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Warum Speisen so heißen Bouillon

Die narrische Zeit hat ja schon begonnen. Und was hilft am besten morgens nach der Party, gegen den Kater? Eine gute Fleischbrühe, feiner ausgedrückt: eine Bouillon.

Stand: 24.01.2015

Bouilon | Bild: colourbox.com

Bouillon ist eine einfache, geklärte, klare Fleischbrühe, deren Name sich aus dem französischen "bouillir" für "kochen, sieden" ableitet. Oder lateinisch "bulire", was so viel wie "wallen, sprudeln, Blasen werfen" bedeutet. Für eine kräftige Bouillon werden Fleisch und Knochen von Rindern oder Hühnern mit Gemüse lange ausgekocht. Die Brühe wird anschließend geklärt und dient als Basis für verschiedene Suppen. So beschreibt es schon Henriette Davidis in ihrem Kochbuch von 1844. Heute gibt es "Bouillon-Würfel" von den einschlägigen Markenherstellern.

Interessanterweise wird das, was wir als Bouillon kennen im Französischen als Consommé bezeichnet. "Bouillons" waren Pariser Wirtshäuser, die ein französischer Metzger erfunden hat.  Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts sprossen sie in Paris wie die Pilze aus dem Boden. Dort konnten auch Ärmere eine warme Mahlzeit einnehmen, die daheim keine Kochgelegenheit hatten. Es gab immer ein fixes Menü und eine Suppe. Bouillon hat weder etwas mit dem gleichnamigen Adelsgeschlecht, derer von Bouillon zu tun, noch stammt die Brühe aus der gleichnamigen belgischen Stadt Bouillon. Aber wie dem auch sei: Eine kräftige Consommé, Bouillon oder Fleischbrühe – wie immer das Kind auch heißt - braucht viel Zeit. Es lohnt sich, sie selbst herzustellen, nicht nur im Fasching, wenn man einen Kater hat.


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