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In Nepal Alpintouristischer Wandel

Das Land Nepal ist ein Winzling, eingezwängt zwischen die Kolosse China und Indien. Und doch: Nepal ist riesig - als Treppe zu den Göttern. Acht von vierzehn Achttausendern sind hier auf engstem Raum versammelt - ein Paradies für Bergsteiger. Vom platten Terai an der indischen Grenze steigt der Himalaya-Staat bis zum Mt. Everest an. Allerdings hat in Nepal jetzt ein gravierender alpintouristischer Wandel eingesetzt.

Stand: 24.11.2013 | Archiv

Alpintourismus in Nepal | Bild: BR; Christoph Thoma

Am 19. November haben Wahlen in Nepal stattgefunden - wieder einmal. Über 100 Parteien wollen Abgeordnete ins Parlament senden, das die vordringliche Aufgabe hat, die neue Verfassung zu verabschieden. Die junge Republik Nepal hat nach einem blutigen Drama im Palast den König abgesetzt, einen darauf folgenden Bürgerkrieg überstanden, blickt jetzt optimistisch nach vorne und benötigt nichts dringlicher als eine Zeit kontinuierlichen Aufbaus.

Johannes Lengerer bei den Sadhus am Wallfahrtsplatz Pashupatinath

Waren es vor 30 Jahren ausschließlich Trekking-Gruppen und Expeditionen, die nach Nepal aufbrachen, die in Zelten oder einfachsten Lodges schliefen, so gibt es jetzt einen neuen Trend zu mehr Bequemlichkeit.

Dwarika’s Wellness-Resort Dhulikhel – die Frühstücksterrasse

Mehr Straßen und Komfort-Quartiere ermöglichen Rundreisen, die zum Beispiel aus dem Kathmandu-Tal nach Pokhara am Phewasee und weiter am Trisul-Fluss entlang ins Terai führen, wo in Lumbini Buddha (Siddartha) geboren wurde, wo im Chitwan-Nationalpark Spitzmaul-Nashorn und Bengalische Tiger ein Refugium haben. Hoch im Kurs stehen auch luxuriöse Ayurveda-Wellness-Resorts. Auch die Herkunftsländer der Nepal-Touristen haben sich geändert, denn die „Krise“ in vielen europäischen Ländern hat dazu geführt, dass weniger Italiener, Spanier und auch Deutsche nach Kathmandu fliegen.

Renè Vijay Shresta, Direktor Hotel Dwarika’s

Dafür dürfen jetzt Chinesen reisen und Amerika hat die Reisewarnung aufgehoben. Die Chinesen kommen in lärmenden Großgruppen klimaresistent auch im Monsun, so dass viele gut ausgebildete, deutschsprachige Reiseleiter jetzt – zwangsläufig - ihr Deutsch vernachlässigen und Chinesisch lernen. Überhaupt hat der Anteil asiatischer Gäste stark zugenommen.

Stupa von Bodnath

Das hängt vor allem auch mit einem neuen Wallfahrtstourismus nach Nepal zusammen: Die Buddhisten besuchen Lumbini und die Stupas von Bodnath und Swayambhunath, die Hindus pilgern nach Muktinath oder zum Shiva-Tempel von Pashupatinath – zu religiösen Stätten, die alle auch UNESCO-Weltkulturerbe sind.

Terrassenfelder im Kathmandutal

Weitergehende Informationen gibt es unter www.nepal.de, www.dwarikas-dhulikhel.com sowie unter www.dnh-stuttgart.org


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