Freizeit-Trampolinhallen Fitnessboom auf dem Trampolin
Nach Gartentrampolin und Sportkurs auf Minitrampolinen nun also der Luftsprung als größer aufgezogener Freizeitsport: „Airhop“ heißt die erste Freizeit-Trampolinhalle, die in Bayern eröffnet hat. Das britische Unternehmen hat von seinen Vorbildern aus den USA die beliebtesten Features übernommen. Mit dem Trampolinspringen aus der Schulzeit hat das nur noch entfernt zu tun.
Der neue Trampolinpark wirkt auf den ersten Blick wie eine Mischung aus Freizeitpark und japanische Fernsehshow. Gleich an der ersten Station, beim Wipe-Out (Foto oben), geht es darum, den sich drehenden, aufgeblasenen Schlagbäumen zu entkommen, in dem man sich unter ihnen hindurchduckt oder über sie hinweg springt. Da sie sich in immer schnelleren Intervallen drehen, ist es nicht nur ein für die Sprunggelenke anstrengendes Training, sondern auch eine Herausforderung an die Koordination.
Weiche Landung
Weiche Landung: Salto rückwärts ins Foam Pit
Eine Station weiter die Schaumstoffgrube: Hier können Salti, Grätschen und andere Sprünge sorglos geübt werden, da man bei der Landung in Tausenden Schaumstoffwürfeln versinkt. Trainiert werden muss allerdings alles auf eigene Faust, denn professionelle Trampolintrainer stehen nicht zur Verfügung. Sportlich anstrengend ist es in jedem Fall, vor allem der Weg aus der Grube.
Ausdauertraining in 3D
Basisregeln für Dodgeball, eine beliebte Völkerballvariante aus den USA
Besonders beliebt und ein gutes Training für Bauch und Po ist das XXL-Trampolinfeld. 70 kleinere Trampoline grenzen hier direkt aneinander, auch die Wände sind bespringbar. Damit möglichst keine Unfälle passieren, ist die Sprungkraft auf den Trampolinen jedoch begrenzt. Die Besucher können nur etwa zwei Meter hoch hüpfen. Auch wichtig und eine der Parkregeln: nur ein Springer pro Tuch, sonst sind Verletzungen programmiert.
Duell auf dem Schwebebalken
Der Schwebebalken fürs Battle Beam-Duell
Wer immer noch nicht genug hat, kann beim sogenannten Basketball Slam Dunk Körbe werfen oder beim Dodgeball 3D-Völkerball spielen. Oder beim Battle Beam auf einem Schwebebalken gegen einen Freund antreten und ihn mit einem weichen Kissen in die Schaumstoffkuhle schubsen.
Wer darf Trampolinspringen?
Vor allem Minitrampoline werden in der Sporttherapie und Reha gerne verwendet, um durch das Schwingen auf dem hochelastischen Boden stützende Muskelgruppen wieder aufzubauen. Doch auch im Freizeitbereich ist das Trampolinspringen bis ins hohe Alter eine gelenkschonende Möglichkeit, sich fit zu halten, sagt Sport-Physiotherapeut Martin Klose vom Klinikum Rechts der Isar in München. Es gibt nur wenige Fälle, in denen er vom Trampolinspringen abrät:
"Patienten, die an Schwindel leiden, würde ich primär nicht aufs Trampolin stellen. Ansonsten gibt es bis auf eine sehr stark ausgeprägte Osteoporose eigentlich keine Sachen, die dagegen sprechen."
(Sport-Physiotherapeut Martin Klose)
Die größte Gefahr bei den großen Trampolinen ist nicht der Sprung nach oben, sondern der daneben. Das kann zu vielen Verletzungen führen, von schweren Schädelfrakturen und Wirbelsäulenverletzungen bis hin zu einfachen Blessuren wie Fußverstauchen oder Knieverdrehen. Der Physiotherapeut warnt deshalb davor, auf einem Trampolin zu zweit zu springen:
"Wenn zum Beispiel ein schwerere Person, etwa ein Elternteil, abspringt und das Kind im falschen Moment zurückkommt, wirkt da eine extreme Kraft von unten und das kann dann auch auf dem Trampolin zu Knochenbrüchen führen."
(Martin Klose)
12 Euro pro Stunde
Der Eintritt in die Airhop-Halle kostet pro Stunde 12 Euro. Dazu müssen die Sportler beim ersten Besuch spezielle Anti-Rutsch-Socken für zwei Euro kaufen. An den Wochenenden ist die Halle zur Zeit weit im Voraus ausgebucht. Eine Reservierung wird deshalb empfohlen. Weitere Hallen sind in Augsburg, Regensburg und Nürnberg geplant.
Link-Tipps
Freizeit-Trampolinhalle: www.airhoppark.de/muenchen
Trampolintraining für Erwachsene in München mit professioneller Anleitung: www.trampolin.pro
Beitrag: Henrike Busch