Streikende tragen Verdi-Flaggen sowie ein Banner mit der Aufschrift "Lidl lohnt sich... nur für uns nicht!"
Bildrechte: BR/Katharina Heudorfer

Archivbild: Verdi ruft Beschäftigte im Einzelhandel zu Streiks auf - auch Supermarkt-Zentrallager, etwa von Lidl, sind betroffen.

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80 Betriebe in Bayern: Verdi ruft zu Streiks im Einzelhandel auf

Supermärkte, Buchläden, Gartencenter, Bekleidungshäuser - Beschäftigte diverser Einzelhandelsbetriebe in Bayern sind zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. In welchen Regionen Streiks stattfinden, die Auswirkungen für Kunden haben könnten.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Beschäftigte in mehr als 80 Betrieben hat Verdi zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Von den Streiks am Freitag seien Zentrallager von Edeka, Rewe, Lidl, Norma und Kaufland sowie einzelne Supermärkte, Buchhandlungen, Gartencenter, Möbel- und Bekleidungshäuser betroffen, teilte die Gewerkschaft mit.

Einzelne Betriebe seien schon seit mehreren Tagen im Streik. "Der Mut und die Ausdauer unserer Kolleginnen und Kollegen bei den Streikaktionen ist beeindruckend und verdient endlich auch Respekt und Wertschätzung durch die Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen", schreibt Verdi in einer Mitteilung. Ein Angebot von drei Prozent tabellenwirksame Erhöhungen in diesem Jahr sei "ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten" und verschärfe die Gefahr der Altersarmut, so Hubert Thiermeyer, Verdi-Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel.

Welche Betriebe sind vom Streik betroffen?

Zu Streiks aufgerufen sind der Verdi-Mitteilung zufolge die Beschäftigten der Edeka-Zentrallager in Gochsheim, Marktredwitz, Sachsen bei Ansbach und Schwabach, des Zentrallagers von Kaufland in Geisenfeld, des Zentrallagers von Lidl in Graben, des Norma-Zentrallagers in Regenstauf, der Zentrallager von Rewe in Eching und Eitting. Aufgerufen sind auch die Beschäftigten der Dehner-Gartencenter in Kaufbeuren und Kirchtrudering, der Edeka-Filialen in Regensburg, von Eurotrade am Flughafen München, Globus Schwandorf, H&M in Ansbach, Augsburg, Donauwörth, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, München, Rosenheim und Würzburg.

Auch die Beschäftigten von Hofmann Supply in Odelzhausen sind aufgerufen, von Hugendubel in München, Ikea in Brunnthal, Eching, Fürth, Gersthofen und Regensburg, Kaufland in Bad Kissingen, Cham, Kaufbeuren, Memmingen, Regensburg, Schweinfurt, Weiden und Weilheim, von Massimo-Dutti in München, Marktkauf Schweinfurt, Metro Neu-Ulm, Nürnberg Eibach und Regensburg, der Netto-Filialen in der Oberpfalz und Niederbayern, von Saturn Augsburg und Friedberg, Selgros in Augsburg, V-Markt in Kaufbeuren, Witt Weiden sowie Zara in Augsburg und München.

Verhandlungsführer: "Deutliche Bewegungen" bei Streiks zeigen

Wie eine Sprecherin für den Verdi-Bezirk Oberpfalz sagte, erwartet die Gewerkschaft etwa 300 Streikende allein aus der Oberpfalz zur zentralen Kundgebung in Regensburg. Für Kunden können die Streiks vereinzelt Verzögerungen in den Supermärkten bedeuten, sagte die Verdi-Sprecherin.

"Die Arbeitgeber bewegen sich bei den Tarifverhandlungen nicht, deshalb ist es umso wichtiger, dass die Kolleginnen und Kollegen im Betrieb deutliche Bewegung bei den Streikaktionen zeigen", erklärte Thomas Gürlebeck, Verdi-Verhandlungsführer im bayerischen Groß- und Außenhandel.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte es Streiks im Einzelhandel in Bayern gegeben. Die Gewerkschaft fordert für ihre Mitglieder 2,50 Euro mehr Stundenlohn. Zudem will sie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro im Monat erreichen. Für Einsteiger soll das Mindestgehalt bei 13,50 Euro in der Stunde liegen. Die separaten Tarifverhandlungen für den bayerischen Einzel- und Versandhandel, Groß- und Außenhandel und Buchhandel werden in den kommenden Wochen fortgesetzt.

Mit Informationen von dpa

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