08.03.2023, Bayern, Inning: Kahle Bäume stehen am Ufer des unter Regenwolken liegenden Ammersees. Für die kommenden Tage hat der Deutsche Wetterdienst Regen, Schnee und Sturm vorhergesagt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Regenwetter am Ammersee

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Hochwasser, Sturm und Unwetter – der aktuelle Stand in Bayern

Regenschauer und Sturmböen halten vor allem Nordbayern und die höheren Lagen des Alpenrandes auf Trab. In Mittelfranken kam es aufgrund starker Niederschläge zu Ausuferungen. Berichte über Schäden gibt es nicht - doch das Regenwetter hält weiter an.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Ein Mix aus Regen und Sturm bestimmt aktuell die Wetterlage in Bayern. Während der Deutsche Wetterdienst (DWD) für die höheren Lagen vor orkanartigen Böen warnt, lassen heftige Niederschläge die Flusspegel vor allem in Mittelfranken steigen.

Auch wenn die Situation sich derzeit undramatisch darstellt, kann noch keine Entwarnung gegeben werden: Am morgigen Freitag soll es bei milden zehn bis 15 Grad weiter schauerartig regnen, auch Sturmböen sind dann noch möglich. In der Nacht zum Samstag bleibt es regnerisch und vereinzelt stürmisch.

Regen in Mittelfranken: Ausuferungen an zahlreichen Flüssen

Die intensiven Niederschläge haben in Mittelfranken am Donnerstag vereinzelt zu Ausuferungen geführt. Dort sind die Scheitel laut Hochwassernachrichtendienst Bayern schon fast erreicht.

Die Warnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen gilt inzwischen quasi für ganz Nordbayern: vom Landkreis Ansbach bis in den Landkreis Kronach – vom Landkreis Neustadt Aisch-Bad Windsheim bis in den Landkreis Bayreuth und ins Nürnberger Land.

An den Flüssen haben zahlreiche Pegel die Meldestufen 1 und 2 erreicht: von Westen her über die obere Altmühl, die Fränkische Rezat, Zenn und Aisch bis nach Osten hin an Schwarzach, Pegnitz und Schwabach. In Oberfranken kann es im Tagesverlauf und in der Nacht zu leichten Ausuferungen am oberen Main und der Itz kommen, so der Hochwassernachrichtendienst Bayern. Bebaute Gebiete sind demnach aber noch nicht betroffen.

Hintergrund: Meldestufe 2 bedeutet, dass land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen auftreten können. Bei Meldestufe 3 können einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet werden, sowie die Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich sein.

Alpenrand: Einschränkungen bei Bergbahnen wegen Sturmböen

Neben den Niederschlägen halten vor allem starke Winde den Freistaat auf Trab, besonders am Alpenrand. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) muss in den Alpen oberhalb von etwa 1.500 Metern bis zum späten Nachmittag noch mit orkanartigen Böen bis 110 km/h gerechnet werden.

Wegen der Sturmböen kam es bei den Bergbahnen in Oberbayern zu Einschränkungen. Der Betrieb der Seilbahn auf den Wendelstein von Bayerischzell aus ist ganz eingestellt – die Zahnradbahn von Brannenburg aus fährt. ​Am Spitzingsee fällt der Nachtskilauf aus.

Sturmböen: Arber, Bretterschachten, Predigtstuhl geschlossen

In Niederbayern blieb am Donnerstag das Langlaufzentrum Bretterschachten bei Bodenmais geschlossen, in dem es gestern noch mal Neuschnee gegeben hatte.

Für die Winterwanderwege gilt eine Gefahrenmeldung, ebenso für Ski-und Schneeschuhtouren. Auch am Großen Arber sind wegen des Sturms heute die Gondelbahn, der Nordhang und die Rodelbahn geschlossen, so ein Sprecher der Arberbergbahn. Die Lifte am Sonnenhang und am Thurnhofhang sind dagegen geöffnet. Dort läuft der Skibetrieb. Eine erste Meldung der Tourist-Info Bodenmais, wonach am Arber alle Anlagen geschlossen sind, sei nicht richtig, so die Arberbergbahn.

In Sankt Englmar war wegen der schlechten Witterung ebenfalls kein Betrieb am Predigtstuhl, dort der einzige noch geöffnete Lift.

Öffentliche Anlagen in Augsburg wegen Sturmböen geschlossen

In Augsburg blieben der Botanische Garten Augsburg sowie die städtischen Friedhöfe aus Sicherheitsgründen geschlossen. Herabfallende Äste könnten zu einer Gefahr für die Besucherinnen und Besucher werden, so die Stadt. Die Einrichtungen sind seit Mittwochnachmittag geschlossen.

Grafik: Bayernkarte - Wetterwarnungen des DWD

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Unwetterwarnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien:

Stufe 1 (gelb): Gewitter: elektrische Entladung, auch in Verbindung mit Windböen ab 50 km/h.

Stufe 2 (orange): Starkes Gewitter: in Verbindung mit Sturmböen, schweren Sturmböen bis 104 km/h, Starkregen oder Hagel

Stufe 3 (rot): Schwere Gewitter: mit Hagelschlag, heftigem Starkregen oder orkan(artigen) Böen bis 119 km/h, ggf. Tornadogefahr (rot)

Stufe 4 (dunkelrot): Extremes Gewitter: mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen orkan(artigen) Böen ab 120 km/h, ggf. Tornadogefahr.

Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung

Bayernweit Regen und teils kräftige Niederschläge

Für die aktuellen Wetteraussichten gilt: Ein Tief jagt das nächste. Während das aktuelle Tief am Donnerstagmittag weiter nach Osteuropa zieht, steht das nächste in der Nacht zum Freitag schon in den Startlöchern, dann allerdings mit weniger starkem Wind und gebietsweisen Böen um 50 km/h. Im höheren Bergland kann es laut Deuteschem Wetterdienst (DWD) zeitweise wieder stürmische Böen geben. Am Freitagvormittag soll demnach der Wind dann auch wieder stärker werden.

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