Ein Kommentar von Achim Wendler, Leiter der BR-Redaktion Landespolitik
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Kommentar: Aiwangers Demokratie-Bashing – Söder hat ein Problem

Markus Söder hat bekommen, was er nicht wollte: einen Wahlkampf gegen die Freien Wähler. Darauf ist er nicht vorbereitet. Ein Kommentar von Achim Wendler.

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Die Erdinger Buhrufe werden Markus Söder noch in den Ohren klingen. Er hat jetzt einen Wahlkampf, den er nicht wollte und auf den er nicht vorbereitet ist: CSU gegen Freie Wähler. Söder hatte gehofft, seinen Koalitionspartner auch als Wahlkampf-Partner an der Seite zu haben. Bayern-Koalition versus Berliner Chaos, gemeinsam gegen die Ampel, das war Söders Strategie.

Unkluge Strategie

Klug war sie von vornherein nicht. Bei der Landtagswahl im Oktober steht ja keine Koalition zur Wahl, ein Bündnis CSU/FW wird man auf dem Stimmzettel vergebens suchen. Auch der friedliebendste Wähler, der reibungslos kooperierende Koalitionen schätzt, muss sich am Ende für eine Partei entscheiden. Dass die CSU keine Entscheidungshilfe anbieten will, ist schlichtweg Verdrängung.

Hubert Aiwanger hat Söder nun auflaufen lassen. Mit seinem Demokratie-Bashing ist er weit über das schwarz-orange Ampel-Bashing hinausgegangen. Er hat sich nicht nur von der CSU abgegrenzt, sondern ihr einen knackigen Wahlkampf aufgezwängt. Söders Harmonie- und Verdrängungsstrategie ist damit gescheitert. Er steht nun blank da, ein Plan für einen Anti-Aiwanger-Kampf liegt offenkundig nicht in der Schublade.

Bayerische statt Bundespolitik!

Hier ein Vorschlag für die CSU: Widmet den bayerischen Landtagswahlkampf endlich bayerischer Politik! Dass die Bundesampel angeblich unfähig ist (was ja großteils stimmt), ist angekommen. Aber im Oktober geht's um Bayern. Schulpolitik? Lehrermangel? Energieversorgung? Fachkräftemangel? Was hat die CSU für Bayern vor?

Übrigens, das wären auch schöne Themen, um sich von den Freien Wählern abzugrenzen. Für Lehrermangel und Energieversorgung sind Schul- und Wirtschaftsminister zuständig. Also Freie Wähler.

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