Ein Angeklagter verdeckt sein Gesicht mit einem aufgeschlagenen Aktenordner, neben ihm sitzen zwei Männer in schwarzen Roben.
Bildrechte: BR

Das Landgericht Coburg hat einen 30-jähriger Mann wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren verurteilt.

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Urteil im Natalia-Prozess: 30-Jähriger muss elf Jahre in Haft

Weil er die 28 Jahre alte Natalia aus Bad Rodach erstickt und im Wald vergraben haben soll, ist ein 30 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Coburg zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Seine Verteidiger forderten Freispruch.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Im Prozess rund um den Tod der 28 Jahre alten Natalia ist vor dem Landgericht Coburg das Urteil gefallen. Ein 30-Jähriger muss für elf Jahre wegen Totschlags ins Gefängnis. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann die 28-Jährige aus Bad Rodach im Mai des vergangenen Jahres erstickt und anschließend in einem Waldstück vergraben hatte.

In der Urteilsbegründung sagte die Vorsitzende Richterin, die Kammer sei davon überzeugt, dass der vom Verurteilten zu Prozessbeginn eingeräumte Schlag gegen den Hals Natalias nicht die Todesursache sei. Die Kammer stützte sich auf ein medizinisches Rechtsgutachten, dass als Todesursache Ersticken belegt. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass der Verurteilte das Opfer am Tatabend am Boden fixiert und mindestens drei Minuten lang gewürgt hatte, so dass diese erstickte.

Staatsanwaltschaft fordert zwölfeinhalb Jahr Haft

Das Gericht blieb mit dem Urteil unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die zwölfeinhalb Jahre Haft für den 30-Jährigen gefordert hatte. Die Verteidigung des Verurteilten hatte einen Freispruch gefordert, da sie erhebliche Zweifel daran hatte, dass ihr Mandant die Frau so ums Leben gebracht habe, wie es in der Anklageschrift hieß.

Stattdessen hatten die Anwälte die Rolle der Ehefrau des Verurteilten, die bei dem Streit am Tatabend beteiligt gewesen sein soll, in den Fokus gerückt. Dazu sagte die Vorsitzende Richterin, die Kammer schließe aus, dass die zierliche und zum Tatzeitpunkt im sechsten Monat schwangere Frau diese enorme Gewalt zum Ersticken habe aufbringen können.

Angeklagter: Wollte Natalia nicht töten

Zu Prozessbeginn hatte der Angeklagte ein Teilgeständnis abgelegt, eine Tötungsabsicht allerdings bestritten. Er habe mit dem Opfer eine Affäre gehabt, die er seinen Angaben nach aber beendet hatte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die 28-jährige Natalia aus Bad Rodach war Mitte Mai des vergangenen Jahres als vermisst gemeldet worden. Nach fast zwei Wochen intensiver Suche durch die Polizei war am 23. Mai die Leiche der Frau in einem Waldstück gefunden und der heute Verurteilte als dringend Tatverdächtiger festgenommen worden. 

Weil er die 28 Jahre alte Natalia aus Bad Rodach erstickt und im Wald vergraben haben soll, ist ein 30 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Coburg zu elf Jahren Haft verurteilt worden.
Bildrechte: BR/Richard Padberg
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Weil er die 28 Jahre alte Natalia aus Bad Rodach erstickt und im Wald vergraben haben soll, ist ein Mann zu elf Jahren Haft verurteilt worden.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!