Das Auto des mutmaßlichen Täters hat sich überschlagen
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Das Auto des mutmaßlichen Täters hat sich überschlagen

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Zehnfacher versuchter Mord: Mutmaßlicher Schleuser vor Gericht

Im vergangenen Sommer flieht ein mutmaßlicher Schleuser in Niederbayern mit zehn Migranten im Auto vor der Polizei. Schließlich kracht sein Wagen gegen eine Mauer. Mehrere Menschen werden verletzt. Jetzt wird dem 23-Jährigen der Prozess gemacht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Am Landgericht Landshut hat heute der Prozess gegen einen mutmaßlichen Schleuser begonnen. Dem 23-Jährigen wird versuchter Mord in zehn Fällen vorgeworfen. Er soll im August 2023 auf der Flucht vor der Polizei mit einem vollbesetzten Fahrzeug gegen eine Hausmauer in Simbach am Inn geprallt sein und so das Leben von zehn weiteren Insassen gefährdet haben.

Zehn Migranten im Wagen eingepfercht

Der Angeklagte reiste am frühen Morgen des 29. August vergangenen Jahres mit einem Auto aus Österreich über die Stadtbrücke in Simbach am Inn nach Deutschland ein, so der Vorwurf. Im Fahrzeug befanden sich demnach ungesichert auf der Rückbank und im Kofferraum zehn weitere Menschen – alle ohne erforderliche Einreise- oder Aufenthaltsgenehmigungen.

Verfolgungsjagd mit Tempo 100

Die Bundespolizei wurde auf den Wagen aufmerksam und wollte ihn stoppen. Doch der Fahrer gab Gas und flüchtete mit überhöhter Geschwindigkeit von teils mehr als 100 Kilometer pro Stunde in Richtung Stadtzentrum. Dort kam das Fahrzeug von der Fahrbahn ab, prallte gegen eine Hausmauer, überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen. Die zehn Insassen des Fahrzeugs - neun türkische Staatsbürger und ein Afghane - erlitten zahlreiche Verletzungen.

Fahrer flüchtet zu Fuß

Der Fahrer, der zum Tatzeitpunkt unter Drogeneinfluss stand, flüchtete zu Fuß. Er konnte wenig später festgenommen werden. Ihm werden versuchter Mord sowie das Einschleusen unter lebensgefährlicher Behandlung in jeweils zehn Fällen vorgeworfen. Darüber hinaus wirft ihm die Staatsanwaltschaft Körperverletzung, Fahren ohne Fahrerlaubnis, illegales Autorennen, Gefährdung des Straßenverkehrs und unerlaubtes Entfernen vom Unfallort vor.

Im Falle einer Verurteilung droht dem mutmaßlichen Schleuser eine langjährige Haftstrafe. Das Urteil wird noch im April erwartet.

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