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Für Rennrad-Fans Winter-Trainingsrevier Andalusien

Für Rennradler sind die Wochen ab November hart. Es ist kühl, nass und früh dunkel. Wer zu dieser Jahreszeit in unseren Breiten Rennrad fahren will, muss sich warm anziehen. Ganz anders in Andalusien. Da herrschen auch in den Wintermonaten prima Bedingungen für Pedalisten.

Stand: 23.11.2016

In der Gegend um Almeria, an der Mittelmeerküste Andalusiens, hat Dietmar Häbe sein Revier. Seit neun Jahren bietet er hier mit "Velo Andaluz" Rennradcamps an. Sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen können entweder begleitete Touren buchen oder einfach ein Rennrad leihen und individuell losdüsen. Die Bedingungen sind ideal: "Wir fahren hier auf Straßen, auf denen kaum Autos vorbeikommen. Ich sehe eher mal einen Leguan auf der Fahrbahn", scherzt der Schwabe. Selbst wenn Autofahrer unterwegs sind, sei das kein Problem: "Die Spanier sind sehr freundlich und geduldig. Sie würden uns Rennradler nie bedrängen oder in einer Kurve oder vor einer Kuppe überholen. Die feuern uns eher noch an."

Doch die Strecken sind nicht nur verkehrsarm, sondern auch schön. Moderate Steigungen über 10 bis 20 Kilometer können auch weniger Trainierte meistern. Da bleibt genügend Zeit, um die Landschaft zu bewundern. Der Naturpark Cabo de Gata an der Mittelmeerküste wurde vor Jahrtausenden von Vulkanen geschaffen. In der Halbwüste stehen niedrige Dattel- und Zwergpalmen. Die karge Landschaft hat ihre ganz eigene Faszination. Trotz Wasserarmut wird hier im Süden Spaniens intensiv Landwirtschaft betrieben. Die Radler passieren deshalb oft zahlreiche weiße Gewächshäuser. "Das sieht zwar nicht so schön aus, aber billige Tomaten will dann doch fast jeder essen", gibt Häbe zu bedenken.

Abstecher in die Sierra Nevada

Ebenfalls weiß, aber um einiges schöner: die Sierra Nevada. Die höchsten Gipfel des "schneebedeckten Gebirges" sind über 3.000 Meter hoch und zwischen November und Mai verschneit. Etwa 40 Kilometer hinter Almeria geht es in moderaten Steigungen die Pässe hinauf. "Wer mag, kann sich da richtig austoben", weiß der passionierte Radler aus eigener Erfahrung.

Entlang der Küste

Weniger Höhenmeter bietet die Runde an der Küste entlang. Die Straßen führen durch alte Fischerdörfer und geben den Blick aufs Meer frei. Statt der Berge ist hier der Wind die Herausforderung. Vor allem im östlichen Andalusien bläst er manchmal ziemlich stark. Da heißt es nur: langsamer fahren und das Rennrad fest im Griff halten. Oder einfach mal stehen bleiben und den Blick aufs Meer genießen. Das Essen danach hat man sich so oder so verdient. Häbes Tipp: "Mediterrane Küche mit viel Fisch und Gemüse ist für Sportler ideal. Fast überall bekommt man auch günstige Tapas zum Bier."


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