ARCHIV - 16.09.2013, Thüringen, Apolda: Wespen sitzen auf einem Apfel einer Streuobstwiese. (zu dpa: «Nasskalter Sommer kein großes Problem für Thüringer Wespen») Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Wespen

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Warmer Herbst: Mehr Zecken und Wespen im kommenden Jahr?

Der überdurchschnittlich warme Herbst hat offenbar sichtbare Auswirkungen auf das Verhalten einiger Tiere. Wie ein Tierökologe der Uni Würzburg erklärt, sind etwa Zecken und Wespen bei den milden Temperaturen immer noch aktiv – und das hat Folgen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Der überdurchschnittlich warme Herbst beeinflusst die Tierwelt in Bayern und Unterfranken maßgeblich – darauf hat der Tierökologe der Universität Würzburg, Professor Jochen Krauß, hingewiesen. "Bei Temperaturen über sechs, sieben Grad sind Zecken aktiv. Bei tieferen Temperaturen werden sie inaktiv. Das heißt, auch jetzt sind die Zecken noch aktiv und wir müssen weiterhin aufpassen, dass wir keine Zeckenstiche bekommen. Je länger die Zecken aktiv sind, desto höher wird auch die Menge der Zecken im nächsten Jahr sein." Ähnliches gelte für die Wespen im Freistaat, die aufgrund der milden Temperaturen später sterben und noch immer aktiv seien.

Tierökologe nennt "Klimawandelverlierer"

Ein schleichender Wandel sei zudem bei den Zugvögeln zu beobachten, so Krauß. Kurzstreckenflieger wie Stare und Kraniche, die lediglich bis in den Mittelmeerraum fliegen, würden länger in Bayern bleiben und teilweise nicht mehr so weit südlich überwintern.

Aber auch für die Langstreckenzügler, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, ergeben sich durch den Klimawandel erhebliche Veränderungen, etwa für den heimischen Kuckuck. Professor Krauß bezeichnete ihn als "bekannteste Art der Klimawandelverlierer". Der Kuckuck kehrt laut Krauß erst im späten Frühjahr nach Deutschland zurück. "Viele seiner Wirte, einige Singvogelarten, fliegen gar nicht mehr in den Süden oder sie kommen aus dem Süden wieder früher zurück. Wenn der Kuckuck dann relativ spät im Jahr wieder zurückkommt, kann es sein, dass die Singvögel bereits ihre Eier gelegt haben und er keine Wirte mehr findet."

Bayern im Oktober das trockenste Bundesland

Laut den Zahlen des Deutschen Wetterdienst für Oktober ist der vergangene der zweitwärmste Oktober im Freistaat seit 1881 gewesen, mit einer Durchschnittstemperatur von 11,6 Grad. Das Temperaturmittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 beträgt 8,1 Grad Celsius. Bayern war im Oktober das bundesweit trockenste Bundesland, lag mit 66 Litern pro Quadratmeter jedoch über dem Mittel.

Im Video: Das sollte man über Zecken wissen

Vollgesogene Zecke auf einem Blatt
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Eine Nahaufnahme von der Zeckenart Gemeiner Holzbock.

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