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"Sie haben nur dabei gelacht" Illegale Abschiebungen auf dem Balkan

Tausende Flüchtlinge sind in den vergangenen Jahren auf ihrem Weg in die EU auf dem Balkan gestrandet. In diesem Zusammenhang häufen sich Berichte über massive Menschenrechtsverletzungen an der kroatischen EU-Außengrenze zu Bosnien-Herzegowina.

Stand: 02.08.2019

Flüchtende wechseln in der Nähe des bosnischen Flüchtlingscamps Velika Kladusa die Kleidung, bevor sie versuchen, die kroatische Grenze zu erreichen | Bild: picture alliance / NurPhoto

Menschenrechtsorganisationen erheben schwere Vorwürfe: Vor allem an der kroatischen Grenze zu Bosnien-Herzegowina seien illegale Abschiebungen – sogenannte "Push Backs" – an der Tagesordnung. Dabei gehe die kroatische Grenzpolizei mit Gewalt und Drohungen gegen die Flüchtenden vor. Die "Push Backs" sind eine offene Missachtung der Rechte von Menschen ohne gültige Papiere. Andrea Beer und Srdjan Govedarica waren für ihre Reportage auf dem Balkan unterwegs und sind den Vorwürfen nachgegangen.

"Natürlich gibt es ein bisschen Gewalt, wenn Sie Menschen abschieben. Warum halten Sie diese Push Backs für illegal? Wir reden über illegale Migranten, die versuchen, illegal die Grenze nach Kroatien zu überqueren und die Polizei schiebt sie nach Bosnien-Herzegowina ab. Mir wurde vom Innenminister, vom Polizeichef und von den Polizisten vor Ort, die ich getroffen habe immer wieder versichert, dass sie nicht zu viel Gewalt anwenden."

Kolinda Grabar Kitarovic, Staatspräsidentin von Kroatien


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