BR24 - Das interkulturelle Magazin


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Film, Literatur und Musik Grenzenlose Vielfalt

41. Filmschoolfest Munich // Buch "Jerusalem Ecke Berlin" von Tom Segev // Konzert "Young Ukrainian Stars" in Hallbergmoos //

Von: Julia Smilga

Stand: 10.11.2022

41. Filmschoolfest Munich

Seit über 40 Jahren ist das Internationale Festival der Filmhochschulen in München ein wichtiger Treffpunkt der Regie-Stars von morgen. Viele international bekannte Filmemacher haben hier ihre ersten Kurzfilme gezeigt.

Das 41. Filmschoolfest Munich präsentiert 40 Kurzfilme und Animationen aus 21 Ländern. Die Vielzahl an Animationsfilmen sticht dieses Jahr besonders hervor. Wie etwa der witzige Kurzfilm "An Ostrich Told Me The World Is Fake And I Think I Believe It" des australischen Filmemachers Lachlan Pendragon, der mit dem Student Academy Award 2022 ausgezeichnet wird.

Neils führt einen langweiligen Büroalltag, doch irgendwann bekommt er einen schrecklichen Verdacht. Existiert er vielleicht nur als Figur in einem australischen Animationsfilm? Als seine Befürchtungen bestätigt werden, wagt Neil einen riskanten Ausbruchsversuch aus der bröckelnden Fiktion.

Im Kurzfilm "Love, Dad" der tschechischen Filmemacherin Diana Cam van Ngyen geht es um eine Vater-Tochter Beziehung. Vor 15 Jahren schrieb Dianas Vater ihr Briefe aus dem Gefängnis. Damals waren diese Briefe ihre einzige Verbindung zu ihm, doch nach der Entlassung des Vaters war nichts mehr wie zuvor. "Love, Dad" ist ein intimer Film und der Versuch, die Beziehung zwischen Vater und Tochter zu kitten.

Das 41. Filmschoolfest Munich findet an der Hochschule für Fernsehen und Film in München statt und dauert bis zum 19. November 2022.

"Jerusalem Ecke Berlin" von Tom Segev

"Meine Geschichten haben eine gewisse Neigung: Je tiefer sie mir ins Gedächtnis dringen, desto farbiger und dramatischer werden sie – einfach immer besser."

Aus 'Jerusalem Ecke Berlin'

Der israelische Historiker Tom Segev gilt als einer der klügsten Beobachter der deutsch-israelischen Beziehungen. Seine Bücher, allen voran "Die siebte Million - Der Holocaust und Israels Politik der Erinnerung" machten ihn international bekannt. In "Jerusalem Ecke Berlin" berichtet er nun von seinen Erinnerungen an ein außergewöhnliches Leben zwischen Israel und Deutschland.

Tom Segevs Eltern flohen 1935 nach Palästina, in der verzweifelten Hoffnung, einst in die Heimat zurückzukehren. Tom Segev, 1945 in Jerusalem geboren, verlor den Vater im ersten arabisch-israelischen Krieg. Er und seine Mutter blieben daraufhin in Israel, doch sein deutsches Erbe sollte Segev nicht mehr loslassen. Streitbar und leidenschaftlich, mit Ironie und Wärme, erzählt Tom Segev von seinem Leben zwischen Israel und Deutschland, von der Suche nach seiner deutschen Identität und vom Finden des Glücks in Äthiopien, aber auch von seinen zahlreichen Begegnungen mit Persönlichkeiten der Weltgeschichte: Hannah Arendt und Willy Brand, Nelson Mandela, Mutter Teresa, Fidel Castro und viele mehr.

Tom Segevs autobiografischer Roman "Jerusalem Ecke Berlin" ist vor kurzem im Siedler Verlag erschienen.

Konzert "Young Ukrainian Stars"

Am 19. November werden zwölf junge hochtalentierte Musikerinnen und Musiker aus der Ukraine im Alter zwischen 12 und 19 Jahren als Solisten, in Duos und Quartetten die Bühne im Gemeindesaal Halbergmoos erobern.

Zum Großteil sind diese Kinder aus der Ukraine vor dem Krieg geflüchtet - nach London, Bern, Zürich, Ljubljana. Die neuen "Stars von morgen" versuchen mit ihrer Leidenschaft für Musik, ein Statement gegen den Krieg zu setzen. Sie spielen für den Frieden in ihrer Heimat und verzichten auf eine Gage. Spenden sind daher willkommen, sagt Vladimir Genin, der künstlerische Leiter der Konzertreihe "erstKlassiK".

Das Konzert "Young Ukrainian Stars" findet am Samstag, 19. November, im Hallbergmooser Gemeindesaal statt. Beginn ist um 18.30 Uhr.


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