Eine Schneekanone im Einsatz. Außenherum sind kahle Bäume und triste Wiesen zu sehen. Schnee liegt kaum.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Thomas Frey

Eine Forscherin sagt: Bei anhaltend hohen Emissionen könnte eines von acht Skigebieten bis zum Jahr 2100 seine natürliche Schneedecke verlieren.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Forscher: Skipisten werden zunehmend verschwinden

Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten 13 Prozent der Skigebiete ihre natürliche Schneedecke verlieren. Zu diesem Ergebnis kommt die Forscherin Veronika Mitterwallner von der Uni Bayreuth. Das hat Folgen für uns Menschen, aber auch für die Natur.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Unter bestimmten Voraussetzungen könnten bis zum Ende dieses Jahrhunderts 13 Prozent der Skigebiete ihre natürliche Schneedecke verlieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Bayreuther Forscherin Veronika Mitterwallner, die sieben Gebirgsregionen weltweit untersucht hat. Die Wissenschaftlerin ist in ihrer Untersuchung davon ausgegangen, dass klimaschädlichen Emissionen wie CO2 nicht gesenkt werden.

Auswirkungen des Klimawandels auf Skigebiete

"Der Klimawandel verändert die Muster natürlichen Schneefalls erheblich, das hat starke, aber unterschiedliche Folgen für Skigebiete weltweit", erklärt Veronika Mitterwallner in einer Mitteilung der Hochschule Bayreuth. Die promovierte Wissenschaftlerin gehört zum Team des Lehrstuhls für Sportökologie.

Bei der Untersuchung wurden die Auswirkungen des Klimawandels auf die jährliche natürliche Schneedecke in sieben großen Skigebieten prognostiziert. Darunter befanden sich die europäischen Alpen, die Anden, die Appalachen, die australischen Alpen, die japanischen Alpen, die Neuseeländischen Alpen und die Rocky Mountains.

Prognose: Wintersport nur noch in höheren Lagen

Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden zunächst mithilfe von OpenStreetMap bestimmte Skigebiete identifiziert. Außerdem verwendeten die Wissenschaftler die öffentliche Klimadatenbank "Chelsea", die die jährlichen Schneedeckentage pro Skigebiet für die nächsten Jahrzehnte vorhersagen kann.

Laut der Untersuchung werden bis zum Jahr 2100 die durchschnittlichen jährlichen Tage mit einer natürlichen Schneedecke am stärksten in den australischen Alpen abnehmen, nämlich um 78 Prozent. In den europäischen Alpen würde der Rückgang 42 Prozent betragen.

Das Forscherteam geht davon aus, dass der Skitourismus durch die abnehmende Schneedecke wegen steigender Temperaturen in höhere Lagen ausweichen wird. Das würde allerdings eine Bedrohung für alpine Pflanzen und Tiere darstellen. Aber: Selbst wenn Skiliftbetreiber in tieferen Lagen auf Kunstschnee zurückgreifen würden, werde die wirtschaftliche Rentabilität vieler Skigebiete sinken. Der Bayerische Wald hat in der vergangenen Wintersaison eine ähnliche Erfahrung gemacht.

Schneemangel führt zu frühzeitigem Saisonende

Schneemangel und zu hohe Temperaturen haben im Bayerischen Wald Ende Februar 2024 für ein vorzeitiges Saisonende geführt – mehr als drei Wochen eher als eigentlich vorgesehen. Für eine künstliche Beschneiung waren die Temperaturen zu hoch und Schneefall war für die kommenden beiden Wochen nicht vorhergesagt worden.

Mangels Schnee hat die Gemeinde Immenreuth im Landkreis Tirschenreuth ihren Tannenberglift endgültig aufgegeben. Mehr als 50 Jahre lang hatte die 2.000-Einwohner-Gemeinde in der Oberpfalz den Lift selbst betrieben. In den vergangenen Jahren hatte der Schnee in der Region allerdings nicht mal mehr für eine Woche Liftbetrieb gereicht.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!