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Wespen Das hilft wirklich gegen Wespen

Wespen können im Sommer eine echte Plage sein: Wie Sie sich verhalten sollten, wenn eine Wespe unterwegs ist und mit welchem Trick Sie die Insekten wirklich verscheuchen können.

Stand: 14.09.2023

Eine Wespe sitzt auf einem Stück Kuchen | Bild: mauritius images

Wirklich bedrohlich sind Wespen nur für Allergiker. "Aggressiv sind die wenigsten - nur, wenn sie sich bedroht fühlen", sagt Dr. Christine Margraf vom BUND Naturschutz Bayern. Tatsächlich seien die Tiere vor allem neugierig. Von den acht Wespenarten, die in Bayern unterwegs sind, sind es nur zwei, die wir als lästig empfinden: die "Gemeine Wespe" und die "Deutsche Wespe".

Diese Wespenart wird nicht lästig - sie hat gar keine Lust auf Süßes, die Wespe mit langen Beinen.

Gemeine und deutsche Wespe - in der Rente wollen sie Süßes

Diese zwei Arten suchen sich im Spätsommer gerne Süßes: "Jetzt haben die Wespen ihre Brut, also ihre Larven soweit versorgt und jetzt haben sie nichts mehr zu tun. Sie suchen nur noch Nahrung für sich selbst und das ist süßes Zeug", so Sonja Dölfel vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). Die Wespen genössen quasi noch ihre Rente.

Deshalb sollten Sie Wespen nicht töten

Viele Wespenarten sind mittlerweile in ihrem Bestand bedroht. Wer also darauf verzichtet, die Wespen mit einer Falle zu fangen, tut der Natur etwas Gutes.

Wespen sind längst nicht nur lästig, sie haben sogar eindeutig mehr gute Seiten: Sind Wespen nützlich.

Wespen verscheuchen

Wenn die Wespen beim Kaffeetrinken um den Zwetschgendatschi schwirren, hilft tatsächlich nur eins: ruhig bleiben - so banal das auch klingen mag. Wer wild nach der Wespe schlägt und versucht sie zu verscheuchen, der sorgt leider eher dafür, dass das Insekt sich bedroht fühlt und aggressiv wird.

Besser: "Wenn Sie die Wespe verscheuchen wollen, dann drängen Sie sie mit einer Zeitung oder einem Papier in die andere Richtung", sagt Margraf. Je sanfter, desto besser. Es kann auch helfen, einen Teller mit ein wenig Kuchen einige Meter vom Esstisch zu platzieren, um den Wespen eine andere Attraktion zu bieten. Eine sogenannte Ablenkfütterung - am besten gelingt diese mit überreifen Weintrauben, so die Umweltschutzorganisation NABU.

Wespen mit Wasser ansprühen

Eine gute Möglichkeit, um nervige Wespen zu vertreiben, ist es, sie mit Wasser einzunebeln: Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) rät dazu Wasser in eine Sprühflasche zu füllen und die Wespen damit einzunebeln. Die Insekten hielten den Wassernebel laut LBV für Regen und flüchteten dann zurück in ihr Nest. Wer den Trick ausprobieren will, sollte allerdings nur Wasser verwenden und darauf achten, dass die verwendete Sprühflasche frei von Rückständen ist, damit die Wespen keinen Schaden nehmen.

Ventilatoren aufzustellen, kann auch helfen, so Sonja Dölfel.

Braune Tüte gegen Wespen

Was nicht hilft: Eine zerknüllte braune Papiertüte als Wespennest-Attrappe in einen Baum zu hängen, um den Wespen zu signalisieren "hier wohnen schon andere". Dazu sagt Sonja Dölfel: "Die zwei Wespenarten, die nervig für uns werden, bauen ihre Nester nicht so sichtbar, sondern die verkriechen sich in Erdlöchern oder Baumhöhlen. Das heißt, mit einer Papiertüte kann man die nicht abhalten."

Wespenstich: Wann Sie zum Arzt gehen müssen

Auch wer nicht allergisch auf Wespenstiche reagiert, sollte in einem Fall ganz besonders vorsichtig sein: Wenn Sie in den Mund- oder Halsbereich gestochen werden, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt kontaktieren. Denn auch wenn ein Stich an sich nicht gefährlich ist, schwillt er häufig sehr stark an, im Kopfbereich kann das problematisch sein.

Hier finden Sie hilfreiche Fakten über Stechmücken.

Das hilft gegen Wespen - auf keinen Fall Wespen anpusten

  • Getränke (vor allem in Flaschen) im Freien immer abdecken, dann fliegt kein Tier hinein.
  • Auch Speisen durch Gitternetze schützen.
  • Kindern nach dem Essen den Mund abwischen.
  • Wespen mit Wasser besprühen.
  • Ventilatoren aufstellen.
  • Nicht ohne Schuhe über Wiesen laufen - das ist auch hilfreich gegen Grasmilben-Stiche und andere Insekten.
  • Heruntergefallenes Obst von Bäumen im Garten täglich aufsammeln.
  • Wespen nicht wegpusten - das Kohlendioxid im Atem signalisiert ihnen eine Bedrohung.
  • Wespen werden oft auch von Gerüchen angezogen, zum Beispiel von Cremes oder Parfums. Auch Holzmöbelpolitur kann sie anlocken.
  • Wespen 'fliegen' auch auf farbige Kleidung.

Quellen: Bayerisches Landesamt für Gesundheit, Landesbund für Vogelschutz, NABU

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