Viele Autos bilden lange Schlangen auf einer dreispurigen Autobahn
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In den kommenden Wochen wird viel Stau in Bayern erwartet.

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Reisewelle zu Ferienbeginn: Wo Staus drohen

Am Freitag starten die Sommerferien in Bayern. Der ADAC rechnet deshalb mit viel Verkehr auf den Autobahnen. Aber nicht alle Strecken sind gleichermaßen staugefährdet. Worauf Autofahrer achten sollten. Ein Überblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

"Es wird wieder voll, um nicht zu sagen, sehr, sehr voll werden", sagt Alexander Kreipl vom ADAC Südbayern. Er geht davon aus, dass der Verkehr zum Sommerferienbeginn das Niveau vor der Corona-Pandemie erreichen wird. Grund sei, "dass alle wieder in den Urlaub wollen". Außerdem seien die Flugpreise hoch. Deswegen entscheiden sich dieses Jahr wohl viele Menschen für das Auto.

Stauhöhepunkt gleich am ersten Ferienwochenende

Das führt laut ADAC zu etlichen Verkehrsbehinderungen im bayerischen Raum und über die Grenzen hinweg, gerade in den Urlaubszielen im Süden, wie Österreich und Italien. Den Höhepunkt erreicht der Stau wohl gleich am ersten Ferienwochenende: Schon am Freitagnachmittag dürften die ersten Schlangen auf den Autobahnen entstehen, am Samstag ist dann besonders viel los, am Sonntagnachmittag wird es wohl ebenfalls volle Straßen geben. Das liegt auch daran, dass alle Bundesländer am Wochenende noch Schulferien haben. Auch in Richtung Norden soll es mehr Verkehr geben, weil in Nordrhein-Westfalen und Teilen Skandinaviens die Ferien kurz vor dem Ende stehen.

Eine echte Besserung erwartet der ADAC erst am Dienstag und Mittwoch. Wieder zunehmen werde das Verkehrsgeschehen am zweiten Ferienwochenende, rund um Mariä Himmelfahrt am 15. August und an den letzten beiden Schulferienwochenenden im September.

Stau auf vielen Autobahnen erwartet

Viele Autobahn-Abschnitte dürften in den nächsten Wochen voll werden. Der ADAC hat dazu eine Karte erstellt. Die durchgehend roten Straßen kennzeichnen Abschnitte mit voraussichtlich besonders hoher Staubelastung. Die rot-gestrichelten Strecken haben ebenfalls Staugefahr. Die Warndreiecke kennzeichnen Baustellen, die kleinen weißen Kreise mit Strich in der Mitte bedeuten Grenzabschnitte, wo es Wartezeiten geben kann.

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Der ADAC rechnet mit viel Stau während der Sommerferien.

Vor allem folgende Strecken hält der ADAC für staugefährdet:

  • A3 Regensburg – Passau
  • A7 Ulm – Füssen
  • A8 Ulm – München – Salzburg
  • A9 Nürnberg – München
  • A93 Inntaldreieck – Kufstein
  • A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
  • A99 Umfahrung München

Außerdem droht hier Stau durch Baustellen:

  • A3 Nürnberg – Passau; beide Richtungen zwischen Regensburg-Ost und Kreuz Regensburg
  • A8 München – Salzburg, beide Richtungen bei Holzkirchen
  • A8 München – Salzburg, beide Richtungen zwischen Rosenheim-West und Rastplatz Wilparting
  • A92 Deggendorf – München; zwischen Landshut-West und Moosburg-Nord
  • A95 München – Garmisch-Partenkirchen; beide Richtungen zwischen Raststätte Höhenrain und Sindelsdorf
  • A95 München – Garmisch-Partenkirchen; beide Richtungen zwischen Anschluss B2 und Eschenlohe
  • A99 München- Nord – München-Süd; beide Richtungen zwischen Aschheim/Ismaning und Kreuz München-Ost

Stau im Ausland, in Österreich auch Abfahrtssperren

Der ADAC weist zudem darauf hin, dass es auch im Ausland Stau geben dürfte. Zu den Problemstrecken zählen demnach die Tauern-, Fernpass-, Inntal-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen in Richtung der italienischen und kroatischen Küsten. Auch am Brenner wird es wegen Baustellen wohl mehr Verkehr geben.

Wer nach Österreich fährt, sollte zudem die Abfahrtssperren zwischen 7 und 19 Uhr beachten. In diesem Zeitraum ist es bei Stau also verboten, von der Autobahn abzufahren, um dem Stau auszuweichen. Nach Angaben des ADAC-Verkehrsexperten Kreipl wird das auch kontrolliert. Damit will Österreich verhindern, dass sich die vielen Autos in die Ortschaften abseits der Autobahn ausbreiten und dort ein Verkehrschaos verursachen.

Empfehlung: Nur bei Komplettsperrung Autobahn verlassen

Um Stress zu vermeiden, empfiehlt der ADAC unter anderem vom Reisen am ersten Feriensamstag abzusehen. Wer auf der Autobahn in den Stau gerät, sollte zudem möglichst nicht abfahren – auch wenn das Navigationssystem genau das empfiehlt – denn so würden oft auch Alternativrouten verstopft. Nur bei einer Komplettsperrung solle man die Autobahn verlassen, so der ADAC. Davon unabhängig rät der Verkehrsclub zur Reifen- und Luftdruckkontrolle, ebenso zu einem kurzen Öl- und Wischwasser-Check vor der Abfahrt in den Urlaub.

Auto bleibt beliebtestes Verkehrsmittel in Bayern

Stau ist für die meisten Menschen in Bayern übrigens das größte Ärgernis im Straßenverkehr. So lautet das Ergebnis der aktuellen ADAC-Mobilitätsstudie. Das Ergebnis überrascht nicht – schließlich ist das Auto auch weiterhin besonders beliebt in Bayern. 80 Prozent von etwa 2.000 Befragten im Alter zwischen 18 und 79 Jahren nannten das Auto als bevorzugtes Verkehrsmittel, egal ob auf dem Weg in die Arbeit oder in den Urlaub. Der Grund: Es sei immer verfügbar, man komme schnell und zuverlässig von A nach B und es sei bequem.

Auch beim Blick in die Zukunft scheint das Auto unverzichtbar: Nur 16 Prozent der Befragten können sich vorstellen, künftig ganz auf ein Auto zu verzichten. Vor allem, weil bislang bessere Alternativen fehlen würden, unter anderem ein gut ausgebauter öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) oder ausreichend Radwege. Trotzdem gibt es laut ADAC grundsätzlich bei den Befragten ein Bewusstsein für Klimaschutz und die damit zusammenhängende Verkehrswende. Rund ein Drittel will bis 2030 den ÖPNV und das Rad häufiger nutzen.

Das Auto ist und bleibt Fortbewegungsmittel Nummer Eins in Bayern.
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Das Auto ist und bleibt Fortbewegungsmittel Nummer Eins in Bayern.

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