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10. Dezember 1948 75 Jahre UN-Erklärung der Menschenrechte

Ein Meilenstein der Geschichte: Nach dem Zweiten Weltkriegs etablierten die Vereinten Nationen unveräußerliche Rechte für alle Menschen, überall auf der Welt. Zwar wird dieses Versprechen ständig gebrochen, die Hoffnung auf Frieden bleibt.

Von: Kathrin Hondl

Stand: 08.12.2023

Grafik zum Thema Menschenrechte: Gemeinfreies Human-Rights-Logo und das Wort Menschenrechte in verschiedenen Sprachen | Bild: picture alliance / CHROMORANGE | Udo Herrmann

Es ist ein großes Versprechen, das sich die Welt gegeben hat: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Heißt es in Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Und: „Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“

Nach den beispiellosen Schrecken und Massenmorden des Zweiten Weltkriegs sollte eine Art Grundgesetz der Menschen etabliert werden – unveräußerliche Rechte für alle Menschen, überall auf der Welt. Als die UN-Vollversammlung am 10. Dezember 1948 in Paris die Menschenrechtserklärung verabschiedete, gab es keine Gegenstimmen – aber acht Länder enthielten sich – darunter Südafrika, die Sowjetunion und Saudi-Arabien.

Erklärung der Menschenrechte ist nicht rechtsverbindlich

An der Menschenrechtscharta hatten auch Überlebende des NS-Terrors mitgeschrieben wie der französische Diplomat Stéphane Hessel. Er nannte sie „einen Wegweiser für die Zukunft der Menschheit“. Denn wenn diese ‚allgemeine Erklärung‘ wirklich einmal von allen Mitgliedsstaaten ernst genommen würde, „dann würden wir eine wunderbare, schöne Welt vor uns haben.“ Und schon Stéphane Hessel, der 2017 gestorben ist, wusste: „So weit sind wir leider noch nicht.“

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist bis heute rechtlich unverbindlich. Ein unerfülltes Versprechen. Ein Versprechen, das ständig gebrochen wird. Siehe Russlands Angriff auf die Ukraine. Siehe den unsäglichen Terror der Hamas vom 7. Oktober, das größte Massaker an Jüdinnen und Juden seit dem Holocaust. Siehe den darauffolgenden grauenvollen Krieg im Gazastreifen.

Menschenrechte: Es bleibt noch viel zu tun

Volker Türk, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte sagt zum 75. Bestehen der Menschenrechtserklärung sehr richtig: „Wenn es jemals einen Zeitpunkt gab, die Hoffnung auf Menschenrechte für jeden Menschen wiederzubeleben, dann ist er jetzt.“


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