Die BR24 Reportage (Wiederholung) Extreme Rechte in Italien im Höhenflug

20.07.2022, Italien, Rom: Giorgia Meloni, Parteichefin von Fratelli d'Italia, spricht bei einer Veranstaltung von Fratelli d'Italia.  | Bild: dpa-Bildfunk/Cecilia Fabiano

Sonntag, 31.07.2022
22:35 bis 22:58 Uhr

BR24

100 Jahre nach Beginn des Faschismus
Von Jörg Seisselberg

Als Podcast verfügbar

100 Jahre nach dem Beginn des Faschismus sind die Rechten im Italien wieder auf dem Vormarsch. Die Brüder Italiens, politisch noch extremer als Matteo Salvinis Lega, sind in den Umfragen stärkste politische Kraft. Im Symbol der Partei lodert die Flamme auf dem Grab Benito Mussolinis, Parteichefin Giorgia Meloni drückt sich vor einer klaren Verurteilung des Faschismus. Dem Erfolg bei den Wählern tut dies keinen Abbruch. Italiens Rechte stützt sich dabei auch auf die immer noch verbreitete Ansicht in der Bevölkerung, unter Mussolini sei „nicht alles schlecht gewesen“. Um den Ursachen für den Erfolg der Rechten 100 Jahren nach dem Marsch auf Rom auf den Grund zu gehen, sind wir nach Predappio gefahren, wo Mussolini beerdigt ist und rechtsextreme Gruppen offen ihre Verehrung für den faschistischen Diktator zur Schau stellen. Wir haben Meloni, den neuen Star der Rechten, beobachtet, Experten interviewt und Vertreter von Organisationen getroffen, die beklagen, im Nachkriegsitalien habe nie eine echte Aufarbeitung der faschistischen Diktatur stattgefunden. Und wir haben mit einem Journalisten gesprochen, der unter Polizeischutz steht und der sagt: Gewaltbereite Rechtsextreme in Italien schüchterten ihre Kritiker und Gegner mittlerweile auf eine Art und Weise ein, die man bislang nur von der Mafia kannte.