Markus Söder und Ludwig Hartmann stehen nebeneinander.
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Schon 2018 gab es einen Schlagabtausch zwischen Markus Söder und Ludwig Hartmann.

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BR24 - Die Konfrontation: Söder und Hartmann im Schlagabtausch

Der bayerische Landtagswahlkampf ist im Endspurt. Dienstagabend treffen die Spitzenkandidaten von CSU und Grünen, Söder und Hartmann, im BR Fernsehen aufeinander. Konfliktthemen gibt es reichlich.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Es war quasi eine Generalprobe vor zwei Wochen in Hirschaid. In der BR24 Wahlarena traten die Spitzenkandidaten Markus Söder (CSU) und Ludwig Hartmann (Grüne) auf und stellten sich nacheinander den Fragen des Publikums. Sie sprachen über erneuerbare Energien, die Mobilität der Zukunft, Asylpolitik oder Cannabis. Nur aufeinander gingen sie nicht ein. Denn sie traten in separaten Sendungen auf.

Am Dienstagabend wird das anders sein, da werden sie sich einander stellen müssen. In den sozialen Medien schreibt Grünen-Politiker Hartmann: "Morgen Abend gilt’s".

Entscheidende Wahlkampfphase in Bayern

Der Wahlkampf in Bayern ist im Endspurt. Noch sechs Tage sind es bis zur Wahl. Wenn Söder und Hartmann am Abend bei "BR24 Wahl – Die Konfrontation" aufeinandertreffen werden, ist das zu einer der wichtigsten Phasen im Wahlkampf. Viele Wähler legen sich laut infratest dimap erst kurz vor einer Wahl fest, erst zwei Drittel haben sich dem Umfrageinstitut zufolge schon klar entschieden.

Für CSU und Grüne geht es nun also darum, die unentschlossenen Wähler zu überzeugen. Die CSU liegt im jüngsten BayernTrend bei gut 36 Prozent. Damit ist sie zwar klar stärkste Kraft, aber Markus Söder könnte für die Partei das schlechteste Ergebnis seit 1954 einfahren. Die Grünen liegen derzeit bei 15 Prozent und müssen darum kämpfen, zweitstärkste Kraft zu bleiben.

Am Abend dürften Söder und Hartmann also versuchen, ihr Profil zu schärfen und ihre Themen herauszuarbeiten. Kontroversen sind da vorprogrammiert.

Konfliktfeld 1: Attacken auf Ampelregierung

Erstens ist da die Rhetorik der CSU im Wahlkampf. Seit Wochen attackiert sie die Ampel-Regierung in Berlin und versucht so, Wähler für sich zu gewinnen, die mit der Politik der Bundesregierung unzufrieden sind. Grünen-Spitzenkandidat Hartmann kritisiert das als "vorgezogenen Bundestagswahlkampf".

Dass Söder allerdings weniger Kritik üben wird, ist unwahrscheinlich. Erst vor wenigen Tagen hat die CSU noch einmal nachgelegt und eine Website online gestellt: "JA zu Bayern – NEIN zur Ampel", steht da. Und aus der CSU heißt es: Themen wie das Bürgergeld, die Migration oder die Inflation würden die Menschen bewegen und müssten angesprochen werden. Hartmann sagt: Er würde lieber über bayerische Themen reden.

Konfliktfeld 2: Positionen weit auseinander

Und da liegt, zweitens, Konfliktpotenzial. Denn in vielen Themenfeldern sind die Positionen von Grünen und CSU weit auseinander. Da ist der Umgang mit Geflüchteten. Die Grünen fordern eine bessere und schnellere Integration. Ausländerbehörden sollen in "Welcome Center" umbenannt werden. Die CSU will lieber die bayerische Grenzpolizei stärken.

Beim Thema Schule setzen die Grünen stärker auf Chancengleichheit und weniger Leistungsdruck vor allem in der Grundschule. Die CSU hält am Leistungsprinzip fest. Und beim Thema Erneuerbare Energien kritisieren die Grünen Versäumnisse der Staatsregierung und fordern mehr Tempo, während die CSU darauf verweist, viel in die Wege geleitet zu haben.

Konfliktfeld 3: CSU will mit Freien Wählern

Drittes potenzielles Konfliktfeld ist die Frage nach möglichen Koalitionen. Die Grünen lassen derzeit keine Gelegenheit aus, ihren Regierungswillen zu betonen. Ihr Wahlprogramm haben sie "Regierungsprogramm" genannt. Erst vergangene Woche haben sie einen 100-Tage-Plan vorgelegt, in dem sie beschreiben, was sie in den ersten 100 Tagen nach der Wahl in einer Regierung umsetzen möchten.

Allerdings: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder lässt derzeit auch keine Gelegenheit aus, zu betonen, warum die Grünen nicht regieren sollten. Er nennt sie "Verbots-Partei" oder spricht ihnen ab, das "Bayern-Gen" zu haben. Stattdessen will Söder mit den Freien Wählern weiter regieren.

60 Minuten Schlagabtausch

Eine Stunde wird der Schlagabtausch zwischen Markus Söder und Ludwig Hartmann am Dienstag dauern. Sie kennen das bereits. 2018 trafen sie zum ersten Mal aufeinander. Und auch damals diskutierten sie über Asylpolitik, die Energiewende, Verbote und Koalitionen. Damals sagte Söder: Am Ende werde der Wähler entscheiden. Das gilt auch dieses Jahr.

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