Räumfahrzeug auf der A3 nahe Bogen
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Schnee und Glätte in Bayern - Räumdienste im Dauereinsatz

In der Nacht zum Donnerstag mussten die Winterdienste in Bayern viele Straßen vom Neuschnee befreien, im Allgäu kommen sie kaum hinterher. Auch in Ostbayern schneite es anhaltend. Zahlreiche Glätte-Unfälle verzeichnete Mittelfranken.

In der Nacht auf Donnerstag hatten die Winterdienste vielerorts in Bayern gut zu tun. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Mittwoch eine Unwetterwarnung wegen starken Schneefalls und Schneeverwehungen für das Allgäu herausgegeben, in der er dazu aufrief, Autofahren zu vermeiden und im Haus zu bleiben. Auf den Straßen in Schwaben kam es zu Glätte-Unfällen und Verkehrsbehinderungen. Dort fiel in der Nacht weiter Schnee. In Franken kam es wegen Glätte zu zahlreichen Verkehrsunfällen. Auch in Ostbayern schneite es anhaltend.

Schnee und Glätte: 143 Unfälle in Mittelfranken

Die winterlichen Straßenverhältnisse haben in Mittelfranken zu vielen Verkehrsunfällen geführt - die meisten mit glimpflichem Ausgang. Nach Angaben der Polizei haben sich seit gestern Nachmittag in ganz Mittelfranken 143 Unfälle wegen Glätte und Schneematsch ereignet, viele davon im Feierabendverkehr. In der Regel blieb es bei einem Blechschaden. In 16 Fällen wurden Verkehrsteilnehmer leicht verletzt.

Lkw kommt bei Naila von der schneeglatten A9 ab

Auf schneeglatter Fahrbahn ist am Mittwochabend ein mit Paketen beladener Sattelzug auf der A9 zwischen der Anschlussstelle Naila/Selbitz und dem Dreieck Bayerisches Vogtland im Landkreis Hof bei einem Überholvorgang ins Schleudern geraten und in der Böschung gelandet. Wie die Polizei mitteilte, entstand an dem Lkw ein Schaden in Höhe von 120.000 Euro. Der 42 Jahre alte Fahrer blieb nach Polizeiangaben unverletzt. Während der Bergung wurde der Verkehr an der Unfallstelle vorbeigeleitet.

Viel Schnee in Schwaben - Bäume abgeknickt

Im Allgäu hat es auch in der vergangenen Nacht weiter geschneit. Die Räumdienste sind im Dauereinsatz. Sie kamen kaum hinterher, den Neuschnee von den Straßen zu räumen. Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West wurden seit gestern 215 Verkehrsunfälle mit insgesamt 30 Verletzten gezählt. Dazu kommen bisher 130 Einsätze wegen liegengebliebener Lastwagen und Autos, die an manchen Stellen zu stundenlangen Staus geführt haben. Schwerpunkt mit 40 Unfällen und acht Verletzten war der Landkreis Ostallgäu.

Viel zu tun haben auch die Feuerwehren. Weil der Schnee schwer auf den Bäumen lastet, sind etliche Äste und ganze Bäume schon abgeknickt und blockieren die Straßen. In Nordschwaben spricht die Polizei von einer "überraschend ruhigen Nacht".

Unfall mit vier Lkw auf der A96 bei Lindau

Für große Verkehrsbehinderungen sorgte am frühen Morgen ein Unfall mit vier Lkw auf der A96 im Landkreis Lindau. Bei einem der Fahrzeuge wurde der Dieseltank aufgerissen und etwa 300 bis 400 Liter Diesel flossen in ein nahegelegenes Regenrückhaltebecken. Der Fahrer, der den Unfall verursachte, musste mit einer Unterkühlung ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Schnee-Chaos in Donauwörth - Polizist umgefahren

Die Bilanz der Polizei Donauwörth am Vormittag sah etwas anders aus: Rund 30 Verkehrsunfälle sowie zahlreiche querstehende Lkw aufgrund von Schneeglätte. Nicht nur die Beamten in Uniform auch alle Polizisten in Zivil, die sich sonst zum Beispiel um Rauschgiftdelikte kümmerten, seien ausschließlich unterwegs gewesen, um Unfälle aufzunehmen, so ein Polizeisprecher gegenüber dem BR.

In der Innenstadt von Donauwörth drohte die Weihnachtsbeleuchtung über den Straßen aufgrund der hohen Schneelast herunterzustürzen. In der Kapellstraße nahm deshalb die Feuerwehr die Weihnachtsbeleuchtung ab.

Ein 18-jähriger Autofahrer schnitt laut Polizei trotz des starken Schneefalls und der zahlreichen Einsatzkräfte eine Kurve und zunächst fast in ein wartendes Auto und erfasste dann einen Polizeibeamten, der den Verkehr regelte, frontal. Der Polizist erlitt nach Angaben der Polizei zahlreiche Prellungen und Verstauchungen.

Schneefall in Ostbayern – vor allem Blechschäden

Der Schnee hat vielerorts in Niederbayern für Probleme im morgendlichen Berufsverkehr gesorgt. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Straubing auf BR-Anfrage mitteilte, wurden seit gestern Abend und bis 7.30 Uhr rund 20 Unfälle wegen Schnee und Eis gemeldet. Bei den meisten Unfällen handelt es sich um Blechschäden, vier Menschen wurden leicht verletzt.

Schneefall in Oberbayern: Nur etwas mehr Unfälle als sonst

In Oberbayern gab es keine größeren witterungsbedingten Unfälle seit Mittwochabend. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord teilte auf BR-Anfrage mit, dass es nur ein leicht erhöhtes Unfallaufkommen gegeben habe. Darunter seien aber keine besonders schweren Unfälle gewesen. Am Montag dieser Woche habe es deutlich mehr witterungsbedingte Unfälle gegeben.

Aus dem Polizeipräsidium Oberbayern Süd hieß es, alles sei derzeit soweit ruhig, es habe nur kleinere Unfälle gegeben. Die Polizei in Landsberg teilte auf BR-Anfrage mit, es habe innerhalb eines kurzen Zeitraums viel geschneit, so dass die Winterdienste bisweilen nur schwer hinterhergekommen seien. Immer wieder seien Autos in den Straßengraben gerutscht.

Wetterdienst: Es bleibt winterlich

Auch am Freitag soll es in Teilen Bayerns wieder schneien, meldet der DWD. Die Temperaturen lägen dann zwischen minus 1 und plus 3 Grad. Der Samstag soll der Prognose nach nasskalt werden, mit etwas Schnee, Schneeregen und glatten Straßen.

Die Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes für Bayern:

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