Erkältung und Grippe von einer Infektion mit dem Coronavirus zu unterscheiden, war schon immer schwierig, denn viele Symptome ähneln sich. Laut einer neuen Analyse des Robert Koch-Instituts (RKI) haben sich die Symptome von Corona-Patienten während der Pandemie verändert. Das sogenannte Symptomprofil bei der Omikron-Variante BA.5 ist zunehmend "grippeähnlicher" geworden. Das macht eine Unterscheidung von anderen Atemwegserkrankungen noch schwieriger: Der für Corona typische Geschmacksverlust ist seltener geworden, Halsschmerzen haben zugenommen.
- Zum Überblick "Omikron-Variante: Mögliche Symptome bei einer Infektion"
Grundsätzlich verläuft eine Covid-19-Erkrankung von Mensch zu Mensch unterschiedlich und ist unberechenbar: Manche Menschen haben gar keine Beschwerden, andere die einer harmlosen Erkältung, andere liegen wie bei einer schweren Grippe flach. Im schlimmsten Fall droht ein Krankenhausaufenthalt.
Symptome bei Omikron sind schwerer von Grippe zu unterscheiden
"Die Symptomatik von Covid-19-Patienten ist unspezifisch und ähnelt der vieler anderer respiratorischer Erkrankungen. Milde Symptome wie Kopfschmerzen und eine "verstopfte" Nase können solitär auftreten. Eine Phase mit leichteren Symptomen kann einer Phase mit "typischeren" Symptomen, wie Fieber oder Husten, um ein oder zwei Tage vorausgehen", so das RKI. Zu Beginn der Erkrankung treten laut RKI häufig folgende Symptome, einzeln oder in Kombination, auf:
- Halsschmerzen, Heiserkeit,
- Husten, produktiv und unproduktiv
- Fieber
- Schnupfen
- Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns
- Dyspnoe (Atemnot bei Pneumonie)
Weitere mögliche Symptome umfassen z. B.:
Kopf- und Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Konjunktivitis, Hautausschlag, Lymphknotenschwellung, Apathie, Somnolenz (Benommenheit, Schläfrigkeit)
Was tun, wenn der Verdacht auf Corona besteht?
Wenn man einen begründeten Verdacht hat, am Coronavirus erkrankt zu sein, sollte man bei seinem Arzt anrufen und einen Termin auszumachen, um eine mögliche Verbreitung des Virus zu verhindern. Dort wird dann ein Test gemacht. Auch Selbsttests können einen Hinweis geben. Sie haben aber einen Haken: Sie sind nur eine Momentaufnahme, denn im Gegensatz zum verlässlicheren PCR-Test im Labor benötigen die Schnelltests eine größere Menge an Viren, um ein positives Testergebnis anzuzeigen, sagt das Robert Koch-Institut.
Welche Symptome hat eine Grippe?
Die Symptome einer Grippe kommen ganz plötzlich. Schlagartig geht es einem sehr schlecht. Typische Grippesymptome: Fieber, Husten, Halsweh, Kopf- und Gliederschmerzen. Man fühlt sich sehr krank.
Wann und wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?
Grippewellen, also Zeiten mit einer erhöhten Influenza-Aktivität, beginnen meist im Januar und dauern drei bis vier Monate. Das Robert Koch-Institut (RKI) rät grundsätzlich, sich am besten im Oktober oder November gegen die saisonale Grippe impfen zu lassen. Das ist der ideale Zeitpunkt, um auf dem Höhepunkt einer Grippewelle geschützt zu sein. Denn die Wirksamkeit des Impfschutzes ist begrenzt.
Grippe-Viren sind listig und wandlungsfähig: Sie verändern sich ständig. Jedes Jahr muss daher ein neuer saisonaler Impfstoff entwickelt werden, der gegen die aktuellen Influenzaviren, die gerade im Umlauf sind, wirksam ist. Ältere Menschen und chronisch Kranke gehören zu den Risikogruppen, die sich jedes Jahr impfen lassen sollten. Eine Grippe-Impfung bietet in der Regel keinen hundertprozentigen Schutz - gerade bei älteren Menschen, die weniger Antikörper bilden als Jüngere. Wenn man trotz Impfung erkranken sollte, schwächt sie eine Grippe aber deutlich ab.
Für Risikogruppen bedeutet eine Grippe-Erkrankung eine echte Gefahr, denn das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf ist erhöht. Die Grippe kann lebensgefährliche Komplikationen nach sich ziehen. Die bedeutendsten sind eine Lungen- oder eine Herzmuskelentzündung. Beide können tödlich enden und müssen schnell mit Medikamenten behandelt werden, sonst kann es vor allem bei immungeschwächten Personen zu lebensgefährlichen Komplikationen kommen.
Symptome einer Grippe
Eine Grippe beginnt oft schlagartig, viele fühlen sich innerhalb einer Stunde schwer krank. Meist tritt hohes Fieber mit mehr als 39 Grad auf. Äußerst starke Glieder-, Muskel- oder Knochenschmerzen sowie eventuell Schnupfen sind als Begleitsymptome möglich. Die Frage, ob man noch zur Arbeit geht oder nicht, stellt sich nicht, weil man zu geschwächt ist. Nach einer Grippe sollte man sich eine Zeit lang schonen, um Komplikationen wie eine Lungenentzündung zu vermeiden. Der Körper braucht Zeit, um sich von der Infektion zu erholen.
Eine Erkältung, beziehungsweise ein grippaler Infekt, verläuft deutlich weniger dramatisch und ist eine einfache Infektion der oberen Atemwege. Ausgelöst werden Infektionen durch etwa 200 verschiedene Viren, die durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragen werden. Die Viren vermehren sich in den Schleimhäuten der oberen Atemwege. Nasskaltes "Schmuddelwetter" begünstigt die Verbreitung der Erkältungskrankheiten.
Erkältung - Schnupfen, Husten, Heiserkeit
Bei einem grippalen Infekt herrscht der Schnupfen vor und man fühlt sich schlapp. Typische weitere Symptome: leichteres Fieber, leichte Gliederschmerzen, Halsschmerzen oder Husten. Viele schleppen sich auch dann noch zur Arbeit- Das ist falsch, da so die Heilung nur verzögert wird und die Kolleginnen und Kollegen angesteckt werden. Lieber sollte man sich zu Hause auskurieren und viel trinken. Auch Inhalationen und Nasenduschen sowie schleimlösende Präparate lindern die Symptome.
Ein milder Verlauf von Covid-19 und eine Infektion mit der Corona-Mutante Omikron erschweren die Unterscheidung zwischen Covid-19 und einer Erkältung oder Grippe. Um sicher zu gehen und andere nicht anzustecken, sollte man bei Erkältungssymptomen einen Corona-Test machen.

Die Corona-Pandemie hat tiefe Spuren hinterlassen: Drei von vier Kindern und Jugendlichen in Deutschland zeigen seelische Schäden.
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