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Percival Everett "James"

Percival Everett wagt sich in seinem neuen Roman "James" an einen Klassiker der US-amerikanischen Literatur von 1876 und erzählt die Geschichten von Tom Sawyer und Huckleberry Finn aus der Perspektive des schwarzen Sklavenjungen Jim.

Von: Kathrin Reikowski

Stand: 26.04.2024

Buchcover "James" Percival Everett | Bild: Hanser Verlag, Montage: BR

Jim, der in "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" mit Huck eine abenteuerliche Flucht auf dem Mississippi zurücklegt, heißt hier mit vollem Namen James, rückt in den Mittelpunkt, und entpuppt sich als kluger, sprachgewandter Strippenzieher.

Auch bei Everett brechen Huck und James zu einer fluchtartigen Reise auf, nur ist die Reise für James viel gefährlicher, weil er nicht gesehen werden darf, allein und ungefesselt in der Öffentlichkeit. James trägt grausame Bilder von Lynchmorden an Schwarzen im Kopf herum und muss um einiges gewitzter sein als Huckleberry Finn, um zu überleben.

Ein brillant geschriebenes Abenteuer, das nur anfangs etwas konstruiert wirkt, ein Perspektivwechsel, der sich nicht in Klischees erschöpft.

Der Roman "James" des US-amerikanischen Schriftstellers Percival Everett ist bei Hanser erschienen.


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