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Konjunkturumfrage: Bayerische Wirtschaft auf Talfahrt

Kein Aufschwung in Sicht für Bayerns Wirtschaft: Zu diesem Ergebnis kommt die Herbst-Konjunkturumfrage des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags. Neben gestiegenen Zinsen und einer schwachen Weltkonjunktur gibt es noch ein weiteres Problem.

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Das gab es noch nie. Mittlerweile sehen fast 60 Prozent der Unternehmen in Bayern die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als ein Konjunkturrisiko. Immer lauter werde die Forderung nach Reformen, so der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK). Denn die Wirtschaft befinde sich auf Talfahrt. Ein Ende dieser Entwicklung sei noch nicht in Sicht.

Der BIHK-Konjunkturindex sank im Vergleich zur Frühjahrsumfrage kräftig und liegt jetzt zwölf Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Der Verband hatte 3.700 Unternehmen im Freistaat befragt. Die schlechten Aussichten kühlten die Investitionsneigung deutlich ab. Auch bei der Beschäftigung gebe es keine Impulse: "Die Arbeitslosigkeit steigt, selbst in Bayern", sagte BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl.

Kritik an Wirtschaftspolitik

Die Unternehmen würden nicht nur mit gestiegenen Zinsen und einer insgesamt schwachen Weltkonjunktur kämpfen. Ihnen fehle auch die wirtschaftspolitische Rückendeckung - etwa in der Energiepolitik oder beim Bürokratieabbau, so Gößl. Schnelle Reformen seien erforderlich. Viele Länder, zuletzt Frankreich, hätten etwa Steuerreformen auf den Weg gebracht. Auch die Bundesregierung habe die Möglichkeit, durch Steuerentlastungen die Wirtschaft zu stützen. Gleiches gelte für den Abbau von Bürokratie.

Kein Fundament für nachhaltiges Wachstum?

Deutschlands Wirtschaft zeige mittlerweile Krisensymptome und Wachstumsschwäche wie kaum eine andere Industrienation, gibt BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz zu bedenken. Neben verlässlichen Energiepreisen fordert auch er vor allem weniger Bürokratie. Praktisch jede Woche komme irgendeine neue Aufgabe für die Betriebe hinzu, die Unternehmen nicht nach vorne bringe, sondern die Bürokratie weiter erhöhe, so Lutz. Der Wirtschaft insgesamt fehle derzeit das Fundament für nachhaltiges Wachstum, so die Befürchtung des BIHK-Präsidenten. Das von der Bundesregierung "versprochene grüne Wirtschaftswunder" sei eine Illusion.

Ausnahme Tourismus wegen guter Sommersaison

Laut BIHK-Konjunkturumfrage laufen derzeit besonders in der Industrie, im Handel und im Baugewerbe die Geschäfte deutlich schlechter als zuvor. Nur im Tourismus wird die Lage - nach einer guten Sommersaison - besser als im Frühjahr bewertet.

Mit Informationen von dpa

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