Symbolbild: Schnee auf einer Landstraße
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Bayern übersteht Sturmtief "Roxana" ohne größere Schäden

Sturmtief Roxana ist in den vergangenen Stunden über weite Teile Bayerns gefegt. Mittlerweile ist die Unwetterwarnung des DWD vor Orkanböen aufgehoben. Feuerwehr und Polizei ziehen eine erste Bilanz der Schäden.

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Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor orkanartigen Böen ist seit Montagfrüh aufgehoben. Der DWD hatte für Sonntagnachmittag bis Montagfrüh eine amtliche Warnung vor Sturmböen in den Hochlagen in Bayern veröffentlicht. Betroffen war die gesamte Alpenregion vom Allgäu bis nach Oberbayern, vor allem exponierte Lagen. Auch in Ostbayern wurde vor dem Sturm gewarnt. Die Feuerwehren musste mehrfach ausrücken, aber die Schäden hielten sich überall in Grenzen.

Zwei sturmbedingte Unfälle in der Oberpfalz

Das Tief "Roxana" hat in der Oberpfalz seit Sonntagabend nur wenig Schaden angerichtet. Laut einem Polizeisprecher gab es zwei Verkehrsunfälle aufgrund des Sturms. Auf der A93 hat zwischen Schwarzenfeld und Naaburg ein Autofahrer die Kontrolle über sein Auto verloren und ist in eine Leitplanke geprallt. Verletzt wurde nach ersten Meldungen niemand. Im Landkreis Amberg-Sulzbach ist bei Königstein ein Baum auf die B85 gefallen. Ein Autofahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr gegen den Baum. Es blieb laut Polizei auch hier bei Blechschaden. Meldungen über weitere Schäden lägen bisher nicht vor, so ein Sprecher der Einsatzzentrale.

Unfälle und ein Kaminbrand in Niederbayern

Seit Sonntagmittag zählt das Polizeipräsidium in Niederbayern bis jetzt rund 40 Sturm-Einsätze. Verletzt wurde niemand. Wie ein Sprecher auf BR-Anfrage mitteilt, handelt es sich bei den meisten Einsätzen um Verkehrsbehinderungen. Mancherorts fuhren Autofahrer gegen umgestürzte Bäume, zum Beispiel in den Landkreisen Dingolfing-Landau und Deggendorf. Bei einem Auto stürzte durch starken Wind der Anhänger um. Der Sachschaden aller Unfälle zusammen wird auf rund 3.500 Euro geschätzt. In der Gemeinde Witzmannsberg im Landkreis Passau ist die Telefonleitung beschädigt worden.

Im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau kam es durch den Sturm zu einem Kaminbrand. Durch den starken Wind war wohl eine Sogwirkung entstanden, die das Feuer in den Kamin anhob. Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon, Schaden entstand keiner.

Kaum Probleme in Schwaben

Der Sturm hat nach Auskunft der beiden Einsatzzentralen in den schwäbischen Polizeipräsidien Augsburg und Kempten keine nennenswerten Schäden angerichtet. Der Wind habe "ein paar Bäume umgerissen, ein paar Bauzäune umgeworfen, sonst nichts", so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben-Süd/West in Kempten zum BR. "Keine besonderen Vorkommnisse", so fasste es sein Kollege vom PP Schwaben-Nord in Augsburg zusammen.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Immenstadt rät Waldbesuchern in den nächsten Tagen zur Vorsicht, weil sich in den Bäumen angebrochene Äste und Kronenteile befinden könnten, die schon bei geringem Wind oder geringer Schneelast komplett abbrechen und zu Boden fallen könnten. Größere Schäden sind auch aus den Berglagen bisher nicht gemeldet worden.

Viele kleine Einsätze in Oberbayern, gesperrte Bahnstrecken

In Oberbayern hat "Roxana" in der Nacht teilweise den Bahnverkehr durcheinandergebracht. Einige Regiostrecken und Münchner S-Bahn-Strecken fielen aus. In den Bergen standen einige Lifte und Seilbahnen still. Ob sie heute wieder öffnen können, ist ungewiss, denn es ist lebhafter bis stürmischer Wind mit Böen bis über 100 km/h vorhergesagt.

Der Sturm hatte seit Sonntagnachmittag zu zahlreichen Einsätzen von Polizei und Feuerwehr geführt. Dabei habe es sich jedoch hauptsächlich um umgestürzte Bauzäune und Bäume sowie abgerissene Äste gehandelt, so eine Sprecherin des Präsidiums.

Ähnlich die Lage beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Rosenheim. Ein Beamter der Einsatzzentrale sprach am Sonntagabend auf BR-Anfrage von einem "ganz normalen Sturm". Bis auf kleinere Feuerwehreinsätze hätten sich auch im südlichen Oberbayern bisher keine größeren sturmbedingten Schäden ereignet.

Höhenretter der Berufsfeuerwehr München im Einsatz

Die Pressestelle der Branddirektion München berichtete bis 3.30 Uhr von 87 sturmbedingten Einsätzen. Die Feuerwehr habe dabei unter anderem umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste entfernen sowie Gerüstteile und Bauzäune sichern müssen. Auch ein Kamin musste von der Feuerwehr gesichert und abgebaut werden. Dabei kamen auch die Höhenretter der Berufsfeuerwehr zum Einsatz. Verletzte habe man bei den Einsätzen bisher nicht versorgen müssen, so der Pressesprecher der Branddirektion.

Kaum Sturmschäden im nördlichen Bayern

Im Gegensatz zum südlichen Bayern ist Mittelfranken ohne größere Schäden durch das stürmische Wochenende gekommen. Anders als erwartet, sei die Einsatzlage moderat gewesen, sagte Andreas Bäuchle von der Integrierten Einsatzstelle in Ansbach, die die Landkreise Ansbach und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim abdeckt. Die Einsatzkräfte sind wegen insgesamt elf Bäumen, die auf Straßen gefallen waren, ausgerückt. "Wir sind gut davongekommen", sagte Bäuchle.

Die Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes für Bayern:

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