Ein Verdi-Warnstreikzug. Ein Teilnehmer hat ein Schild: "Nur 2,50 Euro mehr, wäre für uns wirklich fair".
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Sebastian Gollnow

Auch vergangene Woche wurde schon gestreikt, wie hier bei Ikea.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Streik im Handel: Schwerpunkte in Oberpfalz und Mittelfranken

Die Gewerkschaft Verdi hat auch in dieser Woche zu Streiks aufgerufen, Schwerpunkte waren heute in der Oberpfalz und Mittelfranken. Betroffen waren Firmen und Filialen aus Regenstauf und Sulzbach-Rosenberg, aus Nürnberg, Fürth, Erlangen und Ansbach.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Im Tarifstreit im Einzelhandel hat die Gewerkschaft Verdi auch in Bayern am Montag wieder zu Warnstreiks aufgerufen. Streikschwerpunkt in der Oberpfalz waren nach Gewerkschaftsangaben Sulzbach-Rosenberg im Landkreis Amberg-Sulzbach. Auch in mehreren Unternehmen in Mittelfranken wurde gestreikt. An dem Ausstand beteiligten sich nach Verdi-Angaben etwa 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an dem Demonstrationszug durch die Nürnberger Innenstadt samt Kundgebung etwa 300 Beschäftigte. "Die Streikbereitschaft ist äußerst hoch", sagte die zuständige mittelfränkische Gewerkschaftssekretärin Jaana Hampel BR24. Die Stimmung bezeichnete sie als "sehr gut". Es sei deutlich geworden, dass die Beschäftigten die bisherigen Angebote der Arbeitgeber ablehnten.

Streiks bei "Stahlgruber" und "Norma"

In Sulzbach-Rosenberg waren die Beschäftigten vom Logistikzentrum des KfZ-Teile-Großhändlers "Stahlgruber" zum Streik aufgefordert. Auch die Beschäftigten des Norma-Zentrallagers in Regenstauf im Landkreis Regensburg sollen sich laut Verdi an den Streikaktionen beteiligen.

H&M und Filialen weiterer Ketten in Mittelfranken streiken

Auch in Mittelfranken wurde der Streik gezielt in Filialen einzelner Unternehmen fortgesetzt. Betroffen waren nach Angaben von Verdi die H&M-Filialen in Ansbach, Fürth und Nürnberg, die Douglas-Filiale in Erlangen, die Marktkauf-Filiale in Nürnberg-Thon, die Hugendubel-Filiale im Nürnberger Frankencenter und der Adler Modemarkt in Fürth.

Zudem waren die Beschäftigten der Metro Nürnberg-Eibach und Buch, des Edeka-Lagers in Schwabach und Sachsen bei Ansbach und die Mitarbeiter der Galeria Karstadt Kaufhof an der Lorenzkirche zum Streik aufgerufen. Einzelne Betriebe sind laut Verdi schon seit mehreren Tagen im Streik.

Gewerkschaft Verdi fordert höheren Stundenlohn

Die Gewerkschaft fordert für ihre Mitglieder 2,50 Euro mehr Stundenlohn. Zudem will sie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro im Monat erreichen. Für Einsteiger soll das Mindestgehalt bei 13,50 Euro in der Stunde liegen. Die separaten Tarifverhandlungen für den bayerischen Einzel- und Versandhandel, Groß- und Außenhandel und Buchhandel werden in den kommenden Wochen fortgesetzt.

Hintergrund für den Streik seien laut Verdi auch die Preissteigerungen durch die Inflation. "Preiserhöhungen von 17 Prozent bei Lebensmitteln im April, das bringt die im Handel Beschäftigten in echte Existenznot", meint Jaana Hampel, Gewerkschaftssekretärin ver.di Mittelfranken.

Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegten sich zuletzt laut Verdi zwischen 3 und 4 Prozent Entgelterhöhung in 2023. Zum Teil ergänzt würden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien weit unter 1.000 Euro. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber demnach Erhöhungen zwischen 2 und 2,4 Prozent. Alle Angebote hätten eine Laufzeit von 24 Monaten.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!