Archiv (21.10.2023): Israelischer Luftangriff auf den Gazatreifen
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Israel greift erneut Ziele im Gazastreifen und Libanon an

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Ereignisse im Nahost-Konflikt aus KW 43 im Rückblick

Entwicklungen, Reaktionen und Nachrichten zum Nahost-Konflikt vom 23. bis 29. Oktober im Rückblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Sonntag, 29. Oktober 2023

23.20 Uhr: Israel beschießt nach neuen Raketenangriffen Stellungen in Syrien

Israels Armee hat nach eigenen Angaben als Reaktion auf Raketenangriffe Ziele in Syrien beschossen. Ziel sei der Abschussort der Flugkörper gewesen, teilte das Militär mit. Die Raketen landeten demnach auf offenem Gelände. Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich war, war zunächst unklar.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, dass an der Grenze mehrere Stellungen angegriffen wurden. Augenzeugen berichteten von Schüssen und Explosionen.

23.00 Uhr: Von der Leyen - Müssen bei Hass gegen Andersdenkende den Anfängen wehren

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt der "Bild", Jubel für Terrorismus, Antisemitismus oder Gewalt gegen Minderheiten sei niederträchtig und habe keinen Platz in Europa. "Unsere offenen demokratischen Gesellschaften sind Europas große Stärke. Offenheit macht aber auch verwundbar. Deswegen müssen wir den Anfängen wehren, wo immer sich Hass gegen Andersdenkende zeigt, ob im Netz oder auf unseren Straßen."

22.21 Uhr: Jordanien - Haben USA um Stationierung von Patriot-Raketen gebeten

Der enge US-Verbündete Jordanien hat nach eigenen Angaben Washington gebeten, Patriot-Luftabwehrsysteme in Jordanien zu stationieren. Damit solle die Verteidigung der Grenzen in einer Zeit erhöhter regionaler Spannungen und Konflikte gestärkt werden, sagt ein Armee-Sprecher im staatlichen Fernsehen.

22:15 Uhr: Konvoi des Roten Kreuzes erreicht Nasser-Krankenhaus im Gazastreifen

Ein Hilfskonvoi des Roten Kreuzes hat erstmals seit Ausbruch des Krieges zwischen der Hamas und Israel das überfüllte Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im südlichen Gazastreifen erreicht. Die Lastwagen vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) brachten wichtige medizinische Hilfsgüter für die Notfallstationen und Operationssäle mit. "Dies ist der erste Hilfskonvoi, der den Nasser-Krankenhauskomplex über das Rote Kreuz erreicht hat", sagte Krankenhausdirektor Dr. Nahed Abu Taemma. Ärzte in dem Krankenhaus sagen, dass die Einrichtung nicht nur viele Verletzte beherbergt, sondern auch Tausenden Zivilisten als Notunterkunft dient, die keine andere Anlaufstelle haben.

21.00 Uhr: Israel - Zahl der bestätigten Geiseln auf 239 gestiegen

Die Zahl der bestätigten Geiseln im Gazastreifen ist auf 239 gestiegen. Das sagte ein Sprecher des israelischen Militärs. Am Donnerstag war noch von 224 Menschen die Rede gewesen, die die Hamas bei ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt hatte. Bislang sind vier Frauen wieder freigelassen worden. Am Freitag hatte es von israelischer Seite geheißen, von den Geiseln hätten 138 einen ausländischen Pass. Von ihnen kämen unter anderem 54 aus Thailand, 15 aus Argentinien, je zwölf aus Deutschland und den USA und je sechs aus Frankreich und Russland.

Nach Militärangaben gelten 40 Menschen seit dem Terroranschlag der Hamas weiter als vermisst. Wegen des schlimmen Zustands vieler Leichen ist auch die Identifikation noch nicht abgeschlossen. Unter den Getöteten und Vermissten sind nach israelischen Angaben Bürger von mehr als 40 Ländern.

20.45 Uhr: Israel nach Vorfall in Dagestan - Russland muss Juden schützen

Israel hat Russland aufgefordert, Juden in seinem Zuständigkeitsbereich zu schützen. In einer Erklärung des Außenministeriums in Jerusalem heißt es, der israelische Botschafter in Moskau arbeite mit den russischen Behörden zusammen. Der Staat Israel betrachte Versuche, israelischen Bürgern und Juden überall zu schaden, mit großer Sorge. Grund war ein Vorfall in der russischen Republik Dagestan. Auf dem Flughafen Machatschkala hatte eine Menschenmenge versucht, das Rollfeld zu stürmen, um Passagiere eines Fluges zu suchen, der aus Tel Aviv angekommen war.

20:35 Uhr: Roter Halbmond: Al-Kuds-Krankenhaus in Gaza bei Angriffen beschädigt

Bei israelischen Angriffen sind nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds Teile eines Krankenhauses im Gazastreifen beschädigt worden. Das Al-Kuds-Krankenhaus in Gaza-Stadt hatte zuvor nach Angaben der Hilfsorganisation zwei Anrufe des israelischen Militärs erhalten, in denen gefordert worden war, die Einrichtung zu evakuieren. Die vom palästinensischen Roten Halbmond unterhaltene Krankenhausverwaltung erklärte, eine Evakuierung sei nicht möglich. Unter den Hunderten Patienten seien Kinder an Beatmungsgeräten und Verletzte auf der Intensivstation. In einer Mitteilung hieß es, viele der 14 000 Menschen, die in dem Krankenhaus untergekommen seien, seien im Zuge des Krieges zwischen der im Gazastreifen regierenden Hamas und Israel Vertriebene.

19:15 Uhr: Israel bestellt russischen Botschafter ein

Israel hat nach einem Besuch von Vertretern der islamistischen Hamas in Moskau den russischen Botschafter einbestellt. Anatoli Wiktorow sei ins Außenministerium vorgeladen worden, teilte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums am Sonntag in Tel Aviv mit. Ihm sei deutlich gemacht worden, dass Israel das "Fehlen einer eindeutigen und klaren Verurteilung der Hamas-Terrororganisation durch Moskau" als schwerwiegend erachte. Die Hamas-Vertreter als Gäste zu empfangen, vermittle "eine Botschaft der Legitimität des Terrorismus gegen Israelis", hieß es weiter.

Diplomaten des russischen Außenministeriums waren am Donnerstag in Moskau mit Hamas-Repräsentanten zusammengekommen. Dabei sei über die Freilassung ausländischer Geiseln gesprochen worden, hieß es aus dem russischen Ministerium. Zudem sei die Evakuierung russischer und anderer ausländischer Staatsbürger aus dem Gazastreifen Thema gewesen.

18:30 Uhr Israels Armee: Neuer Raketenbeschuss aus dem Libanon

Mehrere Raketen sind heute nach Angaben der israelischen Armee erneut aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Rund zehn Raketen seien in israelisches Gebiet eingedrungen, teilte die Armee am Abend mit und kündigte Gegenangriffe an. Am späten Nachmittag hatte die Armee bereits den Abschuss von neun Raketen aus dem Libanon gemeldet. Unklar ist, welche Gruppierung im Libanon dafür verantwortlich war. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass die libanesische Hisbollah anscheinend ihre Raketenangriffe ausgeweitet habe. An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu Konfrontationen. Auf beiden Seiten gab es bereits Todesopfer.

18:10 Uhr: Israelische Bodentruppen töten Hamas-Kämpfer

Israelische Bodentruppen haben nach Angaben des Militärs eine Reihe von Hamas-Kämpfern getötet. Diese hätten einen Tunnel in der Nähe des Grenzübergangs Erez verlassen, der bis zu seiner Zerstörung im Zuge der Kämpfe der einzige Fußgängerdurchgang aus dem Gazastreifen nach Israel war. Wie viele Kämpfer der militant-islamistischen Palästinenserorganisation getötet wurden, blieb zunächst unklar. Vom Militär veröffentlichte Videoaufnahmen der Bodenoperation zeigten Panzer, die kleine Sandhügel überquerten, außerdem Bagger, die Schutt wegräumten. Die im Gazastreifen regierende Hamas verfügt über ein ausgedehntes Tunnelnetzwerk. Es wird vermutet, dass darin Waffen, Lebensmittel und andere Güter gelagert werden.

17:50 Uhr: Die Zahl toter Kinder im Konflikt steigt

Die Zahl der seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel getöteten Kinder ist weiter gestiegen. Wie die internationale Hilfsorganisation Save the Children mitteilte, kletterte die Zahl der in dem Konflikt zwischen der im Gazastreifen regierenden Palästinenserorganisation und Israel getöteten Kinder auf mindestens 3.257. Nach Angaben von Save the Children, die auf den Daten des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen basieren, in dem abgeriegelten Küstengebiet 3.195 Kinder getötet. Im Westjordanland seien 33 Kinder zu Tode gekommen und 29 in Israel.

17.17 Uhr: Mehr als 1.000 Festnahmen im Westjordanland

Israels Militär hat seit Kriegsbeginn im Westjordanland nach eigenen Angaben 1030 Terrorverdächtige festgenommen. Darunter seien 700 Mitglieder der islamistischen Hamas, teilte eine Sprecherin auf Anfrage am Sonntag mit. Israel, die USA und die EU stufen die Palästinenserorganisation als terroristisch ein.

Soldaten hätten tagsüber erneut in mehreren Städten des palästinensischen Gebietes Razzien unternommen, hieß es weiter. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden dabei fünf Palästinenser an vier verschiedenen Orten bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten getötet.

17.14 Uhr: Norwegens Ministerpräsident kritisiert Vorgehen Israels in Gaza

Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Støre hat Israel mit Blick auf die Reaktion auf den beispiellosen Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas auf das Land einen Verstoß gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit im Völkerrecht vorgeworfen. "Das Völkerrecht besagt, dass (die Reaktion auf einen solchen Angriff) verhältnismäßig sein muss", sagte der norwegische Regierungschef dem Rundfunksender NRK in einem Interview am Sonntag.

"Zivilisten müssen berücksichtigt werden, und das Humanitäre Völkerrecht ist sich dessen voll bewusst." Er glaube, dass diese Grenze von Israel weit überschritten worden sei, sagte Gahr Støre. Seine größte Sorge sei nun, dass Nothilfen nicht in den Gazastreifen gelangten. Norwegen hatte am Freitag für eine Resolution der Vereinten Nationen gestimmt, in der ein "humanitärer Waffenstillstand" gefordert wird, der zu einem Ende der Kampfhandlungen im Gazastreifen führen soll.

17.00 Uhr: Israel nimmt offenbar Siedler-Aktivisten fest

Aus Gründen der "staatlichen und öffentlichen Sicherheit" haben israelische Behörden laut Medienberichten einen prominenten jüdischen Siedler-Aktivisten vorläufig festgenommen. Der Israeli Ariel Danino wurde in der Nacht zum Samstag von Einheiten der Grenzpolizei und des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet nahe einer illegalen jüdischen Siedlung im Westjordanland festgenommen, wie die Tageszeitung "Times of Israel" am Sonntag mitteilte. Danino und andere Siedler-Aktivisten stehen demnach im Verdacht, in den vergangenen Jahren mehrere Angriffe auf Palästinenser begangen zu haben.

16.31 Uhr: Palästinenser melden fünf Tote im Westjordanland

Bei Einsätzen der israelischen Armee am Sonntag im besetzten Westjordanland sind nach jüngsten palästinensischen Angaben fünf Palästinenser getötet worden. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden zwei Männer im Flüchtlingslager Askar in Nablus erschossen und jeweils ein weiterer Palästinenser in Beit Rima nordwestlich von Ramallah, im Flüchtlingslager Dheischeh bei Bethlehem sowie in dem nördlich von Dschenin gelegenen Ort Tamun. Die Männer waren demnach zwischen 29 und 35 Jahre alt.

Der israelischen Armee zufolge reagierten die Einsatzkräfte bei einem "Anti-Terror-Einsatz" in Beit Rima auf Angriffe bewaffneter Palästinenser mit Molotowcocktails. In Askar sei es zu Schusswechseln zwischen militanten Palästinensern und israelischen Soldaten gekommen, als diese dabei waren, das Haus eines mutmaßlichen palästinensischen Angreifers abzureißen. Weitere bewaffnete Zusammenstöße gab es demnach bei einem Fahndungseinsatz in der Region Dschenin.

Wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah zudem mitteilte, wurde am Samstag ein 40-jähriger Palästinenser bei der Olivenernte in dem Dorf Sawija nahe Nablus von einem israelischen Siedler getötet.

16.08 Uhr: Rutte pocht bei Netanjahu auf viel mehr Hilfe für Gazastreifen

Der niederländische Premier Mark Rutte von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu "dramatisch mehr" humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen verlangt. "Sie brauchen jetzt Wasser, Lebensmittel, Treibstoff und medizinische Hilfe", sagte Rutte am Sonntag nach einem Telefonat mit Netanjahu. "Dies ist auch notwendig, damit die Welt Israel weiterhin unterstützt." Der beste Weg zu einer umfassenden Unterstützung seien humanitäre Pausen. "Wir haben auch über die Möglichkeit gesprochen, den Gazastreifen auf dem Seeweg von Zypern aus mit humanitärer Hilfe zu versorgen."

Rutte pochte auch auf Zurückhaltung bei militärischen Aktionen, um eine regionale Eskalation und den Tod möglichst vieler unschuldiger Zivilisten zu vermeiden. "Dies schmälert nicht das Recht auf Selbstverteidigung, aber Israel muss auch zeigen, dass es verhältnismäßig handelt." Israel müsse die Abschreckung gegenüber terroristischen Organisationen wie der Hamas wiederherstellen.

15.59 Uhr: Sunak und Macron sprechen über Krieg zwischen Israel und Hamas

Der britische Premierminister Rishi Sunak und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich über die Folgen des Krieges zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen ausgetauscht. Sunaks Büro teilte am Sonntag mit, es sei um die Wichtigkeit gegangen, dringend benötigte humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu bringen und die Sicherheit in der Region nach der Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes gegen die Hamas zu erhalten. Sunak und Macron hätten sich darauf verständigt, zusammenzuarbeiten, um Menschen mit Nahrungsmitteln, Treibstoff, Wasser und Medizin zu versorgen und ausländische Staatsangehörige aus dem Konfliktgebiet zu holen.

15.26 Uhr: Iran weist direkte Verbindung zu Hamas-Angriff zurück

Irans Außenminister Hossein Amirabdollahian weist Behauptungen als haltlos zurück, der Iran stehe in direktem Zusammenhang mit dem Angriff der radikal-islamischen Hamas am 7. Oktober auf Israel. "Wir hatten immer politische Medien und internationale Unterstützung für Palästina. Das haben wir nie bestritten", sagt Amirabdollahian bei einem Auftritt auf CNN. "Aber in Bezug auf diese Operation namens Al-Aksa-Sturm gab es keine Verbindung (...) zwischen dem Iran und dieser Hamas-Operation, weder meiner Regierung noch einem Teil meines Landes."

15.09 Uhr: Irans Außenminister ruft saudischen Amtskollegen wegen Gaza-Krieg an

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian hat mit seinem saudischen Amtskollegen Faisal bin Farhan über den Gaza-Krieg gesprochen. Die beiden hätten in dem Telefonat darüber gesprochen, dass die Weltgemeinschaft sich dringend für eine Feuerpause einsetzen müsse, hieß es in einer Mitteilung des saudischen Außenministeriums am Sonntag, in der von einer "sehr ernsten Lage" die Rede war. Die Staaten müssten sich angesichts der "eskalierenden Militäreinsätze" um den Schutz von Zivilisten bemühen. Die iranische Nachrichtenagentur Isna berichtete, die beiden Minister hätten über die "gefährlichen Entwicklungen" im Gazastreifen gesprochen.

14.57 Uhr: In Beirut fordern Tausende Solidarität mit Palästinensern

In Beirut fordern mehrere Tausend Demonstranten Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen. Die Organisatoren der Kundgebung fordern die arabischen Staaten auf, den von den USA geförderten Prozess der Normalisierung der Beziehungen zu Israel zu beenden. Zur Demonstration hatte die radikal-islamische Hamas aus dem Gazastreifen und die libanesische islamistische Partei Dschama Islamija aufgerufen.

14.50 Uhr: USA mahnen Israel zwischen Terroristen und Zivilisten zu unterscheiden

Der Sicherheitsberater der US-Regierung, Jake Sullivan, ermahnt die israelische Regierung mit Blick auf den Militäreinsatz im Gazastreifen, alle Möglichkeiten zu nutzen, um zwischen Zivilisten und Terroristen zu unterscheiden. Im Sender CNN erklärt er zudem, die Gewalt jüdischer Siedler im besetzten Westjordanland gegen unschuldige Einwohner sei vollkommen unannehmbar. Aus Sicht der USA habe Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Verantwortung, gegen extremistische Siedler vorzugehen.

14.25 Uhr: Tausende plündern Lagerstätten für Hilfsgüter im Gazastreifen

Tausende Menschen haben nach Angaben der Vereinten Nationen im Gazastreifen Lagerhallen für Hilfsgüter geplündert. Sie hätten Mehl und Hygieneprodukte mitgenommen, teilte die UN-Behörde für Palästinensische Flüchtlinge, UNRWA, am Sonntag mit. Der UNRWA-Direktor im Gazastreifen, Thomas White, ließ wissen, der Einbruch sei im Krieg zwischen Israel und der Hamas "ein beunruhigendes Zeichen, dass die zivile Ordnung dabei ist zusammenzubrechen". Er sagte, "Menschen sind verängstigt, frustriert und verzweifelt".

UNRWA-Sprecherin Juliette Touma teilte mit, eingebrochen worden sei am Samstag in vier Einrichtungen. In den Lagerhallen habe es keinen Treibstoff gegeben. Im Gazastreifen gibt es großen Bedarf an Treibstoff seit Israel Lieferungen davon nach dem Beginn des Kriegs eingestellt hat.

Israel hat bislang nur eine begrenzte Menge an Hilfsgütern aus Ägypten in den Gazastreifen gelassen. Ein Teil davon war der UNRWA zufolge in einer der geplünderten Lagerhallen aufbewahrt worden.

13.39 Uhr: Unifil-Mitglied bei Granaten-Beschuss verletzt

Im Libanon ist inmitten militärischer Spannungen an der Grenze zu Israel ein Soldat der UN-Beobachtermission Unifil verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich am Samstag bei Mörserbeschuss einer Unifil-Basis im östlichen Teil des Grenzgebiets, wie die Beobachtermission am Sonntag auf X, ehemals Twitter, mitteilte. Von wem der Beschuss ausging, war zunächst unklar.

Unifil forderte die Konfliktparteien auf, das Feuer sofort einzustellen. Auch das Hauptquartier in Nakura sei getroffen worden. "Angriffe auf UN-Friedenstruppen sind ein Verbrechen, eine Verletzung des Völkerrechts und müssen verurteilt werden", schrieb Unifil weiter. Zu beiden Vorfällen seien Ermittlungen eingeleitet worden.

13.35 Uhr: Laut Hamas über 8.000 Tote im Gazastreifen

Die Zahl der seit Beginn des Krieges mit Israel im Gazastreifen getöteten Menschen ist nach Angaben der Gesundheitsbehörde in dem von der radikal-islamischen Hamas beherrschtem Gebiet auf 8.005 gestiegen. 3.342 davon seien Kinder. Insgesamt hat sich damit nach Zählung der Behörde die Zahl der Todesopfer seit Freitag um über 300 erhöht. Die Zahlen können nicht unabhängig überprüft werden, Experten halten sie aber für weitestgehend verlässlich.

12.55 Uhr: Zentralrat der Juden - Deutschland hätte UN-Resolution zu Nahost ablehnen sollen

Der Zentralrat der Juden kritisiert die Enthaltung Deutschlands bei der UN-Resolution zum Krieg zwischen Israel und der radikalen Palästinenserorganisation Hamas. Zentralratspräsident Josef Schuster sprach am Wochenende von einer "Enttäuschung für die Juden in Deutschland". Deutschland habe mit seiner Enthaltung die "relativierende Haltung der UN gegenüber Israel" unterstützt. Die Deutsch-israelische Gesellschaft (DIG) zeigte sich "entsetzt" über das deutsche Abstimmungsverhalten.

Deutschland hätte die Resolution ablehnen sollen, sagte Schuster dem "Tagesspiegel am Sonntag". Damit hätten "die mantrahaft vorgetragenen Solidaritätsbekundungen mit Israel" auch "im Gegenwind der UN-Vollversammlung" hochgehalten werden können.

12.40 Uhr: Guterres bekräftigt Aufruf zu humanitärer Waffenruhe

UN-Generalsekretär António Guterres hat seine Forderung nach einer sofortigen humanitären Waffenruhe im Gazastreifen bekräftigt. Zudem forderte er bei einem Besuch in Nepal die bedingungslose Freilassung aller Geiseln und Hilfslieferungen in den Gazastreifen.

Guterres verurteilte die "abscheulichen Angriffe, die von der Hamas verübt wurden". Es gebe "niemals eine Rechtfertigung für die Tötung, Verletzung und Entführung von Zivilisten". Guterres äußerte auch Bedauern darüber, dass Israel seinen Militäreinsatz im Gazastreifen verstärkt habe.

Der UN-Generalsekretär erinnerte beide Kriegsparteien an ihre Verpflichtungen unter dem humanitären Völkerrecht. "Der Schutz von Zivilisten ist das Wichtigste", sagte er. "Die Welt wird Zeuge einer humanitären Katastrophe, die sich vor unseren Augen abspielt."

12.20 Uhr: Hamas setzt Raketenangriffe auf Israel fort

Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas, haben israelische Ortschaften erneut mit Raketen angegriffen. Sie bekannten sich in ihrem Telegram-Kanal zu Attacken auf den Großraum Tel Aviv. In mehreren Städten im Umkreis der Küstenmetropole gab es am Sonntag Raketenalarm, ebenso in Ortschaften im Grenzgebiet zum Gazastreifen. Das israelische Fernsehen berichtete, bis zu zwei Millionen Menschen seien durch den Alarm und Aufrufe, sich in Schutzräume zu begeben, betroffen gewesen. Die Hamas wird nicht nur von Israel, sondern auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft. Seit dem Terroranschlag auf israelische Zivilisten am 7. Oktober haben Hamas-Terroristen Tausende Raketen auf Israel abgefeuert.

11.50 Uhr: WHO - Kommunikation mit Team im Gazastreifen wieder möglich

Die Weltgesundheitsorganisation hat nach Angaben von Generaldirektor Tedros Adhanom wieder mit ihrem Team im Gazastreifen kommunizieren können. "Sie haben gesagt, dass die letzten beiden Nächte äußerst angespannt waren mit sehr vielen Luftangriffen", teilte Tedros bei der früheren Twitter-Plattform X mit. Zuvor sollen bei israelischem Beschuss gekappte Internet- und Telefonverbindungen im Gazastreifen wiederhergestellt worden sein.

Das WHO-Team sei wie andere Menschen im Gazastreifen weiter nicht sicher, warnte Tedros. Er rief zu einer sofortigen humanitären Waffenruhe auf. WHO-Sprecher Tarik Jasarevic teilte mit, rund 25 Mitarbeitende befänden sich im Gazastreifen.

11.21 Uhr: Netanjahu entschuldigt sich für Vorwürfe gegen Geheimdienst

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich für Vorwürfe gegen den Geheimdienst entschuldigt, ihn nicht vor Kriegsabsichten der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas gewarnt zu haben. In einem Post auf der Online-Plattform X, den Netanjahu am Sonntagvormittag veröffentlichte, hieß es: "Ich hab mich geirrt. Dinge, die ich nach der Pressekonferenz (am Vorabend) gesagt habe, hätten nicht gesagt werden dürfen, und ich entschuldige mich dafür."

Zuvor hatte der Ministerpräsident am frühen Sonntagmorgen auf X geschrieben, er sei zu keinem Zeitpunkt vor kriegerischen Absichten der Hamas gewarnt worden.

11.00 Uhr: Israels Armee: Truppenstärke im Gazastreifen wird "schrittweise" ausgeweitet

Israels Armee hat nach eigenen Angaben ihre im Gazastreifen eingesetzten Truppen verstärkt. "Über Nacht haben wir die Zahl der Einsatzkräfte im Gazastreifen erhöht und sie haben sich den bereits dort kämpfenden Kräften angeschlossen", sagte Armeesprecher Daniel Hagari in einer über das Fernsehen verbreiteten Erklärung. Die Einsätze am Boden und der Umfang der Streitkräfte im Gazastreifen würden "schrittweise" ausgeweitet.

10.55 Uhr: Israel - Hilfslieferungen sollen erhöht werden

Israel kündigt an, in den nächsten Tagen Hilfslieferungen in den Gazastreifen drastisch zu erhöhen. Die palästinensischen Zivilisten sollten sich in den Süden des Küstengebiets begeben, ruft Oberst Elad Goren von der Koordinierungsabteilung des israelischen Verteidigungsministeriums mit den Palästinensern (Cogat) auf. In der Gegend von Chan Junis im Süden des Gazastreifens gebe es eine humanitäre Zone. "Wir empfehlen den Zivilisten immer noch, sich dorthin zu begeben", sagt Goren vor der Presse. Ob es sich dabei um ein neu eingerichtetes oder bereits bestehendes Gebiet handelt, sagt er nicht.

10.36 Uhr: Tausende von Zivilisten im Bereich des Schifa-Krankenhauses in Gaza

Im Umkreis des Schifa-Krankenhauses in Gaza, das nach israelischer Darstellung auch als Hamas-Kommandozentrum dient, halten sich nach TV-Berichten weiterhin Tausende Zivilisten auf. Die Menschen verblieben im Bereich der größten Klinik des Gazastreifens, die sie offenbar als Zufluchtsort ansehen, wie Fernsehbilder zeigten, unter anderem von Al-Dschasira und CNN. Diese zeigten unter anderem, wie Menschen um das Krankhaus herum unter Zeltplanen campieren.

Die "New York Times" schrieb, die normale Kapazität des größten und am besten ausgestatteten Krankenhauses im Gazastreifen betrage 700 Betten. Jetzt beherberge es mehr als.60 000 Menschen. Dazu zählten unter anderem Verwundete sowie Angehörige, die sie versorgten. Zehntausende Menschen hätten Zuflucht gesucht, weil sie glaubten, dass ein Krankenhaus ihnen einen gewissen Schutz biete.

10.30 Uhr: Mutmaßlich antisemitische Attacke auf Laden in Bayerisch-Schaben

Im bayerisch-schwäbischen Senden bei Ulm hat ein Unbekannter ein Geschäft mit aus Israel stammenden Lebensmitteln attackiert. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde die Schaufensterscheibe des Ladens durch zwei Steinwürfe stark beschädigt, wie die Polizei am Wochenende mitteilte. "Nach derzeitigem Ermittlungsstand wird von einem antisemitischen Motiv ausgegangen, die Ermittlungen werden jedoch in sämtliche Richtungen geführt", so die Beamten. Der Sachschaden belaufe sich auf schätzungsweise 5.000 Euro, hieß es weiter. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise unter Telefon (0 73 09) 9 65 50.

10.20 Uhr: Roter Halbmond - Israel fordert Evakuierung von Klinik im Gazastreifen

Der palästinensische Rote Halbmond hat eigenen Angaben zufolge von israelischen Behörden die Aufforderung erhalten, das Al-Kuds-Krankenhaus im Gazastreifen sofort zu evakuieren. Seit dem Morgen gebe es Angriffe etwa 50 Meter von dem Krankenhaus entfernt, teilt der Rote Halbmond auf Facebook mit.

09.15 Uhr: UN: Tausende plündern Lagerstätten für Hilfsgüter im Gazastreifen

Tausende Menschen haben nach Angaben der Vereinten Nationen im Gazastreifen Lagerhallen für Hilfsgüter geplündert. Sie hätten Lebensmittel und andere überlebenswichtige Güter mitgenommen, teilte die UN-Behörde für Palästinensische Flüchtlinge, UNRWA, mit. Betroffen waren demnach Lagerstätten der Behörde. Ihr Direktor Thomas White teilte mit, der Einbruch sei im Krieg zwischen Israel und der Hamas "ein beunruhigendes Zeichen, dass die zivile Ordnung dabei ist zusammenzubrechen".

08.20 Uhr: Israels Armee weitet Bodeneinsätze aus

Israels Armee hat im Zuge der Ausweitung ihrer Kampfeinsätze im Gazastreifen nach eigenen Angaben erneut Hunderte Stellungen der islamistischen Hamas angegriffen. Wie das Militär am Sonntagmorgen auf Telegram bekanntgab, hätten Kampfflugzeuge im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 450 Ziele bombardiert, darunter Kommandozentralen, Beobachtungsposten und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen. Im Zusammenwirken mit den eigenen Bodentruppen hätten die israelischen Kampfverbände Terrorzellen attackiert, die versucht hätten, anzugreifen und Panzerabwehrraketen abzufeuern.

Ein israelischer Offizier sei in der Nacht schwer verletzt worden, als er im nördlichen Gazastreifen von einer Mörsergranate getroffen worden sei, hieß es. Ein weiterer israelischer Soldat sei bei einem Gefecht mit Terroristen ebenfalls im Norden verletzt worden. Beide würden im Krankenhaus behandelt, teilte Israels Militär weiter mit.

08.20 Uhr: Gaza-Bewohner berichten von Angriffen auf Gegend von Krankenhaus

Bewohner des Gazastreifens haben von israelischen Luftangriffen auf die Gegend nahe dem größten Krankenhaus dort berichtet. Dabei seien Straßen zum Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt zerstört worden, in dem Palästinenser Schutz vor israelischem Beschuss gesucht haben sollen, hieß es. "Es ist zunehmend schwierig geworden, das Krankenhaus zu erreichen", sagte Mahmud al-Sawah, der dort Zuflucht gesucht habe, am Sonntag telefonisch. "Es scheint so, als wollten sie die Gegend abschneiden."

Das israelische Militär hat der militant-islamistischen Hamas vorgeworfen, sie habe unterirdische Bunker unter dem Krankenhaus gebaut. Die Hamas nutze Zivilisten als menschliche Schutzschilde, hieß es. Israel hat für die Vorwürfe keine Beweise genannt, die Hamas bestreitet sie.

08.15 Uhr: Netanjahu macht Geheimdienst Vorwürfe: Wurde nicht vor Krieg gewarnt

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem Geheimdienst vorgeworfen, ihn nicht vor Kriegsabsichten der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas gewarnt zu haben. In einem Post auf der Online-Plattform X, den Netanjahu in der Nacht zu Sonntag veröffentlichte, hieß es: "Unter keinen Umständen und zu keinem Zeitpunkt wurde der Ministerpräsident vor kriegerischen Absichten der Hamas gewarnt. Im Gegenteil, alle Sicherheitsvertreter, einschließlich des Militärgeheimdienstchefs und des Chefs von Schin Bet (Inlandsgeheimdienst) waren der Einschätzung, dass die Abschreckung gegen die Hamas wirkt und diese eine Verständigung anstrebt."

Diese Einschätzung sei dem Ministerpräsidenten und der Regierung immer wieder vorgelegt worden, bis zum Ausbruch des Kriegs, hieß es in dem X-Post.

07.12 Uhr: Israels Armee erneuert Aufruf zu Flucht in den Süden von Gaza

Die israelische Armee hat ihre Aufforderung an die Zivilbevölkerung im Gazastreifen erneuert, in den Süden des Küstengebiets zu flüchten. "Zivilisten im nördlichen Gazastreifen und in Gaza-Stadt sollten sich vorübergehend südlich des Wadi Gaza in ein sichereres Gebiet begeben", sagte Armeesprecher Daniel Hagari in einer am Samstag aufgenommenen und am Sonntag im Onlinedienst X, vormals Twitter, veröffentlichten Erklärung. Dort könnten sie "Wasser, Lebensmittel und Medikamente erhalten".

Am Sonntag würden zudem die "von Ägypten und den USA geleiteten humanitären Einsätze für den Gazastreifen ausgeweitet", fügte Hagari hinzu. Ein weiterer Armeesprecher bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass die humanitären Bemühungen am Sonntag erweitert würden.

07.05 Uhr: Iran - Israel hat rote Linien überschritten

Israel hat nach Worten des iranischen Präsidenten mit den Angriffen auf Gaza rote Linien überschritten. "Die Verbrechen der zionistischen Einheit, humanitär und militärisch, haben die roten Linien überschritten, die alle zum Handeln zwingen könnten", sagte Regierungschef Ebrahim Raisi in einem Interview dem arabischen Sender Al-Dschasira.

In den vergangenen Wochen nach dem Hamas-Großangriff hatte Irans politische und militärische Führung den traditionellen Erzfeinden USA und Israel gedroht. Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei lobte die Hamas-Attacke, wies eine direkte Verstrickung jedoch zurück. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine "Achse des Widerstands" gegen Israel zu schaffen. Die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon nördlich von Israel, wo es zuletzt bereits tödliche Gefechte gab, zählt dabei zu den wichtigsten Verbündeten.

06.39 Uhr: Behörde - Drei Palästinenser im Westjordanland getötet

Im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben drei Palästinenser vom israelischen Militär getötet worden. Das teilt die palästinensische Gesundheitsbehörde mit.

05.53 Uhr: Israel intensiviert Kämpfe im Gazastreifen

Israels Militär greift die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen verstärkt am Boden und aus der Luft an. "Wir treten in die nächste Phase unseres Krieges gegen die Hamas in Gaza ein. Aus der Luft, zu Lande und zur See", sagte Israels Armeesprecher Daniel Hagari in einem vom Militär in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X - vormals Twitter - veröffentlichten Video.

05.53 Uhr: Katar - Eskalation macht Bemühungen um Geiseln "schwieriger"

Die massiven Luftangriffe der vergangenen Wochen hätten der Hamas einen "schweren Schlag" versetzt, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. "Allerdings stehen wir erst am Anfang", betonte er. Der Krieg werde "schwierig und langwierig". Ziel sei es, die militärischen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören, ihre Herrschaft über den Gazastreifen zu beenden und die Geiseln zurückzubringen.

Katar und Ägypten sind als Vermittler an den Bemühungen beteiligt, die Freilassung der von palästinensischen Extremisten entführten Geiseln zu erwirken. Vor der Ausweitung der Bodeneinsätze in dem von Israel abgeriegelten Küstengebiet hatte es Berichte gegeben über angebliche Fortschritte bei diesen Bemühungen. Majed Al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums, sagte dem US-Nachrichtensender CNN jedoch, die Eskalation vor Ort mache die Situation nun "erheblich schwieriger".

05.53 Uhr: Rotes Kreuz fordert sofortige Deeskalation

Die israelische Armee rief unterdessen die noch im Norden des Gazastreifens verbliebenen Menschen erneut dringend auf, sich im Süden des dicht besiedelten Küstengebiets in Sicherheit zu bringen. Das "Zeitfenster" schließe sich schnell, hieß es. Die Armee kündigte zudem an, sie werde eine Verstärkung der humanitären Hilfslieferungen für die palästinensische Bevölkerung zulassen. Hilfsorganisationen beklagten, dass der Ausfall fast aller Telefon- und Internetverbindungen die Hilfe noch schwieriger mache. Es herrsche Panik und Chaos. "Ich bin schockiert über das unerträgliche Ausmaß des menschlichen Leids und fordere die Konfliktparteien auf, jetzt zu deeskalieren", schrieb die IKRK-Chefin Mirjana Spoljaric auf X. Angemessene humanitäre Hilfe sei derzeit nicht möglich. "Das ist ein katastrophales Versagen, das die Welt nicht hinnehmen darf."

05.22 Uhr: Online-Monitor - Internetverbindung im Gazastreifen "wird wiederhergestellt"

Die Kommunikationswege im Gazastreifen sind zwei Tage nach ihrem Ausfall durch israelische Bombardements den Angaben eines Online-Monitors zufolge wieder zugänglich. "Netzwerkdaten in Echtzeit zeigen, dass die Internetverbindung im Gazastreifen wiederhergestellt wird", erklärte die Internetüberwachungsseite Netblocks im Onlinedienst X, vormals Twitter. Ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP in Gazastadt berichtete, kurz nach 04.00 Uhr (03.00 Uhr MEZ) habe das Internet funktioniert und Anrufe in den Süden des Gazastreifens seien möglich gewesen.

Internet- und Telefonzugänge waren im gesamten Gazastreifen infolge israelischer Angriffe seit Freitag gekappt gewesen.

02.35 Uhr: Israel empört über Starlink-Hilfsangebot von Musk

Israel hat mit Empörung auf Elon Musks Starlink-Angebot für Hilfsorganisationen im Gazastreifen reagiert. Kommunikationsminister Shlomo Karhi erklärte, Israel werde alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um dagegen vorzugehen. "Die Hamas wird es für terroristische Aktivitäten nutzen", schrieb Karhi und fügte hinzu: "Vielleicht wäre Musk bereit, dies mit der Freilassung unserer entführten Babys, Söhne, Töchter, älteren Menschen zu verbinden. Sie alle! Bis dahin wird mein Büro alle Verbindungen zu Starlink kappen." Elon Musk hatte am Samstag über X (ehemals Twitter) angekündigt, dass der Satelliten-gestützte Internet-Anbieter von SpaceX, Starlink, Telekommunikations-Verbindungen von international anerkannten Hilfsorganisationen im Gazastreifen unterstützen wird. Dem Unternehmer zufolge ist noch nicht klar, wer für die Bodenverbindungen im Gazastreifen zuständig ist.

02.25 Uhr: Medien - Saudischer Verteidigungsminister zu Besuch im Weißen Haus

Dem US-Nachrichtenportal Axios zufolge wird Saudi Arabiens Verteidigungsminister Prinz Khalid bin Salman voraussichtlich am Montag für ein Treffen mit hochrangigen Vertretern der US-Regierung nach Washington reisen. Das Nachrichtenportal bezieht sich dabei auf drei mit der Reise vertrauten Personen. Der Besuch sei schon lange geplant gewesen. Prinz Khalid bin Salman soll nach Angaben der Insider mit dem nationalen Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, Verteidigungsminister Lloyd Austin sowie Außenminister Antony Blinken und mehreren Senatoren zusammentreffen. Der Nationale Sicherheitsrat des Weißen Hauses wollte den Besuch des saudi-arabischen Verteidigungsministers nach einer Anfrage von Reuters nicht bestätigen.

01.44 Uhr: Hamas-Ministerium: Mehr als 8.000 Tote seit Kriegsbeginn

Die Zahl der seit Beginn des Krieges mit Israel im Gazastreifen getöteten Menschen ist nach Angaben der Gesundheitsbehörde in dem von der radikal-islamischen Hamas beherrschtem Gebiet auf 8.005 gestiegen. 3.324 davon seien Kinder. Insgesamt hat sich damit nach Zählung der Behörde die Zahl der Todesopfer seit Samstag um über 300 erhöht.

Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

01.01 Uhr: Nouripour - Grenze zwischen Meinungsfreiheit und Volksverhetzung ziehen

Grünen-Parteichef Omid Nouripour erinnert an die besondere Verantwortung der Deutschen, Antisemitismus mit aller Entschlossenheit entgegenzutreten, und forderte konkrete Schritte. "Erstens geht es darum, die Bildungsarbeit anzupassen", sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorab und fügt hinzu: "Wir brauchen pädagogische Konzepte, die zeigen, dass es um Menschheitsverbrechen geht." Des weiteren müsse eine klare Grenze gezogen werden, wo Meinungsfreiheit aufhöre und Volksverhetzung anfange. Zudem sei mehr Aufklärungsarbeit über den Nahostkonflikt nötig. "Die Palästinenser leiden massiv unter der Hamas, die sich ihre Herrschaft gewaltsam geholt hat", so Nouripour und fügt dazu: "Hier kämpft eine Terrororganisation gegen einen demokratischen Staat – und gegen die Menschen, die sie vorgibt, befreien zu wollen."

Zudem hat Nouripour Empathie auch für palästinensische Opfer angemahnt. "Wir müssen Mitgefühl haben für alle Opfer", sagte Nouripour den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zugleich betonte er: "Die Verantwortung für die aktuelle Lage trägt die Hamas.

Samstag, 28. Oktober 2023

22.30 Uhr: Angehörige der Hamas-Geiseln fordern Gefangenenaustausch

Nach einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben Vertreter der Angehörigen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln einen Gefangenenaustausch gefordert. Israel solle die Freilassung aller palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen im Austausch für alle aus Israel entführten Geiseln erwägen, so der Vorschlag der Angehörigenvertreter laut israelischen Medien.

Bei einer Pressekonferenz im Anschluss des Treffens sagte Israels Regierungschef Netanjahu, ein Gefangenenaustausch werde debattiert. Details nannte er nicht. Die Bedingungen eines solchen Abkommens offenzulegen, werde nicht dabei helfen, ihn zu verwirklichen.

20.32 Uhr: Laut Netanjahu hat zweite Phase des Gaza-Kriegs begonnen

Mit der Ausweitung der Bodeneinsätze des israelischen Militärs im Gazastreifen hat nach Angaben von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die zweite Phase des Krieges gegen die Hamas begonnen. Ziel sei es, die militärischen Fähigkeiten sowie die Herrschaft der Islamistenorganisation zu zerstören und die Geiseln nach Hause zurückzubringen, sagte er am Samstagabend vor Journalisten in Tel Aviv. Die Notstandsregierung habe die Entscheidung zur Ausweitung der Bodeneinsätze einstimmig getroffen.

20.01 Uhr: Netanjahu will "jede Option" für Geiseln nutzen

Israels Regierung will nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu "jede Option" nutzen, um die von der radikalen Palästinenserorganisation Hamas verschleppten Geiseln zu befreien. Ohne sich zu möglichen Austausch-Absprachen zu äußern, sagte Netanjahu am Samstag zu Angehörigen von Entführten, dass seine Regierung "jeder Option nachgehen wird, um sie nach Hause zu holen".

19.00 Uhr: Hamas will Geiseln gegen Gefangene in Israel tauschen

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas ist nach eigenen Angaben zur Freilassung der von ihr verschleppten Geiseln bereit, wenn Israel seinerseits alle palästinensischen Gefangenen freilässt. Dies sei der "Preis", den Israel "bezahlen" müsse, hieß es am Samstag in einer Videobotschaft des Hamas-Sprechers Abu Obeida.

18.57 Uhr: Kein Kontakt zu Mitarbeitern von UN-Hilfswerk im Gazastreifen

Im Gazastreifen ist nach dem Ausfall der Internet- und Kommunikationsdienste auch der Kontakt zu den Mitarbeitern des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) abgebrochen. Er habe zur "großen Mehrheit" seines Teams keinen Kontakt, teilte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Samstag mit. Das mache ihn besorgt und er hoffe ernsthaft, dass seine Nachricht die Kolleginnen und Kollegen erreiche.

Den Ausfall der Kommunikationsdienste seit Freitagabend bezeichnete Lazzarini als "einen weiteren Versuch, die humanitäre Antwort für die Zivilisten im Gazastreifen" zu behindern. Das Hilfswerk werde sich davon aber nicht entmutigen lassen.

18.30 Uhr: Gefechte an Israels Grenze zum Libanon

An Israels Grenze zum Libanon ist es auch am Samstag wieder zu Gefechten gekommen. Mehrere Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten seien vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Auch Militärposten entlang der Grenze seien beschossen worden. Die Geschosse seien in offenen Gebieten eingeschlagen. Die israelische Armee habe zurückgeschossen und militärische Einrichtungen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen.

18.29 Uhr: EU-Chefdiplomat: Israels Angriffe verletzen Völkerrecht

Nach Ansicht von EU-Chefdiplomat Josep Borrell verletzt Israel mit seinen Angriffen im Kampf gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas das Völkerrecht. "Gaza ist im kompletten Blackout und isoliert, während der schwere Beschuss anhält", schrieb Borrell am Samstag auf der Plattform X (ehemals Twitter). Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge warne vor der verzweifelten Lage der Menschen in Gaza ohne Strom, Nahrung und Wasser. "Viel zu viele Zivilisten, darunter auch Kinder, sind getötet worden. Das ist gegen das humanitäre Völkerrecht." Borrell fordert eine Pause der Kämpfe, um humanitären Zugang zu ermöglichen.

18.15 Uhr: Israel zieht Diplomaten aus der Türkei ab

Das israelische Außenministerium ruft seine Diplomaten in der Türkei zurück. "Angesichts der schwerwiegenden Äußerungen aus der Türkei habe ich die Rückkehr der diplomatischen Repräsentanten angeordnet, um eine Neubewertung der Beziehungen zwischen Israel und der Türkei vorzunehmen", erklärte Außenminister Eli Cohen auf der Plattform X. Welche Äußerungen gemeint sind, teilte Cohen nicht mit.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Samstag gesagt, er wolle Israel wegen dessen Vorgehens im Gazastreifen als "Kriegsverbrecher" einstufen. Erdogan machte bei einer pro-palästinensischen Kundgebung mit Hunderttausenden Teilnehmern am Samstag in Istanbul westliche Länder für Todesfälle im Gazastreifen verantwortlich, weil sie die israelischen Angriffe nicht gestoppt hätten.

17.39 Uhr: Guterres überrascht von heftigem Beschuss des Gazastreifens

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich überrascht von den heftigen israelischen Luftangriffen im Gazastreifen in der Nacht zum Samstag gezeigt. Es habe ihm zuvor Mut gemacht, dass es offenbar zunehmend Einigung darüber gegeben habe, dass eine humanitäre Waffenruhe nötig sei, teilte Guterres am Samstag auf X mit. "Leider wurde ich stattdessen von einer beispiellosen Eskalation der Bombardierungen überrascht, die humanitäre Ziele untergraben. Diese Situation muss rückgängig gemacht werden", schrieb er.

17.30 Uhr: Rund 5.000 Teilnehmer bei pro-palästinensischer Demonstration

Rund 5.000 Menschen sind nach Angaben der Polizei am Samstagnachmittag in München auf die Straße gegangen, um für die Rechte der Palästinenser im Nahost-Konflikt zu demonstrieren. Die Demonstration verlief weitgehend friedlich, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Demonstranten forderten unter anderem einen sofortigen Waffenstillstand im Nahostkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Zum Teil wurden auf Plakaten deutliche Vorwürfe gegen Israel vorgebracht, darunter ein Genozid an den Palästinensern.

Auch in Berlin-Kreuzberg kamen mehrere Tausend Menschen zu einer pro-palästinensischen Demonstration zusammen. Viele Teilnehmer hatten Transparente dabei, auf denen sie die Angriffe Israels auf den von Palästinensern bewohnten Gazastreifen verurteilten.

17.19 Uhr: Israels Armee warnt Palästinenser: Gaza-Stadt jetzt ein "Schlachtfeld"

Die israelische Armee hat die palästinensische Zivilbevölkerung gewarnt, dass Gaza-Stadt und Umgebung inzwischen zu einem "Schlachtfeld" geworden seien. Die Schutzräume in dieser Zone seien "nicht sicher", erklärte die Armee am Samstag in Flugblättern, die aus Kampfflugzeugen über dem Gazastreifen abgeworfen wurden. Darin werden die Zivilisten aufgefordert, "unverzüglich" in Richtung Süden zu flüchten.

17.09 Uhr: Deutsch-israelische Gesellschaft kritisiert deutsche Enthaltung bei UN-Beschluss

Die Deutsch-israelische Gesellschaft (DIG) hat das deutsche Abstimmungsverhalten bei dem Beschluss der UN-Vollversammlung für eine "humanitäre Waffenruhe" im Gazastreifen scharf kritisiert. Die DIG sei "entsetzt" und "enttäuscht" darüber, dass sich Deutschland bei der Abstimmung enthalten habe, erklärte die Organisation am Samstag. "Deutschland sollte an der Seite Israels ohne Wenn und Aber stehen", forderte DIG-Präsident Volker Beck.

"Die klaren Bekenntnisse der Bundesregierung zum Recht Israels auf Selbstverteidigung passen nicht zu diesem Abstimmungsverhalten der Lauheit", befand Beck. Bei der Unterstützung Israels dürfe es "keine falschen Rücksichtnahmen auf Andere geben, wenn das Bekenntnis zur Staatsräson ernst gemeint ist".

17.02 Uhr: Saudi-Arabien verurteilt "jegliche Bodenoffensiven" Israels

Saudi-Arabien hat "jegliche Bodenoffensiven" Israels im Gazastreifen verurteilt und als Bedrohung für palästinensische Zivilisten bezeichnet. Die Palästinenser seien dadurch "mehr Gefahren und unmenschlichen Zuständen" ausgesetzt, teilte das Außenministerium in Riad am Samstag mit. Saudi-Arabien sprach von einem "eklatanten Bruch und einem ungerechtfertigten Verstoß gegen internationales Recht". Mit Sorge betrachte das Königreich die militärische Eskalation im Gazastreifen, die "ernsthafte Folgen für die Stabilität der Region sowie den regionalen und internationalen Frieden" habe.

Saudi-Arabien ist eine wichtige Schutzmacht der Palästinenser und war über Jahrzehnte mit Israel verfeindet. Vor Beginn des Gaza-Kriegs deutete viel auf eine mögliche Normalisierung der Beziehungen zu Tel Aviv unter Vermittlung der USA hin. Wegen des erneut gewaltsam eskalierten Konflikts im Nahen Osten hat Riad die Gespräche über eine mögliche Normalisierung aber gestoppt.

16.46 Uhr: Libanon hat Notfallplan für mögliche Ausweitung des Gaza-Kriegs

Die Regierung des Libanons hat nach Worten ihres geschäftsführenden Premierministers Nadschib Mikati einen Notfallplan vorbereitet, falls sich der Gaza-Krieg ausweiten sollte. Damit sollten "Folgen von Israels Aggression im Süden und den anhaltenden Attacken auf palästinensische Brüder gemildert" werden, sagte Mikati am Samstag laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur NNA. Details zu dem Plan nannte er nicht. Die libanesische Regierung versuche mit "diplomatischen und politischen Bemühungen, sowohl regional als auch international", Israels Angriffe zu stoppen.

16.37 Uhr: Lawrow warnt vor Vertreibung von Millionen Palästinensern

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat angesichts der Schläge Israels gegen den Gazastreifen vor der Vertreibung von zwei Millionen Palästinensern gewarnt. "Wenn Gaza ausgelöscht wird, (...), dann wird das eine Katastrophe für Jahrzehnte, wenn nicht für Jahrhunderte auslösen", sagte Lawrow in einem am Samstag auch vom russischen Außenministerium in Moskau veröffentlichten Interview der belarussischen Staatsagentur Belta. Lawrow warnte vor einer Bodenoffensive und betonte erneut, dass es eine Feuerpause geben müsse für humanitäre Hilfslieferungen.

Russland hatte sich ungeachtet seines eigenen Angriffskrieges gegen die Ukraine, mit dem es seit mehr als 20 Monaten Tod und Zerstörung über das Nachbarland bringt, zuletzt immer wieder als Vermittler angeboten. Damit will Moskau nicht zuletzt zeigen, dass es trotz der Sanktionen des Westens auf internationaler Bühne nicht isoliert ist. Das Land unterhält traditionell gute Beziehungen zur arabischen Welt, darunter zur islamistischen Hamas und zu Israel.

16.34 Uhr: Behörde: Ärztliche Versorgung im Gazastreifen "paralysiert"

Die ärztliche Versorgung im Gazastreifen ist der dortigen Gesundheitsbehörde zufolge wegen eines Blackouts bei Telefon- und Internetverbindungen "komplett paralysiert". Das sagte der Sprecher Aschraf al-Kudra am Samstag. Krankenwagen und Ärzte-Teams könnten ihre Arbeit nicht mehr machen. Die Behörde untersteht der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.

16.20 Uhr: Polizei löst unangemeldete pro-palästinensische Demo in Hamburg auf

Die Polizei in Hamburg hat eine nicht angemeldete pro-palästinensische Versammlung aufgelöst. Bis zu 70 Demonstranten seien am Samstagnachmittag in St. Georg zusammengekommen, hätten palästinensische Fahnen geschwenkt und Slogans wie "Free, free palestine" skandiert, sagte ein Polizeisprecher. Polizeibeamte hätten die Versammlung unter Hinweis auf eine Allgemeinverfügung aufgelöst, die alle nicht angemeldeten und nicht von der Versammlungsbehörde bestätigten pro-palästinensischen Kundgebungen verbietet.

15.24 Uhr: Weiter Raketenangriffe aus Gaza auf israelische Städte

Israelische Städte sind am Samstag weiter vom palästinensischen Gazastreifen aus beschossen worden. In den Ortschaften im Grenzgebiet zu dem Küstenstreifen heulten mehrmals Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilte. Auch im Großraum Tel Aviv gab es erneut Raketenalarm, ebenso in der Küstenstadt Aschkelon. In der Wüstenstadt Beerscheva wurde nach Polizeiangaben ein Gebäude durch eine Rakete getroffen. Es gab zunächst keine Berichte zu Verletzten.

15.24 Uhr: Israelischer Verteidigungsminister – Neue Phase im Krieg gegen Hamas

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat den Beginn einer neuen Phase im Krieg gegen die militant-islamistische Hamas bekannt gegeben. "Gestern Abend hat der Boden in Gaza gebebt", sagte Galant am Samstag. "Wir haben oberhalb und unterhalb der Erdoberfläche angegriffen. Die Anweisungen an die Truppen sind klar. Die Kampagne wird bis auf Weiteres weitergehen."

Galant deutete an, dass das Militär bald zu einer umfassenden Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens übergehen könnte. Israel hat bereits Hunderttausende Soldaten im Grenzgebiet stationiert.

15.14 Uhr: Neue Gefechte an Israels Grenze zum Libanon

An Israels Grenze zum Libanon ist es auch am Samstag wieder zu Gefechten gekommen. Mehrere Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten seien vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Auch Militärposten entlang der Grenze seien beschossen worden. Die Geschosse seien in offenen Gebieten eingeschlagen. Die israelische Armee habe zurückgeschossen und militärische Einrichtungen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen.

Zuvor hatte das Militär mitgeteilt: "Eine Terrorzelle hat versucht, Antipanzerraketen vom Libanon aus auf den Norden Israels zu schießen." Die Angreifer seien mit einer Drohne beschossen worden.

15.09 Uhr: Israel ruft erneut zum Verlassen des nördlichen Gazastreifens auf

Das israelische Militär fordert die Bewohner im Norden des Gazastreifens erneut auf, das Gebiet zu verlassen. "Dies ist eine dringende militärische Empfehlung", schreibt Militärsprecher Daniel Hagari auf X. "Zu Ihrer unmittelbaren Sicherheit fordern wir alle Bewohner des nördlichen Gazastreifens und von Gaza-Stadt auf, vorübergehend in den Süden umzuziehen." Der bevorstehende Einsatz der israelischen Streitkräfte solle die Bedrohung durch die Hamas mit Präzision und Intensität neutralisieren.

14.46 Uhr: WHO – "Mehr als die Hälfte der Toten sind Frauen und Kinder"

Die Weltgesundheitsorganisation hat zu einem sofortigen Stopp der Kämpfe im Gazastreifen aufgerufen. Mitarbeiter des Gesundheitswesens, Patienten und Zivilisten müssten angesichts eines heftigen nächtlichen Bombardements mit einem vollständigen Verlust der Kommunikationsverbindungen und Stromversorgung fertig werden, teilte die WHO am Samstag mit. Rettungswagen könnten Verletzte wegen des Verlusts der Kommunikationsmöglichkeiten nicht erreichen. "Leichenhallen sind voll. Mehr als die Hälfte der Toten sind Frauen und Kinder", hieß es.

14.45 Uhr: Viele Tausend Menschen bei pro-palästinensischem Protest in London

Viele Tausend pro-palästinensische Demonstranten haben sich am Samstag an einem erneuten Großprotest in London beteiligt. Viele von ihnen trugen Banner und Schilder mit Botschaften, mit denen sie ihre Unterstützung für die Palästinenser bekundeten.

Fotos zeigten eine große Menschenmenge, auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie sie langsam durch die britische Hauptstadt zog. Die Polizei erwartete rund 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Demonstration, bei der nach Angaben der Nachrichtenagentur PA eine Waffenruhe im Gaza-Krieg gefordert werden sollte.

Die Teilnehmer im Londoner Stadtzentrum riefen diesmal nach PA-Angaben erneut die umstrittene Parole "From the River to the Sea, Palestine will be free". Innenministerin Suella Braverman hatte den Slogan als antisemitisch kritisiert und erklärt, er werde von vielen als Aufruf zur Zerstörung Israels verstanden. Der Slogan beziehe sich auf das Gebiet Israels vom Fluss Jordan bis zum Mittelmeer.

14.32 Uhr: Palästinenser – 7.703 Todesopfer durch israelische Angriffe

Seit dem 7. Oktober sind nach Angaben des Sprechers des Gesundheitsdienstes im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen mindestens 7.703 Palästinenser durch israelische Angriffe ums Leben gekommen. 19.734 seien verletzt worden, sagt der Sprecher dem arabischen Sender Al-Dschasira (Al Jazeera). Unabhängig überprüfen, lassen sich diese Angaben nicht.

14.04 Uhr: Israels Botschafter kritisiert Deutschlands Enthaltung in UN

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat die deutsche Enthaltung bei der Abstimmung in der UN-Vollversammlung kritisiert. Man brauche Deutschlands Unterstützung in den Vereinten Nationen, sagt er auf dem Landesparteitag der nordrhein-westfälischen CDU in Hürth. "Ein Abstimmungsverhalten, sich zu enthalten, weil man nicht direkt sagen kann, dass Hamas für diese grausamen Massaker verantwortlich ist, ist nicht genug."

13.12 Uhr: Elon Musk will bei Internetverbindung im Gazastreifen unterstützen

Tech-Milliardär Elon Musk will nach eigenen Angaben mithilfe des Satelliten-Kommunikationssystems Starlink seiner Firma SpaceX dabei helfen, die derzeit unterbrochene Kommunikation zu international anerkannten Hilfsorganisationen im Gazastreifen wieder herzustellen. "Starlink wird die Konnektivität zu international anerkannten Hilfsorganisationen in Gaza unterstützen", kündigte Musk am Samstag auf der Plattform X an. Details nannte er nicht.

12.57 Uhr: Erneuter WHO-Appell für humanitäre Feuerpause im Gazastreifen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Konfliktparteien im Gaza-Krieg erneut zu einer dringend benötigten Feuerpause aufgerufen. Berichte über Bombardierungen in der Nähe großer Krankenhäuser gäben Anlass zu großer Sorge. Die WHO bekräftigte, es sei unmöglich, Patienten zu evakuieren, ohne ihr Leben zu gefährden.

Kliniken im gesamten Gazastreifen seien aufgrund der bisher Verletzten bereits ausgelastet und könnten den dramatischen Anstieg der Patientenzahlen nicht verkraften, während sie gleichzeitig Tausende von Zivilisten beherbergten, teilte die WHO am Samstag mit. Während des nächtlichen Vorstoßes israelischer Truppen in den Gazastreifen sei es zu einem totalen Kommunikations- und Stromausfall für Gesundheitspersonal, Patienten und Zivilisten gekommen.

12.11 Uhr: Palästinenser: Hunderte Gebäude bei Israels Angriffen im Gazastreifen zerstört

Bei den jüngsten israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes hunderte Gebäude und Häuser zerstört worden. Tausende andere Häuser seien zudem beschädigt worden, sagte ein Zivilschutz-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Die Angriffe in der Nacht hätten im Norden des dichtbesiedelten Küstengebietes "die Landschaft verändert". Im Gazastreifen herrscht die palästinensische Terrororganisation Hamas.

11.56 Uhr: Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert deutsche UN-Enthaltung

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat die Enthaltung Deutschlands bei einer Abstimmung über eine UN-Resolution zur humanitären Lage in Gaza scharf kritisiert. "Wie kann Deutschland sich bei einer UN-Resolution enthalten, die als alleiniges Ziel hat, Israels Recht auf Selbstverteidigung zu delegitimieren? Deutschland hätte klar mit Nein stimmen sollen", sagte der Präsident der Gesellschaft, Volker Beck.

"Die klaren Bekenntnisse der Bundesregierung zum Recht Israels auf Selbstverteidigung passen nicht zu diesem Abstimmungsverhalten der Lauheit", sagte der Grünen-Politiker Beck. Bei der Unterstützung Israels dürfe es "keine falschen Rücksichtnahmen auf Andere geben, wenn das Bekenntnis zur Staatsräson ernst gemeint ist".

11.45 Uhr: Berliner Polizei geht gegen pro-palästinensische Demonstrationen vor

Die Berliner Polizei hat am Freitagabend im Bezirk Mitte mehrere pro-palästinensische Demonstrationen aufgelöst. Auf dem Alexanderplatz versammelten sich trotz einer Verbotsverfügung rund 100 Menschen, die "offensiv angesprochen und konsequent des Platzes verwiesen wurden", wie es in einer Mitteilung der Polizei vom Samstag hieß.

Später am Abend stellten Einsatzkräfte demnach auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor rund 100 Personen fest, die den Angaben zufolge pro-palästinensische wie später auch polizeifeindliche Parolen riefen. "Da hier ein Zusammenhang zu den erlassenen Versammlungsverboten zu erkennen war, wurde einer Spontanversammlung nicht zugestimmt und Platzverweise erteilt", hieß es im Polizeibericht.

Bei dieser und folgenden weiteren Ansammlungen in der Nähe nahm die Polizei die Personalien Dutzender Beteiligter auf und nahm auch Menschen in Gewahrsam.

11.44 Uhr: Al-Sisi – Souveränität Ägyptens muss gewahrt werden

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi ruft dazu aus, die Souveränität Ägyptens zu respektieren. Ägypter sollten sich sicher fühlen, sagt er bei einer Handwerksmesse in Kairo. Die Armee sei in der Lage, das Land zu verteidigen. Am Freitag waren Drohnen auf zwei Orte am Roten Meer niedergegangen. Al-Sisi betont, dass Ägypten nicht wolle, dass sich der Konflikt zwischen Israel und der Hamas auf die Region ausweite. Ägypten nehme dabei eine positive Rolle ein.

11.33 Uhr: Israel – Haben Rakete abgefangen

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge eine auf eine seiner Drohnen gezielte Boden-Luft-Rakete aus dem Libanon abgefangen. Im Gegenzug greife Israel den Abschussort der Rakete an.

11.06 Uhr: Armeesprecher: Israelische Bodentruppen weiter im Gazastreifen

Nach Ausweitung der israelischen Bodeneinsätze im Gazastreifen befinden die Truppen sich nach Militärangaben weiter vor Ort. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte heute Früh, Israel schreite "in den Kriegsphasen voran". In der Nacht seien "israelische Truppen in den Norden des Gazastreifens vorgedrungen und haben den Bodeneinsatz ausgeweitet", sagte er. Beteiligt seien Infanterie, Panzertruppen, Ingenieurkorps und Artillerie. Die Bodentruppen seien immer noch vor Ort. Unter den israelischen Soldaten gebe es keine Opfer.

Hagari sagte, es seien mehrere ranghohe Kommandeure der islamistischen Hamas getötet worden, die auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird. Darunter sind nach Militärangaben auch ein Hamas-Marinekommandeur sowie der für Luftangriffe zuständige Hamas-Anführer Asem Abu Rakaba.

11.04 Uhr: Familien von Geiseln fordern Erklärung von israelischer Regierung

Nach den verstärkten Angriffen der israelischen Armee auf den Gazastreifen haben die Familien der Geiseln, die von der radikalislamischen Hamas festgehalten werden, eine Erklärung der israelischen Regierung gefordert. "Die Familien machen sich Sorgen um das Schicksal ihrer Angehörigen und warten auf Erklärungen", hieß es von einer Gruppe, in der sich einige der Familien zusammengeschlossen haben. Nach einer "Nacht voller Angst" forderte die Gruppe den israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant und die Minister des Kriegskabinetts zu einem Treffen am Samstag auf.

Die Mitglieder brachten ihre "große Verärgerung" darüber zum Ausdruck, dass keines der Mitglieder des Kriegskabinetts sich die Mühe gemacht habe, sich ihnen zu treffen und ihnen zu erklären, "ob die israelischen Bodeneinsätze eine Gefahr für die 229 von den Behörden identifizierten Geiseln darstellen".

Israel hatte in der Nacht von Freitag auf Samstag die Angriffe auf den Gazastreifen verstärkt und dabei nach Angaben der Armee 150 unterirdische Ziele getroffen.

11.03 Uhr: "Wahnsinn sofort stoppen": Erdogan fordert von Israel Ende der Angriffe auf Gazastreifen

Angesichts der verstärkten Angriffe auf den Gazastreifen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Israel aufgefordert, "den Wahnsinn" unverzüglich zu stoppen. "Die Bombardierungen in der vergangenen Nacht haben sich erneut gegen Frauen, Kinder und unschuldige Zivilisten gerichtet und die humanitäre Krise verschärft", erklärte Erdogan am Samstag im Onlinedienst X, vormals Twitter. "Israel muss diesen Wahnsinn sofort stoppen und die Angriffe beenden."

Weiter lud der türkische Präsident für Samstag zu einer Kundgebung seiner konservativ-islamischen Partei AKP auf dem ehemaligen Flughafengelände Atatürk in Istanbul ein. "Wir werden laut und deutlich bekräftigen, dass wir an der Seite des palästinensischen Volkes gegen die Verfolgung durch Israel stehen", fügte Erdogan hinzu.

10.52 Uhr: Antisemitismusforscherin verurteilt Verhalten von Thunberg und Precht

Die Antisemitismusforscherin Juliane Wetzel hat die Aussagen und das Verhalten der Klimaaktivistin Greta Thunberg und des Autors Richard David Precht nach den Terror-Angriffen auf Israel scharf kritisiert. "Es geht nicht nur darum, ob jemand selbst wirklich antisemitische Überzeugungen hat, sondern auch, wie die eigenen Aussagen von anderen Menschen verstanden werden", sagte die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen". Thunberg müsse sich den Vorwurf des Antisemitismus gefallen lassen, nachdem sie Aufrufe von palästinensischen Unterstützergruppen geteilt habe, die Israel das Existenzrecht absprächen, sagte Wetzel. "Wer das Existenzrecht Israels nicht nur infrage stellt, sondern den Staat auslöschen will, ist eindeutig antisemitisch." Gleiches gelte, wenn man den Eindruck erwecke, die Israelis würden den Palästinensern dasselbe antun, wie es die Nationalsozialisten den Juden angetan haben. "Wer versucht, israelische Politik mit dem Holocaust gleichzusetzen, überschreitet immer die Grenze zum Antisemitismus", sagte die Historikerin.

Wer in der aktuellen Situation von Genozid spreche, würdige auch die Opfer des Holocaust herab, sagte Wetzel. Auch Richard David Precht lasse im Umgang mit dem Thema jegliche Sensibilität vermissen, sagte die Berliner Wissenschaftlerin, die den beiden Expertenkreisen Antisemitismus des Bundestags angehörte. Seine Entschuldigung, er habe Falsches über orthodoxe Juden in einem ZDF-Podcast "salopp so dahergeredet", reiche nicht aus.

10.34 Uhr: Armeesprecher – Israel wird weitere Gaza-Hilfslieferungen ermöglichen

Die israelische Armee hat nach Ausweitung der Bodeneinsätze im Gazastreifen eine Verstärkung der humanitären Hilfslieferungen für die palästinensische Bevölkerung angekündigt. "Für die Einwohner des Gazastreifens, die in das Gebiet südlich von Wadi Gaza gegangen sind, weiten wir die humanitäre Hilfe aus", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstag. Man werde im Verlauf des Tages die Einfuhr von Lastwagen mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten in den Süden des Küstenstreifens ermöglichen. "Wer sich in diesem Gebiet aufhält, wird diese erhalten", sagte Hagari.

Die israelische Armee hatte die Menschen im Norden des Gazastreifens immer wieder aufgefordert, zu ihrer eigenen Sicherheit in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens zu fliehen. Dies haben nach Militärangaben bereits mindestens rund 700.000 Menschen getan.

10.22 Uhr: Israels Botschafter fordert mehr Schutz und Solidarität für Juden

Angesichts der Zunahme antisemitischer Vorfälle hat der israelische Botschafter Ron Prosor mehr Schutz für Juden in Deutschland gefordert. "Ich weiß, dass viele Juden sich jetzt fürchten. Das ist völlig inakzeptabel. Ich erwarte Schutz und Solidarität", sagte Prosor der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Die Tatsache, dass im Jahr 2023 Juden und Israelis Angst haben auf deutschen Straßen, ist beschämend." Wenn Molotowcocktails auf Synagogen geworfen und Davidsterne auf Häuser geschmiert würden, "dann frage ich mich, was aus der Geschichte gelernt worden ist." Zugleich würdigte Prosor zahlreiche Solidaritätsbekundungen: "Aus der deutschen Zivilgesellschaft erreicht uns täglich Unterstützung, auf persönlicher Ebene und mit Initiativen und öffentlichen Kundgebungen." Auch von politischer Ebene sei er sich der Unterstützung ganz sicher.

09.55 Uhr: Israels Militär – Haben Bodeneinsätze in der Nacht ausgeweitet

Das israelische Militär hat seine Bodeneinsätze im Gazastreifen ausgeweitet. Bodentruppen seien in der Nacht in den Norden des Küstengebiets entsandt worden und noch vor Ort, teilt das Militär mit. Am Samstag sollten Lastwagen mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten geschickt werden.

09.50 Uhr: Hunderte Festnahmen bei jüdischem Anti-Kriegs-Protest in New York

Bei einer von einer jüdischen Gruppe organisierten Demonstration gegen die israelischen Angriffe in Gazastreifen in New York sind mehrere hundert Menschen festgenommen worden. Die Polizei meldete mindestens 200 Festnahmen, die Organisatoren erklärten, dass bei der Auflösung der Versammlung im New Yorker Bahnhof Grand Central mehr als 300 Menschen festgenommen worden seien.

Auf Fotos waren lange Reihen von jungen Menschen in Handschellen zu sehen, auf deren T-Shirts unter anderem die Worte "Not in our name" ("Nicht in unserem Namen") oder die Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe zu lesen waren.

Organisiert hatte den Protest die New Yorker Gruppe Jewish Voice for Peace (Jüdische Stimme für Frieden). Ihren Angaben zufolge hatten mehrere tausend Menschen an der Demonstration teilgenommen und die volle Bahnhofshalle blockiert.

09.33 Uhr: WHO-Chef - Haben keinen Kontakt zu Mitarbeitern im Gazastreifen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eigenen Angaben zufolge keinen Kontakt zu seinem Personal oder zu medizinischen Einrichtungen im Gazastreifen. "Patienten in Sicherheit zu bringen, ist unter solchen Umständen nicht möglich", schreibt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X. Auch einen sicheren Unterschlupf zu finden, sei nicht machbar. Krankenwagen könnten die Verletzten nicht erreichen.

07.57 Uhr: Israelische Armee: 150 unterirdische Ziele im Gazastreifen getroffen

Israelische Kampfflugzeuge haben bei nächtlichen Angriffen im nördlichen Gazastreifen nach Angaben der israelischen Armee 150 unterirdische Ziele getroffen. Dazu gehörten "von Terroristen genutzte Tunnel, unterirdische Kampfräume und weitere unterirdische Infrastruktur", erklärte die israelische Armee am Samstag. Zudem seien mehrere "Terroristen" der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas getötet worden.

07.03 Uhr: Israels Militär: Hamas-Verantwortlicher für Drohnen "ausgeschaltet"

Israel hat nach eigenen Angaben den Verantwortlichen der Islamistenorganisation Hamas für Luftverteidigung und Co-Planer der Terrorattacke vom 7. Oktober getötet. Auf Grundlage nachrichtendienstlicher Informationen habe ein Kampfjet Asem Abu Rakaba "ausgeschaltet", teilte das Militär am Samstag auf Telegram mit. Demnach kümmerte sich Abu Rakaba für die Hamas um Drohnen, Gleitschirme sowie Luftaufklärung- und -verteidigung. Die israelische Armee veröffentlichte dazu ein Video, das die Explosion eines Gebäudes aus der Luft zeigte.

Den israelischen Angaben zufolge plante Abu Rakaba den blutigen Angriff vom 7. Oktober im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Gazastreifen mit, bei dem mehr als 1.400 Menschen starben und die Angreifer mehr als 200 weitere als Geiseln verschleppten. Er sei für Drohnenangriffe verantwortlich gewesen und habe die Kämpfer koordiniert, die mit Gleitschirmen auf israelisches Gebiet damals vordrangen, hieß es.

05.15 Uhr: Bundeswehr hat mehr als 1.000 Soldaten in den Nahen Osten verlegt

Die Bundeswehr hat für eine mögliche Evakuierung deutscher Staatsbürger inzwischen mehr als 1.000 Soldaten in den Nahen Osten verlegt. Die ganz überwiegende Zahl der Männer und Frauen sei nun auf Zypern in Bereitschaft, wurde der Deutschen Presse-Agentur in Berlin aus Sicherheitskreisen erklärt. Sie seien von dort aus praktisch sofort einsatzbereit, ohne dass aber die weitere Entwicklung in der Folge des Großangriffs der Hamas auf Israel abzusehen sei.

Das Verteidigungsministerium hatte am vergangenen Wochenende erklärt, die eigene Reaktionsfähigkeit in der Region werde erhöht. Auf Zypern wurde ein Planungs- und Führungsstab für einen möglichen Evakuierungseinsatz aufgebaut. Auf der Insel sind auch Spezialkräfte der Deutschen Marine (KSM) mit den Kampfschwimmern in Warteposition. Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) sind nach Jordanien geflogen worden.

04.51 Uhr: USA heben Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen hervor

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat in einem Telefonat mit dem israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant "die Bedeutung des Schutzes der Zivilbevölkerung" bei Operationen im Gazastreifen unterstrichen. Das teilt das Pentagon mit.

04.00 Uhr: Klimaaktivistin Neubauer: "Verurteilen Terror der Hamas scharf"

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat sich im Namen von Fridays for Future Deutschland klar von israelfeindlichen Äußerungen auf dem internationalen Account der Klimaschutzbewegung distanziert. "Unsere volle Solidarität gilt den Jüdinnen und Juden weltweit, und wir verurteilen scharf den Terror der Hamas", sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur. "Wir distanzieren uns von den antisemitischen Posts auf internationalen Kanälen nachdrücklich." Die internationalen Netzwerke der Bewegung seien lose und strukturlos und wenige Personen stünden hinter einzelnen Posts. "Es alarmiert uns zu erleben, wie eben diese Netzwerke insbesondere in den letzten Tagen von Wenigen missbraucht wurden, um Desinformation und Antisemitismus zu teilen", sagte Neubauer.

Vor rund einer Woche hatte die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die Fridays for Future mitbegründet hat, in sozialen Netzwerken zu einem Streik für Solidarität mit den Palästinensern aufgerufen und damit für Empörung gesorgt. Diesen Freitag machte sie sich erneut für die Palästinenser stark. "Gerechtigkeit für Palästina", stand auf einem Schild, das die 20-Jährige bei ihrem freitäglichen Klimaprotest vor dem schwedischen Parlament in Stockholm in den Händen hielt. Auf Instagram hatte der internationale Fridays for Future-Account zudem harte Anschuldigungen gegen den israelischen Staat und "westliche Medien" erhoben.

01.24 Uhr: Israel verurteilt UN-Resolution - Hamas begrüßt sie

Die von der UN-Vollversammlung verabschiedete Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen und für eine sofortige Waffenruhe ist bei den Konfliktparteien erwartbar auf unterschiedliches Echo gestoßen. "Wir lehnen den verabscheuungswürdigen Ruf der UN-Generalversammlung nach einem Waffenstillstand entschieden ab", schrieb Israels Außenminister Eli Cohen in der Nacht zu Samstag auf der Plattform X, vormals Twitter. "Israel beabsichtigt, die Hamas zu eliminieren." So sei die Welt auch mit den Nazis und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verfahren, schrieb er weiter.

Israels UN-Botschafter Gilad Erdan sprach nach der Abstimmung in der UN-Vollversammlung in New York von einem "dunklen Tag für die UN und für die Menschheit", der mit Schande in die Geschichte eingehen werde. Jeder habe gesehen, dass die Vereinten Nationen "keine Unze Legitimität oder Relevanz" mehr hätten.

Die im Gazastreifen herrschende und für den Großangriff auf Israel am 7. Oktober verantwortliche Islamistenorganisation Hamas lobte dagegen die Annahme der Resolution und forderte die UN auf, Maßnahmen zu ihrer Umsetzung zu ergreifen.

Die UN-Vollversammlung hatte den Resolutionsentwurf am Freitag verabschiedet. 120 Länder stimmten dafür, 14 dagegen - 45 enthielten sich, darunter auch Deutschland.

01.05 Uhr: Gaza-Krankenhäuser nach Telefon-Kollaps kaum noch arbeitsfähig

Der Ausfall von Internet- und Telefonverbindungen im Gazastreifen wird nach Ansicht von Experten schwerwiegende Folgen für Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen in dem abgeriegelten Küstenstreifen haben. Kliniken und Hilfsorganisationen könnten ohne Telefon und Internet nicht arbeiten, schrieb Lynn Hastings, Koordinatorin der Vereinten Nationen für humanitäre Hilfe in den Palästinensischen Autonomiegebieten, auf der Plattform X, dem früheren Twitter. Der Palästinensische Rote Halbmond erklärte, die Bewohner des Gazastreifens könnten keine Krankenwagen mehr rufen, so dass Ärzte und Sanitäter dem Lärm der Explosionen folgen müssten, um Verwundete zu finden.

Die Krankenhäuser sind zudem händeringend auf Treibstoff abgewiesen, um Notstromaggregate betreiben zu können, die Inkubatoren und andere lebensrettende Geräte versorgen. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte am Freitag jedoch, man gehe davon aus, dass die Hamas allen Treibstoff konfiszieren werde, der in den Gazastreifen geliefert würde. Die Hamas benutze Generatoren, um Luft in ihre Hunderte Kilometer langen Tunnel zu pumpen.

00.52 Uhr: Israel kann Sicherheit von Presse-Mitarbeitern nicht garantieren

Die israelischen Streitkräfte können nicht für die Sicherheit der Journalisten im Gazastreifen garantieren. "Die israelischen Streitkräfte zielen auf alle militärischen Aktivitäten der Hamas im gesamten Gazastreifen", heißt es in einem Schreiben des Militärs an Reuters und die Agence France Presse (AFP). Sie fügt hinzu, dass die Hamas ihre Militäroperationen absichtlich "in die Nähe von Journalisten und Zivilisten" verlege. Reuters und die AFP hatten Israel zuvor um die Sicherheit ihre Journalisten im Gazastreifen vor israelischen Angriffen gebeten.

Seit dem blutigen Massaker der Hamas vom 7. Oktober sind einer Journalisten-Organisation zufolge 29 Medienvertreter in Israel und im Gazastreifen getötet worden.

00.07 Uhr: Weißes Haus: "Wir ziehen keine roten Linien für Israel"

Die US-Regierung hat ihre Unterstützung für Israel nach den Angriffen der islamistischen Hamas bekräftigt. "Wir ziehen keine roten Linien für Israel", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag auf die Frage eines Journalisten. Man unterstütze weiter die "Sicherheitsbedürfnisse" des Landes und Israels Recht, sich selbst zu verteidigen. "Das wird so bleiben." Zu Israels Ausweitung der Bodeneinsätze in Gaza äußerte sich Kirby auch auf mehrere Nachfragen hin nicht.

Kirby sagte, dass man aber auch von Anfang mit Israel über die "Art und Weise" einer Reaktion auf die Terrorangriffe gesprochen habe. "Und wir haben uns nicht gescheut, unsere Besorgnis über zivile Opfer, Kollateralschäden und die Vorgehensweise, die sie wählen könnten, zum Ausdruck zu bringen." Das sei es, was "Freunde" tun könnten und man werde diese Gespräche weiter führen.

Freitag, 27. Oktober 2023

23.09 Uhr: Hamas - Israelische Bodeneinsätze im Gazastreifen

Nach Darstellung des militärischen Arms der islamistischen Hamas im Gazastreifen gibt es dort an zwei verschiedenen Orten israelische Bodeneinsätze. Es gebe gewalttätige Zusammenstöße in dem Ort Beit Hanun im Norden sowie östlich des Flüchtlingslagers Al-Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens, teilten die Al-Kassam-Brigaden am späten Freitagabend mit. Beides sind Orte in Grenznähe. Unabhängig waren die Angaben der Islamistenorganisation, die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, nicht zu überprüfen. Israels Armee wollte den Bericht nicht kommentieren.

22.51 Uhr: Aktivisten - Erneut Angriffe auf US-Truppen in Syrien

Iran-treue Milizen haben Aktivisten zufolge einen von US-Truppen genutzten Stützpunkt in Syrien angegriffen. Es seien am Abend schwere Explosionen zu hören gewesen und anschließend sei Feuer ausgebrochen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Der US-Stützpunkt "Green Village", wo am Ölfeld Omar in der östlichen Provinz Dair as-Saur US-Truppen stationiert sind, sei Ziel des Angriffs gewesen. Über mögliche Opfer oder Schäden wurde zunächst nichts bekannt. In der Nähe des Stützpunkts Charab al-Dschir im Nordosten seien ebenfalls schwere Explosionen zu hören gewesen, teilte die Beobachtungsstelle mit. Auch hinter diesem Angriff wurden pro-iranische Milizen vermutet.

22.34 Uhr: Nationaler Sicherheitsrat der USA: "Keine roten Linien" für Israel

Nach der Ankündigung des israelischen Militärs, seine Bodeneinsätze im Gazastreifen auszuweiten, hat der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus die Unterstützung der USA für Israel bekräftigt. "Wir ziehen für Israel keine roten Linien", sagte John Kirby in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. "Wir werden sie weiter unterstützen." Aber "seit Anfang an haben wir Unterredungen darüber geführt, wie sie das tun, und das werden wir auch weiter machen."

22.22 Uhr: WHO hat Kontakt zu Mitarbeitern im Gazastreifen verloren

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat keinen Kontakt mehr zu Mitarbeitern, Gesundheitseinrichtungen und anderen Partnern im Gazastreifen. Das schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Abend auf der Plattform X, früher Twitter. Wegen der "Belagerung" mache er sich große Sorgen um deren Sicherheit und die unmittelbare Gesundheitsgefährdung von gefährdeten Patienten. "Wir drängen auf sofortigen Schutz." In einem zweiten Tweet fügte er nur das Wort: "Warum?" hinzu.

22.15 Uhr: Mangelnde Ausgewogenheit - Baerbock erklärt UN-Enthaltung Deutschlands

Deutschland hat sich bei der Nahost-Resolution in der UN-Generalversammlung nach Angaben von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock enthalten, weil die Resolution den Hamas-Terror nicht klar beim Namen nenne. In einer Erklärung teilt Baerbock mit, dass auch die Freilassung aller Geiseln nicht deutlich genug gefordert und das Selbstverteidigungsrecht Israels nicht bekräftigt worden sei. Immerhin habe man in den Verhandlungen zu der von Jordanien eingebrachten Resolution der Palästinenser erreicht, dass die Terrorakte überhaupt verurteilt worden seien und zumindest ein Ruf nach Freilassung der Geiseln enthalten sei.

21.52 Uhr: UN-Vollversammlung nimmt Resolution zur humanitären Lage in Gaza an

Die UN-Vollversammlung fordert mit großer Mehrheit eine sofortige humanitäre Feuerpause zwischen Israel und den Palästinensern im Gazastreifen. Zudem müssten dort Hilfslieferungen zugelassen und die Zivilisten geschützt werden, heißt es in der von arabischen Staaten formulierten Resolution. Diese ist nicht bindend. Für die Resolution stimmten 120 Staaten, 45 enthielten sich - darunter Deutschland, 14 stimmten dagegen. Die radikal-islamische Hamas wird in dem Text nicht namentlich erwähnt.

21.50 Uhr: USA werben für "humanitäre Pausen" für Gazastreifen

Die USA haben sich für "humanitäre Pausen" für den Gazastreifen ausgesprochen. "Wir würden humanitäre Pause unterstützen, damit Sachen reinkommen und Menschen rauskommen", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby. Dabei müsse auch Treibstoff in das von Israel beschossene Palästinensergebiet geliefert werden. Außerdem müsse die Stromversorgung wiederhergestellt werden.

Die USA hatten sich wiederholt gegen eine "Waffenruhe" im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ausgesprochen. Die Regierung von Präsident Joe Biden argumentiert, dies würde nur der Hamas dienen, sich neu aufzustellen. Zuletzt hatte aber US-Außenminister Antony Blinken im UN-Sicherheitsrat gesagt, es sollten "humanitäre Pausen" erwogen werden.

21.32 Uhr: Jordanischer Außenminister - Israel hat Bodenoffensive begonnen

Israel hat seine erwartete Bodenoffensive im Gazastreifen nach Worten des jordanischen Außenministers Aiman Safadi begonnen. "Israel hat gerade einen Bodenkrieg gegen Gaza gestartet", schrieb Safadi am Freitagabend bei X. "Das Ergebnis wird eine humanitäre Katastrophe von epischem Ausmaß über Jahre sein."

20.21 Uhr: USA lehnen Stellungnahme zu israelischen Einsätzen ab

Die USA lehnen eine Stellungnahme zu den Berichten über israelische Einsätze ab. Man habe sie zur Kenntnis genommen, sagt der für nationale Sicherheit zuständige Sprecher John Kirby. Man werde Israel weiter unterstützen.

19.35 Uhr: Kein Internet mehr im Gazastreifen

Im Gazastreifen ist nach Angaben des palästinensischen Mobilfunkanbieters Paltel am Freitagabend das Internet ausgefallen. Aufgrund heftiger israelischer Luftangriffe seien alle Kommunikations- und Internetdienste komplett unterbrochen worden, teilte Paltel mit Sitz im Westjordanland mit. Der palästinensische Rote Halbmond teilte mit, auch über Festnetz und Mobilfunk könne er keinen Kontakt mehr zu seinem Einsatzzentrum im Gazastreifen herstellen.

19.22 Uhr: Israel - Weiten Bodeneinsatz heute Nacht aus

Israels Militär wird nach eigenen Angaben in der Nacht auf Samstag seine Einsätze mit Bodeneinheiten im Gazastreifen ausweiten. Die Bewohner der Stadt Gaza seien aufgerufen, sich in den Süden des Küstenstreifens zu bewegen, sagte ein Militärsprecher am Freitagabend im Fernsehen. Die Armee stehe bereit, um die Sicherheit Israels an allen Fronten zu gewährleisten. Eine Stellungnahme der radikal-islamischen Hamas lag zunächst nicht vor. Zuvor wurde von schweren Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen berichtet sowie von einem Ausfall des Internets und Mobilfunks. Israel hatte eine umfangreiche Bodenoffensive angekündigt und Truppen an der Grenze zum Gazastreifen zusammengezogen.

19.18 Uhr: UN - Humanitäre Versorgung in Gaza vor "völligen Zusammenbruch"

UN-Generalsekretär Antonio Guterres fordert, sofort mehr Lastwagen in den Gazastreifen zu lassen. Vor dem Konflikt hätten jeden Tag 500 Lkw den Küstenstreifen erreicht, heißt es in einer Erklärung. In den vergangenen Tagen seien es im Durchschnitt nur zwölf pro Tag gewesen. Die humanitäre Versorgung im Gazastreifen stehe vor einem "völligen Zusammenbruch" mit unvorstellbaren Folgen für mehr als zwei Millionen Zivilisten.

19.07 Uhr: USA verhängen neue Sanktionen gegen die Hamas

Die USA haben neue Sanktionen gegen das Unterstützernetzwerk der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verhängt. Die Strafmaßnahmen treffen unter anderem einen jordanischen Vertreter der Hamas im Iran und drei Vertreter der iranischen Revolutionsgarden, wie das Finanzministerium in Washington am Freitag mitteilte. Mit Sanktionen belegt wurden auch Unternehmen in Spanien und im Sudan. Mögliches Vermögen der Betroffenen in den USA wird damit eingefroren. Mit dem Vorgehen arbeite die US-Regierung weiter daran, die Finanzquellen der Hamas trockenzulegen, erklärte Vize-Finanzminister Wally Adeyemo.

19.00 Uhr: Massiver israelischer Beschuss im Norden des Gazastreifens

Der Norden des Gazastreifens ist am Abend massiv von der israelischen Armee beschossen worden. Dies zeigten von der Nachrichtenagentur AFP gefilmte Live-Aufnahmen. Die israelische Armee teilte der AFP mit, dass sie "im Gazastreifen kontinuierlich" gegen die dort herrschende militante Hamas vorgehe.

Die Hamas-Führung in Gaza erklärte, Israel habe heute die Kommunikation und den größten Teil des Internets im gesamten Gazastreifen gekappt. Das Medienbüro der Hamas-Regierung warf Israel vor, diesen Schritt zu nutzen, "um mit blutigen Vergeltungsschlägen aus der Luft, zu Lande und zur See Massaker zu verüben". Die Angriffe seien "die heftigsten seit Beginn des Krieges" am 7. Oktober.

18.56 Uhr: Wieder Gefechte an der Grenze zwischen Israel und Libanon

Nach Beschuss aus dem Libanon auf einen Posten der israelischen Armee hat diese nach eigenen Angaben zurückgefeuert. Zudem schlugen Raketen aus dem Libanon, die Richtung Israel abgefeuert wurden, in Syrien ein, wie das Militär mitteilte. Syrische Aktivisten bestätigten einen Einschlag im Süden des Landes. Es gab dort zunächst keine Berichte über Verletzte.

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz sprach von mehreren Angriffen auf israelische Stellungen nahe der libanesischen Grenze. In einem Fall habe es neben Schäden auch "Opfer" gegeben, behauptete die Schiitenorganisation. Israels Armee teilte wiederum mit, es gebe keine Berichte über Verletzte.

18.40 Uhr: Türkischer Außenminister warnt Israel vor Spirale der Gewalt

Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat Israel aufgerufen, den Forderungen seines Landes nach Frieden im Gazastreifen nachzukommen. Tue es das nicht, hätte das eine Spirale der Gewalt in der Region zur Folge, warnte Fidan bei einer Pressekonferenz mit dem dänischen Außenminister Lars Løkke Rasmussen in Ankara. "Die Menschheit steht an einem Scheideweg", sagte Fidan. "Entweder gibt es einen großen Krieg, der sich auf die ganze Welt ausbreitet, oder es entsteht ein großer Frieden." Fidan forderte Israel zudem auf, die Rechte der Palästinenser zu respektieren. Nur so könne es in Frieden und Sicherheit leben.

18.27 Uhr: UN-Hilfswerk - "Hölle auf Erden" im Gazastreifen

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) warnt angesichts der Blockade des Gazastreifens durch Israel im laufenden Krieg vor noch deutlich mehr Todesopfern wegen ausbleibender Hilfslieferungen. "Viel mehr werden sterben durch die Folgen der Belagerung", sagte der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini. Essen, Wasser und Arzneimittel würden knapp, Straßen im Gazastreifen seien mit Abwasser überflutet. "Wir können diese menschliche Tragödie nicht mehr ignorieren", sagte Lazzarini, und sprach von einer "Hölle auf Erden".

18.01 Uhr: USA - Gaza-Konflikt hat einen "gefährlichen Moment" erreicht

Der Gaza-Konflikt ist nach Darstellung der USA an einen "gefährlichen Moment" angekommen. Die UN-Botschafterin der USA, Linda Thomas-Greenfield, erklärt weiter, man habe Israel sowohl in öffentlichen als auch in privaten Gesprächen erklärt, dass es zwar das Recht habe, sich gegen eine Terror-Gruppe zu verteidigen. Jedoch müsse dies "im Einklang mit den Regeln des Krieges" geschehen.

17.37 Uhr: Bisher 84 Lastwagen mit Hilfsgütern in Gaza angekommen

Im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges dort 84 Lastwagen mit Hilfsgütern angekommen, zehn davon am Freitag morgen. Laut den Vereinten Nationen wären aber täglich 100 Lkw nötig, um die 2,2 Millionen Menschen in Gaza zu versorgen.

Dringend nötig wäre auch Treibstoff, um zum Beispiel Stromgeneratoren in Krankenhäusern zu betreiben. Israel lässt allerdings keinen Treibstoff über die Grenze zum Gazastreifen, weil man befürchtet, die Hamas könne ihn für terroristische Ziele nutzen.

17.00 Uhr: Israel - Hamas nutzt Krankenhäuser als Kommandozentralen

Die radikalislamische Hamas missbraucht Krankenhäuser im Gazastreifen als Kommandozentralen für ihre Angriffe gegen Israel, das wirft die israelische Armee der Hamas vor. In den Kliniken gebe es Zugänge zu dem unterirdischen Tunnelsystem der Hamas, so der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am Freitag vor Journalisten.

16.43 Uhr: Tausende Jordanier demonstrieren gegen Israels Luftangriffe

In Jordanien haben mindestens 5.000 Menschen gegen die israelischen Luftangriffe im Gazastreifen demonstriert. Viele von ihnen trugen Palästinenserflaggen und jordanische Fahnen bei sich.

16.37 Uhr: Macron kritisiert "undifferenziertes Bombardement" durch Israel

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die massiven israelischen Angriffe im Gazastreifen "undifferenziertes Bombardement" genannt. Auch wenn Israel das Recht habe, gegen die Terroristen der Hamas zu kämpfen, seien "die vollständige Blockade, das undifferenzierte Bombardement und erst recht die Aussicht auf eine massive Bodenoffensive nicht geeignet", die Zivilbevölkerung angemessen zu schützen, so Macron.

16.20 Uhr: Israel lehnt humanitäre Feuerpausen weiter ab

Anders als von den EU-Staaten gefordert ist Israel weiter gegen humanitäre Feuerpausen im Gazastreifen. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums betonte jedoch, dass Israel humanitäre Hilfe in den Gazastreifen lasse, "solange sie nicht in den Händen von Terroristen der Hamas landet".

16.12 Uhr: Viele Bäckereien im Gazastreifen außer Betrieb

Von den 23 Bäckereien im Gazastreifen, mit denen das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) zusammenarbeitet, sind 21 außer Betrieb. "Die Menschen riskieren ihr Leben und stehen stundenlang Schlange, um Brot zu bekommen, und viele gehen ohne Brot in der Hand zurück in ihre Unterkünfte", sagt Samer Abdel Jaber vom WFP in Jerusalem.

Auch zwölf Krankenhäuser und damit etwa ein Drittel aller Spitäler im Gazastreifen sind nach UN-Angaben aufgrund von Schäden oder dem Ausfall der Generatoren geschlossen.

15.56 Uhr: Hamas betrachtet alle Geiseln als Israelis

Obwohl viele der israelischen Geiseln der Hamas einen ausländischen Pass haben, betrachtet die Hamas sie nach eigener Aussage alle als Israelis. Das sagte ein Hamas-Vertreter laut russischen Medien bei einem Besuch in Moskau.

Von den über 200 Geiseln haben 138 einen ausländischen Pass: 54 kommen zum Beispiel aus Thailand, 15 aus Argentinien, je zwölf aus Deutschland und den USA und je sechs aus Frankreich und Russland.

14.57 Uhr: Israel - Bodenoffensive in Gaza wird lang und schwierig

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant rechnet damit, dass eine israelische Bodenoffensive im Gazastreifen lang und schwierig wird. Dabei werde es darum gehen, das Netzwerk von Tunneln der Hamas zu zerstören. Bei der Offensive, die "lange Zeit" in Anspruch nehmen werde, komme eine große Zahl von Soldaten zum Einsatz. Danach werde die israelische Armee "Widerstandsnester" bekämpfen.

13.37 Uhr: Drei Verletzte bei Einschlag einer Rakete in Tel Aviv

Eine Rakete hat in Tel Aviv offenbar drei Menschen verletzt. Ein etwa 20-jähriger Mann musste ins Krankenhaus, so ein Rettungsdienst. Zwei weitere Menschen seien leicht verletzt worden. Die Hamas bekannte sich zu dem Angriff.

13.30 Uhr: Rotes Kreuz - Humanitäre Katastrophe in Gaza verschlimmert sich stündlich

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) stellt fest, dass sich die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen "stündlich" verschlechtere. 40 Prozent der Schulen sind laut der Unesco beschädigt, und der heute nach Gaza gelangte Hilfskonvoi mit Medikamenten, Wasser, Nahrungsmitteln und Ärzten sei nur "eine kleine Dosis der Erleichterung", so IKRK-Regionaldirektor Fabrizio Carboni. Es brauche einen sicheren und dauerhaften Zugang für humanitäre Hilfe.

13.30 Uhr: Greta Thunberg demonstriert wieder für Rechte von Palästinensern

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat erneut für die Palästinenser Partei ergriffen. Bei ihrem freitäglichen Klimaprotest vor dem schwedischen Parlament in Stockholm hielt sie ein Plakat mit der Aufschrift "Gerechtigkeit für Palästina".

13.06 Uhr: EU schickt sechs weitere Flugzeuge mit Hilfsgütern für Gaza

Im Rahmen ihrer humanitären Luftbrücke für Bedürftige im Gazastreifen schickt die EU sechs weitere Flugzeuge mit Hilfsgütern. Am Freitag startete eine Transportmaschine mit 51 Tonnen Medikamenten, Klinikbedarf und Schulmaterialien des UN-Kinderhilfswerks Unicef von Kopenhagen nach Ägypten, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte. Die übrigen Maschinen sollen in den kommenden zwei Wochen fliegen.

12.36 Uhr: Steigende Zahl von Drohanrufen

Schulen und andere Einrichtungen in Deutschland erhalten eine steigende Zahl von Drohanrufen. Das registriert das Bundesinnenministerium. Wie viele dieser Anrufe tatsächlich extremistischer Natur seien oder von Trittbrettfahrern getätigt, lasse sich allerdings nicht sagen. Bisher sei es zu keinen Schäden gekommen, so eine Sprecherin.

12.20 Uhr: Ärzteteam und Hilfskonvoi kommt in Gazastreifen

Über den ägyptischen Grenzübergang Rafah sind zehn Hilfstransporter mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten und ein Team aus zehn ausländischen Ärzten in den Gazastreifen gelangt, so sagte ein palästinensischer Grenzbeamter der Nachrichtenagentur Reuters. Die Gesamtzahl der Hilfs-Lkw seit Beginn des Krieges habe sich damit auf 84 erhöht.

12.08 Uhr: Noch zahlreiche Deutsche im Gazastreifen

Laut dem Auswärtigen Amt in Berlin befinden sich noch eine "niedrige dreistellige Zahl" Deutscher im Gazastreifen. Dabei handle es sich aber nicht um die Gesamtzahl der Deutschen, sondern nur um die, die sich auf der von der Regierung eingerichteten Liste eingetragen hätten.

12.03 Uhr: Israel Armee greift mehr als 250 Ziele im Gazastreifen an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den letzten 24 Stunden im Gazastreifen mehr als 250 Ziele angegriffen. Darunter seien Tunnel der islamistischen Hamas sowie operative Hauptquartiere und Raketenabschussrampen, teilte die Armee am Montag mit.

Dabei seien "Dutzende" Hamas-Mitglieder getroffen worden - unter ihnen auch ein ranghoher Hamas-Befehlshaber, der getötet worden sein.

11.40 Uhr: Vereinte Nationen werfen Israel und Hamas Kriegsverbrechen vor

Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen wirft Israel Kriegsverbrechen vor. Den mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen Wasser, Nahrungsmittel, Strom und Treibstoff vorzuenthalten, sei eine kollektive Bestrafung und damit ein Kriegsverbrechen. so Sprecherin Ravina Shamdasani. Ebenso sei die Entführung von Zivilisten durch die Hamas ein Kriegsverbrechen.

11.31 Uhr: Leiter des UN-Hilfswerks in Gaza spricht von Zusammenbruch und Hunger

Die Lage im Gazastreifen verschlechtert sich zusehends, so der Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini. Seinen Aussagen zufolge brechen die letzten öffentlichen Dienstleistungen schnell zusammen. Es herrsche Lebensmittelknappheit und teilweise auch schon Hunger. Auch der Treibstoff gehe aus, doch die Krankenhäuser und Bäckereien bräuchten täglich 160.000 Liter.

11.18 Uhr: Zentralrat der Muslime fordert Waffenruhe für Gaza

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland fordert eine sofortige Waffenruhe für den Gazastreifen. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit spiele sich eine humanitäre Katastrophe ab, erklärte der Verband am Freitag in Berlin. Die Bombardierung unschuldiger Zivilisten in Gaza überschreite alle Grenzen. Unter den 7.000 getöteten Menschen in Gaza seien 3.000 Kinder.

Krieg und Kollektivstrafen brächten keine Lösungen, sondern vergrößerten lediglich das Leid und den Hass auf allen Seiten. Nötig sei überdies die Öffnung eines permanenten humanitären Korridors in den Gazastreifen.

11.13 Uhr: 57 UN-Hilfswerks-Mitarbeiter seit Kriegsbeginn im Gazastreifen getötet

Seit dem Beginn der israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen infolge des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel sind 57 Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) getötet worden. Das sagte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Freitag bei einer Pressekonferenz in Jerusalem und ergänzte, es sei eine "bedeutende und ununterbrochene" Hilfe für den Gazastreifen nötig.

11.10 Uhr: Unesco fordert im Gaza-Krieg Schutz von Schulen

Die UN-Kulturorganisation Unesco hat im Gaza-Krieg zum Schutz von Schulen vor militärischem Beschuss aufgerufen. Die Schulen dienten der Bevölkerung auch als Zufluchtsort und deren Beschuss laufe internationalem Recht zuwider, teilte die Unesco am Freitag in Paris mit. Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenangriffen des Landes seien 200 Schulen im Gazastreifen beschädigt worden, was 40 Prozent aller Schulen dort entspreche.

Im Gazastreifen lebten 625.000 Schüler und mehr als 22.500 Lehrkräfte, die sich in einer extrem verletzlichen Position befänden. Gemäß ihrem Mandat erinnere die Unesco alle Akteure an ihre Verpflichtung, sich an das humanitäre Völkerrecht zu halten.

11.01 Uhr: Weitere acht Lastwagen mit Hilfsgütern in Gaza erwartet

Die Vereinten Nationen (UN) rechnen im Laufe des Tages mit etwa acht Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Bisher habe man 74 Lastwagen hineinbekommen, sagt die UN-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten in den Palästinenser-Gebieten, Lynn Hastings, vor der Presse in Genf. Die Lieferungen würden durch die Sicherheitslage sowie technische und politische Probleme behindert.

Es gebe ausführliche Verhandlungen mit Israel, um mehr Hilfsgüter in den dicht besiedelten, von Israel abgeriegelten Gazastreifen zu bekommen. Israel will sicherstellen, dass die Hilfsgüter nicht in die Hände der in Gaza herrschenden radikal-islamischen Hamas fallen. Nach Angaben der UN gibt es bisher keine Einigung über Treibstoff-Lieferungen in den Gazastreifen.

10.30 Uhr: Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

Bei Razzien des israelischen Militärs im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben vier Menschen getötet worden. In der Stadt Dschenin seien drei Palästinenser durch israelische Schüsse ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Freitag mit. Ein weiterer Palästinenser sei in der Stadt Kalkilija getötet worden. Dem israelischen Militär zufolge soll es sich bei mindestens einem Toten in Dschenin um ein Mitglied einer militanten Palästinenserorganisation gehandelt haben.

Nach Angaben der Armee fanden in der Nacht in mehreren Städten Razzien im Westjordanland statt. 36 gesuchte Personen seien festgenommen worden. Sie stünden im Verdacht, "in terroristische Aktivitäten verwickelt zu sein", teilte das Militär auf Nachfrage mit. Unter den Festgenommenen sind demnach 17 Mitglieder der islamistischen Hamas.

10.01 Uhr: Polizeipräsidentin rechnet mit neuen Spannungen in Berlin

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik geht davon aus, dass es zu neuen Spannungen in Deutschland kommt, wenn die geplante Bodenoffensive Israels in Gaza beginnt. "Das wird definitiv Auswirkungen, natürlich auch auf Berlin, haben", sagte Slowik am Freitag im RBB-Inforadio. Die Polizei werde versuchen, präventiv die Lage zu beruhigen, aber "auch einsatztaktisch" vorplanen.

09.44 Uhr: Jerusalemer Rabbiner verurteilen Gewalt gegen Arbeiter

Die Oberrabbiner Jerusalems haben Gewalt und Schikane gegen Arbeiter verurteilt. In einer gemeinsamen Erklärung von Donnerstagabend erklärten sie, diese Akte gegen "Arbeitnehmer, die Dienstleistungen für die Einwohner der Stadt erbringen", seien unvereinbar mit der Thora und gefährdeten Menschenleben. Es gelte insbesondere, die Jungen zu warnen, sich von Gewalt fernzuhalten, heißt es in der Erklärung, die von weiteren prominenten Rabbinern unterzeichnet wurde.

Beobachter werteten den Appell als Aufruf gegen Gewalt gegen arabische Arbeiter, auch wenn der Text dies nicht weiter ausführe. Angesichts der realen Gefahr gewaltsamer Auseinandersetzungen in Jerusalem sei dies ein wichtiger Beitrag.

08.56 Uhr: Hamas-Behörden melden 481 Tote in 24 Stunden

Im Gazastreifen sollen nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde innerhalb von 24 Stunden 481 Menschen durch israelische Raketenangriffe ums Leben gekommen sein. In den Tagen davor sollen es manchmal deutlich mehr gewesen sein. Die Bilanz stammte von Donnerstag 18.00 Uhr, wie das UN-Nothilfebüro OCHA heute berichtete.

Unabhängig prüfen lassen sich die Informationen nicht. Die UN-Organisationen verwenden auch die Meldungen der Gesundheitsbehörde. Das israelische Militär sagt, es versucht, wo immer möglich, zivile Opfer zu vermeiden. Es gebe Warnungen zur Flucht vor Raketenschlägen.

08.06 Uhr: Israel meldet Vorstöße im Zentrum des Gazastreifens

Das israelische Militär hat bei weiteren begrenzten Vorstößen im Gazastreifen nach eigenen Angaben Dutzende von Stellungen der islamistischen Hamas angegriffen. Wie die Armee am Freitagmorgen auf Telegram berichtete, attackierten am Vortag von Kampfflugzeugen und Drohnen flankierte Bodentruppen unter anderem Abschussrampen für Panzerabwehrraketen, Kommandozentralen sowie Terroristen der Hamas. Anschließend hätten die Soldaten das Kampfgebiet unversehrt wieder verlassen. Auch in der vorherigen Nacht hatten israelische Kampfpanzer im Norden einen Vorstoß unternommen.

Israels Militär hatte in den vergangenen rund drei Wochen bereits mehrere solcher begrenzten Vorstöße in den Gazastreifen unternommen. Sie gelten als Vorbereitung für eine geplante Bodenoffensive Israels.

07.08 Uhr: 49 Prozent der Israelis wollen mit Bodenoffensive warten

49 Prozent der Israelis sind einer Umfrage dafür, mit einer großangelegten Bodenoffensive im Gazastreifen abzuwarten. Dagegen äußern nur 29 Prozent die Meinung, das israelische Militär solle sofort in den Küstenstreifen einmarschieren, wie aus einer von der Zeitung "Maariw" veröffentlichten Befragung hervorgeht. Damit schwinde die Unterstützung für eine Bodenoffensive deutlich: Bei einer Befragung am 19. Oktober waren noch 65 Prozent für eine Invasion, wie das Blatt weiter berichtet.

Die Antworten in der Umfrage legten nahe, dass die rund 200 von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln eine wichtige Rolle bei dem Meinungsumschwung spielen. Die im Gazastreifen herrschende Hamas hat erklärt, 50 Geiseln seien dort bei israelischen Luftangriffen getötet worden. Eine freigelassene Geisel berichtete, sie sei in einem Hamas-Tunnel festgehalten worden, der von Israel ins Visier genommen wird.

05.30 Uhr: Hamas veröffentlich Namen von fast 7.000 Todesopfern

Nach Zweifeln von US-Präsident Joe Biden an den von der Hamas angegebenen Opferzahlen im jüngsten Krieg gegen Israel hat die radikalislamische Palästinenserorganisation eine Liste mit Namen von fast 7.000 Menschen veröffentlicht, die bei israelischen Angriffen getötet worden sein sollen. Die vom Gesundheitsministerium der Hamas veröffentlichte Liste enthält 6.747 Namen, Angaben zum Alter und Geschlecht der Opfer sowie die Nummern ihrer Personalausweise. 281 Leichen sind demnach noch nicht identifiziert worden.

05.14 Uhr: Raketeneinschlag in Ägypten nahe israelischer Grenze

Am frühen Freitagmorgen sind offenbar in dem ägyptischen Ort Taba in der Nähe der israelischen Grenze eine medizinische Einrichtung und ein Verwaltungsgebäude von einer Rakete getroffen worden. Wie die ägyptische Nachrichtenagentur Al Qahera News berichtete, sind sechs Menschen bei dem Vorfall verletzt worden. Unter Berufung auf Insider erklärte Al Qahera, die Explosion in der Stadt am Roten Meer stehe im Zusammenhang mit Kämpfen zwischen Israel und der militanten Hamas im Gazastreifen.

Der Agentur zufolge hat die Rakete eine Ambulanz in Taba sowie ein Wohngebäude für die Verwaltung des Krankenhauses des Ortes getroffen. Das israelische Militär erklärte, es sei sich eines Sicherheitsvorfalls in dem Gebiet bewusst, der sich aber "außerhalb unserer Grenze" ereignet habe. Unklar ist bisher, von wem die Rakete abgefeuert worden ist. Reuters konnte die Berichte nicht sofort unabhängig voneinander bestätigen.

05.01 Uhr: Weitere EU-Hilfsflüge für den Gazastreifen starten heute

Zwei weitere Flüge mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen sollen nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen noch am heutigen Freitag starten. Für die kommenden Tage seien darüber hinaus weitere Flüge geplant, sagte sie in der Nacht zu Freitag nach dem ersten Tag eines EU-Gipfels in Brüssel. Zwei erste Transporte hätten bereits 56 Tonnen Hilfsgüter nach Ägypten gebracht, die in den Gazastreifen geliefert worden seien.

Donnerstag, 26. Oktober 2023

23.13 Uhr: Israel will EU-Forderung nach Feuerpausen zunächst nicht kommentieren

Israels Außenministerium hat sich zunächst nicht zur Forderung der EU-Staaten nach Feuerpausen und geschützten Korridoren für sichere Hilfslieferungen im Gazastreifen äußern wollen. Ein Sprecher teilte am späten Abend auf Anfrage mit, man werde sich eventuell am Freitag dazu äußern. Unmittelbar zuvor hatten die Staats- und Regierungschefs der EU in einer Gipfelerklärung "humanitäre Korridore und Pausen für humanitäre Zwecke" im Gazastreifen gefordert.

23.00 Uhr: Nach Zweifeln - Hamas-Behörde veröffentlicht Liste aller Todesopfer

Nach Zweifeln an den vom Gesundheitsministerium im Gazastreifen verbreiteten Opferzahlen hat die von der islamistischen Hamas kontrollierte Behörde eine Liste der Namen aller Getöteten veröffentlicht. In dem am Donnerstag verbreiteten und 212 Seiten langen Dokument stehen auch Alter, Geschlecht und Personalausweisnummer der Palästinenser, die im Gaza-Krieg seit dem 7. Oktober getötet worden sein sollen. Demnach kamen infolge der israelischen Angriffe bislang mindestens 7028 Menschen ums Leben. Die Angaben der Behörde und die Echtheit aller Namen auf der Liste ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

22.30 Uhr: Weißes Haus zweifelt an Opferzahlen des Hamas-Ministeriums in Gaza

Die US-Regierung hat Zweifel an den vom Gesundheitsministerium im Gazastreifen veröffentlichten Opferzahlen. Die Behörde werde von der Hamas geleitet, einer terroristischen Organisation, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, im Weißen Haus. "Wir können nichts, was von der Hamas kommt, für bare Münze nehmen, auch nicht das sogenannte Gesundheitsministerium." Zuvor hatte bereits US-Präsident Joe Biden gesagt, dass er kein Vertrauen in diese Zahlen habe.

21.50 Uhr: Israel - Hamas setzte auch Waffen aus Nordkorea und dem Iran ein

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat bei ihrem Großangriff auf Israel nach Angaben der israelischen Armee auch im Iran und in Nordkorea hergestellte Waffen eingesetzt. Das israelische Militär zeigte Journalisten am Donnerstag eine Reihe von Waffen, die in den von der Hamas am 7. Oktober angegriffenen Ortschaften im Süden Israels gefunden wurden.

Darunter befanden sich auch Mörsergranaten aus dem Iran und Panzerfaustraketen aus Nordkorea. Ein Vertreter der israelischen Streitkräfte sagte, fünf bis zehn Prozent der gefundenen Waffen sei im Iran hergestellt worden, weitere zehn Prozent in Nordkorea. "Der Rest wurde im Gazastreifen hergestellt."

21.34 Uhr: EU fordert Feuerpausen für Gazastreifen

Die EU-Staaten fordern Feuerpausen und geschützte Korridore für sichere Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Die sich verschlechternde humanitäre Lage in Gaza gebe Anlass zu größter Besorgnis, heißt es in einer am Donnerstagabend in Brüssel verabschiedeten Gipfelerklärung der Staats- und Regierungschefs.

21.23 Uhr: USA verlegen 900 Soldaten in den Nahen Osten

Aufgrund der zunehmenden Anzahl an Angriffen gegen US-Truppen schickt das Pentagon rund 900 zusätzliche Soldaten in den Nahen Osten. Diese sollen die Luftverteidigung verstärken und das US-Personal vor Angriffen durch mit dem Iran verbundenen Gruppen schützen, teilt das Verteidigungsministerium mit. Die US-Armee ist nach Angaben von Pentagon-Sprecher Patrick Ryder in in der vergangenen Woche mindestens zwölf Mal im Irak und vier Mal in Syrien angegriffen worden. Ein Angriff im Irak sei am Donnerstag fehlgeschlagen.

21.10 Uhr: USA - Feuerpause im Gaza-Krieg sollte in Betracht gezogen werden

Die US-Regierung hat sich dafür ausgesprochen, eine begrenzte humanitäre Feuerpause im Gaza-Krieg in Betracht zu ziehen. "Dabei handelt es sich um örtlich begrenzte, zeitlich begrenzte, spezifische Pausen auf dem Schlachtfeld, damit humanitäre Hilfe zu den Bedürftigen gelangen kann oder die Menschen das Gebiet in relativer Sicherheit verlassen können", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Man sei der Überzeugung, dass eine solche Feuerpause eine wertvolle Idee sei, der man nachgehen solle. Sie könne Stunden oder Tage dauern, so Kirby. Er sprach dabei nicht von einem humanitären Waffenstillstand. Dieser wird etwa von den Vereinten Nationen gefordert und ist weitgehender. Israel lehnt solche Forderungen im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas bislang ab.

20.50 Uhr: Israels Militär greift "Terrorzelle" im Libanon an

Im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon hat es erneut einen Zwischenfall gegeben. Das Militär habe im Nachbarland eine "Terrorzelle" angegriffen, deren Mitglieder versucht hätten, Raketen auf Ziele in Israel zu feuern, erklärten die Streitkräfte.

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu gewaltsamen Zwischenfällen. Auf beiden Seiten gab es bereits Todesopfer. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon meldete seit Beginn der jüngsten Konfrontationen mindestens 52 Tote in den eigenen Reihen. Außerdem starben sechs palästinensische Militante im Südlibanon.

20.45 Uhr: Iran will zu Geiselbefreiung beitragen

Die Hamas ist nach Angaben des iranischen Außenministers Hussein Amirabdollahian dazu bereit, weitere zivile Geiseln freizulassen. Gleichzeitig müsse sich aber auch die internationale Gemeinschaft für die Freilassung von 6000 palästinensischen Häftlingen aus Gefängnissen in Israel einsetzen, sagte Amirabdollahian bei einer Sondersitzung der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Der Iran sei "bereit, gemeinsam mit Katar und der Türkei an diesem sehr wichtigen humanitären Unterfangen mitzuwirken".

20.31 Uhr: Selenskyj warnt vor Flächenbrand im Nahen Osten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor den Gefahren eines Flächenbrands im Nahen Osten für Europa. "Die Feinde der Freiheit sind sehr daran interessiert, die freie Welt an eine zweite Front zu bringen", sagte Selenskyj in einer Videoansprache beim Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU-Länder in Brüssel. Man müsse das Szenario klar erkennen und ihm gemeinsam entgegentreten. "Je eher im Nahen Osten Sicherheit herrscht, desto eher werden wir hier - in Europa - Sicherheit wiederherstellen."

20.25 Uhr: USA wollen Finanzströme an die Hamas weiter reduzieren

Die Regierung unter Präsident Joe Biden sucht laut US-Finanzministerin Janet Yellen nach weiteren Möglichkeiten, um die Finanzströme an die radikal-islamische Hamas nach deren Angriffen auf Israel zu reduzieren. In einem Interview mit der Agentur "Bloomberg" sagt Yellen zudem, dass die USA bereits eine "große Anzahl" von Schritten unternommen hätten, um Sanktionen gegen die Hamas zu verhängen. Bisher könne sie keine großen Auswirkungen des Konflikts zwischen Israel und der Hamas auf die Weltwirtschaft erkennen. Sie verfolge die Entwicklungen genau. Der Konflikt dürfe sich nach Ansicht der USA nicht auf die Region ausweiten.

20.20 Uhr: Israel fordert Russland zur Ausweisung von Hamas-Vertretern auf

Israel hat ein Treffen russischer Diplomaten mit Vertretern der islamistischen Hamas in Moskau verurteilt. "Wir fordern die russische Regierung auf, die Hamas-Terroristen unverzüglich auszuweisen", teilte der Sprecher des israelischen Außenministeriums Lior Haiat mit. Die hohen Hamas-Funktionäre hätten an ihren Händen das Blut von 1400 getöteten Israelis, "die abgeschlachtet, ermordet, hingerichtet und verbrannt wurden." Die Einladung der Hamas-Vertreter stelle eine "Unterstützung des Terrorismus" dar und legitimiere die Gräueltaten der Hamas, hieß es weiter. Die Hamas sei verantwortlich dafür, dass unter anderen Babys, Kinder, Frauen sowie ältere Menschen in den Gazastreifen entführt worden seien.

20.11 Uhr: Irans Außenminister warnt die USA vor direkter Verwicklung

Irans Außenminister hat die USA angesichts des Gaza-Kriegs vor einer direkten Verwicklung in den Konflikt gewarnt. Sollte der "Völkermord in Gaza weitergehen, werden sie von diesem Feuer nicht verschont bleiben", sagte Hussein Amirabdollahian heute laut einem Transkript seiner Rede bei einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung in New York. "Ich sage den amerikanischen Staatsmännern und Streitkräften, die jetzt den Völkermord in Palästina handhaben, ganz offen, dass wir die Ausweitung und das Ausmaß des Krieges in der Region nicht begrüßen", sagte er.

20.00 Uhr: Israel - Seit Kriegsbeginn 8000 Raketen aus Gaza abgefeuert

Militante Palästinenser haben nach israelischen Angaben seit Kriegsbeginn rund 8000 Raketen auf Israel abgefeuert. Das teilte Regierungssprecherin Tal Heinrich am Abend mit. Das israelische Militär gab die Zahl zuletzt mit schätzungsweise 7000 an. Dem Militär zufolge sollen mindestens 550 davon innerhalb des Gazastreifens gelandet sein.

Die Raketen der militanten Palästinenser werden in der Regel vom israelischen Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen. Es kommt jedoch auch immer wieder zu Einschlägen. Die Abfangrate wird laut offiziellen Angaben auf rund 90 Prozent geschätzt.

19.45 Uhr: Ägypten baut Feldlazarett für Verwundete aus dem Gazastreifen

Ägypten lässt zur Behandlung palästinensischer Verletzter aus dem Gazastreifen nahe der gemeinsamen Grenze ein Feldlazarett errichten. Dieses werde hinter einem staatlichen Krankenhaus im Ort Scheich Suwaid gebaut, sagte ein ägyptischer Regierungsvertreter der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Der Ort im Norden der Sinai-Halbinsel liegt etwa 15 Kilometer vom Grenzübergang Rafah entfernt. Das Feldlazarett werde mindestens über 300 Betten verfügen, berichtete die Zeitung «Al-Masri Al-Jum» unter Berufung auf medizinische Kreise.

Auch das Krankenhaus stehe für Verletzte zur Verfügung, erklärte Ortsvertreter Salih Abu Huli. Die Zahl der verfügbaren Betten nannte er nicht.

19.38 Uhr: Russischer Vizeaußenminister trifft Kollegen aus dem Iran

Neben einem Vertreter der Hamas hat der russische Vizeaußenminister Michail Bogdanow heute auch seinen Amtskollegen aus dem Iran getroffen. In einer kurzen Mitteilung aus dem Außenministerium hieß es, bei den Gesprächen mit Ali Bagheri sei es um "die Notwendigkeit einer Einstellung der Feindseligkeiten in und um den Gazastreifen und die rasche Bereitstellung humanitärer Unterstützung für die betroffene palästinensische Bevölkerung" gegangen. Beide hätten zudem bekräftigt, dass sie gemeinsam weiter auf eine Stabilisierung der Lage im Nahen Osten hinarbeiten wollten. Der Iran gilt als Schutzmacht der Hamas und schiitischer Milizen in der Region wie der Hisbollah.

19.09 Uhr: Vereinte Nationen - erst 62 Lastwagen im Gazastreifen angekommen

Im Gazastreifen sind von Samstag bis Dienstag nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA insgesamt 62 Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen. Darunter waren Trinkwasser, Nahrungsmittel und medizinische Güter. Das meiste sei bereits an die Krankenhäuser und die Vertriebenen verteilt worden, berichtete OCHA am Abend. Das Büro verwies darauf, dass die Lieferungen bei Weitem nicht ausreichen, um die mehr als 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen zu versorgen. Vor dem 7. Oktober seien rund 500 Lastwagen täglich in den Gazastreifen gefahren. Israel hatte Lieferungen nach den Terroranschlägen der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas mit rund 1400 Toten in Israel zwei Wochen untersagt. Der erste Konvoi durfte am Samstag fahren.

19.08 Uhr: Zentralrat der Juden fordert Umbenennung von "Fridays for Future Deutschland"

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat von der deutschen Sektion der Klimaschutzgruppe Fridays for Future eine Namensänderung und eine klare Abgrenzung vom Antisemitismus verlangt. Schuster warf der weltweiten Dachorganisation von Fridays for Future in der "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe) eine "krude Geschichtsverdrehung, Dämonisierung Israels und nun auch noch Verschwörungsideologien" vor. Diesen Vorwurf richtete er namentlich auch an die Gründerin der Klimaschutzbewegung, Greta Thunberg.

18.31 Uhr: UN-Hilfswerk in Gaza fordert dringend Treibstoff

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge hat seine Forderungen nach Treibstofflieferungen für den Gazastreifen bekräftigt. Es sei dringend nötig, dass es so bald wie möglich Lieferungen gebe, sagte UNRWA-Sprecherin Juliette Touma am Donnerstag. Sollten der Organisation die Vorräte ausgehen, müssten einige der Hilfsoperationen drastisch verringert werden, in einigen Fällen kämen sie vollständig zum Erliegen, sagte Touma der Nachrichtenagentur AP.

18.29 Uhr: Hamas-Vertreter ruft Verbündete zur Unterstützung auf

Der ranghohe Hamas-Vertreter Ghasi Hamad hat mehr Unterstützung von den Verbündeten seiner Organisation wie der Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon gefordert. "Die Hisbollah arbeitet jetzt gegen die Besatzung", sagte Hamad, ein Mitglied des Politbüros der Hamas, der Nachrichtenagentur AP am Donnerstag in Beirut. "Wir begrüßen das. Aber ... wir brauchen mehr, um die Aggression im Gazastreifen zu beenden ... Wir erwarten mehr." Die im Gazastreifen regierende Hamas und die Hisbollah im Libanon werden von vielen Ländern als Terrororganisationen eingestuft.

18.28 Uhr: Israel verteidigt bei UN-Vollversammlung Krieg gegen die Hamas

Israel hat in der Vollversammlung der Vereinten Nationen seinen Krieg gegen die Terrororganisation Hamas verteidigt. Die Hamas-Mitglieder seien "die neuen Nazis" und wollten alle Juden töten, sagte Israels Botschafter bei den UN, Gilad Erdan, am Donnerstag in New York bei einer Dringlichkeitssitzung zum Nahost-Krieg.Der Botschafter betonte, dass Israel die Hamas zerstören werde. Er erinnerte an die Verbrechen der Hamas, die von den Extremisten bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober verübt worden seien. Vertreter des UN-Beobachterstaates Palästina, Jordaniens und des Irans warfen Israel schwere Verbrechen vor. Israel verübe einen "Genozid" in Gaza, behauptete der iranische Repräsentant.

18.09 Uhr: Syrien wirft Westen Mitverantwortung für "Kriegsverbrechen" vor

Der syrische Außenminister Faisal Mekdad hat westlichen Staaten vorgeworfen, indirekt für den Tod von Zivilisten im Gazastreifen mitverantwortlich zu sein. Indem der Westen auf Israels Recht auf Selbstverteidigung poche, gebe er dem Land einen Freibrief, um Palästinenser zu töten, sagte Mekdad nach einem Bericht syrischer Staatsmedien vom Donnerstag. Israel zerstöre Häuser über den Köpfen ihrer Bewohner und enthalte ihnen Strom und Wasser vor. Das seien "Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit".

17.49 Uhr: Zahl der beim Hamas-Angriff getöteten Franzosen steigt auf 35

Die Zahl der bei dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel getöteten Franzosen ist auf 35 gestiegen. Zudem würden noch neun französische Staatsbürger vermisst, einige von ihnen befänden sich vermutlich als Geiseln in den Händen der Hamas, teilte das französische Außenministerium am Donnerstag in Paris mit.

17.12 Uhr: UN-Vollversammlung beschäftigt sich mit Situation im Gazastreifen

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen beschäftigt sich bei einer Sondersitzung mit der Situation im Gazastreifen. Das Treffen begann am Donnerstag in New York mit Ansprachen der diplomatischen Vertreter Israels und der Palästinenser. Auch Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian war überraschend zu der Sitzung angereist. Insgesamt waren mehr als 100 Redner und Rednerinnen angekündigt, die Sitzung könnte sich bis spät in den Freitag ziehen.

Zum Abschluss des Treffens sollte über einen Resolutionsentwurf abgestimmt werden, den Jordanien eingebracht hatte. Weil dieser unter anderem eine sofortige Waffenruhe fordert und andere Punkte enthält, die die Unterstützer Israels so nicht vertreten, gilt es als fraglich, ob der Text verabschiedet wird.

17.05 Uhr: Habeck – Wenig Einigkeit mit Türkei bei Gaza-Krieg

Vizekanzler Robert Habeck sieht zwischen der deutschen und der türkischen Regierung gravierende Differenzen mit Blick auf den Gaza-Krieg. In seinen Gesprächen mit Regierungsvertretern sei deutlich geworden, dass beide Seiten "gegenläufige Ansichten haben, konträre Ansichten haben", sagte Habeck am Donnerstag am Rande eines Besuchs in der türkischen Hauptstadt Ankara.

16.57 Uhr: Rutte appelliert an Israel: Humanitäre Hilfe muss in den Gazastreifen

Der niederländische Regierungschef Mark Rutte hat eindringlich an Israel appelliert, humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen. Israel sei der "militärische Riese" der Region und ein Land, das auf Demokratie und Menschlichkeit basiere, sagte Rutte am Donnerstag am Rande eines EU-Gipfels in Brüssel. Deshalb müsse es alles tun, damit Krankenhäuser in Gaza wieder in Betrieb genommen werden können und dass die Strom-, Wasser- und Treibstoffversorgung wieder aufgenommen werde. "Israel hat eine besondere Verpflichtung", betonte er. Er sei auch absolut davon überzeugt, dass Israel als Demokratie internationales Recht nicht verletzen wolle.

16.53 Uhr: Überlebende berichten von 15 Toten bei Luftangriffen auf Chan Junis

Bei israelischen Luftangriffen auf ein dicht besiedeltes Flüchtlingslager in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen sollen am Donnerstag nach Berichten Überlebender mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen sein. Reporter der Nachrichtenagentur AP konnten mehrere zerstörte Gebäude sehen, in denen nach Angaben von Nachbarn Mitglieder einer Großfamilie lebten.

Helfer versuchten, Überlebende zwischen Betonteilen und verbogenen Metalltrümmern herauszuziehen. Viele Verletzte waren von Kopf bis Fuß mit grauem Staub bedeckt und wurden auf Tragen zu Krankenwagen oder wartenden Autos geschafft. Zwischen den Trümmern lag eine Leiche, die mit einer Decke bedeckt war. Unter anderem wurde ein toter Junge unter einem Betonpfeiler hervorgegraben.

16.50 Uhr: Hamas – "fast 50" Geiseln durch Israels Luftangriffe getötet

Bei den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sollen nach Angaben des bewaffneten Arms der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas geschätzte "fast 50" israelische Geiseln getötet worden sein. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden "schätzen", dass die Zahl der Gefangenen, "die im Gazastreifen als Resultat zionistischer Angriffe und Massaker getötet wurden", diese Zahl nahezu erreiche, erklärte die Hamas am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Die Angaben konnten zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

Zuletzt hatte die militante Organisation, die von der EU, den USA und Israels als Terrororganisation eingestuft wird, behauptet, dass bislang 22 Entführte durch israelische Luftschläge getötet worden sein sollen.

16.37 Uhr: Vertreter von Hamas und Iran zu Gesprächen in Moskau

Eine Hamas-Delegation hält sich nach Angaben des russischen Außenministeriums derzeit in Moskau auf. Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA zitiert eine Quelle aus der palästinensischen Delegation, wonach sich unter den Moskau-Besuchern auch das führende Hamas-Mitglied Abu Marsuk befinde. Nach Angaben des russischen Außenministeriums soll sich auch der stellvertretende iranische Außenminister Ali Baghiri Kani in Moskau aufhalten.

16.34 Uhr: Frankreich entsendet Helikopter-Träger

Frankreich schickt zur Unterstützung der Krankenhäuser im Gazastreifen einen Helikopter-Träger ins östliche Mittelmeer. Dadurch sollen die Menschen vor Ort einen leichteren Zugang zu Medikamenten und medizinischer Versorgung erhalten, sagt der französische Präsident Emmanuel Macron. Ob damit die Lieferung von medizinischen Hilfsgütern oder auch die Behandlung verwundeter Palästinenser an Bord gemeint ist, bleibt zunächst offen. Die "Tonnerre" könne unter anderem als schwimmendes Krankenhaus mit Dutzenden von Betten, einem Röntgengerät und zwei chirurgischen Einheiten dienen, heißt es auf der Website des Ministeriums.

16.29 Uhr: Christen im Westjordanland sorgen sich wegen Siedlergewalt

Nach blutigen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und radikalen israelischen Siedlern am Donnerstag fürchtet die palästinensische christliche Gemeinde Taibeh im besetzten Westjordanland weitere Siedlergewalt. "Wir befürchten eine schwierige Nacht", sagte der lateinische Pfarrer von Taibeh, Baschar Fawadleh, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Ortsgemeinschaft habe eine Nachtwache aus 70 Männern eingerichtet, um die rund 1.300 Einwohner vor möglichen Angriffen zu schützen. Nach Aussage des Pfarrers griffen mehrere radikale israelische Siedler Palästinenser an, die vor der Stadt Oliven ernteten.

16.27 Uhr: 250.000 Menschen verlassen in Israel Wohnorte wegen Kriegsbedrohung

Rund eine Viertelmillion Menschen in Israel haben wegen des Gaza-Kriegs und der Gefechte an der libanesischen Grenze ihre Wohnorte verlassen. Eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums sagte am Donnerstag, 126 000 Menschen seien im Rahmen eines offiziellen Räumungsprogramms an weniger gefährdeten Orten untergebracht worden. Zudem hätten viele Menschen von sich aus ihre Wohnorte verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen, sodass sich die Zahl insgesamt auf rund 250 000 belaufe. Israel hat insgesamt knapp zehn Millionen Einwohner.

16.11 Uhr: Belgien – Israel muss humanitäre Hilfe für Gaza zulassen

Belgiens Premierminister Alexander De Croo hat Israel aufgefordert, humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen ohne Einschränkungen sofort zuzulassen. Der Zugang müsse heute erfolgen, sagte er am Donnerstag am Rande eines Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs der EU-Länder in Brüssel. Israel habe logischerweise das Recht, sich und seine Bevölkerung zu verteidigen.

Das Land habe auch das Recht, Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Terroranschläge zu verhindern und etwa bei weiteren Anschlägen auf die islamistische Hamas zu zielen, sagte De Croo. Aber das bedeute, sich auf die Hamas zu konzentrieren. "Das ist niemals eine Entschuldigung dafür, eine ganze Region zu blockieren. Es kann niemals eine Entschuldigung für die Blockierung humanitärer Hilfe sein. Es kann niemals eine Entschuldigung dafür sein, eine Bevölkerung auszuhungern", sagte De Croo.

15.50 Uhr: Arabische Länder verurteilen Missachtung der Rechte von Palästinensern

Mehrere arabische Länder verurteilen Angriffe auf Zivilisten und Verletzungen des Völkerrechts im Gazastreifen. Das Recht auf Selbstverteidigung rechtfertige nicht, Gesetze zu brechen und Rechte der Palästinenser zu missachten, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Jordaniens, Bahrains, Saudi-Arabiens, Omans, Katars, Kuwaits, Ägyptens und Marokkos. Die Außenminister verurteilen auch Zwangsumsiedlungen und kollektive Strafen im Gazastreifen.

15.45 Uhr: Familienmitglieder von Al-Dschasira-Korrespondent getötet

Mehrere Angehörige der Familie eines in der arabischen Welt bekannten Korrespondenten von Al-Dschasira sind nach Angaben des Fernsehsenders im Gazastreifen getötet worden. "Die Frau, der Sohn, die Tochter sowie der Enkel von Wael al-Dahdu, dem Büroleiter des arabischen Dienstes in Gaza, sind bei einem israelischen Luftangriff ums Leben gekommen", teilte Al Dschasira mit.

Vom israelischen Militär hieß es am Donnerstag zu dem Vorfall, die Armee habe in dem Gebiet "terroristische Infrastruktur der Hamas" angegriffen. Laut Al-Dschasira hatte die Familie von al-Dahdu im Flüchtlingslager Nuseirat Schutz gesucht. Nuseirat liegt im Zentrum des Gazastreifens, südlich des Flussbetts Wadi Gaza. Israels Militär hatte zuvor die Bewohner des nördlichen Teils dazu aufgefordert, sich "zu ihrer Sicherheit" südlich von Wadi Gaza zu begeben.

15.40 Uhr: Scholz stärkt Israels Armee den Rücken

Angesichts der anhaltenden israelischen Angriffe auf den Gazastreifen hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für Vertrauen in Israel geworben. "Israel ist ein demokratischer Staat mit sehr humanitären Prinzipien", sagte Scholz am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. Er habe "keinen Zweifel", dass die israelische Armee die Regeln des Völkerrechts beachte.

Bei dem EU-Gipfel gehe es "darum, dass wir gemeinsam nochmal deutlich machen, dass wir Israel unterstützen bei der Verteidigung des eigenen Landes gegen den furchtbaren Angriff der Hamas", betonte Scholz. Mitgliedsländer wie Belgien kritisieren Israel wegen seines Vorgehens im Gazastreifen. Auch EU-Ratspräsident Charles Michel betonte bei dem Gipfel, Israel müsse "im Einklang mit dem internationalen Recht" handeln.

15.20 Uhr: Deutsche Fridays for Future distanziert sich von Anti-Israel-Post

Die deutsche Gruppe von Fridays for Future (FFF) hat sich angesichts des Gazakriegs klar von israelfeindlichen Äußerungen auf dem internationalen Account der Klimaschutzbewegung distanziert. "Nein, der internationale Account spricht - wie zuvor betont - nicht für uns. Nein, der Post ist nicht mit uns abgestimmt. Nein, wir stimmen nicht mit den Inhalten überein", schrieb die Gruppe am Donnerstag auf der Online-Plattform X, vormals Twitter.

Auf Instagram hatte der internationale FFF-Account harte Anschuldigungen gegen den israelischen Staat und "westliche Medien" erhoben. "Wie westliche Medien Sie durch Gehirnwäsche dazu bringen, sich auf die Seite Israels zu stellen", heißt es in dem Post zunächst. Die Medien würden unter anderem verheimlichen, dass die Hamas und ihre Attacken auf Israel verwurzelt seien "in 75 Jahren Unterdrückung und ethnische Säuberungen der Palästinenser". Es handele sich nicht um einen Konflikt, sondern um einen Genozid.

15.05 Uhr: Spanische Ministerin fordert Anklage Netanjahus

Die spanische geschäftsführende Ministerin für Sozialrechte, Ione Belarra, hat wegen der israelischen Luftangriffe im Gazastreifen eine Anklage des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gefordert. Dies gelte auch für andere Verantwortliche für die Bombardierungen, sagte die linke Ministerin der Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video.

Zudem rief die Politikerin des links-alternativen Wahlbündnisses Unidas Podemos die europäischen Staaten zu einer Aussetzung der diplomatischen Beziehungen zu Israel sowie zur Verhängung von Wirtschaftssanktionen und eines Waffenembargos gegen Israel auf.

Sánchez von der sozialistischen PSOE teilt diese Forderungen Belarras nicht. Allerdings befindet er sich nach der Parlamentswahl vom Juli mitten in einer schwierigen Regierungsbildung, für die er neben separatistischen auch Parteien links von der PSOE braucht.

15.00 Uhr: Hamas ruft zur Mobilisierung von Arabern am Freitag auf

Knapp drei Wochen nach Beginn des Gaza-Krieges hat die islamistische Hamas im Gazastreifen erneut zu Protesten von Palästinensern, Arabern und Muslimen aufgerufen. Diese sollten sich vor allem am Freitag und Sonntag für eine Öffnung des Rafah-Grenzübergangs nach Ägypten einsetzen, teilte die Hamas in einer Stellungnahme am Donnerstag mit. Dabei gehe es um dringend benötigte Hilfslieferungen mit Medikamenten und Treibstoff. Sie forderten ein Ende des "Krieges des Völkermordes" von Israel gegen den Gazastreifen.

Seit Samstag kamen zwar Dutzende Lastwagen mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Medikamenten über den Grenzübergang Rafah. Den Vereinten Nationen zufolge sind für die Versorgung der gut 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen aber eher 100 Lkw-Ladungen täglich nötig.

14.45 Uhr: Ungarns Ministerpräsident Orban stellt sich klar an Seite Israels

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat sich am Rande eines EU-Gipfels unmissverständlich an die Seite Israels gestellt. "Wir sind ganz klar für das Recht Israels, sich zu verteidigen", sagte er am Donnerstag in Brüssel. Das Land dürfe alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, damit sich das, was passiert sei, nicht wiederhole. Es habe einen Terroranschlag im Namen der Hamas auf den israelischen Staat gegeben.

Orban betonte, dass humanitäre Hilfe wichtig und es im Interesse Europas sei, dass Israel und Ägypten stabil blieben. Wenn eines der Länder instabil werden würde, kämen viele Migranten aus dieser Richtung nach Europa. "Wir müssen also diese Länder und diese Regionen stabilisieren", sagte Orban.

14.40 Uhr: Erdogan spricht gegenüber Papst von "Massaker" in Gaza

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Papst Franziskus haben telefonisch über den Krieg der militant-islamistischen Hamas mit Israel diskutiert. Erdogan sagte dem Oberhaupt der katholischen Kirche, die israelischen Angriffe auf das Küstengebiet hätten "das Ausmaß eines Massakers erreicht", das Schweigen der internationalen Gemeinschaft sei "eine Schande für die Menschheit".

Erdogan wurde zudem damit zitiert, dass jeder Bemühungen unterstützen solle, "ununterbrochene Hilfe für unschuldige Zivilisten in Gaza" zu leisten. Das türkische Präsidialbüro veröffentlichte die entsprechenden Stellungnahmen auf der Plattform X, vormals Twitter. Der türkische Präsident unterstrich die Position seines Landes, dass eine dauerhafte Lösung des Konflikts nur durch die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staats erreicht werden könne.

13.59 Uhr: Palästinensischer Außenminister fordert sofortigen Waffenstillstand

Der palästinensische Außenminister Riad Malki hat einen sofortigen Waffenstillstand für den Gazastreifen gefordert. Humanitäre Hilfe dürfe nicht behindert werden, sagte der Minister am Donnerstag in Den Haag. Er sprach von einem "Krieg der Rache" von Israel, wie die palästinensische Vertretung in Den Haag mitteilte. Demnach zielt Israel auf eine vollständige Zerstörung.

Der Minister hatte am Abend zuvor den Internationalen Strafgerichtshof besucht und auch mit Chefankläger Karim Khan gesprochen. Er habe ihn aufgefordert, gegen Israel wegen Kriegsverbrechen im Gazastreifen zu ermitteln. "Wir wollen, dass Israel zur Verantwortung gezogen wird." Das Gericht ermittelt seit 2021 gegen die islamistische Hamas und Israel wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen.

13.52 Uhr: Hamas meldet mehr als 7.000 Tote

Die Zahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn des Krieges zwischen der Hamas und Israel ist nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums auf mehr als 7.000 gestiegen. Insgesamt seien in dem seit 20 Tagen andauernden Krieg 7.028 Menschen im Gazastreifen ums Leben gekommen, unter ihnen 2.913 Kinder und 1.709 Frauen, teilte das von der radikalislamischen Palästinenserorganisation geleitete Ministerium am Donnerstag mit. Wie das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) auf X mitteilte, sind unter den Toten etwa 1.500 unter eingestürzten Gebäuden als vermisst gemeldete Menschen inkludiert.

Die Zahl der Verletzten wurde mit 18.484 angegeben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1.400 Menschen getötet und mehr als 220 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Als Reaktion auf den Großangriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe.

13.50 Uhr: EU-Ratspräsident pocht auf Einhaltung von internationalem Recht

EU-Ratspräsident Charles Michel hat beim Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel Israels Recht auf Selbstverteidigung "im Einklang mit dem internationalen Recht" betont. "Gleichzeitig ist es äußerst wichtig, den Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen", sagte Michel mit Blick auf die Situation im Gazastreifen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir erneut eine sehr starke gemeinsame Position zum Ausdruck bringen werden."

Vor dem Gipfeltreffen herrschte Uneinigkeit darüber, welche Begriffe die EU wählt, um Unterbrechungen der Kampfhandlungen zur humanitären Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu fordern. Michel hatte sich in einem nicht mit den Mitgliedstaaten abgestimmten Entwurf für die Gipfelerklärung für eine "humanitäre Pause" ausgesprochen und damit Kritik Israel-naher EU-Staaten wie Deutschland auf sich gezogen.

13.34 Uhr: Raketenalarm in Tel Aviv

In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv heulten wieder die Warnsirenen. Zuvor gab es auch in den Ortschaften am Rande des Gazastreifens immer wieder Raketenalarm, wie die israelische Armee mitteilte. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer.

12.46 Uhr: Israels Armee - Hamas hindert Menschen an Flucht nach Süd-Gaza

Die islamistische Hamas hindert Zivilisten im Gazastreifen nach israelischer Darstellung weiterhin an der Flucht aus dem besonders unsicheren Norden des Küstengebietes. Die israelische Armee fordere die Bevölkerung aus Sicherheitsgründen zur Flucht in den Süden auf, teilte das Militär mit. Doch Hamas-Mitglieder würden unter anderem Straßenblockaden aufstellen. In einem von der Armee veröffentlichten Gespräch berichtet ein Palästinenser zudem von Schüssen auf Zivilisten, die flüchten wollten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

12.35 Uhr: Israelischer Minister - Kommission wird 7. Oktober untersuchen

Ein israelischer Minister hat die Bildung einer staatlichen Untersuchungskommission in Bezug auf den Hamas-Terrorangriff am 7. Oktober angekündigt. Diese solle nach dem Krieg "die Schuldfrage" auf israelischer Seite klären, sagte Kulturminister Miki Sohar dem Internetportal ynet. Die Kommission werde "unabhängig" sein. "Die ganze israelische Bevölkerung wird sich auf sie verlassen können." In Israel gibt es massive Kritik an Ministerpräsident Netanjahu, der bisher keine direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernommen hat.

12.28 Uhr: Palästinensischer Außenminister dringt auf Zwei-Staaten-Lösung

Angesichts des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat der palästinensische Außenminister Rijad al-Maliki auf eine Zwei-Staaten-Lösung gedrungen. "Die Zwei-Staaten-Lösung ist wichtiger denn je", sagte al-Maliki in Den Haag und warf Israel einen "Rachefeldzug" im Gazastreifen vor. "Dieses Mal ist der Krieg, den Israel führt, anders. Dieses Mal ist es ein Rachefeldzug", sagte der palästinensische Außenminister.

12.19 Uhr: Palästinenser fordern umfassende Waffenruhe

Der palästinensische Außenminister Rijad al-Maliki hat in Den Haag von Israel die Zustimmung zu einer umfassenden Waffenruhe gefordert, damit dringend benötigte humanitäre Hilfen in den Gazastreifen gelangen können. Den geplanten Appell der Staats- und Regierungschefs der EU, die Bombardierungen auszusetzen, wertet er als unannehmbar, da dann die Lieferung von Hilfsgütern und die Wiederherstellung der Wasser- und Stromversorgung nicht gewährleistet sei.

11.47 Uhr: Neue Raketenangriffe aus Gaza auf Israel

Militante Palästinenser im Gazastreifen greifen israelische Ortschaften auch während der heftigen Luftangriffe in dem Palästinensergebiet weiter mit Raketen an. In den Ortschaften am Rande des Gazastreifens hat es am Vormittag immer wieder Raketenalarm gegeben, wie die israelische Armee mitteilt.

11.44 Uhr: Wassernot im Gazastreifen leicht gelindert

Die Wasserknappheit im südlichen Teil des Gazastreifens hat sich leicht entspannt. Die UN-Organisationen UNRWA und Unicef durften Treibstoff aus Depots holen und konnten diesen zur Verfügung stellen, wie das UN-Nothilfebüro Ocha mitteilte. Mit dem Treibstoff können Wasserpumpen betrieben werden.

11.41 Uhr: UN warnt - "Kein Ort in Gaza ist sicher"

Angesichts der anhaltenden israelischen Luftangriffe auf Gaza haben die Vereinten Nationen eindringlich davor gewarnt, dass es nirgendwo in der Stadt mehr sicher sei. Die Aufforderungen der israelischen Armee zur Evakuierung von Gebieten, die sie angreifen wolle, machten für viele Menschen "keinen Unterschied", erklärte die UN-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten, Lynn Hastings. "Kein Ort in Gaza ist sicher", fügte sie hinzu.

11.38 Uhr: Staatsmedien - Israel greift Ziele im Süden des Libanon an

Israel hat Berichten libanesischer Staatsmedien zufolge am Morgen Luft- und Drohnenangriffe im Süden des Libanons geflogen. Die Angriffe ereigneten sich demnach in der Nähe der israelisch-libanesischen Grenze, wo es vor dem Hintergrund des Kriegs zwischen der im Gazastreifen regierenden Hamas und Israel zuletzt vermehrt zu Gefechten zwischen israelischen Streitkräften und Vertretern der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah kam, die mit der Hamas verbündet ist. Opfer wurden zunächst nicht gemeldet, die Angriffe entfachten aber Brände auf den Feldern nahe der Grenzstadt Ait al-Schaab, wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete.

11.33 Uhr: China kündigt weitere humanitäre Hilfe für Gaza an

Die chinesische Regierung hat weitere humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen angekündigt. China sei besorgt über die hohe Zahl ziviler Opfer im israelisch-palästinensischen Konflikt und die extreme Verschlechterung der humanitären Lage, zitierten chinesische Staatsmedien einen Sprecher der chinesischen Behörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit. China werde dem Gazastreifen weitere 15 Millionen Yuan (rund 1,9 Millionen Euro) in Form von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Gütern zur Verfügung stellen. Peking hatte bereits zuvor Hilfe für die Menschen in Gaza auf den Weg gebracht.

11.27 Uhr: Iran warnt Israel vor Bodenoffensive

Die militärische Führung des Irans hat Israel im Falle einer Bodeninvasion im Gazastreifen eine Niederlage in Aussicht gestellt. "Lasst es mich Ihnen sagen: So wie der Stab des Mose zum Drachen wurde und die Heimtücke der Pharaonen durchkreuzte, so ist Gaza (...) der Drachen, der die Zionisten verschlingen wird, wenn sie den Boden betreten", zitierte die Nachrichtenagentur Tasnim den Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), Hussein Salami.

11.25 Uhr: Armee - Zahl der Geiseln im Gazastreifen beträgt mindestens 224

Die Zahl der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln ist noch höher als bisher angenommen. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte, man habe bisher die Familien von 224 Geiseln informiert. Dies schließt nach Militärangaben nicht vier weibliche Geiseln ein, die bisher von der im Gazastreifen herrschenden Hamas wieder freigelassen worden waren. Nach israelischen Informationen sind unter den Geiseln Bürger von 25 Staaten, darunter auch Deutsche.

11.14 Uhr: US-Repräsentantenhaus verabschiedet Resolution zur Unterstützung Israels

Nach der Wahl eines neuen Vorsitzenden hat das US-Repräsentantenhaus eine Resolution zur Unterstützung Israels im Krieg gegen die radikalislamische Hamas verabschiedet. Der Text mit dem Titel "Unterstützung Israels in der Verteidigung gegen den barbarischen Krieg der Hamas und anderer Terroristen" wurde mit 412 Ja-Stimmen zu 10 Nein-Stimmen nahezu einstimmig angenommen.

11.11 Uhr: Rotes Kreuz will medizinische Hilfsgüter in Gazastreifen liefern

Das Rote Kreuz hofft darauf, fast ein halbes Dutzend Lastwagen mit medizinischen Hilfsgütern in den Gazastreifen bringen zu können, erklärte Leiter der Unterdelegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Gaza. In den vergangenen Tagen hatte Israel mehr als 60 Lastwagen mit Hilfsgütern über den Grenzübergang Rafah aus Ägypten in den Gazastreifen einfahren lassen. Israel blockiert weiterhin die Lieferung von Treibstoff, der für den Betrieb von Generatoren benötigt wird. Die israelischen Behörden befürchten, dass sich die im Gazastreifen regierende Hamas die Lieferungen aneignen könnten.

10.52 Uhr: USA stationieren zahlreiche Transportflugzeuge auf Kreta

Die Vorbereitungen für eine mögliche Evakuierung von US-Bürgern aus dem Libanon und Israel laufen Berichten zufolge auf Hochtouren. Wie die Athener Zeitung "Kathimerini" berichtet, seien zahlreiche Transportflugzeuge der US-Luftwaffe auf dem militärischen Teil des Flughafens von Chania gesichtet worden. Das Blatt veröffentlichte auch ein Foto des Flughafens, auf dem US-Flugzeuge vom Typ C-130, C-17 sowie KC-135 Flugzeugtanker zu sehen sind. Der Marine-Stützpunkt von Souda mit seinem Flughafen sind eine der wichtigsten Basen der Vereinigten Staaten im östlichen Mittelmeer.

10.12 Uhr: EU plant Aufruf zu Feuerpausen und "humanitären Korridoren"

Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen bei ihrem Gipfel zu Feuerpausen und "humanitären Korridoren" aufrufen, um Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bekommen. Das geht aus dem abschließenden Entwurf für die Gipfelerklärung hervor, die die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Der Europäische Rat sei sehr besorgt über die sich verschlechternde Lage für die Menschen im Gazastreifen, heißt es im Text. "Die Europäische Union wird eng mit Partnern in der Region zusammenarbeiten, um Zivilisten zu schützen, Hilfe bereitzustellen und den Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischer Versorgung sowie Unterkunft zu ermöglichen und um sicherzustellen, dass diese Hilfe nicht von terroristischen Organisationen missbraucht wird."

10.04 Uhr: Luftangriff trifft Wohngebäude im südlichen Gazastreifen

Bei einem israelischen Luftangriff soll in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen ein Wohngebäude getroffen worden sein. Krankenwagen brachten Verletzte in das nahe gelegene Nasser-Krankenhaus, es lagen jedoch seitens der von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Behörden zunächst keine Angaben über Opfer vor. Angehörige betroffener Familien sagten, in dem Gebäude hätten 75 Menschen gelebt, darunter 25 vertriebene Angehörige.

09.16 Uhr: Asselborn ruft Europa zur gemeinsamen Linie auf

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat die EU-Staaten im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu einer gemeinsamen Linie aufgerufen. Wenn die EU politischen Einfluss auf Lösungen im Nahost-Konflikt haben wolle, "muss sie zumindest eine gemeinsame Linie haben. Wissen, was sie will", sagte Asselborn im Interview mit dem Deutschlandfunk. Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten wollen heute bei ihrem Gipfeltreffen in Brüssel darüber beraten, wie die EU dazu beitragen kann, eine regionale Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu verhindern.

07.24 Uhr: Israelische Armee - Nächtliche Angriffe mit Panzern im Gazastreifen

Das israelische Militär hat erneut einen begrenzten Panzervorstoß im Norden des von der islamistischen Hamas beherrschten Gazastreifens unternommen. Es seien dabei in der Nacht "zahlreiche Terroristen, terroristische Infrastruktur und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen" aufgespürt und angegriffen worden, teilte die Armee mit. Nach Beendigung des Vorstoßes hätten die Soldaten das Gebiet wieder verlassen. Es sei Teil der Vorbereitungen "für die nächsten Kampfphasen" gewesen, heißt es. Israels Militär hatte in den vergangenen zweieinhalb Wochen bereits mehrere begrenzte Vorstöße in den Gazastreifen unternommen. Sie gelten als Vorbereitung für eine geplante Bodenoffensive Israels.

06.59 Uhr: Palästinensische Gesundheitsbehörde: Zahl der Todesopfer steigt auf über 6.500

Die Zahl der bei den israelischen Luftangriffen gegen die islamistischen Hamas-Angreifer im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde auf 6.547 gestiegen. Wie das UN-Nothilfebüro Ocha unter Berufung auf die von der Hamas kontrollierte Behörde weiter bekanntgab, soll es sich bei 68 Prozent der Todesopfer um Kinder und Frauen handeln. Rund 1.600 Menschen in Gaza gelten demnach als vermisst. Diese Zahlenangaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

06.55 Uhr: Zentralrat der Juden sieht keinen Partner für Zwei-Staaten-Lösung

Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, sieht keine Grundlage für den Appell an Israel, über eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern zu sprechen. "Die Terrororganisation Hamas hat nicht nur im Gazastreifen eine absolute Machtstellung, sondern erfährt auch eine breite Unterstützung aus dem Westjordanland", sagte Schuster dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

"Herr Heusgen sollte vor diesem Hintergrund darstellen, wen er denn überhaupt für Israel als Demokratie als ernstzunehmenden Ansprechpartner auf palästinensischer Seite für eine Zwei-Staaten-Lösung sähe." Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz und frühere UN-Botschafter, Christoph Heusgen, hatte sich im ZDF für eine Rückkehr zur Zwei-Staaten-Lösung ausgesprochen.

06.52 Uhr: IDF-Radio - Razzia von Bodentruppen im Gazastreifen

In der Nacht hat es dem israelischen Armee-Radio zufolge einen relativ großen Einfall israelischer Bodentruppen in den Gazastreifen gegeben. Dieser habe dem Angriff auf Hamas-Stellungen gedient. Dem Bericht zufolge war die Razzia größer als frühere seit Beginn des Krieges.

06.50 Uhr: Meloni trifft Angehörige von Hamas-Opfern

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat sich mit Angehörigen von Israelis getroffen, die während des Überraschungsangriffs der militant-islamistischen Hamas am 7. Oktober entführt wurden. Bei dem Treffen in Rom berichteten ihre Gesprächspartner von ihren Ängsten und machten auf die Notlage ihrer Angehörigen im Gazastreifen aufmerksam.

06.23 Uhr: Biden rät Netanjahu - Zukunft nach Kriegsende im Blick behalten

US-Präsident Biden hat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu erneut über Entwicklungen im Krieg in Nahost beraten. In dem Telefonat habe Biden betont, wie wichtig es sei, den Fokus auch "auf das" zu legen, "was nach dieser Krise kommt", teilte das Weiße Haus mit. Dazu gehöre ein Pfad zu dauerhaftem Frieden zwischen Israelis und Palästinensern. Biden habe zudem bekräftigt, dass die Hamas das palästinensische Volk oder dessen legitime Bestrebungen nicht repräsentiere.

05.40 Uhr: Irans Außenminister überraschend in USA eingetroffen

Der iranische Außenminister Amirabdollahian ist angesichts des Gaza-Kriegs überraschend in die USA gereist. Besuche iranischer Spitzenpolitiker in den Vereinigten Staaten, die als Erzfeind der Islamischen Republik gelten, sind selten. Amirabdollahian will bei einer UN-Sitzung die Interessen der Palästinenser unterstützen. Diese genießen auch die Rückendeckung der vom Iran unterstützten und mit Israel verfeindeten Hisbollah-Miliz im Libanon.

03.10 Uhr: Japan ruft Israel zur Einstellung der Angriffe auf

Japan fordert Israel auf, seine Kampfhandlungen vorübergehend einzustellen, um humanitäre Hilfe für den Gazastreifen zu ermöglichen. Dies teilt das japanische Außenministerium nach einem Treffen des japanischen Außenministers mit dem israelischen Botschafter in Japan mit.

02.32 Uhr: Biden äußert Zweifel an palästinensischen Angaben zu Toten

US-Präsident Biden zweifelt die palästinensischen Angaben zu den Toten im Gazastreifen an. Er habe "kein Vertrauen in die Zahlen, die die Palästinenser verwenden". Palästinensische Vertreter gaben die Zahl der Toten bei einer Explosion in einem Krankenhaus in Gaza-Stadt am 17. Oktober mit 471 an. US-Geheimdienste schätzen die Zahl auf 100 bis 300. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen gibt an, dass bislang mehr als 6.500 Menschen bei israelischen Angriffen getötet wurden.

00.33 Uhr: Nahost-Resolutionen scheitern im UN-Sicherheitsrat

Sowohl ein Resolutionsentwurf der USA zum Krieg zwischen Israel und der Hamas als auch ein Vorschlag Russlands sind bei der Abstimmung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) gescheitert. Russland und China legten ihr Veto gegen die US-Resolution ein, die Vereinigten Arabischen Emirate stimmten ebenfalls dagegen, zehn weitere Mitglieder stimmten für den Entwurf. Brasilien und Mosambik enthielten sich der Stimme.

Der US-Entwurf forderte ein Ende der Gewalt, um Hilfslieferungen zu ermöglichen. Der russische Vorschlag für eine humanitäre Waffenruhe scheiterte am Veto der USA und Großbritanniens. Nur Russland, China, die Vereinigten Arabischen Emirate und Gabun stimmten dafür, neun Mitglieder enthielten sich. Für die Annahme einer Resolution sind mindestens neun Stimmen und kein Veto der USA, Frankreichs, Großbritanniens, Russlands oder Chinas erforderlich.

Mittwoch, 25. Oktober 2023

23.08 Uhr: Erneuter Beschuss in Grenzregion zwischen Israel und Libanon

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es am Mittwochabend erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Israelische Kampfjets hätten "eine Reihe von militärischen Zielen der Hisbollah im Libanon angegriffen", teilte das israelische Militär mit. Die Angriffe hätten sich "gegen terroristische Infrastrukturen, darunter ein Militärgelände und Beobachtungsposten" gerichtet.

Am Abend sei zudem eine Rakete abgefangen worden, die vom Libanon auf eine Drohne des israelischen Militärs gerichtet gewesen sein soll. Das Militär habe daraufhin den Abschussort angegriffen.

Die schiitische Hisbollah-Miliz hatte zuvor mitgeteilt, mindestens drei Angriffe auf israelische Stellungen in der Nähe der Grenze verübt zu haben.

22.10 Uhr: Zwei weitere Nahost-Resolutionen fallen im UN-Sicherheitsrat durch

Der Weltsicherheitsrat kann sich im Gaza-Krieg weiter auf keine Resolution mit humanitärem Fokus einigen. Sowohl ein Entwurf der Vereinigten Staaten als auch eine Beschlussvorlage Russlands fielen am Mittwoch vor dem mächtigsten UN-Gremium durch. Der US-Text, der unter anderem das Selbstverteidigungsrecht Israels betonte und eine humanitäre Feuerpause forderte, wurde durch Vetos von Russland und China verhindert. Der russische Vorschlag, der unter anderem die Forderung nach einem Waffenstillstand enthielt, erhielt nur vier Ja-Stimmen.

Eine Annahme benötigt mindestens neun Ja-Stimmen der 15 Mitglieder, zudem darf es kein Veto geben. China, Frankreich, Großbritannien, Russland und die USA haben Veto-Recht. Eine im Weltsicherheitsrat angenommene Resolution hat völkerrechtlich bindende Wirkung.

22.00 Uhr: WHO fordert sofortigen Zugang zu Geiseln der Hamas

Die rund 200 Geiseln der palästinensischen Hamas brauchen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dringend medizinische Versorgung. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) solle sofort Zugang zu den aus Israel entführten Menschen erhalten, forderte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwochabend. Die UN-Gesundheitsorganisation stehe bereit, das Rote Kreuz bei der medizinischen Versorgung zu unterstützen. Tedros forderte außerdem erneut die sofortige Freilassung aller Geiseln, die im Zuge des Terrorangriffs der islamistischen Hamas Anfang Oktober verschleppt worden waren.

"Viele der Geiseln - darunter Kinder, Frauen und Alte - leiden an Vorerkrankungen, die dringend und andauernd behandelt werden müssen", sagte Tedros. Er wies auch auf das psychologische Trauma der Opfer und ihrer Familien hin. Der Generaldirektor der WHO traf sich am Mittwoch mit Angehörigen von Geiseln.

21.30 Uhr: Biden verurteilt Siedlergewalt - Aufruf zu Zwei-Staaten-Lösung

US-Präsident Joe Biden hat Angriffe israelischer Siedler auf Palästinenser im Westjordanland verurteilt. Die Angriffe "extremistischer Siedler", die wegen des Terrorangriffs der Hamas auf Israel vom 7. Oktober verübt werden, müssten aufhören, sagte Biden am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit dem australischen Premierminister Anthony Albanese in Washington. "Sie müssen zur Rechenschaft gezogen werden."

Durch Siedlergewalt sind nach Angaben der Gruppe West Bank Protection Consortium, zu der auch die EU gehört, seit dem 7. Oktober Hunderte Palästinenser im Westjordanland vertrieben worden. Nach palästinensischen Behördenangaben sind Palästinenser auch getötet worden. Aktivisten zufolge haben Siedler Autos in Brand gesteckt und mehrere Beduinen-Gemeinden angegriffen.

Biden verurteilte am Mittwoch erneut den Hamas-Terrorangriff. Nach dem Ende des Gaza-Kriegs müssten Israelis, Palästinenser und ihre Partner auf eine Zwei-Staaten-Lösung hinarbeiten, sagte er. "Israelis und Palästinenser verdienen es gleichermaßen, Seite an Seite in Sicherheit, Würde und Frieden zu leben. Biden sagte, er habe Zweifel daran, dass die Zahlen der Hamas zu den Opfern auf palästinensischer Seite korrekt seien. Israel müsse bei dessen Reaktion auf den Terrorangriff aber vorsichtig vorgehen, um zivile Todesopfer zu vermeiden. "Ich bin mir sicher, dass Unschuldige getötet worden sind, und das ist der Preis des Kriegsführens", sagte Biden.

20.30 Uhr: Netanjahus Rede an die Nation: Bodenoffensive wird kommen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in einer Rede an die Nation auch über eine bevorstehende Bodenoffensive gesprochen. Diese werde aktuell vorbereitet. Die Entscheidung über den Zeitpunkt sei vom Kriegskabinett zusammen mit dem Generalstab einstimmig gefallen. Aus Rücksicht auf das Leben seiner Soldaten könne er nicht mehr sagen. Die Hamas-Kämpfer bezeichnete er als "dead men walking", "zu Deutsch "wandelnde Tote".

20.25 Uhr: Netanjahu kündigt nach Krieg Untersuchung zu Hamas-Anschlag an

Israel will nach Aussage von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu umfassend untersuchen, warum der Terrorangriff der islamistischen Hamas nicht verhindert werden konnte. "Dieses Versagen wird umfassend untersucht werden, alle werden Antworten geben müssen - auch ich", sagte Netanjahu in einer Videoansprache am Mittwochabend. Dies werde jedoch erst nach dem Krieg geschehen. Gegenwärtig sei es seine Aufgabe, "Israel zu einem entscheidenden Sieg zu führen". Direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernahm er, anders als etwa Verteidigungsminister Joav Gallant, jedoch nicht.

20.15 Uhr: Hamas meldet mindestens 26 Tote bei Luftangriffen in Gaza-Stadt

Bei Luftangriffen in einem Viertel von Gaza-Stadt sind nach Darstellung des Innenministeriums der radikalislamischen Hamas am Mittwochabend mindestens 26 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. Im Süden des Gazastreifens war Augenzeugen zufolge zuvor bei einem israelischen Angriff eine Bäckerei in Deir al-Balah zerstört worden. Die von der Hamas betriebene Regierung gab an, dabei seien zehn Menschen getötet worden. Die Angaben können in der aktuellen Lage nicht von unabhängiger Stelle verifiziert werden.

19.45 Uhr: Habeck distanziert sich von Erdogans Äußerungen zur Hamas

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich vor seiner Türkei-Reise deutlich von den Aussagen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zur Hamas distanziert. Damit stimme er "überhaupt nicht überein", sagte Habeck vor seinem Abflug in Berlin vor Journalisten. Erdogan hatte zuvor die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet.

Habeck sagte weiter: "Die Hamas ist für mich keine Befreiungsorganisation, sie kämpft nicht für die Freiheit der palästinensischen Bevölkerung, im Gegenteil, sie hat Israelis abgeschlachtet und jetzt die Verantwortung auf sich geladen, dass dieses ja auch fürchterliche Leid im Gazastreifen passiert."

Habeck führt an diesem Donnerstag politische Gespräche in der türkischen Hauptstadt Ankara.

19.05 Uhr: Palästinensischer Minister besucht Internationalen Strafgerichtshof

Der palästinensische Außenminister Riad Malki hat den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag besucht. Er sei mit Chefankläger Karim Khan sowie Gerichtspräsident Piotr Hofmański zusammengetroffen, teilte das Gericht am Mittwochabend in Den Haag mit. Es wurden keine Angaben über den Inhalt der Gespräche gemacht. Das Gericht ermittelt seit 2021 gegen die Hamas und Israel wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen.

Israel erkennt die Zuständigkeit des Gerichts nicht an. Palästina aber ist seit 2015 Vertragsstaat. Das Gericht hatte 2021 festgestellt, dass es auch für die seit 1967 besetzten Gebiete wie das Westjordanland und den Gazastreifen zuständig ist.

18.45 Uhr: Über die Hälfte der Hamas-Geiseln hat ausländische Nationalität

Mehr als die Hälfte der schätzungsweise 220 Geiseln, die von der radikal-islamischen Hamas festgehalten werden, haben ausländische Pässe aus 25 verschiedenen Ländern. Darunter seien auch 54 thailändische Staatsangehörige, teilt die israelische Regierung mit. Nach israelischen Angaben haben 138 der Geiseln ausländische Pässe, darunter 15 Argentinier, zwölf Deutsche, zwölf Amerikaner, sechs Franzosen und sechs Russen. Es werde angenommen, dass viele von ihnen eine doppelte israelische Staatsbürgerschaft besäßen. Doch bei einigen, wie den thailändischen und fünf nepalesischen Geiseln, sei dies mit Sicherheit nicht der Fall. Außerdem gebe es eine chinesische Geisel, eine aus Sri Lanka, zwei aus Tansania und zwei von den Philippinen.

18.00 Uhr: Angehörige deutscher Hamas-Geiseln protestieren in Tel Aviv

Die Angehörigen deutscher Hamas-Geiseln haben mit einer Protestaktion vor der deutschen Botschaft in Tel Aviv an das Schicksal ihrer Liebsten erinnert. 14 Angehörige stellten sich am Mittwoch mit "Käfigen" über dem Kopf und Fotos der Geiseln am Hinterkopf vor die Vertretung. Sie trugen schwarze Kittel, die von eins bis 14 durchnummeriert waren. "Lasst mich nicht nur eine Nummer sein", stand auf den Rücken der Protestierenden. Auch ein Kunstwerk vor der Botschaft sollte die große Sorge der Familien darstellen: 14 Blumen waren hinter Gitter zu sehen, unter ihnen eine Blutlache. An einem Ast darüber hingen weiße Herzen mit den Namen der Entführten. "Die Zeit läuft. Rettet sie heute!", stand in weißer Kreideschrift auf dem Boden davor.

Ricarda Louk, Mutter der 22-jährigen Shani Louk, sagte der Deutschen Presse-Agentur dazu: "14 Blumen, wie 14 deutsche Geiseln." Die Zeit dränge, auch mit Blick auf eine mögliche israelische Bodenoffensive im Gazastreifen. Die Geiseln seien "mitten in einer Kriegszone". Man wisse auch, dass es viele Ältere und kranke Menschen unter ihnen gebe. Die Freilassung von bisher vier weiblichen Geiseln habe ihr «ein bisschen Hoffnung» gegeben, sagte die aus Ravensburg stammende Frau. Sie habe keine Ahnung, wo ihre Tochter im Gazastreifen festgehalten werde. Zuletzt habe sie vor zwei Wochen davon gehört, dass die von einem Musikfestival verschleppte Shani Louk möglicherweise in einem Krankenhaus im Gazastreifen behandelt worden sei. "Aber wir konnten das nicht hundertprozentig bestätigen."

17.45 Uhr: Frankreich schickt medizinische Hilfe nach Gaza

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Menschen im Gazastreifen medizinische Hilfe in Aussicht gestellt. Von Donnerstag an sollen französische Flugzeuge mit medizinischem Material in Ägypten landen, sagte Macron am Mittwoch nach einem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Kairo. Ein Schiff der französischen Marine werde binnen zwei Tagen in Südfrankreich ablegen, um Krankenhäuser in Gaza zu unterstützen. Man werde sich für den Zugang zu Gesundheitsversorgung und Medikamenten einsetzen.

17.30 Uhr: Laut Medienberichten verschiebt Israel Bodenoffensive

Israel verschiebt einem Bericht des Wall Street Journal zufolge seine geplante Bodenoffensive im Gazasteifen. Israel habe sich darauf mit den USA verständigt, berichtet das Blatt unter Berufung auf amerikanische und israelische Vertreter. Die USA könnten dadurch Raketenabwehrsysteme in die Region bringen.

17.25 Uhr: Hilfsorganisationen fordern Zugang für humanitäre Hilfe in Gaza

Deutsche Hilfsorganisationen haben gefordert, im Gaza-Krieg die Versorgung betroffener Zivilistinnen und Zivilisten sicherzustellen. "Der Schutz der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten muss für uns an erster Stelle stehen", sagte Manuela Roßbach, Vorständin des Bündnisses "Aktion Deutschland Hilft" laut einer Mitteilung vom Mittwoch. "Wir fordern die Konfliktparteien auf, das Völkerrecht zu wahren und den sicheren Zugang zu humanitärer Hilfe zu gewährleisten."

Helferinnen und Helfer der Hilfsorganisationen seien bereits im Gazastreifen vor Ort, um Hilfsgüter zu verteilen, doch ihre Ressourcen seien erschöpft. "Es fehlen überlebensnotwendige Dinge wie etwa Wasser, Medikamente und Nahrungsmittel", erklärte Roßbach. "Sichere Liefermöglichkeiten und Hilfsgütertransporte sind essenziell, um die humanitäre Versorgung und das Überleben der Zivilbevölkerung sicherstellen zu können." Zum Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" gehören mehrere deutsche Hilfsorganisationen, darunter die Malteser, Johanniter und Care.

17.00 Uhr: Guterres: "Schockiert über Fehlinterpretation meiner Erklärungen"

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich gegen die scharfe Kritik an seinen Äußerungen zum Gaza-Krieg verteidigt. "Ich bin schockiert über die Fehlinterpretation einiger meiner Erklärungen gestern im Sicherheitsrat - als würde ich Terrorakte der Hamas rechtfertigen", sagte er am Mittwoch in New York. Dies sei falsch.

Im Gegenteil habe er deutlich gemacht, dass er die "entsetzlichen und beispiellosen Terrorakte der Hamas" vom 7. Oktober in Israel unmissverständlich verurteile. Nichts könne das Töten von Zivilisten rechtfertigen. Er habe außerdem klar gesagt, das Leid des palästinensischen Volkes könnten die schrecklichen Angriffe der Hamas nicht rechtfertigen.

16.45 Uhr: Erdogan bezeichnet Hamas als Freiheitskämpfer

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet. "Hamas ist keine Terrororganisation, sondern eine Befreiungs- und Mudschaheddin-Gruppe, die für den Schutz ihres Landes und ihrer Bürger kämpft", sagte Erdogan am Mittwoch vor Anhängern seiner islamisch-konservativen Partei AKP in Ankara. Mit Mudschaheddin sind in der Regel Kämpfer islamistischer Gruppen gemeint.

Man habe keine Problem mit dem Staat Israel, verurteile aber die "Gräueltaten" Israels im Gazastreifen, sagte Erdogan weiter. Die Türkei verzeihe keine Aktionen, die auf Zivilisten abzielten "einschließlich israelischer Zivilisten". Erdogan rief zu einem Waffenstillstand auf.

Die Hamas ist für die USA, Europa und Israel eine Terrororganisation, für die Türkei nicht. Ankara unterhält Kontakte zur Hamas und bemüht sich nach eigenen Angaben um die Freilassung von Geiseln

16.35 Uhr: UN befürchtet baldiges Ende der Hilfe für Hunderttausende im Gazastreifen

Zweieinhalb Wochen nach dem Terror-Überfall der islamistischen Hamas auf Israel wird die Lage für Hunderttausende Zivilisten im Gazastreifen immer verzweifelter. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen für die Palästinenser, UNRWA, warnte am Mittwoch vor einem nahenden Ende jeglicher humanitärer Hilfe für die unter Durst und Hunger leidenden Menschen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen. "Wir müssen eine Lösung für den Treibstoff finden – sonst kommt unsere Hilfsaktion zum Erliegen", schrieb die Organisation am Mittwoch auf der Plattform X. UNRWA-Sprecherin Juliette Touma hatte schon zuvor die Sorge geäußert, die Organisation werde ohne Treibstoff nicht in der Lage sein, Menschen in Not über den Mittwoch hinaus helfen zu können. Israel ist gegen die Treibstofflieferungen, weil das die Hamas vor einer erwarteten Bodenoffensive stärken könne.

16.15 Uhr: Bislang 17 pro-palästinensische Kundgebungen in Berlin verboten

Die Berliner Polizei hat seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas in Israel nach eigenen Angaben bislang 17 pro-palästinensische Kundgebungen in der Hauptstadt verboten. Seit dem 7. Oktober seien bis Dienstag (24.10.) 35 Versammlungen angezeigt oder spontan durchgeführt worden. "Von diesen wurden 17 verboten", teilte eine Polizeisprecherin am Mittwoch auf Anfrage mit. Nach ihren Angaben wurde in zwei Fällen Widerspruch gegen die Entscheidung eingelegt. In beiden Fällen bestätigte das Berliner Verwaltungsgericht das Verbot im Eilverfahren.

Die Polizei betonte, der Schutz der Meinungs- und Versammlungsfreiheit habe "höchste Priorität". Die Behörde prüfe "in jedem Einzelfall sehr akribisch, ob und unter welchen Bedingungen Versammlungen durchgeführt werden können, um Gefahren für die öffentliche Sicherheit zu verhindern". Dabei gelte der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit.

15.15 Uhr: EU-Innenkommissarin warnt vor erhöhter Terrorgefahr in Europa

Angesichts des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas hat EU-Innenkommissarin Ylva Johansson vor einer erhöhten Terrorgefahr in Europa gewarnt. "Es gibt ein gewaltiges Risiko einer höheren terroristischen Bedrohung in Europa in Verbindung mit der Lage in Nahost", sagte sie am Mittwoch mehreren europäischen Zeitungen. Das größte Risiko sehe Johansson darin, "dass Leute, die schon hier sind, schon radikalisiert sind, Angriffe verüben könnten".

Die Innenkommissarin verwies der F.A.Z. zufolge auf eine Reihe von Initiativen der Kommission und Gesetzesverschärfungen, die jetzt genutzt werden könnten. Zum besseren Schutz religiöser Stätten und öffentlicher Räume gebe es Leitlinien und finanzielle Hilfen durch die Kommission.

Zudem forderte Johansson einen besseren Datenaustausch zwischen Polizeibehörden, und verwies auf die EU-Verordnung über die Bekämpfung terroristischer Online-Inhalte. Die Verordnung verpflichtet etwa Netzbetreiber, binnen einer Stunde terroristische Inhalte zu entfernen, wenn sie eine entsprechende Anordnung einer nationalen Behörde erhalten. Das Instrument werde Johansson zufolge von Staaten aber insgesamt nur "als letztes Mittel" genutzt.

15.00 Uhr: Sprecher: Guterres hat Vertrauen der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat UN-Generalsekretär António Guterres nach dessen Äußerungen zum Gaza-Krieg das Vertrauen ausgesprochen und sich gegen Rücktrittsforderungen gestellt. "Der UN-Generalsekretär hat natürlich das Vertrauen der Bundesregierung", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch auf einhttps://newsroom.br24.de/articlese entsprechende Nachfrage bei der Regierungspressekonferenz in Berlin. 

Guterres hatte am Dienstag die israelischen Gegenangriffe im Gazastreifen kritisiert und von "eindeutigen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht" gesprochen. Er verurteilte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar, sagte aber, dieser habe "nicht im luftleeren Raum» stattgefunden. In dem Zusammenhang sprach Guterres von der «erdrückenden Besatzung" palästinensischer Gebiete durch Israel. Israel forderte wegen der Äußerungen seinen Rücktritt.

14.40 Uhr: Al-Sisi warnt eigenes Militär

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat sein Militär davor gewarnt, sich in den Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen verwickeln zu lassen. "Meine Botschaft an die Armee und die Leute ist, sich nicht durch eure militärische Stärke zu falschen Entscheidungen hinreißen zu lassen", sagte Al-Sisi am Mittwoch bei einem Auftritt vor Dutzenden Panzern in der Hafenstadt Suez. Das ägyptische Militär habe in der Vergangenheit bei Krisen immer "rational und mit Geduld" reagiert.

Ägypten hat Israels Beschuss des Gazastreifens kritisiert und fürchtet, dass durch das Bombardement Hunderttausende palästinensische Flüchtlinge über die Grenze nach Ägypten getrieben und ihnen damit de facto die Möglichkeit auf einen eigenen Staat versperren würde, der den Gazastreifen beinhaltet. Unter anderem hatte zuletzt auch ein israelischer Panzer versehentlich einen ägyptischen Wachturm an der Grenze beschossen.

14.39 Uhr: Erdogan streicht Pläne für Israel-Besuch

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Pläne gestrichen, Israel zu besuchen. "Wir hatten einen Plan, nach Israel zu fahren. Aber das ist abgesagt, wir werden nicht fahren", sagte Erdogan am Mittwoch im Parlament in Ankara. "Natürlich hatten wir gute Absichten, aber (Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu) hat sie missbraucht", fuhr Erdogan fort, während Abgeordnete "Nieder mit Israel" und "Gott ist groß" riefen.

Wann Erdogans Israel-Besuch hätte stattfinden sollen, war unklar. Der türkische Präsident warf den westlichen Ländern, diese seien unfähig, "Israel zu stoppen". "Dass diejenigen, die die Welt für die Ukraine mobilisiert haben, sich nicht gegen die Massaker in Gaza ausgesprochen haben, ist das deutlichste Zeichen ihrer Heuchelei", sagte der türkische Präsident.

14.28 Uhr: Vierter Hilfskonvoi im Gazastreifen angekommen

In kleinen Schritten kommen weiter Hilfsgüter zur notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen. Güter eines Konvois aus ursprünglich 20 Lastwagen trafen am Mittwoch in dem abgeriegelten Küstenstreifen ein, wie ein Sprecher des Palästinensischen Roten Halbmonds sagte. "Wir haben heute acht Lastwagen erhalten und in den vergangenen drei Tagen 54." Die zwölf übrigen Laster werden laut Informationen aus ägyptischen Sicherheitskreisen am weiter südlich gelegenen Grenzübergang Audscha noch kontrolliert. Auch diese Güter sollten dann über den Grenzübergang Rafah zum UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA kommen.

Die Lastwagen hätten Arzneimittel, Säuglingsmilch und Trinkwasser geladen, sagte Chalid Sajid, Leiter des Ägyptischen Roten Halbmonds, der Deutschen Presse-Agentur. Auch ein fünfter Konvoi von Hilfslieferungen habe sich am Mittwoch in Bewegung gesetzt.

14.10 Uhr: Betätigungsverbot für Hamas in Deutschland soll "sehr schnell" kommen

Das angekündigte Betätigungsverbot für die islamistische Hamas in Deutschland soll "sehr schnell" vollzogen werden. Das kündigte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Mittwoch in Berlin an, ohne einen konkreten Zeitrahmen zu nennen. Im Ministerium werde unter Hochdruck an den Verbotsverfügungen für die Hamas und das palästinensische Netzwerk Samidoun gearbeitet, versicherte die Sprecherin. Üblicherweise benötige ein solches Verfahren mehrere Monate. In diesem Fall werde der Zeitraum aber "deutlich kürzer" sein.

13.44 Uhr: Heusgen gibt Guterres recht

UN-Generalsekretär António Guterres hat in der Kontroverse über israelkritische Äußerungen zum Gaza-Krieg Unterstützung vom Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, bekommen. Guterres verurteilte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar, sagte aber, dieser habe «nicht im luftleeren Raum» stattgefunden. In dem Zusammenhang sprach Guterres von der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete. "Guterres ist ein sehr besonnener Mann", sagte Heusgen im Heute-Journal. "Wenn er auf die (...) 56 Jahre Besatzung der Palästinenser-Gebiete hinweist, dann ist (das) genau das, was in geltendem Völkerrecht in Uno-Resolutionen genauso drinsteht. Die letzte Resolution sagt, dass die Besatzung eine flagrante Verletzung des Völkerrechts ist."

13.19 Uhr: UN - Gazastreifen benötigt Milliardenhilfen für wirtschaftliche Erholung

Die Wirtschaft im Gazastreifen wird nach UN-Angaben Hilfen in Milliardenhöhe benötigen, um die Folgen jahrelanger Restriktionen zu überwinden. Die Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen geht in ihrem Bericht über die Entwicklung im Gazastreifen vom vergangenem Jahr aus, nicht berücksichtigt sind die Schäden durch die aktuellen Kämpfe. Über die Situation 2022 heißt es: "Die Geber und die internationale Gemeinschaft müssen erhebliche Wirtschaftshilfe leisten, um die umfangreichen Schäden zu beheben, die der Gazastreifen durch die anhaltenden Beschränkungen und Abriegelungen sowie die häufigen Militäroperationen erlitten hat, wodurch die Wirtschaft erstickt und die Infrastruktur dezimiert wurde."

13.01 Uhr: Israel nimmt 110 Verdächtige wegen Hetze und Aufruf zu Terror fest

Die israelische Polizei hat seit Beginn des Gaza-Kriegs 110 Verdächtige wegen Aufrufen zu Gewalt und Terror festgenommen. Gegen 17 Personen seien Anklagen erhoben worden, erklärt die Polizei auf der Plattform X, vormals Twitter. Das zuständige Team kümmere sich seit Kriegsbeginn verstärkt um Verdächtige, die zu Gewalt aufriefen, sich mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas identifizierten und diese unterstützten. Zusätzlich zu den Festnahmen in Israel hat die Armee in den vergangenen zweieinhalb Wochen bei Anti-Terroreinsätzen Hunderte Verdächtige im Westjordanland festgenommen.

12.35 Uhr: Faeser sieht keine konkrete Gefährdung durch Islamisten

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts momentan keine explizite Gefährdung durch Islamisten. "Wir haben keine erhöhte konkrete Gefährdung", die das Bundeskriminalamt mitgeteilt habe, erklärte Faeser. Die Gefährdungslage werde aber "sehr genau" beobachtet. Die Ministerin betonte weiter, dass es Ermittlungserfolge in einzelnen Bundesländern gegeben habe. Dies zeige, "dass alle Sicherheitsbehörden da im Moment sehr alarmiert sind" und "sehr umsichtig" vorgingen.

12.20 Uhr: Israels Botschafter kündigt nach Guterres-Rede Visa-Stopp für UN an

Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, hat im Streit um Aussagen von UN-Generalsekretär António Guterres angekündigt, dass sein Land keine Visa mehr für Mitarbeiter der UN ausstellen wolle. "Es ist Zeit, ihnen eine Lektion zu erteilen", sagte Erdan dem israelischen Armee-Radio. Tags zuvor hatte der Botschafter bereits den Rücktritt von Guterres gefordert.

12.14 Uhr: Erneuter Raketen-Alarm im Norden Israels

Im Norden Israels hat das Militär erneut den Luftalarm ausgelöst. Sirenen sollen die Bevölkerung warnen, dass möglicherweise Raketen in der Region Carmel einschlagen.

12.01 Uhr: UN-Bevölkerungsfonds fordert Ende der Blockade des Gazastreifens

Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen hat ein Ende der Abriegelung des Gazastreifens gefordert. Transporte mit Essen, Wasser und Medikamenten müssten jetzt oberste Priorität haben, sagte Dominic Allen vom Bevölkerungsfonds der Nachrichtenagentur AP. Extrem wichtig sei aber auch der Treibstoff für die Generatoren. "Kein Treibstoff bedeutet keine Krankenhäuser, keine Entsalzung, kein Backen." Allen rief Israel auf, die Blockade des Gazastreifens zu beenden, um Leben zu retten. Außerdem äußerte er Sorge über die rund 50.000 schwangeren Frauen im Gazastreifen. Durchschnittlich kämen dort pro Tag 150 Kinder zur Welt und das bei einem kollabierenden Gesundheitssystem. Er sprach von einem "doppelten Alptraum" für Schwangere, die keinen Zugang zu grundlegender Versorgung hätten.

11.56 Uhr: Erdogan fordert umgehende Feuerpause

Der türkische Präsident fordert eine umgehende Feuerpause. Die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen müssten sofort beendet werden, ebenso die Angriffe auf israelisches Gebiet. Israel habe die guten Absichten der Türkei ausgenutzt, fügt Erdogan hinzu. Er werde daher nicht wie geplant dorthin reisen. "Wir haben kein Problem mit dem israelischen Staat. Aber wir haben Probleme mit Israels Politik gegenüber den Palästinensern."

11.55 Uhr: Erdogan nennt Hamas "Befreiungsorganisation"

Der türkische Präsident Erdogan hat die radikal-islamische Hamas als eine Befreiungsorganisation bezeichnet. "Die Hamas ist keine terroristische Organisation. Die Hamas ist eine Befreiungsgruppe, die kämpft, um ihr Land zu schützen", sagte Erdogan in einer Rede vor Abgeordneten seiner Partei AKP.

11.33 Uhr: Katar hofft auf baldigen Durchbruch bei Freilassung von Geiseln

Bei den Verhandlungen über eine Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln gibt es nach Einschätzung des Ministerpräsidenten von Katar einige Fortschritte. Er hoffe, dass es sehr bald zu einem Durchbruch kommen werde, sagte Scheich Mohammed Bin Abdulrahman al-Thani auf einer Pressekonferenz mit dem türkischen Außenminister in Doha. "Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Kinder übersteigt die Zahl der in der Ukraine getöteten Kinder, aber wir haben nicht die gleiche Reaktion gesehen", kritisiert Al-Thani, der zugleich als Außenminister fungiert. Der einzige Weg zu einer friedlichen Lösung sei, die Kommunikationskanäle offen zu halten. Katar werde daher weiter mit der Türkei und regionalen Partnern zusammenarbeiten, um die Krise zu entschärfen. Er fügt mit Blick auf Israels massive Angriffe auf den Gazastreifen hinzu: "Katar verurteilt die Politik der Kollektivstrafe."

11.17 Uhr: Unicef - 2.360 Kinder im Gazastreifen ums Leben gekommen

Der Krieg im Nahen Osten hat nach Darstellung des UN-Kinderhilfswerks Unicef dramatische Auswirkungen auf Kinder. Seit den Terrorangriffen der islamistischen Hamas vor gut zwei Wochen seien bei den Gegenschlägen Israels im Gazastreifen 2.360 Kinder ums Leben gekommen. 5.364 weitere seien verletzt worden, teilte Unicef in New York mit. Zugleich seien mehr als 30 israelische Kinder getötet worden; weitere Dutzende würden als Geiseln im Gazastreifen gefangengehalten.

Quellen für die Zahlen nannte das Kinderhilfswerk nicht; sie sind deshalb nicht überprüfbar. Die Zahl der minderjährigen Todesopfer stimmt laut Medienberichten mit der Zahl überein, die auch die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen verbreitet. Sie lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

11.11 Uhr: Türkei warnt vor israelischer Bodenoffensive

Eine israelische Bodenoffensive im Gazastreifen wird dem türkischen Außenminister zufolge den Konflikt in ein Massaker verwandeln. Unterstützer von Israels Taten unter dem Vorwand der Solidarität machten sich zu Mittätern von Israels Verbrechen, sagt Hakan Fidan bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem katarischen Außenminister in Doha.

11.10 Uhr: Libanon meldet israelischen Raketenangriff im Süden

Ein israelisches Flugzeug hat nach libanesischen Angaben zwei Raketen auf den Süden des Libanons abgefeuert. Sie seien in Nähe des Dorfes Kfar Schuba eingeschlagen, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Sicherheitskreise bestätigten den Vorfall. Die Hisbollah im Libanon erklärte, eine israelische Drohne habe drei Raketen abgefeuert. Eine davon sei in Nähe einer Patrouille der UN-Mission Unifil niedergegangen. Unifil bestätigte dies zunächst nicht. 

Die israelische Armee teilte mit, eine "Terrorzelle" habe versucht, aus dem Libanon Panzerabwehrraketen auf israelisches Gebiet abzufeuern. Die Armee habe diese mutmaßlichen Angreifer getroffen.

11.00 Uhr: Papst ruft erneut zur Freilassung der Geiseln in Gaza auf

Papst Franziskus hat erneut zur Freilassung der Hamas-Geiseln und zur Einfuhr humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen aufgerufen. "Ich bete weiterhin für diejenigen, die leiden, und hoffe auf Wege des Friedens im Nahen Osten", fügte er bei der Generalaudienz vor Zehntausenden Besuchern im Vatikan hinzu.

10.37 Uhr: Ratspräsident - EU-Gipfel wird Selbstverteidigungsrecht Israels betonen

Der EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag wird nach Angaben von EU-Ratspräsident Charles Michel das Recht Israels zur Selbstverteidigung gegen die radikal-islamische Hamas unterstreichen. Von der vom EU-Außenbeauftragten Josep Borrellgeforderten Feuerpause ist in der von ihm an die 27 EU-Staats- und Regierungschefs versandten Einladung keine Rede. Im Kreis der EU-Staaten gibt es unterschiedliche Positionen, ob Israel aufgefordert werden sollte, seine angedachte Bodenoffensive zu verschieben und die Bombardierung des Gazastreifens einzustellen, um Hilfslieferungen für die Menschen in dem Küstenstreifen zu ermöglichen.

10.33 Uhr: Macron trifft sich mit Ägyptens Präsident al-Sisi

Der französische Präsident Macron trifft sich heute mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi in Kairo. Das hat das französische Präsidialamt bekanntgegeben. Macron war gestern in Israel und ist heute in das Nachbarland weitergereist. Ein Besuch in Jordanien steht ebenfalls auf dem Programm.

10.22 Uhr: Israelisches Militär bombardiert wieder Ziele im Gazastreifen

Israels Armee hat nach eigenen Angaben wieder mutmaßliche Terroristen und die Infrastruktur der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Ziel der Angriffe seien etwa Tunnel, Kommandozentralen, Waffenlager und Waffen selbst gewesen, teilte das Militär mit. Attackiert wurden demnach auch Stellungen des Sicherheitsapparats der in dem Küstengebiet herrschenden Hamas. Dieser ist den Angaben zufolge für Überwachung und Inhaftierung von Hamas-Gegnern verantwortlich.

10.18 Uhr: Vierter Konvoi mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen

Ein vierter Konvois aus 20 Lastwagen hat in der Nacht die ägyptische Grenze zum Gazastreifen passiert, wie aus ägyptischen Sicherheitskreisen bekannt wurde. Der Palästinensische Rote Halbmond und das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hätten die Güter empfangen, sagte Chalid Sajid, Leiter des Ägyptischen Roten Halbmonds, der Deutschen Presse-Agentur. Darunter seien Arzneimittel, Säuglingsmilch und Trinkwasser. Insgesamt seien damit seit Beginn des Gaza-Kriegs Güter von 74 Lastwagen in den Gazastreifen gelangt.

09.59 Uhr: UN-Hilfswerk muss möglicherweise Arbeit in Gaza einstellen

Das Hilfswerk für die Palästinenser (UNRWA) wird möglicherweise sämtliche Unterstützungen für die Menschen im abgeriegelten Gaza-Streifen in der Nacht zum Donnerstag einstellen müssen. Ohne neue Lieferungen von Treibstoffen könnten die UNRWA-Aktivitäten nicht aufrechterhalten werden, teilte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe in Genf mit. Im Gaza-Streifen sei die normale Stromversorgung vollständig ausgefallen, so dass Krankenhäuser und Wasserversorgungseinrichtungen auf mit Treibstoff betriebene Notstromaggregate angewiesen seien. Zudem gehe der Treibstoff für Fahrzeuge der UNRWA zur Neige, hieß es.

09.50 Uhr: UN-Hilfswerk hat fast 600.000 Binnenflüchtlinge aufgenommen

Im Gazastreifen hat das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) fast 600.000 Menschen in 150 Einrichtungen aufgenommen. Das seien viermal so viele wie die Einrichtungen Kapazität hätten, teilt das UNRWA mit. Die Unterkünfte reichten für die Binnenflüchtlinge nicht aus und seien überlastet. Viele Menschen schliefen auf der Straße. Israel hat die Palästinenser aufgefordert, wegen seiner Gegenangriffe auf die Hamas aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens zu fliehen.

08.15 Uhr: Acht Soldaten bei israelischem Angriff auf Syrien getötet

Bei einem israelischen Angriff auf Stellungen des Militärs im Südwesten Syriens sind der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana zufolge acht Soldaten getötet worden. Sieben weitere seien verletzt worden, meldet Sana unter Berufung auf Militärkreise. Bei dem Luftangriff habe Israel eine Reihe militärischer Stellungen in der Nähe der Stadt Deraa ins Visier genommen. Es sei zudem Sachschaden entstanden. Der Angriff habe sich in der Nacht ereignet, berichtet Sana. Das israelische Militär hat zuvor mitgeteilt, seine Kampfflugzeuge hätten Infrastruktur und Granatwerfer der syrischen Armee angegriffen. Das israelische Militär bezeichnete dies als Reaktion darauf, dass von Syrien aus israelisches Territorium beschossen wurde.

04.40 Uhr: Militär - Drohneneinsatz bei Razzia im Westjordanland

Israelische Streitkräfte sind nach Militärangaben bei einer nächtlichen Razzia im Westjordanland von einer Gruppe Palästinenser beschossen worden. Bewaffnete Palästinenser hätten im Flüchtlingslager Dschenin im Norden des Westjordanlandes auf die israelische Truppen "geschossen und Sprengsätze geworfen", teilt das Militär mit. Daraufhin habe das Militär mit einer Drohne angegriffen und es seien "Treffer festgestellt" worden. Drei Menschen seien getötet und mehr als 20 verletzt worden, zitiert die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa den Direktor des staatlichen Krankenhauses von Dschenin, Wissam Bakr. Das Flüchtlingslager, eine Hochburg militanter Palästinenser, war Anfang des Jahres Ziel einer groß angelegten israelischen Militäroperation.

04.27 Uhr: US-Geheimdienste vermuten palästinensische Rakete hinter Krankenhaus-Explosion

Die US-Geheimdienste sind einem Insider zufolge "sehr zuversichtlich", dass die Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen vergangene Woche nicht von Israel, sondern von einer palästinensischen Rakete verursacht wurde. Die Rakete sei nach Einschätzung der Geheimdienste in der Luft zerborsten, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Die Zahl der Toten und Verletzten sei weiter unklar, berichtet die Zeitung "New York Times" unter Berufung auf ein Briefing der US-Geheimdienste.

02.23 Uhr: Iran wirft USA Verschärfung des Konflikts vor

Der Iran wirft den USA eine Politik der Konfrontation im Nahen Osten vor. "Die USA haben den Konflikt verschärft, indem sie sich offen auf die Seite des Aggressors gestellt haben, auf Kosten des unschuldigen palästinensischen Volkes", sagte der iranische UN-Gesandte Amir Saeid Iravani vor dem Sicherheitsrat. Zudem habe US-Außenminister Anthony Blinken fälschlicherweise versucht, den Iran für den Konflikt zwischen Israel und der Hamas verantwortlich zu machen. Die Regierung in Teheran weise seine "haltlosen Anschuldigungen" entschieden zurück.

01.46 Uhr: Militär - Israel greift syrische Militäranlagen aus der Luft an

Israelische Kampfflugzeuge haben nach Angaben des Militärs als Reaktion auf den syrischen Beschuss vom Vortag wichtige Infrastruktureinrichtungen und Granatwerfer der syrischen Armee getroffen. Weitere Einzelheiten nannte das israelische Militär zunächst nicht.

00.17 Uhr: Hilfskonvoi erreicht Gazastreifen

Acht Lastwagen mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten sind am späten Dienstagabend von Ägypten aus im Gazastreifen eingetroffen, teilt die Hilfsorganisation Roter Halbmond mit. Es war der vierte Hilfskonvoi, der seit Beginn des Krieges mit Israel im Gazastreifen eintraf. Fünf der Lastwagen enthielten Wasser, zwei Lebensmittel und einer Medikamente, hieß es in einer Mitteilung.

00.01 Uhr Ratingagentur S&P setzt Ausblick für Israel auf "negativ"

Die Ratingagentur S&P hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Israels auf "negativ" gesenkt. Der Krieg zwischen Israel und der Hamas könnte sich ausweiten und die Wirtschaft und die Sicherheitslage des Landes stärker beeinträchtigen, teilte die Agentur mit.

Dienstag, 24. Oktober 2023

23.44 Uhr: Heusgen gibt UN-Chef Guterres nach Israel-Kritik recht

UN-Generalsekretär António Guterres hat in der Kontroverse über israelkritische Äußerungen zum Gaza-Krieg Unterstützung vom Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, bekommen. Guterres verurteilte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar, sagte aber, dieser habe "nicht im luftleeren Raum" stattgefunden. In dem Zusammenhang sprach Guterres von der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete.

"Guterres ist ein sehr besonnener Mann", sagte Heusgen am Dienstagabend im Heute-Journal. "Wenn er auf die (...) 56 Jahre Besatzung der Palästinenser-Gebiete hinweist, dann ist (das) genau das, was in geltendem Völkerrecht in Uno-Resolutionen genauso drinsteht. Die letzte Resolution sagt, dass die Besatzung eine flagrante Verletzung des Völkerrechts ist." Heusgen forderte eine Rückkehr zu einer Zwei-Staaten-Lösung. Dabei soll ein unabhängiger Staat Palästina neben Israel entstehen.

22.54 Uhr: Israel lehnt Forderungen nach Waffenruhe ab

Israel hat Forderungen von UN-Generalsekretär António Guterres, den Palästinensern und anderen nach einer Waffenruhe abgelehnt. Außenminister Eli Cohen stellte sich bei einem Treffen der UN in New York auch gegen Forderungen nach einer "Verhältnismäßigkeit" bei der israelischen Reaktion auf den Terrorangriff der militant-islamistischen Hamas vom 7. Oktober.

21.01 Uhr: Israels UN-Botschafter fordert UN-Chef Guterres zum Rücktritt auf

Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen hat UN-Generalsekretär António Guterres wegen dessen Äußerungen zum Nahost-Krieg zum Rücktritt aufgefordert. Guterres' Aussage vor dem Weltsicherheitsrat, die Terrortat der islamistischen Hamas sei im Kontext der jahrzehntelangen Unterdrückung der Palästinenser durch die Israelis zu sehen, sei eine "reine Blutverleumdung", sagte Gilad Erdan in New York. Das Leid der israelischen Zivilbevölkerung sei dem UN-Chef egal. "Ich denke, dass der Generalsekretär zurücktreten muss", sagte Erdan. Zuvor hatte bereits der israelische Außenminister Eli Cohen sein geplantes Treffen mit Guterres abgesagt.

16.25 Uhr: UN-Generalsekretär: Eindeutige Verstöße gegen Völkerrecht in Gaza

UN-Generalsekretär António Guterres hat Israel wegen seiner Angriff auf den Gazastreifen deutlich kritisiert. "Der Schutz der Zivilbevölkerung bedeutet nicht, mehr als eine Million Menschen zur Evakuierung in den Süden zu befehlen, wo es keine Unterkünfte, keine Nahrung, kein Wasser, keine Medikamente und keinen Treibstoff gibt, und dann den Süden selbst weiter zu bombardieren", sagte Guterres bei einer hochrangig besetzten Sitzung des Weltsicherheitsrates in New York.

Offensichtlich an die Adresse von Hamas-Kämpfern gerichtet, verurteilte der UN-Chef zudem den Missbrauch von Unbeteiligten als menschliche Schutzschilde. "Ich bin zutiefst besorgt über die eindeutigen Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht, die wir in Gaza beobachten", so Guterres. Keine Konfliktpartei stehe über dem humanitären Völkerrecht.

09.55 Uhr: Israels Militär rechnet mit wochenlangem Kampf

Das israelische Militär rechnet mit einem längeren Kampf gegen die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen. "Wir haben lange Wochen des Kampfes vor uns", sagt der Militärsprecher Daniel Hagari. Für die nächste Phase des Krieges sei das Militär "bereit und entschlossen" und warte auf die Anweisungen der Politik. Bei den Verhandlungen über die Freilassung der von der Hamas gefangengenommenen Geiseln spiele Ägypten eine Schlüsselrolle, fügt Hagari hinzu. Die Freilassung der Geiseln habe für Israel oberste Priorität.

09.54 Uhr: Macron drückt Israel Frankreichs Solidarität aus

Der französische Präsident Macron hat bei seinem Besuch in Israel dem von der Hamas angegriffenen Land seine Solidarität ausgedrückt. Frankreich werde im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite Israels stehen, sagt Macron bei einer Begegnung mit seinem israelischen Amtskollegen Isaac Herzog in Jerusalem. "Was passiert ist, wird niemals vergessen werden", sagt Macron mit Blick auf den Hamas-Angriff, bei dem mehr als 1.400 Menschen getötet wurden. "Ich bin hier, um unsere Solidarität auszudrücken."

09.52 Uhr: Präsident Herzog - Israel sucht keine Konfrontation mit Hisbollah

Israel sucht nach den Worten seines Präsidenten Isaac Herzog keine Konfrontation mit der Hisbollah im benachbarten Libanon. Vielmehr konzentriere sich sein Land auf den Kampf gegen die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen, sagt Herzog während eines Treffens mit dem französischen Präsidenten Macron in Jerusalem. "Ich möchte klarstellen, dass wir keine Konfrontation an unserer Nordgrenze oder mit irgendjemand anderem suchen. ... Aber wenn die Hisbollah uns in einen Krieg hineinzieht, sollte klar sein, dass der Libanon den Preis zahlen wird."

09.09 Uhr: Israels Botschafter lehnt EU-Vorstoß zu humanitärer Feuerpause ab

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, lehnt die Forderung aus der EU nach einer humanitären Feuerpause für den Gazastreifen ab. "Die Antwort ist nein", sagte Prosor in der Sendung RTL/ntv Frühstart. Die Hamas greife Israel weiter mit Raketen an und halte viele Geiseln in ihrer Gewalt. "Sie sollen nichts bekommen, bevor sie wirklich alle zurückgeben und auch diese Infrastruktur beseitigt wird."

08.57 Uhr: EVP-Chef - Europa hat Palästinensergebiete am Laufen gehalten

Der Chef der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber, hat die herausragende Rolle Europas bei der finanziellen Unterstützung der Palästinenser hervorgehoben. "Wir als Europäer sind der größte Geldgeber für die Palästinensischen Gebiete, wir haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Lehrer bezahlt, die Krankenschwestern bezahlt, die Ärzte bezahlt", sagte der CSU-Politiker im Deutschlandfunk. "Wir haben den Staat, die Palästinensischen Gebiete, am Laufen gehalten." Falls notwendig, sei man auch bereit, diese Mittel zu erhöhen - allerdings dürften sie nicht in den Taschen der Terrorgruppe Hamas landen.

08.28 Uhr: CNN: Klinik in Gaza könnte bald zu "Massengrab" werden

Angestellte im größten Krankenhaus im Gazastreifen fürchten angesichts versiegender Treibstoffreserven eine Katastrophe. "Unter dem Strich wird das Schifa-Krankenhaus ein Massengrab werden, wenn ihm der Strom ausgeht", sagte Ghassan Abu-Sittah, Arzt in der Klinik in Gaza, dem US-Sender CNN. Bereits jetzt mangele es an grundlegendem medizinischem Material wie etwa Spezialverbänden für Brandwunden, es komme schon zu Stromausfällen und die Sterilisierungsmaschinen für das Operationsbesteck könnten nicht betrieben werden. Das Krankenhaus mit einer eigentlichen Kapazität von bis zu 700 Betten versorge gerade 1700 Menschen, so Abu-Sittah.

08.18 Uhr: Hamas - Mindestens 140 Tote bei israelischen Luftangriffen auf Gazastreifen

Bei nächtlichen israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben der dort herrschenden radikalislamischen Hamas mindestens 140 Menschen getötet worden. Hunderte weitere seien verletzt worden, teilte die Hamas am Dienstag mit. Seit Beginn des Kriegs zwischen Hamas und Israel vor mehr als zwei Wochen sind nach Angaben der radikalislamischen Miliz, die von AFP nicht unabhängig überprüft werden konnten, mindestens 5.087 Menschen im Gazastreifen getötet und mehr als 15.000 weitere verletzt worden.

08.12 Uhr: Londoner Tochter von freigelassener Geisel: Mutter wirkt okay

Einer der von der Hamas freigelassenen Geiseln geht es nach Angaben ihrer Tochter gut. Yocheved Lifschitz "wirkt okay", sagte ihre in London lebende Tochter Sharone Lifschitz am Dienstag der BBC. "Sie wirkt sehr aufmerksam und ist sehr daran interessiert, Informationen an Familien anderer Geiseln weiterzugeben, mit denen sie zusammen war", sagte sie. Die 85-Jährige war am 7. Oktober gemeinsam mit ihrem Ehemann von der islamistischen Hamas aus der Ortschaft Nir Oz in den Gazastreifen verschleppt worden. Auch die zweite am Montag freigelassene Geisel, eine 79-Jährige, wohnte dort.

08.06 Uhr: Hamas-Bezug: Erneut Bombendrohung an Schule in Bayern

In Bayern gibt es schon wieder eine Bombendrohung gegen eine Schule: In Bayreuth hat die Polizei eine Realschule geräumt. Wieder ist eine Droh-Mail mit Hamas-Bezug eingegangen. Das Gebiet um die Schule wurde großräumig gesperrt. Gestern hatte es ähnliche Fälle gegeben, an Schulen in Regensburg, Augsburg und in Cham. Gefunden worden ist nichts und es ist nichts darüber bekannt, wer hinter den Drohungen stecken könnte.

07.19 Uhr: Sechs weitere Mitarbeiter von UN-Hilfswerk im Gazastreifen getötet

Im Gazastreifen sind binnen 24 Stunden sechs weitere Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) getötet worden. Damit starben seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem Beginn der israelischen Luftoffensive bereits 35 Mitarbeiter des Hilfswerks in dem Palästinensergebiet, wie das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) mitteilte.

07.12 Uhr: Macron in Israel eingetroffen

Der französische Präsident Emmanuel Macron ist zu einem Besuch in Israel eingetroffen. Seine Maschine landete auf dem Flughafen Tel Aviv. Geplant sind Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Präsident Isaac Herzog sowie den Oppositionspolitikern Benny Gantz und Jair Lapid.

07.07 Uhr: Israel - "Mehr als 400 Terrorziele getroffen"

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen bombardiert und dabei mehrere Kommandeure der islamistischen Hamas getötet. Wie das israelische Militär auf Telegram bekanntgab, seien im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 400 "Terrorziele" getroffen worden. In einer "großangelegten Operation zur Zerschlagung der terroristischen Kapazitäten der Hamas" habe man Dutzende Hamas-Kämpfer getroffen, die sich darauf vorbereitet hätten, Raketen abzufeuern und Terroranschläge gegen Israel zu verüben.

Ein Kampfflugzeug habe zudem einen Tunnelschacht der Hamas bombardiert, der Terroristen einen schnellen Zugang zur Küste ermöglichte, hieß es. Ferner seien in der Nacht Kommandozentralen von Hamas-Aktivisten und Aufenthaltsorte in von der Hamas genutzten Moscheen angegriffen worden. Die stellvertretenden Kommandeure von drei Bataillonen der Islamistenorganisation seien getötet worden.

06.31 Uhr: THW bereitet sich auf Hilfsgüterlieferung nach Gaza vor

Das THW-Logistikzentrum Obernburg im unterfränkischen Landkreis Miltenberg bereitet sich auf eine Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen vor. Diese kann starten, sobald die palästinensische Führung ein Hilfeersuch bei der EU gestellt hat. "Erst dann gibt es einen konkreten Auftrag an uns für das Zusammenstellen und den Abtransport der Hilfsgüter, und der kommt von der THW-Leitung in Bonn", erklärt Achim Baumann, Leiter des Logistikzentrums. Das Technische Hilfswerk in Bayern unterhält in Obernburg eines von bundesweit vier neuen Logistikzentren.

05.21 Uhr: Israel setzt sich weiter für Geiseln ein

Israel ist im Kampf gegen die islamistischen Hamas-Angreifer im Gazastreifen bereit zur Bodenoffensive und treibt zugleich die Bemühungen um Freilassung der Geiseln voran. Der Auftrag laute: "die Hamas zu eliminieren, ihre Infrastruktur als Militär, als Organisation, als Regierung. Und: Die Entführten zu befreien", sagte Israels Energieminister Israel Katz der "Bild"-Zeitung. Derweil ließ die Hamas zwei weitere Frauen frei, wie Israels Regierung in der Nacht zum Dienstag bestätigte. Unklar ist, ob es mehr als zwei Wochen nach Kriegsbeginn zu einer begrenzten Feuerpause für Hilfslieferungen in den Gazastreifen kommt.

04.44 Uhr: Biden drängt auf anhaltende humanitäre Hilfe für den Gazastreifen

US-Präsident Joe Biden unterstreicht in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Natanjahu die Notwendigkeit, "einen kontinuierlichen Strom" humanitärer Hilfe in den Gazastreifen aufrechtzuerhalten. Zudem habe er sein "Engagement für die laufenden Bemühungen zur Freilassung aller verbleibenden Geiseln der Hamas" bekräftigt, teilt das US-Präsidialamt mit. Er habe Natanjahu auch über "die US-Unterstützung für Israel und die laufenden Bemühungen zur regionalen Abschreckung, einschließlich neuer US-Militärstützpunkte" informiert. Einzelheiten der Unterstützung nennt das Weiße Haus zunächst nicht.

04.12 Uhr: Fall Mazraoui: Zentralrat der Juden fordert harte Konsequenzen

In der Debatte um einen pro-palästinensischen Social-Media-Beitrag von Bayern-Profi Noussair Mazraoui wünscht sich Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, vom deutschen Fußball-Rekordmeister offenbar ein härteres Vorgehen. Schuster forderte in der "Süddeutschen Zeitung" "sichtbar harte Konsequenzen gegenüber dem Spieler". Die Münchner müssten so dafür sorgen, "dass sich Entgleisungen solcher Art nicht wiederholen". Die Bayern-Führung hatte Mazraoui nach einem ausführlichen und klärenden Gespräch, wie es in einer Vereinsmitteilung vom Freitag hieß, nicht sanktioniert.

03.36 Uhr: Armeesprecher: Hamas verwehrt Gaza-Kliniken gehorteten Treibstoff

Die islamistische Hamas verwehrt nach Erkenntnissen des israelischen Militärs Krankenhäusern im Gazastreifen von ihr gehorteten Treibstoff. Die Hamas habe "mehr als" eine Million Liter Treibstoff gelagert, "gibt diesen aber nicht an bedürftige Krankenhäuser ab", erklärte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus in der Nacht zum Dienstag auf der Plattform X (vormals Twitter). "Die Hamas ist für das Leid in Gaza verantwortlich, nicht Israel", sagte der Sprecher. Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen beklagen, dass mit den ersten Hilfslieferungen in den Gazastreifen bislang kein Treibstoff in das Gebiet gelangte. "Der Treibstoff, den wir reinbringen wollen, ist der Treibstoff, den (das Palästinenserhilfswerk) UNRWA braucht. Es wird für unsere Operationen sein. Und natürlich muss auch Treibstoff für die Krankenhäuser und so weiter vorhanden sein", sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Montag in New York. Die Nachfrage, ob es Israel sei, das die Erlaubnis bisher verweigere, beantwortete er nicht.

03.30 Uhr: Israel greift Ziel der Hamas in Flüchtlingslager an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein Ziel der Hamas in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen angegriffen. Der Angriff habe einem Stützpunkt der Hamas im Lager Al-Schati an der Mittelmeerküste gegolten, erklärt ein israelischer Militärsprecher, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen spricht von Dutzenden Toten und Verletzten. Palästinensische Medien berichten von fünf Toten in dem Lager. Reuters kann die Berichte zunächst nicht unabhängig überprüfen.

00.02 Uhr: Israelischer Minister - Geiseln kein Hinderungsgrund für Bodenoffensive

Israel wird sich laut Energieminister Israel Katz von einer Bodenoffensive nicht wegen der Geiseln in der Hand der Halmas abhalten lassen. "Die Hamas möchte, dass wir uns mit den Entführten beschäftigen und unser Militär nicht reingeht, um ihre Infrastruktur zu eliminieren. Das wird nicht passieren", sagt Katz der "Bild". Israel tue zwar alles, um die Geiseln heimzuholen. "Aber das kann unser Handeln nicht verhindern einschließlich der Bodenoffensive, wenn wir uns dazu entschließen."

00.01 Uhr: Milizen im Irak reklamieren Angriffe auf US-Basen in Syrien für sich

Vom Iran gestützte Milizen im Irak haben nach eigenen Angaben zwei US-Militärstützpunkte im Osten Syriens attackiert. Zwei Drohnen hätten die amerikanischen Basen am Al-Omar-Ölfeld in der Provinz Dair as-Saur und in Al-Schaddadi weiter nördlich ins Visier genommen, erklärte der Islamische Widerstand im Irak, eine Dachgruppe von Teheran gestützter Milizen, am Montag. Es handelte sich demnach bereits um die vierte Attacke innerhalb eines Tages. In Washington gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme.

Montag, 23. Oktober 2023

22.26 Uhr: USA raten Israel vorerst von Bodenoffensive ab

Die USA raten Insidern aus dem Regierungsumfeld zufolge Israel vorerst von einer Bodenoffensive im Gazastreifen ab. Das Präsidialamt, das Verteidigungs- und das Außenministerium hätten ihre Appelle zur Zurückhaltung in Gesprächen mit Israel verstärkt, sagten zwei mit den Diskussionen vertraute Personen.

Ein wichtiges US-Ziel sei, mehr Zeit für Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln zu haben. Es wird angenommen, dass die Hamas mehr als 200 Menschen festhält. Ein US-Beamter sagte, man sei sich der Rolle Katars als Vermittler bei der Hamas bewusst und halte Katar über die US-Ratschläge an Israel auf dem Laufenden.

22.08 Uhr: USA schicken "einige" Militärberater nach Israel

Nach dem Großangriff der Terrororganisation Hamas haben die USA "einige" Militärberater nach Israel geschickt. Die Offiziere hätten Erfahrung mit "der Art von Operationen, die Israel ausführt und in Zukunft ausführen könnte", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Sie seien "dort drüben, um einige Perspektiven zu teilen".

21.39 Uhr: Rotes Kreuz bestätigt Freilassung von zwei weiteren Geiseln

Die islamistische Hamas hat nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zwei weitere Geiseln im Gazastreifen freigelassen. Ein Sprecher bestätigte in Genf, dass seine Organisation die Befreiung unterstützt und die beiden Personen am Montagabend aus dem Palästinensergebiet gebracht habe. Bei den Freigelassenen handelt es sich demnach um zwei Frauen aus dem Kibbuz Nir Oz, den die Hamas am 7. Oktober überfallen hatte.

21.01 Uhr: UN-Vollversammlung kündigt Sitzung zu Krieg zwischen Israel und der Hamas an

Die UN-Vollversammlung hat für Donnerstag eine Sitzung zum Krieg zwischen der Terroroganisation Hamas und Israel angesetzt. Mehrere Staaten hätten um eine entsprechende Zusammenkunft gebeten, darunter Jordanien im Namen der arabischen Staaten, Russland, Syrien, Bangladesch sowie Vietnam und Kambodscha, teilte der Präsident der UN-Vollversammlung, Dennis Francis, in einem Schreiben an die Mitgliedstaaten mit.

20.59 Uhr: USA weisen Forderungen nach Waffenruhe im Gazastreifen zurück

Die USA haben Forderungen nach einer humanitären Waffenruhe im Gazastreifen zurückgewiesen. Eine solche Feuerpause würde der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas "die Fähigkeit geben, sich auszuruhen, nachzurüsten und neue Terrorangriffe gegen Israel vorzubereiten", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller.

20.57 Uhr: Sunak - Explosion an Klinik wohl von Rakete aus Gaza ausgelöst

Eine verheerende Explosion auf dem Gelände eines Krankenhauses in Gaza ist nach Erkenntnissen der britischen Regierung vermutlich auf eine fehlgeleitete Rakete von innerhalb des palästinensischen Gebiets zurückzuführen, nicht auf israelischen Beschuss.

Basierend auf einer Einschätzung der Geheimdienste sei die Explosion "vermutlich von einer Rakete oder Teilen einer solchen ausgelöst worden, die von innerhalb Gazas in Richtung Israel abgefeuert wurde", erklärte Premierminister Rishi Sunak im Unterhaus.

20.55 Uhr: Macron will bei Israel-Besuch auch über Gründung von Palästinenserstaat sprechen

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron will bei seinem bevorstehenden Besuch in Israel nach Angaben aus Paris auch die Gründung eines Palästinenserstaates ansprechen. Macron werde in Israel zur "Wiederaufnahme eines echten Friedensprozesses" aufrufen, der zur Gründung eines palästinensischen neben dem israelischen Staat führen solle, teilte der Elysée mit. Ein solcher Schritt setzt demnach auch ein Ende der "Siedlungsaktivitäten" Israels im Westjordanland voraus.

20.42 Uhr: Hamas-Terroristen: Weitere Geiseln freigelassen

Mehr als zwei Wochen nach ihrem Großangriff auf Israel hat die Terrororganisation Hamas eigenen Angaben zufolge zwei weitere Geiseln freigelassen. Der militärische Arm der Hamas erklärte, zwei weitere Geiseln im Gazastreifen freigelassen zu haben.

Demnach erfolgte der Schritt nach einer Vermittlung durch Katar und Ägypten. Die israelischen Behörden bestätigten die Freilassung zunächst nicht. Allerdings bestätigten israelische Medien die Information unter Berufung auf einen nicht genannten Regierungsbeamten.

Bei den freigelassenen Geiseln handelt sich um zwei ältere israelische Frauen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Berufung auf einen Insider. Ein Sprecher der Hamas schrieb unterdessen auf Telegram, man habe sie aus "humanitären Gründen" und aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands freigelassen.

20.03 Uhr: EU-Chefdiplomat erwartet bei Gipfel Aufruf zu Feuerpause für Gaza

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell geht davon aus, dass sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten bei ihrem nächsten Gipfeltreffen geschlossen hinter Aufrufe zu einer begrenzten Feuerpause für Hilfslieferungen in den Gazastreifen stellen. Er glaube, dass dieser Vorstoß Unterstützung finden werde, sagte der Spanier nach Beratungen mit den Außenministern der EU-Staaten in Luxemburg. Es habe zu dem Thema zwar keine Abstimmung gegeben, er gehe nach den Diskussionen aber von Einvernehmen aus.

20.01 Uhr: Keine Hinweise auf Hamas-Zugriff auf die Gaza-Hilfen

Der US-Regierung liegen nach eigener Darstellung keine Hinweise darauf vor, dass die Hamas die Hilfslieferungen für den Gazastreifen für ihre Zwecke umleitet. Dies gab der für die nationale Sicherheit zuständige Sprecher John Kirby bekannt. Die USA hoffen demnach, die Lieferungen in den abgeschotteten Küstenstreifen steigern zu können. Unter anderem werde daran gearbeitet, Treibstoff einzuführen. Dieser wird etwa für Generatoren benötigt.

19.58 Uhr: Zentralrat der Juden fordert "Konsequenzen" für Mazraoui

Auch der Zentralrat der Juden hat Fußball-Rekordmeister Bayern München für den Umgang mit dem Pro-Palästina-Post von Abwehrspieler Noussair Mazraoui kritisiert. Er fordere "sichtbar harte Konsequenzen gegenüber dem Spieler", sagte Josef Schuster, Präsident des Zentralrats, der Süddeutschen Zeitung: "Bei einem einfachen Rapport kann es nicht bleiben."

Schuster erklärte, er habe von Mazraoui erwartet, dass "ein Fußballprofi, der auch eine Vorbildfunktion hat, vor diesem Hintergrund unmissverständlich den Hamas-Terror verurteilt, sich zum Existenzrecht Israels bekennt und Antisemitismus auf deutschen Straßen ablehnt". Schuster lobte den FC Bayern aber im gleichen Statement auch für seine "stets deutliche Haltung gegenüber Israel und jüdischem Leben in Deutschland.

19.57 Uhr: Neuer Beschuss an Israels Grenze zum Libanon

An Israels Grenze zum Libanon ist es weiter zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Die israelische Armee teilte mit, sie habe "zwei Terrorzellen, die Panzerabwehrraketen vom Libanon abfeuern wollten", mit Drohnen gezielt angegriffen.

Die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon teilte mit, seit der Eskalation vor zwei Wochen seien 28 Hisbollah-Kämpfer getötet worden.

19.54 Uhr: EU uneins über humanitäre Feuerpause

Die Europäische Union ist gespalten in der Frage, ob im Nahost-Krieg eine humanitäre Feuerpause gefordert werden soll. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) äußerte sich am Rande eines Treffens mit ihren EU-Kollegen in Luxemburg zurückhaltend, andere Länder befürworten dagegen eine solche Forderung. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hofft auf einen Konsens bis zum EU-Gipfel in Brüssel Ende dieser Woche.

18.01 Uhr: Irans Außenminister telefoniert mit Hamas

Irans Außenminister hat sich mit Anführern der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und dem Islamischen Dschihad (PIJ) ausgetauscht. Hussein Amirabdollahian telefonierte sowohl mit Ismail Hanija, Generalsekretär der Hamas, als auch mit dem PIJ-Anführer Sijad al-Nachala, wie Irans Außenministerium am Montag berichtete. Demnach bekräftigte der Minister erneut Irans Unterstützung und berichtete über Irans "diplomatische Aktionen".

Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine "Achse des Widerstands" gegen Israel zu schaffen. Die Islamische Republik unterstützt auch die Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon.

17.41 Uhr: Dritter Hilfskonvoi passiert Grenze zum Gazastreifen

Ein dritter Konvoi mit Hilfsgütern hat am Montag von Ägypten aus den abgeriegelten Gazastreifen erreicht. Die 20 Lkw seien mit Nahrungsmitteln, Wasser, Arznei und medizinischen Gerät beladen, erklärte der Palästinensische Rote Halbmond. Am Samstag hatte ein erster Hilfskonvoi aus 20 Lastwagen den Grenzübergang Rafah passiert, am Sonntag folgte ein weiterer ähnlichen Umfangs. Hilfsorganisationen bezeichneten das als Tropfen auf den heißen Stein und nicht annähernd genug.

Auf ägyptischer Seite der Grenze warten seit Tagen Lastwagen mit vielen Tonnen Hilfsgütern darauf, die Lieferungen in den Gazastreifen zu bringen. Neben Medikamenten, Wasser und Essen für die 2,3 Millionen Menschen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen wird auch Treibstoff dringend gebraucht, unter anderem für den Betrieb von Stromgeneratoren in Krankenhäusern. Israel hat es aber bislang abgelehnt, Treibstofflieferungen die Grenze passieren zu lassen, aus Sorge, er könnte in die Hände der militant-islamistischen Hamas fallen.

17.20 Uhr: Frankreichs Präsident Macron in Israel erwartet

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird am Dienstag zu einem Besuch in Israel erwartet. Wie der Elysée mitteilte, ist in Tel Aviv ein Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu geplant. Die Visite Macrons erfolgt mehr als zwei Wochen nach Beginn des Krieges zwischen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel. Vor Macron waren unter anderen bereits Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie US-Präsident Joe Biden in Israel gewesen.

17.01 Uhr: Aufschub von Bodenoffensive könnte für Geiseln positiv sein

Ein Aufschub einer möglichen israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen könnte den USA nach Einschätzung der Regierung von Präsident Joe Biden mehr Zeit geben, in Zusammenarbeit mit regionalen Partnern die Freilassung weiterer Geiseln zu erwirken. Das habe Washington der israelischen Regierung zu verstehen gegeben, sagte ein mit dem Thema vertrauter US-Regierungsbeamter, der nicht genannt werden wollte. Inwieweit Israel sich davon beeinflussen lassen, sei offen.

Die Gewährsperson verwies auf die Hilfe Katars, durch dessen Vermittlung zwei weibliche Geiseln inzwischen freikamen - zwei von vermutlich mehr als 222 Menschen, die von der militant-islamistischen Hamas bei ihren Terrorangriffen vom 7. Oktober auf Israel verschleppt wurden. Die Vereinbarung über eine Freilassung der beiden Frauen zu erreichen habe länger gedauert, als den Menschen klar sei, sagte der US-Regierungsbeamte.

16.55 Uhr: Hamas – Ägypten soll Verletzten Ausreise ermöglichen

Das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen hat Ägypten zur Öffnung des Grenzübergangs Rafah für Verletzte aufgefordert. «Wir appellieren an die Arabische Republik Ägypten, den Rafah-Grenzübergang zu öffnen und die Einfuhr von medizinischer Hilfe und Treibstoff zu sichern sowie die Ausreise der Verletzten und Patienten», hieß es am Montag in einer Mitteilung des Ministeriums.

Außerdem solle das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) aus Nachbarländern umgehend Blutspenden bringen. Die Vereinten Nationen wiederum sollten sich für die Lieferung von Treibstoff für die Krankenhäuser in dem Küstengebiet einsetzen. Andere Länder sollten zudem spezialisierte Ärztedelegationen schicken. Die Ärzte im Gazastreifen müssten derzeit unter anderem schwere Verbrennungen behandeln.

16.45 Uhr: Mehr als 19.000 Vertriebene im Libanon

Infolge der Spannungen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah sind UN-Angaben zufolge im Libanon mehr als 19.000 Menschen vertrieben worden. Ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erklärte am Montag, die "Zunahme grenzüberschreitender Vorfälle" habe zur Vertreibung von 19.646 Menschen geführt. Die UN-Organisation erwarte weiter steigenden Zahlen, sollten die Spannungen anhalten oder die Gewalt eskalieren.

Seit dem Großangriff der radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober gibt es beinahe täglich militärische Auseinandersetzungen an der israelisch-libanesischen Grenze. Mehrere Menschen wurden getötet. Es wird befürchtet, dass die vom Iran unterstützte Hisbollahmiliz vom Libanon aus eine neue Front zur Unterstützung der verbündeten Hamas eröffnen könnte.

16.14 Uhr: Arzt in Gaza – Treibstoff auf Neugeborenenstation geht zur Neige

Der Station für Neugeborene im Nasser-Krankenhaus der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen geht nach Angaben von deren Leiter innerhalb der nächsten 48 Stunden der Treibstoff aus. Auf der Intensivstation lägen acht Babys, zehn weitere seien auf der Station für Neugeborene, sagte der leitende Arzt Hatem Edhair am Montag. "Wir arbeiten rund um die Uhr. Wir müssen diese Babys retten."

Die Hälfte dieser Kinder sei an Pressluft- und Sauerstoffgeräte angeschlossen. "Wenn dem Krankenhaus der Treibstoff ausgeht, wird die Hälfte dieser Babys in weniger als 24 Stunden sterben." Ärzte, die Frühgeborene im Gazastreifen behandeln, haben gewarnt, dass für mindestens 130 von ihnen wegen Treibstoffmangels ein hohes Risiko bestehe.

15.57 Uhr: Aktivisten demonstrieren vor Strafgerichtshof gegen Netanjahu

Propalästinensische Aktivisten haben am Montag den Zugang zum Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag besetzt. Die niederländischen Behörden nahmen 19 Personen vorübergehend in Gewahrsam. Die Aktivisten von Extinction Rebellion belagerten eine Brücke vor dem Gericht. Sie trugen ein Transparent mit der Aufschrift "Netanjahu ist ein Kriegsverbrecher".

Sie kritisierten damit das Vorgehen der Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Kampf gegen die militant-islamistische Hamas, die am 7. Oktober einen Terrorangriff auf Israel verübt hat, der nach offiziellen Angaben mehr als 1.400 Israelis das Leben kostete. Das israelische Militär fliegt seither Luftangriffe auf den Gazastreifen und bereitet eine Bodenoffensive vor.

Der niederländische Ableger von Extinction Rebellion hat seit dem 7. Oktober bereits andere propalästinensische Aktionen durchgeführt. Eigentlich hat sich die Gruppe dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben. Eine Sprecherin des IStGH sagte, der Gerichtsbetrieb sei von der Aktion nicht gestört worden.

15.45 Uhr: Israel hat offenbar Drohnenangriff vereitelt

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge einen Angriff mit zwei aus dem Gazastreifen kommenden Drohnen vereitelt, den die radikalislamische Hamas für sich reklamierte. Nahe der Grenze seien zwei Drohnen "identifiziert worden, die vom Gazastreifen in israelisches Gebiet" gelangt seien, erklärte die israelische Armee am Montag. Beide Drohnen seien abgewehrt worden. Ob sie abgeschossen wurden, teilte die israelische Armee nicht mit. Die Hamas erklärte im Onlinedienst Telegram, zwei Kamikaze-Drohnen in Richtung zweier Militärstützpunkte im Süden Israels gestartet zu haben.

15.09 Uhr: Ägypten erwägt offenbar Errichtung von Notlagern

Ägypten schlägt laut arabischen Medienberichten vor, in Eigeninitiative mehrere Notlager für palästinensische Vertriebene zu errichten und zu betreiben. Allerdings sollen die Lager demnach nicht auf ägyptischem Staatsgebiet liegen, sondern in der Grenzstadt Rafah im von Israel abgeriegelten Gazastreifen. Der geplante Sicherheitsabstand zur ägyptischen Grenze betrage drei Kilometer. Eine offizielle Bestätigung aus Kairo lag zunächst nicht vor.

Die arabischen Staaten Ägypten und Jordanien waren in den vergangenen Tagen wegen fehlender Aufnahmebereitschaft in die Kritik geraten. Beide Länder weigern sich bislang kategorisch, angesichts des Nahost-Kriegs in unmittelbarer Nähe Flüchtlingen aus dem Gazastreifen Zuflucht zu gewähren.

Wegen der Evakuierungsaufforderung und der Luftangriffe Israels auf den Gazastreifen sind seit Kriegsgebinn am 7. Oktober rund 700.000 Palästinenser vom nördlichen in den südlichen Teil des Gazastreifens geflohen. Doch auch dort gibt es Luftangriffe. Die humanitäre Lage in dem Gebiet ist laut UN-Angaben katastrophal. Offenbar sind auch viele Menschen aufgrund fehlender Perspektive wieder in den Norden zurückgekehrt.

14.42 Uhr: Hamas meldet 18 Tote bei israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Rafah im Gazastreifen sind nach Darstellung des von der Hamas betriebenen Innenministeriums mindestens 18 Menschen getötet worden. Dutzende Palästinenser seien verletzt worden, hieß es am Montag. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP berichtete vor Ort, dass bei einem Luftangriff ein Wohngebäude nur etwa 200 Meter vom UN-Hauptquartier in Rafah entfernt getroffen worden sei. Dabei seien mehrere Menschen getötet und verletzt worden.

13.53 Uhr: Auswärtiges Amt bekräftigt: Deutsche sollen aus dem Libanon ausreisen

Das Auswärtige Amt hat Deutsche im Libanon erneut zur Ausreise ausgerufen. Auf der Krisenvorsorgeliste Elefand seien ungefähr 1.100 deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die eingetragen hätten, dass sie sich im Libanon aufhalten, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Und: "Sie wissen, dass wir eine Ausreiseaufforderung in der letzten Woche an die deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger herausgegeben haben. Wir bitten deshalb alle Deutschen, die sich im Libanon befinden, jetzt auszureisen."

13.51 Uhr: Im Gaza-Krieg bisher 29 UN-Mitarbeiter getötet

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas sind dort bisher mindestens 29 Mitarbeiter der Vereinten Nationen getötet worden. Das bestätigte eine Sprecherin des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Am Sonntag seien zwölf weitere Todesopfer aus dem Kreis der UN-Mitarbeiter bestätigt worden, womit die Zahl auf 29 gestiegen sei.

13.23 Uhr: Rund 4300 Deutsche auf Krisenlisten für Konfliktregion in Nahost

Gut zwei Wochen nach dem Hamas-Angriff auf Israel befinden sich auf den Krisenlisten der Bundesregierung für Deutsche in der Konfliktregion rund 4.300 Menschen. Wie ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag sagte, sind in Israel noch rund 2700 deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger auf der Liste registriert, im Libanon seien es 1.100. Hinzu kämen knapp 500 Menschen in den Palästinensergebieten einschließlich des Westjordanlandes, darunter eine "niedrige dreistellige Zahl" im Gazastreifen. Aus Israel waren nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober mehrere tausend Deutsche ausgereist. Teils nutzten sie dabei Sonderflüge der Lufthansa und bereitgestellte Maschinen der Bundeswehr.

13.20 Uhr: Schulze: Palästinensische Zivilisten nicht allein lassen

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) wirbt in den Fraktionen der Ampel-Parteien darum, die palästinensische Zivilbevölkerung nach dem Großangriff der Hamas auf Israel nicht allein zu lassen. Angesichts der dramatischen Lage könnten Not und Leid der Menschen in Gaza und andernorts weiter zunehmen, schreibt die Ministerin an die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP in einem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorlag. Sie verurteilte den Hamas-Angriff auf Israel als brutal und hinterhältig.

"Wir sehen uns nicht nur mit massiven Fluchtbewegungen und einer desolaten Versorgungssituation, sondern auch mit einem aktiven Kriegsgeschehen konfrontiert - wie auch die jüngsten Zerstörungen am auch vom BMZ unterstützten Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza zeigen", schreibt die Ressortchefin des Entwicklungsministeriums (BMZ) zur Lage in den Palästinensergebieten. "Um die Region nicht alleine zu lassen, werden wir unsere entwicklungspolitische Unterstützung der Zivilbevölkerung womöglich ausbauen müssen - zum Beispiel bei der Versorgung geflüchteter Menschen." Nötig sei dazu der Schulterschluss mit internationalen Partnern und eine enge Abstimmung mit Israel. Sie setzte auf die Unterstützung aus dem Deutschen Bundestag.

13.00 Uhr: 23 Journalisten im Nahost-Krieg getötet

Seit Beginn der jüngsten Eskalation im Nahen Osten sind dem Presseverband CPJ zufolge mindestens 23 Journalistinnen und Journalisten getötet worden. Von den bestätigten Todesopfern seien 19 Palästinenser, 3 Israelis und ein Libanese, erklärte das "Komitee für den Schutz von Journalisten" (CPJ) am Sonntag (Ortszeit) in Washington. Weitere acht Medienschaffende wurden demnach verletzt, drei würden vermisst. Zu den Opfern zähle der Verband auch diejenigen, die bei der Ausweitung der Feindseligkeiten auf den benachbarten Libanon verletzt wurden oder ums Leben kamen.

12.33 Uhr: Immer mehr Tote im Gazastreifen und im Westjordanland

In Israel sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums an dem 7. Oktober und in den Tagen danach mehr als 1.400 Menschen getötet worden. Bei darauf folgenden israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind laut einem Sprecher von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bislang mehr als 4.700 Menschen getötet worden, 15.000 Menschen wurden verletzt. Die im Gazastreifen regierende Terrororganisation Hamas berichtet sogar von über 5.000 Toten. Die Angaben lassen sich bisher nicht unabhängig überprüfen. Bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten, aber auch Attacken von israelischen Siedlern sind im Westjordanland bislang 95 Palästinenser getötet worden, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte.

12.13 Uhr: Verbliebene Deutsche wollen in Israel bleiben

Das Auswärtige Amt geht davon aus, dass die deutschen Staatsangehörigen, die sich derzeit noch in Israel aufhalten, kurzfristig auch dort bleiben wollen. In den "Elefand" genannten Listen zur Krisenvorsorge gebe es derzeit etwa 2.700 Registrierungen deutscher Staatsbürger in Israel, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin mit. Die Zahl sei in den vergangenen Tagen stabil geblieben. Es gebe weiterhin kommerzielle Angebote, die eine Ausreise ermöglichten.

12.10 Uhr: Asselborn zu EU-Rolle: "Wir sind nicht Player"

Die EU wird nach Einschätzung des luxemburgischen Außenministers Jeans Asselborn keine bedeutende Rolle bei Vermittlungsbemühungen um eine Deeskalation im Nahost-Konflikt spielen. Er erlebe seit 20 Jahren, dass die USA sowohl für die Israelis als auch für die Palästinenser der einzige relevante Ansprechpartner seien, sagte der dienstälteste Außenminister in der EU am Montag am Rande von Beratungen mit Amtskollegen in Luxemburg. In dieser Beziehung müsse man realistisch sein.

Zu den Gründen für die Irrelevanz der EU erklärte Asselborn, die Europäische Union habe es verpasst, sich zu Lösungsvorschlägen für den Nahost-Konflikt klar zu positionieren - dazu gehöre die Einrichtung eines unabhängigen Palästinenserstaates auf der Basis der Grenzen vor 1967 und die Nutzung Jerusalems als Hauptstadt von Israel und von Palästina. "Wir waren in den letzten Jahren nicht mehr imstande, das auf ein Blatt Papier zu schreiben. Wir hatten keine Position mehr in der Europäischen Union dazu", kritisierte Asselborn. Man sei deswegen nicht "Player" (Spieler), sondern "Payer" (Zahlender).

12.08 Uhr: Pocking in Sorge um Partnerstadt Metulla in Israel

Im niederbayerischen Pocking macht man sich Sorgen um die Partnerstadt Metulla im Norden Israels. In Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk schilderte der Pockinger Bürgermeister Franz Krah am Montag, wie schwierig es ist, Kontakt nach Israel zu bekommen. Er habe zuletzt eine Mail erhalten, in der ein Anwohner davon berichtet, dass sich nur noch rund 60 Menschen in der 2.300-Einwohner-Stadt aufhalten würden. Sonst wurde sie evakuiert.

Metulla ist von drei Seiten von Libanon umgeben. Der dortige Bürgermeister David Azulai hat eine Liste mit Gegenständen nach Pocking geschickt, die er in Metulla dringend brauchen könnte. Darunter Schutzbrillen, Erste-Hilfe-Ausrüstungen oder Feldbetten. Krah versucht nun, so viel wie möglich davon zu organisieren. Unklar ist aber noch, wie die Hilfe ins abgesperrte Gebiet kommen soll. Der Pockinger Bürgermeister hofft dabei auf Unterstützung von Stellen in Berlin.

12.05 Uhr: Auswärtiges Amt - Auch Treibstoff für Gazastreifen nötig

Das Auswärtige Amt dringt darauf, dass zu den Hilfsgütern, die in den Gazastreifen geliefert werden, neben Nahrung und Medikamenten auch Treibstoff gehört. "Es geht darum, dass Krankenhäuser weiter betrieben werden können", sagt ein Sprecher. Treibstoff sei auch für den Betrieb von Entsalzungsanlagen und Tiefbrunnen nötig. Israel hatte Vorbehalte gegen eine solche Lieferung. Die Bundesregierung hatte wie die UN betont, man könne sicherstellen, dass humanitäre Hilfsgüter nicht in falsche Hände geraten.

11.54 Uhr: Außenministerium fordert Deutsche zur Ausreise aus Libanon auf

Das Außenministerium hat die Deutschen im Libanon erneut aufgefordert, das Land zu verlassen. Derzeit hätten sich 1.100 Personen auf der Krisenvorsorgeliste der Regierung eingetragen, teilt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes mit. Es gebe genügend Flüge, um das Land zu verlassen. Allein am Montag habe es 17 kommerzielle Flüge gegeben.

11.50 Uhr: Baerbock nimmt Dienstag an Sitzung des UN-Sicherheitsrates teil

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wird nach den Beratungen der EU-Außenministerinnen und -Außenminister in Luxemburg nach New York weiterreisen. Dort werde sie am Dienstag an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Nahost-Konflikt teilnehmen, sagt ein Sprecher des Außenministeriums.

11.35 Uhr: Borrell: Fokus auf Strom- und Wasserversorgung im Gazastreifen

Bei einem Treffen in Luxemburg beraten die Außenminister der EU am Montag über Hilfslieferungen in den Gazastreifen. "Zu normalen Zeiten, ohne Krieg, fahren jeden Tag 100 Lastwagen in den Gazastreifen", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. "Also ist klar, dass 20 nicht genug sind." Am Wochenende waren zwei Konvois in die Gegend gefahren. Borrell sagte, man müsse sich auf die Strom- und Wasserversorgung konzentrieren. Die Außenminister würden sich auch damit befassen, wie der Nahost-Konflikt längerfristig gelöst werden könne, sagte er weiter.

11.33 Uhr: Wagenknecht: "Gaza ist ein Freiluftgefängnis"

Zur Lösung des Nahost-Konflikts fordert die Politikerin Sahra Wagenknecht, Interessen der Palästinenser zu berücksichtigen und von einer Bodenoffensive gegen den Gaza-Streifen abzusehen. Israel habe selbstverständlich das Recht, sich gegen die Angriffe der Terrormiliz Hamas zu verteidigen, sagte Wagenknecht am Montag in Berlin. Zugleich fügte sie hinzu: "Gaza ist ein Freiluftgefängnis seit vielen Jahren." Sie mache sich Sorgen, dass der Konflikt weiter eskaliere, sagte Wagenknecht. Auch der amerikanische Präsident Joe Biden spreche über eine israelische Bodenoffensive. "Ich hoffe, dass es einen anderen Weg gibt."

11.31 Uhr: Dritter Hilfskonvoi erreicht den Gazastreifen

Ein dritter Hilfskonvoi ist über den Grenzübergang in Rafah im Gazastreifen angekommen. Das berichteten Journalisten der Nachrichtenagentur AFP sowie Vertreter Ägyptens und der Palästinenser am Montag übereinstimmend. Demnach fuhren mehr als ein Dutzend Lastwagen über die Grenze.

11.27 Uhr: Israels Armee greift mehr als 320 Ziele im Gazastreifen an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden mehr als 320 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Darunter seien Tunnel der islamistischen Hamas sowie Dutzende Kommandozentren und Überwachungsposten gewesen, teilte die Armee am Montag mit. Armeesprecher Daniel Hagari sagte: "Wir greifen weiter Infrastruktur an, die eine Gefahr für Bodentruppen darstellen könnte." Als Teil desssen seien unter anderem Abschussstellungen für Mörsergranaten beschossen worden.

10.52 Uhr: Israel: Mindestens 222 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt

Mindestens 222 Geiseln sind nach Angaben der israelischen Armee nach dem Terror-Überfall der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden. Man habe die Angehörigen der Entführten informiert, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Montag. Unter den Geiseln sind auch deutsche Staatsbürger, mit denen die Bundesregierung allerdings keinen Kontakt hat. Die Armee geht davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind. Zwei US-amerikanische Geiseln wurden am Freitag freigelassen.

10.37 Uhr: Blinken: Keine Rückkehr zum Status quo im Gazastreifen

US-Außenminister Antony Blinken hält eine Rückkehr Israels zum Status quo im Gazastreifen für undenkbar. Israel könne es nicht zulassen, dass die militant-islamistische Hamas den Gazastreifen regiere und dazu in der Lage sei, das Land zu bedrohen, sagte Blinken am Sonntag in der Sendung "Meet the Press" von NBC. Israel habe aber "keinerlei Absicht", selbst im Gazastreifen zu regieren. Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Hamas nicht wiederholen könne, was sie getan habe. Gleichzeitig solle es nicht dazu kommen, dass Israel den Gazastreifen regiere.

10.16 Uhr: Israel schickt vereinzelt Bodentrupps in Gazastreifen

Vereinzelte israelische Bodentrupps sind dem Militär zufolge in der Nacht in den Gazastreifen vorgedrungen, um gegen palästinensische Kämpfer vorzugehen und nach den von der Hamas genommenen Geiseln zu suchen. 222 Menschen seien von der radikal-islamischen Hamas bei ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt worden, sagt Militärsprecher Daniel Hagari. Die israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen konzentrierten sich auf Ziele der Hamas.

10.02 Uhr: Westliche Staaten pochen auf Einhaltung humanitären Völkerrechts

Die wichtigsten westlichen Industriestaaten pochen beim Kampf Israels gegen die radikal-islamische Hamas auf die Einhaltung des humanitären Völkerrechts. In einer gemeinsamen Erklärung nach einem Telefonat der Staats- und Regierungschefs der USA, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Kanadas und Deutschlands betonen sie aber das Recht Israels, sich gegen Terrorismus zu verteidigen. Sie fordern die sofortige Freilassung aller Geiseln und wollen sich absprechen, um Hilfe für Zivilisten im Gazastreifen zu ermöglichen, eine Ausweitung des Konflikts zu verhindern und auf eine politische Lösung im Nahen Osten hinzuarbeiten. Als einziges G7-Land nahm Japan nicht an dem Telefonat teil.

09.42 Uhr: Hamas: Mindestens 60 Tote bei nächtlichen Angriffen auf Gazastreifen

Bei nächtlichen Angriffen Israels auf den Gazastreifen sind nach Angaben der dort regierenden Hamas mindestens 60 Menschen getötet worden. In der Nacht seien "mehr als 60 Menschen zu Märtyrern" geworden, hieß es in einer Mitteilung der Pressestelle der Hamas-Regierung am Montag. Allein bei einem Angriff auf ein Haus in Dschabalija im Norden des Gazastreifens seien 17 Menschen getötet worden.

09.36 Uhr: EU-Außenbeauftragter für Feuerpause in Gazastreifen

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat sich für eine Feuerpause bei den Kämpfen zwischen Hamas und Israel ausgesprochen. "Ich persönlich denke, dass eine humanitäre Pause notwendig ist, damit humanitäre Hilfe ankommen und verteilt werden kann", sagt er vor den Beratungen der EU-Außenministerinnen und -Außenminister. Diese würden die Aufforderung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres diskutieren. Israel hat eine Feuerpause mit Hinweis auf den andauernden Beschuss aus dem Gazastreifen und die notwendige Zerschlagung der Hamas bisher abgelehnt.

09.33 Uhr: Baerbock: "Quadratur des Kreises" im Gazastreifen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sieht es als "Quadratur des Kreises", dass Israel die Hamas im Gazastreifen bekämpfen und gleichzeitig internationale Hilfe wie Wasser und Nahrung zu den Menschen gebracht werden müsse. "Wir können die humanitäre Krise nicht eindämmen, wenn der Terror in Gaza weitergeht", sagt sie vor der Sitzung des EU-Außenministerinnen und -Außenminister in Luxemburg mit Hinweis auf den fortgesetzten Raketenbeschuss Israels. "Ja, es ist eine Quadratur des Kreises", betont die Grünen-Politikerin. Zudem müsse man schon jetzt "über das Morgen nachdenken". Es sei klar, dass Israelis und Palästinenser nur mit einer Zwei-Staaten-Lösung in Sicherheit und Frieden leben könnten.

09.30 Uhr: Zeitung: USA raten Israel zum Verschieben der Bodenoffensive

Laut einem Zeitungsbericht haben die USA Israel nahegelegt, mit der angekündigten Bodenoffensive im Gazastreifen noch abzuwarten. Die US-Regierung hoffe damit, mehr Zeit für Verhandlungen zur Freilassung der mehr als 200 Geiseln in Händen der Hamas zu bekommen, berichtete die "New York Times" am Sonntag (Ortszeit) unter Berufung auf US-Regierungsbeamte. Zudem sollten weitere zivile Opfer vermieden werden und mehr Hilfsgüter die Bevölkerung im abgeriegelten Gazastreifen erreichen.

09.21 Uhr: WHO: Israel soll Evakuierungsbefehl für Kliniken zurücknehmen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Israel mit Nachdruck aufgefordert, die Evakuierungsaufforderung für Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens zurückzunehmen. "Es gibt dort Patienten, die einfach nicht bewegt werden können, viele werden beatmet, es gibt Neugeborene in Brutkästen, Menschen in instabilem Zustand, und es ist sehr schwierig, sie zu transportieren", sagte WHO-Sprecher Tarik Jašarević am Montag der BBC. Die Aufgabe sei "fast unmöglich". "Wir rufen Israel auf, diese Anordnung zu überdenken", sagte Jašarević. Bisher seien vier Lastwagen mit chirurgischem und Verbandsmaterial sowie Medikamenten gegen chronische Krankheiten über den Grenzübergang Rafah nach Gaza gebracht worden, sagte der Sprecher. "Aber das reicht bei weitem nicht aus."

08.32 Uhr: Israels Präsident Herzog: Hamas plante Chemiewaffen-Angriff

Der israelische Präsident Isaac Herzog behauptet, Belege für einen von Hamas-Terroristen geplanten Chemiewaffen-Angriff zu haben. Ein bei einem Hamas-Mitglied gefundener USB-Stick habe detaillierte Anweisungen für die Herstellung und den Einsatz chemischer Waffen enthalten, sagte er am Sonntagabend im Interview des Senders Sky News. Darin gehe es unter anderem um präzise Informationen zum Einsatz von Zyanid-Giftgas. Die Quelle des Dokuments sei ein Handbuch der Terrororganisation Al-Qaida aus dem Jahr 2003. Der Fund deute auf eine Verbindung zwischen Hamas und Al-Qaida hin.

07.47 Uhr: Zwei Palästinenser im Westjordanland getötet

Im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben zwei Palästinenser bei einer Razzia durch israelische Streitkräfte getötet worden. Der Vorfall habe sich im Flüchtlingslager Dschalasone in der Nähe von Ramallah im von Israel besetzten Westjordanland ereignet, teilt das Gesundheitsministerium mit. Anwohner berichteten zudem Reuters, dass israelische Soldaten das Lager durchsucht und zahlreiche Menschen festgenommen hätten. Dabei sei es zu Zusammenstößen mit bewaffneten Männern und einigen Jugendlichen gekommen, die Steine geworfen hätten. Derzeit hätten sich die Soldaten an den Rand des Lagers zurückgezogen. Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Stellungnahme.

07.11 Uhr: UN-Ernährungsprogramm: Hilfe für Palästinenser ohne Bedingungen

Corinne Fleischer, Nahost-Regionaldirektorin beim Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, ist dagegen, Hilfslieferungen in die palästinensischen Gebiete an die Freilassung israelischer Geisel durch die Terrororganisation Hamas zu knüpfen. Die Hilfslieferungen dürften nicht mit Bedingungen verbunden werden, "die Leute sind am Hungern", sagte Fleischer am Montag im Deutschlandfunk. In den Notunterkünften gebe es Menschen, die von einem Liter Wasser pro Tag leben.Die Hilfslieferungen müssten fortgesetzt und die Zahl der täglichen Lkw-Lieferungen auf mehr als 20 erhöht werden. Zudem bräuchten die Helfer einen sicheren Zugang zu den Menschen.

06.00 Uhr: Zweiter Hilfskonvoi aus Ägypten erreicht den Gazastreifen

In der Nacht hat ein zweiter Hilfskonvoi aus 14 LKW die Grenze von Ägypten in den Gazastreifen passiert. Nach Angaben einer israelischen Behörde haben sie Wasser, Essen und medizinische Vorräte geladen. Das UN-Hilfswerk UNRWA bestätigte den Transport. Nötig seien allerdings täglich 100 LKW, um die Grundbedürfnisse der Bewohner im Gazastreifen zu befriedigen. Nach Angaben des Weißen Hauses in Washington soll es nun einen "kontinuierlichen Fluss dieser wichtigen Hilfe" geben. Das hätten US-Präsident Biden und der israelische Ministerpräsident Netanjahu in einem Telefonat bekräftigt.

05.23 Uhr: Israel greift erneut Ziele im Gazastreifen und Libanon an

Israel hat in der Nacht zum Montag seine Luftangriffe auf den Gazastreifen und Ziele im Südlibanon fortgesetzt. Dabei seien vier Zellen der Hisbollah zerstört worden, die Panzerabwehrraketen und Raketen auf Israel abfeuern wollten, teilte das israelische Militär am Montag mit. Nach Angaben der Armee befand sich eine Zelle in der Nähe der israelischen Stadt Mattat, etwa 13 Kilometer südwestlich von Aitaroun, die zweite weiter nördlich im umstrittenen Gebiet der Shebaa-Farmen. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte zuvor von einem israelischen Luftangriff am südlichen Stadtrand von Aitaroun im Südlibanon berichtet. Auch die Umgebung mehrerer Krankenhäuser im Gazastreifen soll Ziel israelischer Luftangriffe gewesen sein.

05.18 Uhr: Deutsche Marine bereitet sich auf Evakuierungen aus dem Libanon vor

Die Deutsche Marine bereitet sich vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas auf Evakuierungen von Bundesbürgern aus Israel oder dem Libanon vor. "Unsere Aufgabe ist, den Schutz deutscher Staatsbürger sicherzustellen", sagte Marine-Inspekteur Jan Christian Kaack im Interview mit dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe). "Wir können auch deutsche Staatsbürger aus dem Libanon abholen, falls das erforderlich sein sollte." Aktuell liege der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" in der Ägäis. Dieser habe ein Rettungszentrum an Bord, das mit einem kleinen Kreiskrankenhaus vergleichbar sei. "Wir können also Verletzte auf einem sehr hohen Standard versorgen", sagte Kaack.

05.14 Uhr: Blutiger Häuserkampf in Gaza befürchtet

"Es wird viele Kollateralschäden geben", sagte der Militärhistoriker Danny Orbach von der Hebräischen Universität Jerusalem. Gemeint sind Opfer unter der Zivilbevölkerung. Israels Militär hat deshalb die Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen wiederholt aufgefordert, das Gebiet Richtung Süden zu verlassen - doch dort gibt es für die Vertriebenen keine Versorgung. Und Angriffe gibt es auch dort. Das israelische Militär veröffentlichte in der Nacht zum Montag auf der Plattform X (vormals Twitter) Luftaufnahmen, die zeigen sollen, wie die Hamas Raketenstellungen gegenüber einem UN-Gebäude, einer Moschee und Schulen postierte. "Die Hamas gefährdet unmittelbar die Menschen im Gazastreifen, Israelis und die internationale Gemeinschaft", hieß es.

03.17 Uhr: China - Aussichten im Nahost-Konflikt besorgniserregend

Die Regierung in Peking schätzt die Lage im Gazastreifen staatlichen Medienberichten zufolge als "sehr ernst" ein. Es bestehe die Gefahr eines großflächigen Bodenkonflikts und einer Ausweitung der bewaffneten Auseinandersetzungen entlang der Nachbargrenzen, zitieren chinesische Staatsmedien den Nahost-Sondergesandten des Landes, Zhai Jun, während seiner Nahostreise. Die Aussichten seien besorgniserregend. China sei bereit, "alles zu tun", um den Dialog zu fördern, einen Waffenstillstand zu erreichen und den Frieden wiederherzustellen sowie die Zweistaatenlösung und eine gerechte und dauerhafte Lösung des Konflikts zu unterstützen. China habe den Palästinensern über die Vereinten Nationen (VN) und über bilaterale Kanäle humanitäre Soforthilfe zur Verfügung gestellt und werde dies auch weiterhin tun, um die humanitäre Krise zu lindern.

02.34 Uhr: USA legen im UN-Sicherheitsrat Nahost-Resolution vor

Wenige Tage nach ihrem Veto gegen einen brasilianischen Resolutionsentwurf zur Nahostkrise mit Fokus auf humanitäre Hilfe haben die USA dem UN-Sicherheitsrat einen eigenen Resolutionsentwurf vorgelegt. Darin gehe es vor allem um die Freilassung der von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln, hieß es am Sonntag aus Diplomatenkreisen. Ob und wenn ja wann die Resolution dem Sicherheitsrat in New York zur Abstimmung vorgelegt werden könnte, war zunächst noch nicht klar. Ein Veto Russlands wäre für diesen Fall wahrscheinlich.

02.33 Uhr: USA und Verbündete rufen Israel zum Schutz der Zivilbevölkerung auf

Die Staats- und Regierungschefs der USA, Kanadas, Frankreichs, Deutschlands, Italiens und Großbritanniens bekräftigen ihre Unterstützung für Israel und sein Recht auf Selbstverteidigung. In einer gemeinsamen Erklärung, die nach einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden veröffentlicht wurde, begrüßen die Staats- und Regierungschefs die Freilassung von zwei Geiseln und fordern die sofortige Freilassung aller übrigen Geiseln. Gleichzeitig fordern sie Israel auf, das humanitäre Völkerrecht zu achten und Zivilisten zu schützen.

02.27 Uhr: Wafa - Israelische Angriffe auf Gebiete nahe drei Krankenhäusern im Gazastreifen

Israel beschießt nach Angaben der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa die Gegend um mehrere Krankenhäuser im Gazastreifen aus der Luft. Das israelische Militär äußert sich zunächst nicht zu Berichten, wonach Israel die Umgebung der Krankenhäuser Al-Shifa und Al-Kuds in Gaza-Stadt sowie eines indonesischen Krankenhauses im Norden des palästinensischen Küstenstreifens beschossen hat. Der Direktor des indonesischen Krankenhauses sagt dem Nachrichtensender Al-Dschasira, die israelischen Luftangriffe hätten "schwere Schäden und Verletzungen" verursacht. Nähere Angaben macht er zunächst nicht. Aus den beiden anderen Krankenhäusern werden bislang keine Schäden oder Verletzungen gemeldet. Reuters kann die Berichte nicht sofort unabhängig überprüfen.

02.00 Uhr: Blinken: Sind im Falle von Attacken auf US-Personal vorbereitet

US-Außenminister Antony Blinken befürchtet eine Ausweitung des Konflikts zwischen Israel und der Hamas durch mögliche Attacken von Verbündeten des Iran auf US-Interessen. Die US-Regierung rechne mit einer wahrscheinlichen "Eskalation durch iranische Stellvertreter, die sich gegen unsere Truppen und unser Personal richtet", erklärte Blinken im Interview der Sendung "Meet the Press" des Nachrichtensenders NBC. Doch unternähmen die USA Schritte, um sicherzustellen, "dass wir unsere Leute effektiv verteidigen und entschlossen reagieren können, falls wir das müssen", ergänzte er. Blinken verwies auf die verstärkte militärische US-Präsenz in der Region, etwa die Verlegung zweier Flugzeugträgerkampfgruppen ins östliche Mittelmeer.

01.54 Uhr: UN-Nothilfebüro drängt auf Treibstoff für Gazastreifen

Mit den ersten Hilfslieferungen in den Gazastreifen ist nach Angaben der UN-Hilfsorganisationen noch immer kein dringend benötigter Treibstoff in das Palästinensergebiet gebracht worden. Ohne Treibstoff würden die Menschen im Gazastreifen, darunter Kinder und Frauen, weiter "stranguliert", warnte der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, in einer Mitteilung in der Nacht zum Montag. Treibstoff wird unter anderem zum Weiterbetrieb von Stromgeneratoren in Kliniken benötigt. Das UNRWA werde seine Reserven innerhalb der nächsten drei Tage aufbrauchen, warnte das UN-Nothilfebüro Ocha in der Mitteilung.

01.53 Uhr: US-Polizei: Kein Hinweis auf Antisemitismus nach Tod von Leiterin einer Synagoge

Nach dem gewaltsamen Tod der Leiterin einer Synagoge in Detroit im US-Bundesstaat Michigan gibt es nach Angaben der Polizei keine Anzeichen für ein antisemitisches Tatmotiv. "Es sind keine Hinweise aufgetaucht, die darauf hindeuten, dass dieses Verbrechen durch Antisemitismus motiviert war", erklärte der Polizeichef von Detroit, James White, am Sonntag. Samantha Woll, seit 2022 Vorsitzende der Isaac Agree Downtown Synagoge, war laut Polizei am Samstag (Ortszeit) in Detroit von Rettungskräften "mit mehreren Stichwunden am Körper" tot aufgefunden worden.

01.15 Uhr: Israelisches Militär: Zwei Hisbollah-Zellen im Libanon zerstört

Israelische Flugzeuge haben nach israelischen Militärangaben zwei Zellen der Hisbollah im Libanon getroffen. Von den beiden Stellungen aus sollten Panzerabwehrraketen und Raketen auf Israel abgefeuert werden, erklärt das israelische Militär. Nach Angaben der Armee befand sich eine Zelle in der Nähe der israelischen Stadt Mattat, etwa 13 Kilometer südwestlich von Aitaroun. Die andere befand sich weiter nördlich im umstrittenen Gebiet der Shebaa-Farmen. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte zuvor von einem israelischen Luftangriff am südlichen Stadtrand von Aitaroun im Südlibanon berichtet. Ob sich beide Seiten auf dieselben Vorfälle beziehen, ist zunächst unklar.

00.22 Uhr: Medien - Israelischer Luftangriff auf Süd-Libanon

Israelische Kampfflugzeuge haben einen Luftangriff auf den südlichen Stadtrand von Aitaroun im Südlibanon geflogen, berichtet das libanesische Staatsmedium NNA.

00.16 Uhr: Hamas-Führer und iranischer Außenminister beraten über Angriffe Israels

Der palästinensische Hamas-Chef Ismail Haniyeh und der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian beraten über die israelischen Vergeltungsschläge im Gazastreifen. Sie hätten darüber gesprochen, wie die "brutalen Verbrechen" Israels in dem belagerten palästinensischen Küstenstreifen gestoppt werden könnten, heißt es in einer offiziellen Erklärung.

00.08 Uhr: Israels Ex-Botschafter - Zweistaatenlösung muss wieder auf Tagesordnung

Israels früherer Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, hat sein Land und internationale Partner aufgerufen, die Zweistaatenlösung mit den Palästinensern wieder auf die politische Tagesordnung zu setzen. "Sie ist momentan in weiter Ferne. Aber sie muss im Auge behalten werden", sagt Stein dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) laut Vorabbericht. "Die gegenwärtige israelische Regierung hat das von ihrer Tagesordnung gestrichen. Das war ein Fehler." Eine militärische Operation ohne eine politische Perspektive wäre eine verpasste Chance.