Etwa 80 Mitarbeitende von Ikea in Fürth und Eching sind einem Streikaufruf von Verdi gefolgt. Vor dem Fürther Möbelhaus lieferten sie sich eine Kissenschlacht, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen.
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Kissenschlacht vor Ikea-Möbelhaus in Fürth

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Kissenschlacht vor Möbelhaus: Ikea-Streik in Fürth und Eching

Etwa 80 Mitarbeitende von Ikea in Fürth und Eching sind einem Streikaufruf von Verdi gefolgt. Vor dem Fürther Möbelhaus lieferten sie sich eine Kissenschlacht, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Für Kunden kommt es zu Beeinträchtigungen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Lange Wartezeiten an den Kassen, Einschränkungen im Service und nicht aufgefüllte Regale: Laut der Gewerkschaft Verdi kann es heute noch den ganzen Tag über durch die Streik-Aktion bei Ikea in Fürth zu Beeinträchtigungen für die Kunden kommen. Auch Beschäftigte des Ikea-Hauses aus dem oberbayerischen Eching sind in den Streik getreten und haben sich an der Verdi-Aktion in Fürth beteiligt.

Verdi fordert höheren Stundenlohn

Publikumswirksam haben sich die Gewerkschaftsmitglieder etwas einfallen lassen: Sie wollten nicht nur mit Plakaten vor dem Eingang stehen, sondern sich ab 10 Uhr auch eine Kissenschlacht vor dem Fürther Möbelhaus liefern. Motto: "Wir streiken, bis die Federn fliegen".

Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten im bayerischen Einzel- und Versandhandel unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde.

"Es braucht dringend Entgelterhöhungen, die den dramatischen Preissteigerungen etwas entgegensetzen. Angebote, die weitere Reallohnverluste zur Folge haben, vergrößern die Gefahr von Altersarmut und gefährden viele Existenzen von Beschäftigten." Jaana Hampel, Verdi-Streikleiterin im Einzelhandel Mittelfranken
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Streikende vor dem Ikea-Möbelhaus in Fürth fordern mit Ballons 2,50 Euro mehr Lohn in der Stunde.

Seit April keine Einigung im Tarifstreit

Nach Gewerkschaftsangaben finden seit April in Bayern Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel statt. Die Arbeitgeber boten zuletzt für 2023 eine Entgeltsteigerung von 5,3%. Dies bedeutet für eine Verkäuferin im Endgehalt eine Erhöhung von 92 Cent in der Stunde, so Verdi.

Für 2023 soll es außerdem eine Inflationsausgleichsprämie von 450€ geben. Diese soll mit betrieblichen Zahlungen verrechnet werden und "natürlich würde diese bei zukünftigen Erhöhungen unter den Tisch fallen", so Verdi. Für sogenannte Krisenbetriebe könnte davon auch noch nach unten abgewichen werden.

Angebot federe Gefahr der Altersarmut nicht ab

2024 soll es eine Erhöhung von 3,1% geben – was einer Erhöhung von 57 Cent die Stunde entspräche und den Reallohnverlust im zweiten Jahr fortsetzen würde. Die unteren Einkommensgruppen würden sie 2023 auf 13€ und 2024 auf 13,50 € Stundenlohn anheben. Auszubildende sollen 2023 50€ und 2024 3,1% mehr bekommen. Laut Verdi ist das zu wenig: Auch das neue Angebot federe die Wirkung der drastischen Preissteigerungen und die Gefahr der Altersarmut nicht ab.

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Das Ikea Möbelhaus in Fürth

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