschauern in Frankfurt mit 3G-Konzept genehmigt

Eintracht Frankfurt darf im kommenden Europa-League-Gruppenspiel gegen Olympiakos Piräus auf lautstarke Unterstützung von den Rängen hoffen. Für das Duell mit dem Tabellenführer der Gruppe D am 21. Oktober hat das zuständige Gesundheitsamt auf Antrag der Hessen eine Auslastung von 35.000 Zuschauern genehmigt, teilte der Verein am Samstag mit. Dabei sei ein beschränktes 3G-Plus-Modell umzusetzen. Das bedeutet, dass bis zu 1.750 Anhänger mit einem höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test zugelassen sind. Dies gilt auch für Kinder ab dem siebten Lebensjahr. Die übrigen Zuschauer müssen entweder genesen oder geimpft sein. Die Maskenpflicht am Sitzplatz entfällt.

11.30 Uhr: Rund 200 Menschen feiern bei nicht genehmigter Techno-Party am Obersalzberg

Rund 200 Menschen haben am Freitagabend (8.10.) eine Techno-Party in einem verlassenen Stollen am Obersalzberg gefeiert. Doch diese Party war nicht genehmigt. Die beiden Veranstalter, ein 24-Jähriger aus Trostberg und ein 20-Jähriger aus Piding, hatten weder eine Genehmigung für die Durchführung der organisierten Party, noch eine Nutzungserlaubnis vom Besitzer des Stollens. Die Polizei, die um kurz vor Mitternacht informiert worden war, konnte die Veranstaltung friedlich auflösen. Kräfte der Bundespolizei, der Grenzpolizei und der Polizeiinspektion Berchtesgaden waren im Einsatz. Von den ca. 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden die Personalien aufgenommen. Insbesondere gegen die beiden Veranstalter wird ein Verfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld eingeleitet. Mögliche Verstöße gegen Corona-Bestimmungen werden laut Polizei noch geprüft.

  • Zum Artikel: "200 Feiernde bei ungenehmigter Techno-Party am Obersalzberg"

10.38 Uhr: Deutschland spendete mehr als 13 Millionen Impfdosen

Deutschland hat mittlerweile mehr als 13 Millionen Corona-Impfdosen an andere Staaten gespendet. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus dem Auswärtigen Amt wurden 13.001.280 Dosen an 15 Länder geliefert. Davon wurden 7,3 Millionen bilateral abgegeben und 5,7 Millionen Impfdosen über die internationale Impfallianz Covax. Davon wiederum gingen zuletzt unter anderem 790.000 Dosen an Bangladesch, 386.400 nach Ghana, 300.000 nach Botswana, 272.640 an die Elfenbeinküste und 117.120 an Ägypten. Die Bundesregierung hatte angekündigt, dass sie bis Ende des Jahres 100 Millionen Impfdosen an ärmere Länder abgeben werde. Dazu kommt die deutsche Finanzierung für Covax. Dort ist Deutschland der zweitgrößte Geldgeber. Der deutsche Beitrag soll den Ankauf und die Weitergabe von mehreren hundert Millionen Impfdosen ermöglichen. Die bessere Versorgung der ärmeren Länder mit Corona-Impfstoff ist seit Monaten ein umstrittenes Thema.

10.00 Uhr: Politiker fordern Abkapselung des RKI vom Gesundheitsministerium

Politiker von FDP und Grünen haben politische Einflussnahme auf das Robert Koch-Institut beklagt und Kritik an Instituts-Chef Lothar Wieler geübt. Anlass für die Kritik ist das Eingeständnis des Instituts vom Donnerstag, dass die Zahl der geimpften Menschen in Deutschland lange zu niedrig angegeben worden sei. Bei Wieler gebe es "von Fehlereinsicht keine Spur", sagte die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus (FDP) der "Bild" vom Samstag. Wieler sei "zu nah dran an der Linie der Bundesregierung", kritisierte sie. Die FDP wolle, dass die Behörde nicht länger dem Bundesgesundheitsministerium untersteht. Der Grünen-Politiker Dieter Janecek kritisierte in "Bild": Andere Länder "kennen solche Probleme mit der Erfassung der Impfquote nicht: Deutschland ist mal wieder überfordert." Das RKI hatte mit Blick auf die bislang offiziell bekannt gegebene Impfquote berichtet, es müsse hier eine "Unterschätzung von bis zu fünf Prozentpunkten für den Anteil mindestens einmal Geimpfter beziehungsweise vollständig Geimpfter angenommen werden". In der "Erwachsenenbevölkerung" sei von einem Anteil mindestens einmal Geimpfter von bis zu 84 Prozent und einem Anteil vollständig Geimpfter von bis zu 80 Prozent auszugehen.

09.16 Uhr: Brasilien: Zahl der Corona-Toten pro Tag gesunken

Die Zahl der Todesfälle mit dem Corona-Virus in Brasilien ist auf mehr als 600.000 gestiegen. Die durchschnittliche Zahl der Corona-Toten pro Tag liege bei etwa 500, teilte das Gesundheitsministerium mit. Das ist deutlich weniger als im April, als pro Tag noch etwa 3.000 Todesfälle mit Corona gezählt wurden. Die Gruppe Rio da Paz erinnerte an der Copacabana in Rio de Janeiro mit hunderten weißen Taschentüchern an die Toten. Mehr Corona-Tote hat es nur in den USA gegeben, wo nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität mehr als 712.000 Infizierte gestorben sind. Brasilien hat in jüngster Zeit zahlreiche Corona-Beschränkungen gelockert. Befürchtungen von Experten, dass die Deltavariante des Virus sich in Brasilien verheerend auswirken werde, haben sich nicht bewahrheitet. Das hat Gouverneure und Bürgermeister ermutigt, längere Öffnungszeiten für Restaurants und Bars zu genehmigen und zu Fußballspielen wieder Zuschauer zuzulassen. Nach Angaben der Webseite Our World in Data sind etwa 45 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Knapp 72 Prozent haben mindestens eine Spritze erhalten und damit mehr als in Deutschland.

08.25 Uhr: VdK fordert Maximalpreise, um überteuerte Tests zu verhindern

Der Sozialverband VdK plädiert zum Ende der kostenlosen Corona-Bürgertests für eine Begrenzung der Kosten. "Wir befürchten, dass es wieder zu völlig überteuerten Angeboten kommt", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bislang sei keine Deckelung der Kosten für die Tests vorgesehen. "Menschen mit wenig Geld sollten außerdem nur eine geringe Eigenbeteiligung zahlen müssen", forderte sie: "Eine Regelung vom Ministerium für Arbeit und Soziales dazu fehlt allerdings auch immer noch." Corona-Tests sind ab Montag nicht mehr kostenfrei. Ausnahmen gelten unter anderem für alle Gruppen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen und dies nachweisen können oder für die noch kein Impfstoff zur Verfügung steht. Der Paritätische Gesamtverband äußerte sich kritisch. Die Abschaffung der kostenfreien Tests sei problematisch, "da damit wohlhabende Impfskeptiker, die sich auch kostenpflichtige Tests leisten können, privilegiert werden", erklärte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er forderte intensive Aufklärungs- und Informationsangebote für Impfunwillige, die sich die Tests nicht leisten könnten. "Die Impfkampagne muss noch wesentlich offensiver werden" , sagte Schneider.

05.10 Uhr: Karl Lauterbach regt an, Corona-Regeln zu verschärfen

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine neue Bund-Länder-Runde angeregt, um die Corona-Regeln teilweise zu verschärfen. "Es wäre sinnvoll, dass sich die Ministerpräsidenten zeitnah mit der Kanzlerin noch einmal treffen", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "In der Pandemie stehen sehr viele Entscheidungen an - von den Corona-Regeln bis zu den Booster-Impfungen. Wir dürfen in der Zeit, in der Koalitionsverhandlungen laufen, nicht den Überblick verlieren", sagte er mit Blick auf die Gespräche zur Regierungsbildung. Zwar werde die Pandemie, wenn keine gefährlichere Virusvariante auftrete, im späten Frühjahr 2022 vorbei sein. "Wir werden aber einen schweren Winter haben, wenn wir nicht die nötige Impfquote erreichen." Daher könnten die Schutzmaßnahmen nicht maßgeblich beendet werden. Aus seiner Sicht gehe es zum Teil sogar um Verschärfungen.

04.35 Uhr: RKI registriert 8.854 Neuinfektionen, Inzidenz bei 64

Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es momentan wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 64,4 an. Am Vortag hatte der Wert bei 63,8 gelegen, vor einer Woche ebenfalls bei 64,4 (Vormonat: 83,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8.854 Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8.517 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 65 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 66 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.302.661 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2.

04.30 Uhr: Einreise in USA für geimpfte Deutsche wieder möglich

Internationale Gäste dürfen wieder in die USA reisen, wenn sie mit Impfstoffen geimpft wurden, die von der US-Arzneimittelaufsicht FDA oder der Weltgesundheitsorganisation zugelassen sind. "Sechs Impfstoffe, die von der FDA genehmigt und zugelassen, oder von der WHO für den Notfall aufgelistet sind, erfüllen die Kriterien für Reisen in die USA", teilt eine Sprecherin der amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC mit. Bei den zugelassenen Impfstoffen handelt es sich um die Vakzine von Pfizer und Biontech, AstraZeneca, Moderna, Johnson & Johnson, Sinopharm und Sinovac. Am 20. September kündigte das Weiße Haus an, dass die USA im November die Reisebeschränkungen für vollständig geimpfte Flugreisende aus 33 Ländern, darunter Deutschland, China und Indien, aufheben werden.

03.40 Uhr: Depressionen und Panikattacken während Pandemie weltweit stark gestiegen

Die Fälle von Depressionen und Panikattacken sind im ersten Jahr der Corona-Pandemie einer Studie zufolge weltweit um mehr als ein Viertel angestiegen. Die am Samstag in der medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichte Studie schätzte, dass vergangenes Jahr weltweit 52 Millionen Menschen mehr an einer schweren depressiven Störung, als ohne Pandemie der Fall gewesen wäre. Die Zahl der unter Angstzuständen leidenden Menschen lag demnach um 76 Millionen höher. Der Anstieg der beiden Erkrankungen betrug demnach 28 beziehungsweise 26 Prozent. Die Analyse ergab zudem, dass Frauen unverhältnismäßig stark betroffen sind.

  • Zum Artikel: "Depressionen während Pandemie weltweit stark gestiegen"

Freitag, 8. Oktober 2021

21.50 Uhr: Rumänien könnte Covid-Patienten nach Ungarn überführen

Angesichts einer sehr hohen Todesrate in Rumänien verhandelt die Regierung in Bukarest mit Ungarn über eine Überführung von Patienten. Dies gibt Vize-Innenminister Raed Arafat bekannt. Ungarn bot am Wochenende Hilfe an. In den vergangenen 24 Stunden sind in Rumänien 357 Covid-Patienten gestorben. In dem EU-Land sind nur etwas über ein Drittel der Erwachsenen geimpft. Hintergrund sind fehlendes Vertrauen in die staatlichen Institutionen und Falschinformations-Kampagnen.

20.40 Uhr: Russlands Statistikbehörde zählt doppelt so viele Corona-Tote wie die Regierung

Die russische Statistikbehörde Rosstat hat für August rund doppelt so viele Corona-Tote gemeldet wie die Regierung. Im August seien knapp 50.000 Menschen in Verbindung mit dem Virus gestorben, teilte die Behörde am Freitag mit. Die Regierung hatte für August dagegen knapp 25.000 Corona-Tote gemeldet. Die Regierungsdaten berücksichtigen nur Fälle, in denen das Virus als primäre Todesursache registriert wurde. Rosstat hingegen berücksichtigt auch Fälle in Verbindung mit dem Virus. Derzeit steigt die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Russland wieder.

Mit den Angaben von Rosstat liegt die Zahl der Toten durch die Pandemie bei mehr als 400.000. Russland steht weltweit an vierter Stelle der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder. Besonders die ansteckendere Delta-Variante sowie niedrige Impfquoten erschweren den Kampf gegen das Virus in dem Land. Den Behörden in Russland wurde jedoch auch vorgeworfen, die Pandemie zu relativieren.

17.22 Uhr: Mehrere Euro-Notenbankchefs denken an Ende der Notfallhilfen

Mehrere Notenbankchefs von Euro-Ländern denken laut über eine Abkehr von den billionenschweren Corona-Notfallhilfen der Europäischen Zentralbank (EZB) nach. "Das Motto heißt Ausstieg", sagte Belgiens Notenbankchef Pierre Wunsch auf einer Konferenz im slowakischen Strbske Pleso. Dies werde ein schwieriges Vorhaben, denn es gehe darum, weniger zu machen und nicht mehr. Auch seine EZB-Ratskollegen, der slowakische Notenbankchef Peter Kazimir und Slovieniens oberster Währungshüter Bostjan Vasle, waren der Ansicht, dass der Zeitpunkt für ein Ende der Hilfen näherrücke.

Das auf 1,85 Billionen Euro angelegte Notfall-Anleihenkaufprogramm PEPP soll nach bisherigen Planungen noch bis mindestens Ende März 2022 laufen. Seit März 2020 hat die EZB auf diese Weise bereits über 1,4 Billionen Euro in die Anleihenmärkte gepumpt. Den Euro-Ländern beschert das unter anderem ultraniedrige Refinanzierungskosten.

Wenn sich die Konjunktur normalisiere und die Covid-Lage es erlaube, werde PEPP seine Aufgabe erfüllt haben, betonte jüngst EZB-Vizepräsident Luis de Guindos. Im Dezember werde die EZB über "mögliche Alternativen" entscheiden, falls dieses Projekt im März beendet werden sollte. Viele Experten gehen davon aus, dass die EZB dann ihre Anleihenkäufe nicht komplett einstellt, sondern ihr aktuell kleineres Kaufprogramm APP weiterführen wird.

17.05 Uhr: Höchststand bei Neuinfektionen im australischen Bundesstaat Victoria

Der australische Bundesstaat Victoria hat am Freitag 1.838 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Das war die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie für einen australischen Einzelstaat oder ein Territorium. Außerdem wurden fünf Todesopfer registriert.

Es war der neunte Tag in Folge, an dem der Bundesstaat mit den zweitmeisten Einwohnern des Landes mehr als 1.000 neue Fälle meldete. Die Zahl der aktiven Fälle stieg damit auf 16.823. Seit Ausbruch der Delta-Variante in Victoria im August wurden 75 Todesopfer bestätigt.

In New South Wales, dem einwohnerreichsten Bundesstaat Australiens, sank die Zahl der Neuinfektionen. Am Freitag wurden 646 neue Fälle und elf Tote gemeldet.

16.48 Uhr: Kein größerer Ausbruch nach Corona-Fällen in Diskotheken

Seit der Öffnung der Clubs am vergangenen Wochenende sind einzelne Corona-Infektionen bekannt geworden - ein größerer Ausbruch ist bislang jedoch nicht festzustellen. Das bestätigte ein Sprecher des Landratsamtes Regen. Zuvor hatten im Landkreis Regen zwei mit Corona infizierte Gäste zwei Diskotheken besucht. Weitere Fälle, die im direkten Zusammenhang mit diesem Disko-Besuch stehen, sind bisher nicht bekannt, wie der Sprecher mitteilte.

Einzelne Positiv-Fälle kommen jedoch häufiger vor. In einem Club in Deggendorf feierte beispielsweise in der Nacht auf Dienstag ebenfalls ein infizierter Gast. Im Gegensatz zu den beiden Fällen im Landkreis Regen war diese Person ersten Erkenntnissen zufolge doppelt geimpft, wie das Landratsamt Deggendorf mitteilte. 

Es wird davon ausgegangen, dass die Person zum Zeitpunkt des Besuchs der Diskothek bereits ansteckend war. Die Landratsämter rufen daher alle Gäste, die an den gleichen Abenden zu Besuch waren, auf, sich testen zu lassen. Wer den Kontakt zu einem positiven Fall nachweisen kann, erhält den Angaben zufolge in der Regel einen kostenlosen PCR-Test.

16.39 Uhr: Luxemburg erhöht Druck auf Nicht-Geimpfte

Die luxemburgische Regierung will mit neuen Regeln den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich gegen Corona impfen zu lassen. Ab dem 1. November werde in der Gastronomie die 3G-Regel verpflichtend, nach der nur Geimpfte, Genesene und negativ Getestete Zugang hätten, kündigte Premierminister Xavier Bettel in Luxemburg an. Dabei reiche ein negativer Selbsttest nicht mehr aus, um im "Covid-Check-System" grünes Licht zu bekommen - man brauche dann ein zertifiziertes Testergebnis.

"Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sich ab dem 1. November regelmäßig testen lassen für den Covid-Check, und zwar auf eigene Kosten und außerhalb der Arbeitszeit", sagte Bettel. Auch Arbeitgeber könnten das strengere Covid-Check-System dann anwenden. Das solle aber jeder Betrieb selbst entscheiden.

"Wir sind uns bewusst, dass wir mit diesen Maßnahmen das Leben von ungeimpften Leuten unangenehmer machen", sagte Bettel: "Aber wir haben keine Wahl." Luxemburg könne eine Überlastung des Gesundheitssystems nicht riskieren. Diese drohe aber, wenn bei der seit längerem eher stagnierenden Impfquote die Infektionszahlen in den nächsten Monaten wieder hochgehen würden. In Luxemburg sind derzeit 76,9 Prozent der Menschen über zwölf Jahre einmal geimpft. Die meisten Infizierten, die in den Krankenhäusern behandelt werden, sind nicht geimpft.

15.53 Uhr: Corona-Fall nach Club-Besuch in Deggendorf - Besucher zum Test aufgerufen

Ein Besucher eines Clubs im niederbayerischen Deggendorf ist im Nachhinein positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Jetzt bittet das zuständige Landratsamt Gäste, die am 4. Oktober zwischen 23 und 2 Uhr im Club "Studio 469" gefeiert haben, sich rasch einem Schnell- oder PCR-Test zu unterziehen.

Wie es in einer Mitteilung heißt, ist der betroffene Club-Besucher komplett geimpft, ein Corona-Test sei erst nach dem Club-Besuch positiv gewesen. Die Gesundheitsbehörden gehen aber davon aus, dass der Gast bereits zuvor ansteckend gewesen sein könnte. Club-Besucher können sich kostenlos testen lassen, wenn sie sich dafür eine entsprechende Bescheinigung beim Landratsamt Deggendorf holen.

15.42 Uhr: 15.000 Novavax-Tester werden in Großbritannien erneut geimpft

Tausende freiwillige Tester des Corona-Impfstoffs von Novavax sollen in Großbritannien erneut geimpft werden. Die Gesundheitsbehörden kündigten an, die Betroffenen sollten zwei Dosen des Vakzins von Biontech und Pfizer erhalten. Der Impfstoff von Novavax ist bisher in keinem Land zugelassen.

An der Studie nahmen mehr als 15.000 Menschen teil. Sie gelten in Großbritannien als geimpft. Allerdings erkennen die meisten Länder die Impfung nicht an, so dass die Betroffenen nicht ins Ausland reisen können. Die Regierung will das Angebot neuerlicher Impfungen auch auf rund 6.000 Teilnehmer anderer Studien ausweiten, in denen es um andere Impfstoffe ging, die ebenfalls noch nicht zugelassen sind. Großbritannien hatte an die anderen Mitglieder der Staatengruppe der G20 appelliert, Freiwillige in klinischen Studien als geimpft einzustufen. Die meisten taten das jedoch nicht.

Im Juni gab Novavax bekannt, dass sich sein Impfstoff in einer Studie mit fast 30.000 Menschen in den USA und Mexiko als zu 90 Prozent wirksam gegen symptomatisches Covid-19 erwiesen habe. Das US-Unternehmen hat bei der Weltgesundheitsorganisation die Zulassung seines Impfstoffs für den Notfalleinsatz beantragt. In Europa und den USA wurden noch keine entsprechenden Anträge gestellt.

15.03 Uhr: Estland und Lettland und Ukraine neue Corona-Hochrisikogebiete

Die Bundesregierung stuft Estland, Lettland und die Ukraine von Sonntag an als Corona-Hochrisikogebiete ein. Auch Brunei Darussalam und Jemen fallen dann unter diese Kategorie, wie das Robert-Koch-Institut mitteilte.

Zugleich werden eine ganze Reihe von Staaten und Regionen nicht mehr so eingestuft: Aserbaidschan, die französischen Überseegebiete Französisch-Polynesien, Guadeloupe, Martinique, St. Barthélemy und St. Martin sowie Indonesien, Kasachstan, Kolumbien und in Norwegen die Provinzen Oslo und Viken. Damit entfallen alle Quarantäneregeln für Einreisende aus dieser Region.

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

13.12 Uhr: Umfrage - Jeder zweite Ungeimpfte will keine Immunisierung

Nach einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben bisher 81 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten, rund ein Fünftel (19 Prozent) ist noch nicht geimpft. Von den Ungeimpften will sich die Hälfte (52 Prozent) auch in Zukunft auf keinen Fall oder eher nicht impfen lassen, wie die Behörde in Köln mitteilte. Jeder vierte Befragte (27 Prozent) bekundete die Absicht, sich auf jeden Fall oder eher impfen zu lassen, 21 Prozent zeigten sich noch unentschlossen.

Als Hauptgründe gegen eine Impfung nannten die Impfunwilligen den Angaben zufolge, dass die Impfstoffe zu wenig erforscht und getestet seien sowie mögliche Nebenwirkungen. Für eine Impfung spricht nach Einschätzung der Impfwilligen und bisher Unentschlossenen der persönliche Schutz vor einer Ansteckung und der Wunsch, zu einem normalen Leben zurückzukehren.

Insgesamt fühlt sich ein Großteil der Bevölkerung gut oder sogar sehr gut über die Corona-Schutzimpfung informiert. Dabei gibt es jedoch Unterschiede zwischen Geimpften und nicht Geimpften. Bei den Befragten, die bereits mindestens eine Immunisierung erhalten haben, gaben 86 Prozent an, sie fühlten sich gut oder sehr gut informiert. Bei den bisher nicht Geimpften stimmten nur 53 Prozent dieser Aussage zu.

"Die Befragungsergebnisse zeigen, dass es besonders wichtig ist, vor allem diejenigen, die noch unentschlossen und zögerlich hinsichtlich einer Corona-Schutzimpfung sind, in ihrem Vertrauen in die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung zu stärken", erklärte der kommissarische Direktor der Bundeszentrale, Martin Dietrich.

12.52 Uhr: OLG Frankfurt stärkt Rechte von Vermietern und Verpächtern in Corona-Krise

Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main hat mit zwei Urteilen die Rechte von Vermietern und Verpächtern bei coronabedingten Schließungen von Gaststätten gestärkt. Das Gericht wies zwei Begehren auf Minderung der Miete beziehungsweise Pacht zurück. Die behördliche Anordnung zur Schließung von Gaststätten und Einzelhandelsgeschäften rechtfertige Minderungen grundsätzlich nicht - eine Anpassung des Vertrags wegen "einer schwerwiegenden Störung der Geschäftsgrundlage" müsse im Einzelfall entschieden werden.

Geklagt hatte in einem Fall eine Frau, die in Frankfurt ein Sushi-Restaurant betreibt. Sie will für die Zeit der Schließung ihres Lokals die Miete nicht voll zahlen. Vor dem Landgericht scheiterte sie bereits mit ihrer Klage, das OLG gab nun auch der Berufung nicht statt. Die Klägerin könne deshalb keine Mietminderung verlangen, weil die Mietsache nicht mangelhaft gewesen sei - der Vermieter sei seinen Verpflichtungen nachgekommen, das Verwendungsrisiko trage der Mieter, argumentierte das OLG.

In dem zweiten Fall ging es um ausstehende Pachtzahlungen für eine Gaststätte in Wiesbaden. Die Pächterin hatte den Vertrag außerordentlich gekündigt, das Lokal geräumt und alle Zahlungen eingestellt. Das Landgericht wies die Zahlungsklage der Verpächterin ab - vor dem OLG hatte die Berufung nun aber Erfolg. Die Pandemie-Maßnahmen rechtfertigten keine außerordentliche Kündigung, argumentierte das Gericht.

12.19 Uhr: Gastgewerbe erholt sich von Corona-Krise - Vorkrisenniveau aber noch unerreicht

Das deutsche Gastgewerbe erholt sich zusehends von den Einschränkungen wegen der Corona-Krise - hat aber sein Vorkrisenniveau insgesamt noch nicht wieder erreicht. Wie der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) mitteilte, setzten Hotels und Restaurants im September 5,3 Prozent weniger um als im Vorkrisenjahr 2019 - damit schwächten sich die Verluste der Branche aber etwas ab. Die zum Gastgewerbe gehörenden Beherbergungsbetriebe erreichten indes im August laut Statistischem Bundesamt fast wieder Vorkrisenniveau.

Insbesondere die Betriebe mit überwiegend touristischen Umsätzen "atmen auf", erklärte der Verband auf der Grundlage einer aktuellen Umfrage unter 4.600 Betrieben. Sie berichteten demnach im September von Umsatzzuwächsen in Höhe von 4,0 Prozent verglichen mit 2019. Im August waren es plus 3,0 Prozent. Mit erheblichen Einbußen kämpften indes noch Tagungshotels, die Eventbranche sowie Clubs.

Das Statistische Bundesamt veröffentlichte gesonderte Zahlen zu den Beherbungsbetrieben. Diese verbuchten im August 56,1 Millionen Übernachtungen inländischer und ausländischer Gäste, das waren 13,4 Prozent mehr als vor einem Jahr und 3,1 Prozent weniger als im August des Vorkrisenjahres 2019. Damit habe die Branche "fast wieder Vorkrisenniveau" erreicht.

11.55 Uhr: Gericht - Ablehnung der Maskenpflicht kann Kündigung rechtfertigen

Die außerordentliche Kündigung eines Maske-verweigernden Lehrers aus Brandenburg war nach Auffassung des Landesarbeitsgerichts rechtens. Das Gericht erachtete die Kündigung laut Mitteilung für wirksam und wies die Kündigungsschutzklage des Mannes dagegen ab. Zur Begründung hieß es, die Kündigung sei aufgrund der Äußerungen in E-Mails an die Schulelternsprecherin gerechtfertigt.

In einer E-Mail hatte der Lehrer laut Gericht unter anderem geschrieben, dass er die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für "Nötigung, Kindesmissbrauch, ja sogar vorsätzliche Körperverletzung" halte. Zugleich habe diese die Aufforderung an die Eltern enthalten, mit einem vorformulierten zweiseitigen Schreiben gegen die Schule vorzugehen.

Der Mann hatte den Angaben zufolge zunächst eine Abmahnung erhalten. Das Land Brandenburg erklärte demnach, dass er mit einer Kündigung rechnen müsse, wenn er nicht von seinem Verhalten Abstand nehme. Auch danach habe er aber an seinen Äußerungen festgehalten, so mit einer erneuten Erklärung per E-Mail gegenüber der Elternvertreterin und weiteren Stellen. Als weiteren Kündigungsgrund benannte das Landesarbeitsgericht seine beharrliche Weigerung, in der Schule einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

11.26 Uhr: Kultusminister empfehlen Impfung von Schülern ab zwölf Jahren

Die Kultusministerkonferenz dringt auf eine Impfung von Erwachsenen und Schülerinnen und Schülern ab zwölf Jahren. "Eine Impfung gegen Corona ist keine Voraussetzung für den Schulbesuch und die Teilnahme am Unterricht, aber sie sorgt für einen längerfristig sicheren Schulbetrieb in Präsenzform", heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Beschluss der Kultusminister und -ministerinnen. Deshalb sollten die Impfangebote vor dem Winter wahrgenommen werden. "Perspektivisch ist auch mit einer Impfmöglichkeit und Impfempfehlung für jüngere Schülerinnen und Schüler zu rechnen", heißt es weiter. Die Corona-Pandemie werde noch eine Weile anhalten. Es sei aber unerlässlich, die Schulen offen zu halten und den Präsenzunterricht dauerhaft zu sichern.

Die Kultusminister wollen auch nach der weitgehenden Aufhebung der Maskenpflicht in Schulen nur die Corona-Infizierten und engen Kontaktpersonen in Quarantäne schicken. Das sei im Interesse eines verlässlichen Präsenzunterrichts in den Schulen nötig, heißt es in dem Beschluss. "Um die gewonnene Sicherheit für den Schulbetrieb zu erhalten, können die regelmäßigen Testungen für Schülerinnen und Schüler bis auf Weiteres fortgeführt werden", heißt es weiter. Etliche Bundesländer haben die Maskenpflicht im Unterricht aufgehoben

08.40 Uhr: Mehrheit für Abschaffung der Masken-Pflicht im Unterricht

Die Sorge der Bundesbürger, dass die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland in den kommenden Wochen wieder deutlich ansteigt, nimmt ab. In einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend äußerten 42 Prozent der Befragten diese Sorge, wie der WDR am Donnerstagabend mitteilte. Im Juli hatte noch eine Mehrheit von 62 Prozent angegeben, sehr große oder große Sorgen zu haben, dass die Infektionen wieder steigen könnten. Das Meinungsforschungsinstitut hatte in der ersten Oktoberwoche 1.318 Menschen befragt.

Die Unterstützung für die geltende Corona-Regeln hat sich laut Umfrage im Vergleich zum Juni dieses Jahres kaum verändert. Wie zu Beginn des Sommers bezeichnen derzeit 60 Prozent die bestehenden Corona-Maßnahmen grundsätzlich als angemessen. Für 13 Prozent gehen sie nicht weit genug, weiterhin jeder vierte Befragte (25 Prozent) bezeichnet sie als zu weitgehend. Während Schülerinnen und Schüler in Bayern bereits wieder ohne Masken im Klassenzimmer lernen dürfen und auch in Baden-Württemberg demnächst die Maskenpflicht im Schulunterricht fällt, wird in anderen Bundesländern noch über die Abschaffung oder Beibehaltung dieser Maßnahme im Kampf gegen das Corona-Virus diskutiert. Für die Beibehaltung der Maskenpflicht im Unterricht sprechen sich aktuell nur vier von zehn Deutschen (37 Prozent) und nur 27 Prozent der Eltern schulpflichtiger Kinder aus. Eine Mehrheit von 57 Prozent ist der Meinung, dass die Maskenpflicht abgeschafft werden sollte - bei den Eltern mit schulpflichtigen Kindern sind es 71 Prozent.

  • Zum Artikel: RKI-Daten - so ist die Corona-Lage in Schulen und Kitas

08.29 Uhr: Bayern geht gegen Urteil zu Ausgangsbeschränkung in Revision

Im Rechtsstreit über die strengen bayerischen Corona-Regeln im Frühjahr 2020 geht die Staatsregierung in Revision. Der Verwaltungsgerichtshof hatte die Ausgangsbeschränkung für unzulässig erklärt. Daraufhin gab es Kritik an Ministerpräsident Söder.

08.10 Uhr: Wenig Dynamik bei der Sieben-Tage-Inzidenz

Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es derzeit wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 63,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 62,6 gelegen, vor einer Woche bei 64,3 (Vormonat: 82,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10 429 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.01 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10 118 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 86 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 73 Todesfälle gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 94 113.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Donnerstag mit 1,61 an. Das entspricht in etwa dem Wert der Vorwoche. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

06.58 Uhr: WHO legt Definition von "Long Covid" vor

Die WHO hat eine Definition für die unter dem Schlagwort "Long Covid" bekannten Langzeitwirkungen einer Corona-Infektion fertiggestellt, sagt Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Chef der Weltgesundheitsorganisation. habe. Die Beschwerden müssen demnach innerhalb von drei Monaten nach einer Corona-Infektion auftreten, mindestens zwei Monate lang dauern und nicht durch eine andere Diagnose erklärbar sein.

Verbreitete Symptome sind demnach Erschöpfung, Kurzatmigkeit und kognitive Beeinträchtigungen. Die Beschwerden können der Definition zufolge von Beginn an oder erst nach dem akuten Stadium der Corona-Infektion auftreten und in ihrer Stärke im Laufe der Zeit ab- und zunehmen. Die WHO-Definition erleichtere die Diagnose und die Erforschung von Long Covid, erklärte Tedros.

  • Zum Artikel: So hilft eine Murnauer Klinik bei Post-Covid

06.52 Uhr: Guterres - Horten von Corona-Vakzinen unmoralisch und dumm

UN-Generalsekretär António Guterres hat reiche Länder mit harschen Worten für das Horten von Corona-Impfstoffen kritisiert. Ärmeren Ländern Corona-Impfstoffe vorzuenthalten und damit eine gerechte Verteilung zu verhindern sei "nicht nur eine Frage des Unmoralischseins, es ist auch eine Frage der Dummheit", sagte Guterres am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz mit dem Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Alle Länder, die bereits mehr als 40 Prozent ihrer Bevölkerung gegen Corona geimpft haben, tun aus Sicht der WHO nicht genug, um das Virus auch mit Impfungen in benachteiligten Ländern wirksamer zu bekämpfen. Ziel der WHO war es, bis Ende September 2021 in jedem Land der Welt mindestens zehn Prozent der Bevölkerung zu immunisieren. In 56 Ländern wurde das Ziel allerdings verfehlt - und das "nicht durch ihren eigenen Fehler", wie Tedros betonte.

Die ungleiche Impfstoffverteilung "begünstigt die Corona-Pandemie", warnte Guterres. "Sie erlaubt es, dass sich Varianten entwickeln und wild um sich greifen", fügte er hinzu. Er warnte vor Millionen weiteren Todesopfern durch Covid-19 und einem durch die Pandemie verursachten wirtschaftlichen Abschwung, der "Billionen Dollar kosten" könnte. Der Generalsekretär führte aus, bei der Ausbreitung des Coronavirus in Gebieten mit geringer Impfquote sei die Gefahr größer, dass sich Varianten entwickelten, gegen die die Impfstoffe nicht helfen. "Alle Impfbemühungen in den entwickelten Ländern, die ganze Bevölkerung ein, zwei oder drei Mal zu impfen, all diese Bemühungen werden in die Binsen gehen", warnte Guterres.

06.29 Uhr: Lockdown macht Kinder psychisch krank, sagt Studie

Die Politik der Corona-Lockdowns hat einer aktuellen Studie zufolge weltweit zu deutlich mehr Erkrankungen bei Kindern geführt. Das berichtete die Hilfsorganisation Save the Children am Freitag unter Berufung auf Daten des "Oxford Covid-19 Government Response Trackers". Zugenommen hätten Fälle von Depressionen, Angstzuständen, Einsamkeit und sogar Selbstgefährdung. Berücksichtigt wurden die Umfrageergebnisse von mehr als 13 000 Kindern in 46 Ländern.

83 Prozent der Kinder berichteten den Angaben zufolge über einen Anstieg von negativen Gefühlen aufgrund der Pandemie. Diese Gefühle zeigten sich bei der Mehrheit der Kinder (96 Prozent) weitaus stärker, nachdem Schulen bereits über 17 Wochen geschlossen waren. In den Industrieländern blieben bis zu 50 Prozent der psychischen Erkrankungen unbehandelt, in den Entwicklungsländern seien es sogar zwischen 76 Prozent und 85 Prozent.

Marie Dahl von Save the Children sagte, die Corona-Maßnahmen seien wichtig, um die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen. Aber soziale Isolation könne bei Kindern Angst und Depressionen hervorrufen. "Wird hier nicht reagiert, kann es zu Langzeitfolgen kommen - selbst wenn die Beschränkungen aufgehoben werden."

  • Zum Artikel: Unicef-Studie: Corona beeinträchtigt Psyche junger Menschen

06.05 Uhr: Gassen - "Der Freedom Day rückt näher"

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, erwartet nach der Korrektur der offiziellen Impfquote durch das Robert Koch-Institut baldige Lockerungen von Corona-Restriktionen. "Mit einer zu niedrigen Impfquote kann man nun nicht mehr für Corona-Maßnahmen argumentieren", sagte Gassen der "Bild"-Zeitung "Der Freedom-Day rückt näher."

Die Impfquote unter den Erwachsenen in Deutschland ist einer neuen Erhebung des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge höher als bislang angenommen. Es sei "in der Erwachsenenbevölkerung von einem Anteil mindestens einmal Geimpfter von bis zu 84 Prozent und einem Anteil vollständig Geimpfter von bis zu 80 Prozent auszugehen", hieß es am Donnerstag in der Auswertung des neuen Impfquoten-Monitorings (Covimo).

"Schön, dass das RKI diese erfreulichen Zahlen nun liefert", sagte Gassen der "Bild". "Viel mehr als 80 Prozent gibt es nirgendwo auf der Welt." Der Virologe Klaus Stöhr mutmaßte: "Offensichtlich hat man geglaubt, dass man so mehr Wählerstimmen bekommt. Denn die Älteren sind am meisten von Corona betroffen - und sie stellen die größte Wählergruppe."

Donnerstag, 7. Oktober 2021

22.14 Uhr: Mehrheit für Abschaffung der Maskenpflicht im Schulunterricht

Angesichts der steigenden Impfquote spricht sich die Mehrheit der Deutschen für eine Abschaffung der Maskenpflicht im Schulunterricht aus. Für die Beibehaltung sind aktuell nur vier von zehn Deutschen (37 Prozent) sowie 27 Prozent der Eltern schulpflichtiger Kinder, wie der am Donnerstag veröffentlichte ARD-"Deutschlandtrend" ergab. Eine Mehrheit von 57 Prozent spricht sich demnach gegen das weitere Tragen von Masken im Unterricht aus, bei den Eltern mit schulpflichtigen Kindern sind es sogar 71 Prozent.

Im Herbst 2021 ist auch die Sorge der Bundesbürger, dass die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland in den kommenden Wochen deutlich ansteigt, niedriger als noch im Sommer: Aktuell treibt diese Sorge 42 Prozent um - im zurückliegenden Juli gab noch eine Mehrheit von 62 Prozent an, sehr große oder große Sorgen zu haben, dass die Infektionen wieder steigen könnten.

Für den ARD-"Deutschlandtrend" hat Infratest Dimap zwischen Montag und Mittwoch 1318 Menschen befragt.

21.47 Uhr: Italien lockert Corona-Beschränkungen

Angesichts sinkender Fallzahlen hat die italienische Regierung eine Lockerung der Corona-Beschränkungen beschlossen. Wie am Donnerstagabend bekannt gegeben wurde, dürfen Diskotheken mit begrenzter Besucherzahl wieder öffnen, Kinos und Theater können ihre Räumlichkeiten sogar wieder voll auslasten. Bei Sportveranstaltungen im Freien darf die Auslastung demnach 75 Prozent betragen.

Für den Zugang zu allen Veranstaltungsorten ist weiterhin der sogenannte Gesundheitspass erforderlich, mit dem der Nachweis über eine Impfung gegen das Coronavirus, einen negativen Test oder eine überstandene Erkrankung erbracht wird. Bisher sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Rom knapp 80 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahren vollständig geimpft.

20.50 Uhr: Ukraine ordnet Corona-Impfung für Lehrer und Staatsangestellte an

Wegen steigender Corona-Zahlen hat das ukrainische Gesundheitsministerium eine Impfpflicht für viele Staatsbedienstete angeordnet. Auf der Liste stehen vor allem Lehrer aller Schularten, Erzieher und Verwaltungsangestellte, wie das Ministerium heute in Kiew mitteilte. Diese Berufsgruppen haben demnach einen Monat Zeit, um sich gegen Corona impfen zu lassen. Ungeimpfte sollen danach ohne Gehaltsfortzahlung vom Dienst freigestellt werden.

Aktuell werden in der Ukraine wieder täglich hohe Infektionszahlen registriert. Am Donnerstag wurden 15.125 neue Fälle gemeldet. 314 Menschen starben mit Covid-19. Mehrere Gebiete des Landes bereiten sich auf eine Verschärfung der geltenden Quarantäne-Maßnahmen vor. Ausnahmen sollen dabei für Geimpfte gelten. Jedoch sind bisher nur etwa 15 Prozent der rund 40 Millionen Einwohner immunisiert. Mehr als die Hälfte der Ukrainer will sich Umfragen nach nicht impfen lassen.

20.14 Uhr: 1. FC Köln darf wieder vor vollen Rängen spielen

Fußball wieder vor voller Kulisse: Vom Derby gegen Bayer Leverkusen in zwei Wochen an dürfen die Fans des 1. FC Köln wieder alle Plätze im Stadion besetzen. Das habe das Gesundheitsamt genehmigt, teilte der Fußball-Bundesligist am Donnerstag mit. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass nur Geimpfte und Genesene Zutritt zum Stadion haben. Ausgenommen von dieser Regelung seien Kinder bis einschließlich 16 Jahren und nicht impffähige Personen mit Attest.

Vom dem 24. Oktober an können bei den Heimspielen in Köln demnach etwa 50.000 Zuschauer die Mannschaften anfeuern.

19.37 Uhr: RKI - Corona-Ausbrüche an Schulen häufen sich früher als 2020

Seit August hat es nach Beobachtung des Robert Koch-Instituts (RKI) vermehrt Corona-Ausbrüche an Kitas und vor allem an Schulen gegeben. Die übermittelte Häufigkeit steige in diesem Jahr etwa zwei Monate früher an als im Vorjahr, geht aus dem Wochenbericht des RKI vom Donnerstagabend hervor. Demnach wurden der Behörde für die vergangenen vier Wochen 201 Kita- und 481 Schulausbrüche gemeldet. Die jüngste Entwicklung insbesondere der vergangenen zwei Wochen lasse sich aber noch nicht gut bewerten, hieß es vor dem Hintergrund möglicher Nachmeldungen.

"Beim ansteigenden Trend der Ausbruchshäufigkeit in Kitas und Schulen spielen vermutlich die ausgeweiteten Testaktivitäten und die leichtere Übertragbarkeit der Delta-Variante eine Rolle", erläutern die Autoren des Berichts. Fälle, darunter auch solche ohne Krankheitssymptome, würden frühzeitig erkannt.

RKI-Chef Lothar Wieler hatte am Mittwoch in Berlin bekräftigt, dass nach RKI-Empfehlung die Maßnahmen zum Infektionsschutz an Kitas und Schulen - ebenso wie in Alten- und Pflegeheimen - bis zum Frühjahr 2022 aufrechterhalten werden sollten. Mehrere Bundesländer hatten zuletzt die Maskenpflicht an Schulen aufgehoben.

19.09 Uhr: Regierung streicht "rote Corona-Reiseliste" für England zusammen

Die britische Regierung streicht ihre "rote Reiseliste" für England drastisch zusammen. Wer vom frühen Montagmorgen an etwa aus Brasilien, Mexiko oder Südafrika in England ankommt, muss nicht mehr für elf Tage in verpflichtende, teure Corona-Quarantäne in einem Hotel. Künftig umfasst die "rote Liste" nur noch 7 Staaten in Süd- und Mittelamerika statt 54 Länder weltweit, wie Verkehrsminister Grant Shapps am Donnerstag mitteilte. Zudem müssen vollständig gegen Corona geimpfte Reisende nun bei der Ankunft aus zahlreichen weiteren Staaten wie Indien, der Türkei oder Ghana gar nicht mehr in Quarantäne.

Die Reisebranche hatte seit Monaten für Änderungen der Regeln zu beliebten Urlaubsländern wie Mexiko oder Thailand geworben.

18.10 Uhr: Nordirland streicht Ende Oktober fast alle Corona-Regeln

Als letzter Landesteil des Vereinigten Königreichs will Nordirland Ende Oktober fast alle Corona-Regeln aufheben. Wie die Nachrichtenagentur PA am Donnerstag meldete, soll am 31. Oktober die Regel fallen, einen Meter Abstand zu halten. Nachtclubs dürfen öffnen, in Pubs müssen Gäste nicht mehr am Sitzplatz bedient werden. Bereits am 14. Oktober sollen Besucher Veranstaltungen in geschlossenen Räumen wieder im Stehen verfolgen dürfen.

Die Regierung der britischen Provinz will den PA-Informationen zufolge dabei auf die 3G-Regel setzen: Veranstalter und Nachtclubbetreiber sollen gebeten werden, von Besuchern einen Nachweis über vollständige Impfung, Genesung oder aktuellen negativen Corona-Test zu verlangen.

In den übrigen Landesteilen sind die meisten Corona-Regeln schon seit längerem aufgehoben. Während aber in Schottland und Wales noch in Geschäften, Gastronomie und Nahverkehr eine Maskenpflicht gilt, gibt es im größten Landesteil England keine gesetzlichen Vorgaben mehr. Gesundheitspolitik ist im Vereinigten Königreich Aufgabe der einzelnen Landesteile.

17.49 Uhr: Gedenken an erschossenen 20-Jährigen

In einer Gedenkfeier haben Familie, Freunde und zahlreiche andere Menschen in Idar-Oberstein Abschied von einem getöteten 20-Jährigen genommen. Der junge Mann war vor knapp drei Wochen als Aushilfe in einer Tankstelle von einem Kunden erschossen worden, nachdem er ihn auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte.

"Die schockierende Tat hat uns alle fassungslos gemacht und hinterlässt in unserer Gesellschaft weiterhin eine große Betroffenheit und Trauer auch über Idar-Oberstein hinaus", sagte Oberbürgermeister Frank Frühauf (CDU) am Donnerstag bei der öffentlichen Trauerfeier in der Messehalle von Idar-Oberstein. Rund 400 Menschen waren zum "Gedenken an Alex" gekommen.

Die Mutter des in Idar-Oberstein erschossenen 20-Jährigen hat in bewegenden Worten an ihren Sohn erinnert. "Alex war ein lebenslustiger, hilfsbereiter, intelligenter, charmanter, charismatischer sowie chaotischer und verrückter, aber vor allem ein liebevoller und lustiger junger Mann", sagte sie am Donnerstag bei einer öffentlichen Trauerfeier in Idar-Oberstein. "Bitte haltet ihn als den tollen Menschen in Erinnerung, der er war, und nicht als den Jungen, der an der Tankstelle sein Leben lassen musste. Denn er war so viel mehr als das."

16.45 Uhr: Für wen bleiben Corona-Tests kostenlos?

Im Kampf gegen Corona setzte die Politik viele Monate auf kostenlose Tests für jedermann. Von Montag an ist damit Schluss: Anlasslose Tests werden für viele kostenpflichtig. Wer betroffen ist - und wer weiter kostenlos zum Test kann. Hier geht's zum Artikel.

16.40 Uhr: Über 1.000 Menschen warteten vor Disco in Augsburg

Weil vor einer Disco in der Augsburger Innenstadt der Sicherheitsdienst mit den coronabedingten Einlasskontrollen nicht nachgekommen ist, hat am Ende die Polizei eingreifen müssen. Die Einsatzkräfte hätten vor Ort festgestellt, dass etwa 1000 bis 1500 Menschen auf den Zutritt in die Diskothek warteten, berichtete die Polizei am Donnerstag. Dies habe zu teilweise gefährlichen Situationen geführt, weil die Menschen unkontrolliert und dicht gedrängt auf die umliegenden Straßen gelaufen seien. 

Den großen Andrang erklärte eine Polizeisprecher mit dem Wunsch vieler Menschen, endlich wieder feiern zu können. Es habe sich um eine normale Party-Veranstaltung gehandelt. Den Einsatzkräften gelang es den Angaben zufolge, den Zustrom am Mittwochabend mittels Absperrbändern und Lautsprecherdurchsagen in kontrollierte Bahnen zu lenken.

16.00 Uhr: Zwei Prozent aller Tierversuche für Corona-Forschung

Knapp zwei Prozent aller innerhalb der ersten 17 Monate der Corona-Pandemie in Deutschland genehmigten Tierversuche sind für die Erforschung des Coronavirus und entsprechender Therapien verwendet worden. Insgesamt betraf das 61.389 Tiere in 102 Forschungsprojekten, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Das entsprach einem Anteil von 0,8 Prozent aller in dieser Zeit für Versuche eingesetzten Tiere.

2019 war noch der Einsatz von 7,7 Millionen Versuchstieren genehmigt worden. Im Corona-Jahr sank die Zahl auf 5,8 Millionen. Für 2021 rechnete das BfR mit einem weiteren Rückgang auf 4,7 Millionen. 89,5 Prozent der Corona-Versuchstiere waren Mäuse. Mit weitem Abstand dahinter folgten Hamster mit 7,3 Prozent, Ratten mit 1,5 Prozent und Meerschweinchen mit 1,2 Prozent. An Affen wurde nur in 0,06 Prozent der Fälle getestet.

15.38 Uhr – Stiko: Impfschutz bei Johnson & Johnson "ungenügend"

Wer mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde, sollte laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis für einen besseren Schutz erhalten. Dies könne ab vier Wochen nach der Johnson & Johnson-Impfung erfolgen, teilte das Expertengremium am Donnerstag mit.

Zur Begründung verwies die Stiko auf sogenannte Impfdurchbrüche: Im Verhältnis zur Zahl der verabreichten Dosen würden in Deutschland die meisten dieser Ansteckungen bei Geimpften mit Johnson & Johnson verzeichnet. Die Wirksamkeit gegen die hierzulande vorherrschende Delta-Variante sei im Unterschied zu den anderen Corona-Impfstoffen vergleichsweise gering, hieß es. Die Stiko spricht letztlich von ungenügendem Impfschutz.

15.10 Uhr: Wegen Mobilität – Pandemien treffen zuerst Reiche

Zuerst die Geschäftsmänner, dann die Kioskverkäufer: Forscherinnen und Forscher haben mit internationalen Daten die Wege des Corona-Virus und der Spanischen Grippe nachgezeichnet. Demnach zeigen beide Pandemien einen ähnlichen Verlauf. Dabei zeige sich bei allen Regionen und beiden Krankheiten, dass zunächst wohlhabende Gebiete betroffen waren. Als Ursache sehen die Forscherinnen und Forscher, "dass wohlhabendere Personen oft diverser vernetzt und grundsätzlich mobiler sind". Menschen mit hohen Einkommen seien tendenziell öfter auf Geschäftsreise oder im Urlaub. Erst später hätten sich die Viren in ärmeren Gegenden ausgebreitet - dann aber umso heftiger. Für zukünftige Pandemien empfehlen die Forscher, insbesondere in der Frühphase, das Infektionsgeschehen in reichen Wohngegenden zu verfolgen und mit gezielten Maßnahmen gegenzusteuern.

14.34 Uhr: Pfizer beantragt Impfstoff-Zulassung für 5- bis 11-jährige in den USA

Der US-Pharmakonzern Pfizer hat in den USA eine Notfallzulassung seines zusammen mit dem Mainzer Unternehmen Biontech entwickelten Corona-Impfstoffs für fünf- bis elfjährige Kinder beantragt. Der Antrag sei der US-Arzneimittelbehörde FDA übermittelt worden, erklärte Pfizer am Donnerstag auf Twitter. Nach Angaben der Behörde könnte es nun "noch einige Wochen" dauern, bis die ersten Kinder regulär geimpft werden.

Im September hatten Pfizer und Biontech bei der FDA Studiendaten eingereicht, wonach der Impfstoff bei Kindern "sicher und wirksam" sei. Die Behörde teilte vergangene Woche mit, dass sie für den 26. Oktober eine Sitzung des zuständigen Beratungsgremiums zur Überprüfung der Daten anberaumt habe. Das Gremium muss eine Stellungnahme abgeben, bevor die Genehmigung formell erteilt werden kann.

14.30 Uhr: Stiko empfiehlt Auffrischungsimpfung für über 70-Jährige

Die Ständige Impfkommission empfiehlt jetzt auch allen Senioren über 70 Jahren eine Corona-Auffrischimpfung. Im höheren Alter falle die Immunantwort nach Impfungen insgesamt geringer aus und Impfdurchbrüche könnten häufiger auch zu einem schweren Krankheitsverlauf führen, hieß es in der Begründung. In Pflegeeinrichtungen könne ein sogenannter Booster wegen eines erhöhten Ausbruchsrisikos auch Senioren unter 70 Jahren gespritzt werden.

Die Empfehlung für eine Auffrischimpfung gilt darüber hinaus auch für Pflegepersonal in ambulanten und stationären Einrichtungen für ältere Menschen und andere Covid-Risikogruppen sowie für medizinisches Personal mit direktem Kontakt zu Patienten. Zuvor gab es eine entsprechende Empfehlung nur für Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

14.15 Uhr: Neuinfektionen in Russland auf diesjährigem Höchststand

In Russland steigt die Welle der Corona-Neuinfektionen weiter an. Die Behörden meldeten am Donnerstag 27.550 neue bestätigte Fälle. Das war der höchste Wert in diesem Jahr und entsprach einem Anstieg von knapp zehn Prozent gegenüber dem Vortag. In der Hauptstadt Moskau erhöhte sich die Zahl der Neuinfektionen um fast 50 Prozent und erreichte 5.404.

Gleichzeitig wuchs auch die Zahl der Todesopfer, die den zweiten Tag in Folge mehr als 900 erreichte. Die Behörden meldeten 924 Todesfälle durch das Coronavirus, nachdem am Tag zuvor der Höchstwert von 929 erreicht worden war. Russland hat bereits die höchste Zahl von Todesopfern der Pandemie in Europa zu beklagen - mehr als 213.000. Experten vermuten, dass die tatsächliche Zahl noch höher sein könnte.

14.10 Uhr: Testverweigerer an Bayerns Schulen gelten nun als Schulschwänzer

Schülerinnen und Schüler, die sich nicht testen lassen wollen und deshalb nicht am Unterricht teilnehmen dürfen, verletzen jetzt grundsätzlich die Schulpflicht. Das geht aus der Begründung der Verordnung zur Änderung der Vierzehnten Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung hervor.

Laut bayerischem Erziehungs- und Unterrichtsgesetz drohen bei Verletzung der Schulpflicht Bußgelder. Wie hoch diese Bußgelder dann wirklich sind, hängt von der jeweiligen Kommune ab. Bisher waren Testverweigerer von den Schulen wie Langzeit-Erkrankte behandelt worden. Das heißt, die Kinder sollten über die Lehrer Unterrichtsmaterial bekommen, zum Beispiel Arbeitsblätter.

Wie viele Schüler tatsächlich betroffen sind, ist unklar. Nach Angaben des Kultusministeriums wird das nicht zentral erfasst. Der Vorsitzende des Bayerischen Elternverbands, Martin, Löwe, sagte dem BR, nach seiner Kenntnis hätten 0,28 Prozent der Schüler am Vortag (Mittwoch, 6.10.) unentschuldigt gefehlt. Diese Zahl beziehe sich aber nicht nur auf die Testverweigerer, sondern auf alle Schulschwänzer. Es handele sich also nur um eine sehr kleine Minderheit der Schülerinnen und Schüler.

14.05 Uhr: Abrechnungsbetrug? Testzentrum in Schwabach durchsucht

Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) hat wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug mit Corona-Tests mehrere Räumlichkeiten durchsuchen lassen, darunter ein Testzentrum in Schwabach. Es werde gegen drei Beschuldigte ermittelt, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Es bestehe der Verdacht, dass mehr Tests abgerechnet worden seien, als tatsächlich durchgeführt wurden. Mehr dazu hier.

13.55 Uhr: Disco in Patersdorf bleibt nach Corona-Fall geschlossen

Die Patersdorfer Diskothek "Tenne", in der am vergangenen Wochenende ein Corona-Infizierter gefeiert hatte, wird dieses Wochenende nicht öffnen. So steht es auf der Facebook-Seite der Betreiber. Als Grund nennen sie den "gegebenen Anlass" und - an die Besucher gerichtet - "die Tatsache, dass sich leider nicht alle von Euch an das vorgeschriebene Konzept halten." Das Landratsamt Regen hat eine Schließung der Diskothek nicht verlangt, so Pressesprecher Heiko Langer.

13.36 Uhr: Zunahme antisemitischer Vorfälle während Pandemie

Während der Pandemie haben sich antisemitische Vorfälle aus dem Spektrum der Verschwörungsmythen nach Erkenntnissen des Bundesverbandes der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) fast verdoppelt. Zwischen dem 17. März 2020 und dem 17. Juni 2021 seien 750 Vorfälle erfasst worden, sagte RIAS-Referentin Tanja Kinzel am Donnerstag beim Fachforum "Verschwörungsmythen. Graubereiche und ihre Schnittstellen zum Antisemitismus" in Bonn. Im Jahr 2019 seien hingegen nur 321 solcher Vorfälle registriert worden.

"Verschwörungstheorien erfuhren im Kontext von Corona eine Radikalisierung", sagte Kinzel auf der vom Kompetenznetzwerk Antisemitismus veranstalteten Tagung. Zwar hätten antisemitische Verschwörungstheorien bereits vor der Pandemie durch das Internet eine größere Verbreitung gefunden. "Die Covid-19-Pandemie bot aber eine Gelegenheitsstruktur für antisemitische Verschwörungsmythen." Während antisemitische Mythen vor der Pandemie überwiegend unter Gleichgesinnten geäußert worden seien, habe sich die Verbreitung nun ausgedehnt, erläuterte Kinzel.

  • Zum Artikel: Musiker Gil Ofarim beklagt Antisemitismus in Leipziger Hotel

12.45 Uhr: Antworten zu 2G, 3G, 3G plus & freiwilliges 3G plus

Durch die jüngsten Änderungen der bayerischen Corona-Verordnung wird's unübersichtlich: Wer weder genesen noch geimpft ist, muss ab sofort genau hinschauen, unter welchen Bedingungen er oder sie zum Friseur, ins Restaurant, Kino oder die Disco darf.

  • Antworten auf berechtigte Fragen haben wir hier für Sie zusammengefasst.

12.34 Uhr: Bayern: Corona-Tests weiterhin kostenlos, wo nötig

Bayern bietet unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin kostenlose Corona-Tests an. Das teilte das Ministerium in einer Pressemitteilung mit. Testungen seien auch weiterhin zentraler Bestandteil ihrer Corona-Strategie, so der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Deshalb sei klar: Wo sie notwendig und sinnvoll seien, blieben Corona-Testungen für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger kostenfrei.

Demnach gilt: Wer Symptome hat, zum Arzt geht und sich testen lässt, muss diese Tests auch in Zukunft nicht selbst zahlen. Und auch in weiteren Fällen sind nach dem 10. Oktober kostenlose Tests für Menschen ohne Symptome möglich und zwar für Kinder unter zwölf Jahren und für weitere Menschen, die sich nicht impfen lassen können, etwa aus medizinischen Gründen, so das Ministerium. Bis zum 31. Dezember 2021 gilt dies auch für Menschen, die zum Zeitpunkt der Testung das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und für Schwangere.

Kostenlose Tests gibt es außerdem auch weiterhin für Menschen, die in Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen arbeiten oder diese besuchen. Sie erhalten Berechtigungsscheine, mit denen sie sich in den rund 100 lokalen Testzentren kostenlos testen lassen können. Für Studierende ist eine Verlängerung der kostenfreien Tests bis zum 30. November geplant. Die Kosten für die Tests trage der Freistaat.

11.43 Uhr: 18 Prozent neigen zu Verschwörungstheorien und Zweifeln

Fast jeder fünfte Erwachsene in Deutschland stimmt in hohem Maß Verschwörungsmythen rund um die Corona-Pandemie, Zweifeln an der Gefährlichkeit des Virus und sehr grundlegender Kritik an den Corona-Schutzmaßnahmen zu. Das ergab die neue Auswertung einer Befragung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung unter mehr als 5.000 Erwerbstätigen und Arbeitsuchenden vom Sommer, wie die Stiftung am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte.

Bei dem knappen Fünftel der Befragten (18 Prozent), die ein hohes Ausmaß an Zustimmung äußerten, sei nur wenig Differenzierung zwischen kritischen Positionen und offenen Verschwörungsmythen zu beobachten, hieß es weiter.

09.50 Uhr: Vermutlich mehr Menschen geimpft als gedacht

Das Robert Koch-Institut (RKI) geht von mehr Corona-Geimpften als in der offiziellen Statistik aus. Es sei anzunehmen, dass unter Erwachsenen in Deutschland bis zu 84 Prozent mindestens einmal geimpft sind und bis zu 80 Prozent bereits die zweite Dosis erhalten haben (Stichtag 5.10.), heißt es in einem aktuellen RKI-Bericht. Die Schätzung beruht auf Bürgerbefragungen und Meldedaten. Laut offizieller Impfquoten-Statistik haben bislang knapp 80 Prozent der Über-18-Jährigen eine erste Dosis bekommen, gut 75 Prozent bereits die Zweite.

Hintergrund ist, das in vom RKI durchgeführten Befragungen deutlich mehr Menschen angeben, bereits geimpft zu sein, als in der Statistik vermerkt sind.

09.35 Uhr: Ärzte für Aufhebung der Maskenpflicht

In der Debatte um Corona-Schutzmaßnahmen in Schulen hat sich der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, für eine Aufhebung der Maskenpflicht jüngere Schülerinnen und Schüler ausgesprochen. Zugleich forderte er verpflichtende Impfungen für das Lehrpersonal. Viele Kinder litten unter den ständigen Restriktionen. Erfahrungen zeigten, dass immer wieder Lehrende beziehungsweise Erwachsene die Infektionsquellen seien, sagte Weigeldt der "Passauer Neuen Presse".

Der Kassenärztechef Andreas Gassen plädiert für eine weitreichendere Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen. Aus seiner Sicht sei es vertretbar, in Schulen auf Masken zu verzichten“, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Gassen verwies zur Begründung auf die regelmäßigen Corona-Tests in den Schulen und auf unerwünschte gesundheitliche Folgen der Schutzmaßnahmen.

Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, hatte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch gefordert, alle bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen in den Schulen, also auch das Maskentragen, zumindest bis Frühjahr 2022 beizubehalten.

06.25 Uhr: 11.644 Neuinfektionen, Inzidenz bei 62,6

Das Robert-Koch-Institut meldet 11.644 Neuinfektionen. Das sind rund 500 weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 62,6 von 62,3 am Vortag, vor einer Woche lag sie bei 63,0. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 68 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, wie das RKI weiter mitteilt. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 94.027. Insgesamt fielen in Deutschland bislang rund 4,28 Millionen Corona-Tests positiv aus.

06.14 Uhr: Sydney lockert Corona-Beschränkungen

Weil im australischen Bundesstaat New South Wales und in der Millionenstadt Sydney inzwischen 70 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind, hat die Regionalregierung weitreichende Lockerungen der strikten Corona-Beschränkungen angekündigt. Vollständig Geimpfte dürfen - erstmals seit 100 Tagen - wieder in Restaurants essen und ins Fitnessstudio gehen. Zudem können sich wieder zehn statt wie bisher fünf Erwachsene in Privathäusern treffen. Im Freien sind Versammlungen von 30 statt wie bisher 20 Menschen erlaubt. Das erklärte Regionalpremier Dominic Perrottet. In wenigen Tagen, ab dem 18. Oktober, sollen zudem schrittweise die Schulen wieder aufmachen.

03.30 Uhr: Etwa 1.500 Menschen auf Hausarzt-Suche in Wemding

Nachdem die Praxis Holst wegen der laufenden Ermittlungen geschlossen ist, suchen rund 1.500 Patienten im schwäbischen Wemding einen Hausarzt. Dabei drohte der Region Donauwörth Nord, zu der Wemding gehört, laut kassenärztlicher Vereinigung schon vorher eine Unterversorgung. Die Stadt Wemding teilt mit, dass sich Bürger in Notsituationen, bzw. wenn sie ein Rezept für eine Dauermedikation brauchen, an die ansässigen Hausärzte wenden können.

Wer einen Termin beim Hausarzt braucht, kann sich außerdem über die Bereitschaftsnummer 116117 einen Termin besorgen lassen. Selbst wenn sich ein Bewerber für einen Hausarztsitz in Wemding oder Umgebung melden würde, würde es allerdings dauern: Erst müsse der Zulassungsausschuss dem zustimmen, so ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern.

Gegen den Arzt in Wemding wird ermittelt, weil er Corona-Impfungen vorgetäuscht sowie Impfnachweise ohne Impfung ausgestellt haben soll.

Mittwoch, 6. Oktober 2021

20.11 Uhr: Kanadier müssen für Flug- und Bahnreisen künftig geimpft sein

Die meisten Reisenden in Kanada müssen künftig vollständig gegen das Coronavirus geimpft sein. Ab dem 30. Oktober gelte die Impfpflicht für alle, die Maschinen von kanadischen Flughäfen nehmen oder mit den öffentlichen Zügen im Land fahren, teilte Ministerpräsident Justin Trudeau heute mit. Auch an einer entsprechenden Vorschrift für Reisende auf Kreuzfahrtschiffen werde gearbeitet. Ähnliche Regelungen gibt es auch schon in anderen Ländern - in Deutschland aber bislang nicht.

Die neuen Regeln sind Teil einer Strategie der kanadischen Regierung, die Zahl der Geimpften weiter hochzutreiben. Dazu gehört auch die am Mittwoch ebenfalls verkündete Pflicht für öffentliche Angestellte, darunter auch Polizisten, bis Ende Oktober nachzuweisen, ein Vakzin erhalten zu haben. Ansonsten würden sie ab Mitte November vom Dienst entbunden und nicht mehr bezahlt.

Firmen im Transportsektor müssten ebenfalls sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter ihren Impfstatus nachweisen. Bisher sind 72 Prozent der 38 Millionen Kanadier komplett geimpft. Die verhältnismäßig erfolgreiche Kampagne war zuletzt ins Stocken geraten.

19.51 Uhr: OECD sieht Corona-Überwindung und Klima-Krise als zentrale Fragen

Die Überwindung der Corona-Pandemie sowie das Entwickeln von Strategien in der Klima-Krise sind aus Sicht der Industriestaaten-Organisation OECD die drängendsten Zukunftsfragen. Die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise verlaufe angesichts des weltweit unterschiedlichen Impffortschritts noch unausgewogen, sagte der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Mathias Cormann, heute zum Abschluss des Ministerratstreffen der OECD in Paris. Das weltweite Impftempo müsse gesteigert werden. In einer Abschlusserklärung hieß es, die Produktionskapazitäten von Impfstoff müssten auch in den Entwicklungsländern gesteigert werden.

Das begonnene Jahrzehnt müsse im Zeichen des Klimaschutzes stehen, die CO2-Neutralität bis 2050 müsse erreicht werden, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, hieß es in dem Abschlussdokument. Gleichermaßen seien öffentliche und private Investitionen erforderlich, um die Biodiversität zu erhalten und die Abholzung der Wälder zu stoppen.

18.59 Uhr: Schutz nach mRNA-Impfung auch nach Monaten hoch

Nach Angaben der italienischen Behörden hält der Schutz durch mRNA-Impfstoffe etwa von Biontech/Pfizer und Moderna lange an. Auch sieben Monate nach dem zweiten "Pieks" seien noch immer etwa 89 Prozent der Geimpften mit einem normalen Gesundheits-Status gegen Ansteckung immun, teilt das Nationale Gesundheitsinstitut (ISS) mit. Das Ergebnis basiere auf Daten von mehr als 29 Millionen Personen. Bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt sei, habe die Wirkung allerdings vier Wochen nach der zweiten Impfung nachgelassen.

17.21 Uhr: Französische Behörden für dritte Impfung bei Krankenschwestern und Pflegern

Die französische Gesundheitsbehörde HAS empfiehlt für Angestellte im Gesundheitswesen und für Pflegepersonal eine dritte Impfung. Mit dem sogenannten Booster sollen geschwächte Menschen und Patienten mit einer Immunschwäche geschützt werden, teilt HAS mit.

16.45 Uhr: Corona-Wirtschaftshilfen ab sofort weiter zu beantragen

Von der Corona-Pandemie belastete Unternehmen können ab sofort die bis Jahresende verlängerte Überbrückungshilfe beantragen - das zentrale Kriseninstrument der Bundesregierung. Konkret geht es um die Überbrückungshilfe III Plus, und zwar für den Förderzeitraum Oktober bis Dezember 2021. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit.

Die deutsche Wirtschaft habe über den Sommer eine "beeindruckende Aufholjagd" hingelegt, hieß es. Dennoch gebe es weiterhin Bereiche, die unter Corona-bedingten Einschränkungen litten. Diese Firmen könnten die verlängerte Überbrückungshilfe III Plus weiter in Anspruch nehmen. Antragsberechtigt sind wie zuvor Unternehmen mit einem Corona-bedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent. Bei der Überbrückungshilfe werden fixe Betriebskosten erstattet. Verlängert wird laut Ministerium auch die Neustarthilfe Plus für Soloselbstständige.

16.05 Uhr: Schweden und Dänemark setzen Moderna-Impfungen von Jüngeren aus

Nach Schweden setzt auch Dänemark Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff von Moderna bei Jüngeren aus. In Schweden sollen Menschen, die 1991 oder später geboren wurden, zunächst nicht mehr mit dem Vakzin Spikevax geimpft werden. Hintergrund seien Berichte über seltene Nebeneffekte wie Herzmuskelentzündung (Myokarditis), teilte die schwedische Gesundheitsbehörde heute mit. Daten deuteten auf eine Zunahme von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach der Impfung hin. "Der Zusammenhang ist besonders deutlich, wenn es sich um den Impfstoff Spikevax von Moderna handelt, vor allem nach der zweiten Dosis." Das Risiko sei aber sehr niedrig.

Die schwedische Gesundheitsbehörde empfiehlt nun stattdessen eine Impfung mit Comirnaty von Biontech/Pfizer, ebenso wie die dänische. Dänemark will Impfungen mit dem Vakzin bei Personen unter 18 Jahren wegen der Berichte über seltene Nebenwirkungen aussetzen. Die dänische Gesundheitsbehörde verwies auf eine bisher noch nicht veröffentlichte nordische Studie, die nun an die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gehen soll. Norwegen empfiehlt bereits eine Impfung mit Comirnaty bei Minderjährigen.

15.20 Uhr: Pfizer plant Komplettimpfung einer brasilianischen Stadt

Pfizer will alle Einwohner einer Stadt in Brasilien über zwölf Jahre mit seinem Covid-19-Impfstoff impfen, um dessen Wirksamkeit weiter zu untersuchen. Die Studie findet in Toledo, einer Stadt mit 143.000 Einwohnern im Westen des Bundesstaates Parana, in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Impfprogramm Brasiliens, den örtlichen Gesundheitsbehörden, einem Krankenhaus und der staatlichen Universität statt. Auf diese Weise könne die Entwicklung von Covid-19 unter realen Bedingungen untersucht werden, nachdem die Bevölkerung geimpft worden sei. Es handele sich um die erste Initiative dieser Art zwischen einem Pharmaunternehmen und einem Entwicklungsland, teilt Pfizer mit.

15.05 Uhr: 30 Corona-Infektionen nach Kirchweih in Oberfranken

Im oberfränkischen Hiltpoltstein ist die Zahl der Corona-Fälle nach einer Kirchweih Ende September stark angestiegen. Das bestätigte eine Sprecherin des Landratsamtes Forchheim dem Bayerischen Rundfunk. Inzwischen zählt das Gesundheitsamt 30 positiv Getestete.

Bei der Veranstaltung seien alle Auflagen wie etwa die 3G-Regel eingehalten worden. Außerdem hätten alle Besucherinnen und Besucher ihre Kontaktdaten hinterlassen. Am Tag nach der Kirchweih sei dann eine Person positiv auf das Virus getestet worden. Anschließend habe das Gesundheitsamt alle Kontaktpersonen ermittelt und informiert. Auffällig sei, dass unter den Infizierten auch viele Geimpfte seien, so die Sprecherin. Bisher gebe es nur "milde" Verläufe. Keiner der Betroffenen sei im Krankenhaus.

13.50 Uhr: Zahl der täglichen Corona-Toten in Russland steigt über 900

Die Zahl der Corona-Toten in Russland steigt rasant. Die Corona-Sondereinheit meldete am Mittwoch 929 neue Todesfälle mit dem Virus binnen 24 Stunden in Russland. Außerdem meldete die Sondereinheit 25.133 neue bestätigte Infektionen. Der Anstieg der Infektions- und Todeszahlen begann Ende September.

Der Kreml gab die Schuld den Russen, von denen sich zu wenige impfen ließen. Am Dienstag hatten nur knapp 33 Prozent der 146 Millionen Einwohner Russlands eine erste Impfung erhalten, 29 Prozent waren vollständig geimpft. Dennoch zeigt sich die Regierung widerwillig, strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zu ergreifen. Dafür hat eine Reihe russischer Regionen den Zugang zu öffentlichen Veranstaltungen limitiert und den Zugang zu Theatern, Restaurants und anderen Orten auf Leute beschränkt, die entweder vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet sind.

12.56 Uhr: Richter kassieren bayerische Ausgangsbeschränkungen vom März 2020

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat die Corona-Ausgangsbeschränkungen vom Frühjahr 2020 in Bayern für unzulässig erklärt. Die Richter bemängelten insbesondere, dass damals Einzelpersonen ohne besonderen Grund nicht ihre Wohnung verlassen durften. "Da hat der Senat gesagt, aus infektiologischer Sicht waren diese Personen nicht gefährdet", erläuterte VGH-Sprecher Andreas Spiegel am Mittwoch die Entscheidung der Richter. Mehrere Medien hatten über den VGH-Beschluss berichtet (Az. 20 N 20.767).

In dem Verfahren ging es um die Infektionsschutzmaßnahmeverordnung vom 27. März 2020. Darin war festgelegt, dass das Haus "nur bei Vorliegen triftiger Gründe" verlassen werden durfte. Als Gründe waren dann beispielsweise die Berufsausübung, Einkäufe, Sport im Freien oder das Gassi gehen mit dem Hund definiert. Dies fanden die Richter allerdings unverhältnismäßig, insbesondere weil Bayern über die damaligen Bund-Länder-Beschlüsse nach Ansicht des Senats zu weit hinausging.

12.45 Uhr: KMK-Präsidentin strebt keine Luftfilter in allen Schulen an

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst (SPD), hält eine Ausstattung mit Luftfiltern in allen Schulen unter Verweis auf Experten nicht für tauglich. "Wir halten uns an die Empfehlungen des Umweltbundesamtes, die eine flächendeckende Ausstattung aller Klassenzimmer mit Luftfiltern nicht für sinnvoll halten, weil wir am Lüften nicht vorbeikommen", sagte die Brandenburger Bildungsministerin der Zeitung "Prignitzer" (Mittwoch). "Wenn Schulträger in Abstimmung mit Eltern der Auffassung sind, mehr Geräte aufstellen zu wollen, steht ihnen das selbstverständlich frei." Elterninitiativen dringen auf mehr Luftfilter gegen das Coronavirus.

12.32 Uhr: Vatikan fordert in Corona-Krise mehr steuerliche Umverteilung

Der Vatikan fordert mehr steuerliche Umverteilung zur Linderung der ökonomischen Pandemie-Folgen. Anders lasse sich die "grassierende Ungleichheit" nicht bekämpfen, sagte der vatikanische Außenbeauftragte Erzbischof Paul Richard Gallagher. Er äußerte sich am Dienstag (Ortszeit) im Karibik-Staat Barbados vor Teilnehmern des 15. Treffens der Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD). Die virtuelle Sitzung fand unter dem Motto "Von Ungleichheit und Vulnerabilität zu Wohlstand für alle" statt. Gallagher warb für eine "stärkere Progressivität" bei den Einkommensteuertarifen. Zudem müsse eine "angemessene" Unternehmensbesteuerung durchgesetzt werden - insbesondere mit Blick auf multinationale Unternehmen. Von den dadurch erzielten Einnahmen sollten nicht zuletzt in Not geratene Entwicklungsländer profitieren, so der Erzbischof.

11.40 Uhr: RKI-Chef gegen Aufheben der Maskenpflicht an Schulen

Die Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen in manchen Bundesländern stößt beim Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI) auf Ablehnung. Man sehe keinen Anlass, zumindest bis zum Frühjahr 2022 an der Empfehlung zu Corona-Schutzmaßnahmen an Schulen, Kitas und in Alten- und Pflegeheimen zu rütteln, sagte Institutschef Lothar Wieler am Mittwoch in Berlin. In der Hauptstadt etwa ist seit Montag die Maskenpflicht bis einschließlich der sechsten Klasse aufgehoben. Im Herbst und Winter sei wegen der Zunahme von Kontakten in Innenräumen auch mit steigenden Infektionszahlen zu rechnen. Man sei wegen des Risikos von Langzeitfolgen (Long Covid) unverändert der Ansicht, "dass wir Kinder zu schützen haben". Er betonte: "Wir wollen, dass Kitas und Schulen auf bleiben, aber bitte unter Beibehaltung von Schutzmaßnahmen."

  • Zum Artikel: Keine Maskenpflicht mehr im Unterricht an Bayerns Schulen

10.15 Uhr: Spahn ruft Bürger zur Grippe-Impfung auf

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat vor einer Grippewelle im Herbst und Winter gewarnt und für eine Influenza-Impfung geworben. Es sei genug Impfstoff bestellt worden, sagte er in der Bundespressekonferenz.

Was die Corona-Lage angeht, zeigte er sich zuversichtlich. Man sehe Inzidenzen in den verschiedenen Bereichen, "mit denen wir gut umgehen können", so der CDU-Politiker. Dies liege auch an den Erfolgen beim Corona-Impfen: "Fast vier von fünf Erwachsenen sind geimpft."

09.30 Uhr: Für Menschen in Quarantäne beginnt Wahl in Tschechien früher

Für Menschen in Corona-Quarantäne hat die Parlamentswahl in Tschechien zwei Tage früher begonnen. Sie konnten ihre Stimme bereits im Laufe des heutigen Mittwochs abgeben - an 82 Drive-in-Wahllokalen, ohne ihr Auto zu verlassen. Das Interesse ist bisher allerdings gering, heißt es.

Für die restlichen mehr als acht Millionen Berechtigten öffnen die Wahllokale erst am Freitag. Gewählt wird bis einschließlich Samstag.

05.50 Uhr: RKI meldet 11.547 bestätigte Neuinfektionen

Laut dem Robert Koch-Institut hat es in Deutschland binnen 24 Stunden gut 11.500 neue bestätigte Corona-Fälle gegeben. Die Inzidenz ist leicht gesunken, von 63,6 auf 62,3. Außerdem gibt es 76 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.

Seit Beginn der Pandemie wurden 4.271.734 Infektionen nachgewiesen und registriert. Da viele Ansteckungen aber unerkannt bleiben, dürfte die tatsächliche Gesamtzahl um einiges höher liegen.

04.00 Uhr: Corona-Lockerungen können junge Menschen auch stressen

Etwa ein Drittel der jungen Menschen in Deutschland fühlt sich von den Lockerungen der Corona-Maßnahmen auch mal gestresst. Das hat eine Sonderauswertung des Instituts für Generationenforschung in Augsburg ergeben. Demnach stimmten im September 34 Prozent der nach 1995 Geborenen (Generation Z) folgender Aussage zu: "Ich fühle mich unter Druck gesetzt, viele Dinge zu unternehmen, wenn es wieder möglich ist."

Seit Beginn der Pandemie fragt das private Institut alle zwei Wochen mindestens 1.500 repräsentativ ausgewählte Menschen, wie sie die Corona-Pandemie erleben. Damit sind auch Langzeitbeobachtungen möglich. Im Mai hatte die Zustimmung zu der oben genannten Aussage bei der Generation Z noch 54 Prozent betragen.

  • Zum Artikel: Unicef-Studie: Corona beeinträchtigt Psyche junger Menschen

01:00 Uhr: Landkreistag fordert "Ausstiegspfad" aus Corona-Maßnahmen

Der Präsident des Landkreistages, Reinhard Sager (CDU), hat eine schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen gefordert. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe sagte er, Bund und Länder sollten einen "Ausstiegspfad" verabreden, "der uns aus den pandemiebedingten Einschränkungen herausführt".

Geschehe das nicht, werde die Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen zu Corona weiter zunehmen, warnte Sager. Er betonte gleichzeitig, dass für einen schrittweisen Ausstieg aus den Corona-Maßnahmen eine höhere Impfquote nötig sei: "Sollte es große Impflücken bei bestimmten Berufsgruppen wie Erziehern, Lehrerinnen und Pflegekräften geben, muss über eine Impfpflicht für diese Tätigkeiten nachgedacht werden."

Dienstag, 5. Oktober 2021

23.55 Uhr: Elektronikhändler MediaMarktSaturn warnt vor Engpässen zu Weihnachten

Der Elektronikhändler MediaMarktSaturn hat angesichts der Corona-Pandemie und des anhaltenden Halbleitermangels vor Lieferengpässen zu Weihnachten gewarnt. Derzeit seien die Lager zwar "noch gut mit den entsprechenden Waren gefüllt", erklärte eine Unternehmenssprecherin. Allerdings hätten bereits "einige Lieferanten signalisiert, dass es in den kommenden Monaten zu Engpässen bei der Verfügbarkeit von einzelnen Produkten" kommen könne. Dies gelte insbesondere für "Smartphones, Tablets, Drucker, Geschirrspüler und Kühlgeräte". Das genaue Ausmaß der erwarteten Engpässe lasse sich aber derzeit noch nicht absehen, sagte die Sprecherin der Ceconomy-Tochter.

23.35 Uhr: Impfskeptiker Irving verpasst Training seiner Nets

Basketball-Star Kyrie Irving, der sich gegen eine Impfung gegen das Coronavirus wehrt, musste dem Training seiner Brooklyn Nets am Dienstag fernbleiben. Die strengen Corona-Protokolle der Stadt New York verbieten dem Impfskeptiker eine Teilnahme am Trainings- und Spielbetrieb. Sollte sich Irving einer Impfung weiter verweigern, droht er alle NBA-Heimspiele seines Teams zu verpassen. «Es gibt keine weiteren Neuigkeiten», sagte Nets-Trainer Steve Nash: «Wir unterstützen ihn. Wir sind für ihn da. Dinge ändern sich. Wenn es eine Lösung gibt, sind wir für ihn da.» Irving, siebenmaliger Allstar, muss nachweisen, dass er zumindest eine Impfdosis erhalten hat, um wieder in der Arena mit dem Team trainieren und spielen zu dürfen. Laut US-Medien haben sich gut 40 Profis noch nicht impfen lassen.

22.10 Uhr: Johnson & Johnson beantragt Zulassung für Booster-Impfungen in den USA

Der Arzneimittelhersteller Johnson & Johnson (J&J) hat bei der US-Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung von Auffrischungsimpfungen mit seinem Corona-Impfstoff für Menschen über 18 Jahren beantragt. Konzerneigene Untersuchungen hätten ergeben, dass eine Booster-Impfung die Schutzwirkung des Impfstoffs auf 94 Prozent erhöhe, sagte Mathai Mammen, Leiter der Forschung und Entwicklung bei J&J-Tochter Janssen, am Dienstag. Im Gegensatz zu anderen Vakzinen genügt beim Impfstoff von J&J offiziell eine Dosis. Die klinische Studie in den USA zeigte den Konzernangaben zufolge, dass eine zweite Dosis, die etwa zwei Monate (56 Tage) nach der ersten Dosis injiziert wurde, zu 94 Prozent wirksam gegen mittelschwere bis schwere Fälle und 14 Tage nach der zweiten Injektion zu 100 Prozent wirksam gegen schwere Fälle war.

21.35 Uhr: Mehr als 186 Millionen US-Bürger vollständig geimpft

In den USA sind bislang mehr als 186 Millionen Menschen vollständig geimpft. Das teilt die Seuchenbehörde CDC mit. Insgesamt seien fast 398 Millionen Dosen verabreicht worden. Knapp 216 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben rund 328 Millionen Menschen. Eine Auffrischungsimpfung haben rund sechs Millionen Personen erhalten.

21.10 Uhr: Impf-Mitarbeiter in Guatemala angegriffen

Dorfbewohner in Guatemala haben eine Impfkampagne gegen das Coronavirus gewaltsam unterbrochen und 50 Impfdosen zerstört. Ein etwa zehnköpfiges Team des Gesundheitsministeriums wurde am Montag in dem Ort Maguilá geschlagen und mehrere Stunden lang festgehalten, wie das Ministerium mitteilte. Die Bewohner drohten demnach damit, sie zu lynchen - die Lokalverwaltung musste vermitteln. Die aufgebrachte Menge warf den Angaben zufolge die Fläschchen mit dem Vakzin auf den Boden und zerbrach diese, unter anderem mit Steinen. Die Bewohner von Maguilá, das zur zentralguatemaltekischen Gemeinde Fray Bartolomé de las Casas gehört, hätten sich zuvor organisiert, um die Impfkampagne zu verhindern, hieß es. Sie lehnten es ab, dass dort gegen das Coronavirus geimpft werde - warum, wurde nicht mitgeteilt. In Guatemala, mit etwa 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas, wird Gesundheitspersonal in entlegene Gebiete geschickt - manchmal zu Fuß. Die Mitarbeiter sollen die ländliche, zu einem großen Teil indigene Bevölkerung impfen beziehungsweise überzeugen, sich impfen zu lassen. In manchen Gemeinden - auch im angrenzenden Süden Mexikos - gab es bereits Widerstand, etwa wegen kultureller oder religiöser Überzeugungen, oder auch aufgrund von Gerüchten. Erst rund 14 Prozent der der Bewohner Guatemalas sind bisher vollständig geimpft.

20.55 Uhr: Corona-Tests beflügeln Laborkette Synlab

Die überraschend große Nachfrage nach Corona-Tests über den Sommer kurbelt das Geschäft von Europas größter Laborkette Synlab stärker an als erwartet. Der Umsatz werde in diesem Jahr mit 3,5 Milliarden Euro voraussichtlich um gut ein Drittel über Vorjahr liegen, teilte Synlab am Dienstagabend in München mit. Bisher hatte der Börsenneuling mit 3,2 bis 3,3 Milliarden gerechnet. Die Delta-Variante des Corona-Virus habe die Anzahl der Labortests hoch gehalten, erklärte Synlab. Das Unternehmen hatte schon im Vorjahr massiv von der Pandemie mit Millionen von Tests zum Nachweis einer Infektion profitiert.

19.05 Uhr: Slowenien geht vor EU-Gipfel mit Wasserwerfern gegen Corona-Demo vor

Sloweniens Polizei hat am Dienstag mehrfach Tränengas und Wasserwerfer gegen Tausende Demonstranten eingesetzt, die in der Hauptstadt Ljubljana gegen Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen sind. Wie mehrere slowenische Medien berichteten, haben Demonstranten dabei auf einem von der Polizei gesperrten Platz das Auto einer ausländischen Delegation umzingelt. Am Mittwoch beginnt im nahe gelegenen Brdo pri Kranju ein EU-Westbalkan-Gipfel mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Wegen der angekündigten Proteste vor dem EU-Gipfel hatte Sloweniens Regierung die Polizei angewiesen, Teile von Ljubljana, Brdo pri Kranju und des Orts Bled zu sperren. Mit einer 14-Tage-Inzidenz von 627 Neuansteckungen mit dem Coronavirus gilt Slowenien in Deutschland als Corona-Hochrisikogebiet.

18.35 Uhr: Eintracht Frankfurt gegen Hertha vor bis zu 40 000 Zuschauern

Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt darf sein nächstes Heimspiel gegen Hertha BSC (16. Oktober) vor bis zu 40.000 Zuschauern austragen. Damit können nach 18 Monaten wieder alle Dauerkarteninhaber in die Arena kommen, wie die Eintracht am Dienstagabend mitteilte. Zuvor war dem Club ein entsprechender Bescheid des Gesundheitsamts Frankfurt übermittelt worden. Für den Einlass ins Stadion gilt das sogenannte 3G-Plus-Modell. Bis zu 2.000 nicht geimpfte oder genesene Fans dürfen demnach in die Arena, sofern sie einen negativen PCR-Test vorweisen können, der nicht älter als 48 Stunden ist. Die übrigen 38.000 Stadionbesucher müssen entweder gegen Corona geimpft oder davon genesen sein (2G). Erstmals seit dem 4. März 2020 werde zudem wieder eine Vollauslastung des Stehplatzbereichs möglich sein, hieß es.

  • Zum Artikel: Kabinettsbeschluss - Bayern dürfen Allianz Arena voll auslasten

18.16 Uhr: Schüler mit Klage gegen Nasenabstrich gescheitert

Das Verwaltungsgericht Würzburg hat den Eilantrag zweier Schüler abgelehnt, die ihre Corona-Selbsttests mit einer Speichelprobe statt mit einem Nasenabstrich machen wollten. Die 13-jährige Gymnasiastin und ihr 12-jähriger Bruder hatten erklärt, sie hätten häufig Nasenbluten und Angst vor den Tests mit einem in die Nasenhöhle eingeführten Fremdkörper.

Die Verwaltungsrichter entschieden am Mittwoch, die Landesregierung schließe eine Wahlfreiheit der Schüler bei den Tests bewusst aus. Sie wolle einheitliche Tests im Klassenverband durch die Lehrkraft. Dass andere Bundesländer das anders regeln, mache die bayerische Regelung nicht rechtswidrig. Die beiden Kläger könnten die Tests in der Schule durch eine Impfung vermeiden.

  • Zum Artikel: Würzburger Gericht - Schüler dürfen Corona-Test nicht auswählen

17.13 Uhr: Deutlich mehr Schüler fehlen in England im Unterricht

In englischen Schulen breitet sich das Coronavirus offensichtlich wieder stärker aus. Wie das Bildungsministerium in London am Dienstag mitteilte, verpassten am vergangenen Donnerstag (30. September) mehr als 200.000 Kinder aus Corona-Gründen den Unterricht. Das sind etwa 2,5 Prozent der Schülerinnen und Schüler im größten britischen Landesteil. Am 16. September fehlten laut Ministerium etwa 122.000 Kinder und Jugendliche (1,5 Prozent) im Unterricht.

Abwesend waren nun allein 102.000 Schülerinnen und Schüler wegen einer bestätigten Corona-Infektion und 84.100 mit einer vermuteten - jeweils fast doppelt so viele wie zwei Wochen zuvor. Tausende verpasst zudem wegen coronabedingter Schulschließungen den Unterricht.

16.56 Uhr: Zahl der Todesopfer in Russland auf Rekordhoch

Die Zahl Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus hat in Russland zum dritten Mal in diesem Monat eine Rekordmarke überschritten. Die staatliche Sondereinheit zur Bekämpfung des Virus meldete am Dienstag 25.110 Neuinfektionen und 895 Todesopfer. Gleichzeitig stagniert die Impfquote auf niedrigem Nivea.

Die stellvertretenden Ministerpräsidentin Tatjana Golikowa, die auch die Sondereinheit leitet, erklärte, dass Russland sich dem Wert von 30.000 Neuinfektionen pro Tag annähere. Das seien dreimal so viele bestätigte Fälle wie im vergangenen Herbst. Die Regierung habe über verschiedene Maßnahmen mit den regionalen Behörden gesprochen, die es erlauben würden, einen Lockdown zu vermeiden. Welche Maßnahmen das waren, sagte sie nicht.

15.35 Uhr: 79 Prozent der Erwachsenen mindestens einmal geimpft

In Deutschland sind nun 79 Prozent der Erwachsenen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Vollständig geimpft sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Dienstag 75,3 Prozent der Erwachsenen. Unter den Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren haben inzwischen 42,2 Prozent mindestens eine erste Spritze bekommen, 35,2 Prozent sind vollständig geimpft. 817.313 Menschen in Deutschland haben mittlerweile eine Auffrischungsimpfung erhalten. Sie wird unter anderem älteren Menschen und Risikogruppen angeboten, bei denen die vollständige Impfung schon mindestens sechs Monate zurückliegt.

"Jede einzelne Impfung rettet Leben und schützt unser aller Gesundheit!", twitterte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Laut Bundesgesundheitsministerium sind 64,7 Prozent der Gesamtbevölkerung inzwischen vollständig gegen Corona geimpft. Die dafür nötigen Impfdosen erhielten bislang mehr als 53,8 Millionen Menschen. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben mittlerweile 68,2 Prozent aller Einwohner. Bei den meisten eingesetzten Impfstoffen sind zwei Dosen für einen vollständigen Schutz nötig.

  • Corona: Aktuelle Zahlen zur Impfung in Bayern und Deutschland

15.18 Uhr: Berlin verlängert Ausfallhilfen für Dreharbeiten

Bei Dreharbeiten in Berlin sollen coronabedingte Unsicherheiten länger abgesichert werden. Der Senat beschloss dafür nach Angaben vom Dienstag eine Verlängerung des Ausfallfonds Film und Fernsehen. Die Ende September ausgelaufene Absicherung wird damit bis zum 30. Juni 2022 verlängert. Dafür stehen im kommenden Jahr nach bisher zehn noch einmal fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Mit dem Ausfallfonds sollen Film- und Serienproduktionen trotz Pandemie planbar bleiben. Die Produktionsunternehmen sollten mit coronabedingten Schäden nicht alleingelassen werden, hieß es.

15.17 Uhr: Infizierter Disco-Besucher hatte noch kein Testergebnis

Der Mann, der am Wochenende trotz Corona-Infektion in der Patersdorfer Diskothek "Tenne" war, hatte zu dem Zeitpunkt noch kein Ergebnis seines PCR-Tests. Das hat das Landratsamt Regen heute Nachmittag bekannt gegeben. Wie die Ermittlungen des Gesundheitsamts zu dem Fall bisher ergeben haben, hatte sich der Mann am Freitag testen lassen. Wegen einer Verzögerung war das Testergebnis zum Zeitpunkt des Diskobesuchs am Samstagabend aber noch nicht da. Er ging aber dennoch hin.

Wie der Mann trotz 3-G-Regel und Kontrollen in die Diskothek reingekommen ist, konnte das Amt noch nicht klären. "Wir wissen noch nicht, ob es eine fehlerhafte Kontrolle war oder ob sich der Mann irgendwie reingemogelt hat," so Pressesprecher Heiko Langer. Beides werde aber ermittelt und beide Seiten müssten mit erheblichen Strafen rechnen.

  • Zum Artikel: Mit Corona in der Disco: Behörden in Regen ermitteln

15.14 Uhr: Hunderte Patienten von mutmaßlich falschen Impfungen betroffen

Die mutmaßlich falsch ausgestellten Impfbescheinigungen einer Hausarztpraxis im Landkreis Donau-Ries sollen mehrere hundert Patienten erhalten haben. Dies sagten am Dienstag Vertreter des Landratsamtes, der Polizei und der Staatsanwaltschaft in Donauwörth. Es gebe nach bisherigen Erkenntnissen einerseits Betroffene, die nur für einen Stempel im Impfbuch in die Praxis in Nordschwaben gegangen seien und keine Spritze bekommen hätten. Andererseits gebe es Patienten, die davon ausgegangen seien, korrekt geimpft worden zu sein, obwohl dies wohl nicht der Fall gewesen sei.

Wie Landrat Stefan Rößle (CSU) betonte, hat seine Behörde dem Mediziner mittlerweile untersagt, die Praxis wieder zu öffnen. "Die Praxis ist bis auf weiteres geschlossen", sagte er. Der Hausarzt wird verdächtigt, seinen Patienten Impfausweise über Corona-Schutzimpfungen ausgestellt zu haben, ohne tatsächlich einen Impfstoff gespritzt zu haben.

15.08 Uhr: Stadt Nürnberg und Rat der Religionen erinnern an Corona-Opfer

Die Stadt Nürnberg will am Sonntag um 11.30 Uhr am Klarissenplatz gemeinsam mit dem Rat der Religionen in einer öffentlichen Gedenkfeier an die Opfer der Corona-Pandemie erinnern. Menschen hätten Angehörige oder Freunde verloren, Genesene litten an den Spätfolgen der Infektion, heißt es in der Ankündigung der Stadt vom Dienstag. "Andere sind durch die Pandemie in ihrer Existenz bedroht, beklagen große wirtschaftliche Verluste. Corona hat durch Kontaktbeschränkungen viele Bürgerinnen und Bürger in die Einsamkeit geführt."

11.48 Uhr: Ex-Präsident des BVG Papier mahnt rechtsstaatliche Aufarbeitung der Corona-Pandemie an

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, mahnt eine Aufarbeitung der Corona-Pandemie an. "Bei aller Hoffnung, dass die Zeit der wesentlichen Freiheitseinschränkungen zu Ende geht, ist diese Aufarbeitung dringend geboten: politisch und durch die Gerichte, die bislang ja fast nur vorläufige Eil-, aber keine endgültigen Entscheidungen über die Rechtmäßigkeit der Maßnahmen getroffen haben", sagte Papier der Zeitung "Welt".

Das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates und die Rationalität seiner Entscheidungen sei "im Laufe der Zeit erschüttert worden". "Es wurde nicht generell, aber doch teilweise ziemlich irrational, widersprüchlich, kopflos und im Übermaß reagiert." Wenn das Recht nur auf dem Papier stehe, sei das "Gift für einen freiheitlichen Rechtsstaat", sagte der 78-Jährige, der von 2002 bis 2010 an der Spitze des höchsten deutschen Gerichts stand.

Papier forderte: "Schwerwiegende Freiheitsbeschränkungen aus bloßer Vorsorge sollte es künftig nicht mehr geben. Wir müssen uns rechtsstaatlich wappnen, das waren wir diesmal lange Zeit nicht."

Die vielen Grundrechtsbeschränkungen in den schwierigsten Phasen der Pandemie hatten eine Klagewelle auch beim Bundesverfassungsgericht ausgelöst. Eine erste Grundsatzentscheidung zur sogenannten Corona-Notbremse des Bundes könnte bis November erfolgen.

11.27 Uhr: Umfrage: Menschen machen sich weniger Sorgen wegen Corona

Trotz anhaltend hoher Infektionszahlen machen sich die Menschen in Deutschland weniger Sorgen über die Auswirkungen des Coronavirus. In einer heute veröffentlichten Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gaben lediglich 12 Prozent der Befragten an, über körperliche Auswirkungen beunruhigt oder sehr beunruhigt zu sein. 17 Prozent erklärten, beunruhigt über ihre psychische Gesundheit zu sein. 11 Prozent machen sich demzufolge Gedanken über ihre wirtschaftliche Situation.

Die Menschen gehen zum Herbstbeginn auch weniger auf Distanz zu ihren Mitmenschen, um sich vor einer möglichen Ansteckung zu schützen. Ende Juni, als die Infektionszahlen vergleichsweise niedrig waren, gaben noch 50 Prozent der Befragten an, weniger das Zuhause zu verlassen, um sich zu schützen. Nun sind es nur noch 30 Prozent. 64 Prozent äußerten Ende Juni, seltener Freunde und Familie zu treffen. Das sagten nun nur noch 44 Prozent.

83 Prozent der Befragten sehen die 3G-Regel als eine angemessene Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus, die 2G-Regel wird im Vergleich nur von 56 Prozent befürwortet.

09.25 Uhr: Studie: Weniger Auslandsstudierende durch Covid - Lehre digitaler

Durch die Corona-Pandemie ist die Zahl ausländischer Studierender in Deutschland sowie deutscher Studierender im Ausland erheblich gesunken. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Bericht von Stifterverband und McKinsey mit dem Titel "Globaler Austausch aus dem WG-Zimmer?" hervor. Zugleich habe sich die Pandemie aber auch positiv auf die Digitalisierung und Internationalisierung der Hochschullehre ausgewirkt. "Die Covid-19-Pandemie hat den internationalen Austausch von Studierenden und Forschenden kurzzeitig stark ausgebremst", sagte Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes, mit Blick auf die Zahlen. Bereits im Sommer 2020 hatten demnach rund 80.000 ausländische Studierende Deutschland verlassen, 52 Prozent der Hochschulen in Deutschland hatten ihre Auslandsangebote ganz oder teilweise gestrichen. Die Zahl der internationalen Studienanfänger ging im Sommersemester 2020 um fast 30 Prozent auf 22.830 gegenüber dem Vorjahr zurück. Allerdings habe sich durch den massiven Ausbau der digitalen Angebote an den Hochschulen die Internationalisierung in der Bildung erheblich verstärkt. "Der erzwungene Digitalisierungsschub hat somit eine nachhaltige positive Wirkung", so Meyer-Guckel. Trotzdem müsse alles dafür getan werden, um die Mobilität der Studierenden wieder auszubauen und zu unterstützen.

09.03 Uhr: RKI registriert 4799 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 63,6

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag leicht gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstag mit 63,6 an. Am Vortag hatte der Wert bei 64,7 gelegen, vor einer Woche bei 60,3. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4.799 Corona-Neuinfektionen, wie aus Zahlen des RKI vom Dienstagmorgen (Stand 08.15 Uhr) hervorgeht. Vor einer Woche hatte der Wert bei 4.171 Ansteckungen gelegen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 260 187 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

08.40 Uhr: Infizierte Person in Disco: Gesundheitsamt Regen ermittelt

Im Fall einer positiv auf Corona getesteten Person, die Samstagnacht in der vollbesetzten Diskothek "Tenne" in Patersdorf gefeiert hat, ermitteln Landratsamt und Gesundheitsamt Regen momentan , wie es überhaupt zu dem Fall kommen konnte. Das hat Heiko Langer, der Pressesprecher des Landratsamts Regen dem BR bestätigt. Denn der Zutritt zur Disko war wie bei allen Cluböffnungen an diesem Wochenende nur Personen erlaubt, die geimpft oder genesen sind oder einen aktuellen negativen PCR-Test gemacht hatten. Ein Schnelltestergebnis reichte also nicht. Bei der betreffenden Person, die laut Heiko Langer ungeimpft war, hat nach dem Discobesuch ein PCR-Test positiv angeschlagen. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, sagt das Amt nicht. Unklar ist momentan, ob die infizierte Person bei den Kontrollen am Eingang einfach "durchgerutscht" ist. Der Andrang war laut Heiko Langer groß. An dem Abend drängten sich rund 400 Menschen in der "Tenne". Ermittelt wird auch, ob die Kontrollen streng genug waren.

  • Zum Artikel: Cluböffnungen in Bayern: Lange Schlangen und viel Freude

07.59 Uhr: Kurzarbeit sinkt langsam, steigt aber in Autobranche

Der Rückgang der Kurzarbeit in Deutschland hat sich dem Ifo-Institut zufolge im September verlangsamt, wobei Teile der Industrie wegen akuter Materialengpässe sogar wieder einen Anstieg meldeten. 610.000 Menschen waren noch in Kurzarbeit, nach 694.000 im August und gut einer Million im Juli, teilten die Münchner Forscher heute mit.

"Einen kleinen Anstieg der Kurzarbeitszahlen sehen wir dagegen in der Industrie", sagte Ifo-Umfrageexperte Stefan Sauer. Hier gab es eine Zunahme von 250.000 auf 260.000 Beschäftigte. "Insbesondere die Autobranche und die Metallerzeugung haben die Kurzarbeit erhöht, offenbar wegen der Lieferprobleme bei Vorprodukten", sagte Sauer. Die Chipkrise macht seit Jahresanfang der Autobranche weltweit zu schaffen, Hersteller von Audi bis Volkswagen mussten Kurzarbeit anmelden. In der Autobranche stieg die Zahl daher von 26.000 auf 34.000. In der Metallerzeugung von 3.000 auf 6.000.

Die stärksten Rückgänge gab es im Gastgewerbe, das von der Lockerung nach den Corona-Beschränkungen profitiert. Hier sind aktuell 5,5 Prozent oder 58.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, im Vormonat waren es noch 7,6 Prozent.

07.42 Uhr: Hohe Einnahmen an den Kinokassen für James Bond-Film

Der lang erwartete und wegen der Corona-Pandemie mehrmals verschobene neue James-Bond-Film lockt so viele Menschen wie lange nicht ins Kino. Am Eröffnungswochenende spielte "No Time to Die" 121 Millionen Dollar an den internationalen Kinokassen ein, teilte Universal Pictures mit. Allein in Großbritannien und Irland waren es 35 Millionen Dollar - so viel wie noch nie für einen Film des Geheimagenten 007 am ersten Wochenende. Für den Schauspieler Daniel Craig ist es das fünfte und letzte Mal, dass er in die Rolle des britischen Geheimagenten schlüpft. Ursprünglich sollte "No Time to Die" bereits im April 2020 Premiere feiern. Auf dem weltgrößten Kinomarkt China wird er erst ab Ende Oktober ausgestrahlt. In den USA und Kanada kommt er am Freitag in die Kinosäle.

06.48 Uhr: Verband warnt vor Chaos an Flughäfen

Die Luftfahrtbranche warnt vor Chaos an den Flughäfen, wenn der Verkehr ohne digitale Verfahren für Corona-Tests und andere Dokumente wieder in Gang kommt. Vor der Pandemie hätten Reisende vor Abflug und nach der Ankunft im Schnitt eineinhalb Stunden in den Flughäfen verbracht, sagte der Vizechef des Branchenverbands IATA, Conrad Clifford, bei der Jahrestagung in Boston.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres habe es in Spitzenzeiten aber bereits bis zu drei Stunden gedauert. "Und das Reiseaufkommen war gerade einmal bei 30 Prozent der Dimensionen vor Covid." Entsprechend könnten die Wartezeiten weiter wachsen, wenn immer mehr Menschen zum Flughafen kämen. "Unsere Modelle sagen vorher, dass man ohne Verbesserungen bei den Prozessen fünfeinhalb Stunden pro Reise an Flughäfen verbringen könnte" - bei 75 Prozent des Reisevolumens vor der Pandemie. Wenn so viele Passagiere wie früher flögen, seien bis zu acht Stunden Wartezeit möglich.

Neben dem zusätzlichen Aufwand für die Kontrolle von Corona-Tests seien längere Schlangen bei Passkontrollen bei der Ankunft das Problem. Die Lösung sieht die IATA in einem bei ihr entwickelten digitalen "Travel Pass". Die Grundidee ist, dass Passagiere Formalitäten und Kontrollen online per App erledigen können - bevor sie zum Flughafen fahren.

05.39 Uhr: Australischer Bundesstaat Victoria meldet nationalen Corona-Höchstwert

Die Corona-Zahlen im australischen Bundesstaat Victoria steigen trotz eines seit zwei Monaten andauernden Lockdowns weiter und haben einen neuen Höchstwert erreicht. Die Behörden in der Region mit der Metropole Melbourne meldeten am Dienstag 1.763 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, und mehr als jemals in einem anderen australischen Bundesstaat oder Territorium verzeichnet worden waren.

Derzeit lägen mehr als 500 Einwohner Victorias in Verbindung mit Covid-19 in Krankenhäusern, davon rund 100 auf der Intensivstation, sagte Regionalpremier Daniel Andrews. 66 Prozent der Patienten seien nicht geimpft, 28 Prozent hätten eine Impfdosis erhalten und sechs Prozent seien vollständig geimpft. "Die Zahlen sprechen eine klare Sprache", erklärte der Politiker. "Wenn Sie geimpft sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie schwer erkranken und im Krankenhaus landen, erheblich geringer."

05.35 Uhr: Lehrerverband für bundeseinheitliche Corona-Vorgaben an Schulen

Kurz vor der Tagung der Kultusministerkonferenz (KMK) am Donnerstag und Freitag in Potsdam pocht der Deutsche Lehrerverband auf bundeseinheitliche Vorgaben mit Blick auf die Corona-Bekämpfung an Schulen. Der Präsident des Verbands, Heinz-Peter Meidinger, fordert von den Kultusministern "eine wöchentliche genaue bundesweite Aufstellung von Infektions- und Quarantänezahlen an deutschen Schulen". Dies sei bereits versprochen worden, sagte er der "Rheinischen Post". Außerdem verlangen die Lehrer, dass sich die KMK auf einheitliche Kriterien für Testungen, Maskenpflicht und eventuell notwendige Herstellung des Mindestabstands bei stark steigenden Inzidenzen einigt. Der Verband kritisiert das "Durcheinander" an deutschen Schulen mit Blick auf die Maskenpflicht und den Umgang mit Tests: "Das größte Ärgernis für uns als Lehrerverband ist die Tatsache, dass bei den Coronamaßnahmen derzeit wieder ein Rückfall in die wildeste Kleinstaaterei stattgefunden hat, von einheitlichen Vorgaben, einheitlichen Kriterien beziehungsweise einer gemeinsamen Orientierung an Kenndaten kann aktuell keine Rede sein".

05.00 Uhr: Papierpreise steigen wegen Corona-Krise

Beim Kauf von Büchern und Zeitungen müssen sich die Verbraucher in Deutschland perspektivisch auf steigende Preise einstellen. Papierknappheit auf dem Markt und langfristig hohe Bezugskosten für Papier seien die Ursachen, teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels auf Anfrage mit. Der Preisanstieg beim Papier liegt laut dpa an höheren Kosten für Energie und den Transport sowie an der Corona-Krise, durch die der Strukturwandel verschärft wurde: Zum einen sank im vergangenen Jahr die produzierte Altpapier-Menge, auch weil es weniger Werbung in Zeitungen und Anzeigenblättern gab. Zum anderen stellen Papierfabriken ihre Produktion von Druckpapieren auf Kartons um, die im Online-Handel gefragt sind. Dadurch fehlen wiederum Produktionskapazitäten für Druckpapier, die in der wieder angesprungenen Konjunktur gebraucht werden.

  • Zum Artikel: Rohstoffmangel: Den Druckereien geht das Papier aus

04.30 Uhr: Autozulieferer: Chipkrise setzt sich bis 2022 fort

Deutschlands zweitgrößter Autozulieferer Continental stemmt sich gegen die verschärfte Chipkrise. Das Problem dürfte so bald nicht vorbei sein, schätzt Vorstandschef Nikolai Setzer. "Wir sehen, dass sich diese Effekte wohl noch weiter bis in das Jahr 2022 ziehen werden", sagte er den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. "Viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass erst ab 2023, wenn höhere Kapazitäten bei den Chipherstellern verfügbar sind, eine deutliche Besserung eintritt." Die Autobauer selbst suchen ebenfalls weiter händeringend nach Elektronikteilen. Opel etwa muss seine Produktion in Eisenach über mehrere Monate aussetzen, VW fährt wochenweise Kurzarbeit, BMW warnt vor anhaltenden Folgen des Mangels.

02.37 Uhr: Unicef: Corona beeinträchtigt die Psyche von jungen Menschen

Die Corona-Pandemie hat dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge auch die psychische Gesundheit von jungen Menschen beeinträchtigt. Eine Umfrage in 21 Ländern ergab demnach, dass sich jeder fünfte Mensch im Alter zwischen 15 und 24 Jahren "häufig depressiv fühlt oder wenig Interesse daran hat, Dinge zu tun". Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Unicef-Bericht hervor, für den Kinder und junge Erwachsene in 21 Ländern befragt wurden.

Die Organisation stellt dabei einen direkten Bezug zu den Auswirkungen der Pandemie her: "Nach den neuesten verfügbaren Daten von Unicef ist weltweit mindestens eines von sieben Kindern direkt von Lockdowns betroffen, während mehr als 1,6 Milliarden Kinder einen gewissen Bildungsverlust erlitten haben". UN-Angaben zufolge lebt jeder siebte junge Mensch zwischen zehn und 19 Jahren mit einer diagnostizierten psychischen Beeinträchtigung oder Störung. Das entspreche 80 Millionen Jugendlichen zwischen 10 bis 14 Jahren und 86 Millionen Heranwachsenden im Alter von 15 bis 19. Suizid sei in der Altersgruppe zwischen 15 und 19 die vierthäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen, Tuberkulose und Gewalttaten.

02.00 Uhr: RKI-Befragung: Bei Krankenhauspersonal noch fünf Prozent Ungeimpfte

Fünf Prozent des Krankenhauspersonals in einer Online-Befragung des Robert Koch-Instituts (RKI) sind im Sommer noch nicht gegen Covid-19 geimpft gewesen. Mit 91 Prozent gab der überwiegende Großteil der Teilnehmenden an, bereits vollständig geimpft zu sein. Weitere vier Prozent waren im Studienzeitraum von Ende Juni bis Ende Juli noch unvollständig geimpft. Das geht aus dem aktuellen RKI-Ergebnisbericht hervor.

Die Fragen der Behörde beantworteten demnach knapp 17.000 Beschäftigte von 111 Kliniken auf freiwilliger Basis. Darunter waren Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, aber auch Menschen aus anderen Bereichen wie Laboren und Verwaltung. Den höchsten Anteil an Ungeimpften gab es in der Erhebung bei Pflegepersonal mit sechs Prozent, vor therapeutischen Berufen und medizinisch-technischem Personal mit je fünf Prozent. Dass sich jemand nicht impfen lässt, kam im ärztlichen Dienst mit zwei Prozent am seltensten vor.

01.03 Uhr: Virologe Stöhr fordert sofortigen "Freedom Day" für Kinder und Jugendliche

Der Virologe und Ex-WHO-Direktor Klaus Stöhr hat ein Ende aller Anti-Corona-Maßnahmen für Minderjährige gefordert, weil diese nicht schwer an dem Virus erkrankten. Auf die Frage, ob er einen "Freedom Day" wie Kassenärztechef Andreas Gassen fordere, sagte Stöhr im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Ja, bei den Kindern und Jugendlichen sofort: Sie sollten alle als geimpft oder genesen gelten und Masken in den Schulen und die Testpflicht für diese Gruppe verschwinden."

Auch für geimpfte Erwachsene forderte der Epidemiologe deutliche Erleichterungen. Das Festhalten an Quarantäne für jeden positiv Getesteten sei "aus epidemiologischer Sicht nicht mehr erforderlich, sondern Realitätsverweigerung". Etwa 74 Prozent der Erwachsenen seien geimpft, für sie habe die Normalität zu beginnen.

Montag, 04.10.2021

21.05 Uhr: Drei Senioren an den Folgen einer Corona-Infektion verstorben

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sind drei alte Menschen an den Folgen von oder mit Corona verstorben. Eine Person (Jahrgang 1935) war nicht geimpft, zwei Personen (Jahrgang 1926 und Jahrgang 1934) waren vollständig geimpft. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona liegt im Landkreis nun bei 84. Aktuell traten zudem in zwei Pflegeheimen in Bad Tölz und Geretsried vermehrt Corona-Neuinfektionen auf. In Geretsried sind nach einer Information des Landratsamtes 37 Personen positiv getestet worden, darunter 25 Bewohner.

20.25 Uhr: Bayern erlaubt weitere Normalisierung für Geimpfte und Genesene

Bayern lockert in Zeiten stagnierender Corona-Zahlen massiv die Pandemie-Beschränkungen für all jene Veranstaltungen, zu denen freiwillig nur Geimpfte und von Corona Genesene Zutritt haben (2G-Regel). Das beschloss die bayerische Staatsregierung in der Sitzung des Ministerrates am Montag in München. Alternativ können auch Menschen zugelassen werden, die einen negativen PCR-Test vorweisen (3G plus). Dafür entfallen dann Maskenpflicht, Obergrenzen bei der Personenzahl, Alkoholverbot und Mindestabstandsgebot. "Das ist die Fortführung unseres Prinzips von Umsicht und Vorsicht, durch den Impffortschritt mittlerweile gepaart mit stärkerem In-den-Fokus-stellen von Eigenverantwortung", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach der Kabinettssitzung.

20.05 Uhr: Lehrerverband für bundeseinheitliche Corona-Vorgaben an Schulen

Kurz vor der Tagung der Kultusministerkonferenz (KMK) am Donnerstag und Freitag in Potsdam pocht der Deutsche Lehrerverband auf bundeseinheitliche Vorgaben mit Blick auf die Corona-Bekämpfung an Schulen. Der Präsident des Verbands, Heinz-Peter Meidinger, fordert von den Kultusministern "eine wöchentliche genaue bundesweite Aufstellung von Infektions- und Quarantänezahlen an deutschen Schulen". Dies sei bereits versprochen worden, sagte er der "Rheinischen Post" (Dienstag). Außerdem verlangen die Lehrer, dass sich die KMK auf einheitliche Kriterien für Testungen, Maskenpflicht und eventuell notwendige Herstellung des Mindestabstands bei stark steigenden Inzidenzen einigt. Der Verband kritisiert das "Durcheinander" an deutschen Schulen mit Blick auf die Maskenpflicht und den Umgang mit Tests.

19.35 Uhr: Vereinfachte Reiseregeln für Großbritannien in Kraft

In Großbritannien sind am Montag vereinfachte Reiseregelungen in Kraft getreten. Damit wurden die Anforderungen an Tests und Quarantäne für internationale Reisende aus mehr als 50 Ländern erleichtert. Die konservative Regierung versprach außerdem, die Reiseerleichterungen auf weitere Nationen auszudehnen. Dennoch haben die Regeln den Ärger mancher Staaten hervorgerufen, die von der Liste der Länder, deren Impfprogramme die britische Regierung akzeptiert, ausgeschlossen wurden. Insbesondere Indien reagierte verärgert. Die Regierung in Neu-Delhi kündigte bereits vergangenen Freitag an, dass britische Staatsbürger, die nach Indien reisen wollen, sich künftig ähnlichen Covid-19-Tests und zehn Tagen Quarantäne unterziehen müssten wie umgekehrt Inder, die Großbritannien bereisen wollten.

19.20 Uhr: Impfzentrum Erding in ehemaligem Möbelhaus

Das BRK-Impfzentrum in Erding ist umzogen. Die neuen, kleineren Räumlichkeiten in einem ehemaligen Möbelhaus an der Haager Straße 11 wurden heute eröffnet. "In den neuen Räumen und mit dem zusätzlich gesteigerten Einsatz des mobilen Impfteams kann der Bedarf zusätzlich zu den Impfungen in den Hausarztpraxen optimal gedeckt werden", ist Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) überzeugt. Zugleiche forderte er Unentschlossene noch einmal auf, sich eine Spritze geben zu lassen: "Mit jeder verabreichten Dosis können wir das Virus etwas weiter zurückdrängen." Das Impfzentrum ist montags bis freitags geöffnet.

18.55 Uhr: Indonesien verkündet teilweise Öffnung von Urlaubsinsel Bali

Reisende aus ausgewählten Staaten dürfen ab kommender Woche wieder die beliebte indonesische Urlaubsinsel Bali besuchen. Flugpassagiere aus Südkorea, China, Japan, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Neuseeland dürfen ab dem 14. Oktober wieder über den internationalen Flughafen in Denpasar einreisen, teilte die Regierung am Montag mit. Sie müssen sich demnach auf eigene Kosten für acht Tage in Hotel-Quarantäne begeben. Ob die Lockerungen auch für Touristen gelten oder nur für Ausländer, die eine Aufenthaltsgenehmigung nachweisen können, blieb unklar. Australischen Staatsbürgern bleibt die Einreise weiterhin verwehrt. Nach Bali kommen normalerweise jedes Jahr mehr als zehn Millionen Urlauber, unter ihnen zahlreiche Australier. Durch die Corona-Pandemie ist der Tourismus auf Bali fast komplett zusammengebrochen.

18.30 Uhr: Mehr Zuschauer als erlaubt bei Fan-Rückkehr in Argentinien

Bei der Rückkehr von Zuschauern im argentinischen Profifußball ist es Medienberichten zufolge zu einer deutlichen Überschreitung der zulässigen Kapazitätsgrenze gekommen. So sollen mehr als 50.000 Zuschauer am Sonntagabend (Ortszeit) im Estadio Monumental in Buenos Aires die Partie zwischen River Plate und Boca Juniors (2:1) gesehen haben. Zugelasssen waren bei einer Auslastung von 50 Prozent aber nur 36.000 Zuschauer. Auch in der brasilianischen Meisterschaft durfte am Wochenende nach 22 Monaten wieder Publikum in die Stadien. Beim 3:0 von Flamengo Rio de Janeiro gegen Athletico Paranaense am Sonntag etwa waren rund 7000 Zuschauer im Maracanã-Stadion in Rio.

17.47: Bayern lockert für Geimpfte und Genesene: Maskenpflicht fällt

Bayern lockert massiv die Corona-Beschränkungen für all jene Veranstaltungen, zu denen freiwillig nur Geimpfte und von Corona Genesene Zutritt haben (2G-Regel). Das beschloss die bayerische Staatsregierung auf der Sitzung des Ministerrates heute in München. Alternativ können auch Menschen zugelassen werden, die einen negativen PCR-Test vorweisen (3G plus). Dafür entfallen dann Maskenpflicht, Obergrenzen bei der Personenzahl, Alkoholverbot und Mindestabstandsgebot.

Die Regelungen gelten von diesen Mittwoch an und können etwa bei Kulturveranstaltungen, Sportereignissen, Kongressen, in Bibliotheken und Musikschulen angewandt werden. Sie seien rein freiwillig für die Veranstalter. Kleinkinder und Schüler, die im Schulbetrieb ohnehin regelmäßig getestet werden, habe grundsätzlich auch bei Veranstaltungen Zutritt, in denen die 3G plus Regel gilt.

Bereits am vergangenen Wochenende hatten in Bayern Clubs und Diskotheken nach der 3G-plus-Regel geöffnet. Ab Mittwoch dürfen dann unter denselben Vorgaben auch Gaststätten Tanzveranstaltungen anbieten. In Schankwirtschaften darf wieder am Tresen gegessen und getrunken werden, nicht mehr nur am Tisch.

  • Zum Artikel: Massive Lockerungen für Veranstaltungen mit 2G oder 3G plus

17.31 Uhr: Kretschmer für Auskunftsrecht von Firmen über Mitarbeiter-Impfung

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie setzt sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer dafür ein, dass Unternehmen von ihren Angestellten den Impfstatus erfragen dürfen. Das sagte der CDU-Politiker heute nach einem Treffen mit dem italienischen Gesundheitsminister Roberto Speranza in Rom. Die bereits bekannten 3G-Regelungen seien zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Aber er finde, "dass wir zumindest an einer Stelle nachbessern müssen: Private Arbeitgeber müssen das Recht erhalten, von ihren Mitarbeitern zu erfahren, ob sie geimpft sind oder nicht", sagte Kretschmer.

Im öffentlichen, sozialen Bereich sei dies schon der Fall. "Das reicht nicht aus", stellte Kretschmer aber klar. Der Regierungschef aus Dresden bezeichnete Italien, das in der ersten Pandemiewelle Anfang 2020 unter sehr hohen Infektionszahlen mit vielen Toten gelitten hatte, bei dem Thema als "sehr authentisch". In Italien sind fast 80 Prozent der Menschen über zwölf Jahren durchgeimpft - in Sachsen rund 55 Prozent der Gesamtbevölkerung. Italien sei "also ein Land, an dem man sich teilweise orientieren müsse", sagte Kretschmer.

16.51 Uhr: Sputnik-Impfung: Politiker will vor Bundesverwaltungsgericht ziehen

Nach dem Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH) in Kassel, demzufolge "Sputnik-V"-Geimpfte keinen Anspruch auf ein deutsches Impfzertifikat haben, will der unterlegene Kläger in die nächste Instanz gehen. "Die Entscheidung verstößt eklatant gegen den Gleichheitsgrundsatz", sagte der ehemalige Linken-Bundestagsabgeordnete Diether Dehm der Deutschen Presse-Agentur. Er hatte sich im Mai in Moskau und im Juli in San Marino mit dem russischen Vakzin impfen lassen und beim Gesundheitsamt des Landkreises Fulda die Ausstellung eines deutschen Impfzertifikates beantragt.

Der Landkreis lehnte das mit der Begründung ab, der Impfstoff "Sputnik V" gehöre nicht zu den vom Paul-Ehrlich-Institut aufgelisteten Impfstoffen. Der VHG gab dem Landkreis am vergangenen Freitag Recht. Dehm will nach eigenen Angaben nun vor das Bundesverwaltungsgericht ziehen.

Die Europäische Union habe beschlossen, dass Menschen, in deren Herkunftsländern das russische Vakzin zugelassen ist, sich innerhalb der EU frei bewegen könnten, erklärte Dehm am Montag. Menschen, deren Herkunftsländer den Impfstoff nicht zugelassen haben, bleibe dies hingegen verwehrt. "Es ist absurd, dass beispielsweise ein mit "Sputnik V" vollständig geimpfter Ungar in einer deutschen Gaststätte, die sich auf die 2G-Regel verpflichtet hat, speisen darf und ein Deutscher - in diesem Fall ich - nicht."

16.39 Uhr: Lauterbach fordert schnelle Regierungsbildung wegen Corona

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert eine schnelle Regierungsbildung, um in der Corona-Politik handlungsfähig zu bleiben. Angesichts des bevorstehenden Winters könne man sich langwierige Koalitionsverhandlungen nicht leisten, sagte Lauterbach im Inforadio vom rbb. Andernfalls plädierte er für ein Corona-Übergangsgremium: "Wenn es sich tatsächlich länger hinziehen würde, dann wäre es nicht dumm, ein Gremium zu schaffen, das zwischenzeitlich arbeitet. Aber ich glaube, das wird nicht notwendig sein, ich rechne mit einer schnellen Entscheidung für die Ampel-Koalition".

Eine Aufhebung aller Corona-Maßnahmen wie in Dänemark hält Lauterbach angesichts der Impfquote in Deutschland für unrealistisch. Wörtlich sagte er: "Wir haben vielleicht eine Impfquote bei den Erwachsenen von 75 Prozent, die Dänen haben etwa 87 Prozent, das bedeutet, wir haben etwa doppelt so viele noch Ungeimpfte".

16.37 Uhr: EMA gibt grünes Licht für Auffrischungsimpfung mit Biontech-Impfstoff

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus mit dem Biontech-Impfstoff genehmigt. Eine Booster-Impfung mit dem Corona-Vakzin des Mainzer Unternehmens und seines US-Partner Pfizer komme für Menschen ab 18 Jahren in Betracht, erklärte die EMA heute. Die dritte Impfung soll demnach frühestens sechs Monate nach Verabreichung der zweiten Dosis erfolgen.

15.13 Uhr: Verband - Corona-Krise wird Airlines über 200 Milliarden Dollar kosten

Die Corona-Pandemie wird der Luftfahrt-Branche nach Verbandsschätzungen Verluste von mehr als 200 Milliarden Dollar einbringen. Für dieses Jahr sei noch mit einem Minus von 52 Milliarden Dollar (aktuell 44,7 Mrd Euro) zu rechnen, sagte der Generaldirektor des globalen Airline-Verbandes IATA, Willie Walsh. Zugleich sei der Tiefpunkt der Krise überschritten, betonte er bei der IATA-Jahrestagung in Boston. Für das kommende Jahr erwartet die Branchenorganisation noch rote Zahlen von rund zwölf Milliarden Dollar, bis die Industrie 2023 unterm Strich wieder mit Gewinn arbeiten werde.

Im vergangenen Jahr mit dem drastischen Einbruch des Luftverkehrs verbuchten die Fluggesellschaften weltweit zusammen einen Verlust von 138 Milliarden Dollar.

14.49 Uhr: Umfrage - 2G-Regel trifft auf deutlich weniger Zustimmung als 3G

In der deutschen Bevölkerung trifft die 2G-Regel auf deutlich weniger Zustimmung als 3G. Insgesamt 83 Prozent halten die 3G-Regel, wonach nur vollständig geimpfte, genesene oder negativ getestete Menschen Zutritt zu bestimmten Einrichtungen oder Veranstaltungen bekommen, für eine angemessene Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus, wie aus einer heute in Berlin veröffentlichten Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervorgeht. Die 2G-Regel, die nur Geimpfte und Genesene einschließt, wird von 56 Prozent befürwortet.

Insgesamt werden die Menschen, was Corona betrifft, offensichtlich sorgenfreier. Sie sind auch deutlich weniger beunruhigt über die Auswirkung einer Corona-Infektion. Insbesondere die Sorge um die eigene Gesundheit wird so gering wie noch nie seit Aufnahme dieses Punkts in den Fragenkatalog im Juni 2020 eingestuft. So geben aktuell nur zwölf Prozent der Befragten an, über körperliche Auswirkungen einer Infektion beunruhigt oder sehr beunruhigt zu sein. Bei den über 60-Jährigen liegt dieser Wert mit 16 Prozent etwas höher.

14.05 Uhr: Krankenhausverband fordert ethische Leitplanken für Corona-Impfung

Angesichts von Millionen ungeimpften Menschen in Deutschland fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft die Aufstellung ethischer Leitplanken zur Corona-Impfung. "Es liegt in der politischen Verantwortung der Regierung, hier durch den Ethikrat Leitplanken einziehen zu lassen", sagte der Chef der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, am Montag in Berlin. Die Bundesregierung solle dem Ethikrat einen entsprechenden Auftrag erteilen. Eine gute Basis könne die Stellungnahme des Ethikrats zur Masern-Impfpflicht sein.

Der Ethikrat hatte sich 2019 gegen die damals geplante Einführung einer Masern-Impfpflicht für Kinder in Kitas und Schulen, aber für eine Impfpflicht für Berufsgruppen in besonderer Verantwortung ausgesprochen. Seit März 2020 ist ein Nachweis einer Immunisierung gegen Masern für Kinder bei der Aufnahme in Kitas und Schulen vorgeschrieben. Für Lehr- und Erziehungskräfte gilt diese Pflicht auch. 

Gaß forderte bezüglich der Corona-Impfung "Klarheit, wohin der Weg führt". Damit würde die Akzeptanz einer politischen Entscheidung für oder gegen eine Impfpflicht gestärkt.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte, dass es keine Impfpflicht geben werde. Gerade für bestimmte Berufsgruppen sei eine Impfung aber sehr wohl sehr sinnvoll.

13.55 Uhr: Kein Schnelltest mehr vor Einreise nach England notwendig

Bei der Einreise nach England gibt es für vollständig geimpfte Reisende seit heute eine Hürde weniger. Anders als bislang ist für sie kein Schnelltest vor der Überquerung der Grenze mehr notwendig, wie aus den Einreiseregeln der britischen Regierung hervorgeht. Allerdings besteht weiterhin die Pflicht, über einen der offiziell zertifizierten Anbieter einen kostenpflichtigen PCR-Test zu buchen, der an Tag Zwei nach der Einreise gemacht werden muss. Dieser kostet üblicherweise mindestens 50 Pfund (umgerechnet rund 58 Euro).

Auch diese Vorgabe soll sich allerdings noch im Laufe des Oktobers ändern: Dann soll ein günstigerer Schnelltest nach der Einreise ausreichen. Kritiker bemängeln, damit verliere Großbritannien die Kontrolle über die Einschleppung gefährlicher Varianten, da Schnelltests nicht sequenziert werden können. Allerdings wird aktuell nur ein Bruchteil der Einreise-PCR-Tests entsprechend untersucht.

Für die meisten geimpften Einreisenden gilt keine Quarantäne-Pflicht mehr. Nur Menschen, die aus Ländern auf der sogenannten roten Liste ankommen, müssen in eine zehntägige, teure Hotel-Quarantäne gehen. Auf dieser Liste stehen derzeit viele afrikanische, südamerikanische und asiatische Staaten.

Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre Corona-Politik und haben teilweise etwas schärfere Regeln.

13.27 Uhr: Österreich hält vorerst an kostenlosen Corona-Tests fest

In Österreich bleiben entgegen ursprünglichen Plänen kostenlose Corona-Tests vorerst möglich. Der Gesundheitsausschuss werde am Dienstag Zuschüsse für Impfungen, für Rettungseinsätze, für Schutzausrüstungen und für Testungen bis Ende März beschließen, teilte das Gesundheitsministerium heute in Wien mit. Weiterhin würden die Corona-Maßnahmen laufend beurteilt. "Die Lage kann sich daher auch jederzeit ändern", hieß es aus dem Ministerium. Eigentlich wäre die Finanzierung der Gratis-Tests im Oktober ausgelaufen. Das gilt nun nur für die Selbsttests aus den Apotheken.

In Deutschland sind ab 11. Oktober Schnelltests, die Ungeimpfte oft beim Zugang zu Restaurants oder Veranstaltungen brauchen, in der Regel selbst zu zahlen. Das soll Menschen motivieren, sich impfen zu lassen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Österreich aktuell bei etwa 143, in Deutschland bei etwa 65.

13.00 Uhr: Weltweiter Warenhandel hat Vor-Pandemie-Höchstmarken geknackt

Nach dem Corona-Einbruch 2020 ist der weltweite Warenhandel nach Angaben der Welthandelsorganisation (WTO) auf neue Höchstmarken geklettert. Er habe im ersten Halbjahr 2021 das Niveau von vor der Pandemie übertroffen, berichtete die WTO heute in Genf. Die WTO passte ihre Welthandelsprognosen für 2021 und 2022 nach oben an. In einzelnen Bereichen könnten etwa der Engpass bei Halbleitern oder Rückstaus in Häfen die Produktion beeinflussen, aber auf den Trend nach oben werde das kaum Einfluss haben.

Die WTO schätzt nun, dass das Handelsvolumen im Gesamtjahr 2021 um 10,8 Prozent wächst. Im März war sie noch von plus 8 Prozent im Jahresvergleich ausgegangen. Für das kommende Jahr geht die WTO von plus 4,7 Prozent aus. Im Corona-Jahr 2020 war der weltweite Warenhandel noch um 5,3 Prozent geschrumpft. Der Handel mit Dienstleistungen liegt nach WTO-Angaben aber noch weit unter dem Niveau von vor der Pandemie. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr voraussichtlich um 5,3 (Prognose März: 5,1) Prozent wachsen, im kommenden Jahr um 4,1 (3,8) Prozent.

12.19 Uhr: 64,7 Prozent der deutschen Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft

In Deutschland sind nun 64,7 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft. Die dafür nötigen Impfdosen bekamen nach Daten des Bundesgesundheitsministeriums vom Montag bislang knapp 53,8 Millionen Menschen. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben mittlerweile 68,2 Prozent aller Einwohner. Bei den meisten eingesetzten Impfstoffen sind zwei Dosen für einen vollständigen Schutz nötig.

Unter den Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren sind laut Robert Koch-Institut (RKI) inzwischen 42,1 Prozent mindestens einmal und 35 Prozent vollständig geimpft. Bei Erwachsenen haben 78,9 Prozent mindestens eine erste Spritze bekommen, vollständig geimpft sind 75,2 Prozent.

Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen knapp 798.000 Menschen bekommen. Sie wird unter anderem älteren Menschen und Risikogruppen angeboten, bei denen die vollständige Impfung schon mindestens sechs Monate zurückliegt.

11.20 Uhr: Maskenpflicht endet für Grundschüler in weiten Teilen Frankreichs

Grundschüler brauchen in weiten Teilen Frankreichs seit Montag keinen Mund-Nasen-Schutz mehr zu tragen. In 47 von 101 Départements, in denen der Inzidenzwert unter 50 liegt, entfällt die Maskenpflicht für Grundschüler. "Das ist eine gute Nachricht, aber die Frage ist: für wie lange?", sagte Marion, eine zweifache Mutter, am Montag in Les Deux-Sèvres in Westfrankreich. Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen müssen im Unterricht weiter Masken tragen. Auch für die Mittel- und Oberstufe ändert sich vorerst nichts an der Maskenpflicht in Innenräumen. In der vergangenen Woche waren in Frankreich knapp 1.700 Klassen wegen Corona-Fällen geschlossen. Das entspricht etwa 0,3 Prozent. Die Lehrergewerkschaften berichten, dass in Frankreich verhältnismäßig wenige Schüler getestet werden. Für sechs Millionen Grundschüler gebe es wöchentlich derzeit nur etwa 300.000 Tests, betonte eine Gewerkschaft. Zudem müssten die Klassenräume besser gelüftet werden.

10.45 Uhr: Bürgermeister von Rio de Janeiro hofft auf Karneval ohne Abstandsregeln

Der Bürgermeister von Rio de Janeiro hofft auf einen Karneval ohne Abstandsregeln im kommenden Jahr. "Wer wird im Karneval weiter Abstand halten? Es ist absurd, einen Meter Abstand zu fordern", sagte Eduardo Paes am Sonntag. Bis November solle "die gesamte Bevölkerung" der brasilianischen Millionenmetropole mit zwei Impfdosen gegen das Coronavirus geimpft werden. "Ab dann werden wir voraussichtlich keine Beschränkungen mehr haben und wir werden bestimmt einen Karneval ohne Beschränkungen haben." Der weltberühmte Karneval in Rio findet normalerweise im Februar oder März statt. In diesem Jahr war er wegen der Corona-Pandemie erst verschoben und dann ganz abgesagt worden. Brasilien verzeichnet nach den USA die weltweit höchste Zahl von Corona-Toten. In dem südamerikanischen Land wurden seit Beginn der Pandemie fast 600.000 Todesfälle registriert. Alleine Rio kommt mit seinen sieben Millionen Einwohner nach offiziellen Zalen auf mehr als 480.000 Infektions- und 34.000 Todesfälle.

10.45 Uhr: Neuseeland beendet Null-Covid-Strategie

Die neuseeländische Regierung hat das Scheitern ihrer Null-Covid-Strategie eingeräumt. Der jüngste Corona-Ausbruch habe gezeigt, dass auch harte Einschränkungen über einen langen Zeitraum nicht in der Lage seien, die Zahl der Neuinfektionen auf Null zu senken, sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Montag. Als Konsequenz sollten Menschen in Auckland ab Dienstag sich im Freien wieder mit Angehörigen anderer Haushalte treffen können. Kinderkrippen und Strände sollten wieder öffnen. Über die Öffnung von Geschäften und Restaurants solle später entschieden werden.

Neuseeland mit seinen rund fünf Millionen Einwohnern hat seit Beginn der Pandemie versucht, die Ausbreitung des Virus im Inland vollständig zu stoppen. Für dieses Ziel wurden harte Lockdowns und strenge Kontaktverfolgungen angeordnet. Es gelang, die Zahl der Todesfälle mit dem Virus auf bislang 27 zu beschränken. Dank des Erfolges dieser Strategie gab es in Neuseeland schließlich wieder ein weitgehend unbehelligtes öffentliches Leben unter anderem mit geöffneten Schulen und Stadien. Im August jedoch wurde die hoch ansteckende Delta-Mutation des Virus eingeschleppt und ließ sich trotz härtester Maßnahmen nicht vollständig stoppen. Allein am Montag wurden 29 neue Fälle registriert.

Ardern bezeichnete die Null-Covid-Strategie dennoch als Erfolg. Diese habe geholfen, das Virus unter Kontrolle zu halten, als es noch keinen Impfstoff gab.

10.24 Uhr: Gottesdienst würdigt Leistung von Familien in der Corona-Krise

Mit einem Familiengottesdienst und einer anschließenden Kunstaktion will die katholische Kirche in Nürnberg Familien für deren Leistungen in der Corona-Pandemie danken. In der Ankündigung heißt es, Familien mit Kindern seien durch Homeoffice, Homeschooling, Notbetreuung und Kontaktverbote über Monate hinweg bis an ihre Grenzen gefordert gewesen. Allen Eltern, Kindern und Großeltern wolle man dafür danken.

Die Veranstaltung unter dem Titel "Familie:weil Ihr wichtig seid! Danke an alle Alltagshelden" wird von der Familienbildung "Zoff + Harmonie" der Katholischen Stadtkirche organisiert. Sie findet am kommenden Samstag von 13 bis 15:30 Uhr in Sankt Elisabeth in Nürnberg statt.

09.25 Uhr: Schauspieler Volker Bruch sieht massiven Druck auf Ungeimpfte

Der Schauspieler Volker Bruch beklagt einen massiven Druck auf Ungeimpfte, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Datenlage besage indes, "dass eine Impfung nur einen selbst vor einem schweren Verlauf schützt", sagte Bruch der "Berliner Zeitung". "Eine Herdenimmunität, welche ja als Argument für die Impfung aus Solidarität genommen wird, wird es nicht geben. Also warum lassen wir nicht einfach jeden frei entscheiden, ob er eine Impfung für sich möchte oder nicht."

Bruch, der in der TV-Serie „Babylon Berlin“ den Kommissar Gereon Rath verkörpert, beteiligt sich an der umstrittenen Video-Aktion #allesaufdentisch, die sich kritisch mit der staatlichen Corona-Politik auseinandersetzt. "Meine Politisierung bezüglich Corona sehe ich als Notwehr. Die Maßnahmen wurden immer widersprüchlicher und gleichzeitig wurde die Kritik an ihnen immer mehr kriminalisiert", sagte der Schauspieler der "Berliner Zeitung". Die Aktion wolle "die Kritik an der Regierung wieder in die Mitte der Gesellschaft zurückholen und verhindern, dass jeder, der Kritik übt, automatisch als Nazi bezeichnet wird."

Expertinnen wie die Sozialpsychologin Pia Lamberty warnen vor verschwörungsideologischen Inhalten der Video-Aktion. "Die Aktion #allesaufdentisch verbreitet in verschiedenen Videos verschwörungsideologisches Geraune und versucht wissenschaftliche Außenseiterpositionen als dem wissenschaftlichen Konsens gleichwertig darzustellen", sagte Lamberty am Wochenende der Nachrichtenagentur epd. Bei der Aktion befragen Künstler Wissenschaftler zu verschiedenen Themen rund um die Corona-Pandemie, darunter "Masken", "Grundrechtseinschränkungen", "Impfpflicht" und zu Themen wie Meinungsfreiheit und Medien.

55 Videos sind seit Donnerstag auf der Internetseite der Kampagne zu sehen. Bruch hatte sich im April bereits an der Aktion #allesdichtmachen beteiligt, einer ironischen Replik auf die staatlichen Corona-Maßnahmen.

08.50 Uhr: Kommunen warnen vor Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen

Der Städte- und Gemeindebund hat vor einer vorschnellen Aufhebung der Maskenpflicht an Schulen gewarnt. Schülerinnen und Schüler seien eine besonders gefährdete Gruppe. Sie könnten zum großen Teil noch nicht geimpft werden und müssten über viele Stunden auf vergleichsweise engem Raum täglich am Unterricht teilnehmen, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Deswegen ist es weiterhin wichtig, dass Schülerinnen und Schüler regelmäßig getestet werden und insbesondere in Gebieten, wo die Inzidenzzahlen vergleichsweise hoch sind, auch an der Maskenpflicht festgehalten wird."

Zwei Bundesländer lockern heute die Maskenpflicht an Schulen: In Berlin ist die Pflicht zum Masketragen im Unterricht bis zur sechsten Klasse fortan aufgehoben, in Bayern müssen im Unterricht nun generell keine Masken mehr getragen werden. Im Saarland gilt das Ende der Maskenpflicht an Schulen bereits seit Freitag, in Baden-Württemberg und Sachsen wird es erwogen.

  • Zum Artikel: "Keine Maskenpflicht mehr im Unterricht an Bayerns Schulen"

08.44 Uhr: 5,7 Milliarden Euro Finanzierungsdefizit im ersten Halbjahr 2021 bei den Kommunen

Die Gemeinden und Gemeindeverbände (ohne Stadtstaaten) wiesen im 1. Halbjahr 2021 ein Finanzierungsdefizit von 5,7 Milliarden Euro auf. Im 1. Halbjahr 2020 hatte das Defizit knapp 9,6 Milliarden Euro betragen, im 1. Halbjahr 2019, also vor Beginn der Corona-Pandemie, 0,3 Milliarden Euro. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Grundlage der vierteljährlichen Kassenstatistik mit. Die besonderen Zuweisungen des kommunalen Solidarpakts 2020, die der Bund und die Länder zum Ausgleich der Einnahmenausfälle in der Corona-Krise an die Kommunen gezahlt haben, wurden in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 ausgezahlt und beeinflussen daher die aktuellen Ergebnisse nicht. Laut Statistischem Bundesamt konnten die Kommunen ihre Einnahmenausfälle durch die Corona-Krise nicht durch regelmäßige Einnahmen ausgleichen.

Laut Prognose des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) wird die öffentliche Hand in Deutschland - Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung zusammen - in diesem Jahr ein Defizit von 173 Milliarden Euro machen. Es wäre damit trotz besserer Konjunktur größer als 2020. "Grund ist vor allem, dass viele Hilfsgelder und Subventionen für die Wirtschaft zur Bewältigung der Corona-Krise erst in diesem Jahr fließen", so das IfW. "Ab dem nächsten Jahr erholen sich die öffentlichen Haushalte vom Corona-Einschlag." Dann soll der Fehlbetrag auf gut 60 Milliarden Euro sinken.

05.30 Uhr: Corona führt zu mehr illegaler Prostitution

Die Corona-Zeit hat viele Prostituierte in Deutschland in die Illegalität abwandern lassen. Hedwig Christ von der Beratungsstelle Kassandra in Nürnberg betrachtet das mit Sorge: "Wir hören von Frauen, die illegal arbeiten, dass die Kunden mehr verlangen." Andere Prostituierte wollten sich nach den Erfahrungen in den vergangenen beiden Jahren jetzt beruflich verändern und einen krisenfesten Job suchen. Trotz der Lockerungen der Corona-Maßnahmen in allen Bundesländern sind viele Prostitutionsstätten nach Angaben des Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen nach wie vor geschlossen, weil die Geschäfte zu schlecht liefen oder Prostituierte fehlten.

05.00 Uhr: Rechnungshöfe fordern Einhaltung der Schuldenbremse

Die Rechnungshöfe von Bund und Ländern halten das Beachten der Schuldenbremse weiterhin für wichtig. Sie kommen von heute Mittag bis Mittwoch in Berlin zu ihrer Herbstkonferenz zusammen. "Das zentrale Thema ist die Finanzlage von Bund und Ländern nach der Corona-Pandemie und eine 'Berliner Erklärung' zu einer nachhaltigen Finanzpolitik, mit der wir die Einhaltung der Schuldenbremse anmahnen wollen", sagte die Präsidentin des Berliner Rechnungshofs, Karin Klingen.

Es werde derzeit bundesweit diskutiert, ob Investitionen von der Schuldengrenze ausgenommen werden sollten. "Die Rechnungshöfe sagen dazu: Die Schuldenbremse ist keine Investitionsbremse", erläuterte Klingen. "Aber sie verlangt, bei den Ausgaben Prioritäten zu setzen und nicht über die Verschuldung hinauszugehen." Es gebe bereits eine enorme Verschuldung von Bund und Ländern. "Die Rechnungshöfe appellieren, die Schuldengrenze weiter zu beachten und sie nicht zu überdehnen und auch keine Ausgaben aus dem Kernhaushalt auszulagern."

04.54 Uhr: Bundesweite Corona-Inzidenz steigt leicht auf 64,7

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist leicht auf 64,7 gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) heute Früh unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter meldete, wurden binnen eines Tages 3.088 Neuinfektionen mit dem Coronavirus und sieben weitere Todesfälle registriert. Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 64,2 gelegen, vor einer Woche bei 61,7. Deutlich über diesem Wert liegen einige bayerische Städte. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts steht etwa die Sieben-Tage-Inzidenz für Nürnberg nun bei 158,5 (Stand: 04.10.21, 3.10 Uhr). In der Nachbarstadt Fürth liegt der Wert bei 140,4, in Augsburg bei 111,9.

Bundesweiter Spitzenreiter ist der Landkreis Traunstein mit 250,7. Auch in Auch im Berchtesgadener Land (234,2) und im Landkreis Rosenheim (221,2) sind die Zahlen aktuell sehr hoch. In München liegt der Wert aktuell bei 85,8 und damit noch unter dem Landesdurchschnitt für ganz Bayern (87,8). Der Inzidenzwert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche an. Insgesamt starben in Deutschland seit Beginn der Pandemie 93.793 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei 4.255.388, die Zahl der Genesenen bei rund 4.032.400.

04.12 Uhr: FIFA: Spieler sollen keinen Vorrang bei Impfungen haben

Der Fußball-Weltverband hat sich für Impfungen gegen das Coronavirus ausgesprochen. "Wir befürworten Impfungen gegen Covid-19 und unterstützen die Position der Weltgesundheitsorganisation: Ein sicherer, fairer und gerechter Zugang zu Impfstoffen ist in allen Ländern entscheidend. Spieler sollten keinen vorrangigen Zugang zu Impfstoffen erhalten", hieß es in einer am Sonntagabend veröffentlichten Mitteilung der FIFA.

Vorausgegangen war die Entscheidung der britischen Regierung, dass vollständig geimpfte Spieler nach der Rückkehr von den anstehenden Spielen der WM-Qualifikation nicht in eine Hotel-Quarantäne müssen, auch wenn sich der Austragungsort der Länderspiele auf der sogenannten Roten Liste befindet. Dieses Entgegenkommen begrüßte die FIFA.

03.30 Uhr: Lockerung der Maskenpflicht an Bayerns Schulen

Seit heute greifen in Bayern Lockerungen bei der Maskenpflicht in Schulen. Das Kabinett hatte diese am Donnerstag beschlossen. Bereits am Mittwoch waren die Änderungen von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) angekündigt worden.

Im Unterricht müssen Schülerinnen und Schüler im Unterricht keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Das gilt auch bei sonstigen Schulveranstaltungen und in der Mittagsbetreuung - und zwar auch dann, wenn am Platz der Mindestabstand zum Nachbarn nicht eingehalten wird. Ansonsten müssen die Schüler im Schulgebäude weiterhin Maske tragen. Diese Neuauflage der Corona-Verordnung gilt zunächst bis zum 29. Oktober - sie muss alle vier Wochen verlängert werden.

Zeitgleich mit der Lockerung in Bayern wird in Berlin die Maskenpflicht im Unterricht bis zur sechsten Klasse aufgehoben.

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