Gasflamme brennt auf einem Küchenherd
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Gaspreise steigen ab Oktober auch in Bayern kräftig

Einige Gasversorger in Bayern wollen die staatliche Umlage ab 1. Oktober an ihre Kunden weitergeben und die Preise kräftig erhöhen. Für andere kamen die Pläne zu kurzfristig. Wo die Kunden noch eine Verschnaufpause bekommen und wo nicht.

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Die Höhe der sogenannten Gasbeschaffungsumlage beträgt 2,4 Cent je Kilowattstunde - das war am Montag verkündet worden. Mit dieser Umlage sollen erhöhte Beschaffungskosten von Großimporteuren ausgeglichen werden, um sie vor der Pleite zu bewahren. Erste Gasversorger in Bayern wollen dies ab dem 1. Oktober in ihre Preise einfließen lassen. Eine Gasspeicherumlage wird noch dazukommen.

Kräftige Gas-Preiserhöhungen in Regensburg

Einer von ihnen ist der Regensburger Energieversorger REWAG. Er hat nun entsprechende Zahlen bekanntgegeben. Demnach erhöht sich der Verbrauchspreis für Erdgas ab dem 1. Oktober 2022 um 4,50 Cent je Kilowattstunde, im Grundversorgungstarif um 5,43 Cent je Kilowattstunde. Davon entfallen 2,95 Cent je Kilowattstunde auf die von der Bundesregierung beschlossenen Umlagen für Gasbeschaffung und Gasspeicher.

Laut REWAG bedeutet das für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 18.000 kWh pro Jahr Mehrkosten in Höhe von 810 Euro. In der Grundversorgung sind es 977 Euro pro Jahr. Dabei entfallen laut REWAG allein 531 Euro auf die Gasumlagen. Im Vergleich: Für eine Musterwohnung mit einem Jahresverbrauch von 8.500 kWh bedeutet das eine Erhöhung um 382 Euro pro Jahr, in der Grundversorgung um 461 Euro. Auf die Umlagen entfallen dabei 251 Euro.

  • Zum FAQ: "Die Gasumlage kommt: Was Verbraucher wissen sollten"

Auch Gas-Einkaufspreise gestiegen

"Seit Mitte des vergangenen Jahres haben viele externe Faktoren, die sich gegenseitig verstärken, dazu geführt, dass eine regelrechte Preisspirale einsetzte, auf die wir nun reagieren müssen", so REWAG-Vorstand Bernhard Büllmann. Die hohen Einkaufspreise für Erdgas seien von der REWAG nicht mehr kompensierbar. Im Vergleich zum Juli 2021 sollen sich die Großhandelspreise am Erdgasmarkt fast verfünffacht haben.

Der Regensburger Energieversorger REWAG versorgt mehr als 200.000 Kunden mit Strom, Erdgas, Wärme und Trinkwasser. Die Trinkwasserpreise in Regensburg werden schon zum 1. September erhöht.

In Nürnberg ebenfalls ab 1. Oktober höhere Preise

Auch Nürnberger müssen bereits ab dem 1. Oktober mehr bezahlen: Der Grundversorger N-Ergie hat seinen Kunden angekündigt, den Gaspreis um 2,88 Cent pro Kilowattstunde zu erhöhen. "Je nach Erdgasprodukt und -verbrauch entspricht das einer Preissteigerung von durchschnittlich rund 28 Prozent für Privathaushalte", teilte das den Nürnberger Stadtwerken und dem Eon-Konzern gehörende Unternehmen mit, das große Gebiete Nordbayerns mit Strom, Erdgas, Wasser, Fernwärme und Energie-Dienstleistungen versorgt. Für einen Dreipersonenhaushalt mit dem Erdgas-Smart-Tarif und einem Verbrauch von 18.000 Kilowattstunden im Jahr bedeute das Mehrkosten von 43 Euro im Monat.

Unabhängig von der Umlage seien an den Energiemärkten auch die Beschaffungspreise für Versorger stetig angestiegen. "Es ist daher nicht auszuschließen, dass auch diese Mehrkosten zu einem späteren Zeitpunkt weitergegeben werden müssen. Das kann eine nochmalige Anpassung der Erdgaspreise erforderlich machen", warnte N-Ergie seine Kunden schon einmal vor.

In München, Augsburg und Würzburg wird Gas erst später teurer

Die Stadtwerke München und die Stadtwerke Augsburg verzichten darauf, die Preise schon in sechs Wochen zu erhöhen. Teurer wird es aber auch hier werden. Zu welchem Datum die Preise erhöht würden, sei noch nicht entschieden, sagte ein Sprecher der Stadtwerke Augsburg. Auch die Würzburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft rechnet noch und verweist auf den am Donnerstag verkündeten Plan der Regierung, nun die Mehrwertsteuer auf Erdgas von 19 auf sieben Prozent zu senken.

Gasversorger müssen ihren Kunden mit sechs Wochen Vorlauf offiziell unterrichten, wenn sie die Gasumlage kassieren. Wenn sie den ersten möglichen Tag, den 1. Oktober, nutzen wollen, müssen sie dies ihren Kunden bis Freitag mitteilen.

(mit Material von dpa)

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