Die Iller von oben
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Weil der Grundwasserspiegel zu niedrig ist, sollen die Allgäuer jetzt Wasser sparen, mahnt das Wasserwirtschaftsamt.

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Wassersparen im Allgäu, Dillingen und Aichach-Friedberg

Die Allgäuer sollen Wasser sparen - wegen des niedrigen Grundwasserspiegels. Erste Gewässer sind fast ausgetrocknet. In Aichach-Friedberg wurde die Wasserentnahme aus der Friedberger Ach untersagt, im Kreis Dillingen drohen Bachmuscheln zu sterben.

Das Wasserwirtschaftsamt Kempten ruft die Allgäuer zum Wassersparen auf. In einer Mitteilung heißt es: "Bisher haben uns die Gemeinden und Zweckverbände noch keine Probleme bei der Trinkwasserversorgung gemeldet. Jede Verschwendung von kostbarem Trinkwasser sollte im Hinblick auf die kommenden Wochen aber dringend vermieden werden."

So soll zum Beispiel auf die Bewässerung von Rasen verzichtet werden. Das Wasserwirtschaftsamt stellt auch klar, dass die Wasserentnahme aus Bächen mit Pumpen nur mit einer wasserrechtlichen Erlaubnis zulässig ist.

Einige kleinere Gewässer sind schon "fast ausgetrocknet"

Die Grundwasserstände haben sich laut Wasserwirtschaftsamt wegen des trockenen Winters und Frühjahrs nicht regenerieren können. Die Grundwasserspiegel im Allgäu seien weiter zu niedrig, so dass man bei anhaltend trockenem Wetter auch im Allgäu Probleme bekommen werde.

Auch die Pegelstände an Iller, Wertach und Mindel sinken weiter, noch sei zwar kein Fischsterben gemeldet worden, aber insbesondere kleinere Gewässer seien zum Teil schon fast ausgetrocknet, teilt das Wasserwirtschaftsamt mit.

Niedrigwasser in Friedberger Ach und im Verlorenen Bach

Wegen des niedrigen Wasserstands im Verlorenen Bach und der Friedberger Ach fordert das Landratsamt Aichach-Friedberg die Bürger zum Sparen auf. Seit Anfang Juni habe sich der Wasserstand im Verlorenen Bach, im späteren Verlauf dann in der Friedberger Ach stark vermindert. Die entlang der Gewässer betroffenen Gemeinden und das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth suchten bereits seit Wochen nach möglichen Ursachen, so ein Sprecher des Landratsamts. Die bisherigen Maßnahmen hätten noch nicht zu einer Verbesserung der Abflussverhältnisse geführt.

Behörden untersagen Entnahme von Flusswasser

Aufgrund der vorhergesagten trockenen Witterung könnte sich die Situation weiter verschärfen, unter anderem mit der Gefahr von Fischsterben. Das Landratsamt bittet deshalb die Bürgerinnen und Bürger, auf jede vermeidbare Wasserentnahme zu verzichten. Größere Entnahmen, etwa zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen oder die Entnahme mittels Elektro- oder Benzinpumpen für die private Nutzung, fielen nicht unter den "Gemeingebrauch" und bedürften einer wasserrechtlichen Erlaubnis.

Im Kreis Dillingen sind Bachmuscheln in Gefahr

Wegen der anhaltenden Trockenheit führen die Gewässer Nebelbach und Brunnenbach bei Unterliezheim bereits seit Wochen zu wenig Wasser. Zunächst konnten die dort lebenden Bachmuscheln durch Wasser aus Rückhaltebecken gerettet werden. Jetzt aber reiche auch das nicht mehr aus, so Naturschützer und Bachmuschelbetreuer Leonhard Schaudi. Der Nebelbach werde seit dieser Woche mit Wasser aus dem Hydranten bewässert. Ab dem Wochenende müsse man das auch beim Brunnenbach machen, so Schaudi weiter. Nur so könne die seltene Bachmuschel dort gerettet werden. Der Klosterbach führe noch Wasser. In den beiden Gewässern gibt es eines der größten Bachmuschelvorkommen Bayerns.

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