Streiche zur Freinacht: Ein Auto wurde mit Toilettenpapier eingewickelt.
Bildrechte: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer

Zur Freinacht gab es auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Streiche in Bayern: In einigen Fällen kam es aber auch zu Sachschäden und Verletzten.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Bilanz zur Freinacht: Ruhestörungen und mehrere Verletzte

Die Nacht zum 1. Mai ist für viele eine Nacht der Streiche - manchmal wird dabei aber über die Stränge geschlagen. Auch in diesem Jahr gab es in Bayern einige Sachschäden und teils auch Verletzte. Die Polizei zieht dennoch ein recht positives Fazit.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Nacht zum 1. Mai ist traditionell keine stille Nacht: In vielen Orten finden große Feste statt, oft wird die sogenannte "Freinacht" aber auch für Schabernack genutzt und der geht teilweise auch über Kavaliersdelikte hinaus. So gab es auch in diesem Jahr in Bayern einige Auseinandersetzungen mit Sachbeschädigungen und Verletzten. Zum Teil waren die Beteiligten angetrunken, wie aus den Polizeiberichten hervorgeht. Insgesamt bezeichneten die Polizeipräsidien in mehreren Regierungsbezirken das Einsatzgeschehen zur Freinacht aber als weitgehend "ruhig".

Mehrere Verletzte bei Maifeier-Schlägereien in Schwaben

Im schwäbischen Landkreis Donau-Ries wurden bei einer Maifeier mindestens vier Menschen verletzt, einer davon schwer. In Rain waren vier junge Männer in einen Streit geraten. Als sie versuchten, den Konflikt durch Schläge zu lösen, wurde einer der Männer schwer und ein anderer leicht verletzt, wie ein Polizeisprecher am Mittwoch mitteilte. Der 21 Jahre alte Schwerverletzte kam ins Krankenhaus.

Nur wenige Kilometer weiter soll ein betrunkener 47-Jähriger in Marxheim zwei anderen Menschen mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Dabei wurde ein 49-Jähriger mittelschwer und ein 33-Jähriger leicht verletzt. Weil sich der 47-Jährige auch gegenüber den Polizisten aggressiv zeigte, wurde er vorläufig festgenommen und kam in Polizeigewahrsam.

Insgesamt zieht die Polizei in Schwaben aber ein vergleichsweise positives Resümee. Bis zum Morgen hat es im Einsatzgebiet Schwaben Süd/West laut dem Polizeipräsidium in Kempten nur rund 90 Einsätze verbunden mit der Freinacht gegeben, deutlich weniger als 2023 (150 Einsätze). Der Großteil entfiel auf Ruhestörungen, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen.

Vandalen sägen Maibaum in Stadtlauringen um

Körperverletzungen gab es auch im Landkreis Miltenberg in Unterfranken. Nach einem eskalierten Streit auf einem Maibaumfest wurden dort vier junge Menschen leicht verletzt. Eine zehnköpfige Männergruppe soll in Wörth am Main vier Menschen im Alter von 21 bis 24 Jahren geschlagen und getreten haben. Danach flüchteten die Angreifer.

Eine besonders gefährliche Aktion ereignete sich in Stadtlauringen im Landkreis Schweinfurt. Dort haben zwei Unbekannte gegen 2 Uhr nachts den Maibaum am Marktplatz umgesägt, sodass dieser auf das Vordach eines angrenzenden Gebäudes fiel. Die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigungen und hofft auf Zeugenhinweise. Die Höhe des Schadens ist laut Polizei noch unbekannt. Die Beamten weisen darauf hin, dass dies nicht nur eine Straftat sei, sondern auch risikoreich für die unbekannten Täter und Unbeteiligte.

Generell sei die Freinacht in Unterfranken aber ruhig und friedlich verlaufen, so die Polizei. Bei den insgesamt 270 Einsätzen in der Nacht hätte es nur bei wenigen einen unmittelbaren Zusammenhang zu der Nacht zum 1. Mai gegeben, heißt es von Seiten der Polizei. Auch hier sei es größtenteils um Ruhestörungen gegangen.

Überwiegend kleinere Vergehen in Oberbayern

Im Stadtgebiet von München und dem Landkreis meldete die Polizei gerade einmal elf Einsätze, die im Zusammenhang mit dem Brauchtum stehen. Dabei handelte es nach Angaben eines Sprechers um Ruhestörungen und kleinere Sachbeschädigungen. In der Altstadt sollen Jugendliche von einem Hausdach mit Wasser gefüllte Luftballons auf Passanten geworfen haben. Ein Radfahrer wäre dadurch fast gestürzt. Verletzt wurde aber niemand. Als die Polizei eintraf, waren die Täter bereits verschwunden.

Bei der Einsatzzentrale Ingolstadt, zuständig für den Bereich Oberbayern Nord, gingen seit gestern Abend 164 Meldungen mit Bezug zur Freinacht ein. Unter anderem wurden 27 Ruhestörungen, zwölf Sachbeschädigungen und fünf Körperverletzungen angezeigt. In Landsberg am Lech haben unbekannte Jugendliche das Inselbad mit Doppelsigrunen beschmiert. Laut Polizei ist auf Videoaufnahmen einer Überwachungskamera zusehen, wie eine Gruppe das verbotene Nazisymbol am Haupteingang anbringt. In gleicher Weise wurde ein Geräte-Container im Inselbad mit schwarzer Farbe beschmiert. Die Polizei sucht noch Zeugen.

Landkreis Tirschenreuth: Unbekannte tauschen Ortsschilder aus

Auch in Niederbayern und der Oberpfalz hat es in der Nacht zum 1. Mai keine größeren Polizeieinsätze gegeben. Das sagten die Sprecher der jeweiligen Einsatzzentralen auf BR-Anfrage. Demnach seien es in Niederbayern zwar etwas mehr Einsätze als sonst gewesen, allerdings sei es nicht zu größeren Schäden oder Verletzungen gekommen.

In der Oberpfalz haben Unbekannte in der Nacht auf Mittwoch einen Maibaum bei Falkenberg im Kreis Tirschenreuth umgesägt. Weil der Maibaum auf die Fahrbahn fiel, ermittelt die Polizei hier und hofft auch hier auf Zeugenhinweise. Verkehrsunfälle habe es deswegen aber nicht gegeben.

In Bärnau im Kreis Tirschenreuth haben Unbekannte mehrere Ortsschilder abmontiert und vertauscht – so wurde etwa das Ortsschild Schwarzenbach abmontiert. Das Ortsschild von Bärnau wurde in Tirschenreuth gefunden, hieß es. Die Polizei ermittelt auch in diesen Fällen.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!