Polizeistreife steht vor dem Münchner Hauptbahnhof (Symbolbild)
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Vor dem Münchner Hauptbahnhof steht eine Polizeistreife (Symbolbild)

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"Verwahrlosungstendenzen": Sorge um Bahnhofsviertel in München

München gilt erneut als sicherste Stadt Deutschlands. Oberbürgermeister Reiter zeigt sich darüber erfreut, er ist jedoch besorgt über "Verwahrlosungstendenzen" am Hauptbahnhof. Dort steigt auch die Zahl der Straftaten.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Münchens Oberbürgermeister freut sich angesichts des Sicherheitsberichts der Münchner Polizei über den erneuten ersten Platz als sicherste Großstadt in Deutschland. Bei der heutigen Stadtratssitzung weist Dieter Reiter aber auf eine gestiegene Anzahl von Delikten und "Verwahrlosungstendenzen" rund um den Hauptbahnhof hin.

Zahl der Delikte rund um den Hauptbahnhof gestiegen

In einzelnen Bereichen insbesondere rund um den Hauptbahnhof sei die Zahl der Delikte gestiegen, so Reiter. Laut dem Sicherheitsreport des Polizeipräsidiums München sind 2023 die Straftaten gemäß Nebengesetzen, dazu gehören unter anderem Straftaten gegen Ausländergesetze oder Rauschgiftdelikte, um mehr als 36 Prozent in ganz München angestiegen. Nahezu die Hälfte aller Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz fanden im Bereich des Münchner Hauptbahnhofs statt.

Hinzu kommen laut OB Reiter "in diesem Bereich seit Kurzem sichtbare Verwahrlosungstendenzen, die insbesondere durch die aktuellen Leerstände ganzer Gebäudekomplexe und Baustellen in der unmittelbaren Umgebung entstehen." Aufgrund des Neubaus des Hauptbahnhofs stehen derzeit viele Geschäfte leer.

Taskforce kämpft gegen Kriminalität am Hauptbahnhof

Gemeinsam mit der Polizei hat sich Dieter Reiter ein Bild von der Situation um den Hauptbahnhof, im Alten Botanischen Garten und angrenzenden Bereichen gemacht. Er habe "angeordnet, diesen Entwicklungen ab sofort deutlich entgegenzuwirken und alles Notwendige zu veranlassen, um einer Verfestigung dieser Situation entgegenzuwirken".

Dazu soll künftig eine Taskforce unter Leitung des Kreisverwaltungsreferats tagen. "Sie soll mit den zuständigen Referaten und der Polizei "in den verschiedenen Handlungsfeldern und an problematischen Örtlichkeiten sofort Maßnahmen ergreifen, um hier wieder vernünftige Zustände zu erreichen." Die Taskforce zur Hauptbahnhofgegend soll in einem Turnus von zwei Wochen über Maßnahmen berichten.

Gegend um Hauptbahnhof soll aufgewertet werden

Eine weitere Strategie hat heute der Kreisverwaltungsausschuss des Stadtrats verlängert. Das bestehende Alkoholverbot auf den öffentlichen Flächen im Bereich des Hauptbahnhofs gilt nun bis Ende April 2028. Die Fortführung der Verordnung ist Teil einer umfassenden Strategie, um Personen mit Suchtproblemen zu unterstützen.

Die Gegend um den Münchner Hauptbahnhof steht seit vielen Jahren im Focus von Stadtplanern und Geschäftsleuten zur Aufwertung. Es gab immer wieder Initiativen und Arbeitskreise, schon unter Reiters Vorgänger Ude.

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