Nach dem Glyphosat-Eklat in Brüssel fordert der rechte SPD-Flügel Kanzlerin Merkel zu einem "Zeichen des guten Willens" auf. Bei der EU-Abstimmung über das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel hatte der Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) die SPD brüskiert. Entgegen der Gepflogenheit, dass Deutschland sich in Brüssel enthält, wenn im Kabinett Uneinigkeit herrscht, hatte der CSU-Politiker für die weitere Zulassung von Glyphosat stimmen lassen. SPD-Politiker Johannes Kahrs sagte nun, vor Gesprächen über eine schwarz-rote Koalition müsse von der CDU eine vertrauensbildende Maßnahme kommen. Er nannte hier das Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit, das die Union bisher ablehnt. Landwirtschaftsminister Schmidt hat derweil angekündigt, bei der nationalen Umsetzung der Glyphosat-Vorschriften stärker mit Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) zusammenzuarbeiten.
Im Machtkampf innerhalb der CSU will sich die Landtagsfraktion am kommenden Montag auf einen eigenen Kandidaten für die Landtagswahl im nächsten Jahr festlegen. Das hat Fraktionschef Thomas Kreuzer dem Bayerischen Rundfunk nach einem Treffen des Fraktionsvorstands mit den Sprechern der CSU-Bezirke bestätigt. Mit dem Vorgehen der Fraktion dürften die Chancen für Horst Seehofers Dauerrivalen Markus Söder steigen. Er hat dort großen Rückhalt. Endgültig sollen der nächste Parteichef und der Spitzenkandidat auf dem Parteitag Mitte Dezember gewählt werden.
Nordkorea hat seine bisher weitreichendste Interkontinentalrakete getestet, die nach eigenen Angaben möglicherweise bis in die USA fliegen könnte. Dieser neue Raketentest stieß international auf scharfe Kritik. Die USA und Japan drohten Nordkorea, es würde durch die andauernden Raketenversuche seine eigene Sicherheit aufs Spiel setzen. Der UN-Sicherheitsrat will heute zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Kanzlerin Angela Merkel verurteilte "Nordkoreas neueste Provokation" scharf.
Der wegen der Aschewolke des Vulkans Agung seit Montag geschlossene internationale Flughafen auf der indonesischen Ferieninsel Bali nimmt in Kürze seinen Betrieb wieder auf. Die Vulkanasche werde mittlerweile in eine andere Richtung geweht, sagte ein Flughafensprecher. Die Entscheidung fiel dem Sprecher zufolge unter Vorbehalt. Die Lage vor Ort werde "ständig beobachtet". Wegen der Flughafensperrung hatten tausende Touristen auf Bali festgesessen - darunter auch rund 6.000 Reisende aus Deutschland.
Die A9 in Richtung München ist seit dem frühen Morgen komplett gesperrt. Ein Lkw ist gegen 5.30 Uhr bei Feucht in einen Warnleitanhänger gerast, so die Polizei. Der Fahrer schwebt in Lebensgefahr. Ein Großaufgebot an Rettungskräften ist im Einsatz. Die A9 wird der Polizei zufolge noch über Stunden komplett gesperrt bleiben.