Judith Gerlach (von links), Anna Stolz, Thorsten Glauber, Joachim Herrmann
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Peter Kneffel, Lennart Preis, Karl-Josef Hildenbrand, Daniel Löb // Montage: BR

Die fränkischen Ministerinnen und Minister in der neuen Staatsregierung.

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Das sind die Franken in der neuen bayerischen Staatsregierung

Der neuen bayerischen Staatsregierung gehören zusammen mit Markus Söder acht Fränkinnen und Franken an. Einige von ihnen bleiben weiter im Amt. Zwei unterfränkische Ministerinnen stehen hingegen vor neuen und großen Aufgaben.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Dass das Ministerium für Gesundheit und Pflege ein wichtiges Ministerium ist, dürfte vielen spätestens seit der Corona-Pandemie bewusst geworden sein. Kaum ein Minister war in der vergangenen Legislaturperiode neben dem Ministerpräsidenten so häufig in der Öffentlichkeit vertreten wie Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Doch der ist kurz vor der Landtagswahl an die Spitze der CSU-Fraktion des Landtags gewechselt. Ministerpräsident Markus Söder musste das Ministerium nun also neu besetzen. Er baut nun auf Judith Gerlach (CSU), die zuvor bayerische Digitalministerin war.

Große Aufgaben für Gerlach

Die Unterfränkin Judith Gerlach kommt aus dem Raum Aschaffenburg, ist studierte Juristin und 38 Jahre alt. Mit Gesundheitspolitik hatte sie bislang kaum zu tun. Sie wird sich schnell gründlich einarbeiten müssen, denn es sind dicke Bretter zu bohren. So ist die Reform der finanziell und personell darbenden Krankenhäuser zu stemmen. Die Federführung hat dabei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Doch die Länder, insbesondere Bayern, hatten zuletzt schwere Kritik an Lauterbachs Plänen geäußert und fordern eine auskömmliche Finanzierung wie auch eine wohnortnahe klinische Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger.

Auch im personell unterversorgten Bereich der Pflege gibt es viel anzupacken. Und es steht seit langem schon eine strukturelle Veränderung des Ministeriums auf dem Zettel: Früheren Äußerungen Markus Söders zufolge soll die bisherige Dienststelle des Gesundheitsministeriums in Nürnberg eines Tages nämlich zum bayerischen Hauptsitz des Ministeriums werden.

Wechsel im Kultusministerium

Vor großen Herausforderungen steht auch die neue Ministerin für Unterricht und Kultus, Anna Stolz (Freie Wähler). Die Nachfolgerin von Michael Piazolo aus dem unterfränkischen Stimmkreis Main-Spessart muss etwas gegen den weit verbreiteten Lehrermangel tun. Auch ist die Lehrausbildung zu modernisieren und es ist weiterhin die Integration geflüchteter Kinder ins Schulsystem zu organisieren. Die Erwartungen von Lehrkräften, Eltern bis hin zu Ausbildungsbetrieben sind hoch. Auch Anna Stolz ist Volljuristin. Die 41-Jährige hatte als "Aufwärmphase" für ihren jetzigen Job in der vorangegangenen Legislaturperiode das Amt der Staatssekretärin im Kultusministerium inne.

Glauber und Herrmann weiterhin gesetzt

Ansonsten besetzen noch zwei weitere Franken Ministerämter, die sie aber schon vorher hatten. Wobei es sich hier ebenfalls um bedeutende Ministerien handelt. Das bayerische Innenministerium ist erneut in Händen des Erlangers Joachim Herrmann. Der 67-jährige CSU-Politiker gilt als bewährte und verlässliche Kraft in Söders Kabinett. Er ist Deutschlands dienstältester Landes-Innenminister. Er übernahm das Ressort 2007 aus den Händen seines Vorgängers Günther Beckstein (CSU), der damals bayerischer Ministerpräsident wurde. Und dann ist da Thorsten Glauber von den Freien Wählern. Der Oberfranke aus dem Kreis Forchheim bleibt weiterhin Minister für Umwelt- und Verbraucherschutz. Wie in seiner vergangenen Amtszeit ist der Klimaschutz ein großes Thema, das nach Ansicht von Naturschützern weiter mit Leben gefüllt werden muss.

Weitere Franken in der Staatsregierung

Die vier weiteren an Franken vergebenen Regierungsposten hat die schwarz-orange Regierungskoalition auf untergeordneter Ebene besetzt. So ist der CSU-Politiker Martin Schöffel aus dem oberfränkischen Stimmkreis Wunsiedel-Kulmbach Staatssekretär unter Finanzminister Albert Füracker (CSU) geworden. Sandro Kirchner (CSU) aus Unterfranken bleibt weiterhin Staatsekretär unter Innenminister Herrmann. Unter den fünf Fachbeauftragten der bayerischen Staatsregierung ist der Mittelfranke Walter Nussel (CSU). Der 58-Jährige Unternehmer aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt bleibt weiterhin der Beauftragter für Bürokratieabbau.

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