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SOS für die Ostsee Wegen der schlechten Wasserqualität schrumpfen die Fischbestände immer mehr

Greenpeace schlägt Alarm: seit 1982 hat sich die Ostsee um fast 2 Grad Celsius erwärmt. Gleichzeitig werden von weit entdernten überdüngten Äckern über Flüsse immer mehr Stickstoffe ins kleinste Binnenmeer der Welt gespült. Fazit: Heringe und Dorsche werden immer weniger. Dementsprechend fährt die EU die Fangquoten herunter. Die Fischer an der Ostsee aber fühlen sich als Bauernopfer.

Von: Alexa Hennings und Susanne Betz

Stand: 21.08.2020

Heringsfischer vor der Insel Rügen | Bild: picture alliance / Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Greenpeace schlägt Alarm. Die Bestände von Dorsch und Hering in der Ostsee schrumpfen dramatisch, und Deutschlands einzige Walart, der Schweinswal, sei stark gefährdet. Das Fazit der Umweltschutz-Organisation in ihrem im Juli veröffentlichten Report über den Zustand der Meere: Deutschland habe beim Schutz der Meere versagt. Fast gleichzeitig gab das Bundesverkehrsministerium bekannt, dass die für Tier- und Pflanzenwelt gefährliche Erwärmung der Meere besorgniserregend zunimmt: besonders die Wassertemperatur der Ostsee ist gestiegen, seit 1982 um fast zwei Grad Celsius. Hinzu kommen Stickstoffe, die von überdüngten Äckern von weit her über Flüsse in das kleinste Binnenmeer der Welt gespült werden. Damit sich die Fischbestände erholen können, hat die EU die Fangquoten für dieses Jahr dramatisch gesenkt – die Fischer an der Küste fühlen sich jetzt als Bauernopfer. Alexa Hennings war für ihre Reportage an der Ostsee unterwegs und hat die Zusammenhänge recherchiert.


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