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Doppelte Krise Argentinien zwischen Corona und Staatspleite

Argentiniens Regierung kämpft an zwei Fronten. Einerseits will Präsident Fernandez den Staatsbankrott verhindern, andererseits die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Maßnahmen abmildern. Eine erneute Pleite, mitten in der Viruskrise, wäre nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch ein Desaster.

Stand: 26.06.2020

Frau mit Maske vor dem Schaufenster eines Supermakrts in Buenos Aires | Bild: picture alliance/ZUMA Press

Durch einen frühen, strikten Lockdown steht Argentinien im Kampf gegen Corona zwar besser da als die Nachbarstaaten. Dem erst im vergangenen Dezember angetretenen Mitte-Links-Politiker Alberto Fernandez hat das den Rücken gestärkt. Doch das gute Image des Präsidenten bekommt Risse. Der rigide Lockdown hat die schwere Wirtschaftskrise des Landes noch einmal verschärft. Das Land steht vor einem enormen Schuldenberg – und steckt mitten in harten Verhandlungen für einen Schuldenschnitt. Die Uhr tickt. Erste Gläubiger haben schon angedroht, vor Gericht zu ziehen.

Gleichzeitig verschärft sich die Situation im Land selbst: Die Pandemie ist in den Villas, den Armenvierteln, angekommen. Dort steigen die Fallzahlen sprunghaft an – während vor allem die städtische Mittelschicht dringend auf mehr Lockerungen drängt. Präsident Fernandez steckt in der Zwickmühle. Anne Herrberg berichtet über Argentiniens Doppelkrise zwischen Pandemie und Staatspleite.


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