Corona-Impfstoff von Biontech
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EMA genehmigt Auffrischungsimpfung mit Biontech

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat grundsätzlich grünes Licht für Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus mit dem Biontech-Impfstoff gegeben. Empfohlen wird die Booster-Dosis bislang nur Menschen mit Immunschwäche.

Hunderttausende Menschen haben in Deutschland schon eine Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 erhalten - nun hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA erstmals eine offizielle Empfehlung ausgesprochen. Eine zusätzliche Dosis der Covid-19-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna könne Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem frühestens 28 Tage nach der zweiten Dosis verabreicht werden, teilte die EMA mit.

Bei immungeschwächten Menschen kommt es vor, dass nach zwei Impfungen nicht genügend Antikörper gegen das Coronavirus produziert werden. Es sei zu erwarten, "dass die zusätzliche Dosis den Schutz zumindest für einige der Patienten erhöhen würde", erklärte die EMA.

Biontech-Auffrischungsimpfung für Erwachsene genehmigt

Neben dieser Empfehlung erteilte die EMA auch eine Genehmigung der Auffrischungsimpfung für Menschen mit einem normalen Immunsystem - allerdings zunächst nur mit Biontech. Eine Booster-Impfung mit dem Vakzin des Mainzer Unternehmens und seines US-Partner Pfizer komme für Menschen ab 18 Jahren in Betracht, erklärte die EMA. Die Drittimpfung soll demnach frühestens sechs Monate nach Verabreichung der zweiten Dosis erfolgen.

Ein Expertengremium der EMA habe Daten für den Biontech-Impfstoff mit dem Herstellernamen Comirnaty ausgewertet, erklärte die Behörde. Dabei habe sich gezeigt, dass der Antikörperspiegel bei Personen zwischen 18 und 55 Jahren bei einer Drittimpfung steige. Die Daten für eine Auffrischungsimpfung mit dem Moderna-Vakzin Spikevax werte die EMA noch aus.

Sicherheitsdaten zu Booster-Impfungen noch begrenzt

Auf nationaler Ebene könnten die Gesundheitsbehörden unter Berücksichtigung der neuen Wirksamkeitsdaten offizielle Empfehlungen für die Verwendung von Auffrischungsdosen abgeben, erklärte die EMA. Sie wies darauf hin, dass die Sicherheitsdaten zu Booster-Impfungen noch begrenzt und das Risiko von entzündlichen Herzerkrankungen oder anderen sehr seltenen Nebenwirkungen nach einer Auffrischungsimpfung nicht bekannt seien. Dies müsse sorgfältig überwacht werden.

Befürworter einer Drittimpfung argumentieren, eine zusätzliche Impfdosis erhöhe den Schutz vor einer Infektion. Kritiker fordern dagegen, zuerst nicht gegen das Coronavirus geimpfte Menschen etwa in Entwicklungsländern zu immunisieren.

Empfehlung in Deutschland für immungeschwächte Menschen

In Deutschland hat die Ständige Impfkommission (Stiko) empfohlen, dass Personen mit Immundefizienz etwa sechs Monate nach der Covid-19-Grundimmunisierung eine zusätzliche Impfstoffdosis eines mRNA-Impfstoffs angeboten werden sollte. Personen mit schwerer Immundefizienz, etwa nach Organtransplantation oder Krebspatienten, könnte diese bereits nach vier Wochen angeboten werden. In Deutschland haben nach Daten des Robert-Koch-Instituts bereits über 674.900 Menschen eine Auffrischungsimpfung erhalten.

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