Corona-Impfstoff
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Forscher melden Erfolge bei Corona-Impfstoffsuche

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Corona: Die Ereignisse vom 20. Juli bis 26. Juli

Regierung zahlt Millionen für Maskenbeschaffung an Unternehmensberater, mehr als 15 Millionen Infektionen weltweit und BayernTrend zeigt: Mehrheit mit Corona-Krisenmanagement zufrieden. Weitere Corona-News in der Ticker-Nachlese.

Sonntag, 26. Juli 2020

23.20 Uhr: Zahl der Infektionen in Brasilien steigt um mehr als 24.500

In Brasilien steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 24.578 auf insgesamt 2,4 Millionen. Das Gesundheitsministerium gibt zudem 555 weitere Todesfälle - damit insgesamt 87.004 - bekannt.

22.35 Uhr: Marokko riegelt mehrere Städte ab

Nach einem sprunghaften Anstieg der Fälle am Sonntag riegelt Marokko ab Mitternacht mehrere Städte ab, darunter Casablanca. Das teilen Innen- und Gesundheitsministerium mit. Am Sonntag wurden 633 neue Infektionen verzeichnet, einer der größten Anstiege bislang. Insgesamt sind 20.278 Fälle und 313 Tote registriert.

21:50 Uhr: Nach Fehlerbeseitigung werben Bundesregierung und Entwickler für Corona-Warnapp

Nach der Behebung der Probleme bei der Corona-Warnapp haben die Bundesregierung und die Entwickler gemeinsam für eine noch stärkere Nutzung geworben. Die App sei ein wichtiges Hilfsmittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie, hieß es am Sonntagabend in einer gemeinsamen Erklärung. "Jeder, der sie nutzt, macht einen Unterschied."

Die Corona-Warnapp sei innerhalb von sechs Wochen von mehr als 16 Millionen Menschen heruntergeladen worden, hieß es in der Erklärung von Kanzleramtschef Helge Braun, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) sowie den Unternehmen Telekom und SAP. Sie hilft, die Nutzer über Risikobegegnungen zu informieren und dadurch Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen. Die bekannt gewordenen Schwachstellen bei der Aktualisierung der Daten seien jetzt beseitigt. Das Entwicklerteam werde auch zukünftig über mögliche Einschränkungen und unvorhergesehene technische Probleme informieren.

20:10 Uhr: Zahl der Infektionen in Lateinamerika größer als in Nordamerika

Auf dem amerikanischen Kontinent ist die Zahl der Coronavirus-Infektionen in den lateinamerikanischen Staaten erstmals größer als in den USA zusammen mit Kanada. In den Ländern südlich der USA summieren sich die Infektionen nach Reuters-Zählung auf über 4.327.160. In den USA und Kanada sind es 4.308.495.

18:45 Uhr: Womöglich viel mehr Corona-Tote in Spanien

Die Zahl der in Spanien mit Covid-19 gestorbenen Menschen könnte nach Recherchen von "El Pais" deutlich höher sein, als in den amtlichen Statistiken angegeben. Die spanische Tageszeitung habe alle bestätigten und vermuteten Todesfällen durch eine Infektion mit dem Coronavirus ausgewertet. Demnach seien 44.868 Patienten an dem Virus gestorben. Nach amtlicher Zählung gibt es 28.432 Todesfälle.

18:35 Uhr: US-Regierung ringt um Corona-Hilfen in Höhe von rund einer Billion Dollar

Am Montag stellen die Republikaner im Senat ein Hilfspaket im Volumen von rund einer Billion Dollar vor, sagte Finanzminister Steve Mnuchin am Sonntag dem Sender Fox News. Damit falle auch die verbesserte Arbeitslosenhilfe weg. Diese war im März eingeführt worden, nachdem wegen der Coronakrise die Arbeitslosigkeit in die Höhe schnellte. Nach der am Freitag ausgelaufenen Regelung erhielten Arbeitslose 600 Dollar die Woche. Von nun an solle Arbeitslosen bis zu 70 Prozent des letzten Gehalts gezahlt werden, so Mark Meadows, der Stabschef des Weißen Hauses. Die bisherige Regelung habe dazu geführt, dass viele Menschen mehr staatliche Unterstützung bezogen, als sie zuvor verdient hätten.

Im Senat haben die Republikaner von US-Präsident Donald Trump die Mehrheit. Die oppositionellen Demokraten dominieren das Repräsentantenhaus, das ebenfalls der Verlängerung der Hilfen zustimmen muss. Bislang haben die Demokraten Vorbehalte gegen die neuen Pläne.

18:20 Uhr: 900 Verdachtsfälle auf Missbrauch bei Kurzarbeit

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) geht nach eigener Aussage rund 900 Verdachtsfällen auf Missbrauch beim Kurzarbeitergeld nach. "Das ist bei mehr als 880.000 Unternehmen, die Kurzarbeit angezeigt haben, extrem wenig", sagte der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Daniel Terzenbach der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Als zu Beginn der Corona-Krise plötzlich sehr viele Unternehmen Kurzarbeit beantragt hätten, habe die BA schnell reagieren müssen. Normalerweise dauere die Prüfung bis zu drei Wochen. Umso genauer werde man sich nun die Schlussabrechnungen anschauen. Hinweise auf Missbrauch kämen oft von den betroffenen Mitarbeitern oder Gewerkschaften. Daneben nutze die BA Analysesoftware, um Missbrauchsmuster zu erkennen.

Laut Terzenbach bereitet sich die BA auf eine mögliche Insolvenzwelle im Herbst vor. Noch seien die Zahlen aber unauffällig.

17:30 Uhr: Kaum Ferienstau in Bayern

Zu Beginn der bayerischen Schulferien sind die Straßen im Freistaat am Wochenende ungewöhnlich leer geblieben. Es sei "deutlich weniger Verkehr" zu beobachten gewesen als in den Vorjahren, sagte eine Sprecherin des ADAC. Am Sonntag habe es lediglich Staus in Oberbayern gegeben, insbesondere auf der Autobahn 8 in Richtung Salzburg. Nahezu sämtliche Polizeipräsidien in Bayern teilten die Einschätzung. 1,65 Millionen bayerische Schüler waren am Freitag in die Sommerferien geschickt worden. Trotzdem sei die Situation auf den Autobahnen eher mit einem normalen Samstag vergleichbar gewesen.

14:30 Uhr: WHO meldet Rekord an weltweit gemeldeten Corona-Neuinfektionen

Noch nie seit Beginn der Coronavirus-Pandemie hat die Weltgesundheitsorganisation innerhalb von 24 Stunden so viele Neuinfektionen gemeldet wie am Freitag und am Samstag. Bis Freitagabend registrierte die WHO die Rekordzahl von 284 196 Fällen. Am Samstagabend lag der Wert mit 284 083 ähnlich hoch.

Mit Abstand die meisten Neuinfektionen verzeichneten demnach bis Samstagabend die USA mit rund 72 000 neuen Fällen und Brasilien mit fast 60 000. Aus Indien wurden fast 49 000 Neuinfektionen gemeldet, aus Südafrika etwa 14 000.

Weltweit wurden der WHO zufolge seit dem Beginn der Epidemie Ende des vergangenen Jahres bis Samstag knapp 15,6 Millionen Infektionen gemeldet. Mehr als 635 000 Menschen starben nachweislich mit einer Coronavirus-Infektion.

14:15 Uhr: SPD und Grüne kritisieren Staatsregierung wegen Corona-Ausbruch in Mamming

Wegen des massiven Corona-Ausbruchs im niederbayerischen Mamming kritisieren SPD und Grüne die Staatsregierung. Bereits Mitte Mai habe seine Partei ein Sonderkontrollprogramm für Bauernhöfe mit Erntehelfern gefordert, sagte der SPD-Verbraucherschutzexperte von Brunn. Es sei aber offensichtlich nichts passiert. Ministerpräsident Söder und Gesundheitsministerin Huml trügen deshalb eine Mitverantwortung. Auch der parlamentarische Geschäftsführer der Landtags-Grünen, Mistol, forderte wirksame Kontrollen und Konsequenzen im Falle von Verstößen bei der Unterbringung von Saisonarbeitskräften. - Auf dem Gelände eines Gurkenanbauers in Mamming waren 174 Erntehelfer positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Der Betrieb ist inzwischen abgeriegelt.

  • Mehr zu "Corona-Ausbruch bei Erntehelfern: Vorwürfe gegen Staatsregierung"

13.20 Uhr: Hunderte Corona-Tests in St. Wolfgang durchgeführt

Im österreichischen Touristenort St. Wolfgang führen die Behörden Massentests auf das Coronavirus durch. Hunderte Mitarbeiter von Tourismusbetrieben, Urlauber und Einheimische wurden getestet. Die Zahl der bestätigten Fälle wird derzeit noch mit 44 angegeben, doch die Auswertung dauert an. St. Wolfgang ist ein wichtiger Touristenort in Oberösterreich. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 400.000 Übernachtungen gezählt. In einer normalen Saison sind rund ein Drittel der Gäste aus Deutschland.

13.05 Uhr: Britische TUI streicht Flüge nach Festland-Spanien

TUI streicht als Reaktion auf die Quarantänepflicht für britische Spanien-Heimkehrer für zwei Wochen alle Reisen auf das spanische Festland. "TUI UK hat beschlossen, alle Urlaube auf dem spanischen Festland bis einschließlich Sonntag, den 9. August 2020, zu stornieren", teilte der Touristikkonzern mit. Die Balearen und die Kanarischen Inseln seien jedoch nicht betroffen.

12.25 Uhr: Außenminister Raab verteidigt Quarantänepflicht

Die britische Regierung hat die Quarantänepflicht für Spanien-Rückkehrer verteidigt. "Wir haben die Entscheidung so schnell getroffen wie wir konnten", sagte Außenminister Dominic Raab dem Nachrichtensender Sky News. Eine Vorwarnung sei nicht möglich gewesen. Man habe damit auf einen "großen Anstieg an Covid-19-Fällen" auf dem spanischen Festland reagiert. Mit der Quarantänepflicht sollen eine zweite Infektionswelle und neue Ausgangsbeschränkungen verhindert werden, wie Raab betonte. Spanien gehört zu den Staaten, in denen die Briten am liebsten Ferien machen. Vermutlich müssen Tausende Briten nach ihrem Sommerurlaub in Spanien in eine zweiwöchige Quarantäne. Britische Touristen an spanischen Flughäfen reagierten enttäuscht und teils erbost auf die Entscheidung ihrer Regierung.

11.30 Uhr: Kindergartenkinder in Albertshofen: Testergebnisse negativ

Nachdem eine Mitarbeiterin positiv auf das Corona-Virus getestet wurde, mussten am Freitag 48 Kinder sowie weiteres Personal eines Kindergartens in Albertshofen (Lkr. Kitzingen) getestet werden. Alle Testergebnisse liegen inzwischen dem Gesundheitsamt des Landratsamts Kitzingen vor und sind erfreulicherweise alle negativ. Die Quarantänen bleiben bestehen, entsprechend der bundeseinheitlichen Vorschriften müssen die Personen alle kommende Woche noch einmal getestet werden.

11.20 Uhr: Australien meldet zehn Tote und fürchtet "zweite Corona-Welle"

In Australien sind innerhalb eines Tages zehn Menschen nach einer Coronavirus-Infektionen gestorben. Dies ist die bisher höchste Totenzahl in einer 24-Stunden-Periode. Die Opfer seien zwischen 40 und 80 Jahre alt gewesen, teilte der Regierungschef des Bundesstaats Victoria, Daniel Andrews, mit. Die Behörden in Victoria meldeten 459 neue Ansteckungsfälle - am Samstag waren 357 Neuinfektionen verzeichnet worden. Der Bundesstaat mit der Millionenmetropole Melbourne ist weitgehend vom Rest des Landes abgeriegelt, in Melbourne wurden Ausgangsbeschränkungen und eine Maskenpflicht verhängt. Besonders betroffen seien Altenheime, Logistikzentren, Schlacht- und Kühlhäuser. Andrews rief die Menschen dazu auf, keinesfalls zur Arbeit zu gehen, wenn sie sich krank fühlten.

10.45 Uhr: Kurzarbeitsregelung könnte verlängert werden

Mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland sind derzeit in Kurzarbeit. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil denkt über eine Verlängerung des erleichterten Zugangs nach - dann möglicherweise verknüpft mit Anreizen für Weiterbildung und Qualifizierung. "Wir wollen Anreize setzen, dass für diejenigen, die länger in Kurzarbeit sind, die Zeit sinnvoll mit Weiterbildung genutzt wird." In der ersten Phase des konjunkturellen Einbruchs sei dies auch deshalb nicht gegangen, weil Weiterbildung aus Gründen des Infektionsschutzes nicht habe angeboten werden können. Wenn die Unternehmen wieder mehr zu tun hätten, dürfte der Fachkräftemangel wieder in den Fokus rücken, so Heil. Unternehmen, die in Weiterbildung investierten, würden auch unterstützt.

10.30 Uhr: Belgien weitet Maskenpflicht aus

In Belgien sind an diesem Wochenende die Corona-Sicherheitsmaßnahmen ausgeweitet worden. Auch auf Märkten, in Einkaufsstraßen und öffentlichen Gebäuden muss eine Maske getragen werden. Zuvor galt dies bereits in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Geschäften, Gotteshäusern, Kinos und Museen. Zudem werden in gastronomischen Betrieben die Kontaktinformationen der Gäste für 14 Tage gespeichert. Eine Maskenpflicht gilt dort auch, allerdings nicht, wenn die Besucher an einem Tisch sitzen. Die maximale Gruppengröße für private Treffen, Ausflüge oder Restaurantbesuche ist auf 15 Personen beschränkt.

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10.15 Uhr: Mehr als 12.000 neue Infektionen in Südafrika

Südafrika meldet schnelle steigende Zahlen von Coronavirus-Infektionen. Innerhalb eines Tages wurden mehr als 12.000 Fälle registriert. Damit sind in dem Land insgesamt mehr als 434.000 Infektionen bekannt. 6655 Menschen starben mit Covid-19. Nach WHO-Angaben sind auch mehr als 10.000 Menschen im Gesundheitssektor infiziert, was die Bekämpfung der Pandemie zusätzlich erschwert. Experten fürchten, dass sich das Virus in Regionen mit schlechter Gesundheitsversorgung besonders schnell ausbreitet und dort lange verbleibt.

6.25 Uhr: Corona-Impfstoff: Karliczek erwartet keine Engpässe

Die Bundesregierung geht davon aus, dass es im Fall der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus keine Engpässe bei der Bereitstellung in Deutschland geben wird. "Wir sind dabei, die Produktionskapazitäten in Deutschland zu erhöhen", sagte Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) der "Bild am Sonntag". "Wenn ein Impfstoff gefunden ist, wird jeder Deutsche, der es will, auch geimpft werden können. Das müssen wir schaffen und das werden wir schaffen." Karlizek dämpfte allerdings zugleich Erwartungen an eine schnelle Impfstoffentwicklung. Weltweit suchen Forscher unter Hochdruck nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Zuletzt hatten mehrere Forscherteams vielversprechende Zwischenergebnisse veröffentlicht.

6.10 Uhr: Österreich: Noch mehr Infektionen in St. Wolfgang

Die Zahl der Corona-Infektionen in mehreren Tourismusbetrieben in St. Wolfgang in Oberösterreich ist auf mindestens 44 gestiegen. Bei den Betroffenen handelt es sich nach Medienberichten überwiegend um Mitarbeiter, allerdings sei auch bei einem Urlauber das Virus nachgewiesen worden. Die meisten Infizierten sind demnach Praktikanten. Ob sie sich in ihren Unterkünften oder beim Ausgehen angesteckt haben, sei unklar. Zwei Bars seien geschlossen worden. Zudem ordneten die Behörden für die örtliche Gastronomie eine Sperrstunde ab 23.00 Uhr an.

6.00 Uhr: RKI meldet 305 Neuinfektionen in Deutschland

Bundesweit steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder langsamer als in den letzten Tagen. Das Robert-Koch-Institut meldet heute 305 neue Fälle - gestern waren es 781. Nach dem Anstieg in der vergangenen Woche hatten Experten und Politiker vor der Gefahr einer zweiten Welle gewarnt. Dazu könnten auch Rückkehrer aus Urlaubsgebieten beitragen, in denen die Infektionszahlen wieder deutlich gestiegen sind.

Samstag, 25. Juli 2020

21.59 Uhr: 174 Erntehelfer auf Betrieb in Niederbayern mit Corona-Virus

Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in der niederbayerischen Gemeinde Mamming (Lkr. Dingolfing) sind neben den seit Freitag bekannten sieben Fällen 167 weitere Erntehelfer Träger des Coronavirus. Das gab der Landkreis Dingolfing-Landau soeben unter Berufung auf das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bekannt.

Gestern waren bei einer Reihenuntersuchung alle Mitarbeiter getestet worden. Der gesamte Betrieb steht unter Quarantäne. Das bedeutet, dass momentan auch die negativ getesteten Kontaktpersonen – also alle 480 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Betriebsleitung – das Betriebsgelände nicht verlassen dürfen.

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20.44 Uhr: Briten sollen für zweite Welle abnehmen

Die britische Regierung will mit einer großen Kampagne die vielen übergewichtigen Briten zum Abnehmen in der Corona-Krise animieren. Zu viele Kilos können viele Erkrankungen fördern. Auch das Sterberisiko bei einer Covid-19-Lungenerkrankung steigt Untersuchungen zufolge an. Wissenschaftler rechnen im Herbst mit einer zweiten Infektionswelle in Großbritannien.

Allein in England sind fast 63 Prozent der Erwachsenen zu dick, wie aus einem Bericht der Gesundheitsbehörden hervorgeht.

Experten sehen - neben anderen Faktoren wie Alter - auch einen Zusammenhang zwischen dem Body-Mass-Index (BMI) und der Covid-19-Komplikationsrate. Je höher der BMI ist, desto häufiger treten Forschern zufolge auch schwere Covid-19-Verläufe auf und desto häufiger sterben die betroffenen Patienten.

20.38 Uhr: Silvesterparty in Rio wegen Corona abgesagt

Die Silvesterparty an der Copacabana ist wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Die Feier mit bis zu drei Millionen Besuchern in der Bucht von Rio de Janeiro könne in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden, berichteten Medien am Samstag unter Berufung auf die städtische Tourismusagentur Riotur.

Bürgermeister Marcelo Crivella werde in den kommenden Tagen einen Plan für den Jahreswechsel vorlegen. Denkbar sei beispielsweise eine virtuelle Feier. Sollte bis dahin kein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung stehen, könnte auch der Karneval 2021 abgesagt werden.

Die Silvesterparty in Rio de Janeiro ist eine der berühmtesten der Welt und zieht jedes Jahr zahlreiche Touristen in die Hafenstadt.

19.56 Uhr: Infektiologe im BR: Möglicher Beginn einer zweiten Welle

Angesichts der steigenden Infektionszahlen in Deutschland warnt der Infektiologe Christoph Spinner vom Münchner Klinikum Rechts der Isar in der BR-Rundschau vor dem möglichen Beginn einer "zweiten Welle". Es handelt sich seinen Worten zufolge nicht um einzelne größere Ausbrüche, wie zuletzt in fleischverarbeitenden Betrieben, sondern um "viel schwerer nachvollziehbare Infektionsketten". Gleichzeitig gebe es die Möglichkeit der "unbekannten Übertragung", so Spinner in der Rundschau.

Nach Einschätzung des Mediziners ist die Situation jetzt allerdings nicht mit der im März vergleichbar. Schließlich sei man besser vorbereitet. Es gebe bereits Regeln zum Tragen eines Mund-Nasenschutzes, Hygiene-und Abstandsregeln sowie weitere Maßnahmen, so Spinner. Gut sei auch, dass der Lockdown in Europa die Situation in Europa temporär wieder unter Kontrolle gebracht habe.

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19.27 Uhr: Neue Version der Corona-Warn-App behebt Probleme beim iPhone

Die Entwickler der deutschen Corona-Warn-App haben eine neue Version der Anwendung veröffentlicht, mit der die technischen Probleme auf dem iPhone von Apple beseitigt werden. Das teilten der Softwarekonzern SAP und die Deutsche Telekom am Samstagabend mit. Auf dem Apple-Betriebssystem iOS hatte die Warn-App zwar wie versprochen ständig anonyme Codes mit anderen Nutzern ausgetauscht, die Warnung vor gefährlichen Begegnungen erfolgte allerdings nicht im Hintergrund, sondern nur wenn die App aktiv geöffnet war.

18.27 Uhr: 781 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 781 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 204.964 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Samstagmorgen meldete (Datenstand 25.7., 0.00 Uhr).

In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9.118 mit dem Virus infizierte Menschen. Bis Samstagmorgen hatten 189.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 25.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,24 (Vortag: 1,08). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt.

18.10 Uhr: Spanien verschärft Maßnahmen und führt Sperrstunde wieder ein

Die spanische Regionalregierung in Katalonien verschärft die Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Ab heute gilt im Großraum Barcelona und um Lleida eine Sperrstunde um Mitternacht für Bars, Restaurants, Spielhallen und Kasinos. Diskotheken und Konzertsäle mit Tanzflächen dürfen gar nicht öffnen. Die Regelungen gelten zunächst für zwei Wochen.

17.50 Uhr: Griechenland will alte Bürger zuerst impfen

Griechenland will ältere Menschen und Risikopatienten bevorzugen, sollte ein Coronavirus-Impfstoff entwickelt werden. "Sobald ein Impfstoff zur Verfügung steht, werden wir denjenigen Vorrang einräumen, die das Mittel am dringendsten brauchen", sagte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias dem Sender Skai TV. Eine Impfpflicht werde es aber nicht geben. Der Minister fügte hinzu, dass er eine Impfung aber dringend empfehle. Griechenland hat bisher mehr als 4.100 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert, 201 Menschen starben nach einer Infektion.

17.25 Uhr: Inzwischen 29 Infizierte im österreichischen St. Wolfgang

In Tourismusbetrieben im österreichischen St. Wolfgang ist die Zahl der registrierten Corona-Infektionen auf mindestens 29 gestiegen. Bei 16 von ihnen handelt es sich um Praktikanten, alle weiteren seien ebenso Mitarbeiter von insgesamt acht Tourismusbetrieben. Ob sie sich in ihren Unterkünften oder beim Ausgehen angesteckt haben, sei unklar. Zwei Bars seien geschlossen worden.

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16.45 Uhr: Vierter Tag in Folge mit mehr als 1.000 Corona-Toten in den USA

Die USA haben am vierten Tag in Folge mehr als 1.000 Tote in der Corona-Pandemie verzeichnet. Die Johns-Hopkins-Universität registrierte am Freitag 1.156 Tote infolge einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2. Die Zahl der Neuansteckungen lag ein weiteres Mal bei mehr als 70.000 innerhalb von 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie wurden in den USA insgesamt mehr als 4,1 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Mehr als 145.000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion.

15.50 Uhr: Schon 28 Corona-Fälle bei spanischem Zweitligisten Fuenlabrada

Der Corona-Ausbruch beim spanischen Fußball-Zweitligisten CF Fuenlabrada nimmt immer größere Ausmaße an. Wie der Club aus der Nähe von Madrid mitteilte, gibt es zwölf weitere Fälle. Damit steigt die Zahl der positiv Getesteten auf nunmehr 28 an. Wegen der Fälle auch bei Profis war am Montag die Partie zwischen Deportivo La Coruña und Fuenlabrada abgesetzt worden.

14.55 Uhr: Brasiliens Präsident Bolsonaro negativ getestet

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro habe seine Infektion mit dem Coronavirus nach eigenen Angaben überwunden, zumindest teilte der Staatschef dies heute via Twitter mit. Ein neuer Corona-Test sei negativ ausgefallen, wobei offen blieb, wann der Test gemacht wurde. Der streitbare Präsident, der nach wie vor die potentielle Gefahr von Covid-19 in Frage stellt, hatte vor zwei Wochen bekanntgegeben, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben. Seitdem führte er die Amtsgeschäfte aus der Quarantäne in der Präsidentenresidenz in Brasília. Mehrere Tests in den vergangenen Wochen waren positiv ausgefallen.

14.25 Uhr: Staatspräsident Rouhani erwartet längere Corona-Pandemie im Iran

Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat die Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Corona-Krise in dem Land gedämpft. Die Menschen sollten nicht annehmen, dass das Problem kurzfristig und in ein paar Wochen gelöst sei, sagte Rouhani. Solange kein wirksamer Impfstoff hergestellt worden sei, werde Corona auch bleiben. Iran war eines der Länder, die sehr früh von der Pandemie betroffen waren. Nach Angaben der Behörden gab es bislang knapp 289.000 registrierte Infektionen und 15.484 Todesfälle.

13.45 Uhr: Doch kein Coronafall bei Eintracht-Gegner Basel

Eintracht Frankfurts Europa-League-Gegner FC Basel hat doch keinen Coronafall. Wie der frühere Schweizer Serienmeister mitteilte, habe sich durch einen negativen Nachtest beim namentlich nicht genannten Profi der "von allen involvierten Experten geäußerte Verdacht erhärtet, dass es sich am Dienstag um ein 'falsch positives' Testergebnis gehandelt haben muss." Der Spieler könne nach Rücksprache mit dem kantonsärtzlichen Dienst die Isolation sofort verlassen und wieder zur Mannschaft stoßen. Am 6. August empfängt Basel zum Achtelfinal-Rückspiel in der Europa League die Frankfurter Eintracht, die SGE hatte das Hinspiel kurz vor der Corona-Zwangspause 0:3 verloren.

13.15 Uhr: Braun erwartet "aufwendiges Schuljahr"

Kanzleramtschef Helge Braun erwartet ein "aufwendiges Schuljahr". Er wolle sich dafür einsetzen, dass nach den Sommerferien für alle Schüler in Deutschland wieder Unterricht im Regelbetrieb stattfinden könne, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Das Ziel müsse es sein, dass das kommende Schuljahr für die Schüler kein verlorenes werde. Auch Eltern müssten sich wieder auf die Betreuungsangebote verlassen können.

12:42 Uhr: Keine US-Visa für ausländische Studierende in Online-Kursen

Wegen der Corona-Pandemie wollen die USA im kommenden Semester neue Studierende aus dem Ausland nicht ins Land lassen, deren Kurse ausschließlich online stattfinden. Ihnen wird kein Einreisevisum ausgestellt, wie aus einer am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung der Einwanderungsbehörde ICE hervorgeht. Die Bestimmung betrifft Ausländer, die im Herbst mit dem Studium in den Vereinigten Staaten anfangen wollen. Wer bereits immatrikuliert sei, ist nach Angaben der Einwanderungsbehörde nicht betroffen.

Wegen der Pandemie wollen viele US-Universitäten in der nächsten Zeit nur oder teilweise virtuell unterrichten. Vergangene Woche hatte die Regierung von US-Präsident Donald Trump eine Ankündigung zurückgenommen, bereits studierende Ausländer, die ausschließlich Online-Kurse belegen, zur Ausreise zu zwingen. Nach Angaben des Instituts für Internationale Bildung studierten im akademischen Jahr 2018/2019 knapp 1,1 Millionen Ausländer in den USA, darunter mehr als 9000 Deutsche.

11:46 Uhr: Erste kostenlose Flughäfen-Tests für Urlauber

An den Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund haben am Samstag kostenlose Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten begonnen. Seit dem Morgen seien die Testzentren an den Airports Düsseldorf und Dortmund geöffnet, teilten Sprecher an den beiden Standorten mit. Diese sind von den Kassenärztlichen Vereinigungen und der Landesregierung eingerichtet worden.

Am Flughafen Köln/Bonn wurde ein bereits bestehendes Zentrum eingebunden, in dem Tests bisher aber nur auf Kosten der Urlauber möglich waren. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten die kostenlosen Tests am Freitag bei einer Schaltkonferenz vereinbart. Urlauber aus Risikogebieten können daran freiwillig teilnehmen.

An den vier NRW-Flughäfen landen derzeit wöchentlich gut 160 Flugzeuge mit schätzungsweise mehr als 15 000 Passagieren aus Gebieten, die derzeit vom Robert Koch-Institut als Risikogebiet ausgewiesen sind. Zu diesen Gebieten gehörten am Samstag unter anderem die Türkei, Ägypten, Marokko und Israel.

11:17 Uhr: Bayerns Umweltminister macht Werbung für Urlaub im Freistaat

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) wirbt dafür, während der Corona-Pandemie auf Fernreisen zu verzichten. "Bayerns beliebte Urlaubsregionen werden in diesen Ferien Zuspruch finden wie noch nie", sagte Glauber zum Auftakt der Sommerferien laut einer Mitteilung seines Ministeriums vom Samstag.

Der Politiker unternahm zum Ferienbeginn eine Wanderung im Naturpark Fränkische Schweiz. Glauber appellierte gleichzeitig an die Urlauber, sorgsam mit der Natur und der Pflanzen- und Tierwelt umzugehen. Auch müssten die Maskenpflicht, die geforderten Mindestabstände sowie die weiteren Corona-Regeln eingehalten werden.

10:33 Uhr: Spahn lässt Testpflicht für Heimkehrer prüfen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lässt eine Pflicht zu Corona-Tests für Reise-Rückkehrer aus Risikogebieten prüfen. "Wir prüfen auch eine rechtliche Verpflichtung", sagte Spahn am Samstagmorgen im Deutschlandfunk. Bei den Neuinfektionen gebe es derzeit "so eine hohe Zahl wie lange nicht", sagte er zur Begründung. Die hohe Zahl habe "vor allem zu tun eben mit Reiseaktivitäten, Reiserückkehrern aus bestimmten Regionen".

Eine solche Test-Pflicht würde deutlich über den Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern vom Freitag hinausgehen: Sie hatten beschlossen, auf deutschen Flughäfen Teststellen einzurichten, bei denen sich Reiserückkehrer kostenlos auf eigenen Wunsch auf das Virus testen lasen können.Spahn wies darauf hin, dass für verpflichtende Tests hohe rechtliche Hürden bestünden: "Das ist ja ein Eingriff in die Freiheit, jemanden zum Test zu verpflichten", sagte er. Die Gerichte schauten "sehr genau hin, dass jeder Eingriff verhältnismäßig" sei.

  • Mehr zu: "Jens Spahn prüft Corona-Testpflicht für Reisende aus Risikogebieten"

10:06 Uhr: Getrennte Paare: Landesminister appellieren an Seehofer

Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hat gemeinsam mit seiner Innenminister-Kollegin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) per Brief dazu aufgefordert, das wegen Corona verhängte Einreiseverbot für ledige Lebenspartner von Deutschen aus Drittstaaten zu lockern.

Andere EU-Länder wie Dänemark, Tschechien und Österreich ließen dies längst zu, argumentierte Garg in einem Interview des Magazins "Spiegel". "Bisher lässt Seehofer über seinen Sprecher verlautbaren, dass ihm eine gesamteuropäische Regelung vorschwebt", so Garg. "Ich sage, betroffene Paare haben das jetzt geduldig mehr als vier Monate ertragen." Der Liberale ist selbst von seinem Partner getrennt, einem US-Bürger, der seit Monaten nicht von New York aus nach Kiel darf. Von der Regelung seien Tausende binationale Paare betroffen, so der FDP-Politiker.

09:53 Uhr: Bahn verhängt keine Bußgelder bei Masken-Verstoß

Die Deutsche Bahn will bei Verstößen gegen die Maskenpflicht an Bord ihrer Züge selbst keine Bußgelder verhängen. Das Unternehmen setze auf "Einsicht und die Kommunikation unserer Zugbegleiter mit jenen Fahrgästen, die keine Maske tragen", sagte Bahnchef Richard Lutz den Funke-Zeitungen vom Samstag.

Sollten Fahrgäste sich dennoch weigern, im Zug wie vorgeschrieben Masken zu tragen, "holt die Bundespolizei im Fernverkehr uneinsichtige Fahrgäste am nächsten Bahnhof aus dem Zug", sagte Lutz. "Das ist bisher aber nur sehr selten vorgekommen."

Für den Konzern erwartet der Bahnchef bis zum Jahr 2024 weitere Corona-bedingte Umsatzausfälle in einer Höhe von acht bis zehn Milliarden Euro. "Diese Lücke wird durch unseren eigenen Sparbeitrag und Hilfen vom Bund gestopft", sagte Lutz. Bei den Beschäftigten seien keine Gehaltskürzungen geplant. Auch die "historisch einmalige Einstellungsoffensive" solle nicht abgebremst werden.

09:27 Uhr: Patientenschützer fordern Aufklärung von Gesundheitsminister Spahn

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Aufklärung gefordert, was die Vorwürfe rund um die Probleme bei der Corona-Warn-App betrifft. "Das beunruhigt die über 15 Millionen Nutzer", erklärte Vorstand Eugen Brysch am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.Und weiter: "Für maximale Irritation sorgt jedoch der Bundesgesundheitsminister. Sein Schweigen ist nicht zu akzeptieren." Das Vertrauen in die richtige Funktion sei der Schlüssel des Erfolgs der Corona-Warn-App. Gut einen Monat nach dem Start der Corona-Warn-App funktioniert nach Recherchen von tagesschau.de auf vielen iPhones die Kontaktüberprüfung nur lückenhaft. Nutzerinnen und Nutzer seien teilweise über Wochen nicht über die App informiert worden, ob sie Kontakt zu Infizierten hatten oder nicht.

08:41: Von der Leyen will rasche Umsetzung des Corona-Finanzpakets

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dringt auf eine schnelle Umsetzung des europäischen Corona-Finanzpakets. "Jetzt müssen wir zeigen, dass wir liefern", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). "Ich möchte den Bürgern den Beweis liefern, dass Europa aus dieser Krise stärker herauskommt als vorher."

Die Staats- und Regierungschefs hatten bei ihrem Gipfel in Brüssel das größte Finanzpaket in der Geschichte der EU mit einem Volumen von mehr als 1,8 Billionen Euro beschlossen, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzufedern. Von der Leyen erwartet, dass das EU-Parlament an dem mühsam ausgehandelten Kompromiss noch Änderungen durchsetzt.

08:10 Uhr: Schon 25.000 Corona-Tests am Flughafen Frankfurt

Das Corona-Testzentrum der Diagnostikfirma Centogene am Frankfurter Flughafen hat seit seinem Start Ende Juni etwa 25.000 Menschen auf eine Virus-Infektion überprüft. "Etwa 80 Prozent davon waren Reiserückkehrer. Insgesamt waren circa 70 Tests positiv", sagte Centogene-Chef Arndt Rolfs der Zeitung "Welt".

Seiner Aussage zufolge liegt die Zahl innerhalb der erwarteten Größenordnung. "Beunruhigend ist, dass fast alle positiv Getesteten aus Nicht-Risikoländern kommen." Rolfs ist daher überzeugt, dass die Strategie der flächendeckenden Tests der Passagiere auf Flughäfen die Zukunft sein wird.

08:05 Uhr: Sachsens Ministerpräsident: "Zweite Corona-Welle schon da"

Die zweite Infektionswelle der Corona-Pandemie hat nach Einschätzung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer bereits Deutschland erreicht. "Die zweite Corona-Welle ist schon da. Sie findet bereits jeden Tag statt. Wir haben jeden Tag neue Infektionsherde, aus denen sehr hohe Zahlen werden könnten", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post" (Samstag).

Die Aufgabe bestehe darin, mit den Gesundheitsämtern diese Welle jeden Tag neu zu brechen. "Das klappt erstaunlich gut." Nach Ansicht Kretschmers kann Deutschland durch sein föderales System viel präziser vorgehen als zentralistisch regierte Länder. Die Ministerpräsidenten könnten abwägen, was gezielt für einzelne Regionen geregelt werden könne.

07:00 Uhr: Kinderärzte fürchten Ansturm auf Praxen

Die Kinderärzte in Deutschland befürchten mit Blick auf die im Herbst beginnende Erkältungssaison wegen der Corona-Pandemie einen Ansturm auf die Praxen. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, sagte der Deutschen Presse-Agentur: In der Infektzeit sei man auch so jedes Jahr gut beschäftigt, "und das bei einem allgemein zu konstatierenden Kinder- und Jugendarztmangel". Wenn jetzt zusätzlich bei vielen Kindern mit Schnupfnase ein Covid-19-Test verlangt werde, dann werde man dies alleine nicht bewältigen können.

Fischbach forderte unter anderem, dass Eltern ihre Kinder bei kleinen Infekten mehrere Tage auch ohne Attest des Arztes zu Hause behalten und gesund pflegen können sollten. Der Verband kritisierte auch die aktuellen Testkriterien des Robert Koch-Instituts. Danach wird Ärzten die Veranlassung eines Corona-Tests bei "akuten respiratorischen Symptomen jeder Schwere (...) bei allen Patienten unabhängig von Risikofaktoren" empfohlen. Gerade kleine Kinder wiesen diese Symptome im Rahmen von banalen Atemwegsinfekten sehr häufig auf. "Es ist also schlicht nicht leistbar - selbst beim besten Willen -, jedes Kind mit diesen Symptomen zu testen. Und es ist auch nicht sinnvoll", sagte Fischbach.

05:00 Uhr: Robert-Koch-Institut beunruhigt über Lage in Deutschland

Der deutliche Anstieg der gemeldeten Coronavirus-Fälle in den vergangenen Tagen beunruhigt das Robert Koch-Institut (RKI). "Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden", teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Am Freitag hatte die Zahl der neu übermittelten Corona-Fälle mit 815 deutlich höher gelegen als in den Vorwochen. Eine Verschärfung der Lage könne laut RKI nur verhindert werden, wenn sich die gesamte Bevölkerung weiterhin engagiere. Das RKI appellierte, zum Beispiel die Abstands- und Hygieneregeln konsequent einzuhalten.

02:42 Uhr: Mehr als 1.000 Corona-Tote täglich in den USA

Die USA beklagen nach Zählung der Nachrichtenagentur Reuters den vierten Tag in Folge mehr als 1.000 Todesopfer durch die Lungenkrankheit Covid-19. Am Freitag stieg die Zahl um mindestens 1.019 auf insgesamt 145.352. Am Donnerstag waren es 1.140, am Mittwoch 1135 und am Dienstag 1.141 Tote. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus stieg am Freitag um mehr als 68.800 auf insgesamt über vier Millionen.

02:26 Uhr: Österreich verschärft Einreisebestimmungen

Österreich hat die Bestimmungen bei Einreisen aus verschiedenen Corona-Risikogebieten auf der Welt leicht verschärft. Die für alle Einreisen aus 32 Ländern ab Montag geltende Verordnung des Gesundheitsministeriums sieht vor, dass die Rückkehrer entweder zehn Tage in Quarantäne gehen oder einen aktuelleren PCR-Test als bisher vorlegen müssen. Nach den am Freitagabend beschlossenen Regeln dürfen PCR-Tests nunmehr nicht älter als drei Tage sein. Ärztliche Atteste werden nicht mehr akzeptiert.

Bei Ankunft aus einem Staat mit einer stabilen Covid-19-Situation besteht freie Einreise, etwa aus Deutschland, Italien, Schweiz und Norwegen. Als Risikogebiete nennt die Verordnung 32 Länder - darunter auch die EU-Länder Bulgarien und Rumänien sowie die nicht zur EU gehörenden Balkanstaaten.

Freitag, 24. Juli 2020

23.25 Uhr: Mehr als 85.000 Tote in Brasilien

Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldet 55.891 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 2,343 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 1156 auf 85.238 zu. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.

21.05 Uhr: WHO meldet höchsten Anstieg neuer Fälle weltweit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet den bisher größten Anstieg nachgewiesener Corona-Infektionsfälle. In den vergangenen 24 Stunden seien 284.196 hinzugekommen, heißt es in einem Lagebericht. Bisher lag der höchste tägliche Anstieg bei 259.848 am 18. Juli. Die meisten neuen Fälle seien in den USA, Brasilien, Indien und Südafrika gemeldet worden. Die Zahl der Toten stieg den Angaben nach um 9753 - so viele wie seit dem 30. April nicht mehr.

19.15 Uhr: Viele große Kliniken rechnen 2020 mit Verlusten

57 Prozent der Geschäftsführer der 600 größten deutschen Kliniken rechnen einem Medienbericht zufolge dieses Jahr mit einem Defizit. Das gehe aus der "Krankenhausstudie 2020" der Unternehmensberatung Roland Berger hervor, meldet die "Süddeutsche Zeitung". Besonders düster sehen demnach die Manager großer Kliniken mit mehr als 1000 Betten die Lage: In dieser Gruppe würden sogar 72 Prozent Verluste im laufenden Geschäftsjahr erwarten. Der Abwärtstrend erkläre sich vor allem mit der schwachen Auslastung während der Corona-Pandemie-Hochphase im März und April. Vergangenes Jahr hätten knapp ein Drittel der Krankenhäuser ein Minus verbucht.

18.55 Uhr: WHO besorgt über steigende Infektionen in Teilen Europas

Das Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich besorgt über neue Corona-Infektionsherde in Europa gezeigt. "Der jüngste Neuanstieg der Corona-Zahlen infolge der Lockerung von Abstandsregeln in einigen Ländern gibt sicherlich Anlass zur Sorge", sagte eine WHO-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Die WHO rief die Länder dazu auf, Hygiene- und Gesundheitsauflagen notfalls wieder zu verschärfen. Kirgisistan gilt laut WHO als eines der am stärksten vom Neuanstieg betroffenen Länder. Der zentralasiatische Staat verzeichnete 335 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen zwei Wochen, gefolgt von Montenegro mit 207 neuen Fällen und Luxemburg mit 196. Auch in Bosnien, Serbien, Rumänien und Bulgarien stieg die Zahl der Neuinfektionen wieder stärker an.

18.20 Uhr: Frankreich rät von Reisen nach Katalonien ab

Frankreich rät angesichts steigender Corona-Zahlen von Reisen in die spanische Region Katalonien ab. Premierminister Jean Castex empfahl, die Region im Nordosten des Nachbarlands zu meiden. Das Außenministerium stehe zudem im Kontakt mit den Behörden auf der anderen Seite der Grenze, um auch Bewegungen von Spanien nach Frankreich so gering wie möglich zu halten. In Katalonien steigen die Infektionszahlen seit Mitte Juli wieder an.

18.00 Uhr: Spanien meldet 922 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages

Spaniens Gesundheitsministerium meldet 922 bekannten Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden. Die Gesamtzahl aller gemeldeten Infektionen stieg allerdings um 2.255 auf 272.421 Fälle verglichen mit dem Vortag. Hier kamen Patienten hinzu, die sich bereits von der Krankheit erholt haben, aber deren Antikörpertests erst jetzt vorlagen.

17.45 Uhr: British-Airways-Mutter IAG erwägt milliardenschwere Kapitalerhöhung

Die IAG will sich in der Corona-Krise möglicherweise eine Milliardensumme vom Kapitalmarkt besorgen. Das Unternehmen prüfe eine Kapitalerhöhung von bis zu 2,75 Milliarden Euro, bestätigte der Mutterkonzern der Fluggesellschaften British Airways, Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level einen entsprechenden Medienbericht. Mit dem Geld würde das Unternehmen seine Bilanz stärken. Bisher sei aber noch keine Entscheidung gefallen, hieß es. Der Einbruch des Flugverkehrs infolge der Corona-Krise hat den IAG-Konzern wie viele weitere Fluggesellschaften weltweit schwer getroffen.

17.25 Uhr: RKI nennt Entwicklung "sehr beunruhigend"

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sich besorgt über den Anstieg der neu gemeldeten Coronavirus-Fälle in den vergangenen Tagen gezeigt. "Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und wird vom RKI weiter sehr genau beobachtet", teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. "Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden." Zuletzt habe die Zahl der neu übermittelten Corona-Fälle mit 815 deutlich höher als in den Vorwochen gelegen: "Zuvor lag die Zahl bei um die 500 übermittelten Fällen pro Tag, zeitweise auch deutlich darunter", so die Sprecherin.

17.15 Uhr: Sechs LKA-Mitarbeiter in Mecklenburg-Vorpommern mit Coronavirus infiziert

Im Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern sind sechs Mitarbeiter positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Nach Bekanntwerden des ersten Falls am Dienstag seien die Kontaktpersonen des Betroffenen im LKA ermittelt und die Hygienepläne im Haus verschärft worden, teilte das Landeskriminalamt an seinem Sitz in Rampe bei Schwerin mit. Bei weiteren Tests im näheren beruflichen Umfeld des Mannes seien dann fünf weitere Kolleginnen und Kollegen positiv getestet worden. Am Freitag seien weitere Tests vorgenommen worden, deren Ergebnisse noch ausstehen.

16.40 Uhr: Frankreich führt verpflichtende Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikoländern ein

Frankreich führt erstmals verpflichtende Coronavirus-Tests an Flughäfen ein. Betroffen sind Rückkehrer aus insgesamt 16 Risikoländern, wie Premierminister Jean Castex ankündigte. Darunter sind neben den USA unter anderem auch Brasilien, die Türkei, Algerien und Israel.

Zur Begründung sagte Castex: In bestimmten Ländern sei der Zugang zu Corona-Tests schwierig bei einem Besuch am Pariser Flughafen Charles de Gaulle. Zugleich riet der Regierungschef den Franzosen davon ab, in die spanische Region Katalonien zu reisen, "solange sich die gesundheitliche Situation dort nicht verbessert". Unter anderem in der Hauptstadt Barcelona hatten die Behörden zuletzt wieder strenge Ausgangsbeschränkungen eingeführt.

16.00 Uhr: Mindestens 30 Mitarbeiter von Tönnies positiv auf Corona-Virus getestet

Nach der Wiederaufnahme des Betriebs beim Fleischverarbeiter Tönnies sind bei routinemäßigen Kontrollen rund 30 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. Bei mindestens 24 Ergebnissen handele es sich um Altfälle, sagte ein Konzernsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Bei ihnen sei das Virus schon früher festgestellt worden und noch immer nachweisbar, die Beschäftigten seien aber nicht mehr ansteckend.

Der Kreis Gütersloh nannte etwas andere Zahlen: Unter den Abstrichen von 7.300 Beschäftigten seien 31 positive Befunde gewesen. Ein separat, also nicht im Tönnies-Werk Getesteter, sei vom Unternehmen wohl nicht mitgezählt worden, sagte eine Kreissprecherin auf Anfrage.

Am Stammsitz des größten deutschen Schlachtbetriebs im ostwestfälischen Rheda-Wiedenbrück waren die betroffenen Mitarbeiter wie alle anderen Kollegen auch bei Arbeitsantritt im Werk getestet worden. So sei es mit den Behörden zuvor abgestimmt worden, sagte der Konzernsprecher von Tönnies. Jetzt müsse noch geprüft werden, es sich bei den 6 ungeklärten Fällen, um Neuinfektionen oder eine frühere Infektion handele. Bei diesen noch offenen Fällen seien die Betroffenen womöglich auch schon vor einigen Wochen von mobilen Teams positiv getestet worden. Diese hatten Arbeiter zu Hause aufgesucht.

Die Produktion am Hauptstandort im Kreis Gütersloh war nach einem Corona-Massenausbruch vier Wochen lang stillgelegt worden.

15:00 Uhr: Gesundheitsexperten warnen vor zweiter Welle in Deutschland

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Union, Karin Maag, ruft die Bevölkerung angesichts steigender Zahlen an Corona-Neuinfektionen dazu auf, sich an Abstands- und Maskenregeln zu halten. Eine zweite Welle könne nicht von der Politik, sondern nur von einer vernünftigen Bevölkerung verhindert werden, sagte die CDU-Politiker der Nachrichtenagetur Reuters.

Angesichts wieder steigender Corona-Neuinfektionen in Deutschland warnt auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach vor einer zweiten Welle. Die wäre so der SPD-Politiker und Virologe nur schwer einzudämmen. "Neuinfektionen werden in ganz Deutschland gleichmäßig verteilt sein", schrieb er auf Twitter. "Wenn es eine zweite Welle gibt, und davon gehe ich selbst aus, wird es unmöglich sein, sie mit der Einzelkontaktverfolgung durch die Gesundheitsämter zu beherrschen."

14:55 Uhr: Rückkehrer sollen sich an Flughäfen freiwillig auf Corona testen lassen können

Rückkehrer aus Risikogebieten im Ausland sollen künftig bei ihrer Ankunft an deutschen Flughäfen auf das Coronavirus getestet werden - allerdings nur, wenn das der eigene Wunsch ist. Das geht aus dem Beschluss hervor, auf den sich die Gesundheitsminister der Länder am Nachmittag geeinigt haben.

14:50 Uhr Mehr als 100 Infizierte nach Feier in Prager Nachtclub

Nach einer Party in einem Prager Nachtklub ist inzwischen bei 109 Feiernden das Corona-Infektionen festgestellt worden. Die Zahl werde noch steigen, sagte die Leiterin des zuständigen Gesundheitsamts. Es seien junge Leute mit vielen Aktivitäten und vielen Kontakten in ihrem Umfeld. Wie nun bekannt wurde, sollen die zuerst Infizierten beim Feiern einen Trinkhalm geteilt haben. Die Behörden warnten eindringlich vor dem gemeinsamen Gebrauch von Trinkgefäßen.

In ganz Tschechien überschritt die Zahl der täglichen Neuinfektionen den dritten Tag in Folge die Zahl von 200. Am Donnerstag kamen 235 Fälle hinzu, wie das Gesundheitsministerium am Freitag bekanntgab. Insgesamt starben bisher 365 Menschen nach einer Sars-CoV-2-Infektion. In der Hauptstadt Prag muss ab Montag verpflichtend ein Mundschutz in Apotheken, Arztpraxen und Wartezimmern getragen werden.

14.05 Uhr: Russland meldet 5.811 Neuinfektionen innerhalb eines Tages

In Russland haben sich inzwischen mehr als 800.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Wie die Behörden mitteilten, sind binnen 24 Stunden insgesamt 5811 Neuinfektionen registriert worden. Damit steigt die Gesamtzahl auf 800.849 Infizierte. Fast 589.000 Menschen seien mittlerweile wieder genesen. Insgesamt sind damit 13.046 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben.

13.20 Uhr: Rekord-Zahl an Neuinfizierten in Indien

Indien verzeichnet einen Rekordanstieg von neuen Coronavirus-Fällen. Innerhalb eines Tages stiegen die Neuinfektionen um 49.000 und die Todesfälle um 740. Die Gesamtzahl der Infektionsfälle nähert sich damit 1,3 Million. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich auf 30.601. In einigen Bundesstaaten klagen die Behörden über Engpässe bei lebenswichtigen Medikamenten für Krankenhauspatienten.

13.13 Uhr: Söder fordert Testpflicht an Flughäfen

CSU-Chef Markus Söder fordert eine Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer an allen deutschen Flughäfen. "Wir brauchen dringend auf Dauer verpflichtende Tests an den Flughäfen, insbesondere aus Risikogebieten. Da glaube ich reicht die Quarantäne alleine nicht aus. Da wäre ein Test direkt am Flughafen sinnvoll", sagte der bayerische Ministerpräsident. Söder betonte, dass es eine bundesweit einheitliche Regelung in der Frage geben müsse.

"Ich glaube, wir brauchen dafür jetzt rasche Grundlagen. Das Wichtigste ist aber, dass wir mal klären, ob es verpflichtend ist oder nicht", sagte Söder. Er sei der Meinung, dass der Schutz der Bevölkerung an oberster Stelle stehen solle. Mit Blick auf die in einigen Bundesländern bereits endenden Sommerferien sei es wichtig, "Tempo zu machen". Er hoffe nicht, dass es in einigen Fällen bereits zu spät sei, da hier die Menschen bereits aus den Urlaubsregionen zurückkehrten, es aber noch keine Tests gebe.

Für Bayern kündigte Söder zudem an, dass am Dienstag das Kabinett bereits die Corona-Tests auf freiwilliger Ebene für Flughäfen im Freistaat beschließen werde. Zugleich gebe es Überlegungen, auch für Rückkehrer in Autos auf den Straßen Test-Zentren zu eröffnen. Sorge würden ihm aber nicht nur rückkehrende Urlauber machen, sondern auch die anderen Heimkehrer aus europäischen Ländern und der Türkei.

  • Mehr zur Debatte über "Corona-Tests für alle Urlaubsrückkehrer?"

12.58 Uhr: Kehrtwende bei Trump

Nach der Aufforderung zum Tragen von Masken hat der US-Präsident angesichts dramatischer Corona-Fallzahlen nun auch seinen für Ende August geplanten Nominierungsparteitag der Republikaner in Florida abgesagt. Es sei nicht die richtige Zeit, um einen "großen, überfüllten Parteitag" abzuhalten, sagte Trump. Die Demokraten hatten bereits Ende Juni beschlossen, ihren Parteitag zur Nominierung des Trump-Herausforderers Joe Biden größtenteils virtuell abzuhalten. "Der Zeitpunkt für diese Veranstaltung ist nicht der richtige", sagte Trump. Er begründete die Absage mit Sicherheitsbedenken.

Angesichts seiner schlechten Umfragewerte und der massiven Kritik an seinem Krisenmanagement in der Corona-Pandemie schlug der Präsident zuletzt einen deutlich veränderten Ton an. Am Dienstag forderte er die Menschen auf, zum Schutz vor dem Coronavirus einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Zuvor hatte sich Trump über die Verwendung von Masken lustig gemacht.

12.56 Uhr: Corona-Fälle bei Erntehelfern in Mamming

Der landwirtschaftliche Betrieb, auf dem sich sieben Erntehelfer mit dem Corona-Virus infiziert haben, liegt in der Gemeinde Mamming. Das teilte das Landratsamt Dingolfing-Landau dem BR mit. Am Vormittag gab die Behörde bekannt, dass sieben Erntehelfer positiv auf das Corona-Virus getestet worden sind (Stand: 24.7. 8 Uhr). Alle 450 Mitarbeiter des Betriebs werden nun ebenfalls getestet. Die Ergebnisse sollen nächste Woche vorliegen.

12.47 Uhr: Bundesregierung verteidigt Corona-Warn-App

Die deutsche Corona-Warn-App ist nach Angaben der Bundesregierung mittlerweile 16,2 Millionen mal auf Smartphones heruntergeladen worden. Sie soll Nutzer vor möglicherweise gefährlichen Kontakten mit Corona-Infizierten warnen. In Regierungskreisen wurden Zweifel an der Funktionsfähigkeit der App auf einigen Smartphones mit Android-Betriebssystemen widersprochen. Der Datenabgleich habe stets funktioniert. Seit einem Software-Update sei auch das Problem behoben, dass manche Nutzer nicht automatisch informiert wurden.

Bei einigen Android-Geräten wurde die Hintergrund-Aktualisierung automatisch ausgeschaltet, solange die App nicht geöffnet war. Das hänge mit den Einstellungen bei den Geräten zusammen und könne von den Nutzern geändert werden.

Wer seine Einstellung nicht anpasste, sei erst beim Öffnen der App vor einem möglichen gefährlichen Kontakt mit einem Corona-Infizierten gewarnt worden, heißt es. Eine derartige Abschaltfunktion existiert auch bei anderen Apps, um Strom zu sparen. Die App, die von SAP und Deutscher Telekom entwickelt wurde, soll vor allem den Ausbruch einer zweiten Corona-Welle verhindern.

12.41 Uhr: Österreich steigert Zahl der Corona-Tests

In Österreich liegt die Zahl der täglichen Corona-Tests nach Angaben von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) inzwischen auf Rekordniveau. Mit durchschnittlich etwa 10.000 Tests würden so viele Menschen wie bisher noch nie auf eine Infektion mit dem Coronavirus überprüft, sagte der Minister. Zwar seien die jüngst steigenden Infektionszahlen durchaus Grund zur Sorge, allerdings herrsche auch Zuversicht, dass die Situation unter Kontrolle bleibe.

In Deutschland, das etwa neun Mal so viele Einwohner wie Österreich hat, wurden laut Robert Koch-Institut in der 29. Kalenderwoche über 530.000 Tests gemacht.

Insgesamt sind in Österreich aktuell etwa 1.500 Menschen mit dem Virus infiziert. Schwerpunkte bei den Neuinfektionen sind die Bundesländer Wien und Oberösterreich. In St. Wolfgang am Wolfgangsee wurden in zwei Hotels jeweils vier Mitarbeiter positiv getestet und in Quarantäne geschickt. In den bei deutschen Urlaubern beliebten Bundesländern Tirol und Kärnten wurden zuletzt nur sehr wenige neue Fälle gemeldet.

Als Reaktion auf den jüngsten Trend ist die Maskenpflicht in ganz Österreich seit Freitag ausgeweitet worden. Die Menschen müssen nun wieder in Lebensmittelgeschäften, bei der Post oder Bank einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Im medizinischen Bereich sowie in Bussen und Bahnen galt die Maskenpflicht bisher schon.

12.39 Uhr: "Star Wars"-Start verschoben

Das US-Medienunternehmen Disney verschiebt wegen der Corona-Pandemie seine geplanten Blockbuster "Mulan", "Avatar" und "Star Wars". Die Filme würden nicht wie geplant veröffentlicht, teilte ein Konzernsprecher mit. Die globale Gesundheitskrise mache es derzeit unmöglich, Filme wie geplant ins Kino zu bringen.

Die Blockbuster-Fortsetzungen "Star Wars" und "Avatar" sollen nach Angaben von Disney um ein Jahr verschoben werden, der Kinostart von "Mulan" verzögert sich sogar auf unbestimmte Zeit.

Kinobetreiber hatten unter anderem auf diesen Film als möglichen Kassenschlager gehofft, um die Besucherzahlen im Sommer wieder anzukurbeln.

12.38 Uhr: Caritas fordert mehr Hilfen

Die Caritas München und Oberbayern setzt sich mit Nachdruck dafür ein, die Zusatzkosten und die Mindererlöse, die durch die Corona-Krise entstanden sind, vollständig erstattet zu bekommen. Die zusätzlichen Ausgaben für Schutzausrüstung und Personal sowie Einnahmeausfälle aufgrund von Aufnahmestopps und Schließungen rissen ein deutliches Loch in die Kasse. "Es kann nicht sein, dass wir den Laden am Laufen halten und dann die Dummen sind", sagte Falterbaum bei der Jahrespressekonferenz des Verbands. Dazu komme, dass eine gemeinnützigen Organisation auch keine Gewinnerzielungsabsicht habe und deshalb nur in sehr geringem Umfang Rücklagen zur Abfederung zusätzlicher Ausgaben und ausfallender Einnahmen bilden dürfe.

Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig die Caritas-Arbeit für die Gesellschaft sei, so der Direktor. Pflegekräfte und Sozialberater seien als systemrelevant erkannt und auch gewürdigt worden. Dennoch seien diese Professionen weiter gekennzeichnet von unterdurchschnittlicher Vergütung, herausfordernden Arbeitszeiten, zu wenig Personal sowie geringem Prestige. Von der Politik forderte Falterbaum nachhaltige Verbesserungen für die sozialen Berufe.

12.34 Uhr: Kuss-Szenen jetzt wieder erlaubt

Filmproduzenten in Deutschland sehen im Wegfall der Quarantäne-Regel für Schauspieler vor Kuss-Szenen etwas Erleichterung für die Branche.

Am Vortag war bekanntgeworden dass die Berufsgenossenschaft BG ETEM die Regel für Schauspieler einer fünftägigen Quarantäne vor Filmszenen mit engem Körperkontakt aufgehoben hat. Es gilt stattdessen ein anderes Schutzkonzept, das weiterhin viele Regeln am Set vorsieht. Schauspieler müssen fünf Tage vor Kuss- oder Kampfszenen bestimmte Vorschriften beachten: Zum Beispiel sind Schwimmbadbesuche und Partys tabu. Wenn in diesen Tagen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, muss zudem eine FFP2-Schutzmaske getragen werden. Auch zwei Corona-Tests pro Woche sind in dem Schutzkonzept vorgesehen, wenn man über längere Zeit am Set den Mindestabstand nicht wahren kann.

12.26 Uhr: Dreijährige an Corona gestorben

In Belgien ist ein dreijähriges Mädchen mit dem Coronavirus gestorben. Es hatte mehrere schwere, mit Covid-19 verbundene Krankheiten, teilten die Behörden mit. Das Kind ist die vermutlich jüngste in Belgien mit Sars-CoV-2 gestorbene Person. Im März war der Tod eines zwölfjährigen Kindes mit dem Coronavirus gemeldet worden.

Belgien erlebt zur Zeit einen drastischen Anstieg der Coronavirus-Infektionen - deren Zahl hat sich gegenüber der Vorwoche fast verdoppelt. Die Sperrmaßnahmen wurden deshalb wieder verstärkt. Belgien hat bislang 64 847 Corona-Fälle registriert, 9812 Menschen starben mit dem Virus.

12.14 Uhr: Metallindustrie fordert Hilfen

Nach der turnusgemäßen Sommerumfrage unter den 620 schwäbischen Mitgliedsunternehmen sagen die Arbeitgeberverbände bayme und vbm, die Unternehmen würden ihre Lage so schlecht bewerten, wie noch nie zuvor. Es gebe zwar Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2020, die Auswirkungen der Corona-Krise seien aber wohl bis mindestens bis Ende 2021 zu spüren, so die Erwartung.

Jürgen Weiß, Arbeitgeber-Chef der Metall- und Elektro-Industrie in Schwaben, fordert deshalb von der Politik, die Kurzarbeits-Regelung bis ins kommende Jahr zu verlängern. Zugleich wehrt sich der schwäbische Arbeitgeber-Chef gegen eine "pauschale Verurteilung von Werkverträgen". D seien auch in der Metall- und Elektroindustrie notwendig.

Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie rechnen nach der Umfrage mehrheitlich damit, dass sie weiter Stellen abbauen müssen, 52 Prozent der Unternehmens-Chefs haben die Frage entsprechend beantwortet. Knapp ein Drittel der befragten Metall- und Elektro-Unternehmen in Schwaben rechnen damit, im laufenden Jahr überhaupt einen Gewinn machen zu können.

12.12 Uhr: Bahn fährt wieder volles Zugprogramm

Die Bahn (DB und ÖBB) bietet ab jetzt wieder täglich fünf Direktverbindungen an, von München Hauptbahnhof über Innsbruck und Südtirol nach Verona, Venedig oder Rimini. Das hat die DB mitgeteilt. Damit fahren wieder alle Eurocity-Verbindungen über den Brenner wie vor der Coronakrise. Die Deutsche Bahn weist daraufhin, dass die Züge große Fahrradabteile haben.

11.45 Uhr: Frank Ulrich Montgomery: Urlauber in Risikogebieten sollen Corona-Test selbst zahlen

In der Diskussion um Sinn- oder Unsinn von verpflichtenden Corona-Tests für Reiserückkehrer meldet sich nun auch der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery zu Wort: Tests hält er für sinnvoll, betont aber: Wer Urlaub in einem Corona-Risikogebiet mache, solle nach der Rückkehr den Corona-Test selbst zahlen. Eine Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen lehnt der Vorsitzende des Weltärztebundes ab. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten heute über den Umgang mit Rückkehrern.

  • Welche Corona-Regeln in den einzelnen Urlaubsländern gelten, finden Sie hier.

11.10 Uhr: Tönnies-Sprecher: 30 Corona-Infektionen größtenteils Altfälle

Der Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gibt Entwarnung: Die meisten der insgesamt 30 Mitarbeiter, die nach der Wiedereröffnung des Betriebs positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden, seien so genannte "Altfälle", bei denen das Virus noch immer nachweisbar sei, die aber nicht mehr ansteckend seien. Wie mit den Behörden abgestimmt, seien alle Kollegen bei Inbetriebnahme getestet worden, so Unternehmenssprecher André Vielstädte. Als nach 24 Stunden die Ergebnisse teilweise positiv waren, wurden die Mitarbeiter wieder nach Hause geschickt. Ob die 30 Beschäftigten tatsächlich einen Tag lang im Betrieb eingesetzt waren, werde noch ermittelt. Bei acht der 30 Getesteten steht noch nicht fest, ob sie sich neu mit dem Virus angesteckt haben oder ob bei ihnen das positive Testergebnis ebenfalls auf eine frühere Infektion hindeute, sagte Vielstädte.

10.20 Uhr: Schulalltag trotz Corona: Studie bei Regensburger Domspatzen

Eine Studie mit den Regensburger Domspatzen soll dem Wissenschaftsministerium Anhaltspunkte dafür liefern, wie der Alltag in Bayerns Schulen im Herbst aussehen kann. "Ziel ist, den Schulbetrieb künftig so gut es geht zu ermöglichen und großflächige Schulschließungen aufgrund von Corona-Infektionen zu vermeiden", so Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) am Freitag in München.

Im Rahmen des freiwilligen Forschungsprojekts STACADO (Studie zur Ausbruchsvermeidung von Corona bei den Domspatzen) werden Schüler im Alter von zehn bis 21 Jahren 16 Wochen lang regelmäßig auf das Coronavirus getestet. Dies erfolgt mittels eines Rachenabstrichs, den die Schüler selbst vornehmen können.

Die Ergebnisse erhalten die Schüler über eine datensichere Software. Auch die Schulleitung wird anonym über die Testergebnisse informiert, um den Schul- und Chorbetrieb entsprechend zulassen zu können. Wird eine Corona-Infektion nachgewiesen, tritt der Quarantäneplan der Schule in Kraft. Durch den Schulbetrieb mit angeschlossenem Internat und täglichen Chorproben seien die Domspatzen besonders gefährdet.

10.12 Uhr: 20 Neuinfektionen bei Schlachtbetrieb Tönnies

Im Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind neue Infektionsfälle aufgetreten. Wie der "Spiegel" berichtet, sind 20 Personen, die in den vergangenen Tagen im Werk tätig waren, positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Eine Sprecherin des Kreises Gütersloh bestätigte die Neuansteckungen gegenüber tagesschau.de. Die Behörden des Kreises Gütersloh haben weitere Informationen im Tagesverlauf angekündigt.

9.49 Uhr: Android-Panne bei Corona-Warn-App: Jens Spahn in der Kritik

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht sich der Kritik der SPD ausgesetzt, das Bundesgesundheitsministerium habe Probleme mit der Corona-Warn-App der Bundesregierung nicht offen kommuniziert: "Es ist mehr als ärgerlich, dass die zuständigen Fachpolitiker von dieser Sache aus den Medien erfahren", sagt der digitalpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Jens Zimmermann, laut Nachrichtenagentur Reuters.

Das Gesundheitsministerium hatte eingeräumt, über Probleme mit der Funktion der Warn-App auf Handys mit dem Betriebssystem Android informiert gewesen zu sein. Das Betriebssystem hatte das Arbeiten der Warn-App im Hintergrund unterdrückt, so dass eine mögliche Warnung die Nutzer nicht oder nicht rechtzeitig hätte erreichen können. "Ich erwarte hierzu schnelle Aufklärung durch Minister Spahn", so Zimmermann.

9.30 Uhr: Zoonosen-Gefahr: Vietnam stoppt Wildtier-Handel

Der Import und Handel mit bedrohten Wildtierarten wie Pangolinen (Schuppentiere) oder Zibetkatzen ist in Vietnam künftig verboten. Regierungschef Nguyen Xuan Phuc habe ein entsprechendes Dekret erlassen, teilten lokale Tierschutzorganisationen mit. "Dies ist das erste Mal, dass die Regierung Dutzende von Ministerien und Behörden mobilisiert hat, um das Problem des Wildtierhandels aktiv anzugehen", schrieb die Umwelt-NGO WildAid. Die Jagd auf und der Handel mit Wildtieren wird von Experten als Gefahrenquelle für das Überspringen von Zoonosen eingeschätzt. Auch für Sars-CoV-2 wird eine solche Übertragung von Wirtstieren auf den Menschen angenommen.

8.50 Uhr: "Beate Uhse"-Mutterkonzern profitiert von der Krise

Das niederländische Unternehmen EDC Retail, zu dem auch das Erotikunternehmen Beate Uhse gehört, war von der großen Nachfrage nach Erotikartikeln seit Beginn der Corona-Krise überrascht: Teilweise lag der Umsatzzuwachs bei 162 Prozent. Gleichzeitig konnte das Unternehmen wegen Lieferengpässen in China anfänglich die gestiegene Nachfrage nur schwer bedienen. Mit umfangreichen Erweiterungen am Standort im niederländischen Veendam will sich das Erotikunternehmen nun nach eigenen Angaben für eine mögliche erneute Infektionswelle rüsten.

8.30 Uhr: Wegen Corona: So wenig Verkehrstote wie zuletzt 1990

In der Corona-Krise stand der Verkehr auf Deutschlands Straßen lange still. Das wirkt sich nun positiv auf die Zahl der Unfälle im Straßenverkehr aus: Seit dem Jahr der Wiedervereinigung 1990 hat es im Monat Mai nicht mehr so wenige Unfälle mit so wenigen Verkehrstoten gegeben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sank die Zahl der Verkehrsunfälle gegenüber Mai 2019 um 23 % auf 181 000. Im Mai 2020 kamen nach vorläufigen Ergebnissen bundesweit 237 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben. Das waren 6,3 % weniger als im Mai 2019 (253 Getötete). Auch die Zahl der Verletzten sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16 % auf rund 27.600.

8.05 Uhr: RKI meldet 815 Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 815 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 204.183 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Freitagmorgen mitteilte. Insgesamt starben bislang 9.111 mit dem Virus infizierte Menschen. Seit gestern gab es zehn neue Todesfälle. 189.400 Menschen sind nach einer Infektion wieder genesen. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, liegt aktuell wieder etwas höher, bei 0,93 (Vortag: 0,89). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt.

7.50 Uhr: Corona-Warn-App war wochenlang nicht funktionstüchtig

Auf Geräten der Hersteller Samsung und Huawei hat die Corona-Warn-App der Bundesregierung offenbar wochenlang nicht funktioniert. Auch SAP und das Robert-Koch-Institut haben dies mittlerweile bestätigt. Das Problem war nicht auf einen Fehler der App zurückzuführen, sondern das Problem lag beim Betriebssystem Android. Dieses verhinderte, dass Apps im Hintergrund aktiv weiterlaufen. Nutzer etwa von Samsung- oder Huawei-Handys seien dadurch gar nicht oder zu spät durch die App gewarnt worden, heißt es in eionem Bericht der Bildzeitung. Das Gesundheitsministerium erklärte am Abend, das Problem sei seit längerem bekannt.

7.40 Uhr: Ansteckungsrekord in Mexiko: 8.400 Neuinfektionen

Mexiko meldet einen Rekord bei den Neuansteckungen mit Sars-CoV-2: Innerhalb von 24 Stunden haben sich mehr als 8.400 weitere menschen angesteckt. Landesweit wurden damit inzwischen mehr als 370.000 Corona-Fälle nachgewiesen. 41.900 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, seit gestern alleine 718 weitere Personen. Mexiko entwickelt sich, gemessen an der Zahl der Todesfälle, nach den USA, Brasilien und Großbritannien zu dem am viertschwersten betroffenen Land.

7.30 Uhr: Über vier Millionen Corona-Infizierte in den USA

In den USA haben sich inzwischen mehr als vier Millionen Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Wie aus einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität vom Donnerstagabend (Ortszeit) hervorging, wurden binnen 24 Stunden mehr als 76.000 neue Infektionsfälle registriert. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA auf 4.032.430. Wegen der starken Ausbreitung des Coronavirus sagte US-Präsident Donald Trump den Nominierungsparteitag seiner republikanischen Partei in Florida ab.

7.17 Uhr: USA starten Hilfsfond für Olympia-Sportler

Die Olympischen und Paralympischen Spielen in Tokio sind auf 2021 verschoben. Das Olympische und Paralympische Komitee der USA (USOPC) hat daher beschlossen, US-Athleten, die für eine Teilnahme trainieren, finanziell zu unterstützen. Viele Athleten leiden unter finanziellen Einbußen aufgrund der Corona-Krise, wie eine landesweite Umfrage ergab. , bei der drei Viertel der Athleten über finanzielle Einbußen aufgrund der Coronakrise geklagt hatten. Der Fonds ermöglicht es anspruchsberechtigten US-Athleten, ein einmaliges Stipendium zu erhalten, um die durch die Corona-Pandemie und die Verschiebung der Olympischen Spiele verursachte finanzielle Not zu lindern. Anspruch darauf haben alle Athleten, die für die Sommerspiele in Tokio (23. Juli bis 8. August 2021) oder die Winterspiele 2022 in Peking trainieren.

5.55 Uhr: Studie: Weniger Aerosole beim Kinobesuch als im Büro

Wer ins Kino geht und dort ein oder zwei Stunden die für die Übertragung von Corona-Viren relevanten Aerosole einatmet, ist weniger gefährdet als jemand, der zum Beispiel in einem Büro arbeitet, wo telefoniert und geredet wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine der Deutschen Presse-Agentur vorliegende Studie des Hermann-Rietschel-Instituts der Technischen Universität Berlin für den Hauptverband Deutscher Filmtheater HDF Kino. Der Grund: Das reine Ein- und Ausatmen des Kinopublikums verursacht eine deutlich geringere Aerosolkonzentration in der Luft als Sprechen. Der Verband HDF Kino fordert auf Basis der Untersuchung, dass die Abstandsregelung von 1,50 Metern für Kinobesucher reduziert werden darf.

Donnerstag, 23. Juli 2020

21.20 Uhr: US-Regierung will Arbeitslosenhilfe erneut ausbauen

Die US-Regierung will angesichts der anhaltenden Corona-Krise eine erneute Ausweitung des regulären Arbeitslosengeldes beschließen. Weil die im März beschlossene Regelung Ende Juli auslaufe, sei das rasche Finden einer Anschlussregelung eine "Priorität", sagte Finanzminister Steven Mnuchin am Donnerstag im Gespräch mit dem Nachrichtensender CNBC. Ziel sei es, dass Arbeitslose etwa 70 Prozent ihres letzten Gehalts bekommen sollten, sagte Mnuchin. Es gehe darum sicherzustellen, dass Menschen, die keinen neuen Job fänden, "einen vernünftigen Lohnersatz bekommen".

Nach der bis Ende Juli gültigen Regelung bekommen Millionen Amerikaner wegen der Corona-Krise zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche. Die im März als Teil eines großen Konjunkturpakets beschlossenen Hilfen sind vielen Republikanern allerdings ein Dorn im Auge. Ihrer Meinung nach ist die von den Demokraten durchgesetzte Regelung so großzügig, dass sie Menschen davon abhält, wieder zu arbeiten.

22.15 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in den USA steigt auf mehr als vier Millionen

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in den USA hat die Marke von vier Millionen überschritten. Bis Donnerstagnachmittag (Ortszeit) wurden 4.005.414 Infektionen diagnostiziert, wie die Johns-Hopkins-Universität mitteilte. Erst am 8. Juli war in den USA die Marke von drei Millionen nachgewiesenen Infektionen überschritten worden. In nur gut zwei Wochen kamen damit eine Million Fälle hinzu.

Besonders im Süden und Westen des Landes steigen die Infektionszahlen derzeit stark. Mit inzwischen knapp 144.000 Todesfällen liegt das Land weltweit an erster Stelle vor Brasilien und Großbritannien.

21.00 Uhr: "Bild": Corona-Warn-App hat bei Millionen kaum funktioniert

Die deutsche Corona-Warn-App hat nach einem "Bild"-Bericht auf Millionen Smartphones mit Android-Betriebssystem wochenlang nur schlecht oder gar nicht funktioniert. Nutzer etwa von Samsung- oder Huawei-Handys seien im Zweifel nicht oder zu spät gewarnt worden, berichtete das Blatt am Donnerstagabend. Grund sei, dass sich auf Smartphones mit Android-Betriebssystem die notwendige stetige Hintergrundaktualisierung der Warn-App bislang automatisch ausstellte, solange die App nicht geöffnet war. Das sollte Handy-Strom sparen.

Ein Sprecher der Softwarefirma SAP, die die App mitentwickelt hatte, sagte der Zeitung: "Es gab in der Tat ein Problem mit früheren Versionen der Corona-Warn-App in Sachen Hintergrundaktualisierung auf Android-Geräten." Auch das Robert-Koch-Institut, das die App herausgibt, sagte der Zeitung: "Der automatische Abgleich im Hintergrund wurde von einem Teil von Android-Smartphones unterbunden."

Das Gesundheitsministerium verwies dem Bericht zufolge auf eine neue Version der App, die am Mittwoch herauskam: "Mit der Version 1.1.1 ist das Problem behoben."

20.15 Uhr: US-Behörden melden mehr als 70.000 neue Infektionen

Die US-Seuchenzentren CDC geben 70.106 bekannte Neuinfektionen und 1078 weitere Todesfälle bekannt. Damit sind in den USA nach dieser Zählung insgesamt knapp vier Millionen Infektionen und 142.755 Tote verzeichnet.

19.45 Uhr: Verschärfte Maskenpflicht in Österreich und England

Wegen der steigenden Corona-Infektionen gilt ab Freitag in Österreich wieder eine verschärfte Maskenpflicht. In Supermärkten und anderen Lebensmittelgeschäften muss wieder Mund-Nasen-Schutz getragen werden, ebenso wie in Bank- und Postfilialen sowie beim Besuch von Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen. Zuletzt galt die Maskenpflicht nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und Apotheken. Österreich verzeichnet jedoch seit Tagen wieder deutliche Anstiege bei den Neuinfektionen.

In England müssen Masken ab Freitag erstmals auch in Geschäften getragen werden. Zwar gilt bereits in allen öffentlichen Verkehrsmitteln Maskenpflicht, doch zögerte Premierminister Boris Johnson lange, sie weiter auszuweiten. Die britische Regierung ist nur für die Corona-Maßnahmen in England zuständig, nicht für Nordirland, Schottland und Wales. Mit über 296.000 Infektions- und 45.500 Todesfällen zählt Großbritannien zu den am schwersten betroffenen Ländern weltweit.

19.20 Uhr: Kritische Marke von 2.000 Corona-Neuinfektionen in Israel durchbrochen

In Israel sind erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 2.000 Neuinfektionen an einem Tag registriert worden. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, am Vortag seien 2.033 Fälle gemeldet worden - ein Rekordhoch. Ein Wert von 2.000 Neuinfektionen pro Tag gilt als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown.

Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai in die Höhe.

19.00 Uhr: Regierung zahlt Millionen für Maskenbeschaffung an Unternehmensberater

Für die Beschaffung medizinischer Schutzausrüstung in der Corona-Krise zahlt die Bundesregierung fast zehn Millionen Euro an die Unternehmensberatung Ernst & Young. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, über die zuerst die "Welt" berichtet hatte.

Im März war die Regierung nach Hilferufen aus Kliniken und Pflegeheimen in die zentrale Beschaffung professioneller Schutzausrüstung, wie Masken, eingestiegen. Auf dem internationalen Markt, waren die Produkte damals heiß umkämpft. Die Preise gingen hoch und runter wie am Goldmarkt, hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gesagt.

Ernst & Young kümmert sich der Antwort des Ministeriums zufolge seit dem 7. April unter anderem um Organisation, Logistik, Einkauf und Verträge bei der Beschaffung von Schutzausrüstung und Beatmungsgeräten. Bis Ende Juni war das Unternehmen demnach mit mehr als 100 Mitarbeitern für die Regierung im Einsatz. Der Vertrag läuft den Angaben zufolge bis November.

18.15 Uhr: Amsterdam ruft Touristen auf: Kommt nicht am Wochenende

Aus Sorge vor einer zweiten Corona-Welle ruft Amsterdam Touristen auf, die Stadt nicht am Wochenende zu besuchen. Tagesbesucher sollten ihren Besuch lieber auf Montag bis Donnerstag verschieben, teilte die Stadt am Donnerstag mit. "Während der Woche ist es vorläufig noch an den meisten Stellen ruhiger als am Wochenende." Touristen, die bereits in der Stadt sind, werden in den sozialen Medien aufgerufen, die Corona-Regeln zu beachten und Gedränge in der Stadt zu meiden. In Geschäften im Rotlichtviertel darf das ganze Wochenende lang kein Alkohol verkauft werden. Das Verbot gilt nicht für Kneipen und Restaurants.

Der Zustrom von Touristen vor allem aus Deutschland, Belgien und Frankreich aber auch von Niederländern hat so zugenommen, dass im Zentrum der vorgeschriebene Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht einzuhalten ist.

18.00 Uhr: China gibt Lateinamerika Milliarde Dollar als Corona-Kredit

Für den Zugang zu einem möglichen Corona-Impfstoff hat China nach mexikanischen Angaben den Ländern Lateinamerikas und der Karibik einen Kredit von einer Milliarde US-Dollar zugesagt. Außenminister Wang Yi habe angekündigt, ein chinesischer Impfstoff werde als öffentliches Gut allgemein zugänglich sein, teilte das mexikanische Außenministerium am Donnerstag mit. Zuvor ging es in einer Videoschalte von China und 13 Staaten Lateinamerikas und der Karibik um die Bewältigung der Pandemie. China arbeitet bereits mit Ländern der Region zusammen.

17.40 Uhr: Corona-Ansteckung bei Tönnies über mehr als acht Meter Distanz

Unter Bedingungen wie im Tönnies-Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück verbreitet sich das Corona-Virus über eine weitere Distanz als bisher angenommen. Ausgehend von einem einzigen Tönnies-Mitarbeiter wurde im Mai das Virus auf weitere Beschäftigte in einem Umkreis von mehr als acht Metern übertragen, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Studie ergab. Mehr als 2.100 Corona-Infektionen stehen nach Angaben des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann (CDU) im Zusammenhang mit dem Tönnies-Schlachthof. Bei weiteren 67 Fällen gelte ein Zusammenhang als möglich, sagte Laumann der "Neuen Osnabrücker Zeitung."

Die hauptsächliche Übertragung habe im Zerlegebereich für Rinderviertel stattgefunden, wo Luft umgewälzt und auf zehn Grad Celsius gekühlt werde, sagte der Braunschweiger Professor Adam Grundhoff. Zudem gebe es eine geringe Frischluftzufuhr, und es werde anstrengende körperliche Arbeit geleistet.

17.20 Uhr: In Spanien starker Rückgang bei Hotel-Buchungen

Wegen der Coronakrise sind Hotelbuchungen in Spanien im ersten Halbjahr um mehr als die Hälfte zurück gegangen. Die durchschnittliche Auslastung der Hotels lag bei 33 Prozent, wie eine Studie des Hotel-Benchmarking-Spezialisten STR zeigt. Die Inselgruppe der Balearen verzeichnete mit knapp 66 Prozent weniger Reservierungen den schwersten Rückgang.

16.45 Uhr: Studie: Hunde können Corona-Infektion erschnüffeln

Besonders geschulte Hunde können einer Studie zufolge Corona-Infektionen recht zuverlässig erschnüffeln. "Die Hunde mussten lediglich eine Woche trainiert werden, um zwischen Proben von Sars-CoV-2-infizierten Patienten und nicht infizierten Kontrollen zu unterscheiden", teilte die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover am Donnerstag mit. "Die Methode könnte in öffentlichen Bereichen wie Flughäfen, bei Sportveranstaltungen, an Grenzen oder anderen Massenveranstaltungen als Ergänzung zu Laboruntersuchungen eingesetzt werden, um eine weitere Verbreitung des Virus oder Ausbrüche zu verhindern", hieß es weiter.

Das Team um Holger Andreas Volk von der Tierärztlichen Hochschule Hannover, zu dem unter anderem Mitarbeiter der Medizinischen Hochschule Hannover und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zählten, testete acht spezialisierte Spürhunde der einzigen Diensthundeschule der Bundeswehr in Ulmen in Rheinland-Pfalz.

16.30 Uhr: Krankenkassen: Für Corona-Tests aller Rückkehrer wäre Staat gefragt

Im Fall von massenhaften Corona-Tests bei Reiserückkehrern ist aus Sicht der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland der Staat gefordert. Wenn die Urlaubsrückkehrer ohne Symptome getestet werden sollten, sei eine staatliche Finanzierung gefragt, sagte Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband, am Donnerstag.

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich Mittwochabend grundsätzlich drauf verständigt, dass Reisende aus Risikogebieten im Ausland künftig unmittelbar nach ihrer Rückkehr in Deutschland auf das Coronavirus getestet werden sollen. Dazu sollen an Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Am Freitag wollen die Minister weitere Details besprechen und ein Gesamtpaket beschließen.

16.00 Uhr: Flughafen München: Passagierzahl wird sich 2020 mehr als halbieren

Angesichts des massiven Einbruchs der Passagierzahlen in der Corona-Krise überprüft der Flughafen München seine Kapazitäten. Für das laufende Jahr werden weniger als die Hälfte der knapp 48 Millionen Passagiere aus dem Vorjahr erwartet, wie der Flughafen am Donnerstag mitteilte. Auch in den kommenden Jahren werde das Verkehrsaufkommen unter dem Vorkrisenniveau liegen, was für den Flughafen "massive Ertragsverluste in allen Geschäftsfeldern" bedeute.

15.30 Uhr: Corona-Tests an Berliner Flughäfen voraussichtlich ab kommender Woche

An den Berliner Flughäfen werden Reiserückkehrer aus Risikogebieten voraussichtlich ab kommender Woche auf das Coronavirus getestet. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller am Donnerstag an. "Wir sind schon seit vergangener Woche im Gespräch mit der Flughafengesellschaft und koordinieren aktuell, wo und ab wann wir die Teststellen für die Rückkehrer aus RKI-Risikoländern in Tegel und Schönefeld installieren", sagte der SPD-Politiker.

15.00 Uhr: Zahl der Corona-Fälle in Bayern steigt auf über 50.000

In Bayern haben sich mittlerweile mehr als 50.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen (Stand 9.00 Uhr) sind bis dato 50.045 Menschen zwischen Main und Alpen positiv auf das neuartige Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Knapp die Hälfte der Fälle betrifft allein den Regierungsbezirk Oberbayern.

2.616 Menschen sind den Daten zufolge bislang im Freistaat gestorben, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen gelten 46 400 Patienten; diese Zahl beruht allerdings auf einer Schätzung.

14.45 Uhr: Schauspieler dürfen wieder ohne Quarantäne küssen und kämpfen

Schauspieler, die sich beim Dreh in Kampf- oder Kussszenen nahe kommen, müssen nicht mehr davor in Quarantäne. Ab sofort sind keine pauschalen präventiven Quarantänemaßnahmen mehr erforderlich, wie die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) mitteilte. Bislang lautete die Empfehlung für Filmproduktionen, dass sich die Schauspieler bei Drehorten in Deutschland etwa vor Kuss-Szenen fünf Tage lang in Quarantäne begeben sollen.

Die Berufsgenossenschaft lockerte jetzt die Regeln und hat sie durch ein weniger strenges und abgestuftes Schutzkonzept ersetzt. Vorgaben für Szenen die Küssen oder Kämpfen beinhalten: Fünf Tage vor dem Dreh dürfen die Schauspieler nicht mehr ins Schwimmbad. Und auch Partys sind tabu. Wenn in diesen Tagen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, muss zudem eine FFP2-Schutzmaske getragen werden.

14.30 Uhr: Zahl der Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigt überraschend wieder

In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Anträge auf staatliche Arbeitslosenhilfe erstmals seit fast vier Monaten wieder gestiegen. Insgesamt stellten vorige Woche 1,416 Millionen Bürger einen entsprechenden Erstantrag, wie das Arbeitsministerium mitteilte.

Die Werte zeigen, dass sich die größte Volkswirtschaft der Welt trotz Lockerungen der Corona-Auflagen immer noch in einer schweren Krise befindet. Die Neuanträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts wider.

14.15 Uhr: Sarah Wiener meldet Insolvenz für Restaurants und Catering an

Die österreichische Starköchin und Grünen-Politikerin Sarah Wiener hat Insolvenz für ihre Restaurants und ihren Catering-Service angemeldet. "Für mich geht damit vorerst meine dreißig Jahre dauernde Catering- und Gastronomie-Ära zu Ende", wie die 57-Jährige mitteilte. Es sei "schmerzhaft", dass die Corona-Krise "nun auch unsere Gastronomie erwischt hat". Ihr Unternehmen habe kein "Licht am Ende des Tunnels" sehen können.

13.16 Uhr: Mehr als 15.000 Corona-Tote im Iran

Mit erneut mehr als 220 Toten an einem Tag ist die Zahl der Corona-Toten im Iran laut Gesundheitsministerium auf über 15.000 gestiegen. Die Zahl der bisher nachgewiesenen Infektionen stieg auf fast 285.000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen.

Nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums nimmt die Bevölkerung nach den Lockerungen die Hygienevorschriften und die Pandemie nicht mehr ernst. Dies sei der Hauptgrund für den Anstieg, sagte Vizegesundheitsminister Iradsch Harirchi: "Die Menschen haben einfach keine Angst mehr und gehen ohne Schutzmaske überall hin", sagte Harirchi der Nachrichtenagentur Isna.

13.07 Uhr: Piazolo zieht positive Bilanz zum Schuljahresende

Zum Ende des wegen der Corona-Pandemie besonderen Schuljahres hat das bayerische Kultusministerium eine positive Bilanz gezogen. "Die ganze Schulgemeinschaft hat in den letzten Wochen und Monaten seit den coronabedingten Schulschließungen sehr viel geleistet", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) laut Mitteilung. An allen Schulformen seien bei den Abschlussprüfungen Ergebnisse auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren erzielt worden. Die Verschiebung der Prüfungstermine habe eine intensive Vorbereitung ermöglicht.

Derzeit geht das Kultusministerium davon aus, dass zum neuen Schuljahr im September der reguläre Unterrichtsbetrieb mit Hygienemaßnahmen wieder aufgenommen werden kann. Das Infektionsgeschehen müsse aber weiterhin im Auge behalten werden und verhindere bislang eine hundertprozentige Planung, hieß es.

13.02 Uhr: Regelverstöße in Berliner Bar führen zu Corona-Infektionen

In der Berliner Bar am Alexanderplatz, in der sich mehrere Gäste mit dem Coronavirus angesteckt haben sollen, sind laut dem Bezirk Mitte Corona-Vorschriften missachtet worden. Mit dem Abend des 10. Juli im "Mio" stünden zehn bekannte Corona-Fälle in Verbindung.

In dem Lokal soll demnach eher eine Party als Restaurantbetrieb stattgefunden haben. Die Liste mit den Kontaktdaten der Gäste sei "unvollständig und fehlerhaft", teils hätten Gäste falsche Namen angegeben, erklärte der Bezirk. Auch an die Maskenpflicht abseits der Tische hätten sich die Gäste nicht gehalten. Wie viele Menschen in der Bar waren, sei unklar: "Rund 1200 Personen passen in die Räumlichkeiten und es soll an diesem Abend ziemlich voll gewesen sein."

12.42 Uhr: Jugendliche in der Corona-Krise genervt, aber mitfühlend

Die deutschen Jugendlichen sind in der Corona-Krise zwar genervt von den Einschränkungen, verhalten sich aber gleichzeitig mitfühlend und verantwortungsbewusst - das ist eines der Ergebnisse der Sinus-Jugendstudie 2020. Mit dem Maskentragen hätten die Jugendlichen im Allgemeinen kein Problem, sagte Marc Calmbach, Forschungsdirektor des Sinus-Instituts in Berlin: "Sie erkennen die Notwendigkeit, dass es wichtig ist, sich mit der Situation zu arrangieren und dann halt auch mal ein paar Gänge zurückzuschalten."

Die 14- bis 17-Jährigen haben demnach wenig Angst, sich selbst mit Corona zu infizieren, befürchten aber, andere anzustecken, etwa die Großeltern. Die Auswirkungen der Krise auf ihr Leben schätzen sie demnach als nicht sehr schwerwiegend ein. Der Politik stellen die Jugendlichen in der Krise ein gutes Zeugnis aus.

Für die Jugendstudie wurden Tiefeninterviews mit diesmal nur 72 Jugendlichen geführt, sie ist daher nicht repräsentativ.

12.26 Uhr: Scheuer: EU vereinheitlicht Hygieneregeln für Luftverkehr

Die EU-Verkehrsminister haben sich nach Worten von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auf einheitliche Standards beim Gesundheitsschutz im Luftverkehr verständigt. "Das schafft Sicherheit, Klarheit und Vertrauen", sagte Scheuer zum Auftakt von digitalen Beratungen über die Lage der Branche.

So gebe es eine Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasenschutzes ab dem 6. Lebensjahr, höhere Reinigungsintervalle, eine mehrsprachige Information der Passagiere sowie Abstandsgebote bei der Abfertigung - auch wenn dies zu längeren Wartezeiten führe. Scheuer sagte, damit sei ein deutscher Vorschlag angenommen worden. Deutschland hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne.

Der Minister warnte außerdem vor einem "Ausverkauf" europäischer Luftfahrtunternehmen. Wegen der Corona-Krise sei nichts wie zuvor. Die Luftverkehrswirtschaft stehe vor einem epochalen Umbruch. "Es stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel." Die Politik wolle gegensteuern. Dabei gehe es auch um Innovationen wie verbrauchsärmere Flugzeuge.

12.03 Uhr: Familie nach Mallorca-Urlaub positiv auf Corona getestet

Eine vierköpfige Familie aus Cottbus ist nach ihrer Rückkehr von einem Mallorca-Urlaub positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Eltern sowie ihre Töchter seien ebenso wie die bis jetzt ermittelten Kontaktpersonen in Quarantäne, teilte die Stadt Cottbus mit. "Die Familienmitglieder zeigen derzeit keine Symptome", hieß es weiter.

Den Angaben zufolge war die Familie am vergangenen Sonntag per Flugzeug nach Nürnberg und dann mit dem Auto nach Cottbus gereist. Nach der Rückkehr von der spanischen Ferieninsel sei "von einem der Arbeitgeber ein routinemäßiger Test" veranlasst worden, der positiv ausgefallen sei.

11.25 Uhr: Licht und Schatten in Bayerns Einzelhandel

Trotz der Corona-Krise hat der bayerische Einzelhandel im ersten Halbjahr 2020 seine Umsätze steigern können. Diese legten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum preisbereinigt um 3,3 Prozent zu, wie das Landesamt für Statistik mitteilte.

Die Entwicklung verlief in den verschiedenen Sparten des Einzelhandels allerdings höchst unterschiedlich. Ein großes Plus konnten der Lebensmittelhandel, die Baumärkte und der Versand- und Internethandel verzeichnen. Den stärksten Anstieg gab es mit 18,8 Prozent im sonstigen Einzelhandel, zu dem der Versand- und Internethandel zählen. Im Lebensmittelhandel stiegen die Umsätze um 7,5 Prozent.

Der Einzelhandel mit sonstigen Gütern, etwa Bekleidung, lag mit minus 11,8 Prozent hingegen deutlich unter Vorjahresniveau. Auch der Verkauf von Informations- und Kommunikationstechnik ging um 8,6 Prozent zurück.

Der Handelsverband Bayern bezeichnete die Halbjahreszahlen als irritierend und nicht nachvollziehbar. "Die aktuelle Lage sieht anders aus", sagte Geschäftsführer Bernd Ohlmann. Die Umsätze lägen zurzeit um ein Drittel unter der Zeit vor Corona. Trotz eines Booms im Lebensmittel- und Internethandel gebe es viele Geschäfte, denen das Wasser bis zum Hals stehe. Einkaufen mit Maske mache nun einmal keinen Spaß.

11.04 Uhr: Israelische Regierung ernennt Corona-Beauftragten

Nach massiver Kritik an ihrem Krisenmanagement hat die israelische Regierung einen Corona-Beauftragten ernannt. Ronni Gamzu, der den Sourasky-Medizinkomplex in Tel Aviv leitet, soll die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie koordinieren, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mitteilte.

Die israelische Regierung steht wegen einer zweiten Corona-Infektionswelle und ihres Umgangs mit der Pandemie massiv in der Kritik. Restaurants, Strände und Sportstudios wurden geschlossen, wieder geöffnet und dann wieder geschlossen. Die Corona-Beschränkungen haben zu einer Wirtschaftskrise geführt, die Arbeitslosenquote liegt bei mehr als 20 Prozent. In Tel Aviv und Jerusalem gibt es immer wieder Massenproteste gegen die Regierung.

Israel mit seinen rund neun Millionen Einwohnern hat bislang mehr als 56.000 Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. 430 Menschen starben. In den vergangenen Wochen wurden fast täglich mehr als tausend Neuinfektionen gemeldet, am Dienstag wurde mit 2.000 neuen Fällen ein Rekordwert verzeichnet.

10.56 Uhr: Viele Anträge von Studierenden auf Corona-Hilfe ohne Erfolg

Viele Studierende scheitern einem Bericht zufolge mit ihrem Antrag auf Soforthilfe in der Corona-Krise. Von bislang 82.380 Anträgen seien gut 32.000 angenommen und fast 26.000 abgelehnt worden, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf das Bundesbildungsministerium. Ein Grund für die vielen negativen Bescheide ist nach Angaben des Deutschen Studentenwerks (DSW), dass die Betroffenen schon vorher finanzielle Probleme hatten.

"In mehr als der Hälfte der Fälle liegt das daran, dass die Studenten keine Pandemie-bedingte Notlage nachweisen können", sagte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde dem "Handelsblatt": "Das heißt aber nicht, dass sie nicht in einer Notlage sind, sondern dass diese schlicht schon vorher bestand."

Studierende, die wegen der Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, können seit Mitte Juni Zuschüsse des Bundes beantragen. Ausgezahlt werden 100 bis 500 Euro pro Monat, zunächst für die Monate Juni bis August.

10.43 Uhr: Bayreuther Festspiele verlieren rund 15 Millionen Euro an Einnahmen

Die Bayreuther Festspiele verlieren wegen der Coronakrise rund 15 Millionen Euro an Einnahmen. "Die Bayreuther Festspiele sind traditionell zu etwa 65 Prozent aus Eintrittskarten finanziert. Und diese Einnahmen - um die 15 Millionen Euro - fehlen natürlich vollkommen, wenn die Festspiele ausgesetzt werden müssen", sagte der Geschäftsführer der Festspiele, Holger von Berg, der Deutschen Presse-Agentur. Die Festspiele hätten am 25. Juli beginnen sollen, wurden aber wegen Corona abgesagt.

"Für dieses Jahr wird der Etat reichen, um die Kosten zu decken. Aber keiner weiß, was 2021 sein wird", sagte Berg: "Können wir die Festspiele durchführen? Wenn ja, wie viele Zuschauer dürfen kommen und wie viel Geld können wir einnehmen?" Aus seiner Sicht kommt auf die Gesellschafter - die Bundesrepublik, den Freistaat Bayern, die Stadt Bayreuth und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth - bei der Planung künftiger Festspiele ein größeres Risiko zu: "Die Gesellschafter, die derzeit die restlichen 35 Prozent der Kosten tragen, werden entscheiden müssen, ob sie auch bereit sind, im Zweifel mehr zu geben und das Risiko mitzutragen, wenn Festspiele für 2021 geplant werden, aber nicht durchgeführt werden können."

10.22 Uhr: IG Metall warnt vor Verlust von 300.000 Arbeitsplätzen

Angesichts der Coronakrise stehen nach Gewerkschaftsangaben hunderttausende Stellen in der Metall- und Elektrobranche auf dem Spiel. "Wir reden von 300.000 Arbeitsplätzen, die im Feuer stehen", sagte IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner in München. Betroffen seien überwiegend Beschäftigte in der Autobranche und ihrer Zulieferindustrie, aber auch andere Wirtschaftszweige wie die Luftfahrt. Viele Unternehmen nutzten die Krise aber auch , um Abbaupläne aus den Schubladen zu holen, die nichts mit Corona zu tun hätten: "Ein Großteil der 300.000 ist Optimierung unter dem Deckmantel Corona", sagte Kerner. "Wenn die ersten Unternehmen damit durchkommen und sich optimieren, dann wird der Druck auf die anderen steigen."

09.50 Uhr: Tourismusbeauftragter hofft auf schrittweise Aufhebung der Reisewarnung für Türkei

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), hofft, dass die Reisewarnung für die Türkei bald aufgehoben werden kann. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte er, man brauche eine "regionale Betrachtung": "Wenn Regionen, wie die Region Ägäis, Izmir oder auch die Region Antalya oder Bodrum, wenn dort niedrige Infektionsraten sind, brauchen wir auch da eine schrittweise Öffnung." Sollten die Infektionszahlen niedrig bleiben, sehe er "keinen Grund mehr, dass wir länger Reisewarnungen aussprechen".

Die von den Gesundheitsministern von Bund und Ländern anvisierten Corona-Tests für Reiserückkehrer an Flughäfen hält Bareiß für "ganz, ganz wichtig". Man brauche auch entsprechende Maßnahmen in der Türkei um Reisende zu testen. Man sei diesbezüglich mit der Regierung in Ankara im Gespräch, "um dann Sicherheit zu haben, dass da nicht neue Infektionsketten entstehen."

09.22 Uhr: "Schweinestau" wächst wegen Corona-Beschränkungen weiter an

Schweinehalter in Deutschland haben wegen mangelnder Schlachthof-Kapazitäten weiterhin Probleme, Abnehmer für ihre Tiere zu finden. Jede Woche erreichten mehr Schweine die Schlachtreife, könnten aber nicht wie geplant geschlachtet werden, sagte der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), Torsten Staack, der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir bauen derzeit also sogar noch weitere Überhänge auf. Unter dem Strich reden wir derzeit über etwa 400.000 Schweine, die noch immer quasi in der Warteschleife stehen."

Die coronabedingte Schließung des Tönnies-Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück hatte Tierhalter vor große Probleme gestellt - dort wurden vor der Schließung 25.000 Schweine täglich geschlachtet, nun läuft ein Probebetrieb. Auch andere Schlachthöfe arbeiten laut Bericht der "NOZ" derzeit nicht mit 100 Prozent Auslastung. Die Lage bleibe angespannt, sagte Staack der Zeitung.

08.53 Uhr: Erstmals mehr als 300 Neuinfektionen in Tokio - Ein Jahr vor Olympia

Japans Hauptstadt Tokio hat erstmals mehr als 300 Corona-Neuinfektionen verzeichnet. 366 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden seien bestätigt worden, berichtete der japanische Fernsehsender NHK unter Berufung auf Tokios Gouverneurin Yuriko Koike. Am selben Tag startete die japanische Hauptstadt erneut den Countdown für die Olympischen Spiele in 365 Tagen, die wegen der Pandemie um ein Jahr verlegt worden waren. Die Zahl der Infizierten in Tokio war seit der Aufhebung des landesweiten Notstandes am 25. Mai wieder gestiegen. Seit 15 Tagen liegt sie über der Marke von 100.

08.44 Uhr: Rom plant weitere 25 Milliarden Euro Schulden gegen Corona-Folgen

Italiens Regierung plant zur Finanzierung der Coronavirus-Folgen weitere Schulden in Höhe von 25 Milliarden Euro für das Jahr 2020. Damit werde das Haushaltsdefizit im laufenden Jahr auf 11,9 Prozent steigen, teilte das Kabinett von Ministerpräsident Giuseppe Conte mit. Einen entsprechenden Beschluss wolle die Regierung dem Parlament vorlegen. Die neue staatliche Gesamtverschuldung würde nun auf 157,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2020 steigen.

Erst in dieser Woche hatte die Europäische Union in Brüssel einen gemeinsamen Wiederaufbauplan für die Union beschlossen. Daraus könnte Italien rund 200 Milliarden Euro erhalten. Diese Gelder dürften allerdings erst ab 2021 fließen.

08.33 Uhr: Konsum in Deutschland zieht wieder an - auch wegen Mehrwertsteuer

Die Absenkung der Mehrwertsteuer hat nach Auffassung der Konsumforscher des Nürnberger Unternehmens GfK zufolge für erhebliche Kaufanreize gesorgt. "Die Anschaffungsneigung ist sehr stark angestiegen", sagte GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl bei der Vorstellung der Konsumklima-Studie für den Monat Juli. "Die Verbraucher beabsichtigen offenbar, geplante größere Anschaffungen vorzuziehen, was dem Konsum in diesem Jahr hilft", sagte Bürkl. Er warnte jedoch vor einer Mehrwertsteuer-Blase: "Händler und Hersteller müssen sich darauf einstellen, dass sich die Konsumneigung wieder zurückbilden könnte, wenn ab Januar 2021 der ursprüngliche Mehrwertsteuersatz gilt", sagte der Experte.

Unabhängig von steuerlichen Effekten gehe das Konsumklima wieder deutlich und überraschend steil nach oben - was auf eine V-förmige Erholung des Konsums hindeute: "Unabhängig von der Mehrwertsteuer-Erhöhung arbeiten wir uns aus dem Keller heraus", sagte Bürkl. Das Konsumklima habe seit dem Tiefpunkt im Frühjahr um 23 Punkte zugelegt. Die ermittelte Prognose lag im Juli knapp negativ bei minus 0,3 nach minus 9,4 im Juli. Der längerfristige Mittelwert liegt etwa bei plus 10.

07.57 Uhr: Bund erhöht Künstlerstipendien wegen Corona

Der Bund stockt als Reaktion auf die Corona-Krise Stipendien für Künstlerinnen und Künstler in diesem und im kommenden Jahr deutlich auf. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, sind anstelle der zunächst geplanten 8,5 Millionen Euro für die Stipendien jetzt 52 Millionen Euro im Etat der Kulturstaatsministerin für die Jahre 2020 und 2021 vorgesehen. Die Erhöhung sei eine Reaktion auf die schwierige Situation der Soloselbstständigen in der Corona-Krise, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) der Zeitung. Die Stipendien gebe es für Künstler aller Sparten, und sie seien in der Regel großzügiger als 1.000 Euro im Monat, sagte die CDU-Politikerin. Aufgestockt werden dem Zeitungsbericht zufolge unter anderem der Fonds Darstellende Künste für freischaffende Einzelkünstler, das Stipendienprogramm Musikfonds für Komponisten, Musiker und Klangkünstler, der Dachverband Tanz für soloselbstständige Choreographen, Tänzer und Produzenten und die Stiftung Kunstfonds für bildende Künstler und kunstvermittelnde Einrichtungen.

07.15 Uhr: Pandemie brockt Daimler Milliardenverlust ein

Mit dem Einbruch der Wirtschaft in der Corona-Krise ist Daimler im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gefahren. Unter dem Strich belief sich das Minus auf 1,9 Milliarden Euro, wie der Autobauer mitteilte. Der Umsatz brach von April bis Juni gegenüber dem Vorjahresquartal um 29 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro ein. "Aufgrund der beispiellosen Covid-19-Pandemie mussten wir ein herausforderndes Quartal durchstehen", erklärte Daimler-Chef Ola Källenius. Doch es gebe jetzt erste Anzeichen einer Absatzerholung, vor allem bei Mercedes-Benz-Pkw.

07.04 Uhr: Fast 46.000 Neuinfektionen und über 1.100 Tote in Indien

In Indien sind binnen 24 Stunden 45.720 Neuinfektionen registriert worden - so viele wie noch nie. Damit haben sich laut Gesundheitsministerium 1,24 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 1.129 auf 29.861. Indien verzeichnet nach den USA und Brasilien die höchste Infektionszahl weltweit.

06.53 Uhr: UN-Agentur will Grundeinkommen für 2,7 Milliarden Menschen

Die UN-Entwicklungsagentur UNDP wirbt angesichts der Corona-Krise für ein zeitlich begrenztes Grundeinkommen für knapp drei Milliarden Menschen weltweit. Mit dem Grundeinkommen könnten Personen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, während der Pandemie Zuhause bleiben, dies könne die Ausbreitung des Virus bremsen, teilte UNDP mit. Die monatlich notwendige Summe für 2,7 Milliarden Betroffene in 132 Entwicklungsstaaten würde sich demnach auf mindestens 199 Milliarden Dollar belaufen.

"Beispiellose Zeiten erfordern beispiellose soziale und wirtschaftliche Maßnahmen", sagte UNDP-Chef Achim Steiner. Die Maßnahmen seien dringend notwendig und durchführbar. So könnte das Geld von der Schuldenrückzahlung der Entwicklungs- und Schwellenländer umgeleitet werden.

06.32 Uhr: Kalifornien überholt mit Rekordanstieg New York bei Corona-Infektionsfällen

Noch bis vor kurzem galt New York als der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene US-Bundesstaat - nun hat Kalifornien den Ostküstenstaat überholt. Wie Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom mitteilte, stieg die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen in dem Bundesstaat um einen Rekordwert von mehr als 12.800 auf insgesamt 413.576. Dies waren rund 4.700 Infektionsfälle mehr als seit Beginn der Pandemie in New York gezählt wurden.

Auch die Zahl der Covid-19-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, schnellte in Kalifornien in die Höhe. Nach Angaben von Newsom befanden sich am Montag insgesamt 7.000 Corona-Patienten in stationärer Behandlung, mehr als 2.000 lagen demnach auf der Intensivstation.

Bei den Todesfällen führt New York die US-Statistik dagegen weiter an: Mehr als 25.000 Menschen in dem Bundesstaat starben an den Folgen einer Corona-Infektion, in Kalifornien waren es 7.870. Die USA sind das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt.

05.35 Uhr: 569 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 569 neue Corona-Infektionen gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 203.368 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete.

In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9.101 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 6 im Vergleich zum Vortag. Bis Donnerstagmorgen hatten 189.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag bei 0,89 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,01 (Vortag: 1,08). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

05.15 Uhr: Mehr als 2.000 Corona-Infektionen im Zusammenhang mit Tönnies-Schlachtbetrieb

Im Zusammenhang mit dem Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück sind inzwischen mehr als 2.000 Corona-Infektionsfälle festgestellt worden. "Nach aktuellem Stand ordnen die zuständigen Behörden dem Ausbruch bei Tönnies bislang insgesamt 2.119 Fälle zu", sagte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Hinzu kämen 67 weitere Fälle, bei denen ein Zusammenhang zu dem Schlachtbetrieb möglich sei. Todesfälle in diesem Zusammenhang gebe es bislang aber keine.

Laumann bekräftigte seine Haltung, dass die zeitweise Schließung des Schlachtbetriebs rechtens gewesen sei und Tönnies daher keinen Anspruch auf Lohnkostenerstattung habe. "Ich gehe davon aus, dass das auch vor Gericht Bestand hat", sagte Laumann mit Blick auf eine mögliche juristische Auseinandersetzung. Tönnies hatte zuvor erklärt, auf der Lohnkostenerstattung zu bestehen.

03.23 Uhr: Brasilien registriert mehr als 67.000 neue Coronavirus-Fälle

Brasilien hat innerhalb von 24 Stunden 67.860 neue Coronavirus-Fälle registriert. Ds sind so viele wie noch nie. Bisher war die höchste Zunahme an Infektionen innerhalb eines Tages 54.771 gewesen.

In Brasilien wurden bisher mehr als 82.700 Todesfälle mit dem Coronavirus und 2,2 Millionen Infektionen registriert. Einer der Infizierten ist Präsident Jair Bolsonaro, der am Mittwoch bekannt gab, dass er das dritte Mal innerhalb von zwei Wochen positiv getestet wurde.

Mittwoch, 22. Juli 2020

20.25 Uhr: Kita-Studie in Würzburg geplant

Die Universität Würzburg will im Herbst in einer gemeinsamen Initiative mit der Stadt eine Studie starten, an der Kindergartenkinder im Alter von ein bis sieben Jahren teilnehmen sollen. Mithilfe der Untersuchung soll herausgefunden werden, wie Corona-Fälle in Kitas möglichst früh erkannt werden und wie die Einrichtungen darauf reagieren können.

19.40 Uhr: Swiss Re erwartet wegen Corona Milliardenverlust

Der Rückversicherer Swiss Re erwartet wegen Belastungen aus der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr einen Milliardenverlust. Das Unternehmen habe in den ersten sechs Monaten des Jahres Schäden und Rückstellungen im Zusammenhang mit der Pandemie von insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar (rund 2,16 Mrd Euro) vor Steuern verbucht, teilte Swiss Re mit. Das Unternehmen gehe daher für die erste Jahreshälfte von einem Verlust von 1,1 Milliarden Dollar aus. Ohne die Auswirkungen der Covid-19-Schäden erwartet Swiss Re dagegen einen Konzerngewinn von 0,9 Milliarden Dollar. Details will der Rückversicherer am 31. Juli veröffentlichen.

19.15 Uhr: Russland zahlt Zuschuss für Urlaub in der Heimat

Die russische Regierung zahlt ihren Bürgern einen Zuschuss, wenn sie ihre Ferien dieses Jahr in ihrem Heimatland verbringen. Moskau werde den Inlandstourismus mit 15 Milliarden Rubel (184 Millionen Euro) fördern, sagte Regierungschef Michail Mischustin im russischen Parlament. Das Geld soll demnach insbesondere Inlandstouristen zugute kommen. Die Regelung gilt von August bis Dezember. Inlandsreisende sollen demnach zwischen 5.000 und 15.000 Rubel erhalten. Dem Verband der russischen Reiseveranstalter zufolge gilt die Regelung nur für organisierte Reisen, die mindestens fünf Übernachtungen umfassen und mindestens 25.000 Rubel kosten.

18.50 Uhr: Mehr als 15 Millionen Infektionen weltweit

Die globale Verbreitung des Coronavirus hat sich zuletzt deutlich beschleunigt. Weltweit gibt es inzwischen mehr als 15 Millionen bestätigte Infektionen, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorging. Ende Juni, also rund sechs Monate nach Beginn der Pandemie in China, war die Schwelle von 10 Millionen bekannten Infektionen erreicht worden. Seither hat sich die Pandemie vor allem in Nord- und Südamerika und in anderen Ländern wie Indien und Südafrika rasch ausgebreitet. Weltweit sind laut Johns Hopkins bislang knapp 620.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das am schlimmsten betroffene Land waren bislang die USA. Weltweit folgt an zweiter Stelle Brasilien, wo sich die Pandemie zuletzt ebenfalls rasant weiter ausbreitete. Dort gab es den Forschern zufolge knapp 2,2 Millionen bekannte Infektionen und rund 81.000 Todesfälle. Die Zahl der Neuinfektion hat sich dort innerhalb eines Monats fast verdoppelt. Laut WHO gab es bis Dienstag 14,56 Millionen bestätigte Infektionen und 608 000 Todesfälle. Die Pandemie hatte nach bisherigen Erkenntnissen um den Jahreswechsel in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan begonnen.

18.35 Uhr: Mindestens zehn Infektionen in Berliner Lokal

Nach einem Abend in einem Lokal direkt unter dem Berliner Fernsehturm sind mindestens zehn Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden. Betroffen seien teils Berliner, teils Menschen aus anderen Städten. Gesucht würden jetzt weitere Menschen, die am 10. Juli abends im "Restaurant (Indoor Bar) Mio Berlin" in der Panoramastraße waren.. Wer sich zwischen 21.00 Uhr und 3.00 Uhr des Folgetages dort aufgehalten habe, werde gebeten, sich mit dem Gesundheitsamt Berlin-Mitte oder dem jeweils zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung zu setzen, hieß es.

18.20 Uhr: Vorerst keine Corona-Tests für Urlauber

Die Gesundheitsminister der Länder haben einen Beschluss darüber verschoben, ob Urlauber aus Corona-Risikogebieten nach ihrer Rückkehr in Deutschland an den Flughäfen getestet werden sollen. Man sei sich zwar einig gewesen, dass Tests insgesamt ausgeweitet werden sollen, teilte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci nach einer Videoschalte mit ihren Kollegen mit. Allerdings würden Details über die Tests erst auf einer erneuten Gesundheitsminister-Runde am Freitag besprochen. Dann wolle man versuchen, eine gemeinsame Position der 16 Bundesländer zu erzielen.

18.05 Uhr: Schweiz erweitert Liste der Corona-Risikoländer

Die Schweiz hat ihre Liste der Corona-Risikoländer von 29 auf 42 erweitert. Neu müssen etwa auch Einreisende aus Bosnien, Montenegro und Mexiko zehn Tage in Quarantäne. Weiter auf der Liste sind auch Israel, die US, Brasilien und Russland. Schweden und Belarus (Weißrussland) gelten dagegen nicht mehr als Risikogebiet. Wer aus einem Risikogebiet einreist, muss sich innerhalb von zwei Tagen bei den Behörden melden. Die Behörden überprüfen dies anhand von Passagierlisten mit Stichproben. In der Schweiz waren in den vergangenen Tagen jeweils rund 100 Infektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden.

17.45 Uhr: Mehrheit mit Corona-Krisenmanagement zufrieden

Den Umgang der Regierung von Markus Söder mit der Corona-Pandemie heißen die allermeisten Bayern gut. Das ist ein Ergebnis des neuen BR-BayernTrends. Fast 90 Prozent der Wahlberechtigten in Bayern (87 Prozent) sind entweder sehr zufrieden (42 Prozent) oder zufrieden (45 Prozent) mit den Maßnahmen der schwarz-orangenen Staatsregierung.

Allerdings haben viele Bayern die Sorge, das sie eine Wirtschaftskrise treffen könnte. Zudem fürchten gerade Eltern Lerndefizite bei ihren Kindern.

17.40 Uhr: Bis zu 30.000 Jobs weltweit bei Daimler auf der Kippe

Bei Daimler sind die Pläne zum Personalabbau in der Corona-Krise nach einem Bericht des "Manager Magazins" noch umfangreicher als bisher bekannt. Global könnten inklusive nicht neu besetzter Stellen rund 30.000 Arbeitsplätze wegfallen, berichtete das Magazin online am Mittwoch mit Verweis auf Unternehmensquellen. Daimler-Chef Ola Källenius wolle die Gewinnschwelle um zehn bis 15 Prozent drücken und die Kosten entsprechend senken. Auch Werksschließungen lasse er durchrechnen.

17.20 Uhr: Modehersteller Strenesse stellt den Betrieb ein

Der angeschlagene schwäbische Luxusmodehersteller Strenesse stellt zum Jahresende seinen Betrieb ein. Das Traditionsunternehmen begründete den Schritt mit den Auswirkungen der Corona-Krise. Von der Betriebsschließung seien 56 Mitarbeiter betroffen, sagte eine Unternehmenssprecherin. Der Modeanbieter aus Nördlingen (Landkreis Donau-Ries) ist seit Jahren in der Krise.

Vor einem Jahr hatte Strenesse bereits zum zweiten Mal ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. Zu der gewünschten Rückkehr in die Erfolgsspur kam es allerdings nicht mehr. Im ersten Quartal 2020, als die Restrukturierung fast abgeschlossen war, habe es zwar noch eine positive Umsatzentwicklung gegeben, die Auswirkungen der Pandemie könnten aber nicht mehr kompensiert werden, erklärte Strenesse.

  • Mehr zum Ende von Strenesse erfahren Sie hier.

17.16 Uhr: Petition für Corona-Prämie an Pflegekräfte

Mitglieder der Gewerkschaft Verdi vom Klinikum Fürth haben Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) eine Petition zu Corona übergeben. Darin fordern sie eine Prämie von 3 x 500 Euro an alle Beschäftigte des Klinikums zu zahlen, egal ob Pflegekraft oder Azubi. Diese gelte als Anerkennung für die besonderen Belastungen während der Corona-Krise.

Die Petition der Gewerkschaft hatten fast 1.000 Beschäftigte am Klinikum Fürth unterschrieben. Eine rund 20-köpfige Delegation überbrachte die Unterschriftenliste im Rahmen der heutigen Stadtratssitzung in der Fürther Stadthalle. Mit der Übergabe der Unterschriften im Rahmen der Stadtratssitzung erhoffen sich die Initiatoren auch Unterstützung von Seiten der Stadtratsmitglieder.

15.27 Uhr: Münchner Drive-In bald wieder offen

Das Corona-Testzentrum auf der Theresienwiese nimmt ab Montag, den 27.07.2020 seinen Betrieb wieder auf. Das hat der Stadtrat am Vormittag beschlossen. Ursprünglich war der 23.07.2020 als Startdatum genannt, dieser Termin konnte jedoch nicht eingehalten werden. Die Kosten für den Betrieb des Drive-In Testzentrums teilen sich die Stadt München und der Freistaat Bayern zu jeweils 50 Prozent, die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) vermittelt die Ärztinnen und Ärzte. Zunächst ist der Betrieb mit zwei Teststrecken für drei Stunden pro Tag an fünf Tagen pro Woche vorgesehen. Anfang Juli hatte sich die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) kurzfristig aus der Teststation zurückgezogen, zuletzt hatte die Nachfrage nach Corona Tests dort stark nachgelassen.

15.10 Uhr: Studie mit Grippe-Medikament in Indien zeigt Erfolge

Ein Grippemedikament zeige bei einer Covid-19-Studie mit 150 Teilnehmern vielversprechende Ergebnisse, teilt das indische Pharmaunternehmen Glenmark Pharmaceuticals Ltd mit. Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Infektion sei bei 70 Prozent nach viertägiger Behandlung eine "klinische Heilung" erreicht worden. Bei Vergleichs-Patienten, die Standardbehandlung erhalten hätten, habe die Heilungsquote bei nur etwa 45 Prozent gelegen.

15.03 Uhr: Sommerschlussverkauf fällt aus

Einen offiziellen Sommerschlussverkauf wird es im Modehandel in diesem Jahr angesichts der Corona-Krise nicht geben. Entgegen der langjährigen Tradition werde der Handelsverband Textil (BTE) der Branche kein offizielles Datum für den Höhepunkt der sommerlichen Rabattschlacht vorschlagen, sagte BTE-Sprecher Axel Augustin in Köln. "Das liegt daran, dass in der Krise jedes Unternehmen einen individuellen Weg finden muss. Natürlich gibt es auch jetzt schon Rabatte in vielen Geschäften. Aber gerade an kleineren Standorten sind Händler auch darum bemüht, die Saison noch ein wenig zu verlängern."

14.44 Uhr: USA sichern sich Impfstoff für 1,95 Milliarden Dollar

Rund 100 Millionen Dosen Impfstoff gegen Covid-19 sollen das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und der US-Konzern Pfizer den USA liefern. Eine entsprechende Vereinbarung mit den US-Behörden haben beide Unternehmen am Mittwoch bekanntgegeben. Beide Aktien notieren im vorbörslichen US-Handel stark.

Die US-Regierung zahlt 1,95 Milliarden US-Dollar (rund 1,68 Mrd Euro). Später habe die Regierung die Möglichkeit, bis zu 500 Millionen weitere Dosen zu erwerben. Die beiden Unternehmen wollen noch im Oktober das Zulassungsfahren beginnen, wenn erste Studien erfolgreich sind.

Demnach sei die Lieferung des Impfstoffs im vierten Quartal vorgesehen, wenn das Produkt die entsprechende Notfallgenehmigung erhält. Die amerikanische Bevölkerung solle den Impfstoff kostenfrei erhalten.

Biontech und Pfizer arbeiten derzeit bei der Entwicklung eines möglichen Covid-19-Impfstoffes zusammen, jüngst hatten die beiden Unternehmen eine erste Liefervereinbarung über 30 Millionen Dosen mit der britischen Regierung bekanntgemacht.

14.21 Uhr: Österreichs Corona-Maßnahmen teils gesetzwidrig

Die österreichische Regierung ist bei zwei Corona-Gesetzen zu weit gegangen. Der Verfassungsgerichtshof erklärte sie jetzt für rechtswidrig: Das betrifft das allgemeine Betretungsverbot für öffentliche Orte sowie die ungleiche Behandlung von Geschäften nach Größe. Die Regierung habe dafür aber keine Grundlage gehabt. Beide Regeln gelten allerdings bereits seit einiger Zeit nicht mehr.

14.08 Uhr: Keine Massen-Partys auf dem Kiez

Eine mögliche zweite Corona-Welle beschäftigt die Hamburger Behörden und Ämter. Mit betroffenen Bezirksämtern stimmen sie sich über geeignete Maßnahmen ab, sagte ein Sprecher der Sozialbehörde am Mittwoch. Ziel sei es, große Menschenansammlungen, wie am vergangenen Wochenende, bei denen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden, zu verhindern.

Die Feiermeile 'Große Freiheit' war so voll geworden, dass sie zweimal von der Polizei abgeriegelt werden musste. Im Schanzenviertel hatte es bereits zuvor Außer-Haus-Verkaufsverbote für Alkohol gegeben, um die Partyszene angesichts der Corona-Infektionsgefahr auf Abstand zu halten.

13.50 Uhr: Bye, bye New York

Bloß weg aus Big Apple. Wie das ARD-Studio New York meldet, flüchten viele Menschen infolge der Corona-Krise aus der Stadt. An gefühlt jeder Straßenecke der amerikanischen Metropole stünden Umzugswagen. Ausgesonderte Möbelstücke blockierten die Gehwege. Auch die Zahlen sind beeindruckend. Allein von März bis Mai haben rund 420.000 New Yorker die Millionenmetropole verlassen, weil sie sich außerhalb der Stadt sicherer fühlen.

Abgesehen davon, heißt es weiter, könnten sich viele die hohen New Yorker Mieten nicht mehr leisten. Eine Million Menschen haben durch Covid-19 ihren Job in New York verloren. Im Süden von Manhattan stehen mittlerweile mehr als fünf Prozent der Mietwohnungen leer - so etwas gab es seit zehn Jahren nicht mehr. Auf dem Immobilienmarkt häufen sich freie Wohnungen und die Mietpreise sinken stetig. Das macht das Leben für die Verbliebenen zwar günstiger, wird aber vermutlich auch das Stadtbild der Zukunft deutlich prägen.

13.35 Uhr: Neuinfektionen in Tschechien auf 212 hochgeschnellt

In Tschechien ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen seit einem Monat wieder deutlich gestiegen. Am Dienstag kamen 212 neue Fälle hinzu, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch bekanntgab. Die Zahl der aktiv Infizierten liegt bei 5.046, etwa 9.000 Menschen galten als genesen. 360 Menschen starben in Verbindung mit Covid 19.

Als Grund für den Anstieg der Neuinfektionen gelten lokale Corona-Hotspots. Dort, etwa in der östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien ist die Maskenpflicht wieder eingeführt worden. In der nördlichen Region um Liberec (Reichenberg) - sie grenzt an Sachsen - wird der Mundschutz ab Freitag in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen sowie beim Besuch von Apotheken verpflichtend. Im Zusammenhang mit einer Party in einem Prager Nachtklub registrierten die Behörden allein 65 Fälle.

11.43 Uhr: Thailand will Corona-Notstand verlängern

Die thailändische Regierung will den Corona-Notstand noch einmal um einen Monat bis Ende August verlängern. Die Maßnahme sei weiter notwendig, um die Krise zu bewältigen und die 14-tägige Quarantäne-Pflicht für einreisende Ausländer durchzusetzen, sagte der Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrates (NSC), General Somsak Roongsita. Jedoch gibt es viele Gegner des Dekrets. Sie werfen der Führung in Bangkok vor, mit dem Notstand Proteste politischer Gegner unterdrücken zu wollen.

11.05 Uhr: Bayerns Metall- und Elektroindustrie bangt um 30.000 Jobs

Metall- und Elektroindustrie in Bayern fürchten den Verlust von 30.000 Arbeitsplätzen in diesem Jahr. "Unsere Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage so schlecht wie noch nie", sagte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der zwei Arbeitgeberverbände bayme und vbm, in München. Derzeit ist demnach die Hälfte aller Beschäftigten in der Branche in Kurzarbeit - insgesamt 430.000 Arbeitnehmer. Über sechzig Prozent der Unternehmen gehen den Angaben zufolge von einem Stellenabbau aus.

10.54 Uhr: Erzbistum München-Freising spendet Corona-Soforthilfe

Das Erzbistum München und Freising unterstützt coronabedingt in Not geratene Menschen mit 200.000 Euro. Jeweils die Hälfte dieses Betrags geht an Personen aus der Erzdiözese sowie an Menschen in Somalia, wie es in einer Mitteilung heißt. In der Erzdiözese seien von der Krise insbesondere Menschen betroffen, die ihre Arbeit verloren hätten. "Vor allem Menschen in ohnehin prekären Lebensverhältnissen wie Wohnungslose, aber auch Alleinerziehende, Migranten, Kranke oder Menschen mit Behinderung sind in existenzielle Not geraten", hieß es.

10.21 Uhr: Tageszahl an Neuinfektionen in Israel hoch wie nie

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel ist so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Das israelische Gesundheitsministerium teilte mit, am Vortag seien 1.977 Fälle gemeldet worden - ein Rekordwert. Ein Wert von 2.000 Neuinfektionen pro Tag gilt in dem Land als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown.

Mehrere Tausend Menschen gingen am Dienstagabend derweil auf die Straßen, um gegen das Krisenmanagement von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu demonstrieren. In Jerusalem hat die israelische Polizei 34 Menschen vorläufig festgenommen. Den Demonstranten wurden Störungen der öffentlichen Ordnung vorgeworfen, wie die Polizei mitteilte. Einige von ihnen setzten am Mittwochmorgen ihren Protest fort und blockierten nach Angaben der Polizei Straßen in der Stadt.

Das Parlament hob indessen einen entsprechenden Regierungserlass für eine Schließung von Restaurants auf. Die Beschränkungen seien nicht durch wissenschaftliche Daten gestützt, erklärte ein Mitglied des Parlaments. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und das Gesundheitsministerium hatten am Freitag unter anderem die Schließung von Restaurants angekündigt, um die Ausbreitung des Coronavirus im Land einzudämmen.

09.51 Uhr: Hongkong verschärft Maskenpflicht nach neuen Fallzahlen

Hongkong verschärft die Corona-Schutzmaßnahmen und führt eine Maskenpflicht für alle öffentlichen Gebäude ein. Auch Einkaufszentren seien davon betroffen, teilt Gesundheitsministerin Sophia Chan mit. Die neuen Maßnahmen sollen zunächst zwei Wochen lang in Kraft bleiben. Die chinesische Sonderverwaltungszone hatte die Kontaktbeschränkungen in diesem Monat verschärft, nachdem die Zahl der lokal übertragenen Infektionen sprunghaft angestiegen war und die Behörden vor einer dritten Infektionswelle warnten.

09.16 Uhr: Indigene in Ecuador rufen Gesundheitsnotstand aus

Indigene in Ecuador haben laut Medienberichten angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie den Gesundheits-Notstand ausgerufen. Sie forderten die Regierung von Präsident Lenin Moreno auf, das Gebiet Sapara unter Quarantäne zu stellen, um weitere Infektionen mit dem Coronavirus zu vermeiden. Zudem müssten Hilfsmaterial geliefert und medizinisches Personal entsandt werden, heißt es in einer Erklärung des Volkes der Sapara. Die Sapara leben in der Provinz Pastaza im ecuadorianischen Amazonas. Dort wurden zuletzt 20 Infektionen festgestellt.

08.59 Uhr: Luftfrachttransport weniger gebeutelt als Passagierverkehr

Die Corona-Krise hat die Luftfracht in Deutschland bislang deutlich weniger hart getroffen als den Passagierverkehr. Der Empfang und der Versand von Gütern auf dem Luftweg sank im Zeitraum März bis Mai gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,1 Prozent auf rund 1,1 Millionen Tonnen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das Passagieraufkommen auf deutschen Flughäfen brach in diesem Zeitraum dagegen um 87,4 Prozent ein.

07.14 Uhr: Huml stellt baldige Tests an Flughäfen in Aussicht

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml will die Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer möglichst schnell an den Flughäfen anbieten können. In der Bayern2 "radioWelt" verwies sie darauf, dass die geplanten Regeln derzeit erarbeitet und am kommenden Dienstag im Kabinett besprochen werden. Die CSU-Politikerin betonte: "Wir wollen das möglichst rasch umsetzen. Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Tagen da auch beginnen können."

Die Ministerin hob hervor, dass die Tests auf freiwilliger Basis erfolgen und der Freistaat die Kosten übernimmt: "Es ist so, dass wir als Freistaat den Reiserückkehrern ein Angebot machen, sich auch testen zu lassen, wenn sie eben am Flughafen landen. Und, dass es ein freiwilliges Angebot ist, was zu keinen Kosten führt. Aber, dass es diese Möglichkeit gibt, ist uns sehr wichtig."

06.32 Uhr: Rekordzahl an Neuinfektionen in Australien

In Australien hat die Ausbreitung des Coronavirus einen Rekordstand erreicht. Nach Angaben der Behörden vom Mittwoch wurden 501 neue Infektionen binnen eines Tages verzeichnet. Das ist die höchste Zahl von festgestellten täglichen Neuansteckungen, seit sich das Virus nach Australien ausbreitete. Der vorherige Höchststand war laut von der Nachrichtenagentur AFP zusammengetragenen Behördendaten am 28. März mit 459 Neuinfektionen erreicht worden.

05.22 Uhr: 454 Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 454 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 202.799 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete (Datenstand 22.7., 0.00 Uhr). Bislang 9.005 infizierte Menschen starben bislang - ein Plus von fünf im Vergleich zum Vortag. 188.600 Menschen hatten die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

05.01 Uhr: Bundesagentur: Arbeitsmarkt erst in drei Jahren erholt

Der deutsche Arbeitsmarkt wird bis zu drei Jahre brauchen, um sich von der Corona-Krise zu erholen. "Bis wir wieder auf Normalmaß sind, das wird sicherlich bis 2022 oder 2023 dauern", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, Detlef Scheele, der Deutschen Presse-Agentur. "Aber wir glauben, dass das wieder gelingen kann." Aktuell sind in Deutschland 2,85 Millionen Menschen ohne Job, fast 640.000 davon als Folge der Pandemie.

04.47 Uhr: Corona verschärft Kinderarmut in Deutschland

Gut ein Fünftel aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland lebt nach Angaben der Bertelsmann Stiftung in Armut. Betroffen sind rund 2,8 Millionen junge Menschen (21,3 Prozent), wie aus einer in Gütersloh veröffentlichten Analyse hervorgeht. Demnach drohe die Corona-Krise das Problem der Kinderarmut zu verschärfen. Die Krise treffe Eltern der benachteiligten Kinder und Jugendlichen besonders hart, denn sie arbeiteten häufiger in Teilzeit oder als Minijobber und gehörten deswegen zu der Gruppe von Menschen, die als erste ihre Jobs verlören oder nur vergleichsweise wenig beziehungsweise gar kein Kurzarbeitergeld erhielten.

Zudem hätten zahlreiche staatliche und gesellschaftliche Unterstützungsangebote für die bedürftigen Kinder und Jugendlichen während des Corona-Lockdowns nicht fortgesetzt werden können. Auch beim Homeschooling seien Kinder aus armen Verhältnissen benachteiligt.

Dienstag, 21. Juli 2020

23.40 Uhr: Trump fordert US-Bürger zum Tragen von Masken auf

US-Präsident Donald Trump hat die Menschen in den USA wegen der Corona-Krise zum Tragen von Masken aufgefordert. Die US-Bürger sollten auf einen Mund- und Nasenschutz zurückgreifen, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. "Ob Sie die Maske mögen oder nicht, sie haben eine Wirkung", betonte der Präsident und hat vor einer weiteren Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie in den Vereinigten Staaten gewarnt. "Es wird wahrscheinlich schlimmer werden, bevor es besser wird", sagte er bei einer Pressekonferenz am Dienstag im Weißen Haus. Gegenwärtig sei die Lage vor allem im Süden und Westen des Landes problematisch, aber "es könnte sich weiter ausbreiten." Trump bezeichnete den jüngsten Anstieg als "besorgniserregend". Experten zufolge ist die Pandemie in den betroffenen Gebieten inzwischen völlig außer Kontrolle.

23.15 Uhr: Traditionelles Nobelpreis-Bankett im Dezember abgesagt

Die schwedische Nobelstiftung hat ihr traditionelles Bankett im Dezember abgesagt. Auch die dazugehörige Preisverleihung werde in diesem Jahr in "neuen Formen" stattfinden, teilte die Stiftung mit. Das Bankett bildet den Abschluss der sogenannten Nobelwoche, in der die Preisträger des Jahres zu Gesprächen und zur Preisverleihung in die schwedische Hauptstadt Stockholm kommen. Die Veranstaltung fiel zuletzt 1956 aus.

20.45 Uhr: Airlines wollen Transatlantik-Flüge mit Corona-Tests ermöglichen

Mehrere große Fluggesellschaften haben die EU und die USA zu einer raschen Wiederaufnahme der Transatlantik-Flüge gedrängt. Sie sollten mit Tests auf das Coronavirus ermöglicht werden, argumentierten die Chefs von Lufthansa, IAG, United und American Airlines in einem gemeinsamen Brief. Angesichts der unzweifelhaften Bedeutung des transatlantischen Flugverkehrs für die Weltwirtschaft sowie der wirtschaftlichen Erholung unseres Geschäfts seien sie überzeugt, wie wichtig es sei, einen Weg zu finden, um Flüge zwischen den USA und Europa wieder zu ermöglichen, hieß es in dem Schreiben an EU-Innenkommissarin Ylva Johansson und US-Vizepräsident Mike Pence.

19.45 Uhr: New York weitet inländische Reisebeschränkungen aus

Angesichts der Angst vor einem neuen Corona-Ausbruch in New York hat der Bundesstaat seine Beschränkungen für inländische Reisen weiter ausgeweitet. Gouverneur Andrew Cuomo teilte mit, zehn weitere Bundesstaaten auf die Liste der Regionen zu setzen, aus denen Einreisende eine zweiwöchige Quarantäne machen müssen. Mit den hinzugekommenen Staaten Alaska, Delaware, Indiana, Maryland, Missouri, Montana, North Dakota, Nebraska, Virginia und Washington seien damit nun 31 Bundesstaaten auf der Liste, berichteten mehrere lokale Medien übereinstimmend. Vor allem Staaten im Nordosten der USA sind bislang von den Regeln ausgenommen. New York, noch im April ein weltweites Zentrum der Pandemie, hat die Zahl der Corona-Fälle drastisch gesenkt und gilt in den USA als beispielhaft im Kampf gegen Covid-19. Da aber etwa 40 der insgesamt 50 Bundesstaaten einen teilweise starken Anstieg der Infektionszahlen sehen, fürchtet die Ostküsten-Großstadt eine zweite Welle.

18.05 Uhr: 40.000 Gastro-Betriebe in Spanien schließen

Die Corona-Pandemie hat tiefe Kerben in die Restaurant- und Kneipenlandschaft Spaniens geschlagen. Nach Angaben des spanischen Gastronomieverbandes mussten wegen ausbleibender Gäste während der Krise landesweit rund 40.000 Bars, Restaurants und Hotels dauerhaft schließen. Das entspricht etwa 13 Prozent der gastronomischen Betriebe Spaniens. Bis Ende des Jahres rechnet der Verband damit, dass die Zahl der geschlossenen Betriebe auf 65.000 ansteigt.

17.45 Uhr: Hohe Ablehnungsquote bei Nothilfe-Anträgen für Studierende

Viele Studierende, die Corona-Nothilfen beantragt haben, bekommen die finanzielle Unterstützung nicht. Das geht aus einer Antwort des Bundesbildungsministeriums auf eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Jens Brandenburg hervor. Demnach wurden im Juni insgesamt rund 82.000 Anträge auf sogenannte Überbrückungshilfe gestellt. Davon seien Stand 15. Juli knapp 65.000 von den Studentenwerken bearbeitet worden, mit rund 32.500 Zusagen und 26.000 abgelehnten Anträgen. Die Zahlen seien eine Momentaufnahme, da die Bearbeitung der Anträge für Juni noch nicht abgeschlossen sei, hieß es weiter. "Die hohe Ablehnungsquote zeigt, wie intransparent die Förderansprüche offensichtlich sind", sagte Brandenburg. Die Bundesregierung müsse jetzt sicherstellen, dass wirklich alle Studierenden in Not auf ihre Hilfe zugreifen könnten. Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) erklärte, man sei dabei, mit den zuständigen Studentenwerken zu klären, woran es liege.

17.15 Uhr: Ryanair kündigt Stellenabbau in Deutschland an

Der Billigflieger Ryanair will nach Streit mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) über Gehaltskürzungen in der Corona-Krise in Deutschland Stellen streichen. Da die VC eine Vereinbarung dazu abgelehnt habe, sollten Standorte geschlossen werden, erklärte das Unternehmen in Dublin. Für die Basis am Flughafen Hahn nahe Frankfurt gelte dies zum 1. November. Vor dem Winter könnten auch die Stützpunkte in Berlin Tegel und Düsseldorf zumachen. Die in Hahn stationierten Piloten sollen noch in dieser Woche informiert werden. Weitere Cockpit-Beschäftigte in Frankfurt, Köln und Berlin sollen folgen. "Wir müssen mit alternativen Maßnahmen zu Einsparungen weitermachen, die Schließung von Basen und Kündigungen bedeuten", hieß es in einer Information der Airline an die Piloten in Deutschland.

17.00 Uhr: Medien: Israel ernennt zentralen Corona-Beauftragten

Im Kampf gegen die rasante Ausbreitung des Coronavirus hat Israel einen zentralen Corona-Beauftragten ernannt. Der 70 Jahre alte Professor Gabi Barabasch solle den Posten übernehmen, berichteten israelische Medien übereinstimmend. Eine offizielle Mitteilung zu der Ernennung gab es zunächst nicht.

Der Arzt und Epidemiologe ist ehemaliger Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, er leitete früher zudem das anerkannte Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv. Barabasch gilt als Verfechter einer strikten Linie im Kampf gegen das Coronavirus. Er hat die bisherige Politik des Gesundheitsministeriums als gescheitert kritisiert und sich gegen rasche Lockerungen ausgesprochen. Oppositionsführer Jair Lapid wünschte Barabasch viel Erfolg bei seiner Aufgabe und äußerte die Hoffnung, er werde "das Gleichgewicht zwischen der Gesundheit und der Wirtschaft finden".

16.15 Uhr: Südafrika: Zwei Minister wegen Coronavirus im Krankenhaus

In Südafrika haben sich zwei Minister der Regierung von Präsident Cyril Ramaphosa mit dem Coronavirus infiziert und werden deshalb im Krankenhaus behandelt. Es handele sich um Arbeitsminister Thulas Nxesi (61) und seinen für Rohstoffe zuständigen Kollegen Gwede Mantashe (65), gab die Regierung bekannt. Sie waren bereits vor einer Woche positiv getestet worden und hatten sich in eine freiwillige Quarantäne begeben.

Südafrika hat mit knapp 373 000 Covid-19-Fällen und über 5100 Todesfällen die höchsten Infektionszahlen des Kontinents. Angesichts der steigenden Zahlen hatte Präsident Ramaphosa vor einer Woche eine erneute Verschärfung der Corona-Restriktionen verfügt, die neben einer nächtlichen Ausgangssperre die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit sowie die erneute Einführung eines Alkoholverbots vorsieht. Er hatte Ende März erstmals eine landesweite Ausgangssperre verhängt, sie war aber ab Mai vorsichtig gelockert worden. Der Verkauf von Tabakwaren blieb seitdem weiter verboten.

15.45 Uhr: Österreich weitet Maskenpflicht wieder aus

Da die Zahl der Infizierten auch in Österreich wieder ansteigt, hat die Regierung eine Ausweitung der Maskenpflicht beschlossen. Der Mund-Nasen-Schutz muss künftig wieder in Supermärkten, Postämtern und Banken getragen werden, sagte Kanzler Sebastian Kurz in Wien nach seiner Rückkehr vom EU-Gipfel. Zuletzt galt die Maskenpflicht nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Arztpraxen oder bei persönlichen Dienstleistungen wie etwa Friseuren.

Seit Anfang Juli hatten sich in Österreich teils wieder mehr als 100 Menschen täglich angesteckt. Insgesamt sind in der Alpenrepublik aktuell 1400 Menschen mit dem Virus infiziert. "Es beginnt wieder ein bisschen zu brodeln", sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne).

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15.40 Uhr: Capri: Angst wegen Partys - Maskenpflicht für Wochenenden

Party-Alarm in Süditalien: Nach ausgelassenen Feiern von zumeist jungen Leuten auf der italienischen Urlaubsinsel Capri hat der Bürgermeister eine Maskenpflicht für Wochenenden erlassen. Damit will Marino Lembo auf seiner Insel im Golf von Neapel mögliche Corona-Risiken abwenden. Freitags, samstags und sonntags gilt nun ab 18 Uhr bis um 4 Uhr am nächsten Morgen die Vorschrift, auch im Freien einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen - und zwar gerade auf den mehr als 20 bei Party-Fans sehr beliebten Straßen und Plätzen.

Capri hatte bisher kaum Corona-Fälle zu vermelden. Mit dem Beginn der Urlaubssaison möchte Lembo, wie er in Medieninterviews sagte, dass die Lage so ruhig bleibt. Nach Bildern von ausgelassenen Menschen, die ohne Corona-Schutz und ohne Abstände im Freien stehen und trinken, war er alarmiert. Der Erlass gilt, als Warnung, zunächst bis Ende Juli - Verlängerung möglich.

  • Welche Corona-Regeln in welchen Urlaubsländern in Europa gelten.

15.35 Uhr: Chinas Präsident bläst nach Corona-Krise zur Aufholjagd

Nach dem Corona-Schock sollen Chinas Firmen nach dem Willen von Präsident Xi Jinping eine wirtschaftliche Aufholjagd starten. Es gehe darum, die durch die Pandemie geschlagene Scharte wieder auszuwetzen, sagte Xi laut dem Staatsfernsehen vor Firmenvertretern. Die Firmen sollten ihren Teil dazu beitragen, indem sie zum Beispiel in Übersee expandierten. Der Staat werde seinerseits dafür Sorge tragen, dass das Wirtschaftswachstum im laufende Jahr möglichst gut ausfalle. Die Volksrepublik werde sich angesichts wachsender Tendenzen zum Protektionismus dabei die Vorteile seines riesigen Heimatmarktes zunutze machen. Es sei eine proaktivere Haushalts- und flexiblere Geldpolitik vonnöten.

15.10 Uhr: Restaurants in Israel dürfen trotz Regierungsbeschluss öffnen

Ein Parlamentsausschuss hat eine Entscheidung der israelischen Regierung zur Schließung von Restaurants aufgehoben. Ein für die Corona-Pandemie zuständiger Ausschuss entschied, dass Gaststätten geöffnet bleiben dürfen, wenn sie sich an angemessene Richtlinien halten und für genug Abstand zwischen ihren Gästen sorgen. Der israelische Gesundheitsminister Juli Edelstein kritisierte den Beschluss. Dieser werde die öffentliche Gesundheit gefährden und wahrscheinlich zu neuen Ausgangsbeschränkungen führen.

14.30 Uhr: Bayern richtet Pandemie-Zentrallager ein

Der Freistaat Bayern sucht ab sofort eine Immobilie für das künftige "Pandemie-Zentrallager" zur Aufbewahrung von wichtigen medizinischen Gütern zur Infektionsbekämpfung. Dies hat am Dienstag das Kabinett in München beschlossen. Über den Standort des Lagers werde "zeitnah entschieden", er müsse "gut erreichbar" sein. Übergangsweise würden die bisherigen Lagerkapazitäten weiter genutzt.

In dem Zentrallager soll in Zukunft alles vorgehalten werden, was für sechs Monate benötigt werde. Konkret sieht das Konzept etwa 42,6 Millionen OP-Masken, 12,6 Millionen Pflegekittel, zehn Millionen FFP2-Masken und 2,1 Millionen FFP3-Atemschutzmasken, 3,6 Millionen Schutzanzüge, 190 Millionen Infektionshandschuhe und rund 750 000 Augenschutzbrillen vor. "Wir wollen für die Zukunft gerüstet sein", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag nach der Sitzung. In Summe betrage der Lagerwert rund 300 Millionen Euro.

14.20 Uhr: In den Niederlanden steigt die Zahl der Ansteckungen

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in den Niederlanden nimmt zu. Das Niederländische Institut für Gesundheit teilt mit, dass in der vergangenen Woche 987 Menschen positiv auf das Virus getestet wurden, gegenüber 534 in der Woche zuvor.

13.41 Uhr: Mehr als 20.000 Corona-Tests pro Tag in Bayern - Lage stabil

In Bayern werden derzeit täglich im Schnitt zwischen 20.000 und 23.500 Menschen auf das Coronavirus getestet. Trotz der erhöhten Zahl an Tests sei das Infektionsgeschehen stabil, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach der Sitzung des Ministerrats. Die Positivrate bei den Tests liege derzeit zwischen 0,4 und 0,6 Prozent. Ende Mai seien es noch sechs Prozent gewesen.

Herrmann betonte, dass es im Freistaat in den vergangenen Tagen keine neuen Todesfälle mehr infolge des Virus gegeben habe, auch die Lage in Seniorenheimen oder bei anderen gefährdeten Personengruppen werde besser. Ungeachtet dessen sei es weiter notwendig, dass die vorsichtige Strategie beibehalten werde.

13.34 Uhr: Corona-Krise zwingt Kuba zu Öffnung der Wirtschaft

In Kuba hat die kommunistische Regierung angesichts des wirtschaftlichen Einbruchs infolge der Corona-Pandemie Reformen in Angriff genommen, um Privatbetriebe zu stärken. Kleine und mittlere Unternehmen sollen künftig einen wesentlichen größeren Handlungsspielraum bekommen. "Wir können wirtschaftlich nicht weitermachen wie bisher, weil wir so nicht die nötigen Ergebnisse erzielen", erklärte Staatpräsident Miguel Díaz-Canel laut der Parteizeitung "Granma".

Zugleich wurden in dem Karibikstaat 72 Läden eröffnet, in denen Nahrungsmittel und andere lebenswichtige Güter für US-Dollar angeboten werden. Die zehnprozentige Steuer, die bislang auf die US-Währung bezahlt werden musste, wird nicht mehr erhoben. Kuba steckt wegen Corona in einer Versorgungskrise. Der massive Einbruch des Tourismus hat zu einem eklatanten Mangel an Devisen geführt, weshalb die Importe eingeschränkt werden.

12.53 Uhr: 350 Ärzte werfen Serbiens Regierung Versagen vor

350 serbische Ärzte haben der Regierung des Landes ein Versagen beim Umgang mit der Corona-Pandemie vorgeworfen. "Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, weil wir keinen anderen Ausweg aus der Gesundheitskatastrophe sehen", schrieben die Mediziner in einem offenen Brief, den Medien veröffentlichten.

Die Ärzte werfen der Regierung von Präsident Aleksandar Vucic vor, die Maßnahmen gegen die Pandemie vorschnell gelockert zu haben. Mit Aufhebung des Aunahmezustands Anfang Mai war alles wieder erlaubt, bis zu Fußballspielen vor 18.000 Zuschauern, Parties und Wahlkampfveranstaltungen zur Parlamentswahl am 21. Juni. Dies, schrieben die Ärzte, habe zu einem "Kontrollverlust" geführt. Zudem hätten die Behörden Daten verschleiert. Kritiker seien eingeschüchtert worden.

In den letzten Wochen war die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus dramatisch gestiegen. Allein von Sonntag auf Montag registrierten die Behörden in dem Sieben-Millionen-Einwohner-Land 359 neue Fälle. Seit Beginn der Pandemie wurde bei 21.253 Menschen das Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen, 482 Patienten starben.

12.32 Uhr: Altmaier hofft nach EU-Gipfel auf schnelleren Aufschwung

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) setzt darauf, dass nach den Beschlüssen des EU-Gipfels über dass Corona-Hilfspaket der Aufschwung nicht nur in Deutschland schneller stattfindet. Er erwarte, dass in Deutschland ab Oktober eine vorsichtige Erholung einsetze, sagte Altmaier in Berlin. 2021 und 2022 werde es dann einen "nachhaltigen Aufschwung" geben. Wichtig sei eine schnelle Umsetzung der Programme und dass die Gelder schnell fließen könnten - für Investitionen etwa in Klimaschutz und Digitalisierung. Die EU-Länder seien die wichtigsten Handelspartner Deutschlands, eine Stärkung des Binnenmarkts kräftige auch die deutsche Volkswirtschaft.

12.09 Uhr: Staatsregierung prüft Corona-Schnelltests am Flughafen

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) prüft die Möglichkeit sogenannter Corona-Schnelltests für die Bayerischen Flughäfen. In den nächsten Tagen solle geklärt werden, welche Tests verwendet werden, sagte Huml dem Bayerischen Rundfunk. Außerdem werde mit dem Finanzministerium noch die Finanzierung der Tests abgestimmt. Reisende sollen sich an den Bayerischen Flughäfen nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub freiwillig und kostenlos auf das Corona Virus testen lassen können. Das hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für den Beginn der Bayerischen Sommerferien in Aussicht gestellt. Die Auswertung der vielfach verwendeten PCR-Tests dauert allerdings mehrere Stunden. Die Gesundheitsministerin hofft auf neue Testverfahren. Sie sagte im BR-Interview: "Hier entwickelt sich einiges weiter, sogenannte Schnelltests, die zu einem schnelleren Ergebnis führen."

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11.55 Uhr: Absatz von Fernsehern in der Corona-Krise gestiegen

In der Corona-Krise sind in Deutschland in den vergangenen Monaten deutlich mehr Fernseher gekauft worden. Im ersten Halbjahr stieg der Absatz im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 3,2 Millionen TV-Geräte, wie die Branchenvereinigung gfu mitteilte. Entscheidend dafür sei der Abverkauf nach dem Ende des Lockdowns im Frühjahr gewesen, sagte gfu-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Kamp. So sei der Absatz im Mai um 37 Prozent nach oben gesprungen und im Juni um 21 Prozent. Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres waren dagegen 1,5 Prozent weniger Fernsehgeräte verkauft worden.

Einen deutlichen Zuwachs gab es angesichts der verstärkten Heimarbeit in Corona-Zeiten auch bei privat genutzter IT wie Notebooks, Monitoren und Druckern. Hier rechnet die gfu jetzt für dieses Jahr mit einem Umsatzplus von zehn Prozent - ursprünglich war lediglich ein Prozent mehr erwartet worden. Das Geschäft mit Foto-Technik und Hifi-Geräten ging dagegen in der Corona-Krise zurück.

11.17 Uhr: Mehr als 37.000 neue Coronavirus-Fälle in Indien

Innerhalb von 24 Stunden ist die Zahl der Coronavirus-Fälle in Indien um 37.140 gestiegen. Damit haben sich insgesamt 1.155.191 Menschen auf dem Subkontinent mit dem Virus infiziert, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Zahl der Toten mit dem Virus stieg um 587 auf 28.084. 724.577 Menschen haben sich den offiziellen Angaben zufolge von einer Infektion erholt.

In den vergangenen Wochen wurden einige örtlich begrenzte Ausgangsbeschränkungen erlassen, um in Hochrisikogebieten die Zunahme der Infektionen zu verlangsamen. Experten gehen aber davon aus, dass neue Corona-Rekordwerte auf Indien zukommen, da sich das Virus in ländlichen Gegenden ausbreitet, wo das Gesundheitssystem schwach ist.

10.42 Uhr: Staat brechen auch im Juni die Steuereinnahmen weg

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind wegen der Coronavirus-Krise im Juni erneut eingebrochen. Sie fielen um 19 Prozent auf 65,34 Milliarden Euro, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Im Mai hatte das Minus noch rund 20 Prozent betragen. Im ersten Halbjahr 2020 gingen die Einnahmen um 9,1 Prozent auf 327,7 Milliarden Euro zurück.

Die Einnahmen aus der Körperschaftsteuer sanken im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um gut 38 Prozent, aus der Einkommenssteuer um knapp 14 Prozent und aus der Umsatzsteuer um fast 18 Prozent. Die Lohnsteuer-Einnahmen gingen um 7,3 Prozent zurück. Am heftigsten fiel das Minus mit 98,5 Prozent bei der Luftverkehrssteuer aus.

Deutschland droht dieses Jahr die schwerste Rezession der Nachkriegszeit. Konjunkturell sieht das Finanzministerium aber Licht am Ende des Tunnels. Ab Mitte des zweiten Quartals habe sich eine Erholung angedeutet:"Insgesamt gibt es damit deutliche Anzeichen, dass die Talsohle durchschritten wurde, wenngleich die wirtschaftliche Leistung insgesamt noch signifikant unter dem Vorkrisenniveau zurückblieb."

10.34 Uhr: Flugreisende nach China brauchen Corona-Test

Passagiere auf Flügen nach China müssen künftig einen negativen Corona-Test vorweisen, bevor sie an Bord dürfen. Der Test dürfe nicht älter als fünf Tage sein, teilt die chinesische Luftfahrtbehörde CAAC mit. Fluglinien wie die Lufthansa oder Air France-KLM dürfen wieder öfter nach China fliegen. Um zu verhindern, dass dadurch mehr Corona-Fälle importiert werden, verschärft die CAAC nun die Vorgaben. Mehreren Airlines hatte die Behörde vorübergehend bestimmte Flüge untersagt, nachdem auf einzelnen Flügen mehr als fünf Passagiere bei der Ankunft in China positiv auf das Corona-Virus getestet wurden.

10.05 Uhr: Laut Uni Oxford Covid-19-Impfstoff noch dieses Jahr möglich

Der mögliche Covid-19-Impfstoff der Universität Oxford und des Pharmakonzerns AstraZeneca könnte den Forschern zufolge bis zum Jahresende bereit stehen. Dies sei aber noch nicht sicher, sagte die Projektleiterin Sarah Gilbert im BBC-Hörfunk: "Das Ziel, den Impfstoff Ende des Jahres auf den Markt zu bringen, ist eine Möglichkeit, aber es gibt absolut noch keine Gewissheit dabei." Erst müsse nachgewiesen werden, dass der Impfstoff in späteren Versuchsstadien funktioniere. Außerdem müsse er in großen Mengen hergestellt werden, und die Behörden müssten schnell eine Notfallzulassung erteilen.

09.57 Uhr: Seehofer glaubt an Fußballspiele mit Fans im Herbst

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) macht Fußball-Fans Hoffnung auf eine Rückkehr in die Stadien zur neuen Saison. "Ich bin schon länger der Meinung, dass man in die Stadien wieder Zuschauer lassen kann – wenn es ein starkes Hygienekonzept gibt", sagte er dem "Münchner Merkur".

Die Bundesligisten, die die abgelaufene Saison noch in leeren Stadien beenden mussten, arbeiten aktuell an Plänen, um zur neuen Spielzeit ihre Arenen wenigstens teilweise mit Zuschauern füllen zu können. Seehofer vertraut offenbar auf diese Vorbereitungen: "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auf die DFL und den DFB Verlass ist", sagte er. "Im Herbst könnte das wieder anlaufen. Natürlich nicht mit einer ausverkauften Arena, aber man kann sich Schritt für Schritt steigern. Das Virus schlägt dort zu, wo die Regeln nicht eingehalten werden."

09.30 Uhr: Trump zeigt sich mit "patriotischer" Schutzmaske

US-Präsident Donald Trump hat auf Twitter für das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes geworben. "Manche sagen, es sei patriotisch, eine Gesichtsmaske zu tragen, wenn man keine Distanz halten kann", schrieb Trump: "Niemand ist patriotischer als ich, euer Lieblings-Präsident!" Das Coronavirus bezeichnete Trump dabei als "Chinavirus".

09.14 Uhr: Söder lobt Ergebnis des EU-Krisengipfels

CSU-Chef Markus Söder hat das von einem EU-Sondergipfel beschlossene milliardenschwere Corona-Finanzpaket gelobt. "Zum Glück konnte sich Europa einigen. Das neue Finanzpaket ist die entschlossene Antwort auf Corona", schrieb der bayerische Ministerpräsident auf Twitter. Es sei verständlich, dass über solche Summen ausführlich diskutiert wird, schrieb Söder, "am Ende zählt aber das Ergebnis". Er betonte: "Das ist ein starkes Signal: Europa bleibt auch in der Krise zusammen."

Die EU-Staaten hatten sich am frühen Dienstagmorgen auf das größte Haushalts- und Finanzpaket ihrer Geschichte geeinigt. Zusammen umfasst das Paket 1,8 Billionen Euro - davon 1.074 Milliarden für den nächsten siebenjährigen Haushaltsrahmen und 750 Milliarden für ein Konjunktur- und Investitionsprogramm gegen die Folgen der schweren Corona-Krise.

  • Mehr zur Einigung beim EU-Gipfel finden Sie hier.

09.08 Uhr: Rekord-Exporte für deutsche Pharmaindustrie

Die Corona-Pandemie hat den deutschen Pharmaunternehmen starke Exportzuwächse beschert. Zu Beginn der Corona-Krise im März stiegen die Ausfuhren der Pharmaindustrie gegenüber dem Vorjahresmonat um 27,8 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 8,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Von März bis Mai wuchsen die Exporte dann um 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 22,1 Milliarden Euro. Deutschlands Exporte insgesamt dagegen brachen in diesem Zeitraum um 22,6 Prozent ein.

08.45 Uhr: Meiste Corona-Patienten bleiben laut Studie längerfristig immun

Corona-Patienten haben einer Studie zufolge in vielen Fällen dauerhaft so viele Antikörper, dass eine erneute Infektion mit dem Virus vermutlich abgewehrt werden kann. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie an 327 Covid-19-Patienten im chinesischen Wuhan, die zu den weltweit ersten infizierten Menschen gehören. Bei mehr als 80 Prozent der Patienten seien sechs Monate nach ihrer Erkrankung noch aktive Antikörper nachgewiesen worden, die fähig seien, das Virus unschädlich zu machen, sagte der Essener Virologe Ulf Dittmer, der an der Studie beteiligt war.

Die untersuchten Patienten hätten leichte oder schwere Symptome gezeigt, so Dittmer. Bei ihnen sei die Antikörper-Menge relativ stabil geblieben. "Ich glaube, dass daraus folgt, dass wir zumindest eine Zeit lang von einer Immunität nach einer durchgemachten Erkrankung ausgehen können", sagte Dittmer weiter. Dies könne bedeuten, dass eine Impfung länger anhaltenden Schutz vermitteln kann - wenn sie in der Lage ist, stabile Antikörper-Antworten auszulösen. Wie lange solch eine Immunität anhalte, sei aber unklar.

08.18 Uhr: Bislang 396 Bundeswehr-Soldaten infiziert - Sieben aktive Fälle

Knapp 400 Bundeswehr-Soldaten haben sich laut einem Medienbericht bislang mit dem Coronavirus infiziert. Derzeit gebe es jedoch nur noch sieben aktive Fälle, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Angaben des Verteidigungsministeriums. Insgesamt haben sich demnach 396 infiziert, 389 seien bereits wieder gesund.

In vielen Einheiten hätten bis zu 80 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice gearbeitet. Die zum 1. April eingestellten Rekruten seien erst zum Sommer eingestiegen. Internationale Übungen seien vielfach abgesagt und strenge Quarantänemaßnahmen für die Soldaten eingeführt worden, die in Auslandseinsätze entsandt wurden.

07.54 Uhr: Lehrer in Florida klagen gegen Wiedereröffnung von Schulen

Lehrer im US-Bundesstaat Florida wollen mit einer Klage die Wiederaufnahme des normalen Schulunterrichts nach den Sommerferien verhindern. Die Klage gegen Gouverneur Ron DeSantis und mehrere Behörden wurde von der Gewerkschaft Florida Education Association eingereicht. Darin heißt es, Schulen müssten eine "sichere" Umgebung sein, doch sei das Coronavirus in Florida "außer Kontrolle".

Der Bundesstaat im Südosten hatte sich in den vergangenen Monaten zu einer der am schwersten von der Pandemie betroffenen Regionen der USA entwickelt. Allein am Montag wurden mehr als 10.000 weitere Infektions- und 90 neue Todesfälle gemeldet. Die Zahl der registrierten Corona-Toten liegt bei mehr als 5.000. Dennoch will der Gouverneur nach den Ferien den regulären Schulbetrieb wieder aufnehmen lassen, da Kinder und Jugendliche weniger anfällig für Covid-19 seien.

07.32 Uhr: Brasilien verzeichnet mehr als 80.000 Todesfälle

Brasilien meldet 20.257 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums steigt damit die Gesamtzahl der Ansteckungen auf über 2,118 Millionen. Die Zahl der Todesfälle klettert offiziellen Daten zufolge um 632 auf 80.120. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.

06.14 Uhr: Deutschland verdreifacht Gelder für Forschungsprojekte zu SARS-CoV-2

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Mittel für die Erforschung von Strategien und Therapien gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 und die von ihm ausgelöste Erkrankung Covid-19 auf 45 Millionen Euro verdreifacht. Dss Geld soll nach Angaben von Ministerin KarliczeK in knapp 90 herausragende Projekte investiert werden. Die Vorhaben decken ein breites wissenschaftliches Spektrum ab: Sie reichen von Grundlagenforschung über klinische Studien bis hin zur Analyse ethischer, rechtlicher und sozialer Fragestellungen im Zusammenhang mit der Pandemie. Damit können wir uns mit aller Kraft den vielen offenen Fragen stellen, um die Eindämmung der Pandemie dauerhaft erfolgreich bewältigen zu können.

05.34 Uhr: 522 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 522 neue Corona-Infektionen gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 202.345 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am meldete.

In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9.090 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 4 im Vergleich zum Vortag. Bis Dienstagmorgen hatten 188.100 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 20.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,15 (Vortag: 1,25). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 20.7., 0.00 Uhr, bei 1,13 (Vortag: 1,22). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Montag, 20. Juli 2020

21.20 Uhr: Continental mit schweren Einbußen

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat in der Corona-Krise schwere Einbußen hinnehmen müssen und einen deutlichen Verlust eingefahren. Der Umsatz fiel im zweiten Quartal auf 6,62 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern nach Börsenschluss auf Basis vorläufiger Zahlen in Hannover mitteilte. Bereinigt um Zu- wie Verkäufe war das ein Minus von 39,8 Prozent. Vor Sondereffekten lag die Marge des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern bei minus 9,6 Prozent, was rechnerisch einen operativen Verlust von rund 636 Millionen Euro bedeutet. Ein Jahr zuvor hatte Conti hier noch 868 Millionen Euro verdient. Autobauer hatten ihre Fabriken rund um die Welt wochenlang gestoppt, weil auch die Autohändler im Lockdown schließen mussten. Die Abrufe bei den Zulieferern wurden ebenfalls auf Eis gelegt.

21.05 Uhr: Wieder mehr Neuinfektionen in Spanien

In Spanien steigen die Infektionszahlen wieder. Die Neufälle pro Tag seien auf 27 pro 100.000 Einwohner angewachsen, teilte die Behörde für Gesundheitliche Notfälle mit. Am Ende der Kontakteinschränkungen im Juni waren es nur acht Fälle. Seitdem wurden in Spanien 201 neue Häufungen von Ansteckungen registriert, besonders viele in den katalanischen Städten Barcelona und Lleida.

20.10 Uhr: WHO besorgt über rasanten Anstieg in Afrika

Der rapide Anstieg der Corona-Infektionen in Afrika besorgt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Zahlen seien zwar in den meisten Ländern noch niedrig, der Anstieg aber stark, innerhalb einer Woche in Namibia etwa um 69 Prozent, in Botsuana um 66 Prozent und in Sambia um 57 Prozent, sagte der WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan. In Südafrika lag der Anstieg innerhalb einer Woche bei 30 Prozent. Dort gab es nach WHO-Angaben mehr als 360.000 nachgewiesene Infektionen und 5.000 Todesfälle. "Südafrika könnte leider ein Vorbote sein", sagte Ryan. "Es könnte eine Vorwarnung sein, was im Rest von Afrika passieren könnte."

19.35 Uhr: Trump will Corona-Briefings wieder aufnehmen

Nach wachsender Kritik an seinem Krisenmanagement will US-Präsident Donald Trump seine Pressekonferenzen zur Corona-Pandemie in den USA wieder aufnehmen. "Wir hatten sehr erfolgreiche Briefings", sagte Trump. Rekordzahlen an Zuschauern hätten seine Auftritte im Fernsehen verfolgt. Bei den neuen Briefings solle es um Fortschritte bei der Suche nach einem Impfstoff, um Medikamente zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen und um "das China-Virus" gehen. Außerdem sollten sich führende Vertreter der Pharma-Industrie dort äußern. Das erste Briefing werde voraussichtlich am Dienstag stattfinden.

18.40 Uhr: Weiterer Minister der Regierung Bolsonaro infiziert

Nach dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat sich nach eigener Aussage auch der Sozialminister mit dem Coronavirus infiziert. "Donnerstagabend begann ich Symptome zu spüren, die auf Covid zurückzuführen sein könnten", schrieb Onyx Lorenzoni auf Twitter. "Am Freitag habe ich Tests gemacht und heute das Ergebnis bekommen: Covid-19 wurde festgestellt." Er ist - nach General Augusto Heleno, Chef des Kabinetts für institutionelle Sicherheit, und Energieminister Bento Albuquerque - der dritte Minister mit Corona in der Regierung des rechten Bolsonaro, der vor zwei Wochen positiv getestet worden war. Wie Bolsonaro hat auch Lorenzoni immer wieder ohne Maske an Demonstrationen von Regierungsanhängern und an öffentlichen Veranstaltungen teilgenommen. Lorenzoni schrieb, er werde mit einen Medikamentenmix mit Cloroquin behandelt.

18.15 Uhr: Corona gefährdet Wachdienst des Towers of London

Weil Touristen seit Monaten ausbleiben, wird erwogen, die Wächtertruppe im Tower of London auf freiwilliger Basis zu verkleinern. "Wir sind bei unseren Einkünften zu 80 Prozent auf Besucher angewiesen", erklärte der Vorstandsvorsitzende der gemeinnützigen Organisation Historic Royal Palaces, die den Tower verwaltet. "Die Schließung unserer sechs Stätten für vier Monate hat unseren Finanzen einen verheerenden Schlag versetzt, der nach unserer Erwartung für den Rest des Haushaltsjahrs anhalten wird." Den 37 Mitgliedern der Truppe sei gesagt worden, dass Stellenkürzungen wahrscheinlich seien. In ihrer bis 1485 zurückreichenden Geschichte habe es das noch nicht gegeben.

17.43 Uhr: Thailand rechnet mit 80 Prozent weniger Touristen

Die Tourismus-Hochburg Thailand wird der heimischen Zentralbank zufolge noch lange unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. In diesem Jahr dürften nur etwa acht Millionen ausländische Besucher kommen und damit 80 Prozent weniger als 2019, sagte die Notenbank voraus. Deren Chef Veerathai Santiprabhob geht davon aus, dass das im Vorjahr erreichte Rekordniveau von rund 40 Millionen Gästen erst in einigen Jahren wieder erreicht werden kann. Der Tourismus trägt mehr als elf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt der zweitgrößten Volkswirtschaft Südostasiens bei.

17.27 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Japan steigt auf über 1.000

In Japan ist die Zahl der am Coronavirus Gestorbenen über die Marke von 1.000 gestiegen. Wie der staatliche Fernsehsender NHK berichtete, zählt Japan inzwischen 26.522 Infektionsfälle und 1.001 Tote. Darunter sind auch 712 Infektionsfälle sowie 13 Todesfälle unter Menschen, die sich an Bord eines zeitweise unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes befunden hatten. Damit steht die Nummer Drei der Weltwirtschaft international gesehen zwar noch relativ gut da. Doch bereiten die Neuinfektionen vor allem in Tokio Sorge vor einer zweiten Infektionswelle. Als eine Problemzone wurde Tokios Amüsierviertel Kabukicho mit vielen kleinen Nachtclubs ausgemacht. Die Hauptstadt hatte kürzlich wegen eines deutlichen Anstiegs der Infektionszahlen die höchste Alarmstufe ausgerufen. Ausgangssperren sind in Japan jedoch rechtlich nicht möglich, die Menschen sind nur aufgerufen, neben dem Tragen von Masken ausreichend Abstand zu halten und Menschenmengen zu vermeiden.

17.18 Uhr: Beratungen zu Corona-Hilfen auf EU-Gipfel erneut verschoben

Die womöglich entscheidende Sitzung des EU-Gipfels zum wirtschaftlichen Wiederaufbau in der Coronakrise ist erneut verschoben worden. Die 27 Staats- und Regierungschefs sollten sich nun endgültig um 18 Uhr erneut in großer Runde in Brüssel zusammenfinden, erklärte ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel auf Twitter. Zunächst war das Treffen für 14 Uhr, dann für 16 Uhr und später für 17 Uhr angekündigt gewesen.

17.02 Uhr: Corona kostet Munich Re 700 Millionen

Die weltweite Corona-Pandemie hat dem weltgrößten Rückversicherer Munich Re im zweiten Quartal Schäden von 700 Millionen Euro eingebracht. Der Großteil entfiel auf Ausfallversicherungen für Großereignisse, wie das Unternehmen in einer ad-hoc-Meldung mitteilte. Der Quartalsgewinn fiel mit 600 Millionen Euro aber dennoch erheblich höher aus als von Analysten erwartet. Die Unsicherheiten rund um die finanziellen Folgen der Coronavirus-Pandemie dürften bis Anfang 2021 nicht sinken, stellte das Management um Vorstandschef Joachim Wenning klar.

16.43 Uhr: Forscher melden Erfolge bei Corona-Impfstoffsuche

Forscher in Großbritannien und China haben nach Informationen der Fachzeitschrift "The Lancet" vielversprechende Ergebnisse bei der Erprobung von zwei Corona-Impfstoffkandidaten erzielt. Wie das Blatt berichtete, erwiesen sich die verwendeten Stoffe in beiden Fällen als für die Probanden gut verträglich und sorgten für die Bildung von Antikörpern sowie für eine Immunisierung gegen die Lungenkrankheit Covid-19.

Der eine Impfstoffkandidat wurde von der Universität Oxford in Zusammenarbeit mit dem Pharmaunternehmen AstraZeneca entwickelt. Bei Versuchen mit mehr als tausend Probanden habe der Stoff durchweg "eine starke Immunreaktion" hervorgerufen, berichtete "The Lancet".

Auch bei einer zweiten Testreihe in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen CanSino Biologics in China habe der getestete Impfstoffkandidat eine sehr starke Bildung von Antikörpern ausgelöst, berichtete die Fachzeitschrift weiter.

Weltweit wird seit Monaten intensiv geforscht, um einen wirksamen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus zur Eindämmung der Pandemie zu entwickeln. Die Bundesregierung geht davon aus, dass es zwölf bis 18 Monate dauern wird, bis ein verlässlicher Impfstoff der breiten Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden kann.

16.27 Uhr: New Yorks Gouverneur will Lockerungen eventuell zurücknehmen

Angesichts der Nachlässigkeit einiger New Yorker in der Corona-Krise und illegaler Parties hat der Gouverneur des Bundesstaates mit harschen Konsequenzen gedroht. Falls diese Tendenzen anhielten, "müssen wir unseren Öffnungsplan rückgängig machen und die Bars und Restaurants schließen", sagte Andrew Cuomo. Überall in der Millionenmetropole würden Menschen gegen die Abstandsmaßnahmen und das Maskengebot verstoßen, teilweise würden Hunderte an einem Ort feiern.

"Es ist dumm, was ihr tut!", sagte Cuomo weiter. Er forderte die Polizei und lokalen Behörden auf, die Gesetze durchzusetzen. Am Wochenenden hatten Videos von größeren Menschenmengen die Runde gemacht. Dort hatten Personen zum Beispiel im Stadtteil Queens dicht gedrängt zusammen auf der Straße gefeiert. "Diese Mengen müssen auseinandergetrieben werden", verlangte Cuomo von den Einsatzkräften.

16.20 Uhr: In der Pandemie gespart - Landtag spendet 1 Million Euro an Sternstunden-Projekte

Wegen zahlreicher abgesagter Veranstaltungen in der Corona-Krise hat der bayerische Landtag eine Million Euro eingespart. Das Geld spendet er nun an soziale Einrichtungen im Land. Unter anderem waren im Juli der traditionelle Sommerempfang des Landtags auf Schloss Schleißheim und der Tag der offenen Tür ausgefallen. Wie der Landtag nun mitteilte, geht die Spende an Einzelprojekte des Vereins Sternstunden im gesamten Freistaat. Das Präsidium habe den Verein ausgewählt, weil er garantiere, dass alle Spenden ohne Abzug in Projekte ausgewählter und kontrollierter Träger investiert werden.

Am Mittwoch wollen Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Vizepräsident Karl Freller und Präsidiumsmitglied Gerhard Hopp die ersten Einrichtungen in Mittelfranken und in der Oberpfalz besuchen und die Einzelspenden übergeben. Unter anderem erhält die Rummelsberger Diakonie in Schwarzenbruck im Nürnberger Land 40.000 Euro, das heilpädagogische Zentrum der Lebenshilfe in Amberg-Sulzbach 45.000 Euro sowie der Beratungsstelle des Sozialdienstes katholischer Frauen im oberpfälzischen Amberg 20.000 Euro.

16.04 Uhr: Test von chinesischem Corona-Impfstoff in Brasilien

Mit einem Flug aus Frankfurt ist ein Corona-Testimpfstoff des chinesischem Pharmakonzers Sinovac im brasilianischen São Paulo angekommen: Das Unternehmen möchte in Brasilien damit die entscheidende dritte Testphase seines Impfstoffs starten. Fast 9.000 Angestellte aus dem Gesundheitssektor sollen den Impfstoff erhalten. Nach einem Bericht der Zeitung "O Globo" hatten sich für den Test zuletzt in fünf Tagen eine Million Freiwillige gemeldet. In der dritten Testphase (Phase III) wird die Wirksamkeit eines Stoffes an einer größeren Gruppe von Menschen ermittelt.

Der Test von Sinovac ist einer der ersten weltweit und bereits die zweite Phase III-Studie in Brasilien. Ein Corona-Impfstoff des britischen Pharmaunternehmens AstraZeneca, der von Forschern der Universität Oxford entwickelt wurde, wird in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas schon getestet.

15.53 Uhr: Opposition in Israel fordert Rücktritt Netanjahus wegen Corona-Politik

Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid hat den Rücktritt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gefordert. "Er hat die Kontrolle verloren", sagte Lapid und warf dem 70-Jährigen Versagen in der Corona-Krise vor.

Der Likud-Politiker wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Nach Lockerungen und einem starken Anstieg der Infektionen steht Netanjahu inzwischen aber stark in der Kritik. Die Regierung hat ein Hilfspaket für die heimische Wirtschaft, Einmalzahlungen für die Bürger und neue Restriktionen auf den Weg gebracht. Aus Sicht von Kritikern sind die Maßnahmen entweder ungenügend oder fehlgeleitet. Tausende Demonstranten hatten am Wochenende in Tel Aviv und Jerusalem Netanjahus Rückzug gefordert.

Im kommenden Januar, dem möglichen Höhepunkt der Corona-Winter-Welle, werde Netanjahu dreimal wöchentlich auf der Anklagebank sitzen, sagte Lapid. Er spielte damit auf den Korruptionsprozess gegen Netanjahu an, in dem im Januar die Beweisaufnahme beginnen soll.

15.46 Uhr: DFB-Präsident will Stadionbesuche dank Massentests

DFB-Präsident Fritz Keller will mit massenhaften Präventivtests die Rückkehr der Zuschauer in die Fußball-Stadien ermöglichen. "Es muss einen Weg geben, über Tests wieder eine gewisse Normalität zu erlangen", sagte Keller der "Badischen Zeitung" und hofft für das Länderspiel gegen Spanien Anfang September in Stuttgart auf eine Teilöffnung der Arena. Der DFB arbeite mit Experten und Wissenschaftlern aus vielen Bereichen an einem System, das Stadionbesuche wieder ermöglichen soll, betonte Keller. Mögliche Kritik an einer Sonderrolle des Fußballs wies er zurück: "Die Präventivtests kommen nicht dem Fußball zugute, sondern allen", sagte der DFB-Chef.

Bei einem negativen Testresultat wäre Keller zufolge ein Stadionbesuch unbedenklich: "Da Wissenschaftler davon ausgehen, dass man bis zu 48 Stunden nach einem Test mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit niemand anderen anstecken kann, ist es möglich, innerhalb dieses Zeitraums ein Höchstmaß an Sicherheit für andere zu gewährleisten", erklärte der 63-Jährige.

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15.02 Uhr: Hamburg sagt Großveranstaltungen ab

Wegen der Coronavirus-Pandemie sind in Hamburg mehrere sportliche Großveranstaltungen auf 2021 verschoben worden. Wie der Senat der Hansestadt mitteilte, finden der Marathonlauf, das Derby-Meeting in Klein-Flottbek, der Ironman und die Cyclassics erst 2021 wieder statt. "Diese Entscheidung ist für uns alle schmerzhaft, aber leider unumgänglich. De Hygieneregelungen lassen uns keine andere Wahl", sagte Sportsenator Andy Grote. Mit deutlich weniger Zuschauern oder ganz ohne Publikum sollen aber zumindest der Weltcup und die Mixed-WM der Triathleten am ersten Septemberwochenende in der norddeutschen Metropole ausgetragen werden. Noch nicht abgesagt ist auch das traditionsreiche Tennisturnier am Hamburger Rothenbaum.

14.36 Uhr: In Bayern bislang 49.785 Menschen infiziert

In Bayern haben sich seit Beginn der Pandemie 49.785 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das sind 27 Fälle mehr als am Samstag, teilt das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf seiner Internetseite mit. Von der Gesamtzahl der Fälle in Bayern gelten 46.170 als genesen. Seit Samstag ist die Zahl der Todesfälle in ganz Bayern laut LGL konstant bei 2.614 geblieben.

Die meisten Fälle werden vom LGL nach wie vor in Oberbayern mit 22.568 gezählt, die wenigsten in Unterfranken (3.611) und Oberfranken (3.971). Bei der Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner erreicht Oberbayern mit 5,19 den höchsten Wert. Anhand dieser Zahl werden die neuen Infektions-Fälle registriert, die innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner aufgetreten sind. Den niedrigsten Wert hat die Oberpfalz mit 1,71. Als kritisch gilt ein Wert ab 35, bei dem die Gesundheitsämter erste Gegenmaßnahmen einleiten müssten.

  • Wie sich die Corona-Zahlen in Bayerns Landkreisen entwickeln, finden Sie hier.

14.25 Uhr: China wirft Demokratiebewegung Verbreitung von Covid-19 vor

Staatliche chinesische Medien geben den Hongkonger Demonstranten die Schuld am Anstieg der Zahl der Corona-Infektionen in der Metropole. Die inoffizielle Vorwahl der demokratischen Oppositionsparteien zur Bestimmung ihrer Kandidaten für die Wahl am 6. September sowie die Proteste vom 1. Juli gegen das neue Sicherheitsgesetz hätten laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua die dritte Corona-Welle in Hongkong ausgelöst, berichtete das Nachrichtenportal Hong Kong Free Press (HKFP). Diese Behauptung sei jedoch von führenden Hongkonger Medizinern zurückgewiesen worden, hieß es. Diese sähen vielmehr die wachsende Zahl von Ausnahmen von den Quarantäneregeln für bestimmte Gruppen und Einzelpersonen als "Schlupfloch" für das Virus.

14.14 Uhr: Russland will rund 200 Millionen Corona-Impfdosen herstellen

Russland hofft, noch in diesem Jahr 200 Millionen Dosen eines Corona-Impfstoffs herstellen zu können, der derzeit entwickelt wird. Die erste Phase klinischer Tests mit dem Mittel sei bereits abgeschlossen und die zweite Phase solle voraussichtlich in zwei Wochen abgeschlossen sein, sagte Kirill Dmitrijew von der russischen Stiftung zur Impfstoffentwicklung der Website Stopcoronavirus.rf.

In der dritten Phase solle der Impfstoff zeitgleich in Russland und in mehreren weiteren Ländern getestet werden, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei und Staaten in Afrika. Möglicherweise "schon im August" solle der Impfstoff dann in Russland zugelassen werden und in die Massenproduktion gehen, sagte Dmitrijew. Sobald das Mittel auch in den Partnerstaaten zugelassen sei, solle es auch dort hergestellt werden, so dass bis Jahresende 200 Millionen Dosen produziert werden könnten, davon 30 Millionen in Russland.

12.45 Uhr: Keine weiteren Ermittlungen nach Dutzenden Corona-Toten in Würzburger Heimen

Die Serie von Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus in zwei Würzburger Seniorenheimen ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nicht auf Personalfehler zurückzuführen. Daher sehen die Ermittler keinen weitere Anlass die Untersuchungen fortzusetzen, das teilte Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach mit.

"Vorwürfe können weder einzelnen Personen noch der Heimleitung gemacht werden. Teilweise traten durch die Vielzahl der Fälle und einen Mangel an Pflegepersonal Engpässe auf, die jedoch niemandem konkret angelastet werden können." Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach

Es gebe keine Anhaltspunkte für strafrechtlich relevantes Verhalten. So seien auch keine erheblichen Hygienemängel festgestellt worden, die den Ausbruch der Krankheit begünstigten.

In der Senioreneinrichtung St. Nikolaus in Trägerschaft der Bürgerspitalstiftung sind bislang 26 mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierte Bewohner gestorben. In einem Heim der Arbeiterwohlfahrt (Awo), dem Hans-Sponsel-Haus, starben 19 der etwa 100 Bewohner nach einer Infektion, wie eine Sprecherin des Landratsamtes sagte.

In der Nacht zum 12. März war in Würzburg der erste Tote nach einer Infektion mit dem Coronavirus in Bayern registriert worden. Der über 80-Jährige hatte Vorerkrankungen und war Bewohner des Bürgerspitalheims. Die Staatsanwaltschaft Würzburg hatte nach weiteren Todesfällen von betagten Frauen und Männern Anfang April ihre Vorermittlungen aufgenommen.

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11.01 Uhr: Bund stockt Gelder für Corona-Forschung auf

Das Bundesforschungsministerium hat die Fördergelder zur Erforschung des Coronavirus erhöht. Die ursprünglich vorgesehenen Mittel von 15 Millionen Euro seien verdreifacht worden. Das teilte Ministerin Anja Karliczek (CDU) jetzt mit.

Mit nun 45 Millionen Euro sollen knapp 90, wie es heißt, "herausragende Projekte" gefördert werden. Genannt wurden Untersuchungen zur Wirksamkeit der Behandlung von Covid-19-Patienten mit Blutplasma von Menschen, die eine Infektion bereits überstanden haben, die Erforschung des Einflusses genetischer Faktoren wie der Blutgruppe auf den Schweregrad der Erkrankung sowie Studien zu ethischen, rechtlichen und sozialen Fragestellungen im Zusammenhang mit der Pandemie. Mit der Förderung werde die Unterstützung des Ministeriums zur Impfstoffentwicklung und zur Stärkung der Universitätsmedizin ergänzt, erklärte das Ministerium.

09.43 Uhr: Minister erklärt verschärfte Maskenpflicht in Frankreich

In Frankreich gilt im Kampf gegen das Coronavirus eine verschärfte Maskenpflicht. Ab heute muss in geschlossenen Räumen verbindlich eine Schutzmaske getragen werden. Die neuen Regeln gelten unter anderem für Geschäfte, Banken, Markthallen, aber auch in Kinos, Museen und Sehenswürdigkeiten. Das hat Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran im Nachrichtensender Franceinfo erklärte. Auch in Fitnessstudios und Orten der Religionsausübung muss eine Maske getragen werden. Damit solle der Schutz der Menschen vor dem Coronavirus gestärkt werden, erklärte Véran.

Bei der Nichteinhaltung der Maskenpflicht droht nun ein Bußgeld von 135 Euro. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt in Frankreich landesweit bereits seit Mai eine Maskenpflicht. Auch viele Sehenswürdigkeiten wie der Eiffelturm oder der Louvre in Paris konnten nur mit Maske besucht werden. Frankreich ist von der Corona-Krise mit mehr als 30 000 Toten hart getroffen geworden.

07.07 Uhr: Biontech schließt erste Impfstoff-Liefervereinbarung

Das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Konzern Pfizer haben mit Großbritannien eine erste Liefervereinbarung zu einem möglichen, gerade in der Entwicklung befindlichen Corona-Impfstoff geschlossen. Vorbehaltlich einer behördlichen Genehmigung oder Zulassung sollen 30 Millionen Dosen des Impfstoffkandidaten "BNT 162" geliefert werden, voraussichtlich in den Jahren 2020 und 2021, wie die Unternehmen mitteilten.

Erste Ergebnisse der bisherigen Studien in den USA haben Biontech und Pfizer schon offengelegt und nannten sie "ermutigend", auch mehrere Experten hatten von positiven Ergebnissen gesprochen. Probanden - insgesamt waren es 45 gesunde Menschen im Alter von 18 bis 55 Jahren - hatten Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt. Unklar ist aber noch, ob diese Antikörper tatsächlich vor einer Infektion schützen. Das sollen Tests mit bis zu 30.000 Probanden zeigen.

06.59 Uhr: Florida meldet fünften Tag in Folge mehr als 10.000 neue Fälle

Die USA kämpfen weiterhin mit steigenden Coronavirus-Fällen. Der US-Bundesstaat Florida hat mit über 12.000 Neuinfektionen den fünften Tag in Folge über 10.000 Fälle gemeldet. "Wir haben Glut und wir haben Flammen. Florida wurde flammenartiger, aber es ist unter Kontrolle zu bekommen", erklärte US-Präsident Donald Trump. Mindestens 14 Staaten haben bislang im Juli Rekordzahlen für Krankenhausaufenthalte im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus gemeldet, darunter Alabama, Arizona, Georgia, Florida, North Carolina, Nevada und Texas.

05.39 Uhr: Verschärfte Maskenpflicht in Frankreich in Kraft

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen gilt in Frankreich ab diesem Montag eine verschärfte Maskenpflicht. Diese gilt fortan auch in Geschäften und anderen öffentlich zugänglichen Räumen. Bei einem Verstoß werden 135 Euro Strafe fällig.

Bislang war das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Frankreich nur in öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht. In Supermärkten und anderen Geschäften wurde es lediglich empfohlen. Frankreich ist mit mehr als 30.000 Todesfällen eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas.

05.29 Uhr: 249 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 249 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 201.823 Menschen in Deutschland nachweislich mit Corona infiziert, wie das RKI meldete (Datenstand 20.7., 0.00 Uhr).

In Deutschland starben demnach bislang 9.086 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von zwei im Vergleich zum Vortag. Bis Montagmorgen hatten 187.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

04.14 Uhr: 22 neue Covid-19-Erkrankungen in China

China meldet 22 neue Covid-19-Erkrankungen. Fünf davon seien auf Einreisende aus Übersee zurückzuführen, teilen die Gesundheitsbehörden mit. In Xinjiang, einem autonomen Gebiet im Nordwesten Chinas, seien 17 der neuen Fälle festgestellt worden. Für den Vortag hatten die Behörden insgesamt 16 Infektionen gemeldet. Die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle in China liegt nach offiziellen Angaben nun bei 83.682, während die Zahl der Todesfälle unverändert bei 4634 bleibt.

03.12 Uhr: Tönnies setzt Probebetrieb in der Zerlegung fort

Deutschlands größter Schlachtkonzern Tönnies setzt an diesem Montag seinen Probebetrieb in der Zerlegung fort. Dazu verarbeiten unter Aufsicht der Behörden nur Arbeiter einer Schicht bis zu maximal 10.000 Schweine, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte. Sollte dies unter Einhaltung eines neuen Hygienekonzepts erfolgreich sein, will Tönnies eine zweite Schicht einsetzen.

Der Konzern musste für den Infektionsschutz Trennwände aus Plexiglas zwischen die Arbeitsplätze bauen und eine neue Filtertechnik für die gekühlte Umluft installieren. Zuletzt hatte Konzern-Boss Clemens Tönnies erneut Kritik an seiner Haltung ausgelöst. Dem "Westfalen-Blatt" sagte der 64-Jährige, notfalls wolle er Lohnkostenerstattung wegen der behördlichen Schließung seines Hauptwerks auch gerichtlich durchsetzen.

01.39 Uhr: Mehr als 5.000 Corona-Tote in Südafrika

In Südafrika hat die Zahl der verzeichneten Todesfälle durch die Corona-Pandemie die Marke von 5.000 überschritten. Innerhalb von 24 Stunden wurden weitere 85 Todesopfer gezählt, womit ihre Gesamtzahl auf 5.033 stieg, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

Die Zahl der registrierten Infektionsfälle lag bei rund 364.000. Südafrika ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent. In der Zahl der bestätigten Ansteckungsfälle liegt Südafrika weltweit auf dem fünften Platz. Mehr bestätigte Infektionen gibt es nur in den USA, Brasilien, Indien und Russland.