Autobahnraststätte Ohrenbach-West
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Im aktuellen ADAC-Raststättentest ist die Raststätte Ohrenbach-West an der A7 im Landkreis Ansbach sehr gut bewertet worden.

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ADAC testet deutschlandweit Rastanlagen: Sieger liegt in Bayern

Wer ist nicht froh, wenn er bei einer Rast an der Autobahn eine angenehme, saubere Raststätte findet? In einem aktuellen ADAC-Test hat eine Raststätte an der A7 in Franken besonders gut abgeschnitten. Und wie sieht es im restlichen Bayern aus?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Beine vertreten, Toilette aufsuchen und vielleicht gibt’s auch noch einen Kaffee, Snack oder ein Erfrischungsgetränk: Wer längere Strecken mit dem Auto oder im Bus zurücklegt, nutzt dafür oft die nächstgelegene Rastanlage an der Autobahn. Nicht immer eine erfreuliche Erfahrung.

Ganz genau hingeschaut auf die Qualität von Rastanlagen hat in diesem Jahr der ADAC. Kurz vor den Sommerferien hat der Automobilclub einen Testbericht veröffentlicht. Im Fokus: Sauberkeit und Zustand der Sanitäranlagen, Preise und das gastronomische Angebot. Stichprobenartig überprüften die Tester dafür 40 Anlagen in ganz Deutschland, darunter einige in Bayern. Fazit: Viele Raststätten schneiden insgesamt nur mittelmäßig ab, kein einziges Mal wurde eine "sehr gute" Bewertung erreicht.

Fränkische Raststätte ist ADAC-Testsieger

Immerhin: Beim Raststätten-Test des ADAC steht eine fränkische Raststätte bundesweit an der Spitze. Die Autobahnraststätte Ohrenbach West an der A7 im Landkreis Ansbach, 20 Kilometer nördlich von Rothenburg ob der Tauber erhielt die Note "gut". Vor allem die vielfältige Speisenauswahl, der barrierefreie Zugang zur Anlage und die Toiletten mit separatem und gut ausgestattetem Babywickelraum überzeugten die ADAC-Tester.

Auch fünf weitere Raststätten im Freistaat erzielten beim ADAC-Test ein "gutes" Ergebnis: Die Anlagen Leipheim Süd und Irschenberg Süd, beide an der A8, sowie Pentling Ost an der A93, Greding West an der A9 und Aurach Süd an der A3.

Vier bayerische Rastanlagen nur "ausreichend"

Lediglich die Note "ausreichend" erhielten dagegen die ebenfalls in Bayern gelegenen Raststätten Allgäuer Tor West an der A7, Hochfelln Süd an der A8, Spessart Süd an der A3 und Frankenhöhe Süd an der A6.

In der Kritik der Tester stehen dabei unter anderem die hohen Preise in den Tankstellen-Shops der Anlagen: Als Beispiel nennt der ADAC bis zu 5,99 Euro für eine Packung Kartoffelchips, 3,29 Euro für eine 0,5 Liter-Flasche Wasser und 4,99 Euro für einen kleinen Cappuccino to go. Deutlich günstiger seien im Vergleich die in Autobahnnähe gelegenen Autohöfe, heißt es im ADAC-Bericht.

Kein "sehr gut" – ADAC bemängelt hohe Preise

Von den insgesamt 40 getesteten Anlagen in Deutschland erreichte keine die Gesamtnote "sehr gut". Der ADAC bemängelt bei allen Raststätten nicht nur überteuerte Preise sowohl für Getränke und Lebensmittel, sondern auch für Kraftstoffe. So war Super E10 im Schnitt 42 Cent und Diesel 36 Cent teurer als an der nächstgelegenen Tankstelle abseits der Autobahn.

Sanitäranlagen haben sich gebessert

Besser schnitten im Vergleich zu den letzten Tests die Sanitäranlagen ab, die bei dreiviertel aller Anlagen ein "sehr gut" oder "gut" bekamen. Allerdings wurden die Anlagen im März und April getestet und nicht zu stark frequentierten Ferienzeiten, heißt es in der Mitteilung des ADAC.

Zudem seien noch nicht alle Rastanlagen barrierefrei. Zwar gebe es Behindertentoiletten, aber oft seien die Wege nicht barrierefrei. Keine der nordbayerischen Rastanlagen war für Mobilitätseingeschränkte problemlos zu bewältigen.

Zu wenig Schnelllade-Angebote für E-Autos an Raststätten

Dringend ausgebaut werden müsse auch das Angebot an Schnellladesäulen für Elektroautos. Zwar haben in Nordbayern die meisten Anlagen ein Angebot zum Schnellladen (bis 150 kW) oder Superschnellladen (ab 150 kW), aber nur in Greding West funktionierten auch alle HPC-Ladepunkte. In Aurach Süd und in Spessart Süd gab es gar keine Superschnelllademöglichkeit, und in den anderen Rastanlagen waren die Ladepunkte vereinzelt defekt. Der Fachbereichsleiter des ADAC Nordbayern, Jürgen Hildebrandt, warnte: "Die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge wird so künftig nicht ausreichen."

"Wir brauchen dringend mehr – und gerne auch wettergeschützte – HPC-Ladepunkte. Andernfalls werden wir bald nicht nur Ladezeit, sondern auch Wartezeit für den Zugang zur Infrastruktur bei Reisen mit dem E-Auto einplanen müssen“, so der ADAC in seiner Mitteilung.

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