Autos, von denen man nur das Dach erkennen kann, stehen nach einem Unwetter in Nürnberg an einer überschwemmten Straße an einer Unterführung
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Bei Starkregen sollten Autofahrer nicht in überflutete Unterführungen fahren.

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Überschwemmte Unterführung: Das rät die Feuerwehr

Es waren erschreckende Bilder nach dem Unwetter in Nürnberg: Autos, die in Unterführungen steckenblieben, und Menschen, die sich daraus retteten. Wie schnell das Wasser steigen kann, wird oft unterschätzt. Tipps von der Feuerwehr.

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Durch den massiven Regen am Donnerstag in Nürnberg wurden unter anderem Unterführungen überflutetet. Wie tief das Wasser dort dann steht, lässt sich nicht abschätzen, sagt Florian Hörhammer von der Berufsfeuerwehr München im Gespräch mit BR24. Für ihn ist es deshalb der "größte Fehler" überhaupt, in eine überschwemmte Unterführung hineinzufahren.

Von Wasser eingeschlossenes Auto schnell verlassen

"Einfahren vermeiden", lautet sein Rat - vor allem, wenn die Lage den Anschein erweckt, dass es sich nicht nur um eine Pfütze handelt, sondern die Fahrbahn auf kompletter Breite überflutet ist. Das sei besser, als dann mit dem Auto von Wassermassen eingeschlossen zu werden.

Sollte man sich aber bereits in der Unterführung befinden und das Fahrzeug von Wasser eingeschlossen sein, sei es wichtig, das Auto so bald wie möglich zu verlassen. "Frühzeitig", appelliert Hörhammer. "Nicht unbedingt auf die Rettung warten, sondern echt frühzeitig raus aus dem Auto." Also nicht warten, bis das Wasser bis zum Autofenster steht.

Unbedingt Autofenster auf

Außerdem empfiehlt es sich, die Autofenster frühzeitig zu öffnen, auch, wenn es stark regnet, sagt der Experte von der Münchner Feuerwehr: "Denn wenn die Batteriepole unter Wasser sind, kann es sein, dass der Fensteröffner nicht mehr funktioniert." Die Autotür lasse sich in solchen Fällen meist noch öffnen, bisweilen mit Kraftanwendung.

Aber auch ein Ausstieg über das Fenster sei möglich. Wenn es nicht mehr gelänge, sich vom Auto zu entfernen, könnten die Autoinsassen auch auf dem Autodach auf Hilfe warten. In Nürnberg waren Wasserretter mit Schlauchbooten in einer überfluteten Unterführung unterwegs, um zu kontrollieren, dass sich in liegengebliebenen Fahrzeugen keine Personen mehr befinden.

Fußgänger: Vorsicht vor ausgehängten Gullydeckeln

Beim Verlassen der Unterführung sollten Fußgänger am Rand gehen, dort befände sich meist ein Fußgängerstreifen, erklärt Hörhammer. Sollte dieser nicht vorhanden sein, sei Vorsicht geboten. Denn es könne sein, dass Gullydeckel sich durch den Wasserdruck bereits ausgehängt hätten, der Boden also nicht mehr sicher sei. Es besteht Verletzungsgefahr. "Also immer mit den Beinen ein bisserl den Boden abtasten, auf dem man sich vorwärtsbewegt."

Nicht in Unterführungen unterstellen

Auch als Fußgänger sollte man sich bei Starkregen nicht in Unterführungen unterstellen, ebenso nicht in U-Bahn-Stationen. Denn es ließe sich nicht abschätzen, wie hoch das Wasser steigt. Ein erhöhter Platz sei sicherer, wenn die Gefahr von Überschwemmungen drohe. Auch, wenn man dort etwas nasser wird.

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